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Buch (Kartoniert) 15.40
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  • 5 Sterne

    19 von 34 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra K., 24.10.2015

    Als eBook bewertet

    „Meine autistische Wahrnehmung ist nur selten deckungsgleich mit eurer „normalen“ Wahrnehmung. Wer vermag schon mit objektiver Sicherheit zu sagen, wessen Realität nun realer ist, nehmen wir doch alle nur Ausschnitte der Wirklichkeit wahr. Jeder erkennt nur einen kleinen Teilbereich und verteidigt diesen tapfer als „die Wahrheit““.

    Raphael Müller, der durch einen Schlaganfall vor seiner Geburt im September des Jahres 1999 körperliche Einschränkungen erdulden muss, lässt uns durch sein Buch an seiner ganz persönlichen Sichtweise auf sein Erleben und die Welt im Allgemeinen teilhaben. Er erzählt von der ersten harten Zeit der innerlichen Isolation, bis er sich nach sieben Jahren erstmals durch Schreiben mitteilen, und seine außergewöhnlichen Fähigkeiten seinen Mitmenschen offenbaren konnte. Der Junge, der fälschlicherweise oftmals als geistig behindert galt, durfte sich nach einem abgegrenzten und von seiner Umwelt unverstandenen Dasein endlich äußern und seine Genialität zu erkennen geben. Ich vertiefte mich in die Geschichte des jungen Autors, und mein anfänglich ungläubiges Staunen verwandelte sich sehr rasch in respektvolle Faszination, als er Einblick in seine ganz besonderen Fähigkeiten gab, um die ihn unzählige Menschen beneiden würden. Nicht nur das fotooptische Gedächtnis oder das für ihn scheinbar spielend einfache autodidaktische Lernen, sondern auch sein Umgang mit Buchstaben und Zahlen, die seiner eigenen Aussage nach seine Freunde und seine Vertrauten sind, verlangten mir höchsten Respekt und große Bewunderung ab. Raphael Müllers Schilderungen seines oftmals harten Alltags und seiner körperlichen Einschränkungen sind manchmal nüchtern und realistisch, teilweise zu Tränen rührend. Durch seine selbst verfassten Texte erlaubt er seinen Lesern, sich ein wenig näher an seine autistische Welt heran zu wagen, ein wenig tiefer zu blicken. Er erzählt auch von seinem starken Glauben an Jesus, der ihn hält, der die Quelle seiner Hoffnung, und neben seiner Familie auch die einzige Konstante in seinem Leben war bzw. ist. Im Kapitel „Ich möchte Brücken bauen!“ vermittelt der Autor eindrucksvoll, was ihn bewegt. Raphael Müller möchte Positives bewirken, so wie einige seiner großen Vorbilder Ghandi, Nelson Mandela oder Alber Schweitzer. Er ist der Meinung, dass auch sein Schicksal Sinn machen und anderen Betroffenen den Weg ebnen sollte, und er möchte Brücken zwischen seiner eigenen, autistischen Welt, und der unseren bauen. Hierbei ist Konklusion ein sehr wichtiges, dominierendes Thema in seinem Leben. Sehr beeindruckend war es für mich, den bedingungslosen Zusammenhalt und die Unterstützung durch die gesamte Familie in den Ausführungen zu erleben, und die Briefe seiner Mutter und einiger ihm nahestehender Personen im Anhang des Buches komplettieren den Gesamteindruck dieses außergewöhnlichen Autors.

    Besonders berührt hat mich ein kleiner Satz im ersten Drittel des Buches, wo Raphael Müller über seine Schulzeit schreibt: „Dabei sein dürfen und einen Hauch Normalität erleben, das bedeutet mir sehr viel“. Vielleicht sollten wir uns an dieser Stelle selber fragen, wie oft wir eigentlich unseren Alltag bewusst wahrnehmen? Wie oft danken wir für die Tatsache, in einem gesunden Körper leben und uns verbal äußern zu dürfen? Wie oft nehmen wir die Geschenke des Lebens wirklich und wahrhaftig wahr?

    Ich bin der Meinung, wir können von Raphael eine Menge lernen, und ich würde mich freuen, auch zukünftig noch einiges von ihm zu lesen bzw. zu hören. Und vielleicht können wir über unseren Schatten springen und seinem Wunsch entsprechen, wenn er sagt: „Ich wünsche mir Menschen, die nicht vor meinem Anderssein zurückschrecken, sondern die den Mut haben für eine Freundschaft, und mich begleiten auf meinem manchmal holprigen Weg durch das Gestrüpp des Alltags hin zu meiner Bestimmung.“ Vielleicht können wir alle lernen, hinter die Fassade zu blicken und vorurteilsfrei auf Menschen wie Raphael zuzugehen.

