5€¹ Rabatt bei Bestellungen per App

 
 
Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei

Bestellnummer: 87213954

Buch (Gebunden) 18.50
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    forti, 07.12.2017

    Katrin Burseg erzählt die Geschichte der Hamburger Journalistin Miriam ruhig und unaufgeregt. Die zwei Ebenen der Geschichte - Miriams Recherchen einerseits und ihr Privatleben andererseits - werden gekonnt miteinander verbunden und parallel erzählt. Noch vor den genannten Themen Liebe und Verrat, Wahrheit und Wahrhaftigkeit sehe ich Trauer und den Umgang mit Trauer als bestimmende Motive, die sich durch das Buch ziehen und immer wieder spürbar sind. Ich hatte vorher etwas Bedenken, dass es gefühlsdusselig, kitschig oder deprimierend wird, aber so ist es glücklicherweise nicht - bei "In einem anderen Licht" handelt es sich um solide, gut erzählte Literatur, die ich sehr gerne gelesen habe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Readaholic, 11.09.2017

    Das Echo der Zeit
    Die Journalistin Miriam hat bei einem Angriff im Nordirak ihren Mann, der ebenfalls als Journalist arbeitete, verloren. Da sie in ihrer alten Redaktion alles an ihn erinnert, wechselt sie das Ressort und arbeitet nun in der Redaktion einer Frauenzeitschrift. Dort ist sie verantwortlich für die Berichterstattung und Vorbereitung für eine Preisverleihung. Stifterin ist die zurückgezogen lebende Hamburger Senatorswitwe Dorothea Sartorius. Während Miriam versucht, ein Interview mit Frau Sartorius zu bekommen, erhält sie Briefe, in denen sie aufgefordert wird, Dorothea Sartorius nach einer gewissen Marguerite zu fragen.
    Als sie es tatsächlich schafft, Frau Sartorius zu einem Interview zu treffen, ist sie äußerst angetan von ihr. Auf die kryptischen Briefe angesprochen, verrät Dorothea Sartorius ihr den Nachnamen der Frau, die die Briefe mit Elisabeth unterzeichnet hat.
    Um ihrem 5-jährigen Sohn Max, der ebenfalls unter dem Verlust des Vaters leidet, eine Freude zu machen, meldet Miriam sich zusammen mit ihm zu einem Drachenbaukurs an. Dort lernt sie den charismatischen Bo kennen, der sie wiederum mit der Bewohnerin eines nahegelegenen Klosters bekanntmacht, die ihr einiges über Dorothea Sartorius’ Vergangenheit erzählt. Miriam ist schockiert, denn plötzlich erscheint deren Lebensgeschichte in einem ganz anderen Licht. Welches Bild der Senatorswitwe soll sie ihren Leserinnen präsentieren? Miriam befindet sich in einem Gewissenskonflikt...
    Die Leseprobe und die Idee des Buchs fand ich zunächst sehr ansprechend, allerdings konnte mich die Umsetzung nicht so richtig überzeugen. Zu Anfang verliert sich die Autorin zu sehr in Details und wortreichen Beschreibungen. Die Trauer Miriams wird als Rabe, der in ihrer Brust lebt, beschrieben, ein für meine Begriffe treffendes Bild. Allerdings wird dieses Bild im Lauf des Buchs so überstrapaziert, dass es irgendwann nur noch nervt.
    Die vielen Zufälle oder schicksalshaften Fügungen waren auch zuviel des Guten und daher wenig glaubhaft. Es war allerdings interessant, über die 1970er Jahre in Deutschland und die damalige politische Stimmung im Land zu lesen.
    Mein Fazit ist, dass dieses Buch nicht schlecht ist, man muss es allerdings nicht unbedingt gelesen haben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Bärbel K., 08.09.2017

    Miriams einziger Halt nach dem Tod ihres Mannes Gregor, der während einer Kriegsberichterstattung von einem Querschläger getötet wurde, ist Max – ihr 5-jähriger Sohn. Bei der Trauerbewältigung half ihr eine Therapie, die die Satorius-Stiftung für solche Fälle anbietet. Jetzt soll Miriam eine Reportage über eben diese Stifterin sowie eine Preisverleihung für besondere humanitäre Projekte, welche die Stifterin Dorothea Satorius ausgelobt hat, organisieren. Aber mehr sich Miriam mit dem Lebensweg von Dorothea Satorius beschäftigt, wachsen ihre Zweifel an der „edlen“ Spenderin. Parallel zum Job versucht sie Max eine gute Mutter zu sein und lernt Bo, einen „Himmelsgaukler“ kennen und lieben. Ihrer Liebe steht aber immer das schlechte Gewissen gegenüber ihrem verstorbenen Mann im Weg. Die Autorin beschreibt diesen Zwiespalt zwischen ihren neuen Gefühlen und ihrem schlechten Gewissen mit einem Raben in Miriams Brust. Das fand ich beim Lesen schon recht einprägsam und eindrucksvoll.
    Allerdings waren mir irgendwann diese vielen Zweifel irgendwann zu viel, zumal Max sich ja bereits für Bo entschieden hat. Die Beschreibungen zum Echo der Zeit konnte ich nicht so richtig nachvollziehen. Vielleicht bin ich da zu rational.
    Insgesamt ist dies ein sehr gefühlvollgeschriebenes Buch, bei dem in meinen Augen die aufgeprägten Gefühlbeschreibungen zu Lasten der Dramatik gehen. Von mir gibt’s 3 Lese-Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 08.09.2017 bei bewertet

