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Taschenbuch 10.30
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  • 4 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 07.12.2019

    Als Buch bewertet

    Rachel hat schon viel Kummer und Leid in ihrem Leben ertragen müssen. Im Job läuft es auch nicht gut und so packt sie kurzentschlossen ihre Sachen, nimmt ihren Sohn Sam an die Hand und kümmert sich um ihre Großmutter Annie. Bei Tee und Scones erzählt ihr Annie von ihrer Kindheit auf St. Kilda, von großen Träumen und einer unerfüllten Liebe. Das Angebot, auf St. Kilda ein altes Gebäude Instand zu setzen, weckt Rachels Neugier und sie reist auf die Insel, nicht ahnend, dass der Zauber der Insel ihr Leben für immer verändern wird…

    „Sehnsucht nach St Kilda“ verzaubert schon allein mit dem wundervoll gestalteten Cover und entführt an die rauen Klippen der Hibrideninsel. Isabel Morland versteht es vortrefflich, die beiden Zeitstränge miteinander zu verknüpfen und so die Zeit um 1930, als Annie noch ein Kind war, dem Leser nahe zu bringen und auch die Gegenwart mit den Ereignissen bei Rachel so anschaulich zu erzählen, dass die Geschichte mich von der ersten Seite an gefangen nimmt.
    Das Leben um 1930 auf St Kilda ist hart und entbehrungsreich, doch die Bewohner haben ein großes Gottvertrauen, einen starken Zusammenhalt und alles, was sie sonst noch für ein glückliches Leben brauchen. Zwar sind die Winter kalt und mit Hunger verbunden, doch mit dem ersten Sonnenstrahl erwacht auch die Insel wieder zum Leben und die Herzen tauen auf. Die Autorin bringt in landschaftlich reizvollen Bildern dem Leser die Insel nah und so peitscht mir der Atlantik die Gischt ins Gesicht, zerrt der Wind an meinen Haaren und ich höre die Basstölpel, wenn sie mit ihren Schwingen über mich fliegen. Annie und Finlay geben sich damals das Versprechen, sich niemals aus den Augen zu lassen und irgendwann einmal ein Par zu werden Doch mit der Evakuierung der ‚Insel verlieren sie sich aus den Augen, aber niemals aus dem Herzen. Die Sehnsucht nach dem anderen bleibt…
    Als Rachel auf der Insel ist, fühlt und erlebt sie die Geschichte von St Kilda, kommt Annies großer Liebe nahe und findet den Schatz, den Finlay damals versteckt hat. Auch ihr Leben ist von Entbehrungen und großen Verlusten geprägt. Der Tod ihres Mannes hat eine schmerzhafte Wunde im Herzen zurückgelassen, die noch längst nicht verheilt ist. Dennoch öffnet sie sich nach und nach und merkt, dass sie dabei ist, dem Fotografen Ailic ihre Liebe zu schenken.
    Großartige, detailreiche Szenen, liebevoll skizzierte Figuren, kleine Geheimnisse und ganz viel Gefühl sind die Hauptzutaten für eine wundervollen Roman, der eine berührende, zu Herzen gehende Geschichte für den Leser bereit hält. Man begleitet Rachel auf ihrem steinigen Weg zurück zu sich selbst, erfährt viel über die Geschichte der Evakuierung von St Kilda und darf dabei sein, wenn sie der letzte Traum von Annie erfüllt. Bitte unbedingt Taschentücher bereit halten, denn Isabel Morland bringt Saiten zum Klingen, die dem Leser viele ergreifende Momente bescheren.

    Nun aber bleiben Glaube, Liebe Hoffnung, Liebe – diese drei. Aber die Liebe ist die größte unter ihnen. (1.Korinther 13,13)

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfee, 27.11.2019

    Als Buch bewertet

    "Sehnsucht nach St. Kilda" ist das erste Buch, das ich von der deutschen Autorin Isabel Morland gelesen habe. Durch ihre Reisen hat sie ihre Liebe für das rauhe Schottland entdeckt, welches die Kulisse für ihre mystisch anmutenden Liebesromane bildet.

    In ihrem neuen Roman geht es um die verlassene Hebriden-Insel St. Kilda, deren letzte Einwohner vor fast 90 Jahren aufs Festland evakuiert worden. Ein seltsamer Zauber umgibt ihre schroffe Schönheit, das spürt auch die Londonerin Rachel, die nach drei schweren Schicksalsschlägen in der Abgeschiedenheit der Insel Zuflucht sucht. Gemeinsam mit einigen Helfern soll sie für den National Trust Gebäude instand setzen. Und Rachel ist nicht die Einzige, die in den hellen Nächten keinen Schlaf findet und dem Schrei der wilden Vögel lauscht: Da ist auch noch der Fotograf Ailic, der hinter einer Maske von Leutseligkeit einen tiefen Schmerz verbirgt …

    Das mystisch anmutende, stimmungsvolle Cover ist in sanften Farben gehalten. Es spiegelt die herbe Schönheit der Insel und schlägt jeden Betrachter in seinen Bann. St. Kilda ist ein Sehnsuchtsort, was der Titel des Buches ausdrücklich unterstreicht.

    Wenn man sich auf dieses Buch einlässt, wird man sofort von dem eigenwilligen Charme dieser Hebriden-Insel gefangengenommen. Dank der anschaulichen Landschaftsbeschreibungen springt das Kopfkino sofort an, und man taucht ein in eine fremde, faszinierende Welt, in der die Grenzen von Vergangenheit und Gegenwart verschwimmen.

    Das Geschehen spielt auf zwei zeitlichen Ebenen, nämlich in der Vergangenheit, die wir in der Kindheit von Annie gegen Ende der 1920er Jahre bis Anfang der 1930er Jahre verorten können, und in der aktuellen Gegenwart, die auf 2005 festgelegt wird. Die Handlung wird aus zwei verschiedenen Perspektiven vermittelt. Hierbei wird die Vergangenheit aus dem Blickwinkel des kleinen Mädchens Annie betrachtet, die ihre geliebte Heimat aufgrund der sich extrem verschlechternden Lebensbedingungen auf St. Kilda verliert, während die Gegenwart aus der Sichtweise der alleinerziehenden jungen Mutter Rachel geschildert wird.

    Im Mittelpunkt des Romans stehen zwei starke Frauengestalten, die schlimme Schicksalsschläge in ihrem Leben ertragen mussten. Annie und Rachel sind sehr sympathisch; dies gilt vor allem für Rachel, die ihren Mann durch eine unheilbare Krankheit verloren hat und mit ihrem kleinen Sohn Sam in der Metropole London lebt. Mit mehreren Jobs versucht sie, sich in der Metropole London über Wasser zu halten, bis sie sich ihr Scheitern eingestehen muss und nach Schottland zu ihrer betagten Großmutter Annie zieht. Durch einen glücklichen Zufall erhält sie einen Aushilfsjob als Köchin für einen Workshop des National Trust for Scotland und darf 4 Wochen lang auf der Hebriden-Insel St. Kilda verbringen, die für ihre Großmutter Annie untrennbar mit den Erinnerungen an ihre entbehrungsreiche, glückliche Kindheit in einer intakten Gemeinschaft und ihren zwei Jahre älteren besten Freund Finlay verbunden ist. Auf der Suche nach einem verloren gegangenen "Schatz" ihrer Großmutter verliert sie ihr Herz an den berühmten Landschaftsfotografen Ailic Burnett, der aufgrund eines traumatischen Erlebnisses einer festen Beziehung aus dem Weg gehen möchte.

