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  • 5 Sterne

    59 von 100 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Weinlachgummi, 26.11.2017

    Von John Green hatte ich davor nur Das Schicksal ist ein mieser Verräter gelesen und hatte Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken auch gar nicht auf dem Schirm. Trotzdem habe ich mich sehr gefreut, als ich das Buch im Zuge einer Blogger Aktion als Überraschungspost vom Verlag erhalten habe. Sonst hätte ich das Buch wohl nicht gelesen, was echt schade gewesen wäre, da es eine sehr besondere Geschichte ist, die genau meinen Nerv getroffen hat.

    Ich bin nicht meine Gedanken,
    obwohl dir insgeheim nicht ganz klar ist,
    was dann noch von dir übrig wäre.
    Seite 49

    Aza Holmes ist 16 Jahre alt und leidet an zwanghaften Gedanken. Ihr Vater hat ihr den Namen gegeben, von A bis Z, damit sie stets weiß, dass ihr die ganze Welt offen steht. Davis Picket ist der Sohn des untergetauchten Milliardärs und nach seinem Vater benannt, einem Mann, der seine zwei Söhne alleine lässt, um einer Gefängnisstrafe zu entgehen. Beide haben Probleme, unterschiedliche, aber trotzdem kommen sie sich näher. Auf der Suche nachdem verschwunden Milliardär und nach sich selbst.

    Bevor ich anfing zu lesen, hatte ich keine Ahnung, um was es geht. Doch schon auf der ersten Seite hatte mich der Autor. John Green hat so eine tolle Art zu schreiben. Echt, aber auch manchmal poetisch. Und mit dem Satz "Doch ich war gerade dabei herauszufinden, dass dein Leben nicht deine Geschichte ist, sondern eine Geschichte über dich", hatte er mein Interesse schon auf der ersten Seite geweckt. Und es kamen noch so einige schöne Sätze dazu.


    Jetzt ist nicht dein Immer.
    ....
    Ich war nicht immer in meinem Ich, oder meinen Ichs, gefangen.
    Ich war nicht nur gestört.
    Seite 96


    Es dreht sich viel um Aza, ich liebe den Namen, und ihre Gedanken. Dies ist manchmal etwas bedrückend und auch ungewohnt, evtl. auch komisch. Zum Beispiel als sie sich Gedanken darüber macht, wie ihre Verdauung mit den Bazillen funktioniert. Oft tat sie mir sehr leid, weil ihre Gefühle so gut beim Leser ankamen. Wie gerne sie sich dagegen gewährt hätte, einfach nicht mehr daran gedacht hätte, es aber nicht geschafft hat. Ich konnte sehr gut mit ihr Mitfühlen und mich auch manchmal mit ihr identifizieren. Die Suche nach Informationen über den verschwundenen Milliardär locker die Geschichte etwas auf, sodass sie einen nicht runter zieht.

    Das Thema Freundschaft empfand ich auch als zentral. Daisy ist Azas beste Freundin, was nicht immer leicht ist, da Aza sich oft stark mit sich selbst beschäftigt. Wie die beiden dies aber trotzdem meistern, fand ich sehr schön zu lesen. Und auch das, was sich zwischen Davis und Aza entwickelt, wobei ich es zwar sehr realistisch finde, mit aber vielleicht doch etwas anderes gewünscht hätte.


    Fazit:
    Einfühlsam erzählt John Green die Geschichte von Aza.
    Aza leidet stark untere ihren Zwangsgedanken, diese bestimmen leider oft ihren Alltag. Diese Gedanken und wie Aza sie erlebt, kamen sehr gut beim Leser an. Ich habe oft mit ihr gelitten.
    Auch die Freundschaft zwischen ihr und Daisy und wie schwierig eine solche sein kann, hat der Autor überzeugend geschildert.
    Die Suche nach dem verschwundenen Milliardär hat die Geschichte etwas aufgelockert, sodass diese bedrückenden Gedanken nicht zu sehr die Grundstimmung dominieren.
    4,5 Weingummis

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  • 5 Sterne

    29 von 42 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buecherrose, 20.11.2017

    Erschienen als gebundene Ausgabe (20€) und als ebook (15,99€) im Hanser Verlag am 10.11.2017.

    Warum ich diesen Roman lesen wollte: Nahezu jede Leseratte kennt den Autor John Green, das ist kein Geheimnis. Auch ich bin über sein neues Buch gestolpert, welches in den Medien heiß diskutiert wird. Ich muss zugeben, dass ich kaum Bücher von diesem Autor gelesen habe. Eins mochte ich sehr gerne, eines weniger, daher war ich sehr gespannt auf sein aktuelles Werk, habe aber ohne allzu hohe Erwartungen angefangen zu lesen.

    Erst einmal zum Inhalt: Unsere Protagonistin Aza hat alle möglichen und auch so manch skurrilen Phobien, die ihr das Leben manchmal etwas erschweren. Oft versteht sie ihre eigenen Gedanken nicht. Dennoch kommt es zu dazu, dass sie sich zusammen mit ihrer besten Freundin auf die Suche nach einem Milliardär macht, da auf diesen eine 100.000 Euro Belohnung ausgesetzt ist. So lernt sie auch den Sohn von diesem Mann wiederkennen, der ein alter, fast schon vergessener, Freund Azas ist. So beginnt eine schwierige Reise, auf der sie viel Mut beweisen muss.

    Klares Plus für den Schreibstil: Anfangs war ich auch etwas skeptisch darüber, dass es sich bei diesem Roman über ein Jugendbuch handelt, aber nichts an dem Schreibstil würde darauf hindeuten. Eher das Gegenteilige wird hier vermittelt. Die Charaktere konnten mich oft mir ihren intelligenten Gedanken und Dialogen überraschen. Oft dachte ich, dass ein Jugendlicher doch niemals zu solch klugen Aussagen fähig wäre. Ich bin überrascht und begeistert worden!

    Meine Meinung: Leider muss ich zugeben, dass mich Aza manchmal mit ihren Neurosen ganz schon in den Wahnsinn treiben konnte, aber sie ist nun einmal kein gewöhnliches Mädchen. Das wird der Leser schon nach wenigen Sätzen merken. Auch wenn ich sie und ihre Art oft nicht verstehen konnte, so hatte ich doch viel Freude an ihrer Geschichte und habe gerne gelesen. Ehrlich gesagt weiß ich aber nicht, ob ich mit ihr hätte befreundet sein können, aber sie besitzt eindeutig einen interessanten Charakter. Dennoch glaube ich, dass es dies sowieso nicht das Ziel vom Autor war, denn Aza ist eben etwas besonders.

    Mein Fazit: Ein tiefsinniger Roman, der in seiner Einzigartigkeit aufblüht und erstrahlt!

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  • 5 Sterne

    12 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    CanYouSeeMe, 13.12.2017

    Den neuen Roman von John Green habe ich mit größter Spannung erwartet. Ich habe bereits einige Bücher von ihm gelesen und war von jedem begeistert – meine Erwartungen waren dementsprechend hoch. Der Schreibstil passt super zu einem Jugendbuch, er ist flüssig und modern. Die Sprache passt zu den Charakteren und wirkt sehr authentisch.
    Protagonistin Aza ist mir von Beginn an sympathisch gewesen. Sie ist gut charakterisiert und wirkt auf mich sehr lebensnah. Ihre Zwangsstörung steht im Fokus des Buches und der Autor hat es geschafft die Symptomatik ohne zu übertreiben und Dinge ins Lächerliche zu ziehen zu beschreiben. Ich empfinde den Blickwinkel der betroffenen Person als sehr realistisch.
    Auch die Nebencharaktere sind gut dargestellt – ich konnte mir zu jeder Person ein ausreichendes Bild machen und mir die Szenen allesamt gut vorstellen.
    Der Plot über die Suche nach Pickett gerät ein wenig in den Hintergrund, ich habe den Umgang mit der Zwangsstörung als vordergründiger empfunden. Das tut der Sache jedoch keinen Abbruch, denn der Autor konnte mich auch damit begeistern.
    ‚Schlaft gut ihr fiesen Gedanken‘ ist für mich ein grandioses neues Buch von John Green, mit dem er aufs neue gezeigt hat, dass seine Jugendbücher schwierige Themen einfühlsam aufnehmen können.

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  • 5 Sterne

    16 von 29 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    H.S., 20.11.2017 bei bewertet

    Die Macht der Gedanken und das Universum in uns selbst – bewegend, poetisch und bittersüß

    „ICH ist das Wort, das am schwersten zu definieren ist.“ (S. 82)

    Meine Meinung:
    Viele Bücher bestechen durch eine komplexe Storyline, einen zum bersten gespannten Spannungsbogen, unvorhersehbare Überraschungsmomente oder schockierende und faszinierende Auflösungen zum Schluss. Das alles… braucht John Green nicht! Denn „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ ist eines dieser seltenen Bücher, die in ganz leisen Tönen daher kommen und es dennoch schaffen, ihre Leser still und heimlich um den Finger zu wickeln, zu packen und bis zum Schluss nicht mehr loszulassen.

    Dies haben wir insbesondere Greens außergewöhnlicher Protagonistin, der 16jährigen Aza Holmes zu verdanken. Von außen betrachtet könnte man sie für einen ganz normalen Teenager in einem alltäglichen Leben halten. Doch tief in ihr drin brodeln ihre Gedanken - ständig und unentwegt – und ziehen sie immer tiefer hinab, befeuert von ihren diversen Phobien und Ängsten und bis hin zu selbstzerstörerischen Zwangshandlungen und schweren Panikattacken. Obwohl ihr das alles selbst bewusst ist, kann Aza diesem Teufelsreis nicht entkommen und denkt über sich selbst: „Ich konnte mein Leben lang nicht geradeaus denken oder auch nur einen Gedanken zu Ende denken, weil meine Gedanken keine Linien, sondern ineinander verknotete Schleifen waren, Treibsand, Wurmlöcher, die alles Licht verschluckten“ (S. 114). Trotz aller Probleme und Lasten, die Aza mit sich herumträgt, mochte ich sie doch von der ersten Seite an.

    Das Besondere an diesem Roman ist, dass John Green seine Leser tief, ganz tief in das Leben, die Gedankenwelt, die Sorgen, Nöte und Ängste seiner Protagonistin abtauchen lässt. Mit jeder Seite, die wir umblättern, werden wir dabei Stück für Stück ein bisschen mehr zu Aza, spüren ihre Nöte und leiden mit ihr mit. Doch so schwierig alles zwischenmenschliche für Aza ist und so sehr sie mit sich selbst zu kämpfen hat – sie findet doch zwei Menschen, die ihr Halt geben und sie so lieben können wie sie ist („Holmsey, eines Tages bekommst du den Nobelpreis in Haarspalterei, und dann bin ich so stolz auf dich.“ - S. 47).

    Man fühlt und leidet während des Lesens mit Aza mit, hofft mit ihr, zittert mit ihr und manchmal lächelt man auch mit ihr. Während Azas Gedanken unaufhörlich um die komischsten Dinge kreisen, kreisten meine Gedanken bittend darum, dass John Green doch ein Happy End für seine Protagonistin bereithalten würde. Ob diese Hoffnungen am Ende erfüllt wurden, verrate ich natürlich nicht. Hierzu möchte ich aber Aza selbst zitieren: „Das Problem bei Happy Ends ist, dass sie entweder nicht richtig glücklich sind, oder sie sind kein richtiges Ende“ (Aza, S. 272) – Ich sage nur soviel: Mir hat das Ende gut gefallen und mich mit einem wohligen Gefühl zurückgelassen.

    FAZIT:
    Leise, gefühlvoll und doch gewaltig – für mich schon jetzt ein Klassiker der modernen Literatur.

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  • 5 Sterne

    30 von 58 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    smartie11, 20.11.2017

    Die Macht der Gedanken und das Universum in uns selbst – bewegend, poetisch und bittersüß

    „ICH ist das Wort, das am schwersten zu definieren ist.“ (S. 82)

    Meine Meinung:
    Viele Bücher bestechen durch eine komplexe Storyline, einen zum bersten gespannten Spannungsbogen, unvorhersehbare Überraschungsmomente oder schockierende und faszinierende Auflösungen zum Schluss. Das alles… braucht John Green nicht! Denn „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ ist eines dieser seltenen Bücher, die in ganz leisen Tönen daher kommen und es dennoch schaffen, ihre Leser still und heimlich um den Finger zu wickeln, zu packen und bis zum Schluss nicht mehr loszulassen.

    Dies haben wir insbesondere Greens außergewöhnlicher Protagonistin, der 16jährigen Aza Holmes zu verdanken. Von außen betrachtet könnte man sie für einen ganz normalen Teenager in einem alltäglichen Leben halten. Doch tief in ihr drin brodeln ihre Gedanken - ständig und unentwegt – und ziehen sie immer tiefer hinab, befeuert von ihren diversen Phobien und Ängsten und bis hin zu selbstzerstörerischen Zwangshandlungen und schweren Panikattacken. Obwohl ihr das alles selbst bewusst ist, kann Aza diesem Teufelsreis nicht entkommen und denkt über sich selbst: „Ich konnte mein Leben lang nicht geradeaus denken oder auch nur einen Gedanken zu Ende denken, weil meine Gedanken keine Linien, sondern ineinander verknotete Schleifen waren, Treibsand, Wurmlöcher, die alles Licht verschluckten“ (S. 114). Trotz aller Probleme und Lasten, die Aza mit sich herumträgt, mochte ich sie doch von der ersten Seite an.

    Das Besondere an diesem Roman ist, dass John Green seine Leser tief, ganz tief in das Leben, die Gedankenwelt, die Sorgen, Nöte und Ängste seiner Protagonistin abtauchen lässt. Mit jeder Seite, die wir umblättern, werden wir dabei Stück für Stück ein bisschen mehr zu Aza, spüren ihre Nöte und leiden mit ihr mit. Doch so schwierig alles zwischenmenschliche für Aza ist und so sehr sie mit sich selbst zu kämpfen hat – sie findet doch zwei Menschen, die ihr Halt geben und sie so lieben können wie sie ist („Holmsey, eines Tages bekommst du den Nobelpreis in Haarspalterei, und dann bin ich so stolz auf dich.“ - S. 47).

    Man fühlt und leidet während des Lesens mit Aza mit, hofft mit ihr, zittert mit ihr und manchmal lächelt man auch mit ihr. Während Azas Gedanken unaufhörlich um die komischsten Dinge kreisen, kreisten meine Gedanken bittend darum, dass John Green doch ein Happy End für seine Protagonistin bereithalten würde. Ob diese Hoffnungen am Ende erfüllt wurden, verrate ich natürlich nicht. Hierzu möchte ich aber Aza selbst zitieren: „Das Problem bei Happy Ends ist, dass sie entweder nicht richtig glücklich sind, oder sie sind kein richtiges Ende“ (Aza, S. 272) – Ich sage nur soviel: Mir hat das Ende gut gefallen und mich mit einem wohligen Gefühl zurückgelassen.

    FAZIT:
    Leise, gefühlvoll und doch gewaltig – für mich schon jetzt ein Klassiker der modernen Literatur.

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  • 5 Sterne

    13 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Landkartenleser, 04.12.2017

    Gedankenspiralen

    Inhalt:
    "Schlaft gut ihr fiesen Gedanken" von John Green erzählt die Geschichte von Aza Holmes, die geplagt wird von der Angst vor Bakterien und sich immer öfter in ihren Gedankenspiralen verliert. Als der Milliardär Russell Pickett in ihrer Heimatstadt Indianapolis gesucht wird, trifft sie auf ihren alten Freund Davis. Immer wieder steht sie vor schweren Entscheidungen, kämpft mit sich selbst und entwickelt unerwartete Gefühle.

    Cover und Ausstattung:
    Ein hübsch aufgemachtes Buch mit farbigen Buchschnitt und einem Schutzumschlag zum wenden. Die Farben von Cover und Schutzumschlag sind eine gewagte Kombination, die aus dem Buch einen wunderschönen Hingucker machen.
    Das Cover bezieht sich auf Azas Gedankenspirale und auch die Schildkröten spielen gegen Ende des Buches eine Rolle. Diese Sonder Edition kann sich sehen lassen und ist ein kleiner Schatz im Bücherregal.

    Meine Meinung:
    Ein toller neuer John Green Roman, welcher von einer Protagonistin getragen wird, die im ersten Moment anstrengend und neurotisch wirkt, die man aber unglaublich schnell ins Herz schließt. Und trotz ihrer psychischen Krankheit entpuppt sie sich als eine starke und kluge junge Frau.
    Auch wenn ich bisher nie restlos begeistert von John Greens Werken war, überzeugt er doch immer mit sprachlicher Qualität und vielen philosophischen Ansätzen. Er wählt viele Metaphern und Zitate, welche die Thematik fantastisch unterstützen. Man hat nicht das Gefühl ein plumpes Jugendbuch zu lesen, sondern in eine Geschichte einzutauchen mit einer ernsten Thematik, die ans Herz geht. Es scheint, als würde der Autor mit diesem Buch auch eine bisher unbekannte Seite von sich selbst offenbaren.
    Azas Krankheit wird nicht beschönigt und sie trifft auch keine Wunderheilung, so wie in den meisten Jugendbüchern, nicht aber bei John Green. Er macht dem Leser verständlich, dass sie immer kämpfen muss und es machmal gute, aber leider auch schlechte Tage geben wird und macht Azas Geschichte damit auch so glaubhaft.
    Dieses Buch beschäftigt sich allerdings nicht nur mit Azas Geschichte, sondern auch mit dem Leben ihrer Freunde um sie herum, womit John Green viele verschiedene Komponenten mit einbringt. Er legt die verschiedensten Ängste, Sorgen und Gefühle der Jugendlichen offen, wozu Armut, Verlust, aber auch Liebe und Freundschaft zählen.
    Teilweise kann ich mich auch mit Aza identifizieren, da ich mir auch selbst in vielen Momenten viel zu viele sinnlose Gedanken mache. Daher haben mich Azas Zustand und ihre unendlich schlimmeren Gedankenspiralen, sehr berührt, denn für sie scheint es oft, als gebe es kein entkommen.
    Das Ende kam dann doch sehr plötzlich, denn eigentlich wollte ich Aza und ihrer Freunde noch gar nicht gehen lassen.

    Fazit:
    Eine starke Geschichte mit mir bisher unbekannter Thematik und viel sprachlicher Qualität. Nicht das typische plumpe Jugendbuch.
    Erhält von mir 4,5 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    11 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Stinsome, 30.07.2018

    »Das Leben reimt sich, aber nie an der Stelle, wo man es erwartet.« (S.152)

    Dies ist mein erstes Buch von John Green, das ich beendet habe. Ich habe in der Vergangenheit bereits Paper Towns und Looking for Alaska angefangen, ich habe die Filme zu Paper Towns und The Fault in Our Stars gesehen – und ich kann guten Gewissens sagen, dass John Greens Geschichten immer etwas Besonderes sind. Auch mit „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ bzw. „Turtles All the Way Down“ ist das nicht anders.

    Zunächst mal ist es ein sehr persönliches Buch, denn die Protagonistin Aza hat wie auch John Green selbst mit psychischen Problemen zu kämpfen. Sie hat Ängste, die ihre Gedanken beherrschen, die sie zu Dingen zwingen, die sie nicht tun oder nicht denken will. Als ein Milliardär, der Vater ihres alten Freundes Davis, verschwindet und eine Belohnung von 100.000 Dollar für Hinweise auf dessen Verbleib ausgesetzt wird, lässt sich Aza von ihrer besten Freundin Daisy dazu überreden, dem Verschwinden auf den Grund zu gehen und sich wieder mit Davis in Verbindung zu setzen. Es entspinnt sich keine Abenteuergeschichte, wie es der Klappentext andeutet, sondern eine Erzählung von Azas problematischem Alltag sowie ihren Schwierigkeiten in Sachen Freundschaft und Liebe.

    John Greens Schreibstil ist angenehm zu lesen und wechselt stetig von einem humorvollen zu einem ernsteren Ton. Im einen Moment ist er tiefgründig und voller komplexer Gedankengänge, denen man zu folgen versucht, im nächsten werden die Unterhaltungen durch witzige Bemerkungen aufgelockert.

    »In die Augen kann man jedem sehen. Aber jemand zu finden, der dieselbe Welt sieht, ist ziemlich selten.« (S. 14)

    Zu Anfang wird man mit Azas Angst- und Zwangsstörung konfrontiert, die mich zunächst etwas überrumpelte, da man ohne Vorwarnung direkt hineingestoßen wird. Sie sitzt am Tisch in der Cafeteria und kann, während ihre Freunde sich über ein Kunstprojekt unterhalten, an nichts anderes denken, als an C. Difficile, ein Bakterium, das sich in ihrem Körper vermehren und zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung führen könnte. Aus dieser Gedankenspirale ist sie unfähig auszubrechen, sie ist ihren Gedanken hilflos ausgeliefert. Im Laufe des Buches ist diese selbstverständlich immer wieder Thema und wird von Seite zu Seite unglaublich gut dargestellt, sodass man sich in Aza zumindest annähernd hineinversetzen kann. Azas Gedankengänge sind interessant geschrieben, sie ficht Kämpfe mit sich selbst aus und der Leser leidet mit ihr, hofft, dass sie sich gegen ihre Gedanken behaupten kann, und ist bedrückt, wenn es natürlich nicht so kommt.

    »Es ist seltsam zu wissen, dass man gestört ist und nichts dagegen tun kann, weißt du? Es ist nicht so, dass man sich für normal hält. Mir ist klar, dass da ein Problem ist. Aber ich kann es einfach nicht lösen.« (S. 202)

    Dieses Buch ist in vielen Punkten etwas Besonderes. Ich hatte nach der Lektüre des Buches tatsächlich das Gefühl, etwas gelernt, etwas für das Leben mitgenommen zu haben. Es gibt viele tiefgründige Gedanken, die geäußert werden, Gedanken, die ich persönlich noch nie hatte, die aber so interessant sind, dass ich mir immer noch den Kopf darüber zerbreche.

    »ICH ist das Wort, das am schwersten zu definieren ist.« - »Vielleicht ist man das, was man nicht nicht sein kann.« (S. 82)

    Zudem interessiert sich der männliche Gegenpart Davis für Astronomie und äußert im Laufe des Buches immer wieder Fakten, die mir bis dato fremd waren und mein Interesse geweckt haben. Ich habe mich öfter dabei ertappt, wie ich mein Buch zur Seite legte und bestimmte Dinge gegoogelt habe, um mehr darüber zu erfahren. Für mich ließ sich das Buch nicht einfach weglesen, ich war quasi dazu gezwungen, mich mit bestimmten Thematiken näher auseinanderzusetzen.

    »Und Navi ist 550 Lichtjahre weit weg. […] Von hier aus können wir
    nicht wissen, ob Navi vielleicht schon vor 500 Jahren explodiert ist.« - »Wow. Das heißt, wir sehen in die Vergangenheit.« (S. 105)

    Leider muss ich sagen, dass in dem Buch handlungstechnisch nicht viel passiert. Es fehlt Dynamik und Spannung, was bei dem Thema nun mal nicht anders zu erwarten ist, das Lesen manchmal aber etwas träge macht.

    Zudem kann man die Liebesgeschichte als „Nebenerscheinung“ bezeichnen. Sie ist kein Aspekt der Handlung, der den Leser glücklich macht oder ihm ein Lächeln aufs Gesicht zaubert – vielmehr handelt es sich um einen weiteren bedrückenden Aspekt, der Azas „Problem“ noch mehr in den Vordergrund rückt und verständlich rüberbringt, wie dieses ihr den Alltag schwerer macht. Auch die Freundschaft zu Daisy ist dort zu verorten. Daisy ist es, die Aza deutlich macht, dass Azas psychische Krankheit auch für ihre Mitmenschen nicht leicht ist, ja, vielleicht sogar anstrengend und schwer auszuhalten ist. Ich wusste ehrlich gesagt bis zuletzt nicht, ob ich Daisy mögen sollte oder nicht…

    »Was ich sagen wollte, Holmesy, ist, ja, du bist anstrengend, und ja,
    deine Freundin zu sein ist harte Arbeit. Aber du bist der faszinierendste Mensch,
    dem ich je begegnet bin […].« (S. 235)


    Ich glaube wirklich, dass dieses Buch etwas Besonderes ist – vor allem für all diejenigen, die selbst von Angst- und Zwangsstörungen betroffen sind und sich hierin eventuell wiederfinden und verstanden fühlen. Als Außenstehender ist es unglaublich schwer, sich darin hineinzufühlen, ich denke, man kann es nie wirklich verstehen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Aber ich finde, dieses Buch vermittelt uns mit seiner einfühlsamen, nachdenklichen Art einen wirklich guten Eindruck.

    „Man findet nie Antworten, sondern immer nur bessere Fragen.« (S. 263)

    Fazit
    Wer eine abenteuerliche Hinweissuche erwartet, ist hier an der falschen Adresse. Man begleitet Aza in ihrem Alltag, bangt, leidet und hofft mit ihr. Ein ruhiges Buch, das zum Nachdenken anregt. Ich vergebe 4 Sterne.

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  • 5 Sterne

    9 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isaopera, 03.01.2018 bei bewertet

    Die meisten kennen John Green durch "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" und lieben ihn eben deswegen. Gerade dieses Buch habe ich bisher noch nicht gelesen, werde es aber gerade nach der Lektüre von "Schlaft gut..." nicht mehr lange liegen lassen. Ich kannte vorher nur "Margos Spuren" von diesem Autor, das ich gut fand, aber nicht perfekt. Aufgefallen ist mir damals schon sehr gute Schreibstil und Wortwitz des Autors und auch die Leseprobe von "Schlaft gut..." konnte mich überzeugen!
    Und was soll ich sagen, das Buch war für mich ein echter Überraschungsknüller! Ich finde es toll, wie sensibel das Thema psychischer Erkrankungen verarbeitet wird. Die Darstellung ist sehr persönlich, sehr ausführlich...aber gerade das hat mir so gut gefallen. Ich konnte mich auf die Gedankenspiele der Protagonistin einlassen und habe mit ihr gefühlt. Dadurch gab es den einen oder anderen emotionalen Höhepunkt und das Ende blieb weitgehend unklar.
    Ich mag den Stil, der sehr frisch, jugendlich, aber auch sehr klug ist. Aza beobachtet genau und zeigt uns viele Wahrheiten auf - und auch ihr Umfeld ist von klugen und sehr besonderen Figuren bevölkert.
    Leider hat das Buch nur 280 Seiten und begleitet einen daher nicht sehr lange, aber mir hat die Lektüre sehr gefallen! Über die letzten beiden Seiten...gut, darüber kann man sich streiten und ich würde für den doch etwas hektischen Zukunftsexkurs wohl auf 4,5 Sterne runterstufen. Dennoch von mir eine deutliche Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    17 von 32 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 21.01.2018 bei bewertet

    Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken, Roman von John Green, 288 Seiten erschienen im Hanser Verlag. Ein bewegender Jugendroman des Bestsellerautors über Liebe, Freundschaft und Krankheit.
    Aza Holmes ist eine gute Schülerin, trotzdem ist sie behaftet mit vielen Ängsten, vor Krankheiten, vor Bakterien, vor dem Leben. Ihre nächsten Menschen sind ihre Mutter, ihre Therapeutin und ihre beste Freundin Daisy, die in dieser Freundschaft mehr gibt, als sie bekommt. Als der Milliardär Russel Pickett spurlos verschwindet und eine Belohnung von 100 000 $ ausgelobt wird, machen sich die Freundinnen auf die Suche. Dabei kommt Aza , Davis dem Sohn des Verschwundenen sehr nahe. Zu nahe als sie manchmal ertragen kann. Können die Freunde das Rätsel um den schwerreichen Pickett lösen?
    Ein schönes Buch, auch optisch mit diesem orangen Buchschnitt, eingeteilt in 24 Kapitel erzählt aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Aza. Traurig, lustig und voller Lebensweisheiten, verfasst. Die witzigen Dialoge, ja Wortgefechte zwischen Aza und ihrer Freundin Daisy haben mich des Öfteren zum Schmunzeln gebracht und ein paar Seiten weiter war ich den Tränen nahe. Viele Zitate, wie z.B. „Das wahre Grauen ist nicht, Angst zu haben. Es ist, keine andere Wahl zu haben. Oder „Dein Jetzt ist nicht dein immer“. Dazu die Definition von Eltern: „Eltern waren die, die einen liebten, ohne dafür bezahlt zu werden.“ Diese Zitate hab ich mir aufgeschrieben um sie nicht zu vergessen. John Green schreibt mit unerschrockener Klarheit und wundervollen Worten von der Zerbrechlichkeit der Liebe, innerer Widerstandskraft und lebenslänglicher Freundschaft. Die Lektüre hat mir sehr deutlich aufgezeigt, was es bedeutet unter einer Zwangsneurose zu leiden.
    Aza mit ihren zwanghaften Handlungen hat mir sehr leid getan, noch immer quält sie der Verlust ihres Vaters, sie kann ihre Freundschaft mit Davis nicht genießen, weil sie bei jedem Kuss nur an die Millionenen von Bakterien denken kann, die in ihren Körper gelangen. Davis, der arme reiche Junge und sein Bruder Noah haben alles was sich ein Teenager nur wünschen kann und sind trotzdem einsam und bedauernswert. Mrs. Holmes bricht es fast das Herz durch die Sorgen, die sie sich um ihre Tochter macht. Am besten gefiel mit Daisy, die freche, taffe wortgewandte Freundin, die stets mit Wort und Tat an Aza’s Seite ist, der einzige Mensch, dem sie alles anvertraut. John Green ist hier ein bezauberndes Buch gelungen, welches zwar kein „Happy End“ aber Hoffnung verspricht.
    Gerne hätte ich noch weitergelesen und erfahren was das Leben für die Charaktere noch zu bieten hat. Ob Jugendliche im Alter der Charaktere fähig sind, solche tiefgründigen Worte beim Chatten zu finden und Gedichte in diesem Stil zu verfassen möchte ich bezweifeln. Auch der Teil mit dem „Geldsegen“ aus der Frühstücksflockenschachtel ist für mich etwas unglaubwürdig. Der Spannungsbogen war mäßig hoch, hatte ich aber auch in diesem Genre nicht anders erwartet.
    Trotzdem kann ich das Buch weiterempfehlen. Ein Roman der noch eine Weile nachwirkt, einfühlsam erzählt. Von mir 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    14 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    books4ever, 31.01.2018

    Azas Gedankenwelt

    John Greens langersehnter neuer Roman „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ behandelt das Thema Zwangsstörungen.
    Im Mittelpunkt der Handlung steht die 16-jährige Aza Holmes aus Indianapolis. Sie könnte ein ganz normales Teenagerleben führen, wären da nicht all ihre Ängste und Zwangsstörungen, die jeden Tag für sie zu einer Herausforderung machen. Immer an ihrer Seite ist ihre treue beste Freundin Daisy. Sie ist es auch, die Aza überredet, sich gemeinsam auf die Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu machen, auf den einen hohe Belohnung ausgesetzt ist. Für Aza beginnt ein ungewohntes Abenteuer, bei dem sie auch dem Sohn des verschwundenen Milliardärs, Davis Pickett, näher kommt.

    „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ ist ein typischer John Green Roman. Der Schreibstil ist ganz im Stil von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ gehalten und besticht durch die ruhige, aber auch sehr einfühlsame Erzählweise. Hierdurch gelingt es einem sehr gut, sich in Azas chaotische und oftmals nicht rationale Gedankenwelt hineinzuversetzen und ihre Ängste doch irgendwie nachzuvollziehen und zu verstehen. Man fühlt mit Aza mit, freut sich über die kleinen Fortschritte, die sie macht und leidet mit ihr, wenn sie mal wieder in ihren Gedankenspiralen gefangen ist.
    Auch ihre verrückte Freundin Daisy habe ich auf Anhieb ins Herz geschlossen. Sie erträgt die Ticks von Aza, steckt des öfteren auch mal selbst deswegen zurück und ist doch stets an ihrer Seite.

    Dadurch dass man so detaillierte Einblicke in Aza und ihre Zwangsstörungen erhält, bleibt leider der Rest der Handlung ein wenig auf der Strecke. Zu Beginn der Geschichte machen sich die beiden Freundinnen auf die Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett. Dabei lernen sie auch dessen Sohn Davis kennen, den Aza bereits aus einem Ferienlager in ihrer Kindheit kennt. Nach und nach kommen die beiden sich näher, was für Aza und ihre Ängste eine unglaubliche Herausforderung darstellt. Die Suche nach Davis’ Vater wird schließlich zur Nebensache, auch wenn dessen Verschwinden am Ende aufgeklärt werden kann.
    Wenn schon ein solcher Handlungsstrang eingebaut wird, hätte der Autor den Fokus meiner Meinung nach gerne noch ein wenig mehr auf die detektivischen Ermittlungen der Freundinnen legen können. Das hätte bei der doch recht ernsten Geschichte vielleicht noch ein bisschen für Auflockerung und Spannung gesorgt.

    Alles in allem ist „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ zwar etwas anders als erwartet, aber dennoch ein würdiger Nachfolger der vorherigen Romane von John Green: Vielschichtig, einfühlsam und bewegend. John Green gelingt es, den Leser in Azas Gedankenwelt hineinzuziehen, die einen, auch nach Beenden des Buches, nicht so schnell wieder loslässt. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    11 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 11.11.2017

    Turtles all the way down

    Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken hat den Originaltitel “Turtles all the way down“, der mir sogar noch besser gefällt. Es ist ein Jugendbuch, aber auch mehr, auf jeden Fall intelligent geschrieben. In erster Linie ist es ein einleuchtendes Buch über Zwangsstörungen und wie dass das Leben einer Jugendlichen beeinflusst. Die 16jährige Aza kann sich ihren Ticks nicht entziehen, dabei ist die Angst vor Bazillen und Krankheiten am schlimmsten. Zusätzlich quält sie manchmal der Gedanke Fiktion zu sein, daher verletzt sie sich manchmal selbst, um sich zu beweisen, das sie real ist.
    Seit 5 Jahren geht sie schon in Therapie und nimmt Medikamente, aber viel hilft das nicht.
    Das beeinflusst natürlich auch ihre aufkeimende Liebesbeziehung zu David, dessen Vater verschwunden ist.
    Selbst ein Kuss zwischen ihnen wird für Aza zum Problem. Von ihrer Mutter fühlt sich Aza zu sehr behütet.
    Dabei ist sie intelligent und hofft zu studieren.
    Wirklich dauerhaft ist ihre lange Freundschaft zu ihrer besten Freundin Daisy (ein erfrischender und gelungener Charakter), aber da sich Aza immer viel zu sehr auf ihre Ängste konzentriert ist auch diese Beziehung manchmal nicht ohne Spannungen. Daisys Humor und ihre Bodenständigkeit helfen jedoch.
    Diese Abschnitte mit den beiden haben mir am Besten gefallen, die zwischen Aza und Dave sind vorsichtig und verhalten. Das ist aber auch gut so, der Roman wird nie zum reinen Liebesroman. Das Gesamtergebnis überzeugt!

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  • 5 Sterne

    11 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 09.11.2017

    Einfach John Green!

    Inhalt:
    Die sechzehnjährige Aza Holmes hat ihr Leben nicht wirklich im Griff. Es wird bestimmt durch Zwangsgedanken und absurde Ängste. Wie gut, dass ihre beste Freundin Daisy immer für sie da ist.

    Als der Milliardär Russell Pickett verschwindet und eine Belohnung ausgesetzt wird, überredet Daisy Aza, Nachforschungen anzustellen, denn Aza kennt Picketts Sohn Davis von früher. Als Aza und Davis sich nun nach einigen Jahren wieder begegnen, scheint es, als würden zwei sich finden, die wie füreinander geschaffen sind …

    Meine Meinung:
    Ich habe das Glück, ein Exemplar der limitierten 1. Ausgabe zu besitzen. Neben dem farbigen Buchschnitt verfügt es über ein Wendecover und eine Nummerierung.

    John Green hat mich gleich wieder von der ersten Seite an gepackt mit seiner ungewöhnlichen Protagonisten, die ein bisschen schräg daher kommt, aber sehr sympathisch ist. Denn Aza finde ich unheimlich interessant. Ich mag Protagonisten, die anders sind, die ein spezielles Problem haben. Es ist spannend, mitzuerleben, wie sie das Problem langsam in den Griff bekommen – oder auch nicht.

    Ich wette, einige Menschen haben so wie Aza manchmal das Gefühl, dass ihr Leben nicht echt ist, dass sie selbst vielleicht nur Fiktion sind, eine Rolle in einer Geschichte spielen, die jemand anderes sich ausgedacht hat. Ständig überlegt sie, was das Ich ausmacht. Sind es die Gedanken, ist es der Körper, die Seele oder was sonst? Ist Aza also ihre krankhaften Gedanken?

    Die Kombination von ernsthaft und humorvoll ist dem Autor wieder mal hervorragend gelungen. Es macht unheimlich Spaß, diese interessante, berührende, aber auch bedrückende Geschichte zu lesen. Ich habe viel über Zwangshandlungen und über Tuataras gelernt, musste aber auch immer wieder schmunzeln und das ein oder andere Tränchen aus dem Augenwinkel wischen.

    John Green schreibt herrlich lebendig und zieht die Lesenden damit mitten in die Handlung hinein. Man hat das Gefühl, Aza und ihre Freunde schon ewig zu kennen. Dabei ist die Erzählung sehr abwechslungsreich. Neben reinem Bericht der Ereignisse aus Azas Perspektive in Ich-Form dürfen wir an Azas Gedanken und Ängsten teilhaben, Chat-Verläufe und Blogeinträge lesen. Das wirkt alles sehr authentisch.

    Mehr als fünf Jahre liegen zwischen zwischen dem letzten Werk des Autors, „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, und „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“. Hoffentlich dauert es bis zum nächsten nicht wieder so lange.

    Fazit:
    John Green konnte mich wie schon mit „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ auch mit seinem neuesten Werk begeistern. Ein gewisses Maß an Empathie sollten die Lesenden schon mitbringen, um sich mit der Protagonistin Aza anfreunden zu können, da sie nicht ganz einfach ist.

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  • 5 Sterne

    16 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Max, 27.11.2017

    Das neue Buch von John Green handelt von der jungen Aza Holmes. Eines Tages beschließt sie mit ihrer besten Freundin Daisy, sich an der Suche nach dem untergetauchten Milliardär Russel Davis Pickett zu beteiligen, um an die ausgelobte Belohnung zu kommen. Dabei lernt insbesondere Aza den Sohn des Verschwundenen, Davis jun., mit dem sie schon in ihrer Kindheit ab und zu Zeit verbracht hatte, besser kennen. Nach und nach entwickelt sich eine tiefgehende und emotionale Geschichte, von der ich an dieser Stelle nicht zu viel vorweg nehmen möchte.


    Schon das Buchcover an sich ist ein Hingucker. Es lohnt sich, es einige Momente auf sich wirken zu lassen. Den orangenen Schnitt finde ich sehr gelungen. Kurzbeschreibung und Klappentext verraten noch nicht zu viel über den Inhalt. 
    Die Handlung hat von Anfang bis Ende einen roten Faden und ist nachvollziehbar. An mancher Stelle ergeben sich unerwartete Wendungen. Green stellt, wie ich finde, die Lebenswelt der Protagonisten, von Jugendlichen, die eine High School in den USA besuchen, absolut authentisch dar. Er erzählt von der Schule und auch viel von dem, was man in diesem Alter in der Freizeit eben so macht: Freunde treffen, erste Erfahrungen in der Liebe, berufliche Orientierung und so weiter. Unnötige oder langweilige Nebenerzählungen finden sich nicht. Besonders gelungen und erwähnenswert ist, wie toll der Autor die Zwangsgedanken der Protagonistin beschreibt. So kann man als Leser regelrecht mitfühlen, wie es Aza gehen muss, wie sie ihren eigenen Körper als Gefängnis erlebt, ihre Aufs und Abs, Höhen und Tiefen, die Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Ich. Bemerkenswert auch die tiefgründigen Gespräche zwischen den Protagonisten, aus denen ich eine Reihe schöner Zitate mitnehmen konnte. Diese wirken auch überhaupt nicht übertrieben oder unnatürlich, sie zeigen lediglich auf, dass Aza und Davis zwei Jugendliche sind, die schon sehr viel Reife erworben haben. Alles in allem ein wunderbares Buch, die Lesezeit verging wie im Flug.


    Mein Fazit: Es hat sich absolut gelohnt, dieses Buch zu lesen. Ich kannte vorher "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" und fand dieses damals sehr gut zu lesen. Mit entsprechender Erwartung ging ich diesen Roman an - und wurde nicht enttäuscht. Ein sehr starkes Buch mit Tiefgang - wirklich empfehlenswert.

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  • 4 Sterne

    11 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Meliha K., 26.12.2017

    Liebenswerte Protagonistin mit Angststörungen

    Russell Pickett ist verschwunden und es gibt Hunderttausend Dollar Finderlohn.
    Aza selbst würde sich nicht an der Suche beteiligen, doch ihre Freundin Daisy überzeugt sie. Sie suchen nach Informationen und landen beim Sohn des Milliardärs, Davis. Ein Jugendfreund von Aza, und er erinnert sich auch noch an sie ...
    Doch es kann gar nicht alles ruhig und normal verlaufen solange Aza immer wieder von Angststörungen und Zwangsgedanken geplagt wird. Aza will sich ihren Ängsten und Sorgen stellen, aber wenn sie erstmal in einer Gedankenspirale ist, dann kommt sie nur schwer wieder raus ...

    Protagonisten
    Aza hat ihre Ängste und Macken, ihre Zweifel, Panikattacken und Zwangsgedanken. Manchmal überkommen sie sie einfach, wenn sie nervös oder gestresst ist, aber meistens einfach so. Beim Mittagessen. Beim Autofahren. Sie versucht natürlich, dagegen anzukämpfen, aber sie sind oft stärker als Azas Wille, sie zu vertreiben. Das ist nicht ihre Schuld, darum tut es einem ja auch so leid, wie sehr sie davon gequält wird.
    Manchmal hat es mich überrascht, wie normal sie dann oft war. Wenn sie gerade nicht das Opfer ihrer Psychosen war, war sie ein schüchternes, liebes Mädchen, das man einfach mögen muss!

    Daisy möchte unbedingt den verschwundenen Milliardären finden und die Belohnung kassieren. Sie erträgt Aza trotz all ihrer Macken und ist ihre beste Freundin, die mit ihr alles erlebt. Sie bringt eine Leichtigkeit in Azas Leben, weil sie selbst so locker drauf ist und sich wie eine ganz normale Jugendliche verhält, sich also für Jungs interessiert und Star Wars liebt. Sie wirkt oft aber auch etwas oberflächlich, weil Aza vergleichsweise viel ernstere Gedanken hat.

    Aza war mal vor langer Zeit mit Davis befreundet und trifft ihn nun, um an Informationen zu gelangen, was auch klappt. Davis ist ein sehr lieber Kerl, dem der Reichtum nicht zu Kopf gestiegen ist. Er geht manchmal locker mit Geld um, aber das liegt an seiner Beziehung zu seinem Vater, die eigentlich nicht vorhanden ist. Ihm ist klar, dass man mit Geld nicht alles kaufen kann, vor allem nicht die wirklich wichtigen Dinge. Er kümmert sich um seinen Bruder und macht sich große Sorgen um ihn, weil dieser sehr empfindlich auf die Flucht ihres Vaters reagiert. Meistens ist Davis eher ernst, aber auch sensibel und schüchtern und das macht ihn zu einem sehr liebenswerten Charakter.

    Handlung und Schreibstil
    Also verglichen mit anderen Büchern von John Green hat es mir sehr gut gefallen. Er mag ja gerne etwas speziellere Charaktere, und dann am liebsten ganz viele davon auf einem Haufen, aber so war es hier nicht. Es gab eben Aza mit ihren Angststörungen, den reichen Davis und die Fan-Fiction schreibende Daisy. Das hat mich sehr beruhigt und daher hat es mir auch gut gefallen.
    Sonst gab es natürlich wieder seltsame Themen in seltsamen Situationen, oft fand ich es aber in Ordnung, weil es zu Aza passte. Andererseits fand ich manchmal auch, dass es so wirkte, als ob man durch neue Themen für neuen Stoff zum Nachdenken sorgen wollte. War unnötig, den das Buch hätte auch gut ohne funktioniert!

    Fazit
    Mir hat "Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken" gut gefallen. Die Protagonistin fand ich liebenswert und überzeugend und die Geschichte war unterhaltsam, wenn auch manche Themen manchmal seltsam waren.

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  • 5 Sterne

    10 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fiona S., 02.01.2018 bei bewertet

    Ein echter John Green

    Ich fand das Buch echt richtig gut, vor allem die Handlungen der Protagonistin fand ich aus meiner Sicht sehr nachvollziehbar . Viele würden sie wahrscheinlich als etwas gestört beschreiben, da sie ständig vor allem irrational große Angst hat, die sie einfach nicht abstellen kann. Für Außenstehende mag das etwas seltsam erscheinen, aber ich kann das echt gut nachvollziehen, da ich auch ständig vor Dingen furchtbare Angst habe, die für andere Leute einfach zum Tagesgeschäft gehören.
    John Green schreibt wunderschön und emotional, wie ich es auch schon von seinen anderen Büchern gewohnt war. Ich finde es macht immer wieder Spaß ihn zu lesen. Den Preis für das Buch finde ich allerdings nicht gerechtfertigt.

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  • 4 Sterne

    10 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Annaa L., 28.11.2017 bei bewertet

    Eine Geschichte, die fesselt.
    Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken ist der langersehnte neue Roman von John Green, in dem wir die 16-jährige Aza Holmes auf der Suche nach einem verschwundenen Milliardär begleiten. Aza ist eine ganz besondere Protagonistin, da sie nicht nur mit Panikattacken sondern auch mit einer Zwangsstörung lebt, die sie während ihrer Suche immer wieder aus der Bahn werfen.

    Zu Anfang möchte ich sagen, dass dieses mein erstes John Green Buch war, das ich gelesen habe.
    Ich kann daher keine Vergleiche zu vorherigen Werken ziehen.
    Jedoch bin auch ich mit sehr hohen Erwartungen an das Buch gegangen und kann jetzt schon verraten, dass ich nicht enttäuscht wurde.

    Was dieses Buch so besonders macht, ist unteranderem die Tatsache, dass John Green genauso wie Aza an einer Zwangsstörung leidet.
    Diese eigenen Erfahrungen und Erlebnisse sind merkbar in das Buch mit eingeflossen und haben es sehr glaubhaft gemacht.
    Aza hat z.B. panische Angst vor Bakterien und verliert sich immer wieder in ihren eigenen Gedankenspielen, die im Buch als Gedankenspirale bezeichnet werden.
    Als Leser wurde ich förmlich in diese Spiralen mit hereingezogen und habe mich so darin verloren, dass ich alles um mich herum vergessen habe.

    Außerdem hat mich vor allem der poetische Schreibstil begeistert. Man konnte fast auf jeder Seite des Buches wunderschöne Zitate finden.
    Etwas Kritik muss ich jedoch an der Geschichte an sich anmerken.
    Ich fand es etwas Schade, dass die Suche nach dem verschwundenen Milliardär nur eine kleine und nebensächliche Rolle im Buch gespielt hat. Etwas mehr Handlung wäre schön gewesen.

    Zusammenfassend kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen. Es ist eine wunderschön beschriebene und tiefsinnige Geschichte, die vorallem von ihrer Authentizität lebt.

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  • 4 Sterne

    14 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lisamarie_94, 29.01.2018

    Tolle Buch-Charaktere und eine Geschichte mit Tiefgang!
    Jeder, der schon mal ein Buch von John Green gelesen hat weiß, wie gefühlvoll und manchmal auch traurig seine Geschichten doch sind.

    Auch "Turtles All the Way Down" ist eine liebevoll erzählte Geschichte von einem Mädchen namens Aza, welchem das Leben nicht immer die leichtesten Karten zugespielt hat. Schon in jungen Jahren musste sie mit einem schweren Verlust zurecht kommen.
    Und trotzdem lernt man mit Aza ein junges, tapferes und manchmal auch etwas egoistisches Mädchen kennen, welches sich selbst der größte Feind zu sein scheint.

    Ihre sogenannten "Spiralen" - bei denen sie so eine Art "gedankliche Panikattacken" hat machen ihr das Leben sehr schwer und es wirkt, als wäre es unmöglich, das Aza einen normalen Teenager-Alltag erleben darf.Ihre Freundin Daisy ist ihr jedoch eine große Stütze - kennen sie sich doch schon ein Leben lang und sind somit gut aufeinander abgespielt.

    Als der bekannte Billionär Russell Pickett plötzlich verschwindet und eine hohe Ausgleichszahlung für Informationen zum Verbleib des Billionärs versprochen wird, beschließen die zwei Freundinnen der Sache nachzugehen. Dabei ist es natürlich sehr hilfreich, dass Aza den Sohn von Mr. Pickett - Davis - noch aus Kindertagen kennt. Der Grundstein für eine Geschichte über die erste große Liebe, tiefe Freundschaft und ist somit gelegt und die Geschichte nimmt stetig fahrt auf.

    Der Schreibstil ist gewohnt flüssig zu lesen, es wird eigentlich nie langweilig. Man mag mit Azas Entscheidungen im Leben nicht immer ganz einverstanden sein - beschäftigt man sich aber ein bisschen mit ihr und ihren Lebensumständen, wird einem klar, dass nach außen hin vieles immer einfacher aussieht, als es in Wahrheit wirklich ist.


    Fazit:
    Klare Lese-Empfehlung für alle, die gefühlvolle Geschichten, mit Tiefgang, etwas Humor und auch Romantik mögen.

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  • 3 Sterne

    10 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    H. N., 14.11.2017

    Aza Holmes ist sechzehn und nicht mit Sherlock verwandt, auch wenn sie zum Schluss einen Fall löst, der (k)einer ist. Aza hat auch kein Drogenproblem wie der große Detektiv, dafür leidet sie unter einer Angststörung. Wobei "einer" Angststörung das falsche Wort ist, denn sie hat ständig Angst, und die Gedanken, die dann anfangen, sie wie in einer Spirale enger und um enger um sie zu drehen und sie völlig zu vereinnahmen, löschen alles andere aus. Dass ihre beste Freundin Daisy sie überredet, nach dem verschwundenen Milliardär Pickett zu suchen, ist nicht die einfachste Methode, damit klarzukommen. Und auch Liebe ist etwas, das Angst macht.

    Zwangsneurosen und Angststörungen sind das Thema diesen Buches, und bestimmt sind das wichtige Themen unserer Zeit. Bestimmt ist das Buch auch gut, gar brillant geschrieben und dieses eine Mal ist es allein meine Schuld, dass ich mich zu Tode gelangweilt habe. Ich fand so gar keinen Zugang - nicht zu Aza, nicht zu ihren Problemen, nicht zur Handlung. Für mich war es eine Abfolge langweiliger Gedanken und noch langweiliger Handlungen. Meine emotionale Intelligenz reicht nicht aus, um wieder und wieder dasselbe zu lesen, was in Azas Kopf vorgeht. Ich kenne auch keine Sechzehnjährigen, die so unglaublich coole Sprüche auf Lager haben - einmal, ok. Zweimal auch ok. Aber dauernd, dazu mit der Weisheit von Yoda gesegnet, erschienen mir die Protagonisten hier so unauthentisch wie möglich. Ich war froh, dass das Buch kurz war, nicht mal 300 Seiten und ich weiß nicht, ob ich diese Lektüre an Leute mit ähnlichen Problemen empfehlen soll oder nicht: Betätigt man dadurch Trigger oder verstehen sie einfach die Message des Gelesenen besser? Ich weiß es nicht, nur so viel: nicht meins.

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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dreamer, 31.01.2018

    Bewegende Geschichte

    „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ ist das neueste Werk des Autors John Green, der spätestens seit seinem Erfolgsroman „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ sicherlich vielen Lesern ein Begriff ist. Zunächst einmal muss ich gestehen, dass ich ein großer Fan von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ bin – somit waren meine Erwartungen an „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ ziemlich hoch. Der Roman hat meiner hohen Erwartungshaltung allerdings sehr gut standgehalten.
    Mit Aza Holmes schickt John Green eine Protagonistin ins Rennen, die mit Zwangsstörungen und Zwangsgedanken zu kämpfen hat. Hautnah erlebt man mit Aza zusammen den Schrecken, den diese Zwangsstörungen und -gedanken auch für sie bedeuten, wie es ihr Leben belastet, dass sie selbst nicht das Gefühl hat, die Kontrolle über ihr Leben zu haben. So befremdlich manche Handlungen und Gedanken von Aza auch sein mögen, es geht einem definitiv nahe, wie Aza mit eigentlich ganz normalen Situationen zu kämpfen hat.
    John Green bringt seinen Lesern Azas Probleme behutsam, aber eindringlich nahe. Gerade im letzten Drittel geht es emotional hoch her. Was ich an John Greens Geschichten so liebe, ist, dass der Autor zum Ende seiner Geschichten nicht auf ein komplettes Happy End im Sinne von Hollywoodfilmen besteht – dadurch wirken die Geschichten für mich persönlich noch viel mehr wie aus dem Leben gegriffen.
    Ich jedenfalls kann diesen Roman definitiv für Leser empfehlen, die ein emotional berührendes Leseerlebnis suchen und damit leben können, dass John Green nicht alle Probleme in Wohlgefallen auflösen wird. Von mir erhält „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    7 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    OwlmaBooks, 23.12.2018

    Fakten: Das Buch ist in der Ich-Perspektive der Protagonistin Aza geschrieben und in nummerisch-klassische Kapitel unterteilt. Der Schreibstil ist der Sprache einer 16jährigen angepasst, wobei Aza sehr poetische Gedanken hat.

    Cover: Mir hat das Cover ganz gut gefallen, nachdem ich die Lektüre gelesen habe, weil ich Elemente aus der Geschichte wiederentdeckt habe. Im Laden wäre es allerdings kein Buch, zu dem ich gegriffen hätte, weil mich die Optik überzeugen konnte.

    Protagonistin: Mir hat Aza sehr gut gefallen, da sie für ihr Alter sehr erwachsen denkt. Ich konnte mich vollkommen in ihr Schicksal mit hineinziehen lassen und die Emotionen sehr gut nachvollziehen. Sie ist stärker, als sie selbst weiß. Ihre Ticks und die damit verbundene Zwangsstörung sind sehr detailliert und authentisch dargestellt worden.

    Nebencharaktere: Diese bilden einen krassen Gegensatz zur Protagonstin und runden die Geschichte ab. Der Autor greift dabei niemals auf Stereotypen zurück, sondern setzt auf Individualität. Nicht jeder ist eben das, was er nach außen hin zu sein scheint.

    Spannungskurve: Ich habe das Buch praktisch in einem Rutsch durchgelesen, weil mich Azas Schicksal so bewegt hat. Dabei liegt die Spannung viel mehr in der psychischen Entwicklung der Protagonistin als in der eigentlichen Handlung. Man weiß genau, was man bekommt, aber diese gewisse Vorhersehbarkeit ist glaube ich typisch für Green-Romane.

    Thema: Der Autor beschönigt auch in dieser Geschichte nichts und zeigt dem Leser die nackte Wahrheit, was Zwangsneurosen angeht. Gerade diese Ehrlichkeit weiß ich bei Green zu schätzen, weswegen ich immer wieder zu seinen Büchern greife. Für mich eine Story aus dem echten Leben, die die Schattenseiten vom schönen Schein zeigt und einen Menschen beschreibt, der genauso gut du oder ich sein könnte.

    Genre: Wir haben es hier mit einem Jugendbuch zu tun, dass eine leichte Liebesgeschichte enthält. Vordergründig werden aber Azas Gedanken behandelt. Freundschaft und Familienzusammenhalt sind auch zwei Stichwörter, die in dieser Lektüre eine wesentliche Rolle spielen.

    Fazit: Eine berührende Geschichte, die aufgrund ihrer starken Protagonistin und der schonungslosen Wahrheit über „fiese Gedanken“ überzeugen kann. Für mich ein Highlight in diesem Jahr, weil ich als Leser von der ersten Seite an abgeholt und mit auf eine emotionale Reise genommen wurde, die es zu durchleben lohnt.

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