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  • 5 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 21.12.2018

    Leichen pflastern seinen Weg

    September 1951: Kaum ist Heller aus dem Ostseeurlaub zurück und hat Karin in den Zug nach Köln zu ihrem Sohn Erwin gesetzt, muss er sich um 2 obskure Todesfälle kümmern. Zwei Mitglieder der Zeugen Jehovas saßen wegen Spionage in U-Haft in getrennten Zellen und haben gleichzeitig auf eine sehr ungewöhnliche Art Selbstmord begangen. Die Russen machen jetzt die (deutschen) Wärter dafür verantwortlich. Hellers Vorgesetzter Niesbach hat Angst. „Wäre es Mord, müssten wir alle um unsere Posten fürchten ... Und um unsere Leben.“ (S. 21/21)

    6 Jahre nach Kriegsende geht die Angst wieder um. Aus dem Ostsektor ist ein eigenständiger Staat geworden, die DDR, doch die Russen mischen sich immer noch in alles ein. Widerspruch wird nicht geduldet, alles und jeder kontrolliert. Dazu kursieren Gerüchte, dass die Amis etwas ganz Großes planen, um die Russen zu entmachten. Es wird getuschelt, die Atombombe, welche schon 1945 auf Dresden fallen sollte, wäre jetzt so weit ... Überall tauchen Flugblätter auf, in denen vor feindlichen Spionen und Abhöraktionen gewarnt wird.

    Als Heller mit den Ermittlungen beginnt, taucht sein alter Freund Alexej Saizev wieder auf. Der hat ihn damals bei den Ermittlungen zum „Angstmann“ unterstützt, jetzt arbeitet er für den Geheimdienst MGB. Saizev macht ihm unmissverständlich klar, dass Heller zwar ermitteln darf, am besten aber zu keinem Ergebnis kommt, denn Saizev ist hinter „dem Amerikaner“ her, einem Topspion, vermutlich von der CIA. Die Russen nennen ihn „Woron“ (den Raben).
    Doch nicht nur Saizev und Niesbach erschweren Hellers Ermittlungen. Der ehemalige Polizist Salbach ist jetzt Unterkommissar und neu in Hellers Team, aber sein Kollege Oldenbusch traut ihm nicht, hält ihn für einen Spion vom MfS (Ministerium für Staatssicherheit). Heller ist entsetzt: „Ich glaube, hier leiden alle unter Verfolgungswahn. Wo soll denn das hinführen, wenn jeder jedem misstraut?“ (S. 36)
    Trotzdem ermittelt Heller rastlos und immer ratloser. Jeder Zeuge, den sie finden, hat plötzlich einen Unfall oder begeht Selbstmord. Er muss schneller werden. Was bzw. wer steht hinter allem? Woher hat derjenige seine Informationen? Ist es einer von ihnen? Worum geht es wirklich? „Ich habe den Verdacht, dass an dieser Sache mehr hängt als nur die üblichen Verdächtigen. Etwas soll hier geschehen. In dieser Stadt, Ich habe keine Ahnung, was.“ (S. 27)

    Dazu kommen private Sorgen. Karin sollte ein Telegramm schicken, sobald sie in Köln angekommen ist, aber es kommt nie eins. Die Nachbarn werden komisch, die Kollegen fragen nach Karin. Kann es sein, dass sie wirklich einfach drüben bleibt? Ohne Heller? Ohne Anni?
    Ihre Vermieterin Frau Marquardt ist extrem vergesslich und schusselig geworden. Plötzlich taucht eine entfernte junge Verwandte auf – Edeltraut Hermann. Heller hat ein komisches Gefühl.

    Frank Goldammer schreibt wieder extrem fesselnd und legt ein unglaubliches Tempo vor. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die vielen Verdächtigen, die ganzen Toten (bei 8 habe ich aufgehört zu zählen), die Spitzel, die Frage, wer auf welcher Seite steht, schaffen eine ziemlich düstere Atmosphäre. „... der kalte Krieg ist viel schwieriger als der andere Krieg. Hier kämpft man an vielen Fronten und weiß nicht, ob der Feind wirklich Feind und der Freund wirklich Freund ist. Man darf niemandem Vertrauen schenken, man muss immer wachsam sein. Immerzu. Ohne Unterlass.“ (S.93)
    Als gebürtige Dresdnerin kann ich mich noch gut an die Zeit erinnern, als man genau überlegen musste, gegenüber wem man was sagen durfte, konnte mich gut in Heller einfühlen, in seine Sorge, ob Karin wiederkommt. Und nicht zuletzt die Angst, was genau denn „die große Sache“ ist, die der Rabe plant – gruselig.