    Der Roman "Sehnsucht nach St. Kilda" ist eine reizvolle Mischung aus historischen Fakten und literarischer Fiktion. Für mich persönlich ist die Schilderung der geschichtlichen Ereignisse, die zur Evakuierung der einheimischen Bevölkerung auf das Festland führten, etwas interessanter gewesen als die romantische Liebesgeschichte zwischen Rachel und Ailic, die etwas zu vorhersehbar gestaltet worden ist. Dafür wird Isabel Morland jeden Leser zu Tränen rühren, weil sie gegen Ende des Buches mit einer riesengroßen Überraschung aufwartet, die man niemals erwartet hätte.

    Alles in allem ist "Sehnsucht nach St. Kilda" ein Buch der leisen Töne, das jeden Leser betroffen macht. Isabel Morland beschönigt nichts, das entbehrungsreiche, harte Leben der Bewohner von St. Kilda wird anschaulich geschildert, so dass man ihre schwere Entscheidung gegen ihre Heimat und für eine Evakuierung logisch nachvollziehen kann. Auch wenn sie St. Kilda verlassen mussten, in alle Winde zerstreut wurden und gezwungen waren, ein neues Leben fernab von ihren vertrauten Nachbarn zu führen, sind ihre Herzen fest mit diesem Ort verwurzelt; die einstigen Bewohner halten die Vergangenheit lebendig und träumen von einer Rückkehr an diesen Sehnsuchtsort - und für Annie McViccar wird sich dort der Kreis wieder schließen.

    Diese berührende, emotionale und unterhaltsame Familiengeschichte könnte sich zu meinem persönlichen Lese-Highlight entwickeln. Auf jeden Fall vergebe ich gern die Höchstnote und spreche eine klare Lese-Empfehlung aus.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 05.12.2019

    Als Buch bewertet

    „...Die Landschaft war nicht lieblich, aber in ihrer Einzigartigkeit so großartig und majestätisch, dass Rachel davon schwindelte. Sie konnte sich nicht erinnern, je ähnlich Friedvolles gesehen zu haben...“

    Annie McVicca ist 8 Jahre alt, als die Bewohner der Insel St. Kilda 1930 aufs Festland evakuiert werden. Damals ahnt Annie nicht, dass sie die Insel nie wieder betreten wird. Mit ihr auf dem Schiff ist Finlay, ihr zwei Jahre älterer Freund.
    Rachel Morrisson ist seit vier Jahren Witwe. Mit ihrem kleinen Sohn Sam lebt sie in London. Doch ihr Gehalt ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel.

    „...Sams Unfall hatte ihr eine kurzen Ausstieg aus dem Hamsterrad verschafft. […] Ihr Leben wurde von dürftig verwobenen Fäden zusammengehalten. Riss einer davon, riffelten alle Maschen auf...“

    Deshalb entschließt sie sich zu einer Veränderung. Sie zieht nach Schottland zu ihrer Oma Annie. Die betreibt eine Teestube.
    Dort bekommt Rachel einen Job als Köchin für einen Sommer auf St. Kilda angeboten.
    Die Autorin hat eine berührende Geschichte geschrieben. Das Buch enthält zwei Handlungsstränge. Zum einen darf ich Rachel auf ihren neuen Weg begleiten, zum anderen erfahre, wie die letzten Einwohner auf St. Kilda gelebt haben. Es sind gleichzeitig Annies Erinnerungen, die Rachel in Worte fasst.
    Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er ist abwechslungsreich. Schon das Eingangszitat zeigt, wie es der Autorin gelingt, Naturbeobachtungen und persönliche Befindlichkeiten miteinander zu verknüpfen.
    Annies Erinnerungen beginnen 1929. Sie beschreiben eine harte und entbehrungsreiche Kindheit. Doch die Bewohner der Insel waren frei. Trotzdem mussten sie eine Entscheidung treffen. Sie wussten, dass sie den nächsten strengen Winter nicht überstehen würden. Medizinische Versorgung war nur von schottischen Festland aus möglich. Wenn die Ernte des Sommers gering war, war Hunger vorprogrammiert. Doch man stand füreinander ein. Keiner wurde allein gelassen. Hochzeit, Freude, Trauer – jeder nahm Anteil. Alte Legende sind in die Erinnerungen eingewoben.

    „...Nach dem Hochzeitsfest, das einige Tage nach der Verlobung stattfand, folgte ein Gottesdienst in der Kirche. Annie fand es merkwürdig, dass es auf dem Festland angeblich andersherum gehandhabt wurde: erst die Trauung, dann das Fest...“

    In der Gegenwart fühlt sich Rachel im Team auf der Insel wohl. Allerdings vermisst sie ihren kleinen Sohn, der bei der Großmutter geblieben ist.
    Ab und an durchzieht ein feiner Humor die Geschichte.

    „...Und warum plage ich mich dann jeden Tag damit, mein Arbeitsgerät zu säubern, während Chloé immer einen der Jungs dazu bringt, das für sie zu erledigen?...“

    Deutlich wird, dass auch heute das Leben auf der Insel mit Gefahren verbunden ist. Plötzlich einsetzende Wetteränderungen haben Rachel auf einen ihrer Spaziergänge in eine kritische Situation gebracht. Die Arbeit auf St. Kilda hinterlässt bei Rachel Spuren. Sie muss sich entscheiden, wie sie ihr weiteres Leben gestalten will.
    Gekonnt werden weitere Lebenswege in die Handlung integriert. Schön ausgearbeitete Gespräche ermöglichen mir einen Blick in die Gedankenwelt der Protagonisten. Dabei geht es durchaus um ernste Themen. Annie ermahnt Rachel:

    „...Du kannst den Jungen nicht in einen Glaskasten stecken. […] Leben ist zerbrechlich. Trotzdem muss es mit beiden Händen gelebt werden. Sonst ist jeder Tag vergeudet...“

    Es geht auch um Schuld und Vergebung, um den Umgang mit der Vergangenheit und die Erinnerung an die, die schon gegangen sind.
    Eine Karte der Insel ergänzt das Buch.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist ein bewegender Roman, der durch seine vielen unterschiedlichen Facetten besticht und den letzten Einwohnern von St. Kilda ein literarisches Denkmal setzt.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja H., 27.11.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Annie wurde in jungen Jahren mit ihrer Familie von der Hebrideninsel St. Kilda evakuiert. Leider verliert sie daraufhin ihren besten Freunde Finlay aus den Augen.

