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  • 4 Sterne

    48 von 88 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lucie15, 08.05.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    wie kann man gesund abnehmen und dauerhaft schlank bleiben
    Eine Mode-Diät jagt die nächste. Doch unterm Strich bringt keine den gewünschten, dauerhaften Gewichtsverlust. Wer eine Zeitlang auf einzelne Nahrungsmittel verzichtet, nimmt vielleicht kurzfristig ab, produziert auf Dauer jedoch Mangel - und Hunger. Michael Greger geht es ganzheitlich an: Er schlüsselt das komplexe Thema Ernährung bis ins kleinste Detail auf. Und zieht seine Erkenntnisse aus schließlich aus evidenzbasierten Fakten.
    Vom Aufbau eines gesunden Mikrobioms, über einen verbesserten Stoffwechsel mittels Chronobiologie, bis hin zum Einfluss von Gewürzen liefert Greger Tipps und wissenschaftlich belegte Techniken wie jeder mühelos sein Idealgewicht halten kann. Verabschieden Sie sich endgültig von Kalorienzählen und Verzicht. Michael Gregers Empfehlungen machen nicht nur schlank, sondern garantieren eine starke Gesundheit.
    Das Buch "How not to diet" von Dr. Michael Greger ist Ende April 2020 im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Der Autor Dr. Michael Greger ist hauptberuflich ein Arzt und Ernährungswissenschaftler. In seinem Buch versucht er seine Erfahrungen und sein Wissen zu nutzen, um den Lesern zu zeigen, was bei einer Diet schiefgehen kann und was man tun kann, damit es klappt. Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen. Es ist sehr umfangreich. Das Buch lässt sich gut lesen, es ist allerdings an einigen Stellen etwas zäh und langatmig. Man muss sich schon viel Zeit nehmen, um sich mit allen Informationen auseinander zu setzen.
    Das Buch besteht aus insgesamt 6 Kapiteln: Das Problem, Zutaten für eine optimale Ernährung zum Abnehmen, Das optimale Abnehmprogramm, Abnehm-Booster, Dr. Gregers einundzwanzig Kniffe, Fazit. Das Buch erklärt nicht nur das „Wie?“ sondern auch das „Warum?“ , und das finde ich gut.
    Mir hat das Buch gut gefallen. In erster Linie richtet sich das Buch an Menschen, die mit Übergewicht zu kämpfen haben. Aber auch alle, die sich für das Thema interessieren, können hier etwas lernen.

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  • 4 Sterne

    46 von 88 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jasika, 27.05.2020

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt (übernommen):
    Eine Mode-Diät jagt die nächste. Doch unterm Strich bringt keine den gewünschten, dauerhaften Gewichtsverlust. Wer eine Zeitlang auf einzelne Nahrungsmittel verzichtet, nimmt vielleicht kurzfristig ab, produziert auf Dauer jedoch Mangel - und Hunger. Michael Greger geht es ganzheitlich an: Er schlüsselt das komplexe Thema Ernährung bis ins kleinste Detail auf. Und zieht seine Erkenntnisse aus schließlich aus evidenzbasierten Fakten.
    Vom Aufbau eines gesunden Mikrobioms, über einen verbesserten Stoffwechsel mittels Chronobiologie, bis hin zum Einfluss von Gewürzen liefert Greger Tipps und wissenschaftlich belegte Techniken wie jeder mühelos sein Idealgewicht halten kann. Verabschieden Sie sich endgültig von Kalorienzählen und Verzicht. Michael Gregers Empfehlungen machen nicht nur schlank, sondern garantieren eine starke Gesundheit.

    Meine Meinung:
    Einen schwergewichtiger Ratgeber mit 752 Seiten hält man da in den Händen, was ich so nicht erwartet hätte. Der Autor hat zahlreiche Studien einfließen lassen, was das Lesen ermüdend macht. Im Vorwort steht dazu, dass Michael Greger seine Ratschläge nachvollziehbar darstellen wollte. Durch die vielen unterschiedlichen Studien ist es aber manchmal auch verwirrend. Mir hätte es gefallen, wenn jedes Kapitel am Ende die wichtigsten Erkenntnisse stichpunktartig aufgeführt hätte.
    Die kleinen grau unterlegten Kästen "Gedankenfutter" fand ich sehr interessant.
    Viele Erkenntnisse waren mir schon bekannt und einige finde ich auch fragwürdig, wie zB Steine unter das Bett legen um eine gewisse Neigung herzustellen oder wirklich zu jeder Mahlzeit Essig dazugeben.

    Es ist sicherlich nicht neu, dass industriell herstellte Nahrung / Fast Food nicht gesund ist und auch nicht zum Abnehmen taugt. Der Autor empfiehlt eine ausschließlich pflanzliche Ernährung (auch keine Eier).

    Ich denke, es muss jeder für sich den richtigen (Mittel-) Weg finden. Wichtig ist ja auch dass das Essen trotzdem schmeckt.

    Vieles fand ich sehr interessant, zB die Auswirkungen von guten und ausreichendem Schlaf auf die Gesundheit, wann man am besten Sport machen sollte, was bringt Fasten usw.


    Fazit:
    Ein durchaus lesenswerter Ratgeber, der einem aber mit der Fülle an Studien förmlich erschlägt. 3,5 von 5 Sternen.

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  • 2 Sterne

    16 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    FrancieNolan, 05.05.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das neueste Buch des US-amerikanischen Allgemein-& Ernährungsmediziners Dr. Michael Greger, „How not to diet“, trägt den Untertitel „Gesund abnehmen und dauerhaft schlank bleiben dank neuester wissenschaftlich bewiesener Erkenntnisse“, was Thema und Inhalt des Buches auch gut beschreibt - Ziel des Autors war es das „erste faktenbasierte Diätbuch“ zu schreiben. Im folgenden werde ich versuchen, darzulegen, warum ihm das leider nicht gelungen ist.

    Der Mann ist auf einer Mission. Er unterhält im Internet eine nicht-kommerzielle Seite („nutricionfacts“), die ich als ehemalige Ernährungsberaterin schon länger kenne, und hat in einem Vorgängerbuch („How not to die“) nachvollziehbar erläutert, wie die moderne westliche Ernährung und die Industrieproduktion von Lebensmitteln uns schadet, während natürliche, vollwertige und pflanzliche Nahrungsmittel uns sogar heilen können. Er war Sachverständiger im Kongress wie bei einem Prozess gegen die Lebensmittelindustrie und ist selbst erklärter Veganer und Tierschützer.
    Seine, meines Erachtens überhaupt nicht zu kritisierende Mission ist - ich zitiere Wikipedia-: „…eine pflanzenbasierte, vollwertige Ernährung einem breiten Publikum mithilfe wissenschaftlicher Untersuchungen näher zu bringen“.
    Ein interessantes Thema, alleine schon, weil die vegane Ernährung hier in Deutschland immer noch sehr umstritten und mit Vorurteilen behaftet ist - wie spektakulär wäre es, wenn sie auch zum Abnehmen besonders gut geeignet wäre, und dazu noch richtig gesund!?

    Deshalb zunächst zu dem, was ich am Buch wirklich gut fand: der Leser bekommt hier eine gute Zusammenstellung der neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse, unter Einbezug von für Gesundheit wie Abnehmen wichtigen Bereichen wie der Chronobiologie, unserer Darm-Gesundheit oder der wichtigen Rolle von Insulin oder viszeralem Fett in unseren Körpern.
    Zu Recht betont Dr.Greger den Schaden industrieller Kost, die Macht von Lebensmittelkonzernen und Werbung.
    Seine Philosophie, dass unsere chronischen Erkrankungen mithilfe von vollwertiger Ernährung größtenteils vermeidbar oder sogar heilbar sind, hat sich in den letzten Jahren, auch aus anderen Quellen, zunehmend bestätigt.

    Er beschreibt dazu zwölf gesunde Lebensmittel, die wir jeden Tag zu uns nehmen sollten und gibt in diesem Buch zusätzlich noch eine Reihe kleinerer „Tipps und Tricks“, die das Abnehmen fördern können. Er verweist zudem auf eine kostenlose App, die er zur Durchführung seiner Ernährungsweise entwickelt hat. Und nicht zuletzt müsste man sein Buch jedem empfehlen, der eine Magenbypass-Operation überlegt - was er hier beschreibt, ist nicht immer appetitlich, entspricht aber absolut meinen eigenen Erfahrungen in der Betreuung einer Selbsthilfegruppe Übergewichtiger.

    Dr. Greger hat sein Buch über 752 Seiten in vier große Teile geteilt, und mit etlichen Studien als Beleg seiner Behauptungen versehen. Positiv ist anzumerken, dass tatsächlich alle erwähnten Quellen per QR-Code nachvollzogen werden können, sofern man sich die Zeit nimmt und englische Studien lesen kann.
    Er formuliert forsch und größtenteils humorvoll, in relativ einfacher Sprache – man muss keine Angst haben, einen völlig trockenen wissenschaftlichen Lesestoff zu bekommen.

    Insgesamt erschien mir das Buch aber unstrukturierter als zum Beispiel „How not to die“, und trotz Stichwortverzeichnis und Inhaltsangabe fand ich es schwierig bestimmte Stellen wiederzufinden. Das mag aber auch der Tatsache geschuldet sein, dass ich, im Rahmen einer Leserunde, ein Manuskript, nicht das fertige Buch, zu lesen hatte.

