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  • 4 Sterne

    26 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 20.06.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Gediegener Stil
    Von dem Schriftsteller Thomas Raab habe ich noch nichts gelesen.
    Sein Roman „Helga räumt auf“ ist ein besondere Art. Der Schreibstil des Autors ist etwas gediegen und eigen. Sein bissiger Humor ist gewohnheitsmäßig. Es ist der zweite Fall mit Hanni Huber, der erste ist Walter muss weg.

    Der Schauplatz ist der Ort Glaubenthal im Bayrischen.
    Die Einwohner sind besonders ungewöhnlich. Überhaupt die Männer sind nervig.
    Es ist ein heißer Sommer, jeder ist leicht erregbar und es gibt merkwürdige Todesfälle.

    Die alte Hanni Huber ermittelt. Allerdings ist sie nicht mehr so schnell, aber sie ist hilfreich.

    Der Roman beherbergt viele Metaphern. Da wird viel aus alten Filmen, Büchern und Liedern zitiert. Dadurch ist das Lesen nicht so einfach.
    Trotzdem wurde ich gut unterhalten.

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  • 5 Sterne

    8 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Violet C., 04.06.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    'Der Weg ist das Ziel' - bei manchen Krimis kann man es kaum erwarten, zum Ende zu kommen.
    An Spannung fehlt es natürlich auch im Dorf der Frau Huber nicht - aber hier macht das Lesen so viel Freude, dass es man das Buch selbst nach dem letzten Satz gar nicht gerne aus der Hand legt.

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  • 4 Sterne

    14 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 17.06.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Raabs Ideen hauen um

    Jetzt, da Walter weg ist, versucht Hanni Huber, einfach nur ihre Ruhe zu genießen. Und was ist? Der Grubmüller versaut ihr die schöne Aussicht mit einem Maisfeld. So nicht mit Hanni! Doch bevor sie richtig loslegen kann, überschlagen sich die Ereignisse. Der alte Grubmüller ertrinkt in seiner eigenen Jauchegrube. Das scheint für manche gar ein Glücksfall zu sein, doch als dann immer mehr seltsame Todesfälle eintreten, muss Hanni doch in ihrer unnachahmlichen Art nachforschen …

    Den Stil des Buches muss man mögen – und da ich „Walter muss weg“ schon gelesen habe, bin ich wohl leichter in das Geschehen gekommen. Stellenweise ist es sehr amüsant, aber diese Art zu schreiben strengt den Leser auch sehr an. So ein klein bisschen „königlich bayerisches Amtsgericht“ kommt da durch, und dafür bin ja selbst ich schon ein wenig zu jung.

    Man hat das Gefühl, alles läuft in Spiralen ab. Jeder und jede aus dem Dorf hat ein Geheimnis, hat eine Art von Wut, Zorn, Hass oder ähnlich negativen Gefühlen und Gedanken. Die kleine Amelie ist das einzig Sonnige im ganzen Buch! Und so war das auch im ersten Band. Sie ist schlau, gewitzt, wickelt alles und jeden um den Finger – und ich denke, sie ist die heimliche Hauptfigur, sowohl im Buch, als auch in Glaubenthal!

    Das Buch steckt bis obenhin voller Anspielungen. Auf alles und jedes. Auch auf die Eigenheiten und Eigenarten eines jeden Nachbarn um uns im realen Leben herum. Auch auf Politik und Macht jeder Art. Auf die Liebe und das Leben. Es steckt den Finger in so ziemlich jede erreichbare Wunde. Weil das aber so extrem viel ist, kann man es nicht greifen und Raab sich die Hände in Unschuld waschen. Genial, oder? Sozialkritik ohne jede Konsequenz!

    Skurril, schwarzhumorig, ironisch, sarkastisch, gallig, böse, gemein, hinterhältig – das Buch lässt sich eindeutig in die weniger netten Ecken stecken. Sämtliche Dorfhonoratioren, ob selbsternannt oder dazu gemacht, bekommen ihr Fett weg. Auf was oder wen man das nun als Leser überträgt, ist natürlich nicht die Schuld des Autors! Ich bitt‘ Sie!