    Rachel, ihre Enkelin, nimmt nun viele Jahrzehnte später, einen Job auf St. Kilda an. Sie soll sich für einen Workshop mehrere Wochen um die Verpflegung kümmern. Mit gemischten Gefühlen trifft sie auf der einsamen Insel ein. Dennoch erwärmt die Insel mit ihrer wunderschönen Landschaft, den rauen Wetter und den verlassenen Gebäuden ihr das Herz. Sie verliebt sich in den geschichtsträchtigen Ort und lernt dadurch sich selbst und die Vergangenheit ihrer Vorfahren kennen.

    Die Autorin hat mich mit diesen Roman verzaubert. Die Geschichten von Annie und Rachel werden eindrucksvoll dargestellt. Durch die Rückblenden in die Vergangenheit wird nach und nach Annies Geschichte erzählt und damit auch Rachels Innerstes angesprochen.

    Die Liebesgeschichte zwischen Rachel und Ailic ist wunderbar sanft und nicht zu überstürzt und fügt sich bestmöglich in die Rückblenden mit ein.

    Besonders hervorzuheben sind die fantastischen Landschaftsbeschreibungen Isabel Morlands. Man hat das Gefühl mitten auf St. Kilda zu stehen und man kann förmlich den rauen Westwind spüren, der einem um die Nase weht.

    Äußerst überzeugend und anschaulich sind die Bilder, die die Autorin zeichnet. Man spürt das sie selbst dort war und sehr gut recherchiert hat. Mein Fernweh wurde in jeden Fall geweckt.

    Fazit:
    Ein wunderbar atmosphärischer Roman, der einen mitnimmt auf eine Reise in die Vergangenheit, der einen nachdenklich macht und einen auf die wichtigen Dinge im Leben besinnt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 28.11.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ich war sehr fasziniert über die landschaftlichen Beschreibungen von St. Kilda, da ich von der Insel noch nie was gehört habe. Daher war es auch sehr spannend zu erfahren, warum die damaligen Bewohner evakuiert wurden. Dadurch, dass Isabel Morland das Buch in zwei Handlungsstränge geteilt hat, ist es ihr gelungen, dem Leser hautnah zu beschreiben, wie das Leben auf St. Kilda war, bevor die Bewohner weg mussten. Im zweiten Handlungsstrang kann man dann die Insel in der Gegenwart erleben. Es strömt eine ganz besondere Atmosphäre durch das Buch. Es vereint sowohl eine Familiengeschichte, als auch eine Liebesgeschichte und auch wenn es am Ende sehr emotional und traurig wird, so fügt sich alles harmonisch zusammen. Ich habe mit großer Begeisterung Protagonistin Rachel bei ihrem Besuch auf St. Kilda begleitet und das ein oder andere mal nach den dort lebenden Vögeln, den Klippen und der schönen Landschaft gegoogelt. Ein schöner Inselroman mit netten Charakteren und einer tollen Atmosphäre.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra S., 30.11.2019

    Als Buch bewertet

    Bei „ Sehnsucht nach St. Kilda „ von Isabel Morland handelt es sich um einen Roman.

    St. Kilda 1930
    Der letzte Winter war hart und so stehen die letzen Bewohner der einsamsten und abgelegensten Insel Großbritanniens vor einer dramatischen Entscheidung. Die kleine Annie ahnt nicht, dass die Welt, wie sie sie kennt, bald für immer verschwinden wird.
    Annies Enkelin Rachel betritt Jahrzehnte später die Insel, die einst die Heimat ihrer Großmutter war.

    Der Handlungsort hat mir sehr gut gefallen. Da die Autorin die Insel mehrfach besucht hat und ihre eigenen Eindrücke von der Insel sammeln konnte, wirken ihre Beschreibungen der Landschaft, der Häuser, dem Leben auf St. Kilda sehr realistisch. Ich fühlte mich während dem Lesen, als ob ich auch auf St. Kilda sei.

    Der lockere und flüssige Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Dieser Roman lässt sich dadurch sehr gut lesen und ich war sofort von der Geschichte begeistert. Einmal angefangen, konnte ich das Buch nur schwer aus der Hand legen.

    Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Dadurch erfährt man als Leser sehr viel über Annies Leben und dem ihrer Enkelin. Beide Stränge sind sehr interessant. Wobei mir Annies Part besser gefallen hat, da ich sehr viel über St. Kilda und deren Bewohner erfahren habe.

    Die Protagonisten werden authentisch beschrieben. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und ihre Entwicklungen im Laufe der Geschichte sind plausibel.

    Rachels Geschichte und Annies Geschichte ergeben zusammen eine runde Geschichte. Das Ende hat mich völlig überrascht und sprachlos zurückgelassen.

    Die Autorin hat hier eine lehrreiche, emotionale, interessante und absolut lesenswerte Geschichte zu Papier gebracht.

    Ich empfehle dieses Buch weiter.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Margaret K., 19.11.2019

    Als Buch bewertet

    Vor Jahren wurden die Bewohner von St. Kilda evakuiert und mussten von da an Land weiterleben. Rachels Großmutter ist eine davon. Als Rachel dann einen Job auf der Insel angeboten bekommt, lernt sie die Insel ihrer Vorfahren mit eigenen Augen kennen und wied ebenfalls in ihren Bann gezogen.

    Der Schreibstil ist so schön und locker. Ich hatte durchgehend einen Film vor Augen und besonders die Landschaftbeschreibungen sind so toll, dass man einfach in dieser magischen Insel versinken kann und das Gefühl hat selbst dort zu sein.

    Dazu sind die Beschreibung des Lebens damals total interessant und gut in die Geschichte eingebaut, sodass man abwechselnd von der Gegenwart und der Vergangenheit liest. Beides konnte mich sehr berühren, da die Personen einfach sehr sympathisch sind und dabei dennoch menschlich wirken. Die Romantik kommt dabei nicht zu kurz, ohne kitschig zu sein, weshalb ich auch da gut mitfiebern konnte.

    Zusammengefasst ist das Buch voller Emotionen und nostalgischem Flair, aber vorallem mit unglaublich tollen Landschaftbeschreibungen, die einen zum träumen verleiten. Mich hat das Buch sehr fasziniert und gut gefallen. Daher würde ich es wärmstens weiterempfehlen.