    Die grau unterlegten Kästen „Gedankenfutter“ sind grundsätzlich eine gute Idee, die der Strukturierung helfen, ich hätte sie mir aber durchgängig öfter als „praktische Anweisung zur Umsetzung“ gewünscht, z.T. gibt es darin Anwendungstipps, zum Teil aber auch nur wieder weitere Studien.

    Nun aber zu meiner Meinung und damit meiner eigentlichen Kritik:
    Allein der schiere Umfang an Studien erschlägt den Leser. Die m.E. zu hohe Anzahl an Studien, im immer gleichen Schema von „zunächst behauptet“, dann „verworfen“, dann erst „zum eigentlichen kommend“, dargeboten, ermüdet mit der Zeit beim Lesen und führt auch zu (zu)vielen Wiederholungen. Leider führt viel Quantität nicht automatisch zu mehr Qualität.

    So muss ich auch bemängeln, dass der Autor mit seinen Behauptungen und im Umgang mit den Studien nicht immer wissenschaftlich genug verfährt, zumindest nicht für ein sogenanntes „faktenbasiertes Buch“.
    Ein ganz einfaches Beispiel: dass er zu Übertreibungen neigt, sieht man, wenn man auf Seite 21 z.B. zunächst von „71 % übergewichtiger Amerikaner“ liest, diese im Verlauf des Buches aber anscheinend ständig anwachsen und bei Seite 217 dann „90 % der US Bürger sind zu dick“ behauptet wird. Oder: Obwohl dem Leser der Unterschied zwischen Studien, die nur die Korrelation eines Ergebnisses beachten, nicht aber die Kausalität, erklärt wird, benutzt er selbst gerne einfache Bevölkerungsstudien oder Studien mit einer sehr geringen Probandenzahl, die ebenfalls lediglich Korrelationen belegen.

    Dem Marketing geschuldet ist wahrscheinlich die Tatsache, dass Dr. Greger wenig von „veganer Ernährung“ spricht, sondern immer nur von „pflanzlicher“, obwohl es klar darauf hinausläuft, weshalb als 13. Zutat zu seiner Ernährungsweise auch die Vitamin-B12-Supplimentierung gehört (s. App). Kritisieren muss ich an dieser Stelle leider, dass er dadurch keine gute Anleitung für eine gesunde vegane Ernährung bietet, denn dazu gehört mehr als Vitamin B12 zu sich zu nehmen. Umgekehrt wird erstaunlicherweise der inzwischen auch bei Fleischessern mitunter vorliegende Vitamin-B12-Mangel an keiner Stelle erwähnt, obwohl der doch mit der von ihm so kritisierten industriellen Fleischproduktion zu tun hat. So angenehm es ist, dass er Fleisch oder Fisch nicht ausdrücklich verbietet, so sehr hatte ich doch irgendwann den Eindruck eine „Mogelpackung“ zu lesen.

    Solcher Art „kleinerer Mängel“ gibt es dann leider doch öfter – zum Beispiel erklärt er weder ausreichend die fatale Rolle von Wurst oder den weit verbreiteten Milchprodukten, noch nachvollziehbar die Rolle guter Fette für fettlösliche Vitamine oder das richtige Trinken bei vermehrter Ballaststoffzufuhr. Er fordert, sage und schreibe, 100 g Ballaststoffe täglich als ideale Aufnahmemenge, erklärt aber nicht wirklich, warum genau diese Zahl für die Gesundheit oder zum Abnehmen entscheidend sein soll. (Zur Erklärung: nur wenige Menschen erreichen die von der DGE geforderten 30 g pro Tag).
    Seine Argumente zu einer äußerst geringen Fettzufuhr (nur 7-10 %) beziehen sich hauptsächlich auf Studien zur (veralteten)Atkins-Diät und auf die, in den USA besonders stark verbreiteten, gesättigten Fette.
    Das ist nur e i n Beispiel dafür, dass das Buch viel zu sehr an amerikanische Verhältnisse angelehnt ist, und überzeugt nicht in Gänze, ebensowenig seine Einlassungen zu „Nudeln“ und „Vollkorn“ oder die Frage, warum er nicht auch Unterschiede in Getreidearten, Anbau, Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln zum Thema macht. Eine gute vollwertige Ernährung hat viel damit zu tun, wie Dinge produziert und zubereitet werden. Dieser Aspekt kommt mir absolut zu kurz und führt zum Beispiel bei der Freisprache von konventionellem Anbau oder weißen Nudeln auch zu falschen Schlüssen.

    Insgesamt fehlt es an praktischen Tipps zur Umsetzung der Ernährungsweise im Alltag, die Gewichtung von theoretischen Studien und praktischer Umsetzung ist einfach zu unausgeglichen.

    Das Schlimmste ist aus meiner Sicht aber, dass ich bis zu den letzten 15 Seiten lesen musste, um richtig zu erkennen, dass mir hier nichts anderes als die „gute alte kalorienreduzierte Diät“(plus Sport) als Mittel zum Abnehmen angeboten wird, mit der alltagspraktischen Erschwernis, dass ich dazu eben im Grunde vegan essen soll, und - für mich ein absolutes no-go - dabei die pauschale Grenzwertangabe von 1200 kcal für Frauen und 1500 für Männer bekomme.
    Das ist nicht neu, sondern eher veraltet. Außerdem völlig unverständlich, weil Dr. Greger sehr wohl von dem sich verlangsamenden Stoffwechsel bei kalorienarmen Diäten weiß, und noch dazu dabei von einer lebenslang beizubehaltenden Ernährungsform spricht!

    Klar, im Nachhinein hätte man es schon ahnen können, als er, mit ebenso mir zu geringen Erklärungen, einen BMI von 20-22 als einzig gesunden und anzustrebenden fordert (,was dann praktischerweise ja auch gleich die Anzahl der Übergewichtigen per Definition nach oben schraubt), oder in seinen Tipps „zweimal täglich wiegen“ als „Abnehmbooster“ empfiehlt. Ein weiteres verhängnisvolles „nogo“, dass meiner Erfahrung nach nur zur Verbreitung von Essstörungen beiträgt.

    Auch Tipps wie „Apfelessigtrinken“, überhaupt „Essig über alle Mahlzeiten“ oder die Forderung „4 Stunden in der Nacht in erhöhter Beinlage zu schlafen“ (konkret: einen Ziegelstein unter den Bettpfosten zu legen), „lila Gerstenkörner“ mit Linsen zum Frühstück u.v.m. ist entweder längst überholt oder wirkt, gelinde gesagt, befremdlich. Diese Aussagen machen die tendenziell richtigen Botschaften des Buches letztendlich zunichte.
    Was ich außerdem persönlich nicht mochte, war die wirklich häufige Erwähnung, dass „Fettleibige“ sich ohnehin immer und nur „in die eigene Tasche lügen“ und immer zuviel essen, wenn man sie nicht streng kontrolliert - es ist das alte Spiel: nimmt der „Fettleibige“ mit einer Diät nicht ab, muss er wohl geschummelt haben, und da wohl kaum jmd. mit 1200 kcal lebenslang zurecht kommt, kann man ihm bei Misserfolg auch immer die Schuld zuschieben - über die Schuldgefühle dicker Menschen schreiben Psychologen inzwischen auch Bücher.
    Fazit: Dieses Buch ist für die „breite Masse“ ungeeignet, es ist ermüdend umfangreich, bietet zu wenig Umsetzungshilfe, und ist nichts anderes ein veganes Kalorienzähl-Diätbuch im wissenschaftlichem Mäntelchen.Schade.

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  • 2 Sterne

    16 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    FrancieNolan, 05.05.2020

    Als Buch bewertet

    Das neueste Buch des US-amerikanischen Allgemein-& Ernährungsmediziners Dr. Michael Greger, „How not to diet“, trägt den Untertitel „Gesund abnehmen und dauerhaft schlank bleiben dank neuester wissenschaftlich bewiesener Erkenntnisse“, was Thema und Inhalt des Buches gut beschreibt - Ziel des Autors war es das „erste faktenbasierte Diätbuch“ zu schreiben. Im folgenden werde ich versuchen, darzulegen, warum ihm das leider nicht gelungen ist.

    Der Mann ist auf einer Mission. Er unterhält im Internet eine nicht-kommerzielle Seite (nutricionfacts), die ich als ehemalige Ernährungsberaterin schon länger kenne, und hat in einem Vorgängerbuch („How not to die“) nachvollziehbar erläutert, wie die moderne westliche Ernährung und die Industrieproduktion von Lebensmitteln uns schadet, während natürliche, vollwertige und pflanzliche Nahrungsmittel uns sogar heilen können. Er war Sachverständiger im Kongress wie bei einem Prozess gegen die Lebensmittelindustrie und ist selbst erklärter Veganer und Tierschützer.
    Seine, meines Erachtens überhaupt nicht zu kritisierende Mission ist - ich zitiere Wikipedia-: „…eine pflanzenbasierte, vollwertige Ernährung einem breiten Publikum mithilfe wissenschaftlicher Untersuchungen näher zu bringen“.
    Ein interessantes Thema, alleine schon, weil die vegane Ernährung hier in Deutschland immer noch sehr umstritten und mit Vorurteilen behaftet ist - wie spektakulär wäre es, wenn sie auch zum Abnehmen besonders gut geeignet wäre, und dazu noch gesund!?

