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  • 5 Sterne

    17 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 04.01.2020 bei bewertet

    "Wer sich den Gesetzen nicht fügen will, muss die Gegend verlassen, wo sie gelten." (Johann W. von Goethe)
    Juni 1953:
    Bei einem Protest in einer Firma für Isolationen wird der Leiter Martin Baumgart brutal mit Glaswolle erstickt. Außerdem fehlt von Gerd Kruppa einem weiteren Mitarbeiter jede Spur. Heller und Oldenbusch ermitteln und bekommen zudem den Genossen Bech von der Stasi zur Seite gestellt, der besonders ein Auge auf Max gerichtet hat. Ist Baumgart gar ein Opfer der Protestbewegung oder steckt ein anderer Täter dahinter? Und nicht nur beim Aufbau der DDR geht alles sehr mühsam und langsam voran, sondern ebenso im Haushalt der Familie Heller. Frau Marquarts Demenz verschlimmert sich zusehends, dadurch gerät nicht nur Karin an ihre Grenzen. Währenddessen spitzen sich die Unruhen im Land zu, immer öfters kommt es zu Auseinandersetzungen, weil die Menschen unzufrieden sind. Doch die SED Regierung greift hart durch und so bleibt vielen nur entweder die Flucht aus dem Land oder zu schweigen. Darum denken Karin und Max immer öfters über eine Flucht in den Westen zu Sohn Erwin nach.


    Meine Meinung:
    Das gelungene Cover gibt Einblick auf eine unruhige Zeit beim Aufbau der damaligen DDR. Der Schreibstil ist flüssig, informativ und unterhaltsam, jedoch diesmal empfand ich es bisschen verworren, was den Plot anbelangt. Vielleicht liegt es daran, da ich mir bis dahin wenig Gedanken zu der DDR Vergangenheit gemacht habe. Dafür machte es das Geschehen umso spannender, weil ich den Täter bis zum Schluss nicht erahnen konnte. Über den damaligen Volksaufstand von 1953, bei dem viele unzufriedene Bürger der DDR auf die Straßen gingen und es zu einer extremen Fluchtwelle kam, wusste ich bis dahin recht wenig. Die Ignoranz der damaligen DDR Führung gegenüber der Arbeiterklasse, die zusehends unter der extremen Erhöhung der Arbeitsnormen, Armut und Hunger leidet, wird immer extremer. Schuld sind sicher die hohen Ausgaben für Reparationsleistungen und dem Aufrüsten des Militärs. Die zusätzlichen Enteignungen von Höfen, Firmen, anderem Eigentum und die Erhöhung der Abgaben setzt dem Volk außerdem zu. Kein Wunder also das es innerhalb der Bevölkerung zu Protesten kommt. Dadurch kommen viele Bürger in Haft, wo man nicht gerade zimperlich mit ihnen umgeht. Die meisten müssen brutale Folter über sich ergehen lassen, bei denen einige sogar sterben. In diesem Krimi wird wieder ein bedeutender Teil der ehemaligen DDR Geschichte aufgezeigt, den man sicher nicht vergessen sollte. Dass der sonst so ehrgeizige und neutrale Heller zusehends darunter leidet, dass er nicht der Partei zugehört, spürt man hier immer stärker. Ich bin gespannt, wie lange er das noch aushalten kann, ohne das es verheerende Konsequenzen für ihn oder seine Familie geben wird. Im Ansatz spürte ich es auch hier schon, was kommen könnte. Zum Glück hält Kollege Oldenbusch weiter zu Max und sie bleiben bisher noch immer ein gutes Team. Genosse Bech hingegen passt so gar nicht in dieses Team, seine Art wie er mit Heller und den Menschen umgeht gefällt mir überhaupt nicht. Besonders, weil man bei ihm nie weiß, wo man dran ist und was er als Nächstes plant. Hier spürt man sofort die extreme Präsenz der Stasi, die anscheinend überall ihre Augen und Ohren hat. Dadurch wird die Diskrepanz zwischen Max und Klaus ebenfalls immer extremer. Klaus, der durch seine Partei eine regelrechte Gehirnwäsche erhalten hat, ist ständig davon überzeugt, dass sie das richtige tun. Durch seine unfreundliche, bestimmende Art entfremdet er sich immer weiter von seiner Familie. Auch die Demenz von Frau Marquart wird hier gut dargestellt und berührt mich sehr, besonders weil sie für mich ein Teil der Familie Heller ist. Für mich war es diesmal eine etwas verwirrende Geschichte, die mich nicht ganz so überzeugen konnte wie die Bände zuvor. Trotzdem bleibt Frank Goldammer weiter ein bemerkenswerter Autor, dem ich gerne 4 1/2 von 5 Sterne gebe.