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  • 5 Sterne

    18 von 35 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Felicia D., 21.10.2014

    Als Buch bewertet

    Tja, was soll ich sagen… ich fand das Buch sehr spannend. Raphael Müller sagt in seinem Buch, dass unsere und seine Wahrnehmung der Realität unterschiedlich sind. Das scheint so zu sein… :-) Das Buch und was Raphael zu sagen hat, sind eine Bereicherung. Er hat sich viel Mühe gegeben, uns einen Einblick in seine Wahrnehmung der Welt zu geben. Er hat meinen Blick auf vielerlei Hinsicht erweitert. Vielen Dank für deinen Mut!
    Ich hoffe, wir werden noch viel von ihm hören… das heißt zu lesen bekommen.
    Super Buch für Erwachsene und Jugendliche, die ihren inklusiven Blick erweitern und auf eine ungewöhnliche Entdeckungsreise gehen wollen. Ich hoffe, dass viele Lehrer, Eltern und Schüler dieses Buch gemeinsam angehen, damit die Scheu vor dem Ungewissen beim Thema Inklusion nicht der Bereicherung den Raum nimmt.

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  • 5 Sterne

    14 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    vielleser 1., 15.01.2016

    Als Buch bewertet

    Raphael Müller, Jahrgang 1999, hatte schon im Mutterleib einen Schlaganfall. Erst nach etwa 8 Monaten, bei der U5, wurde die Diagnose bekannt, auch die Schwere, die die Beeinträchtigung mit sich bringen würde.
    Auch heute kann Raphael nicht sprechen und sitzt im Rollstuhl. Doch wer von seinen körperlichen Gebrechen auf geistige Schwäche tippt, der liegt mehr als falsch.
    Ich darf hier seine Mutter zitieren:
    " Er besitzt die Weisheit eines 80jährigen, den Verstand eines Erwachsenen, die Emotionen eines Jugendlichen und den Körper eines Babys".

    Lange konnte Raphael nicht mit seiner Außenwelt kommunizieren, anfangs verständigte er sich nur mittels Fingerzeichen, doch schon im Vorschulalter eignete er sich selbständig das Lesen, Schreiben und Rechnen an. Mithilfe einer Technik, die sich "Gestütztes Schreiben" nennt, kann er sich mit Hilfe seiner Mutter oder seiner Schulbegleitung verständigen. Dadurch kann er sich mitteilen, kann er seine Gedichte, seine Gedanken, seine Romane in Worte fassen.
    U.a. sind auch bereits zwei Bände seiner Fantasygeschichte um die Zwergenzwillinge Asa und Gasa im Buchhandel erhältlich.

    Raphael wurde anfangs in eine Förderschule eingeschulte, doch bald war er dort grenzenlos unterfordert. Seine Schullaufbahn brachte ihn über die örtliche Grundschule schon im Alter von acht Jahren auf das Aichacher Gymnasium, dort besuchte er die Deutschstunden des 5. Schuljahres.
    Denn eines wurde bei Raphael schon früh deutlich: er kann Gedichte und Texte schreiben, die unter die Haut gehen, die bewegen, die nachdenklich stimmen, die seine Eindrücke, sein Erleben gekonnt wiederspiegeln. Und Gedanken kann er sich viele machen, nennt er sich doch auch Chillosoph, eine Mixtur aus Chillen und Philosoph.


    Raphael ist nicht nur körperbehindert, er ist auch Autist und Epileptiker, aber auch Autodiktat und Genie und hat dadurch eine ganz andere Sicht auf "unsere" Realität. Er beschreibt es in seinem Buch so, als würden wir Menschen alle in einem Haus leben, die meisten schauen durch ein Fenster nach vorne auf die Straße, während andere nach hinten hinaus in den Garten schauen.
    Jeder hat eine andere Sicht, sieht eine andere Realität, dennoch ist die eine nicht schlechter als die andere, nur anders.

