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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 06.02.2023

    Nach dem Tod ihres Vaters erfährt Rabea von einem Journalisten, dass die Frau, die sie großgezogen hat, nicht ihre leibliche Mutter ist. Darauf angesprochen berichtet ihr Gabi, dass Veronika Maibohm, eine von der Polizei seit Jahrzehnten gesuchte Terroristin, ihre Mutter ist. Rabea ist völlig perplex und sieht sich in ihren Grundfesten erschüttert. Auf der Suche nach ihren Wurzeln und ihrer Identität versucht sie in Gesprächen mit Menschen, die ihren Vater und ihre Mutter in den 1980er-Jahren begleiteten, mehr herauszufinden. Dabei gerät sie selbst ins Visier der Polizei, denn diese hofft offensichtlich, dass sie über Rabea an Veronika Maibohm gelangen, denn Mord verjährt nie.

    Der Roman handelt auf zwei Zeitebenen und schildert in der Gegenwart Rabeas Suche nach ihrer fremden Mutter. In der Vergangenheit wird der Weg der 19-jährigen Gymnasiastin Nika von 1981 bis zum Attentat auf den Chef der Deutschen Bank im November 1989 beschrieben.
    Während der Gegenwartsstrang sehr ausführlich Rabeas Identitätsverlust und die schwierige Recherche, die sie nicht nur von ihrem Freund sondern auch von sich selbst entfremdet, erzählt wird, sind die Kapitel der Vergangenheit deutlich kürzer und schildern nur Ausschnitte aus Nikas bewegtem Leben, das sie in den Untergrund führte. Der Aspekt der Gewalt wird dabei gelungen neutral dargelegt. Sowohl das harte Vorgehen der Polizei als auch die unbarmherzig brutale Art der Demonstranten und späteren Terroristen erscheint neutral, ohne sich auf eine Seite zu schlagen. Nika und ihre Motivation für den bewaffneten Kampf gegen den Staat erschließt sich ganz und verbleibt bei Andeutungen.

    Die Suche nach Veronika Maibaum ist spannend und führt Rabea auf verschiedene Wege, die auch den Leser tiefer in den "Deutschen Herbst" eintauchen lassen. Rabea wirkt dabei phasenweise kopflos, was angesichts des Geständnisses ihrer Ziehmutter jedoch nicht verwunderlich ist. Auch der Journalist hat seine ganz eigene Motivation, Rabea einerseits zu manipulieren, andererseits zu führen. Rabeas Freund Marvin und die Ermittlungen der Polizei sind dagegen fragwürdig und verunsichern Rabea zusehends. Auf mich wirkten die polizeilichen Maßnahmen stümperhaft und nur schwer nachvollziehbar.
    Das Ende ist einerseits versöhnlich und zufriedenstellend, auf der anderen Seite nicht wirklich logisch und passte nicht zu Nikas Biografie.

    "Meine fremde Mutter" schildert eine dramatische und spannende Geschichte über Widerstandsgruppen und ihr Abdriften ins Extreme sowie eine Suche nach Wahrheit und der eigenen Identität. Beide Handlungsstränge fügen sich schlüssig zusammen, hätten aber an der ein oder anderen Stelle, insbesondere in Bezug auf die Vergangenheit ausführlicher sein können, um die politischen Zusammenhänge und die Mischung aus Historie und Fiktion besser einordnen zu können. Das Ende hätte ich mir etwas glaubwürdiger gewünscht.

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  • 4 Sterne

    chuckipop, 09.03.2023

    Wenn die eigene Existenz plötzlich eine Lüge ist...!

    "Meine fremde Mutter" von Christiane Dieckerhoff ist als Taschenbuch mit 360 Seiten bei Piper erschienen.

    Zum Inhalt: Rabea erfährt am Tag der Beerdigung ihres Vaters auf unschöne Weise, dass die Frau, die sie für ihre Mutter gehalten hat, gar nicht ihre Mutter ist. Rabeas leibliche Mutter ist Veronika Maibohm, eine gesuchte RAF-Terroristin. Nach dem ersten Schock versucht Rabea, die Wahrheit über ihre eigene Existenz herauszufinden und ihre Mutter zu finden. Dass Peter, ihr Vater, versorben ist, macht das Ganze natürlich nicht gerade einfacher. Und ihre Ziehmutter Gabi gibt vor, nichts weiter über Veronika, genannt Nika, zu wissen...


