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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne G., 20.09.2019

    Kurzmeinung:

    In diesem düsteren Werk, hatte ich das Gefühl in die Tiefen manch seelischer Abgründe zu blicken.
    Dabei fand ich den Ansatz eines American Dreams sehr interessant, der sich in einen wahrhaften Alptraum verwandelt und die Protagonisten in ein Schicksalrad zwängt aus dem es kein Entrinnen gibt.

    Darum geht’s:

    Stanton Carlisle ist auf den Jahrmärkten als skrupelloser Gauner unterwegs und in seinem Spiel, die Leute hinters Licht zu führen, ein Meister.
    Dabei verbessert er nicht nur seine eigenen Fähigkeiten sondern versucht sich immer weiter zu verbessern, bis er eines Tages aus seinem Traum erwacht und geradewegs in der Alptraumgasse ankommt, die ihn schon zu erwarten scheint.

    Der erste Blick:

    Das Cover hat mich neugierig gemacht.
    Zum einen, da die Farbwahl und die Grafik wundervoll aufeinander abgestimmt sind und ich mir die Frage gestellt habe, was sich hinter dem Mann mit dem Zylinder verbirgt in dem Flair eines Zirkusdirektors.
    Dazu das düstere der Umrandung das mit dem Titel Lust auf mehr macht.
    Der Klappentext hat mich dann völlig überzeugt wie auch die Leseprobe und ich war gespannt auf die Story.

    Meine Meinung:

    In diesem Klassiker der Amerikanischen Literatur hat mich diese interessante Story fasziniert, die sich mit den menschlichen Abgründen beschäftigt.
    Sei es das Netz aus Selbsthass, Drama, und gut inszenierten Shows, die die innere Wut und Leichtgläubigkeit der Andersartigen ausnutzt, oder dass die Protagonisten auf den Jahrmärkten verpottet oder veralbert werden.
    Gefürchtet wegen ihrer Andersartikeit, sind sie hier sehr gut in Szene gesetzt, wie auch die Geschichten dahinter, die mit einer gewissen Tiefe die Verzweiflung und den Weg des Abstiegs eines American Dreams beschreiben.
    Dazu die eigenen Abgründe die tief in der Seele schlummern, wie Habgier und Neid kommen hier noch hinzu und runden dieses Werk ab.

    Stanton Carlisle, der auf dem Jahrmarkt als spiritueller Guru arbeitet und den man bei seiner Reise begleitet, finde ich interessant.
    Denn er lernt nicht nur Reiche und Schwache auszunehmen, sondern darüber hinaus, dass Wahrsagen ein Fluch und ein Segen sein kann, wie auch die passenden Überschriften des Tarot, die hier stimmig bei jedem Kapitel zum Einsatz kommen.

    Dazu die Athmospäre, die dieses Drama perfekt in Szene setzt, und schon hat man einen Alptraum, der zwangsläufig nur in eine Gasse führt.
    In die Alptraumgasse.

    Die Übersetzung wurde bei diesem Werk von Christian Veit Escherfeld und Anja Heidböhner übernommmen.

    Fazit

    Ein Alptraum beginnt.
    Düster, dunkel mit einem Treiben das alles verändert.

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    ja nein
  • 2 Sterne

    Der Medienblogger, 22.04.2022

    Er hat sich durch seine fabelhaft-düstere Bildsprache einen Namen gemacht: Guillermo del Toro inszenierte preisgekrönte Streifen wie das verwunschene PANS LABYRINTH (2006) oder das märchenhafte SHAPE OF WATER (2017). Nun verfilmt der mexikanische Regisseur den düsteren Roman NIGHTMARE ALLEY (1946) von William Lindsay Gresham, der sich mit den Schattenseiten der Unterhaltungsbranche beschäftigt – und das Publikum auf immer düstere Pfade aus Zaubereien und Täuschungen führt…

    Starres Handlungskorsett durch das Aufstieg-Fall-Kontinuum

    Jedes der 22 Kapitel wird durch die Erläuterung einer Tarot-Karte eingeleitet, die allegorisch für den Handlungsverlauf steht. Stanton Carlisle gerät durch Umwege in das Jahrmarktgeschäft und entdeckt dort sein Talent, die Besucher*innen durch geschickt inszenierte Programme auszutricksen. Ihm bereitet die Macht des Erstaunens durch immer waghalsigere Aktionen Freude, bis er sich schließlich eigenständig macht und durch das Land tourt.