    Deshalb zunächst zu dem, was ich am Buch wirklich gut fand: der Leser bekommt hier eine gute Zusammenstellung der neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse, unter Einbezug von für Gesundheit wie Abnehmen wichtigen Bereichen wie der Chronobiologie, unserer Darm-Gesundheit oder der wichtigen Rolle von Insulin oder viszeralem Fett in unseren Körpern.
    Zu Recht betont Dr.Greger den Schaden industrieller Kost, die Macht von Lebensmittelkonzernen und Werbung.
    Seine Philosophie, dass unsere chronischen Erkrankungen mithilfe von vollwertiger Ernährung größtenteils vermeidbar oder sogar heilbar sind, hat sich in den letzten Jahren, auch aus anderen Quellen, zunehmend bestätigt.

    Er beschreibt dazu zwölf gesunde Lebensmittel, die wir jeden Tag zu uns nehmen sollten und gibt in diesem Buch zusätzlich noch eine Reihe kleinerer „Tipps und Tricks“, die das Abnehmen fördern können. Er verweist zudem auf eine kostenlose App, die er zur Durchführung seiner Ernährungsweise entwickelt hat. Und nicht zuletzt müsste man sein Buch jedem empfehlen, der eine Magenbypass-Operation überlegt - was er hier beschreibt, ist nicht immer appetitlich, entspricht aber absolut meinen eigenen Erfahrungen in der Betreuung einer Selbsthilfegruppe Übergewichtiger.

    Dr. Greger hat sein Buch über 752 Seiten in vier große Teile geteilt, und mit etlichen Studien als Beleg seiner Behauptungen versehen. Positiv ist anzumerken, dass tatsächlich alle erwähnten Quellen per QR-Code nachvollzogen werden können, sofern man sich die Zeit nimmt und englische Studien lesen kann.
    Er formuliert forsch und größtenteils humorvoll, in relativ einfacher Sprache – man muss keine Angst haben, einen völlig trockenen wissenschaftlichen Lesestoff zu bekommen.

    Insgesamt erschien mir das Buch aber unstrukturierter als zum Beispiel „How not to die“, und trotz Stichwortverzeichnis und Inhaltsangabe fand ich es schwierig bestimmte Stellen wiederzufinden. Das mag aber auch der Tatsache geschuldet sein, dass ich ein Manuskript, nicht das fertige Buch, zu lesen hatte.

    Die grau unterlegten Kästen „Gedankenfutter“ sind grundsätzlich eine gute Idee, die der Strukturierung helfen, ich hätte sie mir aber durchgängig öfter als „praktische Anweisung zur Umsetzung“ gewünscht, z.T. gibt es darin Anwendungstipps, zum Teil aber auch nur wieder weitere Studien.

    Nun aber zu meiner Meinung und damit meiner eigentlichen Kritik:
    Allein der schiere Umfang an Studien erschlägt den Leser. Die m.E. zu hohe Anzahl an Studien, im immer gleichen Schema von „zunächst behauptet“, dann „verworfen“, dann erst „zum eigentlichen kommend“, dargeboten, ermüdet mit der Zeit beim Lesen und führt auch zu (zu)vielen Wiederholungen. Leider führt viel Quantität nicht automatisch zu mehr Qualität.

    So muss ich auch bemängeln, dass der Autor mit seinen Behauptungen und im Umgang mit den Studien nicht immer wissenschaftlich genug verfährt, zumindest nicht für ein sogenanntes „faktenbasiertes Buch“.
    Ein ganz einfaches Beispiel: dass er zu Übertreibungen neigt, sieht man, wenn man auf Seite 21 z.B. zunächst von „71 % übergewichtiger Amerikaner“ liest, diese im Verlauf des Buches aber anscheinend ständig anwachsen und bei Seite 217 dann „90 % der US Bürger sind zu dick“ behauptet wird. Oder: Obwohl dem Leser der Unterschied zwischen Studien, die nur die Korrelation eines Ergebnisses beachten, nicht aber die Kausalität, erklärt wird, benutzt er selbst gerne einfache Bevölkerungsstudien oder Studien mit einer sehr geringen Probandenzahl, die ebenfalls lediglich Korrelationen belegen.

    Dem Marketing geschuldet ist wahrscheinlich die Tatsache, dass Dr. Greger wenig von „veganer Ernährung“ spricht, sondern immer nur von „pflanzlicher“, obwohl es klar darauf hinausläuft, weshalb als 13. Zutat zu seiner Ernährungsweise auch die Vitamin-B12-Supplimentierung gehört (s. App). Kritisieren muss ich an dieser Stelle leider, dass er dadurch keine gute Anleitung für eine gesunde vegane Ernährung bietet, denn dazu gehört mehr als Vitamin B12 zu sich zu nehmen. Umgekehrt wird erstaunlicherweise der inzwischen auch bei Fleischessern mitunter vorliegende Vitamin-B12-Mangel an keiner Stelle erwähnt, obwohl der doch mit der von ihm so kritisierten industriellen Fleischproduktion zu tun hat. So angenehm es ist, dass er Fleisch oder Fisch nicht ausdrücklich verbietet, so sehr hatte ich doch irgendwann den Eindruck eine „Mogelpackung“ zu lesen.

    Solcher Art „kleinerer Mängel“ gibt es dann leider doch öfter – zum Beispiel erklärt er weder ausreichend die fatale Rolle von Wurst oder den weit verbreiteten Milchprodukten, noch nachvollziehbar die Rolle guter Fette für fettlösliche Vitamine oder das richtige Trinken bei vermehrter Ballaststoffzufuhr. Er fordert, sage und schreibe, 100 g Ballaststoffe täglich als ideale Aufnahmemenge, erklärt aber nicht wirklich, warum genau diese Zahl für die Gesundheit oder zum Abnehmen entscheidend sein soll. (Zur Erklärung: nur wenige Menschen erreichen die bisher geforderten 30 g pro Tag).
    Seine Argumente zu einer äußerst geringen Fettzufuhr (nur 7-10 %) beziehen sich hauptsächlich auf Studien zur (veralteten)Atkins-Diät und auf die, in den USA besonders stark verbreiteten, gesättigten Fette.
    Das ist nur e i n Beispiel dafür, dass das Buch viel zu sehr an amerikanische Verhältnisse angelehnt ist, und überzeugt nicht in Gänze, ebensowenig seine Auslassungen zu „Nudeln“ und „Vollkorn“ oder die Frage, warum er nicht auch Unterschiede in Getreidearten, Anbau, Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln zum Thema macht. Eine gute vollwertige Ernährung hat viel damit zu tun, wie Dinge produziert und zubereitet werden. Dieser Aspekt kommt mir absolut zu kurz und führt zum Beispiel bei der Freisprache von konventionellem Anbau oder weißen Nudeln auch zu falschen Schlüssen.

    Insgesamt fehlt es an praktischen Tipps zur Umsetzung der Ernährungsweise im Alltag, die Gewichtung von theoretischen Studien und praktischer Umsetzung ist einfach zu unausgeglichen.

    Das Schlimmste ist aus meiner Sicht aber, dass ich bis zu den letzten 15 Seiten lesen musste, um richtig zu erkennen, dass mir hier nichts anderes als die „gute alte kalorienreduzierte Diät“(plus Sport) als Mittel zum Abnehmen angeboten wird, mit der alltagspraktischen Erschwernis, dass ich dazu eben im Grunde vegan essen soll, und - für mich ein absolutes no-go - dabei die pauschale Grenzwertangabe von 1200 kcal für Frauen und 1500 für Männer bekomme.
    Das ist nicht neu, sondern eher veraltet. Außerdem völlig unverständlich, weil Dr. Greger sehr wohl von dem sich verlangsamenden Stoffwechsel bei kalorienarmen Diäten weiß, und noch dazu dabei von einer lebenslang beizubehaltenden Ernährungsform spricht!

    Klar, im Nachhinein hätte man es schon ahnen können, als er, mit ebenso mir zu geringen Erklärungen, einen BMI von 20-22 als einzig gesunden und anzustrebenden fordert (,was dann praktischerweise ja auch gleich die Anzahl der Übergewichtigen per Definition nach oben schraubt), oder in seinen Tipps „zweimal täglich wiegen“ als „Abnehmbooster“ empfiehlt. Ein weiteres verhängnisvolles „nogo“, dass meiner Erfahrung nach nur zur Verbreitung von Essstörungen beiträgt.

    Auch Tipps wie „Apfelessigtrinken“, überhaupt „Essig über alle Mahlzeiten“ oder die Forderung „4 Stunden in der Nacht in erhöhter Beinlage zu schlafen“ (konkret: einen Ziegelstein unter den Bettpfosten zu legen), „lila Gerstenkörner“ mit Linsen zum Frühstück u.v.m. ist entweder längst überholt oder wirkt, gelinde gesagt, befremdlich. Diese Aussagen machen die tendenziell richtigen Botschaften des Buches letztendlich zunichte.

    Was ich außerdem persönlich nicht mochte, war die wirklich häufige Erwähnung, dass „Fettleibige“ sich ohnehin immer und nur „in die eigene Tasche lügen“ und immer zuviel essen, wenn man sie nicht streng kontrolliert - es ist das alte Spiel: nimmt der „Fettleibige“ mit einer Diät nicht ab, muss er wohl geschummelt haben, und da wohl kaum jmd. mit 1200 kcal lebenslang zurecht kommt, kann man ihm bei Misserfolg auch immer die Schuld zuschieben - über die Schuldgefühle dicker Menschen schreiben Psychologen inzwischen auch Bücher.

    Fazit: Leider ist dieses Buch ausdrücklich nicht geeignet ist, der „breiten Masse“ eine pflanzenbasierte gesunde Ernährung nahe zu bringen, ich kann es nicht weiterempfehlen. Es ist nur ein veganes Kalorienzähl-Diätbuch, schade.

