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  • 5 Sterne

    17 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Birgit S., 02.09.2022

    Als Buch bewertet

    Wenn nichts so ist, wie es scheint – Eine fesselnde und eiskalte Reise ins Ungewisse

    „Schnee“ von Yrsa Sigurdardóttir spielt, wie der Name schon sagt, in der eiskalten und verschneiten Landschaft von Island, was allein schon zu Gänsehaut führt, aber auch der Inhalt des als Thriller bezeichneten Buches hat es in sich. Viele Teile der Handlung des Thrillers, der an sich mehr Mystery- und Gruselroman ist als klassischer Thriller, sorgen dafür, dass es beim Lesen einem kalt den Rücken runterläuft, sei es aufgrund von seltsamen Geräuschen oder kalten Fingern, die einen umarmen. Aber auch die atmosphärisch düstere und beklemmende Beschreibung der isländischen Landschaft und der Handlungsorte rufen ein leichtes Gefühl von Unbehagen bei den Leser*innen hervor.

    Eine große Stärke des Buches ist es, dass es einen in die Handlung direkt hineinversetzt. Man fühlt die Kälte auf der Haut und den Schnee unter den Füßen, wenn man vier Freunden auf ihrer Wanderung in das verschneite isländische Hochland folgt, die für alle vier kein gutes Ende nehmen wird. Ein Gefühl von Unbehagen stellt sich dann ein, wenn man Johanna von der Rettungswacht dann ein paar Tage später auf der Suche nach ebenjener Wandergruppe begleitet. Ebenso wird man nicht das Gefühl von Einsamkeit und der Anwesenheit einer mysteriösen Präsenz los, wenn man Hjörvar bei seiner Arbeit auf einer einsamen Radarstation folgt. Wäre das alles nicht schon genug, ist da noch das Geheimnis um einen gefundenen Kinderschuh.

    Eine weitere Stärke ist das Spiel der Autorin mit der schmalen Grenze zwischen Einbildung und Realität. Nicht nur die handelnden Charaktere, sondern auch die Leser*innen fragen sich, ob sie sich alles nur einbilden und ob ihre Sinne sie täuschen oder ob die seltsamen Geräusche oder Sichtungen von Personen echt sind.
    Anfangs noch eher etwas bedächtig werden die verschiedenen Handlungsstränge eingeführt, doch dann gewinnt die Handlung mit jeder Seite an Spannung dazu, die sie bis zum Ende auch nicht mehr verliert. Mit jedem Kapitel, dass ein weiteres Puzzlestück dem gut durchdachten Gesamtbild hinzufügt, wird es klarer, wie die unterschiedlichen Handlungsstränge zusammengehören. Der Thriller entwickelt hierbei eine regelrechte Sogwirkung, dass man nicht mehr aufhören kann zu lesen, bis man das leicht offene und wie soll es auch anders sein, mysteriöse, aber in sich schlüssige Ende erreicht hat.

    „Schnee“ von Yrsa Sigurdardóttir ist ein fesselnder, atmosphärisch düsterer Mystery- und Psychothriller, der ohne Blut oder Gewalt auskommt und der einem mit der Frage zurücklässt, was nun echt oder Einbildung war und ob man wirklich eine Antwort auf diese Frage haben will.
    Große Leseempfehlung für alle, die auf der Suche nach einem außergewöhnlichen und raffinierten Thriller sind, den man nicht mehr aus der Hand legen kann.

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  • 2 Sterne

    17 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke H., 31.08.2022

    Als Buch bewertet

    Winter in Island. Der Schnee liegt meterhoch, der Wind pfeift. Nicht die beste Zeit, um eine Wanderung zu unternehmen. Doch davon lassen sich die beiden Paare nicht abhalten, haben sie doch jemanden kennengelernt, der den Eindruck vermittelt, dass er sich mit der Gegend auskennt und den Unbillen des Wetters trotzen kann. Doch es kommt anders als erwartet, denn die Gruppe kommt nicht zurück. Ein Such- und Rettungsteam wird losgeschickt, das in einer Berghütte Hinweise darauf findet, dass sie dort vorübergehend Unterschlupf gesucht haben. Die weitere Suche verläuft ergebnislos, bis…ja, bis das Team im Schnee einen Leichnam findet. Unbekleidet. Der dritte unerklärliche Fund während ihres Einsatzes. Zuerst der Kinderschuh, dann die Blutlache und jetzt die Leiche. Äußerst mysteriös, und es dauert auch einige Zeit, bis die Autorin Hinweise einstreut, die weniger der Klärung dienen, sondern leider eher für zusätzliche Verwirrung sorgen.

    Und genau hier liegt mein Problem mit „Schnee“, dem neuen Buch der isländischen Autorin Yrsa Sigurdardóttir, das als Thriller beworben wird, aber besser in den Bereichen Mystery-/Gruselroman aufgehoben wäre. Denn es gibt kaum Vorkommnisse, die sich rational erklären lassen. Vergangenheit und Gegenwart werden verwoben, selbst die betroffene Person hat die Erinnerung verloren. Allem, was geschieht oder geschehen ist, haftet der Hauch des Übernatürlichen an. Mir war das unterm Strich zu viel Lärm um nichts.

    Ich will nicht ausschließen, dass es mit Sicherheit Leser/innen gibt, denen unerklärliche Phänomene Gänsehaut verursachen. Hat bei mir leider nicht geklappt, ich fand die Story langatmig, überkonstruiert und an den Haaren herbeigezogen. Und die Kirsche auf der Sahne war das völlig überzogene Ende, das von hinten durch die Brust ins Auge zielt, keine Auflösung anbietet, stattdessen zu Spekulationen auffordert.

