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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 26.08.2022

    Als Buch bewertet

    „...Warum im Jahre 2022 ein Buch über eine Frau, die bereits vor 180 Jahren starb? Und: Ist die Zeit der Diakonissinnen nicht eigentlich vorbei?...“

    Diese Fragen stehen zu Beginn des Vorworts. Dann folgt eine kurze Antwort.
    Die Autorin hat einen tiefgründigen Roman über Frederike Fliedner geschrieben, die zusammen mit ihrem Mann Theodor die ersten Krankenhäuser eingerichtet hat, in denen Diakonissen arbeiteten.
    Der Schriftstil ist über weite Strecken sachlich. Trotzdem spielen auch Emotionen eine Rolle.
    Die Geschichte beginnt im Januar des Jahres 1816. Friederike ist die Älteste von sieben Geschwistern. Schon im Elternhaus kümmert sie sich um ihre jüngeren Geschwister. Besonders bei der schweren Krankheit von Georg steht sie im hilfreich zur Seite. Der Vater ist Lehrer.
    Im März des gleichen Jahres erkrankt die Mutter an Fleckfieber und stirbt. Das bedeutet für die Familie in mehrere Hinsicht einen Einschnitt. Der Vater erhält eine Stelle als Rentmeister und Kastellan. Ablehnen ist keine Option. Bald wird er wieder heiraten. Für Friederike wird es schwierig.

    „...Auch wenn eine junge Frau noch so tüchtig war – solange sie nicht verheiratet war, blieb sie die unmündige Tochter, die den Eltern und auch den Brüdern Rechenschaft schuldig war...“

    Als Friederike eine Stelle im Waisenhaus antritt, lernt sie den Pfarrer Theodor Fledner kennen. Zwei Jahre später macht er ihr schriftlich einen Heiratsantrag, wobei er deutlich sagt, was er von der Ehe erwartet.

    „...Wenn er sich einmal entscheiden müsste zwischen der Verantwortung für die Familie und für seinen Dienst, dann würde der Dienst immer Vorrang haben. Auch beschrieb er ihr ausführlich, wie er sich ihre Unterstützung dabei wünschte...“

    In mancher Hinsicht denkt Theodor für die damalige Zeit überraschend fortschrittlich. Er traut seiner Frau eine Menge zu und überträgt ihr immer mehr Verantwortung. So wird sie unter anderen zur Vorsteherin des ersten Diakonissenkrankenhauses. Eines allerdings übersieht Theodor. Friederike ist auch Ehefrau und Mutter. Die jährlichen Geburten sind ihrer Gesundheit auf die Dauer nicht zuträglich. Für die Kinder wird eine Kleinkinderschule eingerichtet. Heute würden wir ds Kinderkrippe und Kindergarten nennen. Trotzdem kämpft Friederike innerlich damit, dass sie zu wenig Zeit für ihre Kinder hat.
    Um die Einrichtungen zu unterhalten, ist Theodor oft unterwegs. Er werden Spenden benötigt. Liebevolle Zweisamkeit gibt es daher selten. Selbst in schwierigen Situationen ist Friederike oft auf sich gestellt. Doch alle Widrigkeiten trägt sie mit großer Geduld und aus einem tiefen Glauben heraus.
    Für die Krankenhäuser gilt es, geeignetes Personal zu finden. Unverheiratete Frauen haben so eine Chance für eine Berufsausübung. Dabei muss aber der Glaube im Mittelpunkt stehen. Das bewahrt jedoch nicht vor Streit, Neid und Missgunst,

    „...Sie dachte an ihre Gespräche mit ihrem Mann. Theodor machte sich in der Regel keine Illusionen über Menschen, auch nicht über die, die sich Christen nannten...“

    Immer wieder ist Friederike diejenige, die schlichtet. Es bedarf fester Regeln. Wenn die Diakonissen in die Öffentlichkeit gehen, sollten sie eine einheitliche Kleidung haben. Schlicht, aber bemerkenswert.
    Das Buch endet mit Friederikes Tod. Im Anhang erfahre ich, wie es mit Theodor und ihren Kindern weiter geht.
    Jedes Kapitel beginnt mit der Strophe eines Liedes. Das stimmt auf den Inhalt ein.
    Der biografische Roman hat mir sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    awii186, 05.09.2022

    Als Buch bewertet

    Eine gelungene Biografie über die Gründerin der Diakonissenhäuser.