    Raab führt seinen Stil konsequent weiter. Das ist in sich stimmig und richtig. Vielleicht habe ich das Buch deshalb auch schneller und leichter lesen können – ich wusste ja, was auf mich wartet. Dass sich die Leute aus dem Dorf nicht urplötzlich in lauter Sonnenscheinchens verwandelt haben, ist ja auch logisch.
    Ich hätte mir hier mehr von Amelie gewünscht. Die ging in der zweiten Hälfte recht unter. Der Titel ist vielleicht auch ein bisschen unglücklich gewählt. Aber die „Pirouette“ am Ende ist genial gelungen! Das ist schon keine Wendung mehr, sondern ein Großereignis!

    So ganz gewonnen hat mich Raab noch immer nicht, aber vier Sterne gebe ich ihm gerne. Man muss, wie gesagt, eben diesen Stil mögen und bereit sein, den Autor die Richtung und das Tempo bestimmen zu lassen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    jam, 07.01.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    „Jeder weiß bereits alles und der eine möglicherweise mehr von dem anderen, als der andere von sich selbst. Herzlich willkommen in Glaubenthal!“
    Kapitel 24

    Der Zeugnistag steht bevor, die ruhige Zeit im Jahr, wenn die Glaubenthaler gen Süden reisen, bricht an… Normalerweise, denn diesen Sommer ist alles anders. Eine seit Jahren schwelende Familienfehde gerät außer Kontrolle und eine Spur von Leichen zieht sich durch den sonst so beschaulichen Ort.
    Ihnen auf der Spur: die alte Huber Hanni, die sich nicht gerne was vordenken lässt, und sagen schon gar nicht.

    Was habe ich den Vorgängerband „Walter muss weg“ genossen und mich auf ein denkwürdiges Wiedersehen in Glaubenthal gefreut! Und Thomas Raab hat nicht an Spitzfindigkeit und Wortgewandtheit verloren! Ob es der Eastwood Clint ist, der uns darauf stößt, dass auf dem Land der Nachname zuerst genannt wird, oder der liebevoll schimpfende Busfahrer, der seine Rotzpippn neuerdings gendert…
    Alles kommt auf den Tisch, schmutzige Affären, sündige Pfarrer, häusliche Gewalt… und leider für mich ein wenig zu viele Verirrungen und Verstrickungen. Auch wenn sich die alte Huber dann mal eine Skizze macht, wer wie mit wem und was daraus wurde, irgendwie habe ich bis zum Schluss all die Verhältnisse, ob verwandtschaftlicher oder anzüglicher Natur, entschlüsseln können.
    Dennoch begeisterte mich der Autor erneut mit seiner sprachlichen Begabung, seiner unglaublichen Beobachtungsgabe und seiner Fähigkeit, das ländliche Leben mit allen Höhen und Tiefen zu analysieren!
    Seine Motive sind verständlich und glaubwürdig, auch wenn es schon fast eine einen Amoklauf erinnert, mit dem der Sommer eingeläutet wird.
    Kleiner Wermutstropfen: Er wird immer wieder als Sommer 2020 erwähnt, obwohl zum Zeitpunkt des Erscheinens schon klar war, dass der Sommer 2020 auch im verschlafensten Nest nicht mit Kofferpacken begonnen hat.
    Nichts desto trotz ist „Helga räumt auf“ eine vielschichtige Geschichte, über Glauben und glauben machen, über Freundschaft und Zusammenhalt und darüber, wie auch aus etwas Schlechtem was Gutes werden kann!
    Fazit: Ein sprachlich wohlformulierter Krimi, der viel zwischen den Zeilen erzählt…

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra F.- magic mouse, 21.02.2022

    Als Buch bewertet

    In dem schönen österreichischen Örtchen Glaubenthal in Österreich, scheint alles in Ordung zu sein.Doch zwischen 2 Familien herrscht eine immerwährende Fehde.Die alte verwitwete Huber freut sich schon auf die ruhigen Sommerferien.Doch so ruhig, wie erwartet, wird es nicht!Auf einmal liegt die erste Leiche da und danach gleich die Nächste!Nicht nur die Polizei ermittelt, sondern auch Frau Huber möchte wissen, wer hinter den Morden steckt!Und was ist mit der jungen Helga?Ist sie so unschuldig, wie es scheint?
    Alles in allem ein sehr schöner spannender und witziger Krimi mit viel trockenem Humor, auch über die heile Welt in kleinen österreichischen Örtchen!Viele unvorhergesehene Wendungen und dadurch sehr interessant und kein bisschen alltäglich!Absolute Leseempfehlung, nicht nur für Fans von Thomas Raab!

