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  • 4 Sterne

    leseratte61, 09.12.2018

    Klappentext:

    Jenseits der Morgenröte verlierst Du Dich im Dunkeln und findest keinen Weg zurück

    Jenseits der Morgenröte suchst du vergeblich nach dem Glück

    „Mein Name ist Ricardo Zaremba. Ich bin dreizehn Jahre alt und werde soeben wegen des Mordes an meinem Stiefvater Ronny Gabes vernommen.“

    Nach traumatischen Erlebnissen in ihrer Kindheit und dem Selbstmord ihrer Mutter finden die Brüder Ricardo und Yannik Zaremba ein neues Zuhause bei ihrem Vater und dessen neuer Familie.

    Doch die Dämonen ihrer Kindheit lassen sich nicht einfach abschütteln und so kämpfen die Brüder, jeder auf seine Art, um ein Leben ohne Angst und Schmerz. In ihrer Familie finden sie dabei kaum den nötigen Halt und die dringend erforderliche Hilfe.

    Erst durch eine Verzweiflungstat von Ricardo erkennt ihr Vater, in welcher Gefahr sich seine Söhne befinden. Aber kann er ihnen überhaupt noch die Hilfe geben, die sie so dringend benötigen? Oder ist es dafür nicht längst zu spät?

    Fazit:

    Nach diesem Klappentext war für mich klar, dieses Buch will ich lesen. Ich will wissen, was mit den Brüdern geschehen ist und ob Rico tatsächlich ein Mörder ist.

    Was haben die zwei Jungen erlebt und wie viel mussten sie erleiden? Sie taten mir in ihrer Hilflosigkeit und Einsamkeit unendlich leid. Nach ihren schlimmen Erlebnissen gaben sie sich immer wieder die Schuld an ihrem Schicksal und versuchten auf verschiedene Arten sich selbst zu schützen. Sie zerbrechen fast daran, ihre Vergangenheit zu verarbeiten.

    Der Vater verschließt lange Zeit die Augen vor dem Leid seiner Söhne und denkt eine funktionierende Familie und das richtige Umfeld reichen um mit den Gräueln abzuschließen. So verweigert er den Söhnen lange die dringend benötigte Hilfe. Auch seine Frau Rina kann ihn nicht davon überzeugen, sich um Therapeuten für seine Söhne zu bemühen.

    Einzig die kleinen Schwestern können die zwei Brüder verstehen und sich in sie hineinversetzen. Dennoch gewinnen die Schatten der Vergangenheit immer wieder Oberhand, da auch die Mädchen natürlich noch nicht alles verstehen.

    So kommt es, wie es kommen muss. Durch einen großen Knall gerät die Welt dieser Familie aus den Fugen. Wird es gelingen, die Familie wieder zu einen und endlich die Gräuel der Vergangenheit zu bewältigen?

    Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht. Lest selbst, es lohnt sich.

    Die Autorin hat sich einem schwierigen Thema gewidmet und ich war zeitweise hin und her gerissen, wie sie es getan hat. Ich war oft schockiert, wie der Vater die Augen verschließt und die Jungen im Stich lässt. An dieser Stelle schränke ich ein, dass genau dieses Verhalten auch bei sehr viel kleineren Problemen heute durch unsere Gesellschaft geht. Genau aus diesem Grund kann ich es wieder nachvollziehen und das Verhalten wird für mich glaubwürdig und rüttelt mich auf.

    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, da aus der wechselnden Sicht der Protagonisten geschrieben wurde. So wurde das Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.

    Ich habe von Anfang bis zum Ende mit Rico und Yannik gelitten und gefühlt. Ihre innere Zerrissenheit war für mich immer nachvollziehbar und erlebbar. Diese Selbstzweifel, dieses geringe Selbstwertgefühl konnte ich sehr gut verstehen. Auch die Art, wie sie mit dem Gräuel umgingen kannte ich schon aus anderen Büchern, sie wurde in diesem Buch sehr eindringlich beschrieben.

    Die wichtigste Botschaft aus diesem Buch ist für mich: Auch, wenn wir uns eine heile Welt wünschen, so ist sie es noch lange nicht, bloß, weil wir verdrängen, statt gemeinsam zu verarbeiten.

    Ich empfehle dieses Buch gerne weiter, an Menschen, die sich trauen, sich auch mit schwierigen Themen auseinander zu setzen.

    Zum Abschluss Ricos Lied:

    Jenseits der Morgenröte
    verlierst du dich im Dunkeln
    Und findest keinen Weg zurück.
    Jenseits der Morgenröte
    suchst du vergeblich nach dem Glück.
    Finde neue Wege, lauf einfach los.
    Schau in den Himmel, denke groß.
    Blick nicht zurück.
    Vor dir liegt dein Glück.
    Spür, wie das Leben dich durchfließt,
    während du jeden Atemzug genießt.
    Finde einen Weg aus der Dunkelheit ins Licht.
    Ängstige dich nicht!
    Denn brach dein Herz durch Leid auch entzwei,
    wenn du die Morgenröte siehst
    ist deine Nacht vorbei.

    Es wurde geschrieben für:

    Für alle Kinder dieser Erde. Sie haben das Recht auf Glück, Friede, Geborgenheit, körperliche und
    seelische Unversehrtheit und unsere bedingungslose Liebe.

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  • 4 Sterne

    Ramona.liest, 09.12.2018

    Zwei Jungs gebeutelt vom Leben. Es hat mir beim Lesen richtig weh getan zu sehen, wie verzweifelt sie versuchen es alleine zu schaffen. Immer wieder haben sie sich für alles die Schuld gegeben und haben sich bestraft, um anderen keine Last zu sein.
    Ich hoffe, dass das was am Schluss passiert den beiden Brüdern und ihrer Familie, samt Stiefmutter, hilft zu verstehen, damit sie die Vergangenheit verarbeiten und dann mit ihr abschließen.
    Die beiden Zwillinge, die von Anfang an gefühlt haben, wann ihre großen Brüder Unterstützung brauchen, werden ihnen in der Zukunft hoffentlich auch eine große Hilfe sein.
    Ein Buch das zeigt, dass die Situation manchmal nicht so ausweglos ist wie es scheint

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 04.01.2019

    „...Vater ignoriert alles, was damals passierte. Er spricht nicht darüber. Tut einfach so, als wären wir schon immer bei ihm gewesen. Als hätten wir nicht jahrelang bei Mama und Ronny gelebt...“

    Ricardo Zaremba ist dreizehn Jahre alt, als er sein Zuhause verliert. Mutter und Stiefvater sind tot. Doch sein leiblicher Vater nimmt ihn und seinen zwölfjährigen Bruder Yannik bei sich auf. Mittlerweile sind vier Jahre vergangen. Plötzlich wird die Vergangenheit wieder lebendig. Ricardo betäubt sich mit Alkohol, Yannik treibt Sport bis an die Schmerzgrenze.
    Die Autorin hat ein bewegendes Buch geschrieben. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt.
    Henrik, der Vater, ist Polizist. Im entscheidenden Moment hat er vor vier Jahren die Jungen in seine neue Familie gebracht. Er ist davon ausgegangen, dass ein intaktes Familienleben die Schrecken der letzten Jahre ausbügeln kann. Psychologische Betreuung lehnt er ab. Doch er muss erkennen, dass er sich geirrt hat.
    Rena, seine Frau, ist vom Auftauchen der Jungen überrascht wurden. Haushalt und Kindererziehung liegen in ihren Händen. Henrik lebt in erster Linie für seinen Beruf. Rena hat das gewusst. Doch mit den nun auftretenden Problemen von Ricardo und Yannik ist sie überfordert. Sie vermisst Henriks helfende Hand. Ein Zitat von Rena belegt das:

    „...Er könnte so ein guter Vater ein, wenn er sich mehr in unser Familienleben einbringen würde. Doch das wird wohl nicht geschehen. Er hat es mir vor unserer Hochzeit gesagt, dass er das auf Grund seines Berufes nicht tun kann...“

    Ricardo ist ein guter Schüler. Außerdem beschäftigt er sich als Gitarrist in einer Band. Er schreibt selbst Texte. Nachts aber plagen ihn heftige Träume. Die versucht er, mit Alkohol zu umgehen. Seine Begabung im Zeichnen ist eine zweite Methode, manches zu verarbeiten.
    Yannik betäubt seinen inneren Schmerz mit äußeren Schmerz. Marathon bis zum Umfallen und Ritzen an unauffälligen Stellen sind seine Methoden, die Vergangenheit zu vergessen.
    Rena und Henrik haben zwei Zwillingsmädchen. Die beiden waren die ersten, die unbefangen auf die großen Brüder zugegangen sind und sie in der Familie begrüßt haben. Beide reagieren sehr sensibel auf die Stimmungslage der Brüder. Mit ihrer Empathie erreichen sie mehr als die Erwachsenen. Yannik fasst das so zusammen.

    „...Wir bemühten uns, uns in die neue Familie einzugliedern. Hauptsächlich lag das an Lana und Ariela. […] sie akzeptierten uns sofort als große Brüder und schenkten uns bedingungslos ihre Liebe...“

    Erst als die Situation eskaliert, ahnt Henrik, dass er neue Wege gehen muss. Seine Familie steht am Rande des Zusammenbruchs. Es wird Zeit miteinander zu reden.
    Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Doch die Geschichte geht an die Nieren. Vor allem die Äußerungen der Jungen zeigen, wo die Probleme liegen. Keiner will den anderen verletzen, aber unbedachte und im zorn geäußerte Bemerkungen verstören. Erste Zuneigung und Vertrauensbruch sind zwei Seiten, die die Handlung beeinflussen.
    Zu den stilistischen Höhepunkten gehört das Gespräch zwischen Rena und ihrer besten Freundin Roberta, die Auseinandersetzungen von Henrik und Rena und die Wiedergabe von Emotionen. Ein Beispiel ist Yanniks Aufschrei.

    „...Ihr denkt nur an euch und dass es euch schlecht geht. Ihr überlegt euch nur, wie ihr es anstellen könnt, dass ich euch verzeihe und ihr weitermachen könnt wie bisher. Ihr wollt zurück, in euer altes Leben, das ist alles, was euch interessiert Aber was ist mit mir?...“

    Natürlich ahne ich als Leser, was die Jungen mit ihrem Stiefvater erlebt haben. Das ganze Ausmaß der Katastrophe aber erfahre ich erst am Schluss des Buches.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, was ein falsches Wort zur falschen Zeit anrichten kann, aber auch, dass Liebe Grenzen überwindet.

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