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  • 5 Sterne

    18 von 36 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 04.05.2020

    Als eBook bewertet

    Das ist ein sehr informatives und doch unterhaltsames Buch.
    Der Autor gibt einen sehr ausführlichen Überblick über – nach meinem Gefühl – sämtliche Aspekte von Diäten und Abnehmen. Zum Beispiel berichtet er gründlich über die Vor- und Nachteile von Operationen zur Magenverkleinerung, Magenbypass und ähnlichen, das fand ich hochinteressant. Das allein sollte eigentlich Jeder lesen, der sich mit dem Gedanken trägt, eine solche OP machen zu lassen, denn letztlich überwiegen die Nachteile.
    Auch ein Thema: die Manipulationen der Lebensmittelindustrie und wie sie versucht, immer mehr Umsatz zu machen, denn der Aktionär ist immer das Wichtigste, der Kunde und sein Wohl nicht. Spannend!
    Ebenso informativ das Kapitel über Schlankheitspillen. Dass es auch heute noch als „Fatburner“ angebotene Pillen (meist im Internet) gibt, die signifikant tödliche Folgen haben, ist leider nur ein Zeichen dafür, dass viele Übergewichtige einfach alles tun, um abzunehmen.
    Dicke sind mittlerweile die einzige Gruppe, die man ungestraft diskriminieren darf. Dazu hat das Buch auch einen faszinierenden Abschnitt.
    Auch fesselnd fand ich die Passagen über: Nahrungsergänzungsmittel, Intervallfasten, ach, fast alle waren gut. Zwar bezieht sich Vieles auf die USA, aber das kann man wohl fast alles auch genauso auf Deutschland beziehen.
    Besonders hilfreich war für mich die Liste mit dem Entzündungsindex einzelner Lebensmittel, auch die Abschnitte über Essig und Leinsamen und Gewürze.
    Die psychologischen Aspekte – wie wir Menschen ticken und warum das Abnehmen für die meisten so schwierig ist – waren erkenntnisreich.
    Außerdem kann Michael Greger wirklich motivierend schreiben.
    Nicht alles ist wirklich neu in diesem Buch, aber so kompakt zusammengefasst, ist es auch ein guter Überblick über nahezu alle Aspekte. Der Autor verweist auch immer auf die untersuchten und zitierten Studien, so dass man die selber nachlesen kann, wenn man das möchte.
    Manches ist ein wenig zu lang und ausführlich, und es gibt so einige Wiederholungen, aber da kann man dann auch querlesen.
    Obwohl ich schon viele Bücher über Lebensmittel und Diäten gelesen habe, empfinde ich dieses als eines der besten!

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  • 4 Sterne

    15 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lucie15, 08.05.2020

    Als Buch bewertet

    wie kann man gesund abnehmen und dauerhaft schlank bleiben
    Eine Mode-Diät jagt die nächste. Doch unterm Strich bringt keine den gewünschten, dauerhaften Gewichtsverlust. Wer eine Zeitlang auf einzelne Nahrungsmittel verzichtet, nimmt vielleicht kurzfristig ab, produziert auf Dauer jedoch Mangel - und Hunger. Michael Greger geht es ganzheitlich an: Er schlüsselt das komplexe Thema Ernährung bis ins kleinste Detail auf. Und zieht seine Erkenntnisse aus schließlich aus evidenzbasierten Fakten.
    Vom Aufbau eines gesunden Mikrobioms, über einen verbesserten Stoffwechsel mittels Chronobiologie, bis hin zum Einfluss von Gewürzen liefert Greger Tipps und wissenschaftlich belegte Techniken wie jeder mühelos sein Idealgewicht halten kann. Verabschieden Sie sich endgültig von Kalorienzählen und Verzicht. Michael Gregers Empfehlungen machen nicht nur schlank, sondern garantieren eine starke Gesundheit.
    Das Buch "How not to diet" von Dr. Michael Greger ist Ende April 2020 im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Der Autor Dr. Michael Greger ist hauptberuflich ein Arzt und Ernährungswissenschaftler. In seinem Buch versucht er seine Erfahrungen und sein Wissen zu nutzen, um den Lesern zu zeigen, was bei einer Diet schiefgehen kann und was man tun kann, damit es klappt. Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen. Es ist sehr umfangreich. Das Buch lässt sich gut lesen, es ist allerdings an einigen Stellen etwas zäh und langatmig. Man muss sich schon viel Zeit nehmen, um sich mit allen Informationen auseinander zu setzen.
    Das Buch besteht aus insgesamt 6 Kapiteln: Das Problem, Zutaten für eine optimale Ernährung zum Abnehmen, Das optimale Abnehmprogramm, Abnehm-Booster, Dr. Gregers einundzwanzig Kniffe, Fazit. Das Buch erklärt nicht nur das „Wie?“ sondern auch das „Warum?“ , und das finde ich gut.
    Mir hat das Buch gut gefallen. In erster Linie richtet sich das Buch an Menschen, die mit Übergewicht zu kämpfen haben. Aber auch alle, die sich für das Thema interessieren, können hier etwas lernen.

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  • 3 Sterne

    15 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Julia K., 27.04.2020

    Als Buch bewertet

    In „How not to Diet“ von Dr. Michael Greger wird den Pfunden der Kampf angesagt. How not to Diet ist aber keinesfalls ein reines Diätbuch, sondern zielt auf eine dauerhafte Veränderung der Gewohnheiten und Ernährung ab. Zudem gibt es Tipps, die den Abnehmprozess unterstützen sollen. Alle seine Erkenntnisse und Hinweise leitet Dr. Greger aus tausenden Studien ab, die in einem web-Glossar nachgelesen werden können.

    Ich habe das Buch in der eBook-Version gelesen und kann daher nichts über die Verarbeitung sagen. Aufgrund der langen Lesezeit gehe ich aber davon aus, dass es ein ziemlich dicker Schinken ist.
    Sprachlich ist das Buch nicht sehr anspruchsvoll und lässt sich daher vom Sprachbild her gut und flüssig lesen. Das Buch gliedert sich in eine Einführung, ausführliche Problembeschreibung, Zutaten für eine optimale Ernährung zum Abnehmen, das optimale Abnehmprogramm, Abnehm-Booster sowie einem Fazit und Dr. Gregers Tipps-und Kniffe in einer kurzen Zusammenfassung.
    Am interessantesten war für mich das Kapitel mit der optimalen Ernährung zum Abnehmerfolg, da ich mich bisher nicht mit einer pflanzenbasierten Ernährung beschäftigt habe. Auch wenn mir die Vorgaben teils sehr streng vorkamen, habe ich für mich viel mitnehmen können. Störend habe ich aber die ständigen Hinweise auf sein Vorgängerbuch „How not to Die“ empfunden.
    Generell muss ich leider sagen, dass ich das Buch sehr langatmig empfunden habe. In seinem Versuch alle seine Tipps und Kniffe wissenschaftlich herzuleiten, knallt Dr. Greger dem Leser eine Studie nach der anderen um die Ohren. Dabei verstrickt er sich ab und an in - aus meiner Sicht - widersprüchliche Aussagen und tut Studien, die nicht auf seine Tipps einzahlen, als falsch ab. Nicht nur einmal musste ich lesen, dass die Studie XY nicht ernst zu nehmen sei, weil man die fettleibigen Probanden nicht überwacht habe. Denn diese würden gerne Naschen und das verheimlichen…
    Dies führt mich auch zu einem weiteren großen Kritikpunkt an dem Buch: Den Umgang mit seiner Zielgruppe. Hier handelt es sich um einen Diätratgeber, von daher stelle ich mal die Hypothese auf, dass fettleibige Personen seine Zielgruppe sind. Gerade mit dieser Zielgruppe sollte daher auch sensibel umgegangen werden. Das heißt nicht, dass man jemanden keinen Spiegel vorhalten sollte! Stigmatisierungen à la „Fettleibige betrügen sich selber“ helfen aber wenig. Insbesondere hat mich geärgert, dass Greger sogar ein Kapitel geschrieben hat, was sich mit den Auswirkungen von Stress auf das Gewicht beschäftigt. Dort wird zum Beispiel auch beschrieben, dass Diskriminierung und Stigmatisierung dicker Personen Stress auslöst. Greger gibt daher den Tipp sich diesem Stress einfach nicht auszusetzen in dem man einfach abnimmt… sehr wissenschaftlich.
    Gut gefallen hat mir seine Zusammenfassung am Ende. Eigentlich hätte diese plus das Ernährungskapitel bereits gereicht und den Rest hätte man sich sparen können. Manche seiner Tipps halte ich zwar immer noch für Humbug, aber das ist jedem selber überlassen. Manche Tipps fand ich allerdings gefährlich, wie den Pauschalen Ratschlag es dauerhaft bei 1.200 Kalorien pro Tag zu belassen (Damen) und sich 2x täglich zu wiegen. Solche Ratschläge können im Extremfall zu einer Essstörung führen. Und eigentlich hatte ich den Eindruck, dass Dr. Greger eine gesunde Einstellung zum Essen und eine gewisse Achtsamkeit propagiert. Dazu passen solche Tipps einfach nicht.

    Alles in allem kann ich das Buch nicht bedenkenlos weiterempfehlen. Es ist definitiv nichts für Anfänger und für wirklich fettleibige Menschen womöglich zu negativ beschrieben und damit abschreckend. Hier geht es um eine sehr umfangreiche Ernährungsumstellung, wenn man sich vorher eher ungesund ernährt hat! Daher eher für Fortgeschrittene geeignet. Dennoch kann man einige Ratschläge mitnehmen und auch moderat in seinen Alltag integrieren. Für die ganze Arbeit und die guten Ansätze gibt es 3/5 Sternen.