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  • 4 Sterne

    9 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 20.06.2020

    Als eBook bewertet

    Gediegener Stil
    Von dem Schriftsteller Thomas Raab habe ich noch nichts gelesen.
    Sein Roman „Helga räumt auf“ ist ein besondere Art. Der Schreibstil des Autors ist etwas gediegen und eigen. Sein bissiger Humor ist gewohnheitsmäßig. Es ist der zweite Fall mit Hanni Huber, der erste ist Walter muss weg.

    Der Schauplatz ist der Ort Glaubenthal im Bayrischen.
    Die Einwohner sind besonders ungewöhnlich. Überhaupt die Männer sind nervig.
    Es ist ein heißer Sommer, jeder ist leicht erregbar und es gibt merkwürdige Todesfälle.

    Die alte Hanni Huber ermittelt. Allerdings ist sie nicht mehr so schnell, aber sie ist hilfreich.

    Der Roman beherbergt viele Metaphern. Da wird viel aus alten Filmen, Büchern und Liedern zitiert. Dadurch ist das Lesen nicht so einfach.
    Trotzdem wurde ich gut unterhalten.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heinz-Dieter B., 01.11.2022

    Als eBook bewertet

    Einfach nur genießen

    Buchmeinung zu Thomas Raab – Helga räumt auf

    „Helga räumt auf“ ist ein Kriminalroman von Thomas Raab, der 2022 bei Kiepenheuer&Witsch erschienen ist. Dies ist der zweite Fall für Hannelore Huber.

    Zum Autor:
    Thomas Raab, geboren 1970, lebt nach abgeschlossenem Mathematik- und Sportstudium als Schriftsteller, Komponist und Musiker mit seiner Familie in Wien.

    Klappentext:
    Flirrende Hitze über Glaubenthal, da brennen schon mal die Sicherungen durch.
    Eigentlich hat sich die alte Huber von Herzen auf den Sommer gefreut. Herrlich ist das, wenn endlich wieder haufenweise Glaubenthaler in den Urlaub verschwinden! Eine paradiesische Stille legt sich über die Postkartenidylle, überall himmlische Ruhe. Bis auf den Friedhof, denn da ist plötzlich Akkordarbeit angesagt. Pünktlich zum Schulschluss braut sich etwas zusammen, werden Jauchegruben mit Planschbecken verwechselt (†) und steckt eine Leiche im Stroh. Ja, ganz richtig gelesen: Stroh. Genau genommen: im Strohballen. Die gewaltige Hitze steigt nämlich nicht nur den Rindviechern zu Kopf, sondern auch den Einheimischen. Was für die alte Huber ja durchaus dasselbe ist. Insbesondere wenn es um die Praxmosers und Grubmüllers geht. Seit zwei Generationen innig verfeindete Familien, die nun die Gunst der stillen Stunden nutzen, ihrer Zwietracht freien Lauf zu lassen. Und Hanni Huber stößt nicht nur höchstpersönlich auf weitere Leichen, sondern auch auf ein zauberhaftes Schattenwesen im Blumenkleid: Helga.

    Meine Meinung:
    Der Klappentext ist ganz im Stil des Inhalts gehalten und mach unmissverständlich deutlich, was den Leser erwartet. Bissiger Humor, Spannung und überdrehte Figuren prägen diesen Roman. Der Gegensatz zwischen Dorfidyll und seinen Bewohnern steckt den Rahmen ab für diese überaus unterhaltsame Geschichte. Einzig die alte Frau Hannelore Huber wirkt fast normal und versucht, die verwirrenden Ereignisse mit einigen Toten zu entschlüsseln.
    Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und bald merkt man den Mangel an glücklichen Menschen in Glaubensthal. Geheimnisse und Verfehlungen werden offenbart und doch bleibt unklar, wer hier wen zu Tode gebracht hat. Es bleibt bis zum finalen Showdown spannend.
    Herausragend ist aber vor allem der Schreibstil des Autors, der verschiedene Humorarten auf einzigartige Weise zu einer selten gefundenen Sprachgewalt verbindet. Manche Passagen habe ich mehrfach gelesen und dabei immer wieder neue Nuancen entdeckt. Mein Lesevergnügen wurde zu keiner Zeit getrübt und erreichte unerwartete Höhen.