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  • 4 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 15.12.2019

    Als Buch bewertet

    Seit dem Tod ihres Ehemannes Josh lebt Rachel mit ihrem kleinen Sohn Sam allein in London und hält sich mit 3 Jobs gerade so über Wasser. Als Sam sich in der Schule verletzt, ist es um Rachels Selbstbeherrschung geschehen und sie nimmt nach langer Zeit Kontakt zu ihrer Großmutter Annie auf, die in Schottland lebt. Schon bald verlässt Rachel mit Sam London für ein Leben auf dem Land bei ihrer Großmutter. Die besorgt ihr auch noch einen Job, der Rachel als Aushilfsköchin allerdings auf die verlassenen Hebriden-Insel St. Kilda führt, sie muss Sam für vier Wochen bei Annie lassen. Kaum auf der Insel angekommen, spürt Rachel bereits den Zauber, den sie zunächst aber den alten Erzählungen ihrer Großmutter zuschreibt, die ihre Kindheit auf St. Kilda verbracht hat, bevor sie zusammen mit den anderen Inselbewohnern 1930 von dort evakuiert wurde. Rachel hat Sam versprochen, den von Annie und ihren Jugendfreund Finlay versteckten Schatz zu suchen. Dabei erhält sie Unterstützung von dem bekannten Fotografen Ailic, der nicht nur Bilder von St. Kilda machen soll, sondern selbst einige Schicksalsschläge zu verdauen hat. Wird Rachel Annies Schatz finden?
    Isabel Morland hat mit „Sehnsucht nach St. Kilda“ einen sehr fesselnden Roman vorgelegt, der mit seinem flüssigen und gefühlvollen Erzählstil den Leser mit der ersten Silbe in den Plot katapultiert, um erst wieder aufzutauchen, wenn die letzte Zeile gelesen ist. Die Autorin versteht es wunderbar, farbenprächtige Landschaftsbeschreibungen mit mystischen Überlieferungen zu vermischen und den von ihr gut recherchierten historischen Hintergrund miteinfließen zu lassen. Der Leser begleitet Rachel nicht nur auf einen Umzug nach Schottland, sondern auch auf eine seit fast 90 Jahren verlassene Insel, die als Touristenmagnet gilt und mit ihrer rauen, schroffen Schönheit sowie überlieferten Geschichten zu faszinieren weiß. Rachel hat die Insel durch die Erzählungen ihrer Großmutter Annie kennengelernt, aber erst als sie selbst die Insel betritt, versteht sie die Sehnsucht von Annie und deren Geschichten richtig, denn auch Rachel kann sich dem Sog der Insel nicht entziehen. Durch unregelmäßige wechselnde Erzählperspektiven darf der Leser nicht nur Rachels Leben begleiten, sondern auch die Vergangenheit von Annie 90 Jahre zuvor erleben. Das fast schon spartanisch zu nennende Leben auf der Insel und die ständige Abhängigkeit von Wind und Wetter, die den Bewohnern alles abverlangte, wird von der Autorin sehr plastisch geschildert und damit zum Leben erweckt. Die eingefügte Schatzsuche lässt den Leser gemeinsam mit Rachel auf die Suche gehen und verbindet Vergangenheit mit Gegenwart auf wunderbare Weise. Der Spannungslevel ist zwar nicht sehr hoch angelegt, doch die mystische Präsenz der Insel und deren Auswirkung auf die einzelnen Workshop-Teilnehmer lässt einen das Buch kaum aus der Hand legen.
    Die Charaktere wurden liebevoll ausstaffiert und mit Leben versehen. Sie besitzen glaubhafte Ecken und Kanten und gewinnen gerade deshalb schnell das Herz des Lesers, der ihnen nahe kommen darf, um ihre Gedanken- und Gefühlswelt genau zu erkunden. Rachel ist eine vom Schicksal gebeutelte Frau, die sich immer am Rand des Existenzminimums bewegt. Sie ist eine überfürsorgliche Mutter, die ihren Sohn kaum aus den Augen lässt. Das lässt sie oftmals ungerecht und herrisch wirken, vor allem ihrer Großmutter gegenüber. Annie ist eine alte Dame, die schon in der Kindheit Entbehrung und ein hartes Leben kennengelernt hat. Sie ist eine gute Seele, die sich seit der Evakuierung irgendwie heimatlos fühlt und vor allem ihre alte Kinderliebe Finlay vermisst. Ailic ist ein berühmter Fotograf, der neben einem schweren Verlust auch noch körperliche Einschränkungen verkraften muss, die sein Leben von Grund auf änderten. Er ist ein unruhiger Geist, der manchmal in Selbstmitleid zerfällt, sich dann aber doch zusammenreißt und über sich hinaus wächst. Aber auch die vorlaute Yi, die pragmatische Cynthia sowie der Rest der Workshop-Gruppe bereichern die Handlung mit ihren Auftritten und machen sie durchweg gelungen.
    „Sehnsucht nach St. Kilda“ ist ein wunderbarer geschichts- und gefühlsträchtiger Roman, der mit den ersten Seiten einen Sog entwickelt, dem sich der Leser nicht entziehen kann. Neben historischen und mystischen Elementen gibt es auch zwei unterschiedliche Liebesgeschichten und vor allem die Suche nach sich selbst, die den Leser bewegt. Verdiente Leseempfehlung für einen Pageturner!

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sunshine77, 26.11.2019

    Als eBook bewertet

    St. Kilda ist eine kleine Inselgruppe, die isoliert im Nordatlantik, reichlich 50 km westlich von der schottischen Insel North Uist, zu finden ist. Nachdem die Hauptinsel Hirta mehr als 2.500 Jahre besiedelt war, wurde sie 1930, nach einem drastischen Bevölkerungsrückgang von den Bewohnern evakuiert.

    Isabel Morland schildert in ihrem Roman das Leben auf Hirta, wie es für die letzten dauerhaften Bewohner vor der Evakuierung war: rauh, gefährlich, abgeschieden und einzigartig. Durch diese Lebensart ist man aufeinander angewiesen und eng mit der heimatlichen Insel verbunden.

    Durch Krankheiten und Wegzug ist die Zahl der Bewohner so weit zurückgegangen, dass es praktisch unmöglich erscheint, über den Sommer so viele Vorräte zu erarbeiten, dass man den Winter übersteht. Nach einem knapp überstandenen Hungerwinter beschließt man das eigentlich unvorstellbare: die Insel zu evakuieren. Als man die Insel verlässt, geht die kleine Annie davon aus, dass man zum Abendessen wieder zurück ist. Es sollte anders kommen.

    Viele Jahrzehnte später schlägt sich Rachel, die Enkeltochter jener Annie mehr schlecht als recht gemeinsam mit ihrem Sohn in London durch. Nach mehreren Rückschlägen verlässt sie die Metropole und zieht aufs Land zu Annie. Durch einen Zufall wird sie nun auf die Insel verschlagen und der Zauber von St. Kilda wirkt auch auf sie. Nach ihrer Rückkehr ist sie nicht mehr die Selbe.

    Neben der plastischen Beschreibung dieser wunderschönen Insel, die man auch durch Fotos der Autorin in verschiedenen sozialen Medien vertiefen kann, besticht dieser Roman vor allem durch den mystischen Zauber, der dezent über die Geschichte gelegt ist. Man spürt die Verbindung der Bewohner zu ihrer Insel und zueinander. Durch einem wunderbaren Erzählstil schwebt man über der Insel und verspürt nach dem Ende des Romans Sehnsucht nach St. Kilda.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja H., 27.11.2019

    Als Buch bewertet

    Annie wurde in jungen Jahren mit ihrer Familie von der Hebrideninsel St. Kilda evakuiert. Leider verliert sie daraufhin ihren besten Freunde Finlay aus den Augen.