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  • 3 Sterne

    15 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AK, 10.05.2020

    Als Buch bewertet

    Adressat für mich eher Ernährungsberater als Laien, die eine Anleitung für einen gesunden Gewichtsverlust suchen

    Das Buch verspricht laut Titel keine Diät, sondern eine Ernährungsumstellung, um sein Traumgewicht zu halten bzw. zu erreichen. Als Grundlage sollen wissenschaftliche Studien dienen.
    Für mich war dieser Ansatz der ausschlaggebende Punkt, um das Buch zu lesen. Ich mag wissenschaftliche Ansätze und glaube an den Grundsatz der Ernährungsumstellung, anstelle von Diäten.
    Leider bin ich nun nachdem ich das Buch gelesen habe in einem Zwiespalt. Ich habe einiges beim Lesen gelernt, allerdings hält das Buch in meinen Augen nicht das was es verspricht.
    In meinen Augen ist das Buch geeignet für Menschen, die sich generell mit der Ernährung, der Wirkungsweise bestimmter Ernährungsbestandteile, wie zum Beispiel Ballaststoffe, oder auch der gesellschaftlichen Entwicklung von Ernährung auseinandersetzen möchten. Vor allem der Zusammenhang zwischen den wirtschaftlichen Interessen der Industrie und der dadurch bewusst in Kauf genommenen Schäden für die Gesundheit der Bevölkerung werden sehr verständlich und ausführlich ausgearbeitet. Da der Autor Amerikaner ist, geht es zwar vermehrt um die amerikanische Ernährung und das amerikanische Gesundheitssystem, allerdings lassen sich mittlerweile gut in einigen Teilen Parallelen zum deutschen System aufstellen.
    Bei der angestrebten Ernährungsumstellung von Dr. Greger fällt auf, dass er vermehrt darauf hinweist was nicht gegessen werden soll. In Kurzform: Wenig Fleisch, wenig Salz, wenig Zucker, dafür viele Ballaststoffe, viel Obst und Gemüse und wenig industriell verarbeiteter „Mist“.
    Für mich persönlich waren die Darstellungen der Studien im Gesamten recht extrem und einseitig. Obwohl am Ende eine ballaststoffreiche, vollwertige Ernährung empfohlen wird, wird nicht ganz klar wie diese tatsächlich aussehen soll. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dies keine vegane Ernährung sei, allerdings scheinen in Studien die tierischen Lebensmittel immer schlechte Auswirkungen zu haben.
    Außerdem werden einige Abnehm-Booster (meist Gewürze) vorgestellt, die regelmäßig zum Essen gegessen werden sollen. Diese allerdings dauerhaft in die Ernährung zu integrieren fällt schwer bzw. erscheint mir kaum möglich. Noch dazu geht diese Empfehlung in meinen Augen dann doch wieder stark in die Richtung einer Diät.

    Fazit:
    Für mich beinhaltet das Buch einiges Wissenswertes, allerdings ist der Adressat eher ein Ernährungsberater bzw. Ernährungswissenschaftler. Der Leser, der auf der Suche nach einer Anleitung für eine gut durchführbare Ernährungsumstellung ist, wird durch die Länge des Buches und die durchaus regelmäßigen Wiederholungen bzw. extremen Studienbezügen eher demotiviert. Die Umsetzung der Ratschläge erfordert eine extreme weitere Einarbeitung in die Ernährungsgrundlagen und durch die Abnehm-Booster geht es eher wieder Richtung Diät. Für einen Laien, selbst wenn er willig ist seine Ernährung zu ändern, ist dieses Buch keine geeignete Anleitung, um sein Ziel einfach verständlich und motiviert zu erreichen. Dafür fehlt mir persönlich eine nachvollziehbare Anleitung was für den Autor eine pflanzenbasierte, vollwertige Ernährung ausmacht. Zum Beispiel welchen Anteil die tierischen Lebensmittel ausmachen dürfen. In diesem Punkt bleibt mir der Autor einfach zu ungenau. Durch diese fehlende Anleitung und in Verbindung mit den natürlichen Boostern, die einfach zu sich genommen werden sollen, bleibt das klassische Gefühl einer Diät mit vielen Verboten und zusätzlichen Mitteln zum Abnehmen - zwar in natürlicher Form anstelle von Tabletten, allerdings auch weiterhin nicht in die Mahlzeiten integriert.

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  • 3 Sterne

    15 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexa K., 28.04.2020

    Als Buch bewertet

    Zum Buch: Dr. Michael Greger ist Arzt und ein renommierter Ernährungsexperte. In diesem Buch nimmt er alle möglichen Studien zum Thema Ernährung auf und vereint sie in leicht verständlichen Worten, um damit die Menschen zu einem gesünderen Lebensstil zu bringen. Der Erlös aus seinen Büchern wird komplett für wohltätige Zwecke gespendet.

    Meine Meinung: Ich finde, der Titel irritiert hier etwas. Aufgrund des Titels erwartet der Leser eine einfache Möglichkeit, abzunehmen, ohne Diät halten zu müssen. Das klingt alles sehr einfach. Was aber Dr. Greger tatsächlich in seinem Buch macht, ist den Leser mitzunehmen auf eine Reise durch sämtliche Ernährungsstudien, die es seit Jahren zu allen möglichen Ernährungsthemen so gibt. Und am Ende der Reise ist man angelangt am Ziel der „pflanzenbasierten Ernährung“. Denn wenn man alle Tipps und Hinweise von Dr. Greger aufnimmt, muss der Leser in Zukunft halt sämtliche Fleisch- und Fischprodukte sowie Eier und Milchprodukte von seinem Ernährungsplan streichen. Die Alternative ist sehr viel Obst und Gemüse und Hülsenfrüchte. Gewisse Kräuter und Wasser können auch helfen.
    Meiner Meinung nach wird hier nicht viel Neues erzählt, es wird nur aufgrund der Studien wissenschaftlich gefestigt. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und auch manchmal humorig. Aber das ist halt trotzdem keine „leichte Kost“.

    Durch die vielen Studien ist das Buch etwas langatmig. Viele Studien berufen sich auf amerikanische Verhältnisse, das kann man vielleicht nicht globalisieren und direkt auf uns stülpen. Aber dennoch gibt es viele interessante Ansätze. Und auch einige Tipps, die gut zu übernehmen sind und sich lohnen, sie auszuprobieren. Dafür hätte es aber nicht solch einen Wälzer gebraucht.

    Und darum richtet sich meine Empfehlung für dieses Buch auch nur an sehr interessierte Leser, die wissen möchten, warum sich gewisse Ernährungsumstellungen lohnen. Der schnelle Weg, um abzunehmen, ist dieses Buch auf keinen Fall!

    Mein Fazit: Es war eine lange, aber trotzdem interessante Reise für mich in die Welt der Ernährungswissenschaften, von der ich einige Erkenntnisse für mich mal versuche, umzusetzen. Aber der schnelle, einfache Weg, um Gewicht zu verlieren, ist es nicht gerade. Also, eine Revolution ist auch dieses Buch nicht.

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  • 4 Sterne

    15 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 04.05.2020

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:

    Der etwas andere Ernährungsratgeber mit detaillierten Erklärungen zum Thema Ernährung und was im Körper passiert.

    Meine Meinung:

    Der Autor hat sich sehr intensiv mit dem Thema Ernährung beschäftigt und vieles extrem ausführlich erklärt, so ausführlich, dass man sicherlich in dem Moment den gerade erklärten Aspekt auch versteht, aber im nächsten Moment auch schon wieder vergessen hat, weil das Themenfeld und auch das Buch so komplex ist. Was mir gut gefallen hat sind die Gedankenfutter, die nochmals einen anderen Blickwinkel eröffnen.

    Fazit:

    Sehr viel Information

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  • 4 Sterne

    15 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 04.05.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:

    Der etwas andere Ernährungsratgeber mit detaillierten Erklärungen zum Thema Ernährung und was im Körper passiert.

    Meine Meinung:

    Der Autor hat sich sehr intensiv mit dem Thema Ernährung beschäftigt und vieles extrem ausführlich erklärt, so ausführlich, dass man sicherlich in dem Moment den gerade erklärten Aspekt auch versteht, aber im nächsten Moment auch schon wieder vergessen hat, weil das Themenfeld und auch das Buch so komplex ist. Was mir gut gefallen hat sind die Gedankenfutter, die nochmals einen anderen Blickwinkel eröffnen.

    Fazit:

    Sehr viel Information

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  • 3 Sterne

    15 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nancy F., 04.05.2020

    Als Buch bewertet

    Ich lese normalerweise eher selten Sachbücher. Wenn es dann doch einmal vorkommt, dann nur, weil mich das Thema einfach interessieren muss. So war es auch hier. Momentan versuche ich meine Ernährung umzustellen. Nachdem ich mit Low Carb allerdings nicht über eine Gewichtsabnahme von sechs Kilo kam, musste ich also überlegen, ob es für mich vielleicht ein anderer Weg sein muss. Und dann kam Dr. Greger ins Spiel.

    Das Buch ist wirklich interessant aufgearbeitet. Dr. Greger hat eine unheimlich hohe Anzahl an Studien durchforstet, um herauszufinden, was wirklich helfen kann, Gewicht zu verlieren.


    Leider hat das Buch drei große Minuspunkte.