    Fazit:
    Bei diesem Titel gehen Spannung und wortgewaltiger Erzählstil eine innige Verbindung ein, die mich restlos begeisterte. Deshalb bewerte ich das Buch mit fünf von fünf Sternen (100 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus. Es lohnt sich.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 04.08.2020

    Als Buch bewertet

    In seinem zweiten Krimi mit Hannelore „Hanni“ Huber tun sich abermals tiefe Abgründe auf. Zuerst wird der Hanni, die wegen ihrer Krampfadern an manchen nur mühsam vorwärtskommt, von der Schweinebauernfamilie Grubmüller ein Maisfeld vor die Aussicht gepflanzt. Da kommt es doch einer Genugtuung gleich, als der Altbauer Johann Grubmüller ausgerechnet in der hauseigenen Jauchegrube zu Tode kommt. Und, er wird nicht der einzige Tote bleiben. Denn die beiden Familien Grubmüller und Praxmoser sind seit zwei Generationen bis aufs Blut verfeindet. Der Anlass? Man oder vielmehr Hannelore Huber weiß es nicht ganz genau, hegt aber einen Verdacht. Eigentlich will sie ja nur ihre Ruhe , ist aber plötzlich mitten in den Ermittlungen, denn der Dorfpolizist ist mehr als überfordert.

    Meine Meinung:

    Ein bisschen Glaubenthal steckt vermutlich in jedem der ländlichen Orte, in denen jeder jeden kennt. Vor allem die chauvinistische Haltung der meisten Männer und die Opferrolle vieler Frauen scheinen aus dem (dörflichen) Leben gegriffen. Lieblose, weil unter anderen Gesichtspunkten geschlossene Ehen werden fortgeführt, die Gewaltbereitschaft vieler Männer, die mit erhöhten Alkoholspiegel steigt und Ehebruch, der auch vor dem Pfarrhaus nicht Halt macht, sprechen eine deutliche Sprache, dass die Hölle eher auf Erden zu suchen ist. Kein Wunder, dass hier zur Selbsthilfe gegriffen wird.

    Die Auflösung ist für mich nicht ganz überraschend, deutet ja bereits der Titel das Großreinemachen an. Dennoch ist der Krimi spannend, denn bevor es zum Showdown kommt, müssen die diversen Beziehungen, die wie das Myzel der Pilze unter der Oberfläche dahinwuchern, aufgedröselt und entflochten werden.

    Thomas Raubs Schreibstil besticht durch beißende Ironie und eigenwillige Wendungen. Der Krimi ist nicht wie viele andere Regionalkrimis geradlinig durchstrukturiert, sondern schweift durch die Beschreibungen der Dorfbewohner und deren Verhalten immer wieder ab. Immer wieder ist der Leser versucht, innezuhalten und die Ereignisse zu sortieren.

    In diesem Krimi gibt es wenige Sympathieträger. Selbst die alte Huberin ist nicht ganz frei von Boshaftigkeit.

    Fazit:

    Wer einen Krimi mit sprachlich gehobenen Niveau und abseits des üblichen „Whodunit“ lesen möchte, ist hier richtig. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S.L., 07.06.2020

    Als eBook bewertet

    Beschaulich die Gegend, Täler, kleine Dörfer, schön. Bis aus purer Boshaftigkeit ein Maisfeld angelegt wird und dieses der alten Huber auf ihrer abgelegenen Anhöhe die Aussicht verdirbt. Nicht nur die Aussicht. Wer ists gewesen? Die herrschsüchtigen, grantigen Grabmüller-Männer, eine „Traumpaarung der Niedertracht“. Die verwitwete Huber Hannelore mag eigentlich so gar nichts von den Dorfbewohnern und ihren Fehden hören, ist aber plötzlich und ungewollt mittendrin.
    Das meist beschauliche Dorfleben wird durch mehrere Tote und Verletzte aufgemischt. Bis aufs Messer verfeindete Familien klären Probleme auf ihre Weise.
    Thomas Raab beschreibt gemächlich, ausufernd und mit kreativer Wortwahl und abstrusen Vergleichen das Geschehen im Dorf. Ein Haufen unsympathischer Despoten, viele unterdrückte Frauen (tragen die dort wirklich noch Hauben?), einen minderschlauen Dorfpolizisten, ein herziges Mädchen und mehr lernt man kennen. Liebenswert der Schulbusfahrer Pepi Straubinger, grantig, aber das Herz am rechten Fleck. Er ist tatsächlich traurig, wenn Schulferien sind und er seine jungen Fahrgäste nicht mehr sieht.
    Weitere Morde folgen. Eine Art sizilianische Blutrache? Über verschlungene Pfade naht das Ende, überraschend, aber es gefällt.
    Ein Krimi mit mannigfaltigen regionaltypischen Redewendungen und Eigenheiten aus dem Kiepenheuer & Witsch Verlag.