    Rachel, ihre Enkelin, nimmt nun viele Jahrzehnte später, einen Job auf St. Kilda an. Sie soll sich für einen Workshop mehrere Wochen um die Verpflegung kümmern. Mit gemischten Gefühlen trifft sie auf der einsamen Insel ein. Dennoch erwärmt die Insel mit ihrer wunderschönen Landschaft, den rauen Wetter und den verlassenen Gebäuden ihr das Herz. Sie verliebt sich in den geschichtsträchtigen Ort und lernt dadurch sich selbst und die Vergangenheit ihrer Vorfahren kennen.

    Die Autorin hat mich mit diesen Roman verzaubert. Die Geschichten von Annie und Rachel werden eindrucksvoll dargestellt. Durch die Rückblenden in die Vergangenheit wird nach und nach Annies Geschichte erzählt und damit auch Rachels Innerstes angesprochen.

    Die Liebesgeschichte zwischen Rachel und Ailic ist wunderbar sanft und nicht zu überstürzt und fügt sich bestmöglich in die Rückblenden mit ein.

    Besonders hervorzuheben sind die fantastischen Landschaftsbeschreibungen Isabel Morlands. Man hat das Gefühl mitten auf St. Kilda zu stehen und man kann förmlich den rauen Westwind spüren, der einem um die Nase weht.

    Äußerst überzeugend und anschaulich sind die Bilder, die die Autorin zeichnet. Man spürt das sie selbst dort war und sehr gut recherchiert hat. Mein Fernweh wurde in jeden Fall geweckt.

    Fazit:
    Ein wunderbar atmosphärischer Roman, der einen mitnimmt auf eine Reise in die Vergangenheit, der einen Nachdenklich macht und einen auf die wichtigen Dinge im Leben besinnt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marakkaram, 17.12.2019

    Als Buch bewertet

    ** Der alte Christian sog an seiner Pfeife. "So wahr mir Gott helfe, ich verstehe nicht, was mit euch jungen Leuten los ist. Ihr meint das Paradies zu finden, wenn ihr von hier weggeht. In Wahrheits ist`s aber gerade andersherum. Ihr vertreibt euch selbst aus dem Paradies und uns alte Leute mit dazu." **

    1930: Es sind harte Zeiten auf der Hebriden Insel St. Kilda. Nach einem langen, entbehrungsreichen Hunger-Winter, stellt man die Bewohner vor eine schwerwiegende Entscheidung. Evakuierung! Ein Wort, dass die kleine Annie noch nicht wirklich versteht...

    2005: Nach einigen Schicksalsschlägen zieht die junge Witwe Rachel mit ihrem kleinen Sohn zurück zur Großmutter Annie. Die Suche nach einem Job führt sie ausgerechnet als Köchin auf die verlassene Insel St. Kilda, die einstige Heimat von Annie. Ihr Kindheitsparadies, das sie nie vergessen hat...

    Nicht nur Annie hat Sehnsucht nach St. Kilda. Wer mit Isabel Morland auf die Hebriden reist, ist ihr rettungslos verfallen - trotz der Kargheit, der Kälte und Abgeschiedenheit. Ein Sehnsuchtsroman...

    Es gibt zwei Zeitebenen, die beide restlos überzeugen - allerdings ist der historische Part allein schon durch die Fakten, unheimlich interessant und spannend. Und das ist Annies Geschichte, ihre Kindheit auf St. Kilda, bis zur Evakuierung. Dieses entbehrungsreiche, freie Leben fasziniert mit jedem Satz. Die Autorin schildert die abgelegene Hebriden Insel so bildgewaltig und lebendig, mit all ihrer Schönheit, Einzigartikeit, aber auch mit aller Grausamkeit und Härte, die das Leben den Bewohnern abverlangt. Man ist völlig gebannt von den Schilderungen.

    Aber auch die Gegenwart ist sehr interessant. Rachel macht eine große Entwicklung durch und beginnt sich Stück für Stück beginnt wieder zu öffnen.

    Ja, Isabel Morland hat nicht nur ein Händchen für atmosphärische Landschaften, sondern auch für tolle Charaktere. Sie sind stark und gleichzeitig so verletzlich, eigensinnig und sich selber treu und sie haben Tiefe.

    Fazit: Trotz der ernsten Thematik ist "Sehnsucht nach St. Kilda ein absoluter Wohlfühlroman, mit ganz viel rauem Inselflair und dem einzigartigen Charme der Hebriden. Ich bin voll und ganz in dieses Buch versunken und freue mich schon auf weitere Geschichten der Autorin.

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 05.12.2019

    Als Buch bewertet

    „...Die Landschaft war nicht lieblich, aber in ihrer Einzigartigkeit so großartig und majestätisch, dass Rachel davon schwindelte. Sie konnte sich nicht erinnern, je ähnlich Friedvolles gesehen zu haben...“

    Annie McVicca ist 8 Jahre alt, als die Bewohner der Insel St. Kilda 1930 aufs Festland evakuiert werden. Damals ahnt Annie nicht, dass sie die Insel nie wieder betreten wird. Mit ihr auf dem Schiff ist Finlay, ihr zwei Jahre älterer Freund.
    Rachel Morrisson ist seit vier Jahren Witwe. Mit ihrem kleinen Sohn Sam lebt sie in London. Doch ihr Gehalt ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel.

    „...Sams Unfall hatte ihr eine kurzen Ausstieg aus dem Hamsterrad verschafft. […] Ihr Leben wurde von dürftig verwobenen Fäden zusammengehalten. Riss einer davon, riffelten alle Maschen auf...“

    Deshalb entschließt sie sich zu einer Veränderung. Sie zieht nach Schottland zu ihrer Oma Annie. Die betreibt eine Teestube.
    Dort bekommt Rachel einen Job als Köchin für einen Sommer auf St. Kilda angeboten.
    Die Autorin hat eine berührende Geschichte geschrieben. Das Buch enthält zwei Handlungsstränge. Zum einen darf ich Rachel auf ihren neuen Weg begleiten, zum anderen erfahre, wie die letzten Einwohner auf St. Kilda gelebt haben. Es sind gleichzeitig Annies Erinnerungen, die Rachel in Worte fasst.
    Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er ist abwechslungsreich. Schon das Eingangszitat zeigt, wie es der Autorin gelingt, Naturbeobachtungen und persönliche Befindlichkeiten miteinander zu verknüpfen.
    Annies Erinnerungen beginnen 1929. Sie beschreiben eine harte und entbehrungsreiche Kindheit. Doch die Bewohner der Insel waren frei. Trotzdem mussten sie eine Entscheidung treffen. Sie wussten, dass sie den nächsten strengen Winter nicht überstehen würden. Medizinische Versorgung war nur von schottischen Festland aus möglich. Wenn die Ernte des Sommers gering war, war Hunger vorprogrammiert. Doch man stand füreinander ein. Keiner wurde allein gelassen. Hochzeit, Freude, Trauer – jeder nahm Anteil. Alte Legende sind in die Erinnerungen eingewoben.