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  • 5 Sterne

    13 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 04.01.2020

    "Wer sich den Gesetzen nicht fügen will, muss die Gegend verlassen, wo sie gelten." (Johann W. von Goethe)
    Juni 1953:
    Bei einem Protest in einer Firma für Isolationen wird der Leiter Martin Baumgart brutal mit Glaswolle erstickt. Außerdem fehlt von Gerd Kruppa einem weiteren Mitarbeiter jede Spur. Heller und Oldenbusch ermitteln und bekommen zudem den Genossen Bech von der Stasi zur Seite gestellt, der besonders ein Auge auf Max gerichtet hat. Ist Baumgart gar ein Opfer der Protestbewegung oder steckt ein anderer Täter dahinter? Und nicht nur beim Aufbau der DDR geht alles sehr mühsam und langsam voran, sondern ebenso im Haushalt der Familie Heller. Frau Marquarts Demenz verschlimmert sich zusehends, dadurch gerät nicht nur Karin an ihre Grenzen. Währenddessen spitzen sich die Unruhen im Land zu, immer öfters kommt es zu Auseinandersetzungen, weil die Menschen unzufrieden sind. Doch die SED Regierung greift hart durch und so bleibt vielen nur entweder die Flucht aus dem Land oder zu schweigen. Darum denken Karin und Max immer öfters über eine Flucht in den Westen zu Sohn Erwin nach.


    Meine Meinung:
    Das gelungene Cover gibt Einblick auf eine unruhige Zeit beim Aufbau der damaligen DDR. Der Schreibstil ist flüssig, informativ und unterhaltsam, jedoch diesmal empfand ich es bisschen verworren, was den Plot anbelangt. Vielleicht liegt es daran, da ich mir bis dahin wenig Gedanken zu der DDR Vergangenheit gemacht habe. Dafür machte es das Geschehen umso spannender, weil ich den Täter bis zum Schluss nicht erahnen konnte. Über den damaligen Volksaufstand von 1953, bei dem viele unzufriedene Bürger der DDR auf die Straßen gingen und es zu einer extremen Fluchtwelle kam, wusste ich bis dahin recht wenig. Die Ignoranz der damaligen DDR Führung gegenüber der Arbeiterklasse, die zusehends unter der extremen Erhöhung der Arbeitsnormen, Armut und Hunger leidet, wird immer extremer. Schuld sind sicher die hohen Ausgaben für Reparationsleistungen und dem Aufrüsten des Militärs. Die zusätzlichen Enteignungen von Höfen, Firmen, anderem Eigentum und die Erhöhung der Abgaben setzt dem Volk außerdem zu. Kein Wunder also das es innerhalb der Bevölkerung zu Protesten kommt. Dadurch kommen viele Bürger in Haft, wo man nicht gerade zimperlich mit ihnen umgeht. Die meisten müssen brutale Folter über sich ergehen lassen, bei denen einige sogar sterben. In diesem Krimi wird wieder ein bedeutender Teil der ehemaligen DDR Geschichte aufgezeigt, den man sicher nicht vergessen sollte. Dass der sonst so ehrgeizige und neutrale Heller zusehends darunter leidet, dass er nicht der Partei zugehört, spürt man hier immer stärker. Ich bin gespannt, wie lange er das noch aushalten kann, ohne das es verheerende Konsequenzen für ihn oder seine Familie geben wird. Im Ansatz spürte ich es auch hier schon, was kommen könnte. Zum Glück hält Kollege Oldenbusch weiter zu Max und sie bleiben bisher noch immer ein gutes Team. Genosse Bech hingegen passt so gar nicht in dieses Team, seine Art wie er mit Heller und den Menschen umgeht gefällt mir überhaupt nicht. Besonders, weil man bei ihm nie weiß, wo man dran ist und was er als Nächstes plant. Hier spürt man sofort die extreme Präsenz der Stasi, die anscheinend überall ihre Augen und Ohren hat. Dadurch wird die Diskrepanz zwischen Max und Klaus ebenfalls immer extremer. Klaus, der durch seine Partei eine regelrechte Gehirnwäsche erhalten hat, ist ständig davon überzeugt, dass sie das richtige tun. Durch seine unfreundliche, bestimmende Art entfremdet er sich immer weiter von seiner Familie. Auch die Demenz von Frau Marquart wird hier gut dargestellt und berührt mich sehr, besonders weil sie für mich ein Teil der Familie Heller ist. Für mich war es diesmal eine etwas verwirrende Geschichte, die mich nicht ganz so überzeugen konnte wie die Bände zuvor. Trotzdem bleibt Frank Goldammer weiter ein bemerkenswerter Autor, dem ich gerne 4 1/2 von 5 Sterne gebe.