    Meine Meinung: Christiane Dieckerhoff hat ein äußerst interessantes Thema aufgegriffen, das mich berührt und zum Nachdenken angeregt hat. Zwischendurch musste ich das Gelesene erst reflektieren, darum hat sich die Lektüre auch etwas hingezogen.

    Der Schreibstil ist eingängig und empathisch, so dass man sich in die Protagonisten sehr gut hineinversetzen kann. Das Geschehen spielt auf zwei Zeitebenen - aus Rabeas Sicht (Gegenwart) und aus dem Blickwinkel Nikas (damals in den 80er Jahren), was bestens gekennzeichnet ist und mir gut gefallen hat, denn so war der Plot besionders authentisch.

    Rabeas innere Zerissenheit, ihre Suche nach der Mutter und ihrer Herkunft, Gabis schlechtes Gewissen und vor allem Nikas persönliche Entwicklung, ihr Abdriften in die Radikalität und den Terrorismus fand ich absolut interessant.

    Der Journalist und Überbringer der so bedeutsamen Nachricht war ein echtes Ars...och, nicht gerade ein glänzender Vertreter seines Berufsstandes...Und Marvin, Rabeas Lebensgefährte, ist ein äußerst suspekter Typ. Er ist Polizist und meint es eigentlich nur gut, aber er bevormundet Rabea und will sie ständig kontrollieren.

    Sehr glaubhaft fand ich auch, dass Rabea durch ihre Nachforschungen und ihr Eintauchen in die Vergangenheit ihrer Eltern ins Visier der Polizei gerät. Denn diese interessiert sich nach wie vor für Nika und es könnte ja sein, dass Rabea fündig wird...

    Insgesamt sehr empfehlenswert, eine interessante Ära und ein brisantes Thema.

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  • 4 Sterne

    Lisa, 05.02.2023

    Eindrücklicher Roman, über ein literarisch wenig beachtetes Kapitel deutscher Geschichte

    „Meine fremde Mutter“ der Autorin Christiane Dieckerhoff ist ein historischer Roman in welchem es vordergründig um die Suche einer Tochter nach ihrer leiblichen Mutter geht. Im eigentlichen Mittelpunkt der Handlung steht aber der Zeitgeist der 70er und 80er Jahre, insbesondere die politischen Geschehnisse rund um die RAF, linken Widerstand und weitere Proteste. Es zeigt den Weg einer Radikalisierung und eröffnet Einblicke in die Gedankenwelt von stark politisierten Menschen. Allein deshalb handelt es sich um keine leichte Kost, historisch interessant und lesenswert ist der Roman trotzdem. Allerdings muss ich feststellen, dass vor allem die Sichtweise von Terrorist:innen, und Mitgliedern der Widerstandbewegung dargestellt werden. Ich persönlich hätte mich auch noch über eine weitere Perspektive gefreut, da so die Polizei und auch der Staat nicht gut wegkommen. Allgemein mangelt es dem Roman etwas an sympathischen Figuren, bis auf Rabea waren mir nur wenige Charaktere so richtig angenehm.
    Gegliedert wird die Handlung durch die Erzählstränge der zwei Hauptprotagonistinnen Rabea und Nika. Die meisten Kapitel berichten aus Rabeas Sicht, welche nach dem Tod des Vaters von ihrer leiblichen Mutter erfährt und sich auf Spurensuche begibt. Diese Suche wird ergänzt durch einige wenige Rückblicke in die Vergangenheit von Nika. Diese hätten gerne noch ausführlicher sein dürfen, denn durch die gewählte Akzentuierung blieb Nika für mich bis zuletzt nicht richtig greifbar. Allerdings war deren Gedankenwelt aber auch nicht einfach auszuhalten. Alles in allem ist „Meine fremde Mutter“ durchaus ein Roman der seine Leser:innen fordert. Der Schreibstil liest sich zwar flüssig, inhaltlich ist die Handlung aber nicht leicht zu verdauen. Für historisch Interessierte, welche den damaligen Zeitgeist erfassen wollen, ist der Roman dennoch zu empfehlen. Ich persönlich wurde durchgehend gefesselt und auch stellenweise schockiert von den Geschehnissen. Aufgrund von kleinen Schwächen in der Charakterdarstellung gibt es von mir einen Stern Abzug, weshalb ich im Gesamten 4 Sterne vergebe.