    In seinem Buch "Ich fliege mit zerrissenen Flügeln", dass er bereits 2013 geschrieben hat, erzählt er von seinem Werdegang, seinen frühkindlichen Erinnerungen, seiner Schullaufbahn, seinen Auszeichnungen und Erfolgen, seinen Gedankenflügen, aber auch von seinen Schmerzen und seinen schlechten Tagen. Vor allem aber lässt er uns teilhaben an seinem festen Glauben, seinem Mut, seinem Wissen und vor allem an seinen berührenden Gedichten.

    Er schreibt in einem Gedicht vom 29.05.2010
    ".......Wenn man dem Anderssein eine Chance gibt,
    wenn man nicht einfach flieht,
    wenn man einen Sinn in allem sieht,
    und dankbar ist, trotz allem, was geschieht,
    dann, ja dann ist es gut so, wie es ist......"

    oder aus einem Gedicht vom 02.12.2007 betitelt mit "Der Zaun",
    schreibt er am Ende:
    ".....Es sind die wahren Zäune wohl
    in den Herzen und Köpfen der Menschen verborgen.
    Morgen, so hoffe ich,
    werde diese Zäune niedergerissen,
    dann haben Gedanken freien Lauf,
    und das Leben auch!"

    Es ist ein Buch, das ganz anders ist, als ich anfangs dachte. Ein Buch, durch das ich nicht nur die Geschichte Raphaels kennen lernen durfte, sondern dass eindringlich nicht nur mir klar macht, dass man niemanden unterschätzen sollte, dass man nicht nur nach Schein und Sein beurteilen darf, dass man hinterfragen sollte und vor allem niemanden ausgrenzen darf. Weder Behinderte, noch Alte, noch sonst einen Menschen.
    Daher fordert Raphael vehement und zu Recht mehr Inklusion statt Ausgrenzung.
    Trotz aller Schmerzen und großen körperlichen Einschränkungen hat er den Blick fest nach vorne gerichtet, bleibt fest in seinem Glauben und denkt positiv. In unserer meist gesunden, ach so schnelllebigen Zeit, wo wir oftmals wie blind durch unseren Tag stolpern, ist seine Geschichte ein großer Ansporn für Veränderungen.

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  • 5 Sterne

    8 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anke3006, 08.11.2014

    Als Buch bewertet

    Raphael Müller ist ein außergewöhnlicher Junge. Er ist hochbegabt, schreibt wundervolle Gedichte und Kurzgeschichten. Hat in der Schule mehrere Klassen übersprungen, trifft sich mit Studenten in einem Literaturkurs. Das er das alles machen kann verdankt er seinen fantastischen Eltern. Raphael ist behindert und kann infolge eines perinatale Infarkt nicht mit kommunizieren. Erst durch die Möglichkeit des gestützen Schreibens kann Raphael sich mitteilen. In diesem Buch hat er erzählt wie er seine Welt erlebt. Als Leser bekommt man eine Sicht auf die Dinge, die uns bisher verschlossen war. Raphael ist gläubiger Christ und hat es wunderbar ausgedrückt, Gott macht keine Fehler, alles hat einen Sinn. Das Raphael uns seine Welt zeigen kann, gibt uns die Möglichkeit bewusster auf die Menschen zu zugehen die anders sind. Nicht behindert, nicht defekt, einfach anders. Ich bin sehr dankbar das Raphael dieses Buch geschrieben hat und ich es lesen durfte.

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  • 5 Sterne

    10 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Felicia D., 21.10.2014

    Als Buch bewertet

    Tja, was soll ich sagen… ich fand das Buch sehr spannend. Raphael Müller sagt in seinem Buch, dass unsere und seine Wahrnehmung der Realität unterschiedlich sind. Das scheint so zu sein… :-) Das Buch und was Raphael zu sagen hat, sind eine Bereicherung. Er hat sich viel Mühe gegeben, uns einen Einblick in seine Wahrnehmung der Welt zu geben. Er hat meinen Blick auf vielerlei Hinsicht erweitert. Vielen Dank für deinen Mut!
    Ich hoffe, wir werden noch viel von ihm hören… das heißt zu lesen bekommen.
    Super Buch für Erwachsene und Jugendliche, die ihren inklusiven Blick erweitern und auf eine ungewöhnliche Entdeckungsreise gehen wollen. Ich hoffe, dass viele Lehrer, Eltern und Schüler dieses Buch gemeinsam angehen, damit die Scheu vor dem Ungewissen beim Thema Inklusion nicht der Bereicherung den Raum nimmt.

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