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  • 4 Sterne

    Bibliomarie, 08.01.2020

    Wir schreiben den 17. Juni 1953. Es gärt gewaltig im noch jungen Arbeiter- und Bauernstaat. Das Plansoll ist in allen Fabriken gewaltig, die Löhne gleichbleibend niedrig und die Versorgung mit allem lebensnotwendigen Dingen teuer und schwierig.

    In Dresden, Kriminalkommissar Max Heller Wirkungsstätte, eskaliert in einer Fabrik für Isolatoren der Aufstand. Einer der Leiter wird brutal ermordet und Hellers Ermittlungen kollidieren immer wieder mit den Befragungen der Staatssicherheit. Denn Heller kommen immer mehr Zweifel, dass der Aufruhr in der Fabrik der Grund für den Tod des Mannes gewesen ist. Erschwert wird seine Arbeit mit der politischen Zuspitzung. Heller ist immer noch nicht in die Partei eingetreten und er weiß, dass ihn das nicht nur am beruflichen Fortkommen hindert, er ahnt auch, dass er sich damit angreifbar macht. Aber seine Haltung ist eindeutig, er will kein Werkzeug einer Partei werden, das immer mehr die junge Demokratie mit Füssen tritt.

    Viele Menschen verlassen den Staat und auch Hellers Ehefrau Karin sieht keine Zukunft mehr für ihre Familie. Sohn Erwin lebt längst im Westen und mit Sohn Klaus, der sich ganz der Partei verschrieben hat, ist keine Verständigung mehr möglich.

    Vor diesem Hintergrund hat Frank Goldammer seinen neuesten „Max Heller“-Fall angesiedelt. Ein Kriminalroman, der ganz von den geschichtlichen Ereignissen geprägt ist. Diese zeitgeschichtlichen Bezüge machen für mich auch die Faszination der Bücher aus. Historie aus der Sicht eines kleinen Rädchens in der neuen Republik! Dies führt allerdings auch dazu, dass der reine Krimiplot sich unterordnen muss und das fand ich ein wenig schade.

    Allerdings ist das Personal in diesem Krimi wieder ganz lebendig und anschaulich beschrieben worden. Da gibt es die unverbesserlichen alten Nazis, die flugs ihr Fähnchen in den neuen Wind hängen, die stillen Mitläufer und natürlich auch die überzeugten Sozialisten, die ihrem Ziel alles unterordnen. Max Heller selbst und auch seine Frau haben in den vergangenen Jahren ihre Haltung bewahrt, sie wirken in ihrer Unerschütterlichkeit fast zu gut für diese Welt.

    Werden Max und Karin Heller nach all den Ereignissen in den Westen gehen? Geschickt lässt Frank Goldammer am Ende diese Entscheidung in der Schwebe und damit die Aussicht auf einen neuen Fall in Dresden offen.