    „...Nach dem Hochzeitsfest, das einige Tage nach der Verlobung stattfand, folgte ein Gottesdienst in der Kirche. Annie fand es merkwürdig, dass es auf dem Festland angeblich andersherum gehandhabt wurde: erst die Trauung, dann das Fest...“

    In der Gegenwart fühlt sich Rachel im Team auf der Insel wohl. Allerdings vermisst sie ihren kleinen Sohn, der bei der Großmutter geblieben ist.
    Ab und an durchzieht ein feiner Humor die Geschichte.

    „...Und warum plage ich mich dann jeden Tag damit, mein Arbeitsgerät zu säubern, während Chloé immer einen der Jungs dazu bringt, das für sie zu erledigen?...“

    Deutlich wird, dass auch heute das Leben auf der Insel mit Gefahren verbunden ist. Plötzlich einsetzende Wetteränderungen haben Rachel auf einen ihrer Spaziergänge in eine kritische Situation gebracht. Die Arbeit auf St. Kilda hinterlässt bei Rachel Spuren. Sie muss sich entscheiden, wie sie ihr weiteres Leben gestalten will.
    Gekonnt werden weitere Lebenswege in die Handlung integriert. Schön ausgearbeitete Gespräche ermöglichen mir einen Blick in die Gedankenwelt der Protagonisten. Dabei geht es durchaus um ernste Themen. Annie ermahnt Rachel:

    „...Du kannst den Jungen nicht in einen Glaskasten stecken. […] Leben ist zerbrechlich. Trotzdem muss es mit beiden Händen gelebt werden. Sonst ist jeder Tag vergeudet...“

    Es geht auch um Schuld und Vergebung, um den Umgang mit der Vergangenheit und die Erinnerung an die, die schon gegangen sind.
    Eine Karte der Insel ergänzt das Buch.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist ein bewegender Roman, der durch seine vielen unterschiedlichen Facetten besticht und den letzten Einwohnern von St. Kilda ein literarisches Denkmal setzt.

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  • 5 Sterne

    Miss Norge, 28.11.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    In diesem Roman entführt uns Isabel Morland, wie schon in ihren beiden vorherigen Büchern, wieder auf die Äußeren Hebriden. St. Kilda ist eine Inselgruppe die zu Schottland gehört und im Nordatlantik liegt. Bis zum Jahre 1930 war die Insel bewohnt, doch dann gaben die Bewohner das einfache Leben dort auf und mussten auf das Festland evakuiert werden. Genau an diesem Punkt beginnt der Roman. Annie McViccar, die damals 8 Jahre alt ist, kann das nicht verstehen. Sie denkt alle Bewohner der Insel machen einen Tagesausflug und am Abend wird wieder jeder in seinem eigenen Bett liegen.Doch so wird es leider nicht kommen. Die Kapitel wechseln sich ab und sind im "Damals" und im "Heute" geschrieben. Im "Damals" beschreibt die Autorin sehr genau und detailliert wie schwer und einfach das Leben der Inselbewohner gewesen sein muss, aber sie waren glücklich, denn niemand kannte es anders. Musste man einmal mit dem Schiff ans Festland und in die Stadt fahren, war man froh, dem Lärm und der Hektik wieder zu entkommen. Bis zum harten Winter im Jahre 1929, als Flora, Annies Schwester, vor Kälte und Husten mit 6 Jahren stirbt. Die Regierung drängt darauf das die Bewohner die Insel verlassen. Annie und ihr Freund Finlay schwören sich ewige Freundschaft und Liebe, doch an Land werden sie auseinandergerissen und sehen sich nie wieder. Diese Passagen gehen einem beim Lesen schon sehr nah, wenn man bedenkt, das die Menschen ihr ganzes Hab und Gut zurücklassen mussten, um irgendwo neu zu beginnen. Im "Heute" begleitet man die 34jährige Rachel, die alleinerziehend mit ihrem 7 Jahre alten Sohn Sam in London wohnt und die diverse Jobs hat um über die Runden zu kommen, bis sie die Reißleine zieht und zu ihrer Großmutter Annie McViccar aufs Land zieht. Durch einen glücklichen Zufall bekommt sie eine Stelle als Köchin auf St. Kilda und kehrt an den Ort zurück, an dem ihre Oma die ersten Lebensjahre verbracht hat. Rachel begibt sich auf Spurensuche und dabei verliert sie sogar ihr Herz an den berühmten Landschaftsfotografen Ailic Burnett. Man ahnt schon, das diese Verbindung nicht ohne Höhen und Tiefen aalglatt vonstatten gehen kann. Rachel hat schon so viel durchgemacht, das ich beim Lesen nur dachte, bitte lass sie endlich glücklich werden, mit einem wunderbaren Mann an ihrer Seite. Ob es geklappt hat? Keine Ahnung, das verrate ich nicht. Das Ende, in Bezug auf Annie, hat mir gut gefallen, sehr berührend und sehr liebevoll. Isabel Morland hat es wieder einmal geschafft mich dazu zu animieren, während des Lesens viel über St. Kilda und die erwähnten Sehenswürdigkeiten in Erfahrung zu bringen. Ich habe mir einige Fotos angesehen von Orten die im Plot erwähnt werden und eine wichtige Rolle spielen. So habe ich mir diese Bilder vor mein inneres Auge geholt und es noch mehr genossen abzutauchen und mich mit dem Klima und den Wetterkapriolen durch den Roman treiben zu lassen. Die mystischen, rätselhaften und magischen Beschreibungen überzeugen mich immer wieder und lassen den Plot so leicht und mit einem Nebelschleier versehen erscheinen. Dann kommt dieser unbeschreibliche kurze Moment bevor die Sonne durch die Wolken bricht und alles in ein lila Licht taucht. Ich liebe diese Vorstellung beim Lesen und es fasziniert mich immer wieder, wie Isabel Morland das schafft, es so genau zu beschreiben, das man es fühlt und sieht.
    Auch mit ihrem dritten Roman konnte mich die Autorin wieder zu 100% überzeugen. Isabel Morland hat mich auf eine wunderbare Reise nach St. Kilda mitgenommen, so das auch ich dort mein Herz verloren habe.

