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  • 3 Sterne

    Lia48, 22.09.2022

    INHALT:
    Berlin, 1926: Sophie Maytrott ist in einem katholischen Internat aufgewachsen, hatte das Privileg Bildung zu erlangen und Rechtswissenschaften zu studieren. Außerdem ist sie Abgeordnete der Zentrumspartei.
    Doch ihr Mann Anton sieht das gar nicht gerne, dass seine Frau arbeitet und so viel Zeit außerhalb ihres Haushaltes verbringt. Er hatte nicht erwartet, dass Sophie es so weit bringen würde.
    Sophie fühlt sich von ihm und seinen konservativen Vorstellungen eingeengt und verbringt immer mehr Zeit bei ihrer Freundin Marlene in Berlin, welche Abgeordnete der DDP ist.
    Zusammen mit Rechtsanwalt Max Emden arbeiten sie für die Kanzlei von Marlenes Vater. Ein tragischer Prozess mit zwei toten Schülern hält sie gemeinsam auf Trab.
    Sophie erkennt, dass sie sich für Jugendliche in Not einsetzen möchte und lernt dabei den Priester Leonard Harnack kennen. Beide spüren sie diese Verbindung zwischen ihnen …
    Marlene liegen weiterhin besonders die Rechte von Frauen am Herzen, gleichzeitig interessiert sie sich zudem für Außenpolitik. Wenn sie nur wüsste, was das privat zwischen ihrem Kollegen und Freund Max Emden und ihr sein könnte. Doch dieser scheint plötzlich einer ihr bekannten Mandantin zugetan zu sein, auf welche Marlene nicht gerade gut zu sprechen ist …

    Historische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen nehmen ihren Lauf. Darunter z. B. Inflation, Wirtschaftskrise und der Flaggenstreit. Währenddessen steigt der Antisemitismus im Land und die Nationalsozialisten gewinnen nach und nach an Stärke.


    MEINUNG:
    Sieben Jahre sind seit der Handlung von Band 1 bis zu Band 2 vergangen. Im zweiten Buch wird viel vom Vorgänger wiederholt, sodass man sich die Geschehnisse wieder einigermaßen gut in Erinnerung rufen kann.
    Trotzdem würde ich bei Interesse an dieser Reihe mit dem ersten Band anfangen, da die Geschichte rund um Marlene im zweiten Band fortgesetzt wird und einen hohen Stellenwert hat.
    Dies hatte ich nicht erwartet, da auf dem Cover Sophie abgebildet ist. Doch sie stehen tatsächlich beide im Mittelpunkt.
    Beide sind starke Frauenfiguren, die sich für andere einsetzen, sich nichts von Männern gefallen lassen wollen und nicht unbedingt der damaligen Rollenvorstellung von Frauen entsprechen. Das mag ich gerne!
    Sophie war mir sympathisch und es tat mir leid, dass sie sich in ihrer Ehe so gefangen fühlte. Sie spart, wo sie kann, um das übrige Geld denen zu geben, die weniger haben und sie möchte sich für Jugendliche einsetzen. All das ließ sie liebenswert erscheinen.
    Klasse fand ich des Weiteren, dass es mit Sophie auch mal eine Frau mit Behinderung nach oben schafft. Seit diese als Kind an Kinderlähmung erkrankte, hat sie ein gelähmtes Bein, welches ihr immer wieder Probleme macht. Protagonist*innen mit Behinderungen findet man in (nicht biografischen) Romanen, meinem Empfinden nach, doch immer noch zu selten! Daher Daumen hoch!

    Trotz allem fehlte es mir an Emotionalität in diesem Buch. Es gab zwei kurze Stellen, an denen ich kurz dachte, jetzt könnte es in die richtige Richtung gehen. Doch irgendwie blieben mir die Figuren etwas zu fern. Von Marlene war ich einige Zeit etwas genervt und hätte sie gerne geschüttelt. Sie wirkte auf mich durch ihre etwas „trotzige“ Art manchmal absolut nicht wie Mitte 40, sondern deutlich jünger.

    Gewundert hat mich, dass die Geschichte anfangs erst einmal längere Zeit in Rom spielt. Das erwartet man bei dem Titel, Cover und Klappentext nicht und hat mich etwas gestört. Zumal das Buch insgesamt viel mehr in Kanzlei & vor Gericht spielt, als im Reichstag. Letzterer hätte für mein Empfinden gerne noch etwas mehr im Fokus stehen können, damit die Reihe ihrem Titel gerecht wird.

    Spannend fand ich die historischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekte und Entwicklungen, über die ich gerne mehr erfahren hätte.

    FAZIT: Insgesamt eine nette Fortsetzung mit einer weiteren Protagonistin. Im Fokus steht die Arbeit in Kanzlei & vor Gericht – das sollte man vorher wissen, um nicht enttäuscht zu werden. Von mir gibt es 3-3,5/5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 26.08.2022

    Träume sind aus Mut gemacht

    Berlin 1926: Marlene von Runstedts Vater stirbt, ohne ein Testament bzgl. seiner Anwaltskanzlei zu hinterlassen. Jetzt muss sich die Abgeordnete der DDP entscheiden, ob sie endlich ihr zweites Staatsexamen ablegen und selber als Juristin arbeiten, oder Max, dem Kanzleipartner ihres Vaters, weiterhin nur zuarbeiten will. Erschwerend kommt hinzu, dass sie sich ihrer Gefühle für ihn nicht klar ist, da sie in ihm seit über 20 Jahren nur ihren besten Freund sieht. Aber als er jetzt ausgerechnet ihre Intimfeindin Sonja Grawitz in einem Fall vertritt und dieser dabei privat näherkommt, wird Marlene eifersüchtig. Zumal es bei dem Fall um die uneheliche Tochter von Sonja und Justus geht, Marlenes vor 6 Jahren verstorbenem Geliebten.

    Ihre beste Freundin Sophie Maytrott hat ähnliche Probleme. Sie ist Abgeordnete der Zentrumspartei und mit einem 20 Jahre älteren Mann verheiratet. Er hat ihr vor der Hochzeit versprochen, dass sie ihre politische Karriere weiterverfolgen kann. Allerdings hat er nicht damit gerechnet, dass sie es bis in den Reichstag schafft. Jetzt fordert er plötzlich, dass sie ihrer Rolle als Hausfrau und Stiefmutter seiner halbwüchsigen Kinder gerecht wird. „Es kommt mir seit ein paar Wochen – oder sogar schon Monaten – so vor, als verlöre ich den Boden unter den Füßen. Meine Wünsche und Hoffnungen sind eine Sache, aber meine Pflichten und die Ansprüche meiner Familie eine andere.“ (S. 258)
    Außerdem hat sie nach einer Polio-Erkrankung ein gelähmtes Bein, das sie im Alltag extrem beeinträchtigt, und verliebt sich einen katholischen Pfarrer, der ihre Gefühle zu erwidern scheint.

    Micaela A. Gabriel schreibt auch im 2. Teil der „Frauen vom Reichstag“ sehr lebendig und mitreißend, lässt das frühere Berlin und die Stimmung und Abläufe im Reichstag wieder auferstehen.

    Marlene und Sophie führen in Berlin ein eigenständiges und unabhängiges Leben, engagieren sich in ihren Parteien vor allem für die Fragen und Rechte von Frauen und Kindern. Doch auch durch das Erstarken des Nationalsozialismus werden die Freundinnen von ihren männlichen Parteigenossen in Richtungen gedrängt, mit denen sie nicht konform gehen und die auch nie Ziele ihrer Parteien waren. Sollen sie sich doch beruflich umorientieren?
    Marlene will sich immer noch nicht an einen Mann binden, liebt ihre Freiheit und trauert dem Kind nach, das sie damals nicht bekommen hat. Dass sie jetzt Justus` Tochter zu ihrem Recht verhelfen soll, wühlt die bislang erfolgreich verdrängten Erinnerungen erneut auf und bringt sie an ihre Grenzen.
    Sophie lebt ihren Glauben sehr intensiv, Nächstenliebe und vor allem -hilfe stehen für sie nach ihrer Arbeit als Abgeordnete an erster Stelle. Je länger sie in Berlin lebt, desto mehr fallen ihr die Einschränkungen durch ihren Mann zu Hause in München auf. Als er ihr ihre Tätigkeit dann sogar verbieten will, muss sie eine Entscheidung treffen. „Der Beschützer, den sie in ihm gefunden zu haben glaubte, entpuppte sich als Wächter, der nicht um sie besorgt war, sondern dem es nur um sich selbst und seinen gesellschaftlichen Ruf ging.“ (S. 368)

    De beide Frauen studierte Juristinnen sind, hat Micaela A. Gabriel auch einen echten und extrem spannenden Skandalfall aus dieser Zeit in die Handlung einfließen lassen. Ein 18jähriger soll nach einer Orgie zwei Mitschüler erschossen haben. Die einzige Zeugin ist die Schwester des einen Toten. Marlenes Kanzlei wird mit der Verteidigung des Täters beauftragt und vor allem Sophie arbeitet Max dabei zu. Bei der Recherche nach Beweisen für die Unschuld des Angeklagten, wächst sie über sich hinaus und erlangt nationale Berühmtheit und Anerkennung – die ihrem Mann natürlich nicht auch passen.

    Fazit: Spannende Fortsetzung der „Parlamentarierinnen-Reihe“, in der zwei Abgeordnete und Freundinnen für Emanzipation und ihr persönliches Glück kämpfen, aber auch die Rechte von Kindern und Frauen. Aber wie schon beim ersten Teil wurden mir einige politische Details etwas zu ausführlich beschrieben.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Antje B., 18.09.2022

    "Die Frauen vom Reichstag: Ruf nach Veränderung " ist der zweite Teil Reihe von Micaela A. Gabriel.
    Auch der zweite Teil hat mir wieder richtig gut gefallen. Ich war regelrecht in der Geschichte gefangen, das Kopfkino lief und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
    Micaela A. Gabriel erzählt die Geschichte zweier Frauen in den 1920er Jahren.
    Sophie Maytrott lebt in einer unglücklichen Ehe in München. Immer öfter bricht sie aus und verbringt viel Zeit in Berlin, wo sie bei ihrer Freundin Marlene unterkommt und sich endlich frei fühlt.
    Sophie engagiert sich im Prozess zur "Schüler Tragödie von Charlottenburg, wo sie dem katholischen Priester Leonard Harnack näher kommt.
    Aber stopp, mehr erzähle ich jetzt von der Geschichte natürlich nicht.
    Die Protagonisten sind sehr lebendig dargestellt. Sodass man sich sehr gut in sie hinein versetzen kann.
    Man merkt, dass die Autorin sehr viel Zeit in die Recherche investiert hat.
    Das Cover ist auch wieder ein wahrer Blickfang.
    Lieben Dank für die tollen Lesestunden und ich freue mich schon sehr auf den dritten Teil.
    Ich vergebe für dieses tolle Buch natürlich eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

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