    Dass diese Gier in Selbstüberschätzung – und letztendlich bitterem Niedergang – mündet, macht bereits der Klappentext klar. Dass der Plot diesen strikten Spannungsbogen konsequent verfolgt, macht jede Hoffnung auf Überraschungen obsolet. Der Autor klebt so sehr an dem Narrativ des Aufstieg-Fall-Kontinuums, dass beinahe jede Wendung vorhersehbar wirkt und bei mir als Leser schnell Ermüdungserscheinungen auftraten.

    Jahrmarkt und magische Tricks als spannender erzählerischer Ausgangspunkt

    Dabei bietet der Jahrmarkt mit seinen unterschiedlichen Attraktionen und Darsteller*innen viele Möglichkeiten, interessante Einzelschicksale und Performances auszuleuchten und für Abwechslung zu sorgen. So fesselte der Text besonders zu Beginn, wenn Gresham sich die Zeit nimmt, das Wechselspiel und die Hierarchie im Zirkusensemble abzubilden. Welche Hintergründe führten die Charaktere zu der Entscheidung, sich auf dem erbarmungslos harten Schauplatz niederzulassen?

    Die Schilderung der magischen Tricks funktioniert besonders gut, wenn der Autor die Zusammenhänge zwischen dem Geschehen auf der Bühne und der Wirkung für das anwesende Klientel im Unklaren lässt. So sind die Leser*innen angehalten, sich mit der Funktionsweise der scheinbaren Magie auseinanderzusetzen und die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Imagination zu hinterfragen.


    Durchgehender Pessimismus sorgt für düstere Atmosphäre in NIGHTMARE ALLEY

    Der klare Handlungsverlauf erstickt die Möglichkeit eines gewissen Grusels im Keim – es ist und bleibt eindeutig, dass Stanton geradewegs in den Ruin steuert. Dennoch schafft Gresham, der Kurzkritik der Palm Beach Post auf dem Buchdeckel gerecht zu werden, indem er „kein Lichtstrahl“ in den Roman eindringen lässt. Durch seinen konsequenten Pessimismus und dem Glauben an das habsüchtige und betrügerische Sein der Menschheit schafft er eine düstere Atmosphäre, die zumindest ein kurzweiliges Leseerlebnis ermöglichen.

    Aber schon bald wirkt es so, als würde sich Gresham seiner offenkundigen Frustration gegenüber der Umwelt allzu sehr hingeben – das wirkt sich sichtlich auf die erzählerische Raffinesse seiner Erzählung aus. Die Ausarbeitung der Charaktere bleibt oft nebensächlich; es geht einzig und allein um den Großen Stanton, der sich als erfolgreicher weißer Mann selbstvergöttert und die Nebenfiguren konsequent aufgrund ihrer – angeblichen – Dummheit, ihrer Weiblichkeit, der Hautfarbe oder ihres Gewichts abwertet.


    Literaturklassiker: Marginalisierende Sprache beibehalten oder nicht?

    Diese marginalisierende Sprache störte meinen Lesefluss stark – und konfrontierte mich einmal mehr mit der Diskussionsfrage, inwiefern Neuauflagen von literarischen Klassikern den Anspruch an sich selbst haben sollten, problematische Wortlaute aus dem originalen Duktus der Autor*innen zu streichen. Ist das Ausdruck eines Zeitgeistes, der nicht angerührt werden sollte? Oder dürfen Rassismus, Misogynität und Queerfeindlichkeit aus heutiger Perspektive als das bezeichnet werden, was sie sind?

    Ich persönlich hätte mir wenigstens eine Anmerkung des Verlags gewünscht, dass sie sich von diesen Begriffen distanzieren. Etwa in Form von Fußnoten, da so die Bedeutung des Werks nicht verändert werden muss – und dennoch klare Stellung bezogen werden kann.