    Nummer eins: Dr. Greger gibt dem Leser am Anfang wirklich Hoffnung, dass es vielleicht einen "einfachen" Weg gibt, um abzunehmen. Diesen Weg revidiert er aber im Verlauf des Buchs immer mehr und landet am Ende fast doch bei den Dingen, die wir alle schon kennen.

    Nummer zwei: Dr. Greger legt die Studien aus, wie er es gern möchte. Zum Beispiel gibt er auf eine Studie nichts, weil die Fallzahl zu klein war. Bei einer anderen Studie, die allerdings besser zu seiner Meinung passt, sind die kleinen Fallzahlen dann irrelevant.

    Und Nummer drei: Das Buch ist einfach zu lang!

    Natürlich gab es aber auch positive Dinge, die mich das Buch dann doch als wertvoll einstufen lassen. Unter anderem habe ich einige neue Sachen gelernt, die mir vorher tatsächlich nicht bewusst waren. Zum Beispiel WIE wichtig Ballaststoffe sind und WIEVIEL man tatsächlich so am Tag zu sich nehmen sollte. Nicht alle Tipps von Dr. Greger sind praxistauglich, aber selbst einige kleine Dinge haben mir geholfen innerhalb von vier Wochen schon mal zwei Kilo runterzubekommen.

    An sich ist das Buch für mich als kleines 1x1 des gesunden Essens zu betrachten, eine Art Lexikon, in dem man immer wieder nachlesen kann und immer wieder vielleicht einen weiteren Tipp in sein Essverhalten einbauen kann.

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  • 3 Sterne

    15 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M.E., 06.06.2020

    Als eBook bewertet

    von einer Kundin/einem Kunden aus Ditzingen

    Ich habe das Buch dank dem Verlag und dank Netgalley lesen können. Und schon nach den ersten Seiten dachte ich mir, ist dieses Buch wirklich das richtige für mich. Ich kenne vieles durch verschiedene Bücher die ich in der Vergangenheit zu diesem Thema gelesen habe. Mir haben praktische Tipps gefehlt, viele Darstellungen und viele Studien. Vieles kannte ich wie gesagt schon, und die 752 Seiten haben es mir nicht einfach gemacht, ich habe dann zum Teil einfach Kapitel weitergescrollt, weil ich dachte es wird besser. Aber leider nichts neues. Für Ernährungspezialisten oder Menschen die sich mit dem Thema mal grundsätzlich auseinander setzen wollen, ganz nett, aber mehr auch nicht

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  • 4 Sterne

    18 von 38 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heidis Bücher-Oase, 03.05.2020

    Als Buch bewertet

    Erst einmal ein dickes Dankeschön, an den lübbe life Verlag, dass ich das Manuskript zu diesem Buch vorab lesen und rezensieren durfte.
    Bei *How not to diet*, handelt es sich nicht um ein typisches Diätenbuch.
    Der Autor, Dr. Michael Greger hat sich mit dem Thema: „Diäten“ auf einer eher wissenschaftlichen Basis auseinandergesetzt. Das Buch steckt voller wissenschaftlicher Studien, die Dr. Michael Greger erklärt und bewertet.
    Die im Buch beschriebenen Studien beziehen sich überwiegend auf die amerikanische Bevölkerung, da deren Essverhalten aber gar nicht mehr allzu sehr von dem europäischen Essverhalten abweicht, kann man auch als Europäer vieles der Studien sehr gut nachvollziehen.
    Was mich in diesem Buch absolut angesprochen hat, ist das der Autor mit seinen Lesern auf Augenhöhe kommuniziert, was bei wissenschaftlichen Texten nicht immer der Fall ist.
    Und auch wenn es von den üblichen Diätenbücher abweicht, gibt des viele Tipps, wie man seine Ernährung gesund und sinnvoll gestalten kann, so dass die überflüssigen Pfunde auch verschwinden.
    Es werden nicht nur einzelne Lebensmittelgruppen etwas genauer unter die Lupe genommen, sondern es gibt auch ganze Kapitel, die sich zum Beispiel mit den unterschiedlichen Intervallfasten-Kuren, dem Thema Sport und Bewegung oder auch gesundes Schlafverhalten beschäftigen.
    Alles immer im Zusammenhang mit dem Wunsch die Zahl auf der Waage zu reduzieren.
    Mein Fazit zu diesem Buch lautet:
    Ja…es ist durchaus lesenswert, und ich habe auch einiges aus dem Inhalt in meinen Tagesablauf integriert. Zum Beispiel verwende ich bei fast jeder Mahlzeit die von Dr. Greger empfohlenen Teelöffel Essig und würze auch mindestens einmal am Tag eine Mahlzeit mit Kurkuma.
    Warum?
    Das könnt ihr am besten selbst im Buch nachlesen.
    Allerdings muss ich ganz ehrlich sagen, dass mir sein erster Band: „How not to die“ sehr viel besser gefallen hat. Und ich daher bei „How not to diet“ auf die Taschenbuch Ausgabe warten würde, weil knapp 30 Euro für das Hardcover mir für den Inhalt doch recht viel erscheinen.
    Als Tipp möchte ich noch auf die im Buch erwähnte, kostenlose App hinweisen, die ich als durchaus nützlich empfinde.

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  • 2 Sterne

    15 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    FrancieNolan, 05.05.2020

    Als Buch bewertet

    Das neueste Buch des US-amerikanischen Allgemein-& Ernährungsmediziners Dr. Michael Greger, „How not to diet“, trägt den Untertitel „Gesund abnehmen und dauerhaft schlank bleiben dank neuester wissenschaftlich bewiesener Erkenntnisse“, was Thema und Inhalt des Buches gut beschreibt - Ziel des Autors war es das „erste faktenbasierte Diätbuch“ zu schreiben. Im folgenden werde ich versuchen, darzulegen, warum ihm das leider nicht gelungen ist.

    Der Mann ist auf einer Mission. Er unterhält im Internet eine nicht-kommerzielle Seite (nutricionfacts), die ich als ehemalige Ernährungsberaterin schon länger kenne, und hat in einem Vorgängerbuch („How not to die“) nachvollziehbar erläutert, wie die moderne westliche Ernährung und die Industrieproduktion von Lebensmitteln uns schadet, während natürliche, vollwertige und pflanzliche Nahrungsmittel uns sogar heilen können. Er war Sachverständiger im Kongress wie bei einem Prozess gegen die Lebensmittelindustrie und ist selbst erklärter Veganer und Tierschützer.
    Seine, meines Erachtens überhaupt nicht zu kritisierende Mission ist - ich zitiere Wikipedia-: „…eine pflanzenbasierte, vollwertige Ernährung einem breiten Publikum mithilfe wissenschaftlicher Untersuchungen näher zu bringen“.
    Ein interessantes Thema, alleine schon, weil die vegane Ernährung hier in Deutschland immer noch sehr umstritten und mit Vorurteilen behaftet ist - wie spektakulär wäre es, wenn sie auch zum Abnehmen besonders gut geeignet wäre, und dazu noch gesund!?

    Deshalb zunächst zu dem, was ich am Buch wirklich gut fand: der Leser bekommt hier eine gute Zusammenstellung der neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse, unter Einbezug von für Gesundheit wie Abnehmen wichtigen Bereichen wie der Chronobiologie, unserer Darm-Gesundheit oder der wichtigen Rolle von Insulin oder viszeralem Fett in unseren Körpern.
    Zu Recht betont Dr.Greger den Schaden industrieller Kost, die Macht von Lebensmittelkonzernen und Werbung.
    Seine Philosophie, dass unsere chronischen Erkrankungen mithilfe von vollwertiger Ernährung größtenteils vermeidbar oder sogar heilbar sind, hat sich in den letzten Jahren, auch aus anderen Quellen, zunehmend bestätigt.

    Er beschreibt dazu zwölf gesunde Lebensmittel, die wir jeden Tag zu uns nehmen sollten und gibt in diesem Buch zusätzlich noch eine Reihe kleinerer „Tipps und Tricks“, die das Abnehmen fördern können. Er verweist zudem auf eine kostenlose App, die er zur Durchführung seiner Ernährungsweise entwickelt hat. Und nicht zuletzt müsste man sein Buch jedem empfehlen, der eine Magenbypass-Operation überlegt - was er hier beschreibt, ist nicht immer appetitlich, entspricht aber absolut meinen eigenen Erfahrungen in der Betreuung einer Selbsthilfegruppe Übergewichtiger.

    Dr. Greger hat sein Buch über 752 Seiten in vier große Teile geteilt, und mit etlichen Studien als Beleg seiner Behauptungen versehen. Positiv ist anzumerken, dass tatsächlich alle erwähnten Quellen per QR-Code nachvollzogen werden können, sofern man sich die Zeit nimmt und englische Studien lesen kann.
    Er formuliert forsch und größtenteils humorvoll, in relativ einfacher Sprache – man muss keine Angst haben, einen völlig trockenen wissenschaftlichen Lesestoff zu bekommen.

    Insgesamt erschien mir das Buch aber unstrukturierter als zum Beispiel „How not to die“, und trotz Stichwortverzeichnis und Inhaltsangabe fand ich es schwierig bestimmte Stellen wiederzufinden. Das mag aber auch der Tatsache geschuldet sein, dass ich ein Manuskript, nicht das fertige Buch, zu lesen hatte.

