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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 13.10.2018 bei bewertet

    Der Clan der Mhallamiye
    Zuerst habe ich mal gegoogelt, was der Titel „Mexikoring“ zu bedeuten hat. Es ist eine Adresse im Hamburger Stadtteil Winterhude, im Norden der Hansestadt.
    Zum Inhalt:
    Chastity Riley, die Staatsanwältin mit amerikanischen Wurzeln, wird am frühen Morgen in die triste Bürohochhauslandschaft im Hamburger Norden gerufen. Dort auf einem Parkplatz hat ein Auto gebrannt. Das ist durchaus nichts Neues, aber in dem Wagen saß noch ein Mensch. Nouri Saroukhan lebte noch als die Rettungskräfte eintreffen, aber wenig später verstirbt er im Krankenhaus. Warum gelang es ihm nicht, sich zu retten? Wollte der junge Mann sterben? War es Selbstmord oder Mord? Die Ermittlungen werden sofort aufgenommen und führen die Kriminalisten zu einem in sich abgeschotteten Familienclan nach Bremen, der inzwischen seine kriminellen Strukturen weit in Deutschland ausgebreitet hat. Wird es der Kripo und der Staatsanwältin gelingen in dieses Gefüge, in diese so ganz andere Welt, einer Parallelwelt einzudringen? Werden sie das Geschehen aufklären können?
    Brennende Autos werden immer wieder thematisiert im Buch. Die Städte, wo das passiert werden genannt. In Deutschland. In New York. In Afrika. Rund um den Erdball. Warum nur diese sinnlose Gewalt? In dem Roman wird sehr viel geraucht, Kaffee und immer wieder Alkohol getrunken. Die durchaus taffe und trinkfeste Staatsanwältin sowie die meisten der Kriminalisten sind vom Leben gezeichnet, kaum einer hat wirklich ein normales, bodenständiges Leben. Sex statt Liebe. Warum? Haben sie alle Angst, eine wirkliche stabile Beziehung einzugehen? Erkennen sie ihre Ohnmacht gegenüber den kriminellen Machenschaften?
    Meine Meinung:
    Das Buch mit seinen knapp 250 Seiten hatte ich schnell und mit wachsendem Interesse gelesen. Mich überzeugte der lässige, lakonische, knappe, aber aussagekräftige Sprachstil von Simone Buchholz. Ihre Sprache hat durchaus auch ein wenig Poesie, ein wenig Witz. Das beweist sie schon zu Beginn auf Seite 11 gleich zweimal:

    „Die Straßen sind Schluchten, und obwohl hier und da immer mal wieder ein einsamer Baum oder eine tapfere Grünfläche gepflanzt worden sind, ist das kein Ort für welche Art von Leben auch immer.“ Und:

    „Der warme Wind wirbelt eine Plastiktüte durch die Luft, eine zweite fliegt hinterher. Vielleicht sind Plastiktüten ja irgendwann die besseren Möwen.“

    Die Kapitel sind sehr kurz und mit markanten Überschriften versehen. „Mexikoring“ war für mich der Einsteigerkrimi in das Werk der Autorin. Ich werde nun auch die anderen Bücher von ihr lesen. Das erste Mal wurde ich mit den Mhallamiye, sprich Mchallami, konfrontiert und erhielt einen kleinen Einblick in deren extrem machohafte, frauenfeindliche, menschenverachtende Welt. Inwieweit hier Klischees bedient werden, kann ich nicht beurteilen. Es scheint auf alle Fälle ein Mikrokosmos zu sein, der in den weitverzweigten Familien reibungslos funktioniert. Ich habe mich im Internet kundig gemacht über die Herkunft dieser Menschen. Es gibt mir sehr zu denken, dass man sie in Deutschland gewähren ließ und ihrem Treiben weitgehend tatenlos zuschaut. Das Ende des Buches und die Auflösung des Falles war dann dennoch überraschend und anders als von mir angenommen.
    Das Titelbild empfinde ich mit der Telefonzelle als friedliches, harmloses Motiv, ein Relikt aus der handylosen Zeit, im Gegensatz zum Inhalt. Den Krimi selbst nehme ich als Warnung, als Mahnung wahr, endlich durchzugreifen gegen diese Clans!

    Ich vergebe gern meine Empfehlung, vor allem für Krimifreunde, und bewerte mit fünf von fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Danny R., 27.09.2018

    Daran, dass in jeder Nacht in Hamburg Autos brennen, hat sich die Staatsanwältin Chastity Riley schon fast gewöhnt. Aber in dieser Nacht ist etwas anders: In einem brennenden Fiat am Mexikoring sitzt noch ein Mensch! Es handelt sich um Nouri Saroukhan. Er wurde von seiner Familie, die zu einem Clan in Bremen gehört, ausgeschlossen. Riley taucht bei ihren Ermittlungen tief in die Welt der Clan-Familien ein. Nach und nach erschließt sich ihr, wie weit sich die kriminellen Strukturen über ganz Deutschland erstrecken.

    Während ihrer Ermittlungen beschäftigt sich Riley mit Nouri Saroukhans tragischer Lebensgeschichte. Er wollte aus diesem kriminellen, von Gewalt geprägten Leben ausbrechen und mit seiner großen Liebe Aliza ein neues Leben beginnen. Wurde er deswegen von seinem Clan ermordet? Weiß Aliza warum Nouri sterben musste?

    Der neue Fall für Staatsanwältin Chastity Riley hat mich von der ersten Seite an gefesselt! Simone Buchholz hat mit Riley und den anderen Protagonisten sehr gelungene, außergewöhnliche Charaktere mit Ecken und Kanten geschaffen. Ich mag den etwas schnoddrigen und flotten Schreibstil und musste trotz des ernsten Themas auch hin und wieder schmunzeln. Rileys lockere, etwas chaotische Art und ihre Direktheit macht sie in meinen Augen sehr sympathisch.


    Der Fall ist spannend und am Puls der Zeit. Das Buch gibt authentische Einblicke in die Strukturen der Clan-Familien und die beklemmende Geschichte der Mhallamiye. Es ist wirklich erschreckend, welche große Rolle die Gewalt in diesen Clans spielt. Von der Polizei halten diese Menschen gar nichts, alles wird intern geregelt, was die Hamburger Ermittler auch deutlich zu spüren bekommen. Sehr berührend war die verbotene Liebesgeschichte zwischen Nouri und Aliza. Es ist wirklich traurig, wie die Clanfamilien das Leben ihrer Kinder bestimmen.

    Der neue Krimi von Simone Buchholz hat mir sehr gut gefallen. Er war spannend, aktuell und berührend – absolut lesenswert!