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  • 5 Sterne

    14 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sanne, 08.09.2022

    Als eBook bewertet

    Perfide Spiele

    SCHNEE ist mein erstes Buch der Autorin und sicher nicht das letzte. Denn es hat mir richtig gut gefallen. Doch worum geht es?
    Kolbeinn hat sein Elternhaus verkauft. Die Käuferin macht einen seltsamen Fund: ein Kinderschuh mit dem Namen Salvör. Hatten er und sein Bruder Hjörvar, der auf einer abgelegenen Radarstation tätig ist, womöglich eine Schwester?
    Danach lernen wir Jóhanna kennen. Sie arbeitet bei der Rettungswacht und wird, zusammen mit Þórir aus Reykjavík, zu einem Einsatz in die Berge geschickt, um nach einer vermissten Gruppe zu suchen: Zwei Paare und der/die Bergführer*in.
    In einem weiteren Handlungsstrang sind Rückblicke eingestreut: Lónsöræfi - in der letzten Woche. Sie schildern die Erlebnisse der vier Freunde aus Reykjavík im isländischen Hochland, in Dunkelheit und Schneestürmen.
    Yrsa Sigurðardóttir hat ihren Thriller düster, atmosphärisch und packend in Szene gesetzt. Mysteriöse Dinge geschehen. Nichts ist, wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint. Alles hängt mit allem zusammen.
    Besonders gefallen hat mir die Grenze zwischen Mystischem und der Realität. Was ist wahr und was ist nur das Ergebnis unserer Fantasie? Im hellen, aber hektischen Alltag unserer städtischen Realität glauben wir die Antwort zu wissen. Aber wie sieht es aus, wenn wir in der Einsamkeit der Natur oder in den dunklen Bereichen unseres Daseins auf uns selbst zurückgeworfen werden? Bis wohin sind wir Herr unserer Gefühle, unserer Ängste und Befürchtungen?
    Das Ende überrascht und schockiert.

    Fazit: Ein Thriller so düster wie die isländische Landschaft im Winter. Klasse!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maris, 02.10.2022

    Als Buch bewertet

    Ich mag die Bücher von Yrsa Sigurdardóttir und ich war sehr gespannt auf ihr neues Buch. Das Cover ist für mich schon mal ein absoluter Hingucker, so schlicht und so eindrucksvoll. Dazu der vielversprechende Klappentext, der mich sehr neugierig gemacht hat.

    Zwei befreundete und unternehmungslustige Ehepaare aus Reykjavik wagen sich im tiefsten Winter an ein neues Abenteuer. Sie beschließen, zusammen mit ihrer neuen Bekanntschaft und Wanderführer Haukur eine Wandertour ins isländische Hochland zu unternehmen. Und sie gelten kurze Zeit später als vermisst.
    Jóhanna, die ehrenamtlich als Rettungshelferin arbeitet, versucht zusammen mit ihrem Team zu klären, was passiert ist und die vermisste Wandergruppe aufzuspüren. Zeitgleich wird ein Handlungsstrang von Hjörvar erzählt, der seit kurzem und mehr als freiwillig in der abgelegenen Radarstation arbeitet. Doch mysteriöse Vorkommnisse lassen ihn mehr und mehr an seinem Verstand zweifeln, zumal er ein schreckliches Ereignis aus seiner Vergangenheit erfahren hat.

    Diese parallelen Handlungsstränge, dazu noch der Prolog, die erst mal augenscheinlich nichts miteinander gemein haben, fand ich super interessant! Ich habe das Hörbuch gehört und allein die atmosphärischen Beschreibungen von Island und dem tiefsten Winter, dieser dichten Schneepracht, diesen Stürmen, dieser aufkommenden Dunkelheit, ich konnte die Kälte regelrecht spüren! Dazu noch dieser Grusel, dass die Charaktere und auch ich nicht mehr wussten, was ist real und was ist Einbildung? Oder gibt es etwas dazwischen?
    Ich war völlig gebannt und habe sogar ein paar Mal über meine Schulter geguckt, meine Nackenhaare stellten sich mehr als einmal auf. Ich habe mit allen Charakteren, besonders mit Hjörvar, aber auch vor allem mit Dröfn mitgelitten und mitgefiebert und mir auch so gewünscht, dass einfach alles wieder gut wird.
    Das Ende hat mich noch mal nach Luft schnappen lassen und mir auch die Augen geöffnet und so manches Rätsel geklärt. Dabei wabert jedoch immer noch der Hauch von Mystery über dem Buch, die Geschichte und die kalten Schauer hängen mir bis heute nach.

    Liebend gerne empfehle ich das Buch weiter! Mir hat es super gefallen und ich fand es grandios geschrieben und großartig zusammengeführt!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bookwood, 04.09.2022

    Als Buch bewertet

    Total genialer Krimi
    Yrsa Sigurdardottir ist für mich eine der größten Krimiautorinnen Skandinaviens. Mit ihrem neuen Werk „Schnee“ stellt sie dies wieder einmal unter Beweis. Ich bin total begeistert und habe das Buch in einem Rutsch verschlungen.
    Die Story spielt sich auf verschiedenen Ebenen ab. Da sind zuerst einmal 2 Ehepaare aus Reykjavik, die auf einer Wanderung ins isländische Hochland spurlos verschwinden.
    Zum Suchtrupp gehört die junge Johanna, deren Geschichte auch erzählt wird. Und da ist noch Hjörvar, der in der Radarstation Stokksnes arbeitet und dort merkwürdige Dinge erlebt. Die Autorin verwebt meisterhaft mystische Geschehnisse mit den tatsächlich geschehenen Ereignissen. Man ist sich bis fast zum Schluss des Buches selbst oft nicht klar, was nur in der Vorstellung der Personen passiert ist und was tatsächlich Realität ist. Zwischendurch habe ich selbst schon fast daran gezweifelt, ob das was ich da lese auch wirklich ein Krimi ist. Erst ganz zum Schluss erfährt die Leserin/der Leser, wie die verschiedenen Erzählstränge zusammenlaufen und kann zumindest einige Rätsel für sich lösen. Ein bisschen Mystik bleibt allerdings auch noch zum Schluss, aber das passt perfekt zur Geschichte und zu dem Land, in der sie spielt. Ich bin restlos begeistert von „Schnee“, weil die Autorin eine so beklemmende Atmosphäre durch ihre Erzählweise schafft, die einem zeitweise regelrecht den Atem raubt. Das Buch ist ganz anders, als die Krimis, die ich bisher von der Autorin gelesen habe, aber es sticht so auch auf jeden Fall durch diese Andersartigkeit hervor. Von mir also eine 100% tige Weiterempfehlung mit Gänsehautgarantie für düstere Herbst- und Winterabende. Das sehr schlicht gehaltene Cover gefällt mir auch, ein so spezielles Buch braucht nicht mehr!

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rosendorn, 12.09.2022

    Als Buch bewertet

    Was treibt eine junge Gruppe an mitten im tiefsten Schnee in den Hochlanden von Island eine Tour zu planen? Warum waren sie nicht in geschützten Gebieten und was hat es mit diesen absolut mysteriösen Geschehnissen auf einer Radarstation ganz in der Nähe auf sich?

    Zum einen muss ich leider anmerken, dass ich sehr schlecht in die Geschichte hineingefunden habe. Zuviel Charaktere auf einmal, zuviel unzusammenhängende Ereignisse erschwerten mir den Einstieg. Dann aber endlich hielt ich den Faden in meinen Händen und konnte sogar ab und an die Spannung spüren, die uns die Autorin vermitteln wollte. Dies hielt auch dann bis ganz zum Schluss. Ich wollte einfach wissen, wie das Ganze endet, wer oder was für den Tod der jungen Gruppe verantwortlich war oder was ihnen eigentlich wirklich zugestoßen war.

    Aber Leute, ehrlich? Ich war ja so enttäuscht vom Ende und meine Fragen, die sich die ganze Zeit ins Hirn brannten wurden leider auch nicht erklärt. Ich hätte mir eine ganz andere Lösung erhofft und vor allen Dingen ein wenig mehr Authenzität. Im Endeffekt nicht mal ein wirklicher Thriller, eher ein Gruselroman, der bei mir aber nicht zu wirken schien.

    Der Schreibstil ist schon eines Autors würdig und man kommt gut durch die Seiten, das bestreite ich gar nicht. Auch die Idee und der Plot ließen kaum Wünsche übrig, aber die Aufklärung schien mir einfach nur hanebüchen und so getarnt, als wolle die Schreiberin nur schnell zum Ende kommen. Zwischendrin langatmige Passagen, die man auch hätte weglassen können und kaum Zeit sich mit den Charakteren anzufreunden. Das ist auch so eine Sache: Lernt man die Protagonisten nicht wirklich kennen, kann man auch keine Empathie empfinden. Jedenfalls denke ich so und deswegen komme ich mir vor, als hätte ich etwas Zeit verschwendet mit einem Roman, von dem ich mir soviel mehr erhofft habe. Da ich zwischenzeitlich aber schon sehr unterhalten wurde und die Spannung schön die Stange hielt, vergebe ich auch noch gerne ganze und gute

    3 Sterne !!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 02.09.2022

    Als Buch bewertet

    Morbides Spiel zwischen Realität und Halluzination

    Zwei befreundete Ehepaare sind unterwegs im Schnee im isländischen Hochland, in Dunkelheit und Schneestürmen. Gestartet aus einer Laune des Augenblicks, wird ihr Ausflug zu einer Wanderung ins Verderben, werden sie doch eine Woche später tot aufgefunden. Ihre Leichen geben einiges an Rätseln auf. Währenddessen gibt es einige geheimnisvolle Ereignisse an einer einsam gelegenen Radarstation in Stokksnes. Zudem gibt ein einzelner Kinderschuh Rätsel auf, als er nach Jahrzehnten wiedergefunden wird.

    Die drei Handlungsstränge des Thrillers starten lose nebeneinander und werden im Verlauf der Erzählung immer enger miteinander verbunden, bis sie eine tragische Geschichte voller mysteriöser Geschehnisse offenbaren. Das Buch ist eingebunden in eine düstere Atmosphäre mit viel Schnee und Kälte in einem einsamen Teil von Island. Viel Mystery beschwört eine geheimnisvolle Umwelt, die in vielem nicht rational zu erklären ist. Das hat mir beim Lesen so manchen Schauer über den Rücken gejagt. Dabei entwickelt das Buch einen eigenen Sog, der mich von Anfang an in die Geschichte gezogen hat und mich kaum wieder loslassen wollte. Die Grenzen von Realität und Imagination verwischen so sehr, dass man wie die Protagonisten kaum aus diesem Spiel zwischen Wirklichkeit und Halluzination herausfindet.

    Mich hat diese Geschichte von Anfang an in ihren Bann gezogen, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sommerlese, 04.09.2022

    Als Buch bewertet

    Mysteriöse Handlung zwischen Halluzination und Wirklichkeit
    Im btb Verlag erscheint Yrsa Sigurdardóttirs Thriller "Schnee".

    In Island herrscht tiefster Winter, zwei befreundete Ehepaare unternehmen eine Wanderung im Schnee des Hochlandes. Sie sind der Dunkelheit und Schneestürmen ausgesetzt und ihre Unternehmung gestaltet sich zunehmends gefährlicher. Ein Rettungsteam wird in die Gegend geschickt, um sie zu suchen, sie stossen auf eine unbekleidete Leiche. Wieso haben sie ihre wärmende Hütte verlassen? Gleichzeitig geschehen an der einsam gelegenen Radarstation Stokksnes merkwürdige Vorgänge. Und ein einzelner Kinderschuh gibt zusätzlich Rätsel auf, als er nach Jahrzehnten wiedergefunden wird.

    Der Thriller startet mit einem packenden Prolog, dann folgen drei nebeneinander laufende Handlungsstränge, die sich irgendwann verknüpfen und ganz am Ende eine tragische Geschichte enthüllen, die ich aber durch die mysteriösen Vorkommnisse nicht real und überzeugend fand.

    Bei diesem Buch herrscht durchgängig eine kalte und dunkle Atmosphäre, die man mit einem Winter in Island verbindet. Soweit so gut, die geeignete Voraussetzung für einen düsteren Thriller. Doch leider entwickelt sich durch mysteriöse Vorkommnisse eine merkwürdige Handlung fernab der Realität, zu der ich keinen direkten und glaubwürdigen Zugang gefunden habe. Alles bleibt diffus und übernatürlich und klare und objektive Erkenntnisse konnte ich leider nicht daraus ziehen.

    Für mich müssen Thriller zwar gruselig, aber mit logischen Vorgängen erzählt werden und wenn dann die Imagination Überhand gewinnt, kann ich mich dafür nicht erwärmen. Das war hier leider der Fall und die Figuren agierten in einem undurchsichtigen Spiel, dass sich zuweit von der Wirklichkeit entfernte. Und auch das Ende ließ mich mit großen Fragezeichen im Kopf zurück.

    Konnte mich weder packen noch überzeugen, zuviel Mystery statt logischer Thrillerhandlung. Wer Mystery-Romane mag, kann es lesen, alle anderen sollten es lieber lassen.

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  • 5 Sterne

    carola1475, 01.10.2022

    Als Buch bewertet

    Toll komponierter Thriller mit Spannung und Gruselfaktor

    Eine kleine Gruppe Hauptstädter wird seit einer Woche vermisst, die zu viert oder zu fünft, und größtenteils unerfahren, zu einer Wanderung in einem unwirtlichen isländischen Naturschutzgebiet aufgebrochen ist. Die Auffindesituation einer ersten Toten gibt dem Rettungsteam – und dem Leser - Rätsel auf. Die entstehende Spannung bleibt bis zum Ende des Romans erhalten.

    Es gibt zwei Zeitebenen und drei Handlungsstränge und damit auch drei Protagonisten, aus deren Perspektive die Geschichte abwechselnd erzählt wird. Erst gegen Ende des Thrillers wird klar, wie der dritte, im wahrsten Sinne geheimnisvolle Handlungsstrang mit den anderen beiden zusammenhängt.

    Yrsa Sigurdardóttirs Schreibstil ist fesselnd, wortgewandt und eindrücklich. Bildhaft und Gänsehaut erzeugend beschreibt sie die weiße, eintönige, eiskalte Winterlandschaft genauso wie die wechselnde Gefühlslage der Figuren, von Vorfreude und Erleichterung bis Angst, Erschöpfung und Verzweiflung. Wie verändern sich Menschen und ihre Wahrnehmungen, wenn sie auf sich selbst zurückgeworfen sind und den Kräften der Natur gegenüber stehen? Alle Charaktere sind glaubhaft und authentisch beschrieben, besonders die Protagonisten haben mich berührt.

    Von Beginn an ist die Geschichte rätselhaft und entwickelt eine Faszination, die mich bis zum Ende nicht losgelassen hat. Einmal mit dem Buch angefangen, habe ich bis zum frühen Morgen gelesen, weil ich mich nicht losreißen konnte und wollte. Ich habe schon andere Bücher der Autorin sehr gern gelesen, „Schnee“ ist für mich ein neues Highlight, das mich bestens unterhalten hat.

    Die eindrucksvolle Beschreibung des schneebedeckten Naturschutzgebiets scheint im Gegensatz zum schwarzen Cover zu stehen, das nur Autorenname und Titel in abgestuftem Weiß zeigt, dennoch passt das dunkle Cover zur atmosphärisch gelungen dargestellten Stimmung der Geschichte und sein Minimalismus zur optischen Eintönigkeit des alles verhüllenden Schnees.

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 12.09.2022

    Als Buch bewertet

    Schnee hat viele Seiten

    Ich habe schon einige nervenaufreibende Thriller von Yrsa Sigurdardóttir gelesen, die mich gefesselt und begeistert haben. Mit „Schnee“ ist der isländischen Autorin ein weiteres Highlight gelungen.

    Der Autorin gelingt es schnell die Atmosphäre Islands zu vermitteln. Ich konnte mir die Umgebung gut vorstellen, die Kälte des Schnees regelrecht spüren und auch die mystische Stimmung des düsteren isländischen Winters kam direkt bei mir an.
    Die Story besteht aus mehreren Handlungssträngen. Da ist u.a. die verschollene Wandergruppe, die von Johanna und ihrem Kollegen von der Rettungswacht gesucht wird und die Ereignisse um Hjörvar, der auf der Radarstation in Stokksnes arbeitet. Dort gehen übersinnliche Dinge vor sich, die bereits ein Menschenleben gekostet haben. Alles wirkt äußerst mysteriös und ich hatte schnell zahlreiche Fragezeichen im Kopf.
    Was ist der Wandergruppe zugestoßen?
    Was hat es mit dem Kinderschuh auf sich, der im Prolog erwähnt wurde?
    Wie sind die Ereignisse auf der Radarstation einzuordnen?
    Was hat es mit dem Erzählstrang um Johanna auf sich?

    Die kurzen Kapitel - insgesamt 31 auf nur 352 Seiten – enden fast alle mit einem Cliffhanger. Es ist also so gut wie unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen.

    Die Autorin spielt geschickt mit den Ängsten ihrer Charaktere. Was ist real, was bilden sie sich ein? Auch habe ich mich lange gefragt, wie die Handlungsstränge zusammenlaufen, welche Verbindungen hier bestehen könnten.
    Mich konnte der Thriller gleich mehrfach überraschen, aber letztendlich wurden alle offenen Fragen zufriedenstellend geklärt.
    Trotz des ruhigen Schreibstils hat mich dieser Thriller von Yrsa Sigurdardóttir wieder gefesselt und die Art, wie sie die isländische Atmosphäre einfängt und ihren Lesern nahe bringt, ist grandios.

    Dieses Buch hat einen mystischen, übersinnlichen Touch, den ich als passend empfand, , aber der vielleicht nicht jedem zusagt. Von meiner Seite aus, kann ich das Buch empfehlen.

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  • 5 Sterne

    LindaRabbit, 24.09.2022

    Als Buch bewertet

    Island Krimi, so mysteriös wie die Sagenwelt der Insel

    Im Prolog: Ein gefundener Kinderschuh in rosa und eine demente Mutter, die nach ihrer Tochter fragt. Das fängt schon mal gut an. Die beiden Söhne der Mutter fragen sich, sie haben doch keine Schwester?

    Doch es geht so seltsam weiter, Rettungsleute, die im Schnee suchen, eine Hütte. Ein seltsamer Winterausflug, eine seltsame Gruppe mit einem seltsamen Anführer. Tote Augen im Schnee.

    Aus mehreren Strängen (drei genau genommen) entwickelt sich die Geschichte:
    Die gesuchten Winterwanderer
    Die Radarstation, nicht so weit entfernt von der Hütte liegt, die die Wandergruppe anvisiert hatte (bemannt von Hjörvar, der wiederum mit dem rosa Kinderschuh vom Prolog zu tun hat)
    Johanna und Geiri (Johanna bei der Rettungswacht, die die Wanderer sucht; ihr Ehemann Geiri Polizist, der auch nach den Vermissten sucht)

    Es gibt Gemeinsamkeiten und es existiert Mysteriöses. Spannend und vielleicht nicht Nachvollziehbares, doch auch plausibel. Liest sich flüssig und aufregend, weil vieles ungeklärt ist, keine schnellen Rückschlüsse möglich.

    Ich kenne die Autorin Yrsa Sigurdardóttir nur von diesem ersten Buch, höre aber von anderen Lesenden, dass man schnell Fan wird. Stimmt, sie hat etwas an sich, das einem nicht loslässt. Doch die skandinavischen Krimi / Thriller fangen schon immer ein mit ihrer oft mit der Sagenwelt, Trolle, Zauberer, Gnome verwickelten Fantasiewelt. Und so auch dieser isländische Krimi. Diese Abteilung nennt sich wohl Mystery Thriller, etwas Mysteriöses, das einem in Bann zieht... warum wieso weswegen? Keine einfachen Erklärungen und an manchen Stellen muss heftig geschluckt werden – bin ich jetzt in einem Krimi / Thriller oder in einer Horrorgeschichte aus der Fantasie?

    Titelbild - einfach schwarz, darauf in weiß der Titel 'Schnee'. Kargheit (minimalistisch) ist die neue Mode - eigentlich nicht schlecht.

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  • 5 Sterne

    Alexa K., 23.02.2023

    Als Buch bewertet

    Zum Buch: Vier Freunde brechen zu mitten im isländischen Winter zu einer Outdoor-Tour auf. Eine Woche später findet man nur noch ihre Leichen. Was ist dort oben im Hochland passiert? Und warum hatten die Freunde kaum etwas an? Währenddessen geht im Dorf eine alte Geistergeschichte um. Und der Rettungsassistentin Johanna passieren merkwürdige Dinge. Es gibt einige Rätsel, die hier geklärt werden müssen!

    Meine Meinung: Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen, aber hiermit hat sie sich wirklich selbst übertroffen! Ich hatte fast permanent eine Gänsehaut beim Lesen und habe mich abends fast nicht an das Buch getraut! Yrsa erzeugt hier eine dermaßen einsame, gruselige Stimmung, die ähnlich zu ihrem Buch „Geisterfjord“ ist, von dem ich auch total begeistert war!

    Die Perspektiven wechseln zwischen den Geschehnissen während des Trips der Freunde und den Ermittlungen nach der Suche des Rettungstrupps hin und her. Der Leser lernt auch Hjörvar kennen, der einen einsamen Job auf einer Radarstation hat, während ihm nur ein Kater Gesellschaft leistet. Auch ihm passieren unheimliche Dinge. Ich musste manchmal schmunzeln, weil Katzen so eine Art „sechsten Sinn“ haben und das hier auch gut wiedergegeben wird!

    Die Freunde muss man nicht unbedingt mögen, aber was ihnen dort widerfahren ist, haben sie auch nicht verdient. Stück für Stück entblättert man die ganze Geschichte und am Ende wartet noch ein Überraschungsmoment auf den Leser! Hier wäre ich niemals drauf gekommen!

    Mein Fazit: Meinen Geschmack hat die Autorin hier auf jeden Fall getroffen! Wenn einen die Gänsehaut nicht mehr loslässt, hat der Autor vieles richtig gemacht! Ich vergebe hier die volle Punktzahl und wünsche mir mehr solcher Bücher!

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  • 5 Sterne

    murphy12, 15.09.2022

    Als Buch bewertet

    naturgewaltig mit Gruselfaktor

    Ich bin ein Fan dieser Autorin und habe schon die meisten ihrer Bücher gelesen- die ins Deutsche übersetzt wurde. Ich ordere ihre Bücher inzwischen quasi blind.
    Auch von dem aktuellen Werk wurde ich nicht enttäuscht. Es ist ansprechend geschrieben und lässt sich nicht nur flüssig lesen, sondern hat mich in seinen Bann gezogen und alles andere vergessen lassen.
    Es ist ein Mystery Thriller. Ein Leser, der das Übernatürliche grundsätzlich ablehnt und eher belustigend findet, wird mit dieser Lektüre nicht zufrieden sein. Das Buch lebt davon, dass es nicht nur den Charakteren, sondern auch den Lesern eiskalt den Rücken runterläuft.
    Erzählt wird der Thriller in drei Erzählsträngen, die teilweise verwoben sind und miteinander in Verbindung treten. Ein Erzählstrang berichtet die Ereignisse der vermissten Wanderer vor einer Woche. Ein weiterer berichtet von Hjörvar, der in einer einsam gelegenen Radarstation arbeitet und dort mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird- der letzte berichtet von Johanna und ihrem Mann Geiri. Johanna ist ehrenamtlich bei der Rettungswacht tätig und sucht mit ihrem Team 4 oder 5 Personen, die von einer Wanderung auf der verschneiten Hochebene in Lonsöräfi in Island nicht zurückgekommen sind. Ihr Ehemann ist Polizist und sucht ebenfalls nach den Vermissten. Sie leben erst kurz in ihrem Haus. Sie drei Erzählstränge wechseln sich ab. In jedem von ihnen gibt es ein mystriöses Element. Zudem haben die Personen aus den Erzählsträngen Berührungspunkte.
    Die Charaktere sind nachvollziehbar und plastisch ausgearbeitet. Der Leser kann jeden Aspekt der Handlungen nachvollziehen. Dieser Realismus macht die einzelnen Situationen noch gruseliger.
    Ich habe dieses Buch mit großem Genuss verschlungen.

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  • 5 Sterne

    froschman, 21.11.2022

    Als Buch bewertet

    Eiseskälte

    Zahlreiche Rettungsgruppen sind mitten im tiefsten Winter zu einer Rettungsaktion nahe dem Vatnajökull-Nationalpark, einer Gletscherregion, aufgebrochen. Johanna von der Hornfjörðurer Rettungswache und Þórir aus Reykjavik sind mit dabei. Vier Städter aus Reykjavik werden vermisst, es gibt keine Spur von ihnen. Auf Grund der Größe des Gebietes werden die Suchgruppen aufgeteilt. Aus der Sicht von Johanna wird dieser Handlungsstrang erzählt.
    Der zweite Handlungsstrang ist der des Forschers Haukur, der zu einer Messstation im besagten Gebiet aufbricht, gemeinsam mit vier Reykjavikern, um Messdaten auszulesen, die er für seine Doktorarbeit unbedingt braucht. Dieser Strang wird aus der Sicht von Dröfn, eine der beiden Frauen, die mit ihren Ehemännern an dieser Abenteuerreise teilnimmt, berichtet.
    Und der dritte Strang betrifft eine alte Radarstation, die früher von den Amerikanern betrieben wurde. Hier erzählt Hjövar, der erst seit Kurzem hier angestellt wurde, da sein Vorgänger Selbstmord begangen hatte.
    Yrsa Sigurdardóttir gelingt es hervorragend, die drei Handlungsabläufe zu einem Strang zu verdrillen, die Spannung beginnt auf der ersten Seite und endet erst am Schluss. Die Charaktere sind zum Teil eigenbrötlerisch, bleiben aber sympathisch und authentisch. Die Beschreibungen der Horror-Elemente sind derart plastisch gelungen, mir stellten sich die Härchen auf!
    Auch das tief schwarze Cover mit der weißen Schrift finde ich toll gelungen.
    Fazit: sehr empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    meggie3, 31.10.2022

    Als Buch bewertet

    Unheimlich

    Ich bin ein großer Fan von Yrsa Sigurðardóttir und konnte mir deswegen auch auf keinen Fall „Schnee“ entgehen lassen.

    Der Thriller besteht aus drei sich abwechselnden Perspektiven, die mit der Zeit ein Gesamtbild ergeben. Es geht um eine Gruppe Wandernde, die sich trotz der Jahreszeit und des Wetters in die isländische Hochebene begeben. Vier der fünf Wandernden tun dies ohne Erfahrung und aus purer Abenteuerlust. Wie fast schon zu erwarten, geht etwas schief und die Personen werden vermisst. Die zweite Erzählperspektive ist die eines Paares, das mit der Suche nach den Vermissten betraut ist. Er arbeitet als Polizist und sie als Helferin bei der Suche. Die dritte Perspektive ist die des Mitarbeiters der Radarstation. Er erfährt durch Zufall von einem Familiengeheimnis…

    Zunächst wirken die Stränge zum Teil noch relativ wenig zusammenhängend. Die Protagonist*innen werden so beschrieben, dass ich mir die Personen sehr gut vorstellen konnte. Die Spannung ist von Beginn an gegeben und ich habe gerne weitergelesen. Auch weil es der Autorin gelingt, die Düsternis und raue Landschaft als Kulisse ihres Thrillers lebendig werden zu lassen. „Schnee“ ist zum Teil sehr spooky und geheimnisvoll. Die Auflösung hat mich dann am Schluss doch noch überrascht und mich über die Handlung erneut nachdenken lassen.

    Mir persönlich gefällt die Reihe um Hulda und Freyja noch ein bisschen besser als „Schnee“, trotzdem würde ich „Schnee“ weiterempfehlen.

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  • 4 Sterne

    alekto, 17.09.2022

    Als Buch bewertet

    Abwechslungsreich erzählter Mystery-Thriller im tiefen, isländischen Winter

    Jóhanna arbeitet eigentlich in der Qualitätskontrolle der größten Fischfabrik im Ort, ist aber ehrenamtlich für die Rettungswacht tätig. So wird sie hinzugerufen, als nach zwei verschwundenen Paaren und eventuell einer weiteren Personen, die wohl einen Adventure Urlaub im so unbarmherzigen isländischen Winter unternehmen wollten, gesucht wird. Einheimische werden da nur selten vermisst, da die sich für gewöhnlich anders als Touristen der Risiken bewusst sind, die der so harte, tief verschneite Winter in der isländischen Provinz mit sich bringt. Die Wetter- und Schneeverhältnisse behindern die Arbeit der Polizei und Rettungswacht. Doch die Suchaktion wird fieberhaft fortgesetzt, da bei diesen Temperaturen keiner lange draußen überleben kann.

    Sigurdardóttir erzählt ihren Thriller abwechslungsreich aus drei verschiedenen Perspektiven, die auf zwei Zeitebenen angesiedelt sind. Bis auf einen Prolog und ein letztes Kapitel, das wohl als Epilog angesehen werden kann, wird diese Erzählweise konsequent von der Autorin durchgezogen. Neben der Sicht von Jóhanna, deren Mitwirken an der Suchaktion im Rahmen ihrer Tätigkeit bei der Rettungswacht geschildert wird und die tiefere Einblicke erhält, da ihr Mann Polizist ist, werden die Ereignisse auch aus Sicht von Hjörvar, der erst seit wenigen Monaten für die von der US-Armee erbaute, nun in isländischer Hand befindliche Radarstation in der Nähe arbeitet, sowie von Dröfn, deren Kapitel zeitlich eine Woche vor den anderen spielen, geschildert. Denn Dröfn gehört zu den verschwundenen Touristen, die Jóhanna und die gesamte Rettungswacht finden wollen. Da mir so mehr Informationen als nur Dröfn oder Jóhanna zur Verfügung standen, ist mir manchmal schon klar gewesen, was bei Dröfns Gruppe wohl nicht gut ausgehen wird bzw. worüber Jóhanna noch gerätselt hat. Das hat dann leider ein wenig die Spannung rausgenommen.
    Neben der abwechslungsreichen Erzählweise sind die atmosphärischen Beschreibungen eine der Stärken dieses Thrillers. Als eindrucksvoll habe ich die Schilderungen blendend weißer Schneelandschaften in der isländischen Provinz empfunden, die so wunderschön wie lebensfeindlich sind. Glaubwürdig erzählt die Autorin von einer endlosen, weißen Weite, in der sich die Orientierung verlieren lässt, so dass sogar links und rechts vertauscht werden können, und von einer erbarmungslosen Kälte, vor der Dröfn und ihre Freunde sich mit Tricks und Hilfsmitteln zu schützen versuchen, bis die dann doch versagen und zu Erfrierungen führt. Da ist mir beim Lesen die Kälte in die Knochen gekrochen.

    Ebenso stimmungsvoll bindet Sigurdardóttir unheimliche Mystery-Elemente in ihren Thriller ein. Indem diese immer mal wieder in unerwarteten Momenten, da an überraschenden Orten oder zu Zeitpunkten, zu denen ich nicht damit gerechnet hätte, auftauchen, haben die mich schon mal schaudern lassen. Die Wirkung wurde dadurch verstärkt, dass ich von einem Thriller ausgegangen bin und keine Mystery-Elemente erwartet hatte. An sich sind diese Szenen aber nicht übertrieben gruselig gestaltet, stellen also keine Horror-Elemente dar, sondern sorgen eher für ein stimmungsvolles Schaudern. Der Schrecken dabei rührte für mich eher von der Angst her, mit der die von Sigurdardóttir eingeführten Figuren darauf reagierten.
    Da die Auflösung dieses Thrillers für mich zumindest teilweise überraschend gewesen ist, hätte ich mir zum Schluss doch mehr Information zum Täter gewünscht. Dass es auch ein Kapitel gibt, indem Sigurdardóttir die Ereignisse aus seiner Sicht schildert, finde ich gelungen. Das hätte aber ruhig ein wenig länger ausfallen können. Auch was die Mystery-Elemente betrifft, wurden zum Ende hin manche Fragen beantwortet, die ich mir zuvor gestellt hatte. Nur leider fügen sich die Erklärung, die die Autorin hinsichtlich ihrer Mystery-Elemente liefert, und das Ende, das sie dafür findet, meiner Ansicht nach nicht so ganz stimmig in den Rest des Thrillers ein. Ich denke, dass dies ein stärkerer Thriller gewesen wäre, wenn Sigurdardóttir auf ihre zwar atmosphärisch starken, letztlich aber doch nicht so schlüssigen Mystery-Elemente verzichtet hätte und stattdessen nur ihren Thriller erzählt hätte, der dafür mehr Fokus auf den zum Schluss enthüllten Täter hätte haben können, um so mehr Information über diesen zu liefern.

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  • 5 Sterne

    Vindö50, 31.08.2022

    Als Buch bewertet

    Spannender Thriller mit Mysteryelementen
    Eine Gruppe junger Isländer und Isländerinnen wird mitten im Winter im Hochland vermisst. Johanna von der Bergwacht und ihr Kollege machen sich auf die Suche nach ihnen. In einer Berghütte finden sie einen Anorak, Schuhe und Überziehklamotten und andere Indizien dafür, dass die Gesuchten dort waren. Und kurz darauf stoßen sie im Schnee auf die Leiche einer Frau. Nackt! Warum hat sie die Schutzhütte verlassen und das nackt?
    Zeitgleich dazu geschehen auf einer einsamen Radarstation merkwürdige Dinge.

    Die Handlung wird in drei Handlungssträngen erzählt. Zum einen heute die Suche nach den Vermissten und die Geschehnisse nach dem Leichenfund. Zum anderen erfährt der Leser in Rückblenden in die Woche davor, was mit der Gruppe passiert ist. Der dritte Handlungsstrang betrifft einen Arbeiter auf der Radarstation, der durch das Auftauchen eines uralten Kinderschuhs an seine vergessene und im Kindesalter verstorbene Schwester erinnert wird.

    Das Buch ist anders als die Krimis der Autorin um Kommissar Huldar, die ich gern gelesen hatte. Es ist eher ein Mystery Thriller, mit vielen gruseligen Elementen. Das Ende war überraschend. Ich fand das Buch sehr gelungen und habe es gern gelesen.

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  • 5 Sterne

    Nina L., 30.11.2022

    Als Buch bewertet

    Bereits der Prolog konnte mich richtig fesseln: ein rosa Kinderschuh wird gefunden und eine alte Frau, die an Demenz leidet, fragt nach ihrer Tochter. Dies sorgt verständlicherweise für Verwirrung bei den beiden Söhnen der Frau, denn sie wissen nichts von einer Schwester.

    Das ganze Buch über habe ich mich gefragt, ob und wie das mit den 5 Wanderern zusammenpasst, von denen sich 4 aus reiner Abenteuerlust in eine abgelegene Gegend Islands aufgemacht haben. Ihr Anführer ist ein Einzelgänger und nicht sehr von seinen Begleitern begeistert, die für ihn eher ein Hindernis darstellen. Kälte und Schneestürme erschweren die Wanderung und mysteriöse Vorkommnisse sorgen für zusätzlichen Gruselfaktor.

    Der Autorin beschreibt die Umgebung so bildhaft, dass man die Kälte beinahe selbst spüren kann. Das minimalistisch gehalten Cover passt perfekt zu der minimalistischen, abgelegenen Gegend, in der die Handlung spielt. Ein komplett weißes Cover wäre vermutlich noch passender gewesen.

    Mich hat "Schnee" durchgehend bestens unterhalten und sogar das ein oder andere Mal für Gänsehaut gesorgt. Von mir gibt es daher eine Leseempfehlung für diesen eiskalten, gut konstruierten Thriller.

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  • 4 Sterne

    LaberLili, 09.09.2022

    Als eBook bewertet

    Das war (fast) richtig gut: Ich war, wie ich gerne zugebe, schon fast ein wenig genervt, dass es zuletzt hauptsächlich rein Kriminalromane Yrsa Sigurðardóttirs gab, deren paranormal angehauchte Mysterythriller ich immer sehr gerne mochte entsprechend gefreut hat es mich, dass mit Schnee endlich wieder einmal ein Standalone von ihr erschienen ist, das in den Gruselbereich hineinragt.

    Schnee zeichnet sich durch verschiedene Erzählstränge aus: letztlich fand ich es ein wenig irritierend, dass im Prolog die Figur des Kolbeinn eingeführt wird, der zusammen mit seinem Bruder das Elternhaus verkauft hat und von den Käufern u.A. einen einzelnen im Garten ausgebuddelten Kinderschuh überreicht bekommt, ehe er einen Anruf aus dem Pflegeheim der Mutter erhält, dass diese nach ihren Kindern verlangt, einschließlich ihrer Tochter, wobei sich die Söhne an keine Schwester erinnern. Hernach wird weder erwähnt, was aus dem Besuch bei der Mutter eigentlich geworden ist, und zum Buchende wird zwar eine eindeutige Verbindung zum Prolog hergestellt, aber statt Kolbeinn wird regelmäßig dessen Bruder Hjörvar thematisiert, der für die Küstenwache auf einer abgelegenen Radarstation tätig ist und dort übernatürliche Erlebnisse zu haben meint. So recht hat sich mir nicht erschlossen, wieso statt Hjörvar eingangs Kolbeinn in dieser Geschichte aktiv sein musste.
    In einem weiteren Strang steht Jóhanna im Mittelpunkt, Angestellte in einer hiesigen Fabrik, freiwillige Mitarbeiterin bei der Rettungswacht und Lebensgefährtin eines Polizisten, der mit Ermittlungen im Fall einer verschwundenen Wandergruppe betraut ist, von der Jóhanna im Rahmen einer konzertierten Suchaktion die erste Leiche gefunden hat. Sie hadert seit einem Unfall, der sie leicht gehbehindert zurückgelassen hat, damit, dass ihrer Sportkarriere dadurch der Gar aus gemacht wurde zudem widerfahren auch ihr, allerdings daheim, merkwürdige Dinge.
    Während die Geschichten von Hjörvar und Jóhanna zeitlich parallel nach dem Verschwinden der Wandergruppe stattfinden, berichtet ein weiterer Erzählstrang, sich auf die Figur der Dröfn konzentrierend, davon, was eigentlich mit der Wandergruppe gewesen war. Dröfn war Teil dieser Gruppe, und auch sie wurde während des Trips mit seltsamen Erscheinungen konfrontiert.
    Während Hjörvar, Jóhanna und Dröfn zunächst gemein ist, dass sie an ihrer eigenen Wahrnehmung zweifeln, wird zum Schluss noch ein verbindendes Element zwischen ihnen offenbart, das mich durchaus verblüffte; einerseits fand ich es schön, dass hier doch ein klarer Zusammenhang ersichtlich wurde, andererseits fand ich diesen Zusammenhang dann doch aber auch etwas konstruiert. Ganz zufrieden war ich mit dem Schluss da nicht, zumal mir nicht klar war, was genau nun eigentlich das Motiv bzw. das Ziel einer bestimmten Person war; sollte da überhaupt etwas erreicht werden oder war das alles nur just for fun?

    Auch wenn einige gruseligen Vorkommnisse letztlich rational aufgeklärt werden, blieben in Schnee doch auch recht viele Mysteryelemente bestehen; wer rein gar nichts mit Paranormalem anfangen kann, wird auch mit diesem Roman wohl nichts anfangen können bzw. die Geschichte letztlich als ziemlichen Mumpitz abtun. Mich hat es allerdings gefreut, dass mit Schnee nun in einem weiteren Thriller der Autorin mal wieder richtig umhergespukt wurde und ich habe den Roman zwischendurch nur äußerst ungern mal aus der Hand gelegt.

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  • 4 Sterne

    Sheena01, 27.11.2022

    Als Buch bewertet

    Spannender Mystery-Thriller

    Inhalt & Handlung:
    Ein Rettungstrupp wird in eine abgeschiedene isländische Gegend geschickt, um nach einem vermissten Forscherteam zu suchen, das sich zwecks Datenauslesung auf dem Weg zu einer Messstation befunden hatte. In der Zwischenzeit ereignen sich in einer abgeschiedenen Radarstation in Stokksnes seltsame Vorgänge.

    Schreibstil:
    Yrsa Sigurdardóttir erzählt die Geschichte in mehreren Handlungssträngen aus verschiedenen Perspektiven heraus: zum einen, auch der Sicht Jóhannas, die dem Rettungstrupp angehört, zum anderen aus jener Dröfns – einem Mitglied des vermissten Forschungsteams, und schließlich auch aus der Sicht Hjörvars, der sich in der Radarstation befindet, nachdem sein Vorgänger Selbstmord begangen hatte. Diese Handlungsstränge werden nach und nach von der Autorin geschickt miteinander verknüpft. Mit ihren Beschreibungen schafft sie eine sehr kalte, fast schon mystische Atmosphäre, die den Leser gefangen nimmt.

    Charaktere:
    Die einzelnen Personen werden sehr authentisch, zum Teil ein wenig schrullig aber trotzdem sehr sympathisch beschrieben.

    Cover:
    Das schwarze Cover mit seinen prominenten Buchstaben der Autorin und seinem verlaufenden Buchstaben des Titels, die sich allerdings haptisch vom restlichen Buch unterscheiden, ist eher schlicht gehalten, wirkt aber gerade deshalb sehr edel.

    Autorin:
    Yrsa Sigurdardóttir wurde 1963 in Island geboren und schloss im Jahre 1988 ihr Bauingenieur-Studium als „Master of Science“ in Montreal ab und arbeitet seither als Ingenieurin am Kárahnjúka-Staudamm im Osten Islands. Sie wohnt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Seltjarnarnes bei Reykjavík.

    Meinung:
    Durch den steten Perspektivenwechsel hat man das Gefühl, ständig am Puls des Geschehens zu sein, was der Geschichte zusätzliche Dramatik verleiht. Zudem schafft es die Autorin, eine eher harmlose Forschungsreise in einer unwirtlichen Gegend zu einem echten Horrortrip werden zu lassen. Es werden in der Geschichte viele gruselige Elemente eingebaut, die einem als Leser die Gänsehaut über den Rücken laufen lassen und ihn das Fürchten lehren. Die Eiseskälte, in der das Buch handelt, trägt zu dieser beklemmenden Atmosphäre bei. Als Leser wird man im Laufe der Geschichte immer wieder geschickt in die Irre geführt, man weiß manchmal nicht: was ist Realität, was ist Einbildung? Die vielen unterschiedlichen Handlungsstränge, die man anfangs nicht miteinander zu verbinden vermag lösen sich schließlich in einem stimmigen Ende auf, und man versteht erst dann, warum es so wichtig war, die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven zu erzählen.

    Persönliche Kritikpunkte:
    Laut Buchcover handelt es sich hier um einen Thriller. Leser, die sich dieses Buch aufgrund dessen gekauft und sich eben auf einen Thriller gefreut haben, werden feststellen, dass die Geschichte mit zunehmendem Buchfortschrittes immer mehr in das Genre „Mystery“ abdriftet, was manche vielleicht irritieren – ihnen vielleicht sogar missfallen - könnte.

    Fazit:
    Ein Thriller, der einen aufgrund seiner mystischen Atmosphäre das Gruseln lehrt!

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