    Die grau unterlegten Kästen „Gedankenfutter“ sind grundsätzlich eine gute Idee, die der Strukturierung helfen, ich hätte sie mir aber durchgängig öfter als „praktische Anweisung zur Umsetzung“ gewünscht, z.T. gibt es darin Anwendungstipps, zum Teil aber auch nur wieder weitere Studien.

    Nun aber zu meiner Meinung und damit meiner eigentlichen Kritik:
    Allein der schiere Umfang an Studien erschlägt den Leser. Die m.E. zu hohe Anzahl an Studien, im immer gleichen Schema von „zunächst behauptet“, dann „verworfen“, dann erst „zum eigentlichen kommend“, dargeboten, ermüdet mit der Zeit beim Lesen und führt auch zu (zu)vielen Wiederholungen. Leider führt viel Quantität nicht automatisch zu mehr Qualität.

    So muss ich auch bemängeln, dass der Autor mit seinen Behauptungen und im Umgang mit den Studien nicht immer wissenschaftlich genug verfährt, zumindest nicht für ein sogenanntes „faktenbasiertes Buch“.
    Ein ganz einfaches Beispiel: dass er zu Übertreibungen neigt, sieht man, wenn man auf Seite 21 z.B. zunächst von „71 % übergewichtiger Amerikaner“ liest, diese im Verlauf des Buches aber anscheinend ständig anwachsen und bei Seite 217 dann „90 % der US Bürger sind zu dick“ behauptet wird. Oder: Obwohl dem Leser der Unterschied zwischen Studien, die nur die Korrelation eines Ergebnisses beachten, nicht aber die Kausalität, erklärt wird, benutzt er selbst gerne einfache Bevölkerungsstudien oder Studien mit einer sehr geringen Probandenzahl, die ebenfalls lediglich Korrelationen belegen.

    Dem Marketing geschuldet ist wahrscheinlich die Tatsache, dass Dr. Greger wenig von „veganer Ernährung“ spricht, sondern immer nur von „pflanzlicher“, obwohl es klar darauf hinausläuft, weshalb als 13. Zutat zu seiner Ernährungsweise auch die Vitamin-B12-Supplimentierung gehört (s. App). Kritisieren muss ich an dieser Stelle leider, dass er dadurch keine gute Anleitung für eine gesunde vegane Ernährung bietet, denn dazu gehört mehr als Vitamin B12 zu sich zu nehmen. Umgekehrt wird erstaunlicherweise der inzwischen auch bei Fleischessern mitunter vorliegende Vitamin-B12-Mangel an keiner Stelle erwähnt, obwohl der doch mit der von ihm so kritisierten industriellen Fleischproduktion zu tun hat. So angenehm es ist, dass er Fleisch oder Fisch nicht ausdrücklich verbietet, so sehr hatte ich doch irgendwann den Eindruck eine „Mogelpackung“ zu lesen.

    Solcher Art „kleinerer Mängel“ gibt es dann leider doch öfter – zum Beispiel erklärt er weder ausreichend die fatale Rolle von Wurst oder den weit verbreiteten Milchprodukten, noch nachvollziehbar die Rolle guter Fette für fettlösliche Vitamine oder das richtige Trinken bei vermehrter Ballaststoffzufuhr. Er fordert, sage und schreibe, 100 g Ballaststoffe täglich als ideale Aufnahmemenge, erklärt aber nicht wirklich, warum genau diese Zahl für die Gesundheit oder zum Abnehmen entscheidend sein soll. (Zur Erklärung: nur wenige Menschen erreichen die bisher geforderten 30 g pro Tag).
    Seine Argumente zu einer äußerst geringen Fettzufuhr (nur 7-10 %) beziehen sich hauptsächlich auf Studien zur (veralteten)Atkins-Diät und auf die, in den USA besonders stark verbreiteten, gesättigten Fette.
    Das ist nur e i n Beispiel dafür, dass das Buch viel zu sehr an amerikanische Verhältnisse angelehnt ist, und überzeugt nicht in Gänze, ebensowenig seine Auslassungen zu „Nudeln“ und „Vollkorn“ oder die Frage, warum er nicht auch Unterschiede in Getreidearten, Anbau, Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln zum Thema macht. Eine gute vollwertige Ernährung hat viel damit zu tun, wie Dinge produziert und zubereitet werden. Dieser Aspekt kommt mir absolut zu kurz und führt zum Beispiel bei der Freisprache von konventionellem Anbau oder weißen Nudeln auch zu falschen Schlüssen.

    Insgesamt fehlt es an praktischen Tipps zur Umsetzung der Ernährungsweise im Alltag, die Gewichtung von theoretischen Studien und praktischer Umsetzung ist einfach zu unausgeglichen.

    Das Schlimmste ist aus meiner Sicht aber, dass ich bis zu den letzten 15 Seiten lesen musste, um richtig zu erkennen, dass mir hier nichts anderes als die „gute alte kalorienreduzierte Diät“(plus Sport) als Mittel zum Abnehmen angeboten wird, mit der alltagspraktischen Erschwernis, dass ich dazu eben im Grunde vegan essen soll, und - für mich ein absolutes no-go - dabei die pauschale Grenzwertangabe von 1200 kcal für Frauen und 1500 für Männer bekomme.
    Das ist nicht neu, sondern eher veraltet. Außerdem völlig unverständlich, weil Dr. Greger sehr wohl von dem sich verlangsamenden Stoffwechsel bei kalorienarmen Diäten weiß, und noch dazu dabei von einer lebenslang beizubehaltenden Ernährungsform spricht!

    Klar, im Nachhinein hätte man es schon ahnen können, als er, mit ebenso mir zu geringen Erklärungen, einen BMI von 20-22 als einzig gesunden und anzustrebenden fordert (,was dann praktischerweise ja auch gleich die Anzahl der Übergewichtigen per Definition nach oben schraubt), oder in seinen Tipps „zweimal täglich wiegen“ als „Abnehmbooster“ empfiehlt. Ein weiteres verhängnisvolles „nogo“, dass meiner Erfahrung nach nur zur Verbreitung von Essstörungen beiträgt.

    Auch Tipps wie „Apfelessigtrinken“, überhaupt „Essig über alle Mahlzeiten“ oder die Forderung „4 Stunden in der Nacht in erhöhter Beinlage zu schlafen“ (konkret: einen Ziegelstein unter den Bettpfosten zu legen), „lila Gerstenkörner“ mit Linsen zum Frühstück u.v.m. ist entweder längst überholt oder wirkt, gelinde gesagt, befremdlich. Diese Aussagen machen die tendenziell richtigen Botschaften des Buches letztendlich zunichte.

    Was ich außerdem persönlich nicht mochte, war die wirklich häufige Erwähnung, dass „Fettleibige“ sich ohnehin immer und nur „in die eigene Tasche lügen“ und immer zuviel essen, wenn man sie nicht streng kontrolliert - es ist das alte Spiel: nimmt der „Fettleibige“ mit einer Diät nicht ab, muss er wohl geschummelt haben, und da wohl kaum jmd. mit 1200 kcal lebenslang zurecht kommt, kann man ihm bei Misserfolg auch immer die Schuld zuschieben - über die Schuldgefühle dicker Menschen schreiben Psychologen inzwischen auch Bücher.

    Fazit: Leider ist dieses Buch ausdrücklich nicht geeignet ist, der „breiten Masse“ eine pflanzenbasierte gesunde Ernährung nahe zu bringen, ich kann es nicht weiterempfehlen. Es ist nur ein veganes Kalorienzähl-Diätbuch, schade.

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  • 2 Sterne

    15 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    FrancieNolan, 05.05.2020

    Als Buch bewertet

    Das neueste Buch des US-amerikanischen Allgemein-& Ernährungsmediziners Dr. Michael Greger, „How not to diet“, trägt den Untertitel „Gesund abnehmen und dauerhaft schlank bleiben dank neuester wissenschaftlich bewiesener Erkenntnisse“, was Thema und Inhalt des Buches gut beschreibt - Ziel des Autors war es das „erste faktenbasierte Diätbuch“ zu schreiben. Im folgenden werde ich versuchen, darzulegen, warum ihm das leider nicht gelungen ist.

    Der Mann ist auf einer Mission. Er unterhält im Internet eine nicht-kommerzielle Seite (nutricionfacts), die ich als ehemalige Ernährungsberaterin schon länger kenne, und hat in einem Vorgängerbuch („How not to die“) nachvollziehbar erläutert, wie die moderne westliche Ernährung und die Industrieproduktion von Lebensmitteln uns schadet, während natürliche, vollwertige und pflanzliche Nahrungsmittel uns sogar heilen können. Er war Sachverständiger im Kongress wie bei einem Prozess gegen die Lebensmittelindustrie und ist selbst erklärter Veganer und Tierschützer.
    Seine, meines Erachtens überhaupt nicht zu kritisierende Mission ist - ich zitiere Wikipedia-: „…eine pflanzenbasierte, vollwertige Ernährung einem breiten Publikum mithilfe wissenschaftlicher Untersuchungen näher zu bringen“.
    Ein interessantes Thema, alleine schon, weil die vegane Ernährung hier in Deutschland immer noch sehr umstritten und mit Vorurteilen behaftet ist - wie spektakulär wäre es, wenn sie auch zum Abnehmen besonders gut geeignet wäre, und dazu noch gesund!?

