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  • 4 Sterne

    10 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabel R. (engi), 01.03.2017

    In einer äußerst illustren Leserunde mit einer sehr charmanten und engagierten Autorin durfte ich diesen historischen Kriminalroman genießen. Die unglaubliche Steigerung zu dem ersten Teil dieser Reihe hat mich einfach nur verblüfft. Joan hat es geschafft, das Flair der 20er Jahre, das in Berlin besonders liberal ausgeprägt zu sein schien, einzufangen. Sie malt ein Bild der Charaktere, das dem Zeitgeist zu entsprechen scheint. Locker, leger, etwas oberflächlich und oft am Rande des Abgrunds tanzend. Jeder scheint ein bisschen mehr oder weniger Dreck am Stecken zu haben doch als dann die Morde nur so zu purzeln scheinen, wird es doch ernst. Carl von Bäumer lässt es sich natürlich nicht nehmen, seinen Freund Paul Genzer mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wer ist am Ende der bessere „Kommissar“?

    Die Autorin webt geschickt historische Figuren mit in den Roman, die mich mal wieder zu Internet Recherchen animiert haben. Ich wünsche mir, dass sie den Figuren in ihrem nächsten Buch noch ein bisschen mehr Tiefgang einhauchen wird und freue mich schon heute auf die nächste Runde mit dir, liebe Joan.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isaopera, 02.03.2017

    "Noble Gesellschaft" ist der zweite Band einer Reihe um den Filmstar Carl von Bäumer, der in den einen oder anderen Kriminalfall hineingerät. Den ersten Teil muss man für die Lektüre dieses Buches definitiv nicht gelesen haben, es wird alles sehr deutlich, dennoch werde ich ihn nun noch lesen, weil ich Carl liebgewonnen habe.
    Ich sage es direkt: Ich bin kein großer Krimi-Leser und für mich handelt es sich bei diesem Buch auch weniger um einen Krimi, sondern eher um einen spannenden Gesellschaftsroman. Der Kriminalfall selbst war zwar wirklich spannend und nicht vorhersehbar, aber für mich waren die größte Stärke des Buches die tollen atmosphärischen Beschreibungen und die teilweise unwirklich erscheinenden Figuren aus den 20er Jahren, die aber genau den Zeitgeist aufzeigen konnten.
    Deutschland war zu jener Zeit erschüttert durch den 1. Weltkrieg und die Menschen schwankten häufig zwischen einer wilden Euphorie und Depression. Drogen, Alkohol und andere Vergnügungen waren salonfähig und die Gesellschaft war in vielem deutlich ungezwungener und freier als später in den 30er Jahren.
    Ich finde, Joan Weng hat hier ausgezeichnete Recherche-Arbeit betrieben und ich fühlte mich wie in einer deutschen Version vom "großen Gatsby" (natürlich nicht von der Handlung her, aber von der Atmosphäre.
    Bezüglich des Schreibstils möchte ich den großartigen Humor der Figuren, der häufig mit Ironie durchsetzt ist, hervorheben, der mich begeistert hat.

    Wie gesagt, es ist definitiv ein klassischer Krimi, aber wer sich für die Zeitgeschichte interessiert und Spaß an guten Dialogen hat, wird von diesem Buch keineswegs enttäuscht sein! Ich hoffe auf einen dritten Band (und freue mich jetzt erstmal auf den ersten ;))

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tinaliestvor, 01.03.2017

    Carl von Bäumer steckt wieder dank seines Geliebten Pauls in einem Mordfall fest. Der reiche und schöne Marian, dessen Tod offiziell natürlich ein Selbstmord war, bringt so manchen seiner Freunde um den Verstand.

    Es geht um Erpressung, alte Mordkomplotte, Schmuckdiebstahl und ja, auch ein wenig um die Liebe. Während Paul sich ganz auf sein kriminalistisches Können verlässt, packt sein Carl die ganze Sache wieder mal ganz anders an. Sein Job ist halt Programm und so findet der schöne Schauspieler sich unverhofft mitten drin in einer wahrlich gut gesponnenen Geschichte um Mitleid, Hass und natürlich auch Gier bei der zu hoffen bleibt, dass Paul den Mörder schnappen wird.

    Eine gelungene Fortsetzung!