    5 Sterne und meine unbedingte Leseempfehlung – ich bin schon sehr gespannt auf Hellers nächsten Fall.

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  • 4 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xanaka, 01.01.2019

    Oberkommissar Heller wird mit seinen Kollegen 1951 in Dresden mit einem merkwürdigem Fall beauftragt. Der Tod zweier, der Spionage verdächtigter Inhaftierter soll näher untersucht werden. Beide Verdächtigte sind Zeugen Jehovas und haben sich fast zur gleichen Zeit auf dieselbe Art und Weise umgebracht. War das ein Selbstmord, oder wollte hier jemand weitere Nachforschungen verhindern?

    Heller kommt die Variante des Selbstmords merkwürdig vor, auch weil beide Männer bei ihrer Einlieferung als krank beschrieben wurden. Auf der Suche nach weiteren Spuren stolpert er im wahrsten Sinne des Wortes über weitere Todesfälle. Es scheint, als wäre da jemand der ihm immer einen Schritt voraus ist. Noch merkwürdiger ist, dass Heller von seinem alten Bekannten Saizev, einem Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes, ausgebremst wird. Er soll zwar ermitteln, aber eben nicht so richtig. Das eigentliche Ziel bei der Operation wäre die Ergreifung des Raben, einem amerikanischen Geheimagenten.

    Frank Goldammer gelingt es geschickt, die angespannte Stimmung in der jungen DDR einzufangen. Der Staat ist misstrauisch gegenüber jedem und zögert nicht seine eigenen Leute zu bespitzeln und zu überwachen. Diese angespannte Stimmung kommt auch im Buch gut herüber. Die Sorge vor Sabotage, Bespitzelung und auch das Bekannte nach ihren Reisen in die BRD nicht mehr in die DDR zurückkommen, kommt besonders gut zum Ausdruck. Man kann die Anspannung von Heller und seinen Kollegen sehr gut nachvollziehen.

    Leider verliert sich das Buch zum Ende hin in zu vielen Ereignissen. Einige werden nicht schlüssig aufgeklärt also gänzlich offen gelassen. Bestimmte Handlungsstränge kann man nicht richtig nachvollziehen. Das ganz große Ziel ist erreicht, der feindliche Agent wird gefasst. Aber die kleinen offenen Details sind bis zum Schluss nicht klar.

    Von mir gibt es trotzdem eine unbedingte Leseempfehlung für dieses Zeitzeugnis, über das man so wenig weiß und verdiente vier Lesesterne.

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  • 4 Sterne

    9 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xanaka, 01.01.2019 bei bewertet

    Oberkommissar Heller wird mit seinen Kollegen 1951 in Dresden mit einem merkwürdigem Fall beauftragt. Der Tod zweier, der Spionage verdächtigter Inhaftierter soll näher untersucht werden. Beide Verdächtigte sind Zeugen Jehovas und haben sich fast zur gleichen Zeit auf dieselbe Art und Weise umgebracht. War das ein Selbstmord, oder wollte hier jemand weitere Nachforschungen verhindern?

    Heller kommt die Variante des Selbstmords merkwürdig vor, auch weil beide Männer bei ihrer Einlieferung als krank beschrieben wurden. Auf der Suche nach weiteren Spuren stolpert er im wahrsten Sinne des Wortes über weitere Todesfälle. Es scheint, als wäre da jemand der ihm immer einen Schritt voraus ist. Noch merkwürdiger ist, dass Heller von seinem alten Bekannten Saizev, einem Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes, ausgebremst wird. Er soll zwar ermitteln, aber eben nicht so richtig. Das eigentliche Ziel bei der Operation wäre die Ergreifung des Raben, einem amerikanischen Geheimagenten.