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  • 4 Sterne

    9 von 26 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 17.06.2020

    Als Buch bewertet

    Raabs Ideen hauen um

    Jetzt, da Walter weg ist, versucht Hanni Huber, einfach nur ihre Ruhe zu genießen. Und was ist? Der Grubmüller versaut ihr die schöne Aussicht mit einem Maisfeld. So nicht mit Hanni! Doch bevor sie richtig loslegen kann, überschlagen sich die Ereignisse. Der alte Grubmüller ertrinkt in seiner eigenen Jauchegrube. Das scheint für manche gar ein Glücksfall zu sein, doch als dann immer mehr seltsame Todesfälle eintreten, muss Hanni doch in ihrer unnachahmlichen Art nachforschen …

    Den Stil des Buches muss man mögen – und da ich „Walter muss weg“ schon gelesen habe, bin ich wohl leichter in das Geschehen gekommen. Stellenweise ist es sehr amüsant, aber diese Art zu schreiben strengt den Leser auch sehr an. So ein klein bisschen „königlich bayerisches Amtsgericht“ kommt da durch, und dafür bin ja selbst ich schon ein wenig zu jung.

    Man hat das Gefühl, alles läuft in Spiralen ab. Jeder und jede aus dem Dorf hat ein Geheimnis, hat eine Art von Wut, Zorn, Hass oder ähnlich negativen Gefühlen und Gedanken. Die kleine Amelie ist das einzig Sonnige im ganzen Buch! Und so war das auch im ersten Band. Sie ist schlau, gewitzt, wickelt alles und jeden um den Finger – und ich denke, sie ist die heimliche Hauptfigur, sowohl im Buch, als auch in Glaubenthal!

    Das Buch steckt bis obenhin voller Anspielungen. Auf alles und jedes. Auch auf die Eigenheiten und Eigenarten eines jeden Nachbarn um uns im realen Leben herum. Auch auf Politik und Macht jeder Art. Auf die Liebe und das Leben. Es steckt den Finger in so ziemlich jede erreichbare Wunde. Weil das aber so extrem viel ist, kann man es nicht greifen und Raab sich die Hände in Unschuld waschen. Genial, oder? Sozialkritik ohne jede Konsequenz!

    Skurril, schwarzhumorig, ironisch, sarkastisch, gallig, böse, gemein, hinterhältig – das Buch lässt sich eindeutig in die weniger netten Ecken stecken. Sämtliche Dorfhonoratioren, ob selbsternannt oder dazu gemacht, bekommen ihr Fett weg. Auf was oder wen man das nun als Leser überträgt, ist natürlich nicht die Schuld des Autors! Ich bitt‘ Sie!

    Raab führt seinen Stil konsequent weiter. Das ist in sich stimmig und richtig. Vielleicht habe ich das Buch deshalb auch schneller und leichter lesen können – ich wusste ja, was auf mich wartet. Dass sich die Leute aus dem Dorf nicht urplötzlich in lauter Sonnenscheinchens verwandelt haben, ist ja auch logisch.
    Ich hätte mir hier mehr von Amelie gewünscht. Die ging in der zweiten Hälfte recht unter. Der Titel ist vielleicht auch ein bisschen unglücklich gewählt. Aber die „Pirouette“ am Ende ist genial gelungen! Das ist schon keine Wendung mehr, sondern ein Großereignis!

    So ganz gewonnen hat mich Raab noch immer nicht, aber vier Sterne gebe ich ihm gerne. Man muss, wie gesagt, eben diesen Stil mögen und bereit sein, den Autor die Richtung und das Tempo bestimmen zu lassen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 03.12.2020

    Als Buch bewertet

    Glaubenthal stöhnt unter einer großen Hitzewelle, als Bauer Grubmüller besoffen in seiner Jauchegrube ertrinkt. Als kurz danach der nächste Dorfbewohner das Zeitliche segnet, riecht Hanni Huber Lunte. Sie vermutet, daß eine alte Familienfehde neu entflammt ist und schon ist es aus mit ihrem ruhigen Leben...