    Verfilmung NIGHTMARE ALLEY (2021) als audiovisuelles Erlebnis

    In der gleichnamigen Verfilmung NIGHTMARE ALLEY (Guillermo del Toro, USA 2021) schart der Regisseur eine Starbesetzung um sich. Bradley Cooper mimt den unnahbaren, aber charismatischen Stanton und trägt die Handlung des 150-minütigen Streifens auf beiden Schultern. Cate Blanchett begeistert in ihrer Rolle als eisige, unnachgiebige Therapeutin Lilith Ritter, in deren starre Mimik sich nur selten ein echtes Lächeln verirrt. Auch Toni Collette, Willem Dafoe und Richard Jenkins beweisen sich in diesem Psychothriller als gewohnt gute Charakterdarsteller*innen, die mit dem richtigen Verhältnis an Verzweiflung, Egoismus und Wahnsinn agieren.

    Es sind aber vor allem die Schauwerte, die den Film zu einem audiovisuellen Erlebnis machen: Die Jahrmärkte – die als Entstehungshintergrund für die ersten Filme gelten – machen mit ihrem liebevollen Szenenbild und Kostümdesign die Leidenschaft für die Welt der Unterhaltung deutlich. Die ruhige Kameraführung von Dan Laustsen hält in angenehm weichen Bewegungen die warmen, gemütlichen Farben des Showbusiness‘ fest – scheut sich aber auch nicht davor, auf zunehmend blutige und gewaltvolle Sequenzen draufzuhalten.


    Im abschließenden Vergleich von literarischer Grundlage und ihrer filmischen Umsetzung lässt sich meine Präferenz für die Adaption festhalten: Guillermo del Toro hat ein Gespür dafür, erzählerische Schlenker des Buches zu umgehen und sich auf die handlungsrelevanten Ereignisse zu beschränken. Trotz des allzu linearen Verlaufs zaubert er ein ästhetisches Seherlebnis, das atmosphärisch unterhält und eine Liebe für das Handwerk offenbart.


    Fazit

    NIGHTMARE ALLEY ist eine düstere Geschichte über das Unterhaltungsgeschäft, das sich zu sehr an das Narrativ des Aufstieg-Fall-Kontinuums klammert und damit jedwede Hoffnung auf Überraschung zerstört. Die filmische Umsetzung kann viele erzählerische Mängel durch ihre ansehnlichen Schauwerte wettmachen.

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    ja nein
  • 4 Sterne

    Susi Aly - Magische Momente: Alys Bücherblog, 30.04.2019

    Auf Nightmare Alley hab ich mich sehr gefreut. Das Cover hat mich sofort angezogen, woraufhin ich erstmal die Leseprobe gelesen habe. Diese traf ebenfalls meinen Geschmack und so begann ich.

    Besonders gut hat mir das Buch ohne Schutzumschlag gefallen, ein richtig schönes grün, das mir richtig gut gefallen hat.
    William Lindsay Gresham hat einen sehr fesselnden und einnehmenden Schreibstil, wodurch ich das Werk in einem Rutsch inhaliert habe. Ich fand es richtig schön zu lesen, denn es kamen fast keine Stolpersteine auf.
    Die Atmosphäre empfand ich als sehr düster, aber auch etwas drückend.
    Es hatte etwas qualvolles und berechnendes an sich.
    Hierbei handelt es sich um die Geschichte von Stanton Carlisle. Das Ganze erfahren wir aus der Perspektive eines auktorialen Erzählers. Was mir wirklich gut gefallen hat. Denn wir lernen nicht nur Stanton kennen.
    Denn ehrlich gesagt mochte ich Stanton gar nicht. Ich kann nicht mal sagen, warum das so war. Er hatte etwas sehr berechnendes und kaltes an sich, das mir einfach nicht gefiel.
    Stanton ist jemand, der nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Kollateralschäden sind quasi unvermeidbar. Und ebenso ist vorprogrammiert, das seine Gier ihn tief fallen lassen wird.
    Denn ewig kann er mit seinen Betrügereien nicht durchkommen.
    Am Anfang ist es der Jahrmarkt, bis er meint , er könne das auch allein. Das zieht ihn immer weiter in eine Abwärtsspirale , bei der er einiges durchmacht.
    Der Erfolg ist mächtig. Zu mächtig.
    So mächtig , das er meint unbesiegbar zu sein.
    Doch es gibt mehr Menschen wie Stan und irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem er an den Falschen gerät.
    Neben Stan spielt auch Molly eine sehr wichtige und tragende Rolle. Molly hat mir unheimlich gut gefallen. Sie ist sehr sanft und verletzlich und man hat das Gefühl, die Welt des Jahrmarktes würde sie verschlingen.
    Molly ist einfach zu gut, zu vorhersehbar.
    Ihr Hintergrund hat mich nicht kalt gelassen, weswegen ich auch so mit ihr gelitten habe.
    Zu gern hätte ich sie mal ordentlich durchgeschüttelt, damit sie mal die Scheuklappen abnimmt und die Wirklichkeit sieht.
    Eine Frau die einfach besseres verdient hat.

    Die Handlung hat mich sofort begeistert. Den Verlauf empfand ich als sehr interessant und faszinierend.
    Manipulationen, Besessenheit und Hochgefühl.
    Illusionen. Zauberei.
    All das findet man hier und noch viel mehr.
    Es hat mich erstaunt, wie weit Stan mit seinen Betrügereien kam. Man muss ihm jedoch zugute halten, das es sehr geschickt angestellt war. Dennoch war es erstaunlich für mich, wie leicht Menschen manipuliert werden können.
    Triff sie an einer verletzlichen Stelle und zack, sie fressen dir aus der Hand.
    Ich empfand das als sehr beängstigend und beklemmend.
    Nichtsdestotrotz haftet dem Ganzes auch etwas trauriges , verlorenes und einsames an.
    Denn alle sehen Stans Hülle.
    Doch wer ist Stan wirklich?
    Wahres Glück das er nie erfahren wird, weswegen er mir mitunter doch etwas leidtat.
    Stan geht seinen Weg geradlinig ohne Rücksicht auf Verluste. Auch sein Hintergrund konnte ihn für mich nicht sympathisch machen.
    Ein Werk das von Intrigen und Gaunereien lebt.
    In der damaligen Zeit hat es funktioniert und für viel Aufsehen gesorgt. Heute wäre das kaum noch möglich.
    Bis auf ein paar Längen ließ es sich wirklich gut lesen. Das Ende fand ich als sehr stimmig.
    Der Autor baut zwar keine allzu großen Überraschungen ein, dennoch hat es mich mitgerissen und immer weiterlesen lassen.
    Die Entwicklung ist deutlich spürbar und man kommt dabei zu seinen eigenen Schlüssen.
    Emotional gesehen konnten mich Molly und Zeena mitreißen, bei Stan blieb es dagegen etwas auf der Strecke, was ich doch als sehr schade empfand.
    Ich hätte mir da einfach mehr Zugang gewünscht, um ihn besser verstehen und verinnerlichen zu können.
    Insgesamt sind die Charaktere jedoch sehr authentisch, greifbar und mit Ecken und Kanten versehen. Etwas das ihnen sehr viel Menschlichkeit verleiht. Leider empfand ich sie aber auch als etwas flach.
    Ebenso hätte es gern temporeicher sein können. Es besticht weitgehend mit unterschwelliger Spannung.
    Schlussendlich zwar ein interessanter und düsterer Roman, der mich jedoch nicht vollends überzeugen konnte.


    Fazit:
    Die Geschichte des Stanton Carlisle ist düster und unheilvoll.
    Hochgefühl. Berechnung. Besessenheit.
    Illusionen. Zauberei.
    Eine Abwärtsspirale die sich immer weiter dreht.
    Interessant, dunkel und mit Angst und Schmerz behaftet.
    Mich konnte vor allem Molly begeistern.
    Ein Werk das mich mitgerissen hat, aber auch kleine Schwachstellen hat.

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