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  • 5 Sterne

    Elke S., 08.08.2017

    „Ganz großartig, besser wäre kaum auszuhalten!“

    Joan Weng hat mich mit ihrem ersten Fall „Feine Leute“ gekonnt ins Berlin der 1920er Jahre entführt und mich mit ihrem Roman „Das Cafe unter den Linden“ regelrecht verzaubert. Ich habe mich deshalb sehr gefreut, als ich entdeckt habe, dass es inzwischen auch einen zweiten Fall für Carl und Paul gibt und ich wurde nicht enttäuscht.

    Auch ein Starschauspieler der UFA muss beständig für Werbung sorgen und was bietet sich besser an als ein Galaabend für Kriegsblinde? Wohltätigkeit kommt immer gut an. Dort trifft er auf seinen alten Bekannten, das Fliegerass Max von Volkmann, dieses selbstgefällige Ekel. Von ihm erfährt er von einem verschwundenen Dienstmädchen in der noblen Gesellschaft. Äußerst seltsam daran ist, dass diese Lotti einer Esther, die vor Jahren spurlos verschwunden ist, so ähnlich sieht und die Viktor von Rossmann, Gerüchten zufolge, angestellt hat, weil es sich bei Esther um seine Jugendliebe gehandelt hat. Noch mysteriöser ist, dass ebendieses Fliegerass laut Paul am nächsten Tag Selbstmord begangen haben soll. Nie im Leben begeht ein solch selbstverliebter Mann, der zudem noch morgens Theaterkarten für den nächsten Tag bestellt hat und sowieso schon seit Wochen wusste, dass seine Exverlobte ein Verhältnis hatte, wegen der Nachricht, dass sie nun heiraten werde, Selbstmord. Paul, der auf Wunsch des Reichspräsidenten, dem Patenonkel des Toten, diskret mit den Todesumständen umgehen und das Andenken als Kriegsheld nicht gefährden soll, will sich nicht weiter mit dem Fall beschäftigen. Er lässt sich aber auf Zetern von Carl zu der Wette hinreißen, dass im Urlaub den Abwasch erledigen muss, wer Recht in der Frage Selbstmord, ja oder nein behält. Wer nun wissen will, wer sich, nach einigen weiteren Leichen, einem gestohlenen Rubin, aufgeschlitzten Katzen und kniffeligen Ermittlungen, die Schlacht mit der eingebrannten Bratkartoffelpfanne liefern wird, muss selber lesen.

    Als Leser darf man die Ermittlungen der beiden begleiten. Da Carl großen Erfolg mit seiner Rolle als „Comte Le Juste“ hat, kann er unter der Tarnung, für seine Rolle als Meisterdetektiv die Ermittlungsarbeit zu studieren, Polizeiuntersuchungen begleiten und auch selbst ohne misstrauische Fragen Nachforschungen betreiben. Der Fall an sich ist spannend und ich war von Anfang an am Rätseln, war es Mord oder Verzweiflung, die dem Fliegerass das Leben gekostet hat, wer könnte für Mord infrage kommen, außer meinem einzigen Verdächtigen und was haben verschwundenen Mädchen mit dem Ganzen zu tun? Weitere Tote, vermeintliche Selbstmorde und ein Diamantenraub halten die Spannung konstant hoch und wenn man dann glaubt, der Fall sei gelöst, hat die Autorin noch einmal eine gehörige Überraschung in petto, die bis zum Ende einen fesselnden Krimi beschert. Nebenbei bekommt man einen Einblick ins Alltagsleben der Protagonisten, der mehr als gelungen, authentisch und amüsant ist und mir daher super gut gefallen hat.

    Der Sprachstil der Autorin liest sich einfach herrlich, locker leicht und man fliegt fast durch die Seiten. Man darf unheimlich viel schmunzeln, dafür sorgen viel witzigen Szenen wie z.B. Effis Geisterbeschwörung, schließlich muss man den spukenden Gnädigen doch „bitten nicht im Dienstbotenbad umzugehen, weil das gehörte sich wirklich nicht.“, oder Tippfräulein Gretas Reaktion, die Pauls Kollege Alfred Kapp mit den Worten „Die Hölle brach los“, beschreibt. Richtig klasse sind auch die unzähligen schlagfertigen, spitzen Dialoge und Antworten, wie „Ich muss leider gehen Ihr Zynismus kotzt mich ganz kolossal an. Ich hoffe aufrichtig wir sehen uns nie wieder!“.

    Hier ermitteln der schönste Mann der UFA Carl von Bäumer und Kommissar Paul Genzer. Die beiden sind ein herrliches Gespann, glücklicherweise hält sie der Unzuchtsparagraph nicht davon ab ein Paar zu sein. Carl ist ein dickköpfiger, hübscher junger Mann, der manchmal ganz schön trotzig sein kann. Trotzdem seine „Sympathie natürlich nicht käuflich war, aß er für sein Leben gern sehr gern Nougat.“, sollte man vielleicht auch noch erwähnen. Paul Grenzer, ist der Ältere, Ruhigere und Gelassenere von beiden, schätzt Carls Unterstützung, aber ist auch immer wieder genervt von dessen Mordtheorien. Da kann schon einmal mit den Worten „Natürlich spielst du auf der Leinwand einen recht passablen Detektiv, aber deshalb bist du eben noch lange kein Polizist. Ich halte mich ja auch nicht für einen Schauspieler, nur weil ich auf der letzten Weihnachtsfeier ein Krippenschaf dargestellt habe.“ kommen, verbunden mit der Ansage, das Ermitteln doch den Profis zu überlassen. Auch die Nebendarsteller sind originell und äußerst liebevoll erdacht und gezeichnet, bei Effi angefangen, die fest von ihren Worten „Köchin, wach doch uff! Ick glob, ick hab ´nen Jeist jesehen!“ überzeugt ist, über den Drehorgelspieler mit seinem Äffchen Coco, dem Hüter der Sammelbüxe, der „je nach Großzügigkeit des Spenders elegante Kratzfüße ausführte, Damen die Hand küsste oder aber angewidert mit dem Säbel drohte.“, bis hin zu Pauls Schwager Willi, den man am Ende der Geschichte endlich zu Weihnachten besuchen kann, ohne Magenkrämpfe zu bekommen.

    Joan Weng nimmt den Leser mehr als gekonnt mit nach Berlin und in die Welt der Goldenen Zwanziger. Affären, Mesalliancen stehen an der Tagesordnung, man tanzt in Seidenstrümpfen Shimmy und Charlston, Zuhause wird der rotseidene, mit Hermelin besetzte Hausrock getragen, Salz und Pfeffer Mäntel sind der Renner und die Stiefel des Herrn werden gewichst. Es gibt ein Fräulein von der Vermittlung bei Telefongesprächen und die nicht ganz so noble Gesellschaft muss sich im wollenen Jumper mit Malzkaffee und Schrippen zum Frühstück begnügen. Immer wieder darf auch jemand in Dialekt zu Wort kommen, so kann man auf dem Wochenmarkt schon einmal den guten Rat „Essen Se nur viel Zuckerzeugs so wir´s janz jewiss een Stammhalter. Die Jungen, die mengen´s süß.“ hören.

    Alles in allem bin ich auch von „Noble Gesellschaft“ regelrecht begeistert. Die Autorin hat mich mit liebenswerten, originellen und authentischen Darstellern gekonnt ins Berlin der 20er Jahre entführt und mit einem kniffeligen Fall von Anfang bis Ende spannend unterhalten.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isaopera, 02.03.2017 bei bewertet

    "Noble Gesellschaft" ist der zweite Band einer Reihe um den Filmstar Carl von Bäumer, der in den einen oder anderen Kriminalfall hineingerät. Den ersten Teil muss man für die Lektüre dieses Buches definitiv nicht gelesen haben, es wird alles sehr deutlich, dennoch werde ich ihn nun noch lesen, weil ich Carl liebgewonnen habe.
    Ich sage es direkt: Ich bin kein großer Krimi-Leser und für mich handelt es sich bei diesem Buch auch weniger um einen Krimi, sondern eher um einen spannenden Gesellschaftsroman. Der Kriminalfall selbst war zwar wirklich spannend und nicht vorhersehbar, aber für mich waren die größte Stärke des Buches die tollen atmosphärischen Beschreibungen und die teilweise unwirklich erscheinenden Figuren aus den 20er Jahren, die aber genau den Zeitgeist aufzeigen konnten.
    Deutschland war zu jener Zeit erschüttert durch den 1. Weltkrieg und die Menschen schwankten häufig zwischen einer wilden Euphorie und Depression. Drogen, Alkohol und andere Vergnügungen waren salonfähig und die Gesellschaft war in vielem deutlich ungezwungener und freier als später in den 30er Jahren.
    Ich finde, Joan Weng hat hier ausgezeichnete Recherche-Arbeit betrieben und ich fühlte mich wie in einer deutschen Version vom "großen Gatsby" (natürlich nicht von der Handlung her, aber von der Atmosphäre.
    Bezüglich des Schreibstils möchte ich den großartigen Humor der Figuren, der häufig mit Ironie durchsetzt ist, hervorheben, der mich begeistert hat.

    Wie gesagt, es ist definitiv ein klassischer Krimi, aber wer sich für die Zeitgeschichte interessiert und Spaß an guten Dialogen hat, wird von diesem Buch keineswegs enttäuscht sein! Ich hoffe auf einen dritten Band (und freue mich jetzt erstmal auf den ersten ;))

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer H., 21.02.2017

    aktualisiert am 22.02.2017

    INHALT
    Der schöne UFA-Schauspieler Carl von Bäumer (23) ist zu einem Galadiner in Berlin eingeladen und trifft dort auf einen alten Bekannten, das ehemalige Fliegerass Max von Volkmann. Am nächsten Tag wird dieser allerdings tot aufgefunden und eine Welle von Selbstmorden beginnt. Oder waren es geplante Morde? Carl von Bäumer und sein Lebensgefährte, Kommissar Paul Genzer, ermitteln...

    MEINUNG
    Joan Wengs zweiter Kriminalroman um das homosexuelle Pärchen Bäumer-Genzer ist etwas besser als der Erstling. Obschon die Krimihandlung wieder in den Hintergrund rückt und der Roman mehr eine Gesellschaftsstudie nach dem Motto "Wer mit wem?" ist, so hat mich dieses Mal Wengs sensationelles Gespür für das damalige Lebensgefühl restlos überzeugt. Die Zwanziger Jahre in Berlin waren eine besondere, weil umtriebige Zeit. Das Gefälle zwischen Arm und Reich war groß und in der Oberschicht liebte man es mondän; wilde Partys, Drogen und leichte Mädchen inklusive. All das und noch viel mehr beschreibt Weng in ihrem Roman recht ausführlich und atmosphärisch reich. Dabei ist es egal, ob sie sich mit Personen aus der Ober- oder Unterschicht beschäftigt. Beide Male schafft sie es gekonnt, den Leser in deren Lebenswelt zu entführen und damit ein bisschen Berliner Luft der Zwanziger zu atmen.
    Kleinkriminelle, Leinwandgrößen als auch Adlige, nichts und niemand wird vernachlässigt, was ich als großes Plus ihrer Geschichte erachte. Auch die Diskriminierung von Homosexuellen (Unzuchtparagraf) wurde nicht ausgespart. Gerade weil es unter den gut Situierten einige illegale Männerbeziehungen gab. Auch die beiden sympathischen Hauptprotagonisten Carl von Bäumer und Paul Genzer leben ihre Liebe heimlich. Der Schönling Bäumer mit seiner Vorliebe für Wagner und gute Manieren ist das genaue Gegenteil vom ehrlichen und hemdsärmlichen Kommissar Genzer, der sich nicht nur im Job, sondern auch für die Familie seines kleinen Bruders und Lebemanns Willi aufreibt. Dieses kongeniale Duo, bei dem der gelangweilte Schauspieler dem Kommissar immer wieder eine Nasenlänge voraus ist, verfügt über einen besonderen Charme und sorgt durch seine Schrullen regelmäßig für Heiterkeit.

    Wengs Sprache ist reich an bildhaften Beschreibungen und lebt von den typischen Wortschatz der Zeit; Berliner Dialekt und Redensarten inklusive. Als Leser muss man hier genau lesen, um den ganzen Zauber von Wengs Geschichte zu erfassen.
    Und hat man sich im Laufe der Handlung einmal an die ständig wechselnden Erzählperspektiven gewöhnt, dann hat auch dies seinen Reiz. Nur darf man dabei nicht den Blick aufs Wesentliche bzw. die gerade handelnden Personen verlieren, aber dafür gibt es ja ein dem Text vorangestelltes Personenlexikon.
    Einzig zwei Punkte haben mich auch dieses Mal wieder gestört, nämlich die stiefmütterlich behandelte Krimikomponente und die Länge der Geschichte. Meines Erachtens hätte das Buch gut und gerne auch 100 Seiten weniger haben können und wäre dadurch besonders im 2/3 nicht so langatmig bis dröge gewesen.

    FAZIT
    Eine Steigerung zum ersten Fall, die Laune macht. In diesem Roman werden die Zwanziger Jahre gelebt.

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