    In einem anderen Licht, von Katrin Burseg

    Cover:
    Die Farben, die Weite, die beiden Frauen, die man nur so von hinten sieht, machen neugierig und lassen mehr erahnen……..

    Inhalt:
    Miriam, eine junge Journalistin und alleinerziehende Mutter, die noch in tiefer Trauer ist, da sie ihren Mann der Fotograf in Krisengebieten war, verloren hat, organisiert gerade eine Preisverleihung für Zivilcourage.
    Und nun bekommt sie ausgerechnet gegen die Stifterin des Preises, Dorothea Sartorius, anonyme Briefe (einer politischen Weggefährtin von früher) in denen Dorothea des Verrats beschuldigt wird.
    Bei ihren Recherchen kommt Miriam einem Geheimnis des RAF-Terrors um 1972 auf die Spur…..

    Meine Meinung:
    Der Schreibstil ist sehr flüssig, tiefgründig und wertfrei.
    Wir lesen eine Geschichte und sie wird von verschiedenen Seiten beleuchtet.
    Schon eine kleine Änderung der Tatsachen, oder nur eine Veränderung der Sichtweise, wirft ein anderes Licht auf „die Wahrheit“.
    Was ist Wahrheit?
    Ist Schuld und Sühne immer wichtig und/oder sinnvoll?
    Es wird hier ganz deutlich, dass es im Leben oft genug nicht nur Schwarz/Weiß gibt, sondern ganz viele Grautöne und dass es hier auf die subjektive Sichtweise ankommt. Was kann und will ich auf die Positive Seite stellen, was wiegt was auf? Geht das überhaupt?

    Beängstigend ist auch die Aktualität: Der Terrorismus und die Radikalisierung junger Menschen, wie schnell man auf diesen „Zug“ aufspringen kann.

    Auch die anderen Handlungsstränge (Liebe, Verrat, Familie, Rassismus, Historie, Wut, Trauer, Vergebung, Wahrheit, Zufall) sind gut ineinander verwoben und passen sich zu einem großen Ganzen zusammen.

    Was mir persönlich auch immer sehr gut gefällt, der Titel kommt im Buch vor, und so ist ein direkter Bezug da.

    Autorin:
    Katrin Burseg, geb. 1971 in Hamburg, studierte Kunstgeschichte und Literatur, bevor sie als Journalistin arbeitete. Sie lebt mit ihrer Familie im Herzen der Stadt.

    Mein Fazit:
    Ein gelungenes Buch über eine dunkle Vergangenheit in der jüngsten deutschen Geschichte.
    Aber auch ein Buch das Mut macht, zum nachdenken anregt und zeigt, es gibt immer einen Weg und Gewalt ist keine Lösung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 05.09.2017 bei bewertet

    Guter Stil
    n einem anderen Licht von Katrin Burseg ist wieder ein gutgeschriebener Roman.
    Das Cover und der Titel sind stimmig.
    Vor zwei Jahren ist Miriams Mann, der als Auslandsjournalist tätig war, erschossen worden. Für Miriam dramatisch und traurig. Sie arbeitete in der gleichen Redaktion in Hamburg, wechselt dann aber zu einer Frauenzeitung.
    Die Witwe Dorothea Sartorius spendet für die Verleihung des Sartoriuspreises für Zivilcourage. Zusammen mit der Zeitschrift werden die Kandidaten ausgewählt. Miriam bekommt Briefe mit dem Text „ Fragen Sie Dorothea nach Marguarethe“ unterschrieben mit Elisabeth. Sie interviewt Dorothea, die antwortet aber nicht eindeutig, sondern sagt Miriam wäre die Journalistin. Miriam fängt an Fragen zu stellen. Sie erkundet Dorotheas Werdegang.
    Nebenbei trauert sie immer noch um ihren Mann. Wie sie mit ihrem kleinen Sohn Max umgeht ist sehr gut beschrieben.
    In diesem Roman wird die politische Situation Deutschlands bis 1998 aufgearbeitet. Es geht um Liebe, Verrat und wie man am Besten mit der Wahrheit umgeht. Die Vergangenheit und die Trauerbewältigung werden Thematisiert.
    Katrin Burseg versteht es, Spannung und Glaubhaftigkeit in die Geschichte zu bringen. Die Protagonisten sind durchweg sympathisch.
    Ich habe schon zwei gute Romane von der Autorin gelesen und mit diesem war ich auch sehr zufrieden. Sie schreibt mit gutem fesselndem Stil.
    Es ist ein empfehlenswerter Roman.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Edelstella, 24.09.2017

    Katrin Burseg hat ein vielschichtiges, nachdenklich machendes Buch geschrieben. Ein Buch, das lange nachhalt, gerade wieder in der heutigen Zeit, wo viele gern den Hindernissen aus dem Weg gehen.