    Deshalb zunächst zu dem, was ich am Buch wirklich gut fand: der Leser bekommt hier eine gute Zusammenstellung der neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse, unter Einbezug von für Gesundheit wie Abnehmen wichtigen Bereichen wie der Chronobiologie, unserer Darm-Gesundheit oder der wichtigen Rolle von Insulin oder viszeralem Fett in unseren Körpern.
    Zu Recht betont Dr.Greger den Schaden industrieller Kost, die Macht von Lebensmittelkonzernen und Werbung.
    Seine Philosophie, dass unsere chronischen Erkrankungen mithilfe von vollwertiger Ernährung größtenteils vermeidbar oder sogar heilbar sind, hat sich in den letzten Jahren, auch aus anderen Quellen, zunehmend bestätigt.

    Er beschreibt dazu zwölf gesunde Lebensmittel, die wir jeden Tag zu uns nehmen sollten und gibt in diesem Buch zusätzlich noch eine Reihe kleinerer „Tipps und Tricks“, die das Abnehmen fördern können. Er verweist zudem auf eine kostenlose App, die er zur Durchführung seiner Ernährungsweise entwickelt hat. Und nicht zuletzt müsste man sein Buch jedem empfehlen, der eine Magenbypass-Operation überlegt - was er hier beschreibt, ist nicht immer appetitlich, entspricht aber absolut meinen eigenen Erfahrungen in der Betreuung einer Selbsthilfegruppe Übergewichtiger.

    Dr. Greger hat sein Buch über 752 Seiten in vier große Teile geteilt, und mit etlichen Studien als Beleg seiner Behauptungen versehen. Positiv ist anzumerken, dass tatsächlich alle erwähnten Quellen per QR-Code nachvollzogen werden können, sofern man sich die Zeit nimmt und englische Studien lesen kann.
    Er formuliert forsch und größtenteils humorvoll, in relativ einfacher Sprache – man muss keine Angst haben, einen völlig trockenen wissenschaftlichen Lesestoff zu bekommen.

    Insgesamt erschien mir das Buch aber unstrukturierter als zum Beispiel „How not to die“, und trotz Stichwortverzeichnis und Inhaltsangabe fand ich es schwierig bestimmte Stellen wiederzufinden. Das mag aber auch der Tatsache geschuldet sein, dass ich ein Manuskript, nicht das fertige Buch, zu lesen hatte.

    Die grau unterlegten Kästen „Gedankenfutter“ sind grundsätzlich eine gute Idee, die der Strukturierung helfen, ich hätte sie mir aber durchgängig öfter als „praktische Anweisung zur Umsetzung“ gewünscht, z.T. gibt es darin Anwendungstipps, zum Teil aber auch nur wieder weitere Studien.

    Nun aber zu meiner Meinung und damit meiner eigentlichen Kritik:
    Allein der schiere Umfang an Studien erschlägt den Leser. Die m.E. zu hohe Anzahl an Studien, im immer gleichen Schema von „zunächst behauptet“, dann „verworfen“, dann erst „zum eigentlichen kommend“, dargeboten, ermüdet mit der Zeit beim Lesen und führt auch zu (zu)vielen Wiederholungen. Leider führt viel Quantität nicht automatisch zu mehr Qualität.

    So muss ich auch bemängeln, dass der Autor mit seinen Behauptungen und im Umgang mit den Studien nicht immer wissenschaftlich genug verfährt, zumindest nicht für ein sogenanntes „faktenbasiertes Buch“.
    Ein ganz einfaches Beispiel: dass er zu Übertreibungen neigt, sieht man, wenn man auf Seite 21 z.B. zunächst von „71 % übergewichtiger Amerikaner“ liest, diese im Verlauf des Buches aber anscheinend ständig anwachsen und bei Seite 217 dann „90 % der US Bürger sind zu dick“ behauptet wird. Oder: Obwohl dem Leser der Unterschied zwischen Studien, die nur die Korrelation eines Ergebnisses beachten, nicht aber die Kausalität, erklärt wird, benutzt er selbst gerne einfache Bevölkerungsstudien oder Studien mit einer sehr geringen Probandenzahl, die ebenfalls lediglich Korrelationen belegen.

    Dem Marketing geschuldet ist wahrscheinlich die Tatsache, dass Dr. Greger wenig von „veganer Ernährung“ spricht, sondern immer nur von „pflanzlicher“, obwohl es klar darauf hinausläuft, weshalb als 13. Zutat zu seiner Ernährungsweise auch die Vitamin-B12-Supplimentierung gehört (s. App). Kritisieren muss ich an dieser Stelle leider, dass er dadurch keine gute Anleitung für eine gesunde vegane Ernährung bietet, denn dazu gehört mehr als Vitamin B12 zu sich zu nehmen. Umgekehrt wird erstaunlicherweise der inzwischen auch bei Fleischessern mitunter vorliegende Vitamin-B12-Mangel an keiner Stelle erwähnt, obwohl der doch mit der von ihm so kritisierten industriellen Fleischproduktion zu tun hat. So angenehm es ist, dass er Fleisch oder Fisch nicht ausdrücklich verbietet, so sehr hatte ich doch irgendwann den Eindruck eine „Mogelpackung“ zu lesen.

    Solcher Art „kleinerer Mängel“ gibt es dann leider doch öfter – zum Beispiel erklärt er weder ausreichend die fatale Rolle von Wurst oder den weit verbreiteten Milchprodukten, noch nachvollziehbar die Rolle guter Fette für fettlösliche Vitamine oder das richtige Trinken bei vermehrter Ballaststoffzufuhr. Er fordert, sage und schreibe, 100 g Ballaststoffe täglich als ideale Aufnahmemenge, erklärt aber nicht wirklich, warum genau diese Zahl für die Gesundheit oder zum Abnehmen entscheidend sein soll. (Zur Erklärung: nur wenige Menschen erreichen die bisher geforderten 30 g pro Tag).
    Seine Argumente zu einer äußerst geringen Fettzufuhr (nur 7-10 %) beziehen sich hauptsächlich auf Studien zur (veralteten)Atkins-Diät und auf die, in den USA besonders stark verbreiteten, gesättigten Fette.
    Das ist nur e i n Beispiel dafür, dass das Buch viel zu sehr an amerikanische Verhältnisse angelehnt ist, und überzeugt nicht in Gänze, ebensowenig seine Auslassungen zu „Nudeln“ und „Vollkorn“ oder die Frage, warum er nicht auch Unterschiede in Getreidearten, Anbau, Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln zum Thema macht. Eine gute vollwertige Ernährung hat viel damit zu tun, wie Dinge produziert und zubereitet werden. Dieser Aspekt kommt mir absolut zu kurz und führt zum Beispiel bei der Freisprache von konventionellem Anbau oder weißen Nudeln auch zu falschen Schlüssen.

    Insgesamt fehlt es an praktischen Tipps zur Umsetzung der Ernährungsweise im Alltag, die Gewichtung von theoretischen Studien und praktischer Umsetzung ist einfach zu unausgeglichen.

    Das Schlimmste ist aus meiner Sicht aber, dass ich bis zu den letzten 15 Seiten lesen musste, um richtig zu erkennen, dass mir hier nichts anderes als die „gute alte kalorienreduzierte Diät“(plus Sport) als Mittel zum Abnehmen angeboten wird, mit der alltagspraktischen Erschwernis, dass ich dazu eben im Grunde vegan essen soll, und - für mich ein absolutes no-go - dabei die pauschale Grenzwertangabe von 1200 kcal für Frauen und 1500 für Männer bekomme.
    Das ist nicht neu, sondern eher veraltet. Außerdem völlig unverständlich, weil Dr. Greger sehr wohl von dem sich verlangsamenden Stoffwechsel bei kalorienarmen Diäten weiß, und noch dazu dabei von einer lebenslang beizubehaltenden Ernährungsform spricht!

    Klar, im Nachhinein hätte man es schon ahnen können, als er, mit ebenso mir zu geringen Erklärungen, einen BMI von 20-22 als einzig gesunden und anzustrebenden fordert (,was dann praktischerweise ja auch gleich die Anzahl der Übergewichtigen per Definition nach oben schraubt), oder in seinen Tipps „zweimal täglich wiegen“ als „Abnehmbooster“ empfiehlt. Ein weiteres verhängnisvolles „nogo“, dass meiner Erfahrung nach nur zur Verbreitung von Essstörungen beiträgt.

    Auch Tipps wie „Apfelessigtrinken“, überhaupt „Essig über alle Mahlzeiten“ oder die Forderung „4 Stunden in der Nacht in erhöhter Beinlage zu schlafen“ (konkret: einen Ziegelstein unter den Bettpfosten zu legen), „lila Gerstenkörner“ mit Linsen zum Frühstück u.v.m. ist entweder längst überholt oder wirkt, gelinde gesagt, befremdlich. Diese Aussagen machen die tendenziell richtigen Botschaften des Buches letztendlich zunichte.

    Was ich außerdem persönlich nicht mochte, war die wirklich häufige Erwähnung, dass „Fettleibige“ sich ohnehin immer und nur „in die eigene Tasche lügen“ und immer zuviel essen, wenn man sie nicht streng kontrolliert - es ist das alte Spiel: nimmt der „Fettleibige“ mit einer Diät nicht ab, muss er wohl geschummelt haben, und da wohl kaum jmd. mit 1200 kcal lebenslang zurecht kommt, kann man ihm bei Misserfolg auch immer die Schuld zuschieben - über die Schuldgefühle dicker Menschen schreiben Psychologen inzwischen auch Bücher.

    Fazit: Leider ist dieses Buch ausdrücklich nicht geeignet ist, der „breiten Masse“ eine pflanzenbasierte gesunde Ernährung nahe zu bringen, ich kann es nicht weiterempfehlen. Es ist nur ein veganes Kalorienzähl-Diätbuch, schade.

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