    Frank Goldammer gelingt es geschickt, die angespannte Stimmung in der jungen DDR einzufangen. Der Staat ist misstrauisch gegenüber jedem und zögert nicht seine eigenen Leute zu bespitzeln und zu überwachen. Diese angespannte Stimmung kommt auch im Buch gut herüber. Die Sorge vor Sabotage, Bespitzelung und auch das Bekannte nach ihren Reisen in die BRD nicht mehr in die DDR zurückkommen, kommt besonders gut zum Ausdruck. Man kann die Anspannung von Heller und seinen Kollegen sehr gut nachvollziehen.

    Leider verliert sich das Buch zum Ende hin in zu vielen Ereignissen. Einige werden nicht schlüssig aufgeklärt also gänzlich offen gelassen. Bestimmte Handlungsstränge kann man nicht richtig nachvollziehen. Das ganz große Ziel ist erreicht, der feindliche Agent wird gefasst. Aber die kleinen offenen Details sind bis zum Schluss nicht klar.

    Von mir gibt es trotzdem eine unbedingte Leseempfehlung für dieses Zeitzeugnis, über das man so wenig weiß und verdiente vier Lesesterne.

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  • 5 Sterne

    14 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 03.01.2019

    "Zu viel Vertrauen ist häufig eine Dummheit, zu viel Misstrauen immer ein Unglück." (Jean Paul)
    Dresden 1951:
    Max, Karin und Annie sind nach einem wunderschönen Ostseeurlaub wieder in Dresden angekommen. Karin dagegen darf gleich zur nächsten Reise antreten, den sie hat, einen Besuch bei Sohn Erwin im Westen genehmigt bekommen. Max und Annie hingegen müssen schauen wie sie alleine und mit der inzwischen leicht dementen Frau Marquart zurechtkommen. Und auch bei der Polizei ist heftige Unruhe, nachdem kürzlich 2 Gefangene sich selbst gerichtet haben. Komisch ist nur das die beiden von den Zeugen Jehovas waren und zudem sich absolut identisch umgebracht haben. Während Heller sehnsüchtig auf ein Telegramm von Karin wartet, geschehen weitere Selbstmorde und andere suspekte Todesfälle. Zudem taucht Saizev ein alter Bekannter von Heller auf, der ihn warnt nicht zu tief an den Fällen zu graben. Als dann auch noch die Tochter einer alten Bekannten von Frau Marquart auftaucht, wird Max immer misstrauischer. Kann das alles noch Zufall sein und warum meldet sich Karin nicht?

    Meine Meinung:
    Mit "Roter Rabe" habe ich inzwischen das vierte Buch von Frank Goldammer Ermittler Max Heller gelesen. Ich fieberte diesem Band schon entgegen, den kein anderer Autor bekommt es so gut hin Krimi und historische DDR Geschichte unter einen Hut zu bekommen. Das Cover mit dem im Hintergrund des noch immer zerstörten Dresden und der flüchtenden Frau, passte wieder einmal ausgezeichnet zu der Heller Reihe. Auch in diesem Buch ging es wieder schon in "Tausend Seelen" um die russische Besatzungszone, die Machenschaften und Einflüsse der Russen durch die (MGB), dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Ich als nicht DDR-Bürger und Nachkriegskind fand diese Machenschaften natürlich total interessant, zu sehen was für Schwierigkeiten damals die Bürger hatten. Dazu kamen noch Hellers Ängste das seine Frau Karin nicht mehr aus dem Westen zurückkehrt. Außerdem noch die unverhoffte Mitbewohnerin Edeltraut Herrmann, der er sehr misstraute. Doch auch die Ängste von Werner Oldenbusch, dem seine Verlobte in den Westen abgetaucht ist. Hier sah man besonders, wie misstrauisch die damalige Bevölkerung inzwischen gegen jeden geworden ist, nicht einmal mehr Kollegen traute man über den Weg. Was ja auch teilweise berechtigt war, wie man später feststellen musste. Doch die viele mysteriösen Toten gaben nicht nur Max Heller Rätsel auf, selbst ich war bis zum Ende unschlüssig wer der wahre Täter sein könnte. Trotzdem dieser Krimi nicht von Blut und Spannung strotzte, hatte der Autor hier wieder ein unfassbares Katz und Maus Spiel, zwischen Religion, Spionage und russischen Kalkül gezaubert. Dazu nicht nur gut ausgedachte Charaktere, wie z. B. den cleveren Max Heller, Kollege Werner Oldenbusch, die auch hier wieder ein hervorragendes Team bildeten. Nein selbst die Nebendarsteller waren sehr gut gewählt. Doch am meisten beeindruckt hat mich wieder einmal Goldammers Wissen, vor allem über die Dresdner Historie und das feine Gespür für kleine Nebensächlichkeiten, wie Karins Besuch in den Westen. Für mich ein weiterer lesenswerter und hervorragender Band, dem ich 5 von 5 Sterne gebe.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Schmökerwelten, 26.01.2019

    Mensch, welch ein tolles Buch!
    Der "Rote Rabe" ist nunmehr der vierte Fall für Max Heller und hat die drei Vorgänger was die Spannung angeht meiner Meinung nach noch übertroffen.
    Frank Goldammer ist, was diese Mischung aus zeitgeschichtlichem Umfeld und spannenden Kriminalfällen betrifft, für mich einer der besten Autoren.
    Wir befinden uns im Jahr 1951 im Nachkriegs-Dresden und erhalten einen sehr interessanten, aber auch sehr beklemmenden Einblick in das Leben der DDR-Bürger Anfang der Fünfzigerjahre.
    Einen Tag nach ihrer gemeinsamen Rückkehr aus dem Ostsee-Urlaub fährt seine Frau Karin für zwei Wochen in den Westen, nach Köln, wo sie den dort lebenden Sohn Erwin besuchen darf. Die kleine Anni darf nicht mitreisen und bleibt mit Max zurück. Nun bedarf es einiger Organisation, sie während Hellers täglicher Abwesenheit gut versorgt zu wissen.
    Max Heller kommt gar nicht erst zum Luftholen. Er muss zwei noch strittige Todesfälle in einem Gefängnis untersuchen. Es ist nicht klar, ob es sich um Selbstmorde handelt, oder ob die beiden womöglich umgebracht wurden. Während seiner Ermittlungen beginnen sich die Todesfälle zu häufen. Auf den ersten Blick scheint es sich um weitere Selbstmorde, Unfälle und krankheitsbedingte Tode zu handeln, aber schnell ist klar, dass all diese Todesfälle fingiert sind. Es gibt Sabotagegerüchte und dann verdichten sich die Hinweise immer mehr, dass ein großer Anschlag geplant ist. Drahtzieher soll "der Amerikaner" sein, manche nennen ihn auch "den Raben". Gibt es ihn wirklich? Wer verbirgt sich dahinter? Max Heller hat das Gefühl als läse jemand seine Gedanken und verfolge ihn auf Schritt und Tritt. Irgendjemand weiß über alle seine Schritte Bescheid. Gibt es einen Maulwurf in den eigenen Reihen? Wer ist Freund? Wer ist Feind? Dazu kommen noch private Sorgen, weil sich seine Frau nicht meldet. Hat sie sich womöglich in den Westen abgesetzt und ihn und Anni verlassen?
    Eine unvorhergesehene Wendung jagt die nächste. Max Heller, und damit auch wir, werden permanent auf eine falsche Fährte gelockt und Frank Goldammer präsentiert uns einen möglichen Täter, der der Rabe sein könnte, nach dem anderen.
    Dabei gelingt es ihm wie immer großartig, diese fantastische Atmosphäre einzufangen, die uns das Gefühl gibt, uns an einem anderen Ort in der Vergangenheit zu befinden. Ganz, ganz starke Charaktere - seien es Hellers Kollegen Oldenbusch und Salbach, sein familiäres Umfeld und natürlich Max Heller selbst - tragen das Ihre dazu bei, dass dieser so spannende und fesselnde Kriminalroman derartig mitreißend ist. Sehr empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 29.01.2019

    Spannung vom Anfang bis zum Ende

    Teil 4 – Roter Rabe - und wir sind wieder in Dresden! Man schreibt nun das Jahr 1951. Seit fast zwei Jahren gibt es zwei deutsche Staaten. Deutschland ist getrennt und es existieren zwei politische Systeme.
    Max Heller, der Oberkommissar, kommt mit seiner Frau Karin und Pflegekind Anni vom erholsamen Ostseeurlaub zurück. Nachdem Karin kurze Zeit später in den Westen zu Sohn Erwin reisen darf, bleibt Heller mit unguten Gefühlen und Sorge zurück. Doch zum Grübeln bleibt ihm keine Zeit, denn es passieren unerklärliche Todesfälle wie am Fließband. Von Spionage ist die Rede, vom mysteriösen Amerikaner, den man Rabe (russisch: Woron) nennt, von dem eine große Gefahr auszugehen scheint. Lange Zeit tappen Max Heller und seine beiden Kollegen Oldenbusch und Salbach im Dunkeln, ehe sich alles aufklärt.
    Ich bin sofort wieder gut in das Geschehen hineingekommen. Es sind nur wenige Tage im September (vom 8. bis 23.), die der Autor Frank Goldammer mit einer atemberaubenden, manchmal mit Beklemmung gemischter Spannung beschreibt. Eine unterschwellige Bedrohung ist in den Zeilen für mich ständig spürbar. Es passiert sehr viel Seltsames, Unerklärliches. Eigenartige, manchmal regelrecht schizophren zu nennende Zustände überall!
    Mir gefällt die natürliche, unverkrampfte Schreibweise bis in die Dialoge hinein. Auch die Protagonisten agieren im Kontext ihrer Zeit und mir kam es manchmal so vor, als wäre ich selbst mittendrin. Schon in meiner Rezension zum 3. Teil schrieb ich, wie sehr mich der direkte, lebendige Sprachstil begeistert, der den jeweiligen Umständen voll entspricht. Seit Teil 1 „Der Angstmann“, seit Ende November 1944 habe ich Kommissar Max Heller bisher begleitet. Er ist und bleibt eindeutig der positive Held, an seinem Charakter gibt es fast nichts auszusetzen. Der Mann ist sympathisch, direkt in der Ansprache gegenüber allen; sehr gewissenhaft, pragmatisch, wertungsfrei und konsequent, unbestechlich geht er seiner Arbeit nach. Warnungen seines Vorgesetzten Niesbach schlägt er in den Wind und politische Querelen interessieren ihn nicht, wenn sie seine Ermittlungen tangieren. Es kommt recht gut rüber bei mir, wie unter der Bevölkerung, aber auch in den Ämtern bis hin zum Geheimdienst (MfS) sich eine Atmosphäre breitmacht, die von Angst, Mißtrauen, großer Unsicherheit und Paranoia geprägt ist und die dann wiederum weitergetragen wird. Das bringt der Autor besonders gut bei der Figur des Kommissars Oldenbusch zum Ausdruck. Überhaupt gelingt es Frank Goldammer die gesellschaftlichen, politischen Zustände in der jungen DDR und die Befindlichkeiten der Menschen eindrucksvoll und lebensecht zu schildern. Auch in den Geheimdiensten (DDR – MfS, UdSSR – MGB) arbeiten Menschen aus Fleisch und Blut! Hier im Roten Raben sind das zum einen der ältere Sohn von Max Heller, Klaus, und zum anderen der junge Russe Alexej Saizev. Den sowjetischen Offizier konnte man schon in Teil 1 kennenlernen. Deshalb war ich sehr erstaunt über seine Entwicklung, seine Rolle in dieser Geschichte. Ich bin gespannt, nicht nur wegen ihm, wie der Autor im nächsten Teil die Charaktere weiter agieren läßt.

    Fazit:
    Wieder sehr spannend zu lesen! Auch die privaten Aspekte der Protagonisten werden nicht vernachlässigt. Ein sehr lebendiger, großartiger Krimi mit gut recherchierter deutscher Geschichte. Ein Riesenthema! Es gibt wieder ein überraschendes, fulminantes Ende, dass eklatante Fragen über den Roten Raben offen läßt.
    Ich freue mich auf den nächsten Teil und vergebe gern meine Empfehlung und fünf von fünf Sternen.

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  • 5 Sterne

    2 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Volker B., 01.01.2019

    ist schon der 4.band aus der serie die wir gelesen haben.genau so ausgezeichnet wie anderen 3 thriller

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 29.01.2019 bei bewertet

    Spannung vom Anfang bis zum Ende

    Teil 4 – Roter Rabe - und wir sind wieder in Dresden! Man schreibt nun das Jahr 1951. Seit fast zwei Jahren gibt es zwei deutsche Staaten. Deutschland ist getrennt und es existieren zwei politische Systeme.
    Max Heller, der Oberkommissar, kommt mit seiner Frau Karin und Pflegekind Anni vom erholsamen Ostseeurlaub zurück. Nachdem Karin kurze Zeit später in den Westen zu Sohn Erwin reisen darf, bleibt Heller mit unguten Gefühlen und Sorge zurück. Doch zum Grübeln bleibt ihm keine Zeit, denn es passieren unerklärliche Todesfälle wie am Fließband. Von Spionage ist die Rede, vom mysteriösen Amerikaner, den man Rabe (russisch: Woron) nennt, von dem eine große Gefahr auszugehen scheint. Lange Zeit tappen Max Heller und seine beiden Kollegen Oldenbusch und Salbach im Dunkeln, ehe sich alles aufklärt.
    Ich bin sofort wieder gut in das Geschehen hineingekommen. Es sind nur wenige Tage im September (vom 8. bis 23.), die der Autor Frank Goldammer mit einer atemberaubenden, manchmal mit Beklemmung gemischter Spannung beschreibt. Eine unterschwellige Bedrohung ist in den Zeilen für mich ständig spürbar. Es passiert sehr viel Seltsames, Unerklärliches. Eigenartige, manchmal regelrecht schizophren zu nennende Zustände überall!
    Mir gefällt die natürliche, unverkrampfte Schreibweise bis in die Dialoge hinein. Auch die Protagonisten agieren im Kontext ihrer Zeit und mir kam es manchmal so vor, als wäre ich selbst mittendrin. Schon in meiner Rezension zum 3. Teil schrieb ich, wie sehr mich der direkte, lebendige Sprachstil begeistert, der den jeweiligen Umständen voll entspricht. Seit Teil 1 „Der Angstmann“, seit Ende November 1944 habe ich Kommissar Max Heller bisher begleitet. Er ist und bleibt eindeutig der positive Held, an seinem Charakter gibt es fast nichts auszusetzen. Der Mann ist sympathisch, direkt in der Ansprache gegenüber allen; sehr gewissenhaft, pragmatisch, wertungsfrei und konsequent, unbestechlich geht er seiner Arbeit nach. Warnungen seines Vorgesetzten Niesbach schlägt er in den Wind und politische Querelen interessieren ihn nicht, wenn sie seine Ermittlungen tangieren. Es kommt recht gut rüber bei mir, wie unter der Bevölkerung, aber auch in den Ämtern bis hin zum Geheimdienst (MfS) sich eine Atmosphäre breitmacht, die von Angst, Mißtrauen, großer Unsicherheit und Paranoia geprägt ist und die dann wiederum weitergetragen wird. Das bringt der Autor besonders gut bei der Figur des Kommissars Oldenbusch zum Ausdruck. Überhaupt gelingt es Frank Goldammer die gesellschaftlichen, politischen Zustände in der jungen DDR und die Befindlichkeiten der Menschen eindrucksvoll und lebensecht zu schildern. Auch in den Geheimdiensten (DDR – MfS, UdSSR – MGB) arbeiten Menschen aus Fleisch und Blut! Hier im Roten Raben sind das zum einen der ältere Sohn von Max Heller, Klaus, und zum anderen der junge Russe Alexej Saizev. Den sowjetischen Offizier konnte man schon in Teil 1 kennenlernen. Deshalb war ich sehr erstaunt über seine Entwicklung, seine Rolle in dieser Geschichte. Ich bin gespannt, nicht nur wegen ihm, wie der Autor im nächsten Teil die Charaktere weiter agieren läßt.

    Fazit:
    Wieder sehr spannend zu lesen! Auch die privaten Aspekte der Protagonisten werden nicht vernachlässigt. Ein sehr lebendiger, großartiger Krimi mit gut recherchierter deutscher Geschichte. Ein Riesenthema! Es gibt wieder ein überraschendes, fulminantes Ende, dass eklatante Fragen über den Roten Raben offen läßt.
    Ich freue mich auf den nächsten Teil und vergebe gern meine Empfehlung und fünf von fünf Sternen.

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