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  • 4 Sterne

    Kaffeeelse, 26.01.2020

    "Juni 53" gehört in eine Reihe von Kriminalromanen um den Oberkommissar Max Heller, eine Figur, die der Autor Frank Goldammer entworfen hat, um die Geschichte Dresdens zu beleuchten. Das gelingt dem Autor sicherlich, wenn man seine begeisterten Fans hört und liest, "Juni 53" ist allerdings mein erstes Buch von Frank Goldammer und so richtig überzeugt bin ich nicht. Dabei ist dieses Buch ein wirklich spannender Krimi, den man kaum aus der Hand legen kann und der mich am Ende definitiv sehr überraschen konnte.

    Ein Toter wird in einem VEB in Dresden gefunden, ein Mann, der einen wirklich grausamen Tod gestorben ist. Im Hintergrund laufen die Geschehnisse des 17. Juni ab. Beides wird vom Autor recht gut miteinander verwoben, es entsteht eine spannende Geschichte mit vielen interessant gestrickten Charakteren und ich denke auch, dass die gesamte Geschichte/also alle Romane um Oberkommissar Max Heller sehr interessant und lesenswert ist/sind. Man kann auch durchaus mit diesem Buch hier in die Reihe einsteigen, dann fehlt dem Leser einiges aus Max Hellers Familiengeschichte. Aber es entsteht auch eine Neugier auf die restlichen Bücher, wie ich finde.

    Das Buch ist definitiv ein spannender Krimi mit interessanten Charakteren, aber die wirklich hohe Zahl an Toten hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht, dies wirkt etwas reißerisch in meinen Augen. Ein weiterer klitzekleiner Punkt, den ich nicht perfekt umgesetzt fand, ist die Darstellung der DDR und des damaligen Lebens in diesem Staat, aber gut, dieses Buch ist ein Krimi und kein Roman. Und als Krimi ist dieses Buch recht gut gemacht und wartet mit viel Spannung auf. Denn dieses Meckern von mir hier ist Meckern auf hohem Niveau. Das Buch ist ein gut gemachter Krimi aus der Unterhaltungsliteratur und genau so sollte man es auch bewerten.

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  • 5 Sterne

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    Gertie G., 26.01.2020

    Der fünfte Fall für den unbeugsamen Kriminalbeamten Max Heller führt uns in den Juni 1953. Die Polizei und die Parteifunktionäre der SED sind in höchster Alarmbereitschaft: Die Arbeiter, die auf Grund von verfehlter Politik seit Monaten unter Lohnkürzungen, aber mit Erhöhung von Arbeitsnormen leiden, streiken. Sofort wird das sozialistischen Agitatoren aus dem Westen in die Schuhe geschoben, denn die gelten in der DDR als faschistisch. Das Ministerium für Staatssicherheit kocht auch noch sein eigenes Süppchen und macht Jagd auf echte oder vermeintliche Nazis sowie auf Menschen, die einfach unbequem sind - wie z.B. Max Heller.

    In diesem geschichtlich dramatischen Umfeld muss Max Heller, der sich nach wie vor um keinen Preis verbiegen lassen will, den Lynchmord an Martin Baumgart, dem Leiter des „Volkseigenen Betriebs VEB Rohrisolation“, der in einen Silo gestoßen und mit Glaswolle erstickt worden ist, aufklären. Obwohl, so richtig aufklären soll er den Tod ja nicht, denn die Täter stehen ja bereits fest, wenn man den Obrigkeiten Glauben schenken soll. Heller kann es einfach nicht lassen und entdeckt einen geheimen Bericht, dass in dem Betrieb zahlreiche Arbeiter an schweren Atemwegserkrankungen litten bzw. leiden. Außerdem soll es auch eine Liste mit den Namen sowjetischer Zwangsarbeitern, die unter der NS-Zeit in diesem Betrieb Schwerstarbeit leisten und Misshandlungen erdulden mussten, geben. Doch bevor sich Heller diese Liste näher ansehen kann, ist sie verschwunden. Genauso verschwunden, wie zahlreiche Bürger der jungen DDR, die die Repressalien und die Ernährungskrise nicht mehr aushalten und in den Westen fliehen. Auch Heller und seine Frau Karin denken immer häufiger daran, zu ihrem Sohn Erwin in die BRD zu gehen, selbst um den Preis, den anderen Sohn Klaus, der ein glühender Patriot der DDR ist, nie wieder zu sehen ...