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silvia W., 12.09.2018 bei bewertet

    Simone Buchholz hat mit ihrem Kriminalroman " Mexikoring " einen ganz besonderen Roman geschaffen. Sie verbreitet mit ihrem Schreibstil eine ungewöhnliche, ja, oft rätselhafte Stimmung. Wer wie immer umschriebenes oder ausuferndes Geschehen mit ausführlicher Ermittlungsarbeit erwartet liegt hier total falsch. Simone Buchholz schildert eher alles nüchtern und mit wenig knappen Wörtern. Nachdem ich mich einmal dran gewöhnt hatte, fand ich den Schreibstil sogar toll.
    Die Charaktere bzw.Protagonisten sind hier alle eigen und wirklich als einzigartig zu bezeichnen. Mit Ecken und Kanten, allerdings ausgesprochen ansprechend und lebendig beschrieben. Sie handeln ungewöhnlich, denken und reden auf ihre spezielle Art, sind aber trotzdem irgendwie sympatisch.
    Es ist meine erste Begegnung mit der Staatsanwältin Chastity Riley gewesen, einer etwas anderen Staatsanwältin.
    Es handelt von organisiertem Verbrechen, es wird im Straßenjargon gesprochen, erzählt von kaputten Typen,spielt in Hamburg, bietet kurze Kapitel, wechselnde Perspektiven und Spannung pur. Ein Genussbuch der seltenen Art.

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  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    liesmal, 14.09.2018 bei bewertet

    Keine Chance - In Hamburg brennt ein Auto. Das ist jetzt nichts Besonderes, weil in jeder Nacht in Hamburg so wie in vielen anderen Städten Autos brennen. Nur etwas ist diesmal anders: In dem verschlossenen Wagen sitzt ein Mann. Schnell wird er als Nouri Saroukhan identifiziert. Nouri gehörte zu einem Clan aus Bremen, dessen Familie sich aber von ihm losgesagt hatte. In diesem Mordfall ermittelt Staatsanwältin Chastity Riley. Mit ihrem Team befasst sie sich zunächst mit der Welt der Clan-Familien. Das war für mich sehr interessant und lehrreich, so etwas über die Mhallamiye zu erfahren.
    Der Schreibstil ist etwas ungewöhnlich, aber leicht verständlich und macht Spaß. Trotz der Thematik kommt auch der Humor im Kollegenteam nicht zu kurz.
    Mir war leider lange nicht klar, wer da in der Ich-Form erzählt, wahrscheinlich weil ich bisher kein Buch aus der Reihe gelesen habe. Ich war der Meinung, es müsse ein Mann sein, der spricht. Darum habe ich auf Chastity Riley gewartet. Bis ich endlich auf Seite 40 erfahren habe, dass es kein Mann ist, sondern sie, die die Geschichte erzählt. Nachdem sich die Ermittler über die Mhallamiye schlau gemacht haben, ging es mit den Nachforschungen richtig los und es entwickelte sich eine spannende Geschichte, die durch kurze Kapitel mit tollen Überschriften gut zu verfolgen war.
    Gerade die Kapitel, in denen wieder Neues über Nouri und seine Freundin Aliza bekannt wurde, haben mir besonders gefallen.
    Was mir allerdings nicht gefallen hat – mag es dazugehören oder nicht – ist die ständige Rede vom Rauchen, vom Anzünden über das Inhalieren… Das war mir zu viel des Guten, weil ich wirklich beim Lesen richtig fixiert war auf diese vielen Zigaretten.

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  • 5 Sterne

    6 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Biest, 29.09.2018 bei bewertet

    Geniale Ermittler, spannende Story

    Burn Baby Burn

    Inhalt:

    In Hamburg brennen die Autos. Jede Nacht, wahllos angezündet. Aber in dieser einen Nacht am Mexikoring, einem Bürohochhäuserghetto im Norden der Stadt, sitzt noch jemand in seinem Fiat, als der anfängt zu brennen: Nouri Saroukhan, der verlorene Sohn eines Clans aus Bremen.
    War er es leid, vor seiner Familie davonzulaufen? Hat die ihn in Brand setzen lassen? Und was ist da los, wenn die Gangsterkinder von der Weser neuerdings an der Alster sterben?

    Bei den Ermittlungen um den Tod von Nouri Saroukhan taucht Staatsanwältin Chastity Riley tief ein in die Welt der Clan-Familien. Nach und nach erschließen sich ihr die weitverzweigten kriminellen Strukturen, die sich durch ganz Deutschland ziehen. Nouri Saroukhans Geschichte ist die Geschichte eines Ausbruchs zu einem hohen Preis. Und die Geschichte einer Liebe: von Nouri und Aliza, die nicht zusammenkommen durften und in ein anderes Leben türmten, das aber kein besseres war. Weiß Aliza, was mit Nouri am Mexikoring passiert ist?

    Meine Meinung:

    Simone Buchholz ist hier eine tolle Story gelungen, mit außergewöhnlichen und interessanten Charakteren.

    Wenn ich lese, dass eine Staatsanwältin in die Ermittlungen involviert ist, gehe ich eigentlich davon aus, dass es ziemlich gesittet und gesetzeskonform abläuft. Weit gefehlt. Riley ist echt der Wahnsinn. Selten habe ich mich so amüsiert. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, teilt ihre Gedanken unzensiert dem Leser mit. Sie wirkt locker, intelligent und ein wenig chaotisch. Ich hab sie Dank ihrer direkten Art sofort ins Herz geschlossen.
    Auch Nouri und Aliza waren zwei interessante Charaktere. Immer wieder gibt es kurze Sequenzen aus der Vergangenheit, in denen sich die beiden treffen und reden. Als Leser weiß man von Anfang an, dass die beiden keine Zukunft haben werden, denn Nouri ist tot, dass fand ich doch sehr bedrückend beim Lesen.

    Die Story war super, interessant und beängstigend realistisch. Schon ziemlich krank, was sich innerhalb solcher Clans abspielt. Das hat die Autorin hier sehr authentisch beschrieben. Von Polizei halten diese Menschen nicht viel, was die Ermittler auch deutlich zu spüren bekommen, es wird alles intern mit roher Gewalt geregelt.
    Ich fand das Buch wirklich klasse. Es herrschte von Anfang an eine gewisse Spannung, die sich stetig erhöhte.
    Das Ende war überraschend, hat mir aber auch sehr gut gefallen. Es war realistisch.

    Der Schreibstil war toll, modern und Dank der taffen Staatsanwältin gabs auch einiges zum schmunzeln. Ich bin nur so durchs Buch geflogen.

    Das Cover gefällt mir. Es erinnert mich an meine Jugend, damals gabs die gelben Kabinen noch an jeder Ecke.

    Fazit:

    Wer auf Ermittler der besonderen und anderen Art steht, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Alleine Riley ist eine Reise nach Bremen und Hamburg wert.