    Miriam hat ihren geliebten Mann verloren, Max und sie versuchen das Weiterleben, so gut es geht.
    Sie arbeitet als Journalistin bei einer angesagten „Frauenzeitschrift“ und versucht die Mäzenin Dorothea Sartorius für ein Interview zu gewinnen. Sie wird auch in diesem Jahr wieder den Sartorius-Preis für Zivilcourage überreichen, der von ihrer und ihres verstorbenen Mannes Stiftung verliehen wird. Allerdings ist das private Gespräch noch niemandem gelungen. ….und dann kommen auch noch diese anonymen Briefe, jeden Tag einer und dann gelingt das Unerwartete: Miriam darf zum Interview erscheinen und sie trifft eine Frau an, die sie so nicht erwartet hat....Dann fahren Max und sie zu einem Drachenbauer-Kurs und Miriam trifft auf den unkomplizierten Bo und Max ist Feuer und Flamme. Bo erobert fast sofort sein kleines tapferes Herz...

    Dieses Buch ist sehr beeindruckend, sehr authentisch und sehr aufwühlend. Die Autorin gibt Stück für Stück Dinge zur Betrachtung frei, die den Leser innehalten lassen und sich selbst fragen, wie er entscheiden würde, wie er sich bei der Lektüre fühlt, ob er einverstanden ist, ob ihn das, was er liest
    überzeugt. Max ist wunderbar. Er bringt die Leichtigkeit und die Gefühle mit ins Spiel. Er ist die Zukunft. Rückblickend können die Personen verstehen, in die Zukunft führt der Weg. Ein aktuelles Thema: Die Wahrheit wird thematisiert. Aber was ist die Wahrheit? Wie wichtig ist sie?
    Eine gute Geschichte, ein ernster Hintergrund, ein großartiges Buch, das zu vielen Diskussionen anregen wird.

    Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen, mich haben die Figuren überzeugt, beeindruckt, mich
    traurig sein und mitfiebern lassen, mich wütend gemacht und besänftigt, mich gewonnen und mich betroffen gemacht. Ein Wechselbad der Gefühle und ein guter Einblick in eine Welt, die mir bislang unbekannt war. Man kann es noch öfter lesen, immer wieder anders, mit neuen Einsichten und anderem Blick. Ich danke Katrin Burseg für diese Möglichkeit und vergebe 5 Lesesterne und eine große Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SofieW, 04.10.2017

    So kann leben sein, Hoffnung und Wahrheit
    Miriam lebt in Hamburg und ist dort Journalistin, bei der Annabel, einer sehr renommierten Frauenzeitschrift. Zur Zeit betreut sie das Projekt rund um die Preisverleihung des Sartorius-Preises für Zivilcourage, gestiftet von der Mäzenin Dorothea Sartorius, einer angesehenen Persönlichkeit der Hamburger Gesellschaft. Die Zusage für eines der sehr seltenen persönlichen Interviews mit dieser hat Miriam nach langem beharrlichen Nachfragen erhalten. Denn so will sie das Porträt, das die Annabel im Vorfeld der eigentlichen Verleihung herausbringen will, vervollständigen, und sie ist gut vorbereitet auf diese Begegnung, inklusive der Frage nach 'Marguerite', denn jeden Morgen findet die Journalistin einen Brief in ihrer Post mit nur einem Satz 'Fragen sie Dorothea nach Marguerite'. Nachdem Dorothea Sartorius selbst sich zwar nicht dazu äußert, Miriam aber auffordert, die Hintergründe zu recherchieren, macht sich diese auf den Weg. In einer Mischung aus Zufall und journalistischem Können, dabei immer noch ringend mit ihrer eigenen Seelenlage, aufgrund der tiefer Trauer um ihren Mann, erfährt Miriam das Ungeheuerliche, die Einbindung dieser großen Frau in den historischen Kontext des RAF-Terrors der 70-er Jahre.
    Ein Roman, der einen von der ersten Seite an einbezieht, in die faszinierende unglaubliche Geschichte der RAF-Vergangenheit einer doch so über alles erhabenen Frau und gleichzeitig in das Schicksal von Miriam und ihres kleinen Sohnes selbst, ihres großen Verlusts zwei Jahre zuvor, als ihr Mann, ein Kriegsreporter, auf einer seiner Reisen getötet wird und sie fassungslos zurücklässt. Der Roman lässt einen mitfühlen, mitleiden und miterleben, wie die eigentliche Geschichte Miriam hilft, sich wieder zurück ins Leben zu kämpfen, vielleicht sogar versehen mit der Hoffnung auf mehr, auf das Gefühl der Liebe für sie und auch ihren kleinen Sohn. Mich hat dieses Buch mitgenommen auf diese Reise. Und ich hoffe, viele weitere Leser bald auch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gaby2707, 18.09.2017