    Meine Meinung:

    Wie schon in den Vorgängerbänden wird die aktuelle politische Lage hinreichend genau geschildert. Max Heller wird auch diesmal auf der „Verliererseite“ stehen, wenn es um den Zugang zu einer ordentlichen Wohnung, ein Auto oder einfach eine gesicherte Versorgung mit Lebensmitteln geht. Auch eine Beförderung wird ihm das DDR-Regime genauso verweigern wie die Nazis. Warum? Weil er sich nicht verbiegen lassen will. Er will sich keinem Regime andienen und die Gesetze in deren Sinne auslegen.

    Doch diesmal ist es fast soweit, dass er doch der SED beitritt. Frau Marquart, in deren Haus sie seit Kriegsende leben, gleitet immer mehr in die Demenz und kann nun nicht mehr alleine gelassen werden. Karin Heller, erhält kaum Unterstützung und deshalb müssen sie sich um einen Pflegeplatz, die ohne Parteizugehörigkeit aber nicht zu bekommen ist, bemühen. Außerdem fürchten sie, ihre Unterkunft zu verlieren. Zudem ist Anna, das Adoptivkind, in der Schule, Gemeinheiten ausgesetzt. Nach und nach reift auch in Max Heller, der einerseits zwischen der Liebe zu seiner Familie, einem freien Leben und Pflichtgefühl als Polizist aufgerieben wird, der Gedanke, die DDR zu verlassen.

    Wie wir es von Frank Goldammer gewöhnt sind, haben seine Figuren Ecken und Kanten. Der unversöhnlich Hass von Hellers Sohn Klaus auf den Westen, lassen ihn ähnlich verblendet sein, wie seinerzeit die Nazis. Gut ist auch Karins Verzweiflung und Überlastung mit der Pflege von Frau Marquat beschrieben.

    Der fiese Cliffhanger am Ende des Buches lassen auf einen weitern Fall für Max Heller hoffen (und gleichzeitig um ihn bangen).

    Fazit:

    Wieder ein toller Krimi, der uns einen Blick auf die junge DDR und ihre Bewohner werfen lässt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

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    Xanaka, 11.01.2020

    Spannend erzählt

    Es sind unruhige Zeiten in Dresden. Der Aufstand der Arbeiter am 17. Juni 1953 ist gerade so richtig am Laufen, da wird im VEB "Rohrisolation" ein Toter in einer Maschinenanlage gefunden. Die Identität ist schnell geklärt. Es handelt sich um den Betriebsleiter, dem vormaligen Eigentümer der Firma bis zur Verstaatlichung. Ihm ist übel mitgespielt worden und sein Tod war grausam, es sieht geradezu wie ein Lynchmord aus. Wer hatte ein Interesse Martin Baumgart umzubringen? Die Ermittlungen für Heller und sein Team sind extrem schwierig, da auch gerade dieser Betrieb von den Aufständischen gestürmt und verwüstet wurde. Spuren danach zu finden sind äußerst schwer. Aber es kommt noch schlimmer. Das Ministerium für Staatssicherheit, die dabei sind den Aufstand niederzuschlagen, setzen Heller einen Ermittler vor die Nase. Für Hauptmann Bech sind alle verdächtig, alle sind subversive Objekte, alle waren am Aufstand beteiligt und haben Sabotage begangen. Deshalb werden erst einmal alle verhaftet und übelsten Verhören unterzogen. Für Heller geht es nur darum geht den Mörder zu fassen. Dabei kommen er und Hauptmann Bech sich immer wieder in die Quere.

    Dem Autor gelingt es in seinem Buch die damalige Situation um den 17. Juni 1953 packend einzufangen. Auf der einen Seite die Angst der Leute vor dem MfS, auf der anderen Seite der Unmut über die immer höher werdenden Forderungen nach Produktionssteigerung werden spannend dargestellt. Gerade am Beispiel von Max Heller zeigt er, wie schlimm die Situation war. Die ständigen Überlegungen von ihm und seiner Frau nun endlich in den Westen zu gehen, um dort ein neues ruhiges Leben bei ihrem anderen Sohn zu beginnen. Dann müssten sie aber Klaus ihren Sohn in der DDR zurücklassen, den sie wahrscheinlich nie wiedersehen würden. Erschwerend kommt hinzu, dass Klaus mittlerweile eine ziemlich hohe Position im MfS hat und seinen Vater immer wieder in die Schranken weist. Das sind Probleme von Heller, die jedermann nachvollziehen kann und die damalige Situation recht treffend herüberbringt.