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  • 5 Sterne

    9 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 29.09.2018 bei bewertet

    *Ein ganz besonderes Leseerlebnis*
    „Mexikoring“ von der deutschen Krimiautorin Simone Buchholz ist bereits der achte Band der in Hamburg angesiedelten Krimireihe, in der die in jeglicher Hinsicht außergewöhnliche und sehr unkonventionelle Staatsanwältin Chastity Riley ermittelt. Zum Verständnis dieses Bands sind jedoch Vorkenntnisse aus der vorherigen Reihe nicht notwendig und der Fall wird vollständig aufgeklärt.
    Schon der rätselhafte Einstieg mit einem knappen, umgangssprachlichen Dialog enthüllt den spannenden und zugleich beklemmenden Hintergrund des Falls - eine tragische Liebesgeschichte zwischen Nouri und Aliza, zwei Menschen, die nicht zusammen sein durften.
    Der neue Kriminalfall für die Staatsanwältin und ihr bunt gemischtes, skurilles Ermittlerteam kommt ziemlich spektakulär daher und hat viele Komponenten, die einen fesselnden Krimi ausmachen. Ein mysteriöser Auto-Brand am berühmt-berüchtigten Mexikoring in Hamburg, ein namentlich bekannter Schwerverletzter, der bald darauf seinen Verletzungen erliegt und abtrünniges Mitglied eines gefürchteten kurdisch-libanesischen Clans aus Bremen mit weitverzweigten Kontakten zur organisierten Kriminalität ist. Die Autorin bietet dem Leser mit ihrem komplexen Fall eine gut recherchierte, realitätsnahe Milieustudie zu den recht archaisch anmutenden Mhallamiye Familienclans und ihren Traditionen aus dem Nahen Osten.
    Wer hier jedoch einen Krimi nach dem üblichem Muster erwartet, wird sicherlich enttäuscht werden, denn bei dieser ziemlich derben, kettenrauchenden Krimiheldin mit ihren Abstürzen muss man sich auf etwas völlig Neues einlassen. Die Autorin hat sich für ihre interessante Hauptfigur einen wirklich ungewöhnlichen Charakter mit vielen Ecken und Kanten einfallen lassen. Sie wirkt irgendwie gebrochen und verletzlich, hat offenbar mit ihren inneren Dämonen zu kämpfen, gibt sich aber nach außen sehr taff und zynisch. Erzählt wird die Geschichte sehr plastisch aus ihrer Perspektive und mit ihrer drastischen, nüchternen Sichtweise bringt die Hauptfigur die Dinge sehr treffsicher auf den Punkt.
    Der fesselnde Schreibstil der Autorin ist unverwechselbar und einzigartig – kurz, knackig, derb und mit genialen, oft sehr poetischen Sprachbildern, die hervorragend die oft düstere, melancholische Stimmung einfangen. Dieser Schreibstil konnte mich sehr begeistern, denn er passt hervorragend zur Persönlichkeit der Hauptfigur, dem ganzen Milieu und macht das besondere Flair des Romans aus. Die atmosphärisch unglaublich dichten Beschreibungen lassen zudem sofort das Kopfkino anspringen.
    Auch wenn man über die Glaubwürdigkeit einer permanent vor Ort ermittelnden Staatsanwältin sicher streiten kann, für mich war dieser Kriminalroman ein ganz besonderes Leseerlebnis, das mich auf weitere Fälle mit Chastity Riley und ihrem eigenwilligen Team neugierig gemacht hat.

    FAZIT
    Ein spannender, unterhaltsamer und sprachlich einzigartiger Krimi – für mich ein ganz besonderes Leseerlebnis!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Amena25, 30.10.2018 bei bewertet

    Knallhart
    Autos brennen in Hamburg fast jede Nacht. Aber in dieser Nacht sitzt noch jemand in seinem Auto, als dieses am Mexikoring in Flammen aufgeht. Er wird zwar schnell von der herbeigerufenen Feuerwehr aus brennenden Auto gerettet, doch er stirbt kurze Zeit später im Krankenhaus. Bei dem Opfer handelt es sich um Nouri Saroukhan, dem verlorene Sohn eines mächtigen kurdisch-libanesischen Clans aus Bremen. Er wurde von seiner Familie verstoßen, da er sich nicht in ihre Welt der Gewalt und Kriminalität einordnen wollte. Bald ist klar, dass es sich um Mord handelt. Die knallharte und unkonventionelle Staatsanwältin Chastity Riley übernimmt die Ermittlungen und taucht tief ein in die Welt der Mhallamiye – Clans, dessen weit verzweigte kriminelle Strukturen sich über ganz Deutschland erstrecken.
    Besonders charakteristisch ist Simone Buchholz Sprache. Die kurzen, knappen Sätzen, aber auch abrupte Wechsel in der Handlung stellen eine Herausforderung für den Leser dar, heben sich aber dadurch auch deutlich vom Durchschnitt ab. Kurze Kapitel mit unkonventionellen Überschriften treiben die Handlung dynamisch voran und halten die Spannung hoch. Dazu kommen interessante Figuren wie die knallharte Staatsanwältin Chastity Riley selbst, die überaus engagiert, aber auch vom Leben gebeutelt ist. Ihre Sicht der Dinge ist messerscharf, dennoch lässig und überaus originell. Die Dialoge sind knapp, schnoddrig, witzig, deuten aber auch tragische Ereignisse in der Vergangenheit an.
    ,,Mexikoring“ ist bereits der achte Fall um die Staatsanwältin Chastity Riley, den man aber sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen kann. Allerdings wird man die Vorgängerbände nach dieser Lektüre vermutlich unbedingt lesen wollen!

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  • 3 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ann B., 17.09.2018 bei bewertet

    Hart aber herzlich

    In Hamburg werden Autos abgefackelt, in einem sitzt noch jemand drin – Nouri, ein junger Mann, der in Bremen in einer kriminellen Familie aufgewachsen ist, mit dieser jedoch gebrochen hat. Versuchen die Bremer Clans, in Hamburg Fuß zu fassen? Oder hat ein Familienmitglied Nouris „Verrat“ gerächt? Und wer ist die Frau mit den roten Locken, die den Tatort beobachtet hat?

    Staatsanwältin Chastity Riley (was für ein fürchterlicher Name) und ihre Hamburger Kollegen machen sich nach Bremen auf, erschrecken über die Strukturen und Gewalt der Clans aus dem Nahen Osten, obwohl sie doch alle stets so tun, als könnte sie nichts mehr erschrecken. Außerdem ist Chastitys Privatleben, trotz ihres Namens, in ziemlicher Unordnung (da steigt man wahrscheinlich besser durch, wenn man die vorherigen Teile auch gelesen hat). Ansonsten wird viel getrunken, noch mehr geraucht, und die Fixierung auf Kaffee ist beachtlich. Die Hauptfigur beklagt sich denn auch mehrfach, dass ihr ein bisschen schlecht wird, oder fast ein bisschen schlecht, oder übel. Joah, so is dat.

    Die ersten 50 Seiten etwa war ich von der schnoddrigen Sprache ziemlich genervt; ich fand es auch irgendwie unwahrscheinlich und aufgesetzt, dass eine Staatsanwältin Mitte 40, die ja immerhin mal Jura studiert haben wird, Leute mit „Alter“ oder gar „Digger“ anredet, St. Pauli hin oder her.