    Miriam Raven lebt mit ihrem 5-jährigen Sohn Max in Hamburg-St. Georg. Seit ihr Mann, der als Fotojournalist im gleichen Verlag arbeitete wie sie, vor 2 Jahren bei einem Auslandseinsatz ums Leben gekommen ist und sie daraufhin ihr Baby verloren hat, kümmert sie sich nur noch um Max und ihre neue Arbeit bei der Frauenzeitschrift Anabel.
    Sie bekommt wie so oft in den letzten Tagen einen Stapel Post. In den großen Umschlägen sind Bewerbungen für den mit € 25.000,00 dotierten „Preis für Zivilcourage“, den die „Lady mit dem Löwenherzen“, wie die verwitwete Reederswitwe Dorothea Sartorius von den Hamburgern genannt wird, ausgelobt hat und der im Mai im Schauspielhaus übergeben werden soll. Diesmal ist aber noch ein anderer Umschlag mit dabei. Reinweiß, ohne Absender mit einem einzigen Satz auf einem weißen Blatt Papier „Fragen Sie Dorothea nach Marguerite!“ Unterschrift Elisabeth. Miriam, die diese Briefe ab jetzt jeden Tag erhält, versucht sie zunächst zu ignorieren. Aber als der 14 Brief kommt, beginnt sie zu recherchieren. Bei einem Interview mit der Mäzenin spricht sie sie auf diese Briefe an. Der einzige Kommentar von Frau Sartorius: Fragen Sie Elisabeth – Elisabeth Manzel.
    Bei einem Besuch in einem Kloster an der Schlei kommt sie dem Geheimnis und dem Drachenbauer Bo sehr nahe.

    Miriam war mir von Anfang an sehr sympathisch. Ein paar Tage bevor der Todestag ihres Mannes sich zum 2. mal jährt, kämpft sie wie so oft mit ihrer Trauer, die für sie nicht weniger zu werden scheint. Bei ihr ist es ein schwarzer Rabe, der unter ihrem Rippenbogen sein Unwesen treibt. Ich denke, jeder, der eine solche Zeit schon mitgemacht hat, kann sich sehr gut in die junge Frau hineinversetzen. Auch ihre Schuldgefühle, die der Rabe aufrüttelt, wenn sie beginnt sich etwas Neuem zuzuwenden, ist sehr anschaulich beschrieben. Ebenso wird die Trauer ihres kleinen Sohnes Max stark thematisiert und wie Miriam versucht mit seinen Wutausbrüchen klar zukommen und umzugehen. Ich hab den Knirps sofort in mein Herz geschlossen.

    Katrin Burseg hat einen Schreib- und Erzählstil, der es mir schwer gemacht hat, das Buch aus der Hand zu legen. Sie wertet nicht, was ich sehr gut finde. Ich kann mir mein Urteil über die Personen und ihr Handeln selbst bilden. Ich denke, dies ist ein Buch bei dem man über Einiges sehr gut diskutieren kann.

    Vielleicht sollte man sich, bevor man an diese Lektüre geht, mit den politischen Hintergründen in Deutschland in den 70er Jahren, dem RAF-Terror und dem sogenannten Deutschen Herbst vertraut machen. Es wird zwar auf einiges eingegangen, aber ich war froh, dass ich doch ein gutes Grundwissen über diese Zeit habe.

    Das Geheimnis, das sich um die Reederswitwe rankt, bringt in die Geschichte eine gewisse Spannung, die ich als sehr angenehm empfunden habe. Ganz langsam kommt Miriam dem Ganzen auf die Spur – und ich bin mittendrin und voll dabei. Dabei stellt sich auch mir die Frage: Liegt die Wahrheit wirklich nur im Auge des Betrachters? Und gibt es wirklich so viele Zufälle, wie sie sich hier häufen?

    Eine sehr berührende Geschichte über Trauerbewältigung, Neuanfang, Schuldgefühle und den Mut auch im Nachhinein zu seiner Vergangenheit zu stehen. Ein Roman, den ich sehr gerne gelesen habe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas R., 09.10.2017

    ein tolles Buch

    Ich habe schon einige Bücher dieser Autorin gelesen und war immer überwältigt von ihrem Schreibstil und so ging es mir auch bei diesem Buch. Interessante Thematik und eine wundervolle Art zu schreiben , garantieren hier ein wirklich vollkommendes Leseerlebnis.