    Vorgestelllt wird Friedericke Fliedner, die zusammen mit ihrem Mann Theodor das Diakonissenhaus in Kaiserswerth gegründet hat. Sie gibt vielen ledigen Frauen eine sinnvolle Arbeit und ein sinnvolles Leben.

    Selbst erlebt sie viel Leid, verliert sieben ihrer 11 Kinder und hält trotzdem an Gottes Liebe und Treue fest. Ihr Glauben ist unerschütterlich und vorbildlich.

    Ihre täglichen Aufgaben in den ständig neu wachsenden Häusern, ihre "Mutterfunktion" der ledigen Frauen gegenüber, ihr normaler Haushalt und die Kinder verlangen sehr viel von ihr ab und bringen sie oft an ihre körperlichen und psychischen Grenzen.

    Die geschichtlichen Epochen werden unaufdringlich und sehr gut verständlich in die Erzählung eingebracht.

    Rundum eine gelungene Biografie, die einem das 19. Jahrhundert in seiner Einfachheit (auch was Hygiene, Krankenpflege, Gefängnisse usw.) näherbringt. Besonders hat mich die selbstlose Aufopferung der Familie Fliedner berührt: Gott in und mit ihrem Leben zur Verfügung zu stehen und ihm zu dienen.

    Eine große Leseempfehlung

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara H., 28.08.2022

    Als eBook bewertet

    „Im Dienst der Hoffnung“ ist der biographische Roman über Friederike Fliedner – die Pionierin der Diakonie von Brigitte Liebelt.
    Ich habe dieses Buch gelesen, weil mich die Geschichte und Entwicklung über die Diakonie sehr interessiert hat.
    Friederike wird am 25.01.1800 in Braunfels geboren. Sie ist das älteste Kind in der Familie und als die Mutter früh stirbt, muss sie sich um die kleinen Geschwister kümmern. Ihr Leben wird durch ihren starken Glauben bestimmt. Mit 23 Jahren lernt sie Theodor Fliedner kennen. Erst 5 Jahre später macht er ihr überraschend einen Heiratsantrag und so beginnt die gemeinsame Arbeit. Für Theodor und Friederike ist Nächstenliebe nicht nur ein Wort, sondern sie leben dies auch so. Sie bilden junge Frauen in der Pflege aus und sorgen dafür, dass dies als Beruf anerkannt wird. Es ist eine harte Zeit und Theodor und Friederike müssen viele Schicksalsschläge ertragen, aber ihr starker Glaube hilft ihnen dabei.
    Für mich war dieses Buch sehr wertvoll. Zum einen wird in diesem Buch sehr eindrucksvoll das Leben im 19. Jahrhundert geschildert, aber auch die Entstehung der Diakonissen und ihr Wirken. Ich fand es sehr beeindruckend und werde es sehr gerne weiterempfehlen.

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  • 3 Sterne

    Kerstin1975, 25.07.2022

    Als Buch bewertet

    Buchinhalt:

    Brigitte Liebelt zeichnet in dieser teilfiktiven Romanbiografie das Leben der „Mutter aller Diakonissen“ Friederike Fliedner nach, die das Diakonissenamt zusammen mit ihrem Ehemann, dem Pfarrer Theodor Fliedner in Kaiserswerth erfand. Durch ihre Einrichtung war es ledigen Frauen des Industriezeitalters erstmals möglich, einen Beruf zu erlernen, in dem sie ein eigenes Gehalt erzielten.

    Dieses Buch beschreibt Friederike Fliedners Leben von früher Kindheit bis ins hohe Alter nach, legt Zeugnis ab von ihrer Frömmigkeit und gibt einen tiefgründigen Einblick in die Gründung der Diakonissenanstalt und der Lebensumstände der Menschen vor 200 Jahren.


    Persönlicher Eindruck:

    Friederike Fliedner – Pionierin der Diakonie: diese Frau war ihrer Zeit wirklich voraus und leistete Bahnbrechendes im Industriezeitalter des 19. Jahrhunderts. Autorin Liebelt breitet vor ihrer Leserschaft einen fundierten und sehr gut recherchierten biografischen Roman aus, der nur in Bruchteilen fiktive Elemente enthält und sich in der Hauptsache auf das Leben der Gründerin des ersten Diakonissen-Mutterhauses in Kaiserswerth stützt.

    Dabei beginnt das Werk bereits in Friederikes Kindheit und zeigt auf, wie Frömmigkeit, Hingabe und Hilfsbereitschaft bereits in früher Jugend ein Teil sind von der Frau, die später als „Mutter aller Diakonissen“ in die Geschichtsbücher eingehen sollte.