    "Helga räumt auf" ist nun schon der zweite Teil um die rüstige Hanni Huber. Thomas Raab versteht es jedoch so gekonnt das Wesentliche kurz und bündig einzustreuen, daß man dieses Buch auch sehr gut einzeln lesen kann. Man wird sich gut in die Charaktere und ihre Eigenschaften versetzen können. Seine Beschreibungen sind absolut bildhaft, so daß das Dorf zu Leben erwacht und die Atmosphäre perfekt und real wirkt. So stellt man sich ein uriges Dorf vor - mit verschrobenen Charakteren, bei dem jeder für sich einzigartig ist und Fehden, die seit Generationen existieren und das Miteinander nicht gerade leichter machen. Und trotzdem hält man im Notfall zusammen - Außenstehende haben es sehr schwer, an Informationen zu gelangen.Thomas Raab verfügt über einen ganz besonderen schwarzen Humor. Dieser gipfelt in den herrlichen Kommentaren von Hanni, die für mich zum absoluten Lieblingscharakter mutiert ist. Über ihre Art kann man wirklich herrlich lachen! Bei all dem Humor gibt es hier jedoch auch noch einen Krimianteil, der durchaus spannend ist. Klar, daß bei den Ermittlungen der eigentliche Star Hanni ist.

    Dieser Dorfkrimi ist in meinen Augen absolut lesenswert und verfügt über alles, was bei dieser Art dazugehört - Dorfgeheimnisse, grantelnde Einwohner, ländliche Idylle und ganz spezieller Humor!

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    jam, 07.01.2021

    Als Buch bewertet

    „Jeder weiß bereits alles und der eine möglicherweise mehr von dem anderen, als der andere von sich selbst. Herzlich willkommen in Glaubenthal!“
    Kapitel 24

    Der Zeugnistag steht bevor, die ruhige Zeit im Jahr, wenn die Glaubenthaler gen Süden reisen, bricht an… Normalerweise, denn diesen Sommer ist alles anders. Eine seit Jahren schwelende Familienfehde gerät außer Kontrolle und eine Spur von Leichen zieht sich durch den sonst so beschaulichen Ort.
    Ihnen auf der Spur: die alte Huber Hanni, die sich nicht gerne was vordenken lässt, und sagen schon gar nicht.

    Was habe ich den Vorgängerband „Walter muss weg“ genossen und mich auf ein denkwürdiges Wiedersehen in Glaubenthal gefreut! Und Thomas Raab hat nicht an Spitzfindigkeit und Wortgewandtheit verloren! Ob es der Eastwood Clint ist, der uns darauf stößt, dass auf dem Land der Nachname zuerst genannt wird, oder der liebevoll schimpfende Busfahrer, der seine Rotzpippn neuerdings gendert…
    Alles kommt auf den Tisch, schmutzige Affären, sündige Pfarrer, häusliche Gewalt… und leider für mich ein wenig zu viele Verirrungen und Verstrickungen. Auch wenn sich die alte Huber dann mal eine Skizze macht, wer wie mit wem und was daraus wurde, irgendwie habe ich bis zum Schluss all die Verhältnisse, ob verwandtschaftlicher oder anzüglicher Natur, entschlüsseln können.
    Dennoch begeisterte mich der Autor erneut mit seiner sprachlichen Begabung, seiner unglaublichen Beobachtungsgabe und seiner Fähigkeit, das ländliche Leben mit allen Höhen und Tiefen zu analysieren!
    Seine Motive sind verständlich und glaubwürdig, auch wenn es schon fast eine einen Amoklauf erinnert, mit dem der Sommer eingeläutet wird.
    Kleiner Wermutstropfen: Er wird immer wieder als Sommer 2020 erwähnt, obwohl zum Zeitpunkt des Erscheinens schon klar war, dass der Sommer 2020 auch im verschlafensten Nest nicht mit Kofferpacken begonnen hat.
    Nichts desto trotz ist „Helga räumt auf“ eine vielschichtige Geschichte, über Glauben und glauben machen, über Freundschaft und Zusammenhalt und darüber, wie auch aus etwas Schlechtem was Gutes werden kann!
    Fazit: Ein sprachlich wohlformulierter Krimi, der viel zwischen den Zeilen erzählt…

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mareike K., 18.11.2020

    Als Buch bewertet

    Inhalt:

    Schon seit Tagen hat die Hitze das kleine Dorf Glaubenthal und seine Bewohner im Griff. Die Ferien stehen vor der Tür. Doch die Hitze scheint einigen zu Kopf zu steigen... Als der Bauer Grubmüller in seiner Jauchegrube ertrinkt und dann auch noch weitere Leichen auftauchen, ist es aus mit der dörflichen Idylle. Der jahrelange Konflikt zweier verfeindeter aber familiär verbandelter Familien des Dorfes eskaliert. Und die alte Hannelore Gruber ist mittendrin...

    Meine Meinung:

    "Helga räumt auf" ist der zweite Teil der Reihe um die schon etwas ältere aber noch recht rüstige Hannelore Huber aus Glaubenthal. Problemlos kann man das Buch aber auch ohne Vorkenntnisse lesen.

    Dank der sehr bildhaften Beschreibungen der Landschaft, der Leute und des Dorflebens gelingt es dem Autor Thomas Raab , eine authentische ländliche Atmosphäre zu schaffen. Er erzählt mit sehr viel (vorrangig schwarzem) Humor und Witz aus der Sicht der sehr charmanten, aber bereits in die Jahre gekommene Witwe Hannelore Gruber von den neuesten Vorkommnissen in Glaubenthal - einem kleinen Dorf in Österreich, in dem die Uhren noch etwas anders ticken. Dabei spielen nicht nur die aktuellen Todesfälle und Morde im Dorf eine Rolle, sondern auch das Dorfleben an sich sowie die teils seit Jahrzehnten bestehenden Konflikte und Familienfehden. Ich persönlich brauchte allerdings zu Beginn ein bisschen, um mit dem Schreibstil des Autors warm zu werden, der sehr ausladend und ausschmückend ist. Dann aber habe ich mich beim Lesen bestens amüsiert. Insbesondere über die Dorfbewohner, die teils sonderbar, teils verschroben, mal mehr mal weniger sympathisch und liebenswert, mit Ecken und Kanten und dem einen oder anderen Spleen, aber doch irgendwie alle auf ihre jeweilige Art besonders und ein Teil der Dorfgemeinschaft sind. Besonders Hanni mit ihren ironischen Kommentaren und sturen, etwas barschen Art hat mir sehr gefallen, denn eigentlich ist sie eine ganz liebe alte Dame mit großem Herz!

    Der Plot ist durchaus spannend und die Todesfälle bzw. Morde sind teils überraschend blutrünstig und brutal, eine wirkliche Krimihandlung entwickelt sich aber eigentlich erst in der zweiten Häfte des Buches. Und so wirklich aktiv ermitteln tut aber auch dort eigentlich niemand so richtig, auch wenn Protagonistin Hanni natürlich ihren Teil zur Aufklärung der Vorkommnisse beiträgt. Die schlussendliche Auflösung ist stimmig und überzeugt. Vorallem die Message des Buches hat mir gut gefallen: dass die Bewohner des kleinen Dörfchens Glaubenthal - allen Streitigkeiten und Differenzen zum Trotz - im Notfall doch irgendwie zusammenstehen.

    Fazit

    Unterhaltsam und mit viel schwarzem Humor, an manchen Stellen für meinen Geschmack aber zu viel "drumherum". Besonderes Highlight sind die Charaktere, allen voran die charmante Protagonistin Hanni.

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  • 3 Sterne

    7 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 02.09.2020

    Als Buch bewertet

    Eigentlich ein österreichischer Lokalkrimi aber mit soviel schwarzem Humor ausgestattet, das er gut nach England gepasst hätte.
    Die Morde sind heftig, die Beschreibung der Folgen und der handelnden Personen ist dagegen zum Lachen. Immer hin und her gerissen mit dem Mitleid für die Opfer/Täter und gleichzeitig am Lachen über die Beschreibungen der Huber Hanni.
    Wohltuend hat der Autor zwar eine andere Sprechweise verwendet aber er hat uns keine bayrische Mundart serviert. Es war mit Leichtigkeit zu lesen da man bei keinem Wort raten musste was es heißen soll.
    Die Lösung war überraschend, passte trotzdem gut. Denn allen Morden lag ein gutes Motiv zugrunde.

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