    Auch dieser Roman spielt zum großen Teil in Hamburg, wie auch ihr Buch " Liebe ist ein Buch mit vielen Zimmern ", das man sich auch nicht entgehen lassen sollte. In diesem Buch geht es um Sehnsucht, Erinnerungen, die man am liebsten vergessen möchte und ein Ereignis aus den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Autorin verwebt dieses zu einer sehr überzeugenden Geschichte, bringt aber viele Gefühle mit in diesen Roman, denen man sich nicht entziehen kann. Da ist eine Frau, die ihren Mann früh verloren hat und nicht weiß, ob sie schon wieder lieben darf. Da ist eine Stifterin, die vieles aus ihrer Vergangenheit wieder gut machen will und es gibt einen kleinen Junge, der sich unsterblich in einen Drachenbauer verliebt.

    Der Roman ist sehr flüssig und in einer unbeschreiblichen schönen Art geschrieben,so dass man sich manche Sätze auf der Zunge zergehen lässt und sie am liebsten sofort wieder lesen will und es ist ein Stück Zeitgeschichte eingefangen, dass seine Schatten wirft und einige Menschen zusammenführt.

    Ein wirklich rundherum gelungenes Buch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Renée J., 03.10.2017

    Katrin Burseg schreibt über Miriam, die eine schwere Last mit sich herumträgt und über ihren Sohn Max. Bei Miriam in der Redaktion häufen sich anonyme Briefe. Sie soll Dorothea Sartorius fragen, steht da immer wieder geschrieben. Miriam ist unsicher was es damit auf sich hat und inwiefern die Stifterin Dorothea Sartorius dessen Preisverleihung Sie im Namen ihrer Zeitschrift ausrichtet dabei eine Rolle spielt.
    Ein Buch voller guter Ideen. Da geht es um Geschichte und die Zeit der RAF in Deutschland aber auch um das Thema Trauerbewältigung und wie es ist das Leben neu lieben zu lernen mit all seinen Richtungen und dass man nicht alleine ist, aber auch darum was Wahrheit und sich ihr stellen bedeutet.
    Ich habe den Schreibstil von der ersten Seite an geliebt und die Bilder, die sich durch das gesamte Buch ziehen angeschmachtet. Alles hat sich fließend und stimmungsvoll gelesen.
    Und auch geschichtlich fand ich diese Literatur große Klasse. Der Leser wird Teil eines Fallbeispiels und steht dabei wunderbarer Recherche-Arbeit mit an der Seite. Teile der Handlung nahmen für mich fast leichten Krimi-Charakter an, ohne sich am Ende mit einer einfachen Schuldzuweisung zu begnügen.
    Das Buch war ein wenig wie ein 3D Puzzle, dass sich auf verschiedenen Ebenen Stück für Stück zusammensetzte, bis am Ende des Buches ein fertiges Bild entstanden ist.
    Reden wir weiter über das Ende. Der rote Faden der sich durch die charakterstarken Figuren zog, fand zum Schluss ein meiner Meinung nach würdiges Ende und gleichzeitig einen gedanklichen Anfang. Ich kann es nicht anders beschreiben, aber nach dem Lesen hatte ich ein durch und durch gutes Gefühl im Bauch und ein wenig mehr Glauben an die Welt.
    Schlusswort:
    Geschichtlich verwoben und trotzdem im Hier und Jetzt verankerter Inhalt gemischt mit Emotionen und gut gezeichneten Protagonisten, die keineswegs in die Romantik abdriften, ist dieses Buch für mich etwas ganz besonderes und eine Herzensangelegenheit.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    jam, 03.11.2017

    Gab es überhaupt eine objektive Art des Sehens?
    Oder verschoben sich die Szenen der Vergangenheit permanent, je nachdem, von welchem Blinkwinkel der Gegenwart aus man sie betrachtet?`

    Cover:
    Das Cover ist in Türkis- und Grüntönen gehalten, zwei Frauen in Dünengras, dahinter ein Himmel. Ruhig...

    Inhalt:
    Da tu ich mir schwer, denn für mich verrät bereits der Klappentext viel zu viel...
    Miriam hat vor knapp zwei Jahren ihren Mann verloren, er kam als Fotograf bei einem Schusswechsel im Irak ums Leben. Sie arbeitet als Journalistin, hat nach seinem Tod die Zeitschrift gewechselt.
    Nun soll sie für die "Anabel " eine Reportage über Dorothea Sartorius schreiben, die einen Preis für Zivilcourage stiftet.
    Da erreichen sie seltsame Briefe mit einer klaren Botschaft "Fragen sie Dorothea nach Marguerite!!! Elisabeth". Sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit...