    Ich fand es sehr spannend ein Buch über die Situation zu dieser Zeit zu lesen. Das ganze wurde durch den Krimi einfach noch viel spannender und war außerdem auch noch packend erzählt. Das hat mir richtig gut gefallen. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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    Xanaka, 11.01.2020 bei bewertet

    Spannend erzählt

    Es sind unruhige Zeiten in Dresden. Der Aufstand der Arbeiter am 17. Juni 1953 ist gerade so richtig am Laufen, da wird im VEB "Rohrisolation" ein Toter in einer Maschinenanlage gefunden. Die Identität ist schnell geklärt. Es handelt sich um den Betriebsleiter, dem vormaligen Eigentümer der Firma bis zur Verstaatlichung. Ihm ist übel mitgespielt worden und sein Tod war grausam, es sieht geradezu wie ein Lynchmord aus. Wer hatte ein Interesse Martin Baumgart umzubringen? Die Ermittlungen für Heller und sein Team sind extrem schwierig, da auch gerade dieser Betrieb von den Aufständischen gestürmt und verwüstet wurde. Spuren danach zu finden sind äußerst schwer. Aber es kommt noch schlimmer. Das Ministerium für Staatssicherheit, die dabei sind den Aufstand niederzuschlagen, setzen Heller einen Ermittler vor die Nase. Für Hauptmann Bech sind alle verdächtig, alle sind subversive Objekte, alle waren am Aufstand beteiligt und haben Sabotage begangen. Deshalb werden erst einmal alle verhaftet und übelsten Verhören unterzogen. Für Heller geht es nur darum geht den Mörder zu fassen. Dabei kommen er und Hauptmann Bech sich immer wieder in die Quere.

    Dem Autor gelingt es in seinem Buch die damalige Situation um den 17. Juni 1953 packend einzufangen. Auf der einen Seite die Angst der Leute vor dem MfS, auf der anderen Seite der Unmut über die immer höher werdenden Forderungen nach Produktionssteigerung werden spannend dargestellt. Gerade am Beispiel von Max Heller zeigt er, wie schlimm die Situation war. Die ständigen Überlegungen von ihm und seiner Frau nun endlich in den Westen zu gehen, um dort ein neues ruhiges Leben bei ihrem anderen Sohn zu beginnen. Dann müssten sie aber Klaus ihren Sohn in der DDR zurücklassen, den sie wahrscheinlich nie wiedersehen würden. Erschwerend kommt hinzu, dass Klaus mittlerweile eine ziemlich hohe Position im MfS hat und seinen Vater immer wieder in die Schranken weist. Das sind Probleme von Heller, die jedermann nachvollziehen kann und die damalige Situation recht treffend herüberbringt.

    Ich fand es sehr spannend ein Buch über die Situation zu dieser Zeit zu lesen. Das ganze wurde durch den Krimi einfach noch viel spannender und war außerdem auch noch packend erzählt. Das hat mir richtig gut gefallen. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 28.12.2019

    Gehen oder Bleiben?

    „Es scheint, als ob es niemals friedlich sein kann.“ (S. 7)
    Im fünften Teil der Max-Heller-Reihe beschäftigt sich Autor Frank Goldammer mit den Geschehnissen rund um den 17. Juni 1953. Die Unzufriedenheit der Menschen wächst, sie sind wütend wegen der Mangelwirtschaft, den Stromsperren und zu hohen Arbeitsnormen und demonstrieren gegen die Regierung: „Es musste so weit kommen. Ich frage mich, wie blind und taub man eigentlich sein kann. Wir ... sprechen seit Jahren die Probleme der Arbeiter an ... Niemand wollte das hören!“ (S. 28)
    Das MfS nutzt den Aufstand für scheinbar wahllose Verhaftungen. Erwischen sie wirklich die Aufrührer oder schaffen sie sich so ungeliebte Störenfriede vom Hals und schüchtern die Bevölkerung ein?!