    Danach nimmt das Buch allerdings ordentlich Fahrt auf, langsam konnte ich mich auch für die Figuren mehr erwärmen und bin mehr und mehr in einen richtigen Sog geraten. Definitiv kein 08/15-Krimi, etwas gewöhnungsbedürftig, aber zum Ende hin dann richtig gut. Ein etwas sorgfältigeres Lektorat hätte allerdings nicht geschadet, um ein paar stilistische Unsauberkeiten oder Kommafehler auszumerzen. 3,5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ivonne G., 05.11.2018

    Mir hatte es das Cover schon sehr angetan :) so geheimnisvoll und düster ,.. der Titel mexikoring lies auf eine gut durchdachte Geschichte a la Mafia hoffen ,.. dunkel , düster , spannend und voller Überraschungen ,.. Geladen mit haarsträubenden Szenarien und ein Hamburg , welches man nicht kennt ,... ich kannte keinen der Bände mit der Staatsanwältin Chastity Riley vorher , aber finde sie richtig , unerwartet , sehr gut ;) in diesem Band nimmt sie einen Fall an , in dem berüchtigten Bürohäuserghetto im Norden der Stadt Hamburg. In dem sogenanten Mexikoring wird Nouri Saroukhan in einem ausgebrannten Wagen gefunden. Er war der Sohn eines nicht unbekannten und gefährlichen Clans. Die Staatsanwältin muss tief in ein sehr gefährliches Netzwerk von Clans in ganz Deutschland eintauchen und fördert immer mehr ans Licht ,.. kann sie alles aufdecken und entschlüsseln ? Gibt es einen Erfolg ? Was , wer und wie steckt alles dahinter und zusammen ?

    Alle Charakter im Buch haben mir mit ihren Ecken und Kanten sehr gut gefallen. - keiner ist ohne Fehler oder Macken ,..

    Die Geschichte ist sehr spannend , überraschend mit vielen Wendungen , und ich hab noch etwas über Hamburg lesen können ;) ein Krimi made in Germany :)

    Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm. Die Texte sind leicht und verständlich,....

    Ein tolles buch , spannend bis zum Schluss ,.. was will man mehr ?

    Den nächsten Teil der Reihe , werde ich bestimmt wieder lesen und auch die Vorgänger nachbebe nach , um nochmal mit der Anwältin ermitteln zu können :)

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Teewurst, 09.09.2018 bei bewertet

    Sehr, sehr cool

    „Ich werde zugeteilt, wenn kein anderer Zeit hat, oder wenn meine Chefin denkt: Das, was vorgefallen ist, ist so kaputt, das passt zu Riley.“ Staatsanwältin Chastity Riley nur als kaputt zu bezeichnen, würde ihr allerdings nicht gerecht werden. Sie ist auch sarkastisch, trinkfest, abgestumpft, pointiert und noch einiges andere mehr. Und vor allem ist sie gerade davon überzeugt, dass der junge Mann, der am Hamburger Mexikoring aus einem ausgebrannten Fiat geschnitten werden musste, umgebracht wurde. Doch wieso musste Nouri Saroukhan, der verstoßene Sohn eines Clans aus Bremen, sterben? Und warum in Hamburg? Gemeinsam mit einem Ermittler-Team der Polizei geht sie der Sache auf den Grund - und taucht tief ein in die Welt der Clans, in der Brutalität, Verbrechen und ganz eigene Gesetze herrschen.

    Die Erzählstruktur dieses Krimis ist ziemlich ungewöhnlich, genau wie seine Protagonistin. Die hat ihre ganz eigene Sicht auf die Dinge: „Der Kollege von der Kripo hat auch aufgelegt und sieht mich schon wieder so irritiert an. Ich weiß, es ist etwas viel so früh am Morgen, und es ist früh, aber verdammt, junger Mann, so ist das, wenn man sich zur Unzeit mit alten Frauen trifft, die nicht mehr schlafen können und immer, immer müde sind. Dann sind die eben noch unscharf, dann hatten die im Zweifel noch keinen Kaffee, und dann werden die auch schnell mal sauer.“

    Die schnoddrige Art und die überraschenden Beobachtungen der Staatsanwältin haben mir gefallen. Und es erscheint mir auch authentisch, dass Chastity und ihre Polizei-Kollegen, die einfach viel gesehen und erlebt haben, ihre ganz persönlichen Psychogeschichten mit sich herumtragen und man ihnen das auch anmerkt. Neben den Gedanken und Beschreibungen der Staatsanwältin erhält der Leser auch Einblicke in Nouris Leben und Erinnerungen.

    Die kurzen Kapitel und die wechselnde Perspektive sorgen für Spannung - ich habe „Mexikoring“ in Rekordgeschwindigkeit durchgelesen und war am Ende überrascht, aber auch traurig, dass es schon vorbei war. Jedoch: Der vorliegende war schon der achte Fall für die lakonische Chastity. Auch wenn ich staune, dass ich bisher noch nichts von dieser Krimireihe mitbekommen hatte, so freut es mich doch auch - denn so gibt es noch sieben Fälle mit dieser sehr, sehr coolen Protagonistin, die ich demnächst lesen kann.
    Sätze wie „Mir läuft eine Erinnerung über den Weg. Ich schicke sie in die Wüste“ oder „ihre Gesichter sehen aus, als würden sie Scherben lutschen“ haben es mir angetan - ich bin begeistert und vergebe fünf selbstgezapfte Automatenkaffees vor allem für die besondere Sprache der Autorin.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    raschke64, 08.10.2018 bei bewertet

    In Hamburg, aber auch anderswo, brennen Autos. Nur dass in Hamburg im Auto Nouri Saroukhan sitzt und letztendlich erstickt. Wer gab den Mord in Auftrag? Seine Familie, die ein gesetzloser Clan ist und ihn vor Jahren verstoßen hat? Oder ein gegnerischer Clan? Staatsanwältin Riley und das Team Polizeibeamter ermitteln...

    Ich fand den Krimi total anders, aber gut. Auch wenn ich die beiden Vorgängerbände nicht kenne und mir da einiges an Vorwissen gefehlt hat, aber mir hat zum einen gefallen, dass die Autorin einen sehr eigenen, direkten und teilweise schnoddrigen Stil hat. Aber vor allem, dass sie die Probleme sehr direkt angesprochen hat. Ohne politisch auf Linie zu bleiben, sondern die Wahrheit, wie es wirklich in den Stadtteilen und mit diesen kriminellen Clans zugeht. Und wie hilflos die Polizei ist. Aber auch wie schwer es Aussteiger in diesen Familien haben. Der eigentliche Kriminalfall ist fast in den Hintergrund gerückt, aber das war mir dann egal.

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  • 5 Sterne

    8 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 13.10.2018

    DER CLAN DER MHALLAMIYE
    Zuerst habe ich mal gegoogelt, was der Titel „Mexikoring“ zu bedeuten hat. Es ist eine Adresse im Hamburger Stadtteil Winterhude, im Norden der Hansestadt.
    Zum Inhalt:
    Chastity Riley, die Staatsanwältin mit amerikanischen Wurzeln, wird am frühen Morgen in die triste Bürohochhauslandschaft im Hamburger Norden gerufen. Dort auf einem Parkplatz hat ein Auto gebrannt. Das ist durchaus nichts Neues, aber in dem Wagen saß noch ein Mensch. Nouri Saroukhan lebte noch als die Rettungskräfte eintreffen, aber wenig später verstirbt er im Krankenhaus. Warum gelang es ihm nicht, sich zu retten? Wollte der junge Mann sterben? War es Selbstmord oder Mord? Die Ermittlungen werden sofort aufgenommen und führen die Kriminalisten zu einem in sich abgeschotteten Familienclan nach Bremen, der inzwischen seine kriminellen Strukturen weit in Deutschland ausgebreitet hat. Wird es der Kripo und der Staatsanwältin gelingen in dieses Gefüge, in diese so ganz andere Welt, einer Parallelwelt einzudringen? Werden sie das Geschehen aufklären können?
    Brennende Autos werden immer wieder thematisiert im Buch. Die Städte, wo das passiert werden genannt. In Deutschland. In New York. In Afrika. Rund um den Erdball. Warum nur diese sinnlose Gewalt? In dem Roman wird sehr viel geraucht, Kaffee und immer wieder Alkohol getrunken. Die durchaus taffe und trinkfeste Staatsanwältin sowie die meisten der Kriminalisten sind vom Leben gezeichnet, kaum einer hat wirklich ein normales, bodenständiges Leben. Sex statt Liebe. Warum? Haben sie alle Angst, eine wirkliche stabile Beziehung einzugehen? Erkennen sie ihre Ohnmacht gegenüber den kriminellen Machenschaften?
    Meine Meinung:
    Das Buch mit seinen knapp 250 Seiten hatte ich schnell und mit wachsendem Interesse gelesen. Mich überzeugte der lässige, lakonische, knappe, aber aussagekräftige Sprachstil von Simone Buchholz. Ihre Sprache hat durchaus auch ein wenig Poesie, ein wenig Witz. Das beweist sie schon zu Beginn auf Seite 11 gleich zweimal:

    „Die Straßen sind Schluchten, und obwohl hier und da immer mal wieder ein einsamer Baum oder eine tapfere Grünfläche gepflanzt worden sind, ist das kein Ort für welche Art von Leben auch immer.“ Und:

    „Der warme Wind wirbelt eine Plastiktüte durch die Luft, eine zweite fliegt hinterher. Vielleicht sind Plastiktüten ja irgendwann die besseren Möwen.“

    Die Kapitel sind sehr kurz und mit markanten Überschriften versehen. „Mexikoring“ war für mich der Einsteigerkrimi in das Werk der Autorin. Ich werde nun auch die anderen Bücher von ihr lesen. Das erste Mal wurde ich mit den Mhallamiye, sprich Mchallami, konfrontiert und erhielt einen kleinen Einblick in deren extrem machohafte, frauenfeindliche, menschenverachtende Welt. Inwieweit hier Klischees bedient werden, kann ich nicht beurteilen. Es scheint auf alle Fälle ein Mikrokosmos zu sein, der in den weitverzweigten Familien reibungslos funktioniert. Ich habe mich im Internet kundig gemacht über die Herkunft dieser Menschen. Es gibt mir sehr zu denken, dass man sie in Deutschland gewähren ließ und ihrem Treiben weitgehend tatenlos zuschaut. Das Ende des Buches und die Auflösung des Falles war dann dennoch überraschend und anders als von mir angenommen.
    Das Titelbild empfinde ich mit der Telefonzelle als friedliches, harmloses Motiv, ein Relikt aus der handylosen Zeit, im Gegensatz zum Inhalt. Den Krimi selbst nehme ich als Warnung, als Mahnung wahr, endlich durchzugreifen gegen diese Clans!

    Ich vergebe gern meine Empfehlung, vor allem für Krimifreunde, und bewerte mit fünf von fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 29.09.2018

    *Ein ganz besonderes Leseerlebnis*
    „Mexikoring“ von der deutschen Krimiautorin Simone Buchholz ist bereits der achte Band der in Hamburg angesiedelten Krimireihe, in der die in jeglicher Hinsicht außergewöhnliche und sehr unkonventionelle Staatsanwältin Chastity Riley ermittelt. Zum Verständnis dieses Bands sind jedoch Vorkenntnisse aus der vorherigen Reihe nicht notwendig und der Fall wird vollständig aufgeklärt.
    Schon der rätselhafte Einstieg mit einem knappen, umgangssprachlichen Dialog enthüllt den spannenden und zugleich beklemmenden Hintergrund des Falls - eine tragische Liebesgeschichte zwischen Nouri und Aliza, zwei Menschen, die nicht zusammen sein durften.
    Der neue Kriminalfall für die Staatsanwältin und ihr bunt gemischtes, skurilles Ermittlerteam kommt ziemlich spektakulär daher und hat viele Komponenten, die einen fesselnden Krimi ausmachen. Ein mysteriöser Auto-Brand am berühmt-berüchtigten Mexikoring in Hamburg, ein namentlich bekannter Schwerverletzter, der bald darauf seinen Verletzungen erliegt und abtrünniges Mitglied eines gefürchteten kurdisch-libanesischen Clans aus Bremen mit weitverzweigten Kontakten zur organisierten Kriminalität ist. Die Autorin bietet dem Leser mit ihrem komplexen Fall eine gut recherchierte, realitätsnahe Milieustudie zu den recht archaisch anmutenden Mhallamiye Familienclans und ihren Traditionen aus dem Nahen Osten.
    Wer hier jedoch einen Krimi nach dem üblichem Muster erwartet, wird sicherlich enttäuscht werden, denn bei dieser ziemlich derben, kettenrauchenden Krimiheldin mit ihren Abstürzen muss man sich auf etwas völlig Neues einlassen. Die Autorin hat sich für ihre interessante Hauptfigur einen wirklich ungewöhnlichen Charakter mit vielen Ecken und Kanten einfallen lassen. Sie wirkt irgendwie gebrochen und verletzlich, hat offenbar mit ihren inneren Dämonen zu kämpfen, gibt sich aber nach außen sehr taff und zynisch. Erzählt wird die Geschichte sehr plastisch aus ihrer Perspektive und mit ihrer drastischen, nüchternen Sichtweise bringt die Hauptfigur die Dinge sehr treffsicher auf den Punkt.
    Der fesselnde Schreibstil der Autorin ist unverwechselbar und einzigartig – kurz, knackig, derb und mit genialen, oft sehr poetischen Sprachbildern, die hervorragend die oft düstere, melancholische Stimmung einfangen. Dieser Schreibstil konnte mich sehr begeistern, denn er passt hervorragend zur Persönlichkeit der Hauptfigur, dem ganzen Milieu und macht das besondere Flair des Romans aus. Die atmosphärisch unglaublich dichten Beschreibungen lassen zudem sofort das Kopfkino anspringen.
    Auch wenn man über die Glaubwürdigkeit einer permanent vor Ort ermittelnden Staatsanwältin sicher streiten kann, für mich war dieser Kriminalroman ein ganz besonderes Leseerlebnis, das mich auf weitere Fälle mit Chastity Riley und ihrem eigenwilligen Team neugierig gemacht hat.

    FAZIT
    Ein spannender, unterhaltsamer und sprachlich einzigartiger Krimi – für mich ein ganz besonderes Leseerlebnis!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anna-Lena K., 19.09.2018

    In Hamburg brennen jede Nacht Autos. Doch in dieser einen Nacht, sitzt noch ein Mann in seinem Wagen, Nouri Saroukhan. Ausgerechnet ein Sohn des Saroukhan-Clans aus Bremen. Staatanwältin Chastity Riley und das Ermittlerteam sind mittendrin in den Ermittlungen und wir Leser tauchen mit ihnen tief ein in eine Welt der Clans und in die Geschichte um Nouri und Aliza, ein Mann und eine Frau die von klein auf ausbrechen und ihre Träume verwirklichen wollten.

    Das Buchcover hätte mich in einem Buchladen nicht angesprochen und ich wäre wohl schnurstraks daran vorbei gelaufen. Deshalb war ich umso mehr überrascht, dass mich die Leseprobe auf vorablesen.de überzeugen konnte. Chastity Riley habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie hat eine sehr gleichgültige, humorvolle Art an sich und ihre Sprüche sind immer sehr trocken, ich musste an vielen Stellen echt schmunzeln.

    Die Story spielt abwechselnd in Hamburg und Bremen. Wir Leser erfahren nicht nur private Details von Chas, sondern auch von ihren Kollegen und Kolleginnen. Es wird realitätsnah gezeigt, was für ein Verhältnis die Charaktere untereinander haben.

    Abwechselnd liest man in den Kapiteln auch, wie es in den Clans zu sich geht. Hier haben die Frauen nichts zu sagen. Sie werden von ihren Brüdern an die Cousins gegen Brautgeld verheiratet, damit alles in der Familie bleibt. Ihr Leben ist vollgepackt mit illegalen Glücksspielen, Erpressung, Geldeintreibung und Drogenhandel. Und selbst die kleinen Jungs der Familien mischen schon ganz groß mit.

    Vor diesem Schicksal wollten Nouri und Aliza fliehen und dieses gemeinsame Ziel hat die beiden immer mehr zusammen geschweißt. Irgendwie hatte ihre traurige Liebesgeschichte einen Hauch von Romeo und Julia.

    Mexikoring ist mein erstes Buch von Simone Buchholz. Ich habe erst im Nachhinein mitbekommen, dass es zu einer kompletten Reihe gehört. Trotzdem konnte man Mexikoring alleinstehend lesen. Die Story ist für sich und es traten vereinzelt nur kleine persönliche Fragen in Bezug zu den Beziehungen der Charaktere untereinander auf.

    Simone Buchholz schreibt sehr poetisch und melancholisch und hat mich oft zum nachdenken gebracht. Mich hat das Buch in seinen Bann gezogen und ich möchte definitiv mehr von dieser Autorin lesen!

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  • 4 Sterne

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    Marcel R., 12.09.2018

    Jede Nacht brennen in Hamburg Autos. Aber in dieser einen Nacht in einem Bürohochhäuserghetto im Norden der Stadt, dem Mexikoring, sitzt noch jemand in seinem Fiat, als der Feuer fängt: Nouri Saroukhan, der verlorene Sohn eines Clans aus Bremen. War er es leid, vor seiner Familie davonzulaufen? Oder hat die ihn in Brand setzen lassen?
    In ihrem neuen Fall übernimmt Staatsanwältin Chastity Riley die Ermittlungen und taucht tief ein in die Welt der Clan-Familien. Immer mehr erschließen sich ihr die weitverzweigten kriminellen Strukturen, die sich über ganz Deutschland erstrecken. Und sie bekommt Einblick in Nouri Saroukhans Geschichte – die Geschichte eines Ausbruchs zu einem hohen Preis und die Geschichte einer Liebe: von Nouri und Aliza, die nicht zusammen sein durften und in ein anderes Leben türmten, das aber kein besseres war. Weiß Aliza, was mit Nouri am Mexikoring passiert ist? (Kurzbeschreibung vom Buchrücken)

    Ich bin sehr gut in den Krimi gekommen. Der Schreibstil von Sabine Buchholz ist sehr besonders und auch flüssig zu lesen. Die einzelnen Handlungen sind sehr bildlich dargestellt, so das ich oft meinte ich stehe daneben und bekommen alles persönlich mit. Auch die Charaktere sind gut dargestellte, so dass man sich gut die Personen vorstellen kann. Das Ermittlerteam hat mir gut gefallen. Gleich von Anfang an ist eine Spannung in der Geschichte. Die Story ist sehr real nah beschrieben, sie könnte sicherlich auch in der Wirklichkeit so passieren. Saroukhan, der Jura Student und Sohn aus einem Kriminellen Familienclan aus Bremen. Wird in einem verschlossenen brennenden Auto gefunden. Leider stirbt er im Krankenhaus. Wer hat ihn in den tot getrieben, ermordet oder war es doch ein Unfall? Das Ende und warum was passiert ist, war für mich dann am Schluss überraschend. Deshalb war auch bis Schluss eine Spannung in der Geschichte, so dass ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe. Ich kann den Krimi nur sehr empfehlen. Mir hat er gut gefallen, zwar ist es nicht das spannendste Buch. Aber ich konnte das Buch trotzdem nicht auf die Seite legen, vermutlich wegen der besonderen und interessanten Schreibweise, die mir gut gefallen hat. Aber sicherlich nicht jedem gefallen wird.
    Ich habe geschwant ob ich dem Buch 4 oder 4,5 Sterne geben soll. Am Schluss habe ich dem Buch dann 4 + Sterne gegeben.

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    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SofieW, 10.10.2018

    Eine Ermittlerin, ziemlich am Mainstream vorbei und hier in ganz speziellen Mafiakreisen

    Ermittlerin Chastity Riley, als Staatsanwältin in Hamburg unterwegs ermittelt in ihrem neuesten Fall in ganz speziellen Mafiakreisen,denn der in einem brennenden Fahrzeug umgekommene Nouri Saroukhan stammte aus dem Mhallamiye-Clan, kurdischen Libanesen, die vor allem in Bremen agieren. Nouri wurde von ihnen verstoßen und lebte jetzt zusammen mit seiner Freundin Aliza, die einem verfeindeten Clan angehörte, in Hamburg. Zuerst sieht alles nach einer Racheakt aus, doch dann bringen die Ermittlungen von Riley und ihrem Polizeiteam einige sehr interessante Dinge ans Licht.
    Das Besondere an diesem Buch ist neben einem spannenden Fall und seinem keinesfalls offensichtlichem Abschluss Chastity Riley selbst, denn diese Frau ist weit weg von dem, was man sich so unter einer Staatsanwältin vorstellt. Die Nächte durchmachend, sexuell sehr aktiv, derb und so gar nicht Mainstream, sowohl in ihrer Ausdrucksweise wie auch darüber hinaus, bewegt sie sich durch diese Geschichte. Und auch die anderen Figuren tragen entsprechend zu diesem Spezialkrimi bei. Dabei ist das Stilmittel der Wahl für das besondere Flair, sicher der gesamten Krimireihe, denn dies ist schon Fall Nr. 8, die Sprache, die die Autorin hier für seine Leser kreiert. Sehr kunstvoll, sehr elementar in seinen Beschreibungen und ganz nah dran. Man braucht schon etwas Zeit, bis man sich eingefunden hat, in die Ausdrucksweise, mit der hier kommuniziert wird, aber dann ist es einfach nur erstaunlich und ein großer Spaß. Irgendwie kommt das 'Kult' ziemlich nah. Ich finde es klasse und bin bestimmt auch beim nächsten Riley-Roman wieder dabei.

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    Gaby H., 25.09.2018 bei bewertet

    Gewöhnungsbedürftig, aber gut

    Hansestadt Hamburg: Hier brennen des nachts Autos. Auch in dieser Nacht. Nur sitzt in dieser Nacht ein junger Mann in dem Auto, dessen Türen verriegelt sind, und erliegt seinen Verletzungen im Krankenhaus. Wer ist dieser Nouri Saroukhan? Und warum musste er sterben?
    Das versucht die Staatsanwältin Chastity Riley mit einem Team vom LKA 44 und mit Kollegen aus Bremen herauszufinden.

    Als ich mich für dieses Buch beworben habe, war mir nicht klar, dass es sich hier um den bereits 8. Band der Serie um die Hamburger Staatsanwältin handelt. Bis auf wenige Ausnahmen, die aber alle ins Private der Ermittlerin zielen, hatte ich nicht den Eindruck, dass mir irgendwelche Informationen fehlen. Ich habe dem neuen Fall hier gut folgen können.

    Dies war der erste Fall, den ich zusammen mit Chastity Riley zu lösen versucht habe. Anfangs fiel mir das wegen der teils ungewöhnlichen Schreibweise der Autorin nicht leicht. Aber ich habe mich schnell an den gewöhnungsbedürftigen Stil herangetastet. Riley erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht in der Gegenwart. Das lässt mich noch näher am Geschehen dran bzw. mittendrin sein.

    Wer ist dieser junge Mann, gebürtig aus Bremen, jetzt wohnhaft in Hamburg, der sich in jungen Jahren von seiner Familie losgesagt hat und dessen Leben nun zuende ist? Seine Familie stammt ursprünglich aus dem Nahen Osten vom Stamm der Mhallamiye in der Osttürkei, überall nur geduldet, ohne Pass, ohne Arbeitserlaubnis, kein sicherer Status – was teils noch heute so ist. Kam er wegen einer Clanfehde um? Hat es etwas mit seiner Freundin Aliza Anteli, die er schon aus Kindertagen kennt und die einem anderen Clan angehört, zutun? Die Geschichte führt mich tief in das Clanwesen ein, dass sich in diesem Fall zwischen Bremen und Hamburg abspielt. Alle sind sehr verschlossen, schotten sich nach aussen ab. Trotzdem erfahre ich einiges, was mich erschüttert und ich nicht glauben will, dass sich das in unserem Land, quasi vor meiner Haustüre, abspielt. Da man immer wieder von solchen Clans liest, finde ich die Geschichte an sich sehr interessant. Hier aber ist sie mir einfach noch nicht tiefgründig und ausführlich genug.
    Ich habe eher den Eindruck, dass den größeren Teil der Geschichte die Staatsanwältin selbst einnimmt. Ich finde sie innerlich irgendwie zerrissen. Schlaflos, nach Anerkennung heisched, mit einem Hang zu zuviel Bier und Wodka, und vor allem mit einem großen, manchmal rotzfrechen Mundwerk ausgestattet, wird sie nicht zu meiner Freundin. Passt aber sehr gut zum Kiez und in die Umgebung der Menschen am unteren Rand unserer Gesellschaft. Vielleicht müsste ich sie aber auch nur etwas besser lennenlernen.
    Insgesamt finde ich die Handelnden mit ihren Ecken und Kanten, ihrer Verletzlichkeit und ihrem knallharten Handeln gut und fassbar, eben richtig menschlich, beschrieben.

    Ganz langsam fügen sich die Ermittlungsergebnisse zu einem große Ganzen. Nicht immer trifft das Offensichtliche zu und ich musste meine Meinung zum Fall das ein oder andere mal überdenken und ändern. Das Ergebnis ist etwas anders, als von mir erwartet.
    Der Spannungsbogen ist in dieser Geschichte nicht sehr hoch angesetzt. Hat mich persönlich beim Lesen aber nicht gestört, da es sehr viel Interessantes zu verarbeiten gibt.

    Ein interessanter Fall, ein ungewöhnlicher, für mich gewöhnungsbedürftiger Schreib- bzw. Erzählstil, macht zusammen gute Unterhaltung aus.

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  • 4 Sterne

    Gaby2707, 25.09.2018

    Gewöhnungsbedürftig, aber gut

    Hansestadt Hamburg: Hier brennen des nachts Autos. Auch in dieser Nacht. Nur sitzt in dieser Nacht ein junger Mann in dem Auto, dessen Türen verriegelt sind, und erliegt seinen Verletzungen im Krankenhaus. Wer ist dieser Nouri Saroukhan? Und warum musste er sterben?
    Das versucht die Staatsanwältin Chastity Riley mit einem Team vom LKA 44 und mit Kollegen aus Bremen herauszufinden.

    Als ich mich für dieses Buch beworben habe, war mir nicht klar, dass es sich hier um den bereits 8. Band der Serie um die Hamburger Staatsanwältin handelt. Bis auf wenige Ausnahmen, die aber alle ins Private der Ermittlerin zielen, hatte ich nicht den Eindruck, dass mir irgendwelche Informationen fehlen. Ich habe dem neuen Fall hier gut folgen können.

    Dies war der erste Fall, den ich zusammen mit Chastity Riley zu lösen versucht habe. Anfangs fiel mir das wegen der teils ungewöhnlichen Schreibweise der Autorin nicht leicht. Aber ich habe mich schnell an den gewöhnungsbedürftigen Stil herangetastet. Riley erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht in der Gegenwart. Das lässt mich noch näher am Geschehen dran bzw. mittendrin sein.

    Wer ist dieser junge Mann, gebürtig aus Bremen, jetzt wohnhaft in Hamburg, der sich in jungen Jahren von seiner Familie losgesagt hat und dessen Leben nun zuende ist? Seine Familie stammt ursprünglich aus dem Nahen Osten vom Stamm der Mhallamiye in der Osttürkei, überall nur geduldet, ohne Pass, ohne Arbeitserlaubnis, kein sicherer Status – was teils noch heute so ist. Kam er wegen einer Clanfehde um? Hat es etwas mit seiner Freundin Aliza Anteli, die er schon aus Kindertagen kennt und die einem anderen Clan angehört, zutun? Die Geschichte führt mich tief in das Clanwesen ein, dass sich in diesem Fall zwischen Bremen und Hamburg abspielt. Alle sind sehr verschlossen, schotten sich nach aussen ab. Trotzdem erfahre ich einiges, was mich erschüttert und ich nicht glauben will, dass sich das in unserem Land, quasi vor meiner Haustüre, abspielt. Da man immer wieder von solchen Clans liest, finde ich die Geschichte an sich sehr interessant. Hier aber ist sie mir einfach noch nicht tiefgründig und ausführlich genug.
    Ich habe eher den Eindruck, dass den größeren Teil der Geschichte die Staatsanwältin selbst einnimmt. Ich finde sie innerlich irgendwie zerrissen. Schlaflos, nach Anerkennung heisched, mit einem Hang zu zuviel Bier und Wodka, und vor allem mit einem großen, manchmal rotzfrechen Mundwerk ausgestattet, wird sie nicht zu meiner Freundin. Passt aber sehr gut zum Kiez und in die Umgebung der Menschen am unteren Rand unserer Gesellschaft. Vielleicht müsste ich sie aber auch nur etwas besser lennenlernen.
    Insgesamt finde ich die Handelnden mit ihren Ecken und Kanten, ihrer Verletzlichkeit und ihrem knallharten Handeln gut und fassbar, eben richtig menschlich, beschrieben.

    Ganz langsam fügen sich die Ermittlungsergebnisse zu einem große Ganzen. Nicht immer trifft das Offensichtliche zu und ich musste meine Meinung zum Fall das ein oder andere mal überdenken und ändern. Das Ergebnis ist etwas anders, als von mir erwartet.
    Der Spannungsbogen ist in dieser Geschichte nicht sehr hoch angesetzt. Hat mich persönlich beim Lesen aber nicht gestört, da es sehr viel Interessantes zu verarbeiten gibt.

    Ein interessanter Fall, ein ungewöhnlicher, für mich gewöhnungsbedürftiger Schreib- bzw. Erzählstil, macht zusammen gute Unterhaltung aus.

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  • 4 Sterne

    Bibliomarie, 22.09.2018

    In Hamburg brennt ein Auto. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, es brennen landauf landab die Autos – so machen sich meist perspektivlos-rebellische Jugendliche Luft. Dass es nicht immer Luxuskarossen sind, ist auch nicht verdächtig. Aber dieses Mal sitzt ein Mensch im Wagen, die Tür ist verschlossen und die Frage, warum er sich nicht befreit hat ist ein Fall für die Pathologie. Staatsanwältin Riley ist gleich am Tatort. Eine Frau, die psychisch und auch physisch angeschlagen wirkt. Zu viel Alkohol, zu viel Stress, zu wenig Anerkennung haben sie zynisch werden lassen.
    Interessant wird der Fall, als der Tote als verstoßener Sohn des türkisch-libanesischen Familienclans der Saroukhan aus Bremen identifiziert wird. Ein Clan, der sich wie ein Krake in Norddeutschland ausgebreitet hat. Ihr Geld wird mit allem gemacht, was illegal ist und Gesetze oder Vorschriften des Landes, das sie einst aufgenommen hat, werden verlacht.
    Die Bremer Polizei, die den Hamburger Ermittlern hilft, hat längst resigniert. Aber was führte zur Ermordung von Nouri Saroukhan? Eine Abrechnung unter Gangstern oder eine Familienfehde?
    Sabine Buchholz schreibt ihre Großstadtkrimis hart und desillusioniert. Die Sprache ist ihr Stilmittel diese Atmosphäre zu transportieren. Ich finde, das gelingt ihr ausgezeichnet. Die Innenansicht der libanesischen Familienclans beschreibt sie mit beklemmender Realität. Etwas, was erst mit viel Verspätung von der bundesdeutschen Wirklichkeit wahrgenommen wird. Insofern erschien mir der Hintergrund des Kriminalromans wie ein gesellschaftspolitisches Psychogramm.
    Mit den Ermittlern Riley und Stepanovic musste ich erst warm werden. Kurz angebunden, schnoddrig und doch mit Empathie gehen sie an ihre Ermittlungen. Ich fand den Krimi richtig spannend zu lesen, es war Unterhaltung mit Anspruch. Das hat mir gut gefallen.
    Für mich ist es das erste Buch von Sabine Buchholz gewesen, aber sicher nicht das letzte.

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  • 4 Sterne

    liesmal, 14.09.2018

    In Hamburg brennt ein Auto. Das ist jetzt nichts Besonderes, weil in jeder Nacht in Hamburg so wie in vielen anderen Städten Autos brennen. Nur etwas ist diesmal anders: In dem verschlossenen Wagen sitzt ein Mann. Schnell wird er als Nouri Saroukhan identifiziert. Nouri gehörte zu einem Clan aus Bremen, dessen Familie sich aber von ihm losgesagt hatte. In diesem Mordfall ermittelt Staatsanwältin Chastity Riley. Mit ihrem Team befasst sie sich zunächst mit der Welt der Clan-Familien. Das war für mich sehr interessant und lehrreich, so etwas über die Mhallamiye zu erfahren.
    Der Schreibstil ist etwas ungewöhnlich, aber leicht verständlich und macht Spaß. Trotz der Thematik kommt auch der Humor im Kollegenteam nicht zu kurz.
    Mir war leider lange nicht klar, wer da in der Ich-Form erzählt, wahrscheinlich weil ich bisher kein Buch aus der Reihe gelesen habe. Ich war der Meinung, es müsse ein Mann sein, der spricht. Darum habe ich auf Chastity Riley gewartet. Bis ich endlich auf Seite 40 erfahren habe, dass es kein Mann ist, sondern sie, die die Geschichte erzählt. Nachdem sich die Ermittler über die Mhallamiye schlau gemacht haben, ging es mit den Nachforschungen richtig los und es entwickelte sich eine spannende Geschichte, die durch kurze Kapitel mit tollen Überschriften gut zu verfolgen war.
    Gerade die Kapitel, in denen wieder Neues über Nouri und seine Freundin Aliza bekannt wurde, haben mir besonders gefallen.
    Was mir allerdings nicht gefallen hat – mag es dazugehören oder nicht – ist die ständige Rede vom Rauchen, vom Anzünden über das Inhalieren… Das war mir zu viel des Guten, weil ich wirklich beim Lesen richtig fixiert war auf diese vielen Zigaretten.

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