    Friederike ist fromm, eine zutiefst gläubige Frau. Ihren Alltag, ihr ganzes Leben gründet sie auf Jesus Christus und die Nächstenliebe, die sie später auch Kranken, Beladenen und Waisen zuteil werden lässt. Sie unterstützt ihren Mann Theodor Fliedner bei seiner seelsorgerischen Arbeit und schafft es, die Sorge um ihre eigene Familie und ihr Wirken in der Diakonie immer unter einen Hut zu bringen.

    All das wird in diesem Buch deutlich, dabei untermauert Autorin Liebelt ihre Recherche durch zahlreiche Quellenangaben und Hinweise auf weiterführende Literatur.

    Neben all den positiven Aspekten gibt es aber auch einige berechtigte Kritikpunkte. So neigt Autorin Liebelt zu mehrfacher Wiederholung. Warum sie in Vorwort und Nachwort noch einmal alle wesentlichen Punkte der biografischen Geschichte in Kurzform zusammenfasst, erschließt sich mir nicht – schließlich soll der Leser ja den Textkörper lesen. Alle notwendigen Infos bekäme er auch aus den beiden Zusammenfassungen.

    Daneben gebe ich offen zu: Frau Liebelt hat einen in meinen Augen sehr - man möge mir den Ausdruck verzeihen – einschläfernden Erzählstil. Natürlich geht sie fast tagebuchartig die vielen Stationen im Wirken der Friederike Fliedner ab, aber an vielen Stellen einfach trocken und leblos. Auch wenn es sich um die Biografie einer realen Figur der Geschichte handelt, erwarte ich immer auch ein mitreißendes Element, das mich nur so an den Seiten verweilen lässt. Und genau dies fand ich nicht bei der Lektüre. Wirklich hineinversetzten in die Hauptfigur konnte ich mich beim Lesen nicht, viele Nebenfiguren wie beispielsweise ihre Geschwister, blieben blass und farblos.

    Insgesamt eine durchaus interessante Biografie über eine starke, gläubige und inspirierende Frauenpersönlichkeit, über die Gründung des Diakonissenamtes und über das erste Mutterhaus in Kaiserswerth – wenn man bereit ist, schriftstellerisch einige Abstriche in Kauf zu nehmen.

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  • 3 Sterne

    peedee, 28.08.2022

    Als eBook bewertet

    Gelebtes Gottvertrauen

    Theodor und Friederike Fliedner haben vor rund 200 Jahren ein Diakonissenhaus in Kaiserswerth gegründet: Theodor war als Pastor für die Gesamtleitung und Spendeneintreibung tätig, Friederike als Vorsteherin des Diakonissenhauses. Das Ehepaar Fliedner war sehr in ihrem evangelischen Glauben verankert, was sich auch immer wieder in ihrem Gottvertrauen zeigte. Friederike war nicht nur Mutter für die eigenen Kinder, sondern auch „Mutter“ für die Diakonissen – nicht einfach, das Gleichgewicht zwischen Familie und Berufstätigkeit (Berufung) zu finden…

    Erster Eindruck: Das Cover und der Buchtitel gefallen mir sehr gut.

    Friederike musste nach dem frühen Tod ihrer Mutter als älteste Tochter die Rolle der Mutter für ihre jüngeren Geschwister übernehmen. Ihr Vater Andreas unterstützte sie zwar soweit er konnte, aber er musste dafür sorgen, dass er genügend Geld für die Familie verdiente. Nicht einmal zwei Jahre später heiratete er erneut.
    Der evangelische Pfarrer Theodor Fliedner hielt schriftlich um Friederikes Hand an. Der Heiratsantrag war wohl wenig romantisch, aber er schien sehr gut durchdacht – und somit waren auch gleich diverse Eckpunkte ihrer künftigen Beziehung klar definiert, insbesondere, dass der Glaube für ihn an erster Stelle stünde. Als Ehepaar arbeiteten sie hart daran, das Diakonissenhaus aufzubauen und ganz „nebenbei“ gründeten sie auch eine Familie. Der Aufbau eines evangelischen Werkes in einem katholisch geprägten Umfeld war sehr schwierig – es gab viel Misstrauen. Doch mit unermüdlichem Fleiss bewiesen die Fliedners, wie wichtig die Aufgaben einer Diakonisse für die Allgemeinheit war.
    Was mir gut gefiel, war die Liebe zwischen Theodor und Friederike. Natürlich war es nicht die romantisch-kitschige Liebe, aber ich hatte doch das Gefühl, die tiefe Verbundenheit der beiden zu spüren. Die Eheleute waren enorm fleissig und gingen da oft an ihre körperlichen und mentalen Grenzen.

    „Dienstbereitschaft und Liebe seien einfach das Wichtigste für eine Diakonisse.“ Das schien mir noch verständlich. Aber „Eine Diakonisse darf kein Alltagsmensch sein, sonst wird die Welt belogen.“ Diese Aussage machte mich nachdenklich. Muss sie „überirdisch“ gut sein? Für mich scheint diese Anforderung überzogen.
    Ich fand es schwierig, dass die Autorin mehrfach etwas erwähnte, was dann erst später passierte, d.h. in der Geschichte selbst war es den Protagonisten noch nicht bekannt. Nur ein Beispiel: „Tatsächlich wurden diese Statuten erst zehn Jahre später, am 10. November 1848, vom preussischen König bestätigt. Aber vorläufig durfte das Krankenhaus eröffnet werden.“ Hier wäre es definitiv besser gewesen, in einer Fussnote darauf zu verweisen.
    Die vielen (zuweilen sehr ähnlichen) Namen waren für mich verwirrend. Zudem fühlte ich mich zeitlich etwas verloren (klingt komisch, war aber so).

    Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen – wenn es auch anders war, als ich es mir vorgestellt habe. Das Buch fokussiert gemäss Ausschreibung und Untertitel auf Friederike. Aus meiner Sicht ist das Werk jedoch ein Gemeinschaftswerk – weder Theodor noch Friederike hätten dies ohne den anderen aufbauen können. Am meisten beeindruckt hat mich das immense Gottvertrauen.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marianne, 25.08.2022

    Als Buch bewertet

    Friederike Fliedner bemutterte nicht nur ihre eigenen Kinder, sondern auch unzählige junge Frauen, die in Kaiserswerth eine Diakonissenausbildung durchliefen. Besonders tragisch dabei war, dass die meisten ihrer vielen leiblichen Kinder bei der Geburt starben. Trotzdem gab sie ihre letzte Kraft, um den ihr anvertrauten Frauen eine Ersatzmutter zu sein.

    Friederike war Oberin der ersten Diakonissinnenanstalt der Neuzeit. Gemeinsam mit ihrem Mann entwickelte sie Konzepte und Richtlinien der Diakonissinnenausbildung. Sie lebte im 19. Jahrhundert, einer Zeit, die sich stark von der heutigen Zeit unterscheidet. Für eine Frau war es damals sehr ungewöhnlich eine Führungsposition innezuhaben, und für die jungen Frauen, die sich bei ihr als Krankenpflegerinnen und Kleinkinderlehrerinnen ausbilden ließen, gab es kaum berufliche Alternativen.

    In einer Zeit mit großen Standesunterschieden, konnten Frauen aus armen Verhältnissen als Diakonissinnen eine gute bezahlte und zu ihnen passende Arbeit bekommen. „Und jede einzelne junge Frau, die zu ihnen kam, sollte eine gründliche Ausbildung bekommen, maßgeschneidert für ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten. … Aus Bauerntöchtern und Mägden – befehlsabhängig und kaum gebildet, weder schulisch noch charakterlich – konnten Frauen werden, die ganz auf sich gestellt und selbst weit von ihrem Mutterhaus entfernt, eine große Aufgabe übernehmen konnten.“

    Dieses Buch zeichnet sehr detailgetreu Friederikes Leben nach. Von ihrer Jugend, in der sie den frühen Verlust der Mutter erleidet und anschließend Verantwortung für ihre jüngeren Geschwister übernimmt, bis hin zu ihrer Ehe mit Theodor Fliedner und ihrer Aufgaben als Diakonissenmutter. Die Detailtreue ist manchmal ein Nachteil. So erfährt der Leser beispielsweise von verschiedenen Streitigkeiten unter den Pflegerinnen, die zwar deutlich machen, wie schwer Friederikes Aufgabe war, doch in dieser Genauigkeit den heutigen Leser nicht unbedingt interessieren.

    Das Besondere an diesem Buch ist, dass Friederike mit ihren Sonnen- und Schattenseiten gezeigt wird. Der Leser erfährt, dass sie auch mal gereizt und ungeduldig werden konnte, wie sie unter den langen Reisen ihres Mannes litt, und wie schwer es ihr manchmal fiel, ihren vielfältigen Rollen gerecht zu werden.

    Beeindruckend ist ihre Liebe zu Jesus, ihr Wunsch ihm treu zu dienen, koste es, was es wolle.

    Jedes Kapitel beginnt mit einem Liedvers eines alten Liedes. Die Texte passen oft gut zum Gelesenen und sind teilweise sehr berührend.

    Eine Stärke dieses Buchs ist die nachvollziehbare Beschreibung der damaligen Zeit. Wie damals die Pflege von Kranken aussah, wie schwierig das Reisen war, wie gefährlich Krankheiten waren, wie wenige Möglichkeiten Frauen hatten, das alles wird anschaulich geschildert und ist sehr interessant.

    Die Zusammenfassung am Ende des Buchs dient als Interpretation von Friederikes Leben und ist darum eine gute Ergänzung zur Biografie.

    Fazit: Eine inspirierende Lebensgeschichte, die einige Längen aufweist, und doch sehr empfehlenswert und interessant ist, vor allem für Menschen, die sich für Lebensgeschichten und für die Geschichte von christlichen Werken interessieren.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karl A., 20.08.2022

    Als Buch bewertet

    Brigitte Liebelt muss ein Multitalent sein: Bibliothekarin, Krankenschwester, sechsfache Mutter und Frau eines Pastors, ehrenamtliche Mitarbeit in der Gemeinde, Referentin bei Frauenfrühstückstreffen – und schreibt zusätzlich ein Buch mit 350 Seiten! Wie bringt man dies alles unter einen Hut?
    "Im Dienst der Hoffnung" ist keine klassische Biografie, sondern ein Roman mit den Freiheiten zu grosszügigen Details. Es sind diese Einzelheiten, die dieses Buch auch für Kenner von Theodor Fliedner interessant macht. Zum Beispiel die anschauliche Schilderung der hygienischen, sozialen und medizinischen Verhältnisse des 19. Jahrhunderts – das geht unter die Haut. So viel Hilfslosigkeit und stille Ergebenheit in sein Schicksal mussten für einen Pionier wie Theodor Fliedner zur Initialzündung für ein grosses Hilfsprojekt werden. Dass damals die Zusammenhänge zwischen mangelnder Hygiene und tödlichen Krankheiten nicht bekannt war, ist aus heutiger Sicht unbegreiflich. Typhus-Epidemien zum Beispiel waren sie schutzlos ausgeliefert.
    Leiden und Tod gehörten damals wie selbstverständlich zum Leben. Von den 10 Kindern, die Friederike Fliedner selber zur Welt brachte, erreichten nur drei das Erwachsenenalter. Man trauerte zwar, aber das Leben musste ja weitergehen. Friederike meisterte die permanente Überforderung mit viel Gebet, in enger Verbindung zu ihrem Herrn und Erlöser.
    Meisterhaft schildert die Autorin das Verhältnis zwischen Friederike und ihrem Mann. Wegen der Fülle an Herausforderungen wurde aus ihrer innigen Gemeinschaft immer mehr eine Zweckehe. Theodor war ein unheimlicher Workaholic. Entweder arbeitete er im Büro an neuen Konzepten oder stand auf der Kanzel oder war auf Kollektenreise. Weil das wachsende Werk notorisch in Geldnötigen steckte, suchte er ständig neue Sponsoren. Parallel dazu war Friederike gezwungen, immer neue Aufgaben zu übernehmen, weil niemand da war, der einspringen konnte – dauernd hin und hergerissen zwischen ihrer Aufgabe als Mutter und der Leitung des Krankenhauses.
    Friederike starb schon mit 42. Bewundert man ihr Arbeitspensum, ihre grosse Verantwortung für das Werk in Kaiserswerth, ihre Besuchsreisen zu neuen Aussenstationen und ihre Angst, den eigenen Kindern nicht gerecht zu werden, versteht man andererseits, dass ihr Leben so früh endete. "Friederike war erschöpft, ihre Kräfte waren verbraucht, ihr Körper machte nicht mehr mit", schrieb die Autorin über die letzten Tage ihres Lebens. Wie sich ein Mensch, der seine Grenzen nicht akzeptiert, zu Tode schuften kann, auch dafür steht Friederike Fliedner. Berücksichtigt man aber die Segensspuren dieser Frau mit ihrer bedingungslosen Hingabe an Gott und ihrem selbstlosen Dienst zugunsten unzähliger Menschen, dann hat sich ihr Leben in seiner Kürze trotzdem gelohnt.

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