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  • 5 Sterne

    120 von 218 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 09.04.2020

    Als eBook bewertet

    Das Buch „Offene See“ erschien im #dumontbuchverlag. Es beschreibt das Treffen zweier Hauptfiguren, die unterschiedlicher nicht sein können. Der 16jährige Robert wandert aus der Enge seiner Heimatstadt ans Meer und trifft auf dem Weg eine Frau namens Dulcie Piper. Zwischen den beiden entwickelt sich etwas, was später zu einer engen Freundschaft und dem Start in ein neues Leben wird. Und das für beide Menschen, obwohl sie vom Alter her sehr weit auseinander liegen.

    Robert lebt in einer Familie, die seit Jahrhunderten vom Abbau der Kohle im Gebiet lebt. Ähnlich, wie hier das Ruhrgebiet, so reihen sich auch dort die kleinen Häuser aneinander und die Arbeitsplätze werden an die Söhne vererbt. Robert widerstrebt das und kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs macht er sich auf, um seinen Sehnsuchtsort zu besuchen. Er liebt die Weite, die Natur und ja, auch das Meer. Als er für eine Nacht eine Bleibe sucht, trifft er in einer unscheinbaren Kate auf Dulcie Piper. Die alte Frau gestattet ihm, dass er sich ausruht und aus einer Nacht wird dann ein längerer Aufenthalt. Für beide ist es eine Bereicherung und sie profitieren nicht nur von den langen Gesprächen über Gott und die Welt.

    Zwei Menschen, die aus unterschiedlichen Milieus und Generationen stammen, das kann doch eigentlich nicht gut gehen. Wer sich aber hier, wie Dulcie und Robert darauf einlässt, kann nur Nutzen daraus ziehen. Dulcie gibt Robert Selbstvertrauen und zeigt ihm, welche Chancen er im Leben hat. Robert wiederum zeigt Dulcie, dass sie sich getrost auf ihre sichtbare Trauer einlassen darf und das nicht als Schwäche ausgelegt werden kann.

    „Offene See“ gefiel mir ausgesprochen gut. Um Ihnen die einfühlsame Sprache ein wenig näher zu bringen, hier ein Zitat:

    „Der Krieg war gewissermaßen eine Krankheit, die nur der Lauf der Zeit behandeln konnte, und an der viele bis ans Ende ihres Lebens leiden werden.“

    Benjamin Myers beschreibt die Natur mit all ihren Lebewesen. Den Pflanzen, Tieren und Menschen. Das macht dieses Buch zu einem ganz besonderen Highlight und ich gebe fünf Sterne plus plus.

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  • 5 Sterne

    11 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 04.05.2020

    Als eBook bewertet

    *Ein berührender Roman voller Poesie*
    In seinem jüngsten, äußerst gelungenen Roman „Offene See“ erzählt der bereits mehrfach ausgezeichnete britische Autor Benjamin Myers eine berührende Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen Jung und Alt und eine wundervolle Geschichte über das Erwachsen-Werden. Zugleich hat der Autor mit seinem ausdrucksstarken und sprachgewaltigen Roman eine beeindruckende Hommage an die Kraft der Literatur und Poesie verfasst. Glücklicherweise ist es den beiden Übersetzer*innen hervorragend gelungen, Meyers großartigen, sehr metaphernreichen Erzählstil und seine poetische Sprache auch ins Deutsche zu übertragen.
    Eingebettet in eine Rahmenhandlung, in der ein alternder Schriftsteller auf sein Leben zurückblickt, lässt der Autor den 16-jährigen Protagonisten und Ich-Erzähler Robert Appleyard, seine Geschichte über jenen schicksalhaften Sommer kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges erzählen, der sein gesamtes Leben verändern sollte. Bevor er wie alle Männer seiner Familie auch als Bergarbeiter in den Kohlebergwerken Nordenglands arbeiten wird, beschließt der freiheitsliebende, verträumte Junge sich auf Wanderschaft gen Süden Richtung Yorkshire zu begeben, um noch etwas vom Land zu sehen, die Natur zu erleben und einmal die Weite des Meeres zu erfahren.
    Schon nach wenigen Sätzen hat mich die außerordentlich dichte Atmosphäre dieses Romans voller Poesie und Nostalgie gefangen genommen und begeistern können. Fast wie aus der Zeit gefallen wirkt diese etwas altmodisch anmutende, beschauliche Geschichte mit ihren opulenten Natur- und Landschaftsbeschreibungen und den ausführlichen Schilderungen des idyllischen, ländlichen Lebens. Ein Hauch von Romantik liegt beim Lesen der wundervollen Passagen in der Luft, in denen der Kraft und Schönheit der heimischen Flora und Fauna gehuldigt wird ohne aber völlig ins Kitschige abzugleiten.
    Fesselnd ist es mitzuerleben, wie der junge, scheue Robert durch die zufällige Begegnung mit der älteren, äußerst unkonventionellen Dulcie Piper allmählich aufblüht, dem Leben ganz neue Seiten abgewinnt und durch sie eine gänzlich neue Welt kennen lernt. Ganz nebenbei lässt Dulcie Robert nicht nur seine kulinarische Vorlieben entdecken oder animiert ihn zum eigenständigen Denken, sondern sie erweckt insbesondere auch seine Liebe zur Literatur und Poesie, die seine Einstellung zum Leben und seine Zukunft nachhaltig verändern wird.
    Es ist für beide der Beginn einer wundervollen, bereichernden Freundschaft zwischen Jung und Alt. Schließlich gelingt es Robert, auch Dulcie dabei zu helfen, sich einem schmerzhaften Verlust in ihrer Vergangenheit zu stellen und neue Zuversicht zu schöpfen.
    Meyers versteht es hervorragend, die Emotionen und die Stimmungen seiner liebenswerten Charaktere glaubhaft und nachvollziehbar darzustellen. Auch wenn Robert nicht ganz fassbar für mich wurde, ist mir die faszinierende und sehr eigenwillige Protagonistin Dulcie schon bald sehr ans Herz gewachsen. Mit ihrer unbeschwerten, offenen und warmherzigen Art, ihrer quirligen, verrückten Lebensfreude, aber auch ihren gelegentlichen schroffen und melancholischen Ausbrüchen hat der Autor eine überaus tiefgründige, sehr authentische Figur geschaffen, die mich sehr beeindruckt hat.

    FAZIT
    Eine berührende, großartig erzählte Geschichte über das Erwachsen-Werden und ein wundervoll poetisches Plädoyer für ein selbstbestimmtes, bewusstes Leben jenseits von äußeren Zwängen und gesellschaftlichen Konventionen.

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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mars, 18.04.2020

    Als eBook bewertet

    Robert hat gerade die Schule beendet und bevor er wie sein Vater und auch viele andere aus seinem Dorf anfangen wird im Bergwerk zu arbeiten, begibt er sich mit leichtem Gepäck auf eine Reise. Zu Fuß, er arbeitet, um im Gegenzug etwas Essen zu erhalten, schläft oft im Freien oder in Scheunen, was sich eben so gerade ergibt. Doch dann wird seine Reise ganz ungeplant unterbrochen, als er auf dem Grundstück von Dulcie ankommt, die ihn erst auf einen Brennesseltee mit Zitrone einlädt - Zitronen hat er noch nie gegessen. Dann bleibt er zum Abendessen, erledigt Arbeiten für Dulcie, von denen er denkt, sie müssten erledigt werden und so bleibt er auf einmal eine lange Zeit bei dieser exzentrischen Frau voller Geheimnisse. Denn Robert merkt schnell, dass sie Geschichten nur so erzählt, wie sie es möchte und sowohl den Zeitpunkt als auch die Ausführlichkeit selbst bestimmt. Durch Dulcie lernt er ein ganz anderes Leben kennen, er beginnt zu lesen, was sie ihm leiht. Ein unglaublicher Roman. Es geschieht gar nicht mal so viel und auch nicht so viel Spektakuläres, aber wie es geschrieben ist, das ist unbeschreiblich gut.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 03.04.2020

    Als eBook bewertet

    Das Buch beschränkt sich fast ausschließlich auf die Beziehung zwischen Robert und Dulcie. In sehr gefühlvollen, poetischen Worten nimmt der Autor den Leser mit auf Roberts Reise, die erst mal bei der älteren Dulcie in völliger Einsamkeit endet. Sie lebt ganz alleine und zurückgezogen. Dulcie besticht mit einer starken Persönlichkeit, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Der junge Robert fügt sich und lernt von ihr eine Menge über das Leben. Mir haben besonders die Beschreibungen der wunderbaren Natur rund um Dulcies Cottage gefallen. Der Autor hat die besondere Begabung, mit seinen geschriebenen Worten malerische Bilder im Kopf herzustellen. Das Buch besticht mit Charakteren, die sich gegenseitig respektieren und mit intelligenten Dialogen. Toll war auch, dass nicht nur das Jetzt gezählt hat. Der Autor erzählt auch, wie es mit Robert als Erwachsener weitergeht und was aus Dulcie geworden ist. Das hat die Geschichte sehr gut abgerundet. Ein sehr harmonisches, poetisches Buch und ein Lesehighlight für mich!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 29.03.2020

    Als eBook bewertet

    Alles ist im Fluss
    Der Autor Benjamin Myers hat mit „Offene See“ einen besonderen Roman geschrieben.
    Robert dokumentiert sein Leben und beginnt mit dem 16jährigen Robert , der weiß, das er im Bergwerk arbeiten muss. Es ist kurz nach dem Krieg und er nimmt sich ein Jahr um durch das Land zu ziehen. Land zieht. Als er zu Dulcies Cottage kommt, wird er zum Tee eingeladen. Es beginnen interessante Dialoge zwischen ihnen.
    Deren Freundin Romy Landau, eine deutsche Dichterin hatte Selbstmord begangen. Durch Robert redet Dulcie darüber. Robert repariert das Atelier der Dichterin und liest ihre Gedichte.

    Sie sind ein witziges Gespann. Sie haben sich gegenseitig geholfen. Benjamin Myers lässt Roberts Leben bessern.

    Der Autor hat einen intensiven humorvollen Schreibstil. Der Roman ist mit viel Poesie verarbeitet. Ich war von der Geschichte gefesselt. Hoffentlich wird mehr von Benjamin Myers ins Deutsche übersetzt.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Daniela H., 14.06.2022

    Als Buch bewertet

    Da ich mich schon auf unseren Urlaub am Meer freue, hat das Cover dieses Buches mich gelockt. Und ich bin froh darüber, denn es hat mir unheimlich gut gefallen.

    Es ist eine Ich-Erzählung und spielt in England, kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Der Ich Erzähler Robert beschließt nach seinem Schulabschluss, nicht wie sein Vater und die meisten Männer seines Dorfes Bergarbeiter zu werde. Er will das Meer sehen, Abenteuer erleben und wandert los. Auf seiner Reise lernt er die die schön ältere Dulcie kennen, die alleine mit ihrem Hund in einem kleinen Cottage lebt. Er bleibt eine Weile bei ihr, sie reden viel, werden Freunde und helfen sich gegenseitig, sich (wieder) zu finden...

    Ich mag den Schreibstil des Autors sehr. Er ist bildhaft und detailreich, und ich habe mich beim Lesen gefühlt, als säße ich mit vor Dulcies Cottage. Ich hatte erst Sorge, dass das Buch sich als Liebesroman zwischen einer älteren Frau und einem jungen Mann entpuppt, aber das tut es nicht. Liebe ist zwar ein großes Thema, aber nicht zwischen Dulcie und Robert.

    Ich konnte gut in die Geschichte hineinfinden, fand sie sehr schön fließend und berührend. Es hat mir Freude gemacht, sie zu lesen.

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