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  • 5 Sterne

    HanneK., 15.12.2019

    Als Buch bewertet

    "Sehnsucht nach St. Kilda" ist nicht nur eine Geschichte über eine Liebe, die Jahrzehnte überdauert, sondern auch die der Bewohner Hirta von St. Kilda, einer abgeschiedenen Insel vor Schottland, die im August 1930 evakuiert wurden. Die wenigen Bewohner konnten sich nicht mehr genügend allein versorgen und die Not war groß. Nach gut fünftausend Jahren ging eine Ära zu Ende. Das dieser Ort heute noch erhalten wird, verdankt die Welt dem National Trust for Scotland.
    Die Handlung rund um die Personen des Romans sind fiktiv, nicht aber die Evakuierung von St. Kilda.
    Acht Jahre ist Annie im Jahr 1930, als sie mit ihrer Familie und den anderen Bewohnern Abschied nehmen muss von ihrer Heimat. Mit dem zehnjährigen Finley verbindet sie eine enge Freundschaft. Zum Zeichen dieser und dass sie wiederkehren, wenn es ihnen nicht auf dem Festland gefällt, lassen sie einen Schatz, eine Dose mit einem geschnitzten Holzvogel, gut versteckt auf St. Kilda.
    London im Jahr 2005. Hier lebt die alleinerziehende Rachel mit ihrem siebenjährigen Sohn Sam. Sie hat drei Jobs, um das Leben bestreiten zu können. Vor sechs Jahren war ihr Mann Josh ganz plötzlich verstorben. Ihr Leben war nicht leicht und dann verliert sie auch noch ihren Hauptjob. Letztendlich nimmt sie ihren Mut zusammen und schreibt an ihre Großmutter Annie. Es war nicht das was sie wollte, aber sie zieht mit Sam zu ihr. Der Junge lebt sich schnell ein, Rachel hilft Annie so gut es geht im Tearoom, immer stets auf der Suche nach einem Job. Das erhält sie ziemlich schnell. Sie kann für einige Wochen als Köchin auf St. Kilda arbeiten. Dort findet jährlich ein Workshop für defn NTS statt. Dieses dient zum Erhalt. Allerdings heißt es für Rachel auch, die Zeit ohne Sam, der bei seiner Granny bleibt. Die Geschichte wechselt in Gegenwart und Vergangenheit. Dies geschieht in wunderbarer Harmonie.
    St. Kilda und seine Geschichte. Es ist fantastisch, wie hier die Autorin den Leser einen Ort nahe bringt. Man spürt förmlich die Aura der Insel, des Ortes, die Lebendigkeit aber auch die tragischen Momente. Und diese Insel bringt den Menschen zum Nachdenken, über sich und sein Leben.
    Die beiden Protagonistinnen, Annie und Rachel, besser kann man sie nicht darstellen ♥ Berührend wie sehr Rachel bemüht ist, den versteckten "Schatz" ihrer Großmutter zu finden. Berührend, wie viele Jahrzehnte vergehen müssen, bis sich zwei wiederfinden. Auch wenn das Glück nur von kurzer Dauer währt.
    "Sehnsucht nach St. Kilda" ist für mich der berührendste Teil der Hebriden-Romane von Isabel Morland.
    "Sehnsucht nach St. Kilda", der kurze Infotext zeigt nicht auf, was für ein Juwel sich hier verbirgt. Ein vielschichtiges Buch, getragen durch die Rückblenden, aber vor allem durch den Sprachschatz, die gewählten Worte der Autorin. Es ist ein Buch, das einen nicht los lässt. Von daher verzichte ich auf mehr Einzelheiten zum Inhalt.

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  • 5 Sterne

    Ulrike F., 26.01.2020

    Als Buch bewertet

    Wie schön müssen die wilden äußeren Hebriden doch sein!

    Man kommt schon ins Schwärmen, wenn man sich das Cover des dritten Romans über das Leben in dieser unwirtschaftlichen Landschaft ansieht. Die rauen Klippen von St, Kilda, die Basstölpel, die darüber hinwegfliegen, im Hintergrund die Sonne im Meer. Eine wunderbares Foto ist Isabel Morland, der Autorin, da gelungen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich in diese Inselgruppe verliebt hat.

    Rachel, die vor fünf Jahren ihren Mann durch eine schlimme Krankheit verloren hat, ist nun mit ihrem siebenjährigen Sohn Sam alleine. Mehr schlecht als recht bringt sie ihn und sich über die Runden. Als Sam ins Krankenhaus muss, haben ihre Arbeitgeber kein Verständnis für ihre Lage. Sie verliert ihre Jobs. So springt sie über ihren eigenen Schatten und ruft bei ihrer Großmutter an, die auf der Insel Harris, unweit der seit 1930 unbewohnten Insel St. Kilda wohnt. Sie bricht daraufhin in London alle Zelte ab, packt ihren Sohn ein und hofft bei Annie, ihrer 83 Jahre alten Großmutter eine Arbeit auf Harris zu finden. Gott sei Dank findet Sam alles super und findet erstmals Freunde.

    Rachel findet tatsächlich eine gutbezahlte Arbeit bei der Verwaltung St. Kildas. Sie wird mit einigen anderen übersetzen, um die restlichen Häuser der seit 1930 unbewohnten Insel instand zu setzen. Außerdem hat sie ihrem Sohn versprochen, auf der Insel etwas wiederzufinden. Finlay, der Freund ihrer Oma, hatte vor nunmehr fast 80 Jahren für die damals kleine Annie, die wie er auf St. Kilda geboren wurde, einen Schatz versteckt, bevor alle evakuiert wurden. Annie, ihre Oma, hat Sam davon erzählt. Nicht zuletzt, weil an den Schatz ein Schwur gebunden ist. Na, ob das so einfach wird?

    Wie immer hat mich der Schreibstil von Isabel Morland sehr gefesselt. Das Buch ist spannend zu lesen, man kann sich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Wir erfahren in zwei Zeitabschnitten, was sich ereignete. Der Teil bis Annie und die ihren evakuiert wurden, wird aus ihrer Sicht erzählt. Die Geschichte von Rachel, die immer mehr zu ihren Wurzeln zurück findet berichtet auch aus deren Sicht. Wie immer hat die Autorin die Mystik und die Liebe nicht vergessen.

    Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung für diesen Roman "Sehnsucht nach St. Kilda", der geschichtlich sehr gut recherchiert ist.

    Ich war sehr enttäuscht zu lesen, dass dies wohl das letzte Buch über diesen Teil Schottlands ist. Aber es kann ja sein, dass ich das falsch verstanden habe. Veröffentlicht wurde der Roman bei droemer-knaur unter ISBN 978-3-426-52422-0

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  • 5 Sterne

    Buchwurm05, 29.11.2019

    Als Buch bewertet

    Rachel lebt in London und muss sich nach dem Tod ihres Mannes alleine um Sam, ihren 7-jährigen Sohn kümmern. Job und Kind unter einen Hut zu bringen ist stressig. Das Geld knapp. Gerade als sie die Chance auf eine Beförderung bekommt, verunglückt Sam und Rachel möchte bei ihm im Krankenhaus bleiben. Verständnis kann sie von ihrem Arbeitgeber nicht erwarten. Ihr wird nahe gelegt sich etwas anderes zu suchen. So entschließt sie sich zu ihrer Granny Annie nach Harries zu ziehen. Dort bekommt sie ein Jobangebot als Köchin für die Dauer eines vierwöchigen Workshops auf St. Kilda. Die ehemalige Heimat von Annie, die 1930 als Kind mit den letzten Bewohnern evakuiert wurde. Für Rachel beginnt eine Reise zu sich selbst und der Vergangenheit ihrer Granny.......

    "Sehnsucht nach St. Kilda" ist ein bildgewaltiger Roman voller Emotionen. Eine fiktive Geschichte rund um das reale Ereignis, der Evakuierung St. Kildas. Gleich zu Beginn ist man mitten drin und erlebt Rachels Situation als alleinerziehende Mutter. Gleichzeitig erfährt man im Prolog etwas über Annie und ihren letzten Tag auf St. Kilda. Ohne lange Beschreibungen kann man sich nach und nach gut in Rachel und Annie hineinversetzen. Rachel verschmilzt auf St. Kilda förmlich mit der Geschichte ihrer Granny. Immer wieder schweifen ihre Gedanken zu den Erzählungen von Annie zurück, die in Form von Flashbacks geschrieben sind. Diese zeigen das ganze Ausmaß von damals und wie es dazu kam, dass die letzten Bewohner evakuiert wurden. Der Roman ist aber noch so viel mehr. So ist auch eine beginnende sowie tragische Liebesgeschichte integriert. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle inbegriffen.

    Fazit: Ein bildgewaltiger, emotionsgeladener Roman über die Natur. Aber auch über die Liebe, die man nie vergisst. Sehr zu empfehlen.

    Lieblingszitat: Finde heraus was deine Träume sind.

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  • 5 Sterne

    Langeweile, 28.11.2019

    Als Buch bewertet

    Inhalt übernommen:

    St Kilda ,1930.

    Nach einem harten Winter stehen die letzten Bewohner der einsamsten und abgelegensten Insel Großbritanniens vor einer dramatischen Entscheidung. Unter ihnen befindet sich auch die kleine Annie, die nicht ahnt, dass die Welt, wie sie sich kennt, bald für immer verschwinden wird.

    Viele Jahrzehnte später betritt Annies Enkelin Rachel das erste Mal die Insel, die einst die Heimat ihrer Großmutter war. Eigentlich hatte sie ihren schottischen Wurzeln für immer abgeschworen, doch ihre Situation als allein erziehende Mutter zwingt sie dazu, sich neu zu orientieren – ein Schritt, der ihr Leben verändern wird...

    Meine Meinung:

    Auf eine sehr emotionale und bewegende Weise erzählt die Autorin in wechselnden Zeitsprüngen eine außergewöhnliche Familien – und Liebesgeschichte. Die Protagonisten Annie und Rachel, sowie Rachels Sohn Sam waren mir auf Anhieb sehr sympathisch.

    Im Nachhinein gesehen weiß ich gar nicht, welcher Teil mir am besten gefallen hat, der historische oder der jetzige. Man vermag sich in der heutigen Zeit überhaupt nicht vorzustellen, mit welchen Problemen und Sorgen, die Menschen damals zu kämpfen hatten.neben den außergewöhnlichen Liebesgeschichten, war es auch die faszinierende Landschaft dieser außergewöhnlichen Insel, die auf sehr gekonnte Weise transportiert wurde.Ich habe das Buch mit großer Begeisterung gelesen, es hat mich, vor allen Dingen am Ende, sehr bewegt.



    Fazit:

    Von mir eine Leseempfehlung, verbunden mit fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. K., 15.12.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Seit dem Tod ihres Ehemannes Josh lebt Rachel mit ihrem kleinen Sohn Sam allein in London und hält sich mit 3 Jobs gerade so über Wasser. Als Sam sich in der Schule verletzt, ist es um Rachels Selbstbeherrschung geschehen und sie nimmt nach langer Zeit Kontakt zu ihrer Großmutter Annie auf, die in Schottland lebt. Schon bald verlässt Rachel mit Sam London für ein Leben auf dem Land bei ihrer Großmutter. Die besorgt ihr auch noch einen Job, der Rachel als Aushilfsköchin allerdings auf die verlassenen Hebriden-Insel St. Kilda führt, sie muss Sam für vier Wochen bei Annie lassen. Kaum auf der Insel angekommen, spürt Rachel bereits den Zauber, den sie zunächst aber den alten Erzählungen ihrer Großmutter zuschreibt, die ihre Kindheit auf St. Kilda verbracht hat, bevor sie zusammen mit den anderen Inselbewohnern 1930 von dort evakuiert wurde. Rachel hat Sam versprochen, den von Annie und ihren Jugendfreund Finlay versteckten Schatz zu suchen. Dabei erhält sie Unterstützung von dem bekannten Fotografen Ailic, der nicht nur Bilder von St. Kilda machen soll, sondern selbst einige Schicksalsschläge zu verdauen hat. Wird Rachel Annies Schatz finden?
    Isabel Morland hat mit „Sehnsucht nach St. Kilda“ einen sehr fesselnden Roman vorgelegt, der mit seinem flüssigen und gefühlvollen Erzählstil den Leser mit der ersten Silbe in den Plot katapultiert, um erst wieder aufzutauchen, wenn die letzte Zeile gelesen ist. Die Autorin versteht es wunderbar, farbenprächtige Landschaftsbeschreibungen mit mystischen Überlieferungen zu vermischen und den von ihr gut recherchierten historischen Hintergrund miteinfließen zu lassen. Der Leser begleitet Rachel nicht nur auf einen Umzug nach Schottland, sondern auch auf eine seit fast 90 Jahren verlassene Insel, die als Touristenmagnet gilt und mit ihrer rauen, schroffen Schönheit sowie überlieferten Geschichten zu faszinieren weiß. Rachel hat die Insel durch die Erzählungen ihrer Großmutter Annie kennengelernt, aber erst als sie selbst die Insel betritt, versteht sie die Sehnsucht von Annie und deren Geschichten richtig, denn auch Rachel kann sich dem Sog der Insel nicht entziehen. Durch unregelmäßige wechselnde Erzählperspektiven darf der Leser nicht nur Rachels Leben begleiten, sondern auch die Vergangenheit von Annie 90 Jahre zuvor erleben. Das fast schon spartanisch zu nennende Leben auf der Insel und die ständige Abhängigkeit von Wind und Wetter, die den Bewohnern alles abverlangte, wird von der Autorin sehr plastisch geschildert und damit zum Leben erweckt. Die eingefügte Schatzsuche lässt den Leser gemeinsam mit Rachel auf die Suche gehen und verbindet Vergangenheit mit Gegenwart auf wunderbare Weise. Der Spannungslevel ist zwar nicht sehr hoch angelegt, doch die mystische Präsenz der Insel und deren Auswirkung auf die einzelnen Workshop-Teilnehmer lässt einen das Buch kaum aus der Hand legen.
    Die Charaktere wurden liebevoll ausstaffiert und mit Leben versehen. Sie besitzen glaubhafte Ecken und Kanten und gewinnen gerade deshalb schnell das Herz des Lesers