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  • 4 Sterne

    KatrinB, 11.02.2023

    Auf der Beerdigung ihres Vaters erfährt Rabea, dass die Frau, die sie als ihre Mutter kannte, nicht ihre leibliche Mutter ist. Diese ist Veronika Maibohm, eine international gesuchte Terroristin, die in den 80er Jahren Mitglied der RAF war. Rabea begibt sich auf die Suche, wobei sie ringsum auf Unverständnis und oft auch Ablehnung trifft. Wird sie ihre Mutter finden?
    Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Die erste Ebene setzt im Jahr 2019 ein und wir folgen Rabea bei der Suche nach ihrer Mutter. Die zweite Ebene ist in den 1980er Jahren angesiedelt und wir verfolgen Veronikas Werdegang von einer engagierten Gymnasiastin zu einer radikalen Staatsgegnerin.
    Die Autorin verknüpft hier sehr geschickt die persönliche Geschichte von Rabea mit einem Stück deutscher Zeitgeschichte. Die RAF, der deutsche Herbst, die Anti-Atomkraft-Bewegung – all das ist der Hintergrund, vor der Nikas Radikalisierung und ihr Abdriften in den Terrorismus stattfindet. Beim Lesen taucht der / die Leser*in (wieder?) tief ein in diese Zeit. Die Autorin schafft es, uns in die Gedankenwelt der Personen eintauchen zu lassen, ihre Figuren wirken glaubhaft und authentisch. Sehr oft fühlte ich mich bei Nika an Ulrike Meinhof erinnert, die ihre Tochter zurückließ, um in den Untergrund zu gehen.
    Ein kleiner Kritikpunkt für mich ist, dass der Teil, der Rabeas Suche nach ihrer Mutter beschreibt, sich für mein Empfinden etwas gezogen hat. Ansonsten habe ich das Buch mit großem Interesse und Anteilnahme gelesen und empfehle es uneingeschränkt weiter.

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  • 4 Sterne

    Jürg K., 15.12.2022

    Diese Geschichte zu lesen ist von Beginn an spannend. Die Erzählung erfolgt auf zwei Zeitebenen. Somit kann man der Handlung bestens folgen und auch besser verstehen. Rabea arbeitet in einem Frauenhaus. Sie hat Sozialdienst studiert und ist mit Marvin, einem Polizisten liiert. Ihren Eltern hat sie diese Beziehung bis jetzt verschwiegen. Als Ihr Vater stirbt erscheint auf der Beerdigung ein Journalist und fotografiert die Trauergemeinde. Rabea geht zu ihm hin und stellt ihn zu Rede, weshalb er das mache. Er gibt ihr eine Visitenkarte und sagt ihr, dass ihre Mutter nicht gekommen sei. Nun beginnt die Spannung beim Lesen zu steigen. Dieser Satz nagt an ihr und sie redet mit ihrer Mutter darüber. Als sie ihr die Wahrheit eröffnet ist sich Rabea sicher, dass sie der Spur ihrer Mutter folgen muss. Ihre Mutter ist Veronika Maibohm, eine international gesuchte Terroristin der RAF. Wer diese Zeit erlebt hat, sollte dieses Buch lesen. Die Schilderung wie eine engagierten Gymnasiastin eine Terroristin werden konnte und ihre Tochter zurück liess ist spannend und fesselnd zu lesen. Empfehlen kann ich dieses Buche sehr.

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  • 4 Sterne

    Langeweile, 02.02.2023

    Als Rabea auf der Beerdigung ihres Vaters,von einem anwesenden Journalisten erfährt, dass ihre Mutter nicht ihre leibliche Mutter ist, bricht für sie ein Stück weit die Welt zusammen. Obwohl sie noch tief in ihrer Trauer gefangen ist, macht sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Was sie erfährt, schockiert sie aufs Neue, denn ihre Mutter soll eine gesuchte Terroristin sein.Gabi, die Frau, bei der sie aufgewachsen ist, erweist sich als keine große Hilfe für sie.Ihr Freund Marvin, der bei der Polizei arbeitet, bemüht sich sie zu unterstützen, was von ihr aber als zu einengend empfunden wird. In Rückblicken wird man immer wieder in die Vergangenheit geführt und erfährt viel über das Leben der damaligen Zeit,die RAF und die Verstrickungen ihrer Eltern in das Geschehen.

    Obwohl mir das Buch überwiegend gut gefallen hat,gab es zwischendurch einige Längen.Die Geschichte über das Wirken der RAF dagegen hätte für mein Empfinden noch ausführlicher thematisiert werden können.Mit dem Ende war ich dagegen sehr zufrieden. Ich empfehle das Buch gerne weiter und vergebe vier Sterne.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hoelzchen, 09.02.2023

    „Meine fremde Mutter“ von Christiane Dieckerhoff ist im Piper Verlag erschienen.
    Rabeas Vater ist mit 56 Jahren ganz plötzlich verstorben. Auf seiner Beerdigung erfährt sie, von einem ihr nicht bekannten Journalisten, dass ihre Mutter Gabi nicht ihre leibliche Mutter ist. Zutiefst gekränkt, dass ihre Eltern ihr in all den Jahren nicht die Wahrheit gesagt haben, entschließt sie sich, ihre leibliche Mutter zu suchen. Dabei erfährt sie auch immer mehr über das unruhige Leben ihres Vaters, der in jüngeren Jahren ein sehr politisch und links orientierter Mann war. Ihre leibliche Mutter sympathisierte mit der RAF und gehört zu einer Gruppe von nach wie vor gesuchter Terroristen. Rabea gräbt weiter in der Vergangenheit und setzt dabei auch ihre Beziehung zu ihrem Freund Marvin aufs Spiel. Am Ende weiß sie nicht mehr wem sie vertrauen kann und gerät selbst in Gefahr.
    Die Autorin Christiane Dieckerhoff nimmt sich einem brisanten Thema an: dem „Deutschen Herbst“. Der Roman schildert in zwei Zeitebenen das Handeln von Rabea in der Gegenwart und ihrer Mutter Nika in den 1980er Jahren. Wir Leser erfahren, wie es dazu kommen konnte, dass Nika sich immer mehr radikalisierte. Zu Beginn des Romans hatte ich mit den „Nika-Kapiteln“ meine Schwierigkeiten, doch dann tauchte ich immer mehr ein und tatsächlich hätten diese Kapitel noch umfangreicher sein dürfen um mehr zu erfahren. Leider gibt es viel zu wenige Unterhaltungsromane, die diese – doch so wichtige deutsche Geschichte- aufgreifen. Die „Rabea-Kapitel“ überwiegen in diesem Buch, da ihre Suche detailliert beschrieben wird. Erstaunlich wie offen plötzlich alte Freunde ihrer Eltern berichten. Ihr Freund Marvin bleibt für mich bis zum Ende nicht greifbar und die Polizei rückt in kein gutes Licht. Das Ende war anders als erwartet, sehr plötzlich und eher unrealistisch. Ich weiß, Menschen können sich ändern, aber hier eher unpassend.
    Dennoch hat mich der Roman überzeugt und die 355 Seiten sind absolut lesenswert. Durch den flüssigen und modernen Schreibstil ist das Buch leicht zu lesen. Der Roman hat mich zum Nachdenken angeregt, da ich hier, auf die deutsche Geschichte, neue Einblicke erfahren durfte.
    Von mir gibt es 4 Sterne zur Weiterempfehlung.

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