    In dieser hochexplosiven Situation muss Heller in einer Firma für Rohrisolierungen ermitteln. Dessen Leiter, Martin Baumgart, wurde brutal mit Glaswolle erstickt und der zur gleichen Zeit verschwundene Parteifunktionär Kruppa soll entführt worden sein. Sind tatsächlich die Demonstranten vom 17. Juni schuld? Das behauptet zumindest Stasi-Offizier Bech, der Heller zugeteilt wurde, schon vor Beginn der Ermittlungen. Oder liegen die Gründe doch in der Vergangenheit der Firma? Heller stolpert nämlich über fehlende bzw. lückenhafte Unterlagen zu Zwangsarbeitern und Untersuchungen, inwieweit die Lungen der Arbeiter durch die Glasfasern geschädigt werden.

    Heller scheint es bei den Ermittlungen zu diesem Fall noch schwerer zu haben als bisher. Sein Vorgesetzter Niesbach wurde ohne Ankündigung durch einen neuen Kommandeur ersetzt, den Heller überhaupt nicht einschätzen kann. Außerdem mischt sich Stasi-Offizier Bech immer wieder in die Ermittlungen ein. Er lässt Zeugen als verdächtig verhaften und manipuliert sie, überstellt Gefangene ins Stasi-Gefängnis oder lässt plötzlich wieder frei. Es kommt mehrfach zu Kompetenzgerangel und Anschuldigungen, dass Heller zu zimperlich und seine Methoden überholt sind. „So ist die neue Welt. … Schnell und sauber, und wir säubern sie so lange, bis das letzte bisschen Dreck verschwunden ist!“ (S. 268)

    Max ist in der Sinnkrise, sämtliche Illusionen sind zerstört. „Die ganze Zeit über, all die Jahre nach dem Krieg, dachte ich, es wird bestimmt besser. … Aber jetzt wird mir klar, sie werden keinen Millimeter zurückweichen. Im Gegenteil. Sie sind unerbittlich.“ (S. 249) Karin will, dass er endlich sein Versprechen einlöst und mit ihr in den Westen geht, wie so viele andere auch. Es hält sie schließlich kaum noch etwas. Er wird bei jeder Beförderung übergangen, weil er nicht in der Partei ist. Ihr Sohn Klaus entfremdet sich ihnen immer mehr, gehört zum MfS und sieht in seinem Vater einen Störenfried und Klassenfeind, für den er sich schämt. Eine weitere Belastung ist die alte Frau Marquardt, deren Demenz und damit verbundene Pflege sie alle an ihre Grenzen bringt. Aber sie bekommen keinen Heimplatz für sie und zudem hat Max Hemmungen, weil diese sie nach der Bombennacht aufgenommen hatte. Er meint, es ihr schuldig zu sein.

    Es sind gerade die Informationen über Hellers Lebenssituation, die ihn so menschlich und nachvollziehbar macht. Häufig geht sein Beruf vor und das Privatleben muss warten. Er geht in seiner Arbeit auf, auch wenn Bech ihn oft behindert oder versucht kaltzustellen.
    Die Ermittlungen in diesem vielschichtigen Fall gestalten sich extrem schwierig und verwirrend und münden in ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem MfS. Man muss beim Lesen dranbleiben, wenn man den Faden nicht verlieren will – ich habe Heller wieder einmal um seine Weitsicht und seine Kombinationsfähigkeit beneidet.
    Auch die herrschende bedrückende Atmosphäre, die Angst der Bevölkerung („Alle werden jetzt verhaftet, einer nach dem anderen, bis keiner mehr da ist!“ (S. 96)) und die Selbstherrlichkeit und Selbstgerechtigkeit von Machtmenschen wie Bech wird sehr anschaulich beschrieben. Ich hatte beim Lesen mehrfach Gänsehaut und bin froh, dass ich diese Zeit nicht selbst erlebt habe.

    5 Sterne und meine Leseempfehlung für Hellers neuesten, extrem fesselnden Fall mit Gänsehautgarantie.

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    Angela G., 12.04.2020

    Verifizierter Kommentar

    Bekommt mein Papa zum Männertag.

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