    Wie es mir dabei ging:
    Das Buch hat mich vom ersten Moment an in den Bann gezogen. Miriam, die mit ihrer Trauer kämpft, ihr lustiger kleiner Sohn mit seinen Drachen. Der Dunkle, der Gaukler, der Rabe...
    Katrin Bursegs Sprache ist so einprägsam, so voller Gefühle, sie spricht so viele Themen auf so unterschiedliche, indirekte Art an...
    Ich konnte mich beim Lesen nie entscheiden, will ich rasch weiterlesen, weil es so spannend ist und ich das Ende kaum erwarten kann oder zögere ich es hinaus, weil ich einfach ewig weiterlesen könnte...
    Die Geschichte ist so verwoben und so voller Überraschungen, wie sie es geschafft hat, mich auch auf falsche Fährten zu spüren und bis zu letzten Seite immer wieder zu überraschen!
    Eines der besten Bücher, die ich seit langem gelesen habe!!!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 19.10.2017 bei bewertet

    Zum Inhalt:
    „Fragen Sie Dorothea nach Marguerite.“ Miriam bekommt anonyme Briefe mit nur diesem Satz geschickt. Dorothea Sartorius ist die charismatische Witwe eines Reeders und eine große Mäzenin in Hamburg. Gemeinsam mit ihr bereitet Miriam gerade die Verleihung des Sartorius-Preises für Zivilcourage vor. Dorothea beantwortet Miriams Frage nicht, ermuntert sie aber, nach dem Absender der Briefe zu suchen.
    Meine Meinung:
    Das Buch hat einen Nachhall. Es ist ein Buch, dass man wahrscheinlich nicht so schnell vergisst. Ein Buch über Trauer und Neuanfang, über Schuld und Sühne. Ein Buch, dass mir richtig gut gefallen hat. Es erzählt mit viel Gefühl einerseits die Geschichte von Miriam, die ihren Mann verloren hat, anderseits die Geschichte von Dorothea, die in ihrer Vergangenheit mehr als einen Fehler gemacht hat. Und dann sind da auch noch Max, Bo, Elisabeth und Nardim. Die Protagonisten waren mir tatsächlich alle sympathisch auch wenn nicht alle so "nett" sind, aber durch die behutsame Erzählweise bleiben diese trotz der Fehler sympathisch. Den sogenannten deutschen Herbst als Geschichtshintergrund zu wählen, hat mir such gut gefallen. Der Schreibstil war durchgängig sehr gut lesbar und wirklich angenehm und wohl durchdacht.
    Ein ungewöhnlich gutes Buch mit Tiefgang.
    Fazit:
    Ein Buch, dass man nicht so schnell vergisst.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Svanvithe, 19.11.2017

    Das Echo der Zeit

    Vor zwei Jahren verändert ein Querschläger aus der Kalaschnikow eines Dschihad-Kämpfers das Leben von Miriam. Er trifft nicht sie, sondern ihren Mann Gregor, zweiundvierzig Jahre alt, Fotojournalist aus Hamburg, kriegserfahren und trotzdem nicht gleichgültig. Mitten ins Herz. Es ist ein irrwitziger Zufall, Gregor ist einmal am falschen Ort zur falschen Zeit.

    Seitdem begleitet Miriam die Trauer. Wie ein Rabe sitzt sie in ihrer Brust und regiert sie, mal zurückhaltend und mahnend, mal fordernd und laut, aber immer ist sie da. Dank der Liebe zu ihrem Sohn Max und einer Therapie hat sie zumindest die Kraft gefunden, weiterzuleben und wieder zu arbeiten. Miriam ist ebenfalls Journalistin, hat inzwischen das Ressort gewechselt. Für ihre Frauenzeitschrift recherchiert Miriam in Vorbereitung der Verleihung eines Preises für Zivilcourage die Lebensgeschichte von deren Stifterin Dorothea Sartorius. Dies gestaltet sich schwierig, denn Dorothea lebt sehr zurückgezogen. Als es dann zu einem Treffen kommt, thematisiert Miriam auch die anonymen Aufforderungen „Fragen Sie Dorothea nach Marguerite“, die sie erhalten hat. Dorothea reagiert verhalten, weist Miriam jedoch einen Weg.

    Während eines Aufenthaltes an der Schlei – Miriam hat für sich und Max einen Kurs gebucht, bei dem sie das Drachenbauen erlernen können – stößt sie auf Spuren, die nochmals jene Zeit des RAF- Terrorismus des Jahres 1972 auf den Plan rufen.

    Doch was hat die integre Wohltäterin Dorothea Sartorius damit tun?

    Miriam bietet sich die Gelegenheit, in die Vergangenheit zurückzugehen – sie lernt die Briefeschreiberin Elisabeth kennen, eine alte Frau, die in einem Kloster lebt und die Härte, Kompromisslosigkeit und Hass umgibt. Miriam nimmt Gegenwärtiges wahr. Denn da ist Bo, der Gaukler, der Drachenbauer, der nicht nur für Max zur Vaterfigur wird, sondern bei dem sich auch Miriam wohlfühlt. Sie muss also Zukünftiges bedenken, eine Balance finden, zwischen allem abzuwägen.

    „Mensch sein… Gerade stehen, sich nicht einschüchtern lassen, auch wenn es unbequem ist. Fragen stellen, neue Antworten finden, sich öffnen, auch für das Fremde, das Andere...“, lässt Katrin Burseg Dorothea Sartorius auf die Frage von Miriam, was denn für sie Zivilcourage bedeute, antworten. Und nicht nur Miriam möchte ihr glauben, dass sie genau die unzweifelhafte Mäzenin ist, für die sie alle halten.

    Katrin Burseg erzählt „In einem anderen Licht“ davon, dass einen die Vergangenheit – so verdrängt sie auch ist – eines Tages wieder einholen kann, dass eine Abrechnung immer möglich ist. Es ist eine Geschichte, die nach Wahrheit fragt. Nach Wahrhaftigkeit. Die ein Bild von Liebe zeichnet, sich mit Hass auseinandersetzt und mit Freundschaft und Verrat, sich jedoch mit einer Wertung für Richtig oder Falsch zurückhält.

    Burseg schreibt stringent und glaubhaft, überzeugt mit einem Maß an Weisheit. Sie ist äußerst authentisch und feinsinnig in ihrem Erzählton. Besonders die Trauer von Miriam ist sehr anschaulich. Durch die Manifestierung in einem inneren Raben wird sie für den Leser greif- und spürbar. Hierbei wahrt die Autorin den Rahmen, die Gefühlswelt von Miriam, vor allem ihre Melancholie, ihre ständigen Zweifel werden stimmig geschildert, ohne jemals Sentimentale abzugleiten.

    An Miriams Seite sind es vor allem Frauen, die die Autorin in den Mittelpunkt rückt. Und obwohl die männlichen Figuren eher in der zweiten Reihe agieren, fügen sie sich harmonisch in die Handlung ein und runden diese ab.

    So ist "In einem anderen Licht" einerseits ein leises Buch, andererseits eines, das etwas zu sagen hat und darum gelesen werden sollte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mira D., 03.10.2017

    Zu Beginn des Buches lernt man die Hauptperson Miriam kennen, indem man verschiedene Einblicke in ihr Leben und ihre Gedanken erhält. Sie trauert stark um ihren Mann, der gestorben ist. Seit dem Tod ihres Mannes ist sie allein erziehend und auch ihr 5-jähriger Sohn kommt nicht so gut mit dem Tod des Vaters zurecht. Miriam arbeitet bei einer Frauenzeitschrift und bekommt die Aufgabe die Verleihung des "Sartorius-Preises" zu organisieren. Für diesen muss sie ein Interview mit Dorothea Sartorius führen, was sich zuerst schwierig gestaltet. Zudem bekommt Miriam während der Organisation viele anonyme Briefe mit der Aufforderung "Fragen Sie Dorothea nach Marguerite". Diese Frage und das Forschen in der Vergangenheit bringen einige Geheimnisse zum Vorschein, die im Verlauf immer wieder eine Rolle spielen. Sie stellen Miriam vor eine schwere Entscheidung. Geprägt ist ihre Geschichte vom Zufall, soweit man als Leser an diesen glauben möchte. Miriam begegnet - scheinbar immer aus Zufall - bestimmten Personen, die mit der RAF-Vergangenheit von Dorothea zusammenhängen oder die einen neuen Erzählstrang (Liebesgeschichte) ermöglichen. Beide Erzählstränge sind wiederum zufällig miteinander verknüpft. Manchmal ein bisschen zuviel Zufall, aber dennoch ein spannender und toller Roman. Der Erzählstil ermöglicht dem Leser das Eindringen in die Situation und das Nachempfinden der Gefühle. Besonders das Thema, wie sich ein Mensch verändern kann und wie man mit Geheimnissen umgeht, fand ich gut getroffen. Es regt zum Nachdenken an. Wie hätte ich an Miriam Stelle gehandelt? Besonders an diesem Roman war, dass das Thema RAF aufgegriffen und in eine Lebens-/Liebesgeschichte integriert wurde.

    Alles in allem: TOP! Lesenswert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    miiraa, 05.06.2018

    Zu Beginn des Buches lernt man die Hauptperson Miriam kennen, indem man verschiedene Einblicke in ihr Leben und ihre Gedanken erhält. Sie trauert stark um ihren Mann, der gestorben ist. Seit dem Tod ihres Mannes ist sie allein erziehend und auch ihr 5-jähriger Sohn kommt nicht so gut mit dem Tod des Vaters zurecht. Miriam arbeitet bei einer Frauenzeitschrift und bekommt die Aufgabe die Verleihung des "Sartorius-Preises" zu organisieren. Für diesen muss sie ein Interview mit Dorothea Sartorius führen, was sich zuerst schwierig gestaltet. Zudem bekommt Miriam während der Organisation viele anonyme Briefe mit der Aufforderung "Fragen Sie Dorothea nach Marguerite". Diese Frage und das Forschen in der Vergangenheit bringen einige Geheimnisse zum Vorschein, die im Verlauf immer wieder eine Rolle spielen. Sie stellen Miriam vor eine schwere Entscheidung. Geprägt ist ihre Geschichte vom Zufall, soweit man als Leser an diesen glauben möchte. Miriam begegnet - scheinbar immer aus Zufall - bestimmten Personen, die mit der RAF-Vergangenheit von Dorothea zusammenhängen oder die einen neuen Erzählstrang (Liebesgeschichte) ermöglichen. Beide Erzählstränge sind wiederum zufällig miteinander verknüpft. Manchmal ein bisschen zuviel Zufall, aber dennoch ein spannender und toller Roman. Der Erzählstil ermöglicht dem Leser das Eindringen in die Situation und das Nachempfinden der Gefühle. Besonders das Thema, wie sich ein Mensch verändern kann und wie man mit Geheimnissen umgeht, fand ich gut getroffen. Es regt zum Nachdenken an. Wie hätte ich an Miriam Stelle gehandelt? Besonders an diesem Roman war, dass das Thema RAF aufgegriffen und in eine Lebens-/Liebesgeschichte integriert wurde.

    Alles in allem: TOP! Lesenswert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fredhel, 03.10.2017

    Seit zwei Jahren ist Miriam schon Witwe. Ihr Mann Gregor ist bei seinem letzten Einsatz als Kriegsreporter von einem Querschläger tödlich getroffen worden. Der Schmerz um seinen Tod will nur ganz allmählich weichen, doch Miriam muss sich auch ihrem kleinen Sohn Max zuliebe zusammenreißen und funktionieren. Sie selbst ist Journalistin in einem Lifestyle-Frauenmagazin. Eine ihrer Aufgaben ist die Vorauswahl zu einer Preisverleihung. Die Stifterin, Dorothea Sartorius, lebt sehr zurückgezogen und um ihre Vergangenheit ranken sich allerlei Vermutungen. Durch eine Reihe von Zufällen erfährt Miriam allerdings die reine Wahrheit über Hamburgs Grand Dame. Die Journalistin gerät in einen tiefen Zwiespalt, ob sie mit den Fakten an die Öffentlichkeit gehen soll, ja sogar gehen muss, was allerdings auf Kosten der Wohltätigkeitsstiftung gehen würde. Auch in Liebesangelegenheiten wird ihr Herz in seinen Grundfesten erschüttert. Darf sie sich neu verlieben, oder wäre das Verrat an ihrem verstorbenen Mann?

    Dieser Roman liest sich leicht, denn die Hauptfiguren, in erster Linie Miriam und Dorothea, haben von Beginn an einen hohen Sympathiefaktor. Ein niedlicher Sohn und zwei attraktive Männer runden die Idylle ab. Nicht ganz nachvollziehbar sind mir Miriams Selbstzweifel sowohl beruflich als auch privat, aber irgendwie muss ja etwas Spannung aufgebaut werden. In meinen Augen gelingt das der Autorin nur bedingt, denn nachdem vorher ein Puzzlesteinchen nach dem anderen fast ohne Miriams Zutun an seinen Platz fiel, ist mir nun das Hin und Her einfach zu konstruiert. Dennoch ist "In einem anderen Licht" ein lesenswertes Buch, auch wenn durch den Bezug auf die RAF nicht ganz der Tiefgang erreicht wird, den sich die Autorin vielleicht erhofft hat.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 05.09.2017 bei bewertet

    In einem anderen Ton!

    Die Stärke des über weite Strecken undramatischen Romans ist seine Geschlossenheit. Katrin Burseg hat den richtigen Ton für ihre Themen Vergangenheitsbewältigung und Trauer gefunden.

    Vor fast 2 Jahren ist Miriams Mann gestorben. Er war als Kriegsreporter im Einsatz getötet worden. Auch Mirima ist Journalistin und hat einen kleinen Sohn, der seinen Vater ebenso wie sie vermisst. Eine Lebensänderung wird eingeleitet als Miriam unerwartet auf ein Thema trifft, dem sie nachspürt und dabei Bo trifft. Lange liegen die Ereignisse der RAF-Attentate zurück und doch gibt es viel unaufgearbeitetes.
    1972. Drei Tote. Die Schlei.
    Wie ein Leitmotiv zieht das den Roman. Aber es gibt noch mehr, z.B. die Beatles-Zeile: Let ist be oder
    steigende Drachen und der Gaukler, die für Freiheit und Liebe stehen.

    Katrin Burseg ist eine bemerkenswerte deutsche Autorin, die auch in ihren vergangenen Romanen, z.B. „Liebe ist ein Haus mit vielen Zimmern„, der Vergangenheit nachspürte und bedeutendes thematisiert. In einem anderen Licht ist im dem gleichen Stil geschrieben. Wer das eine Buch mochte ist auch beim anderen nicht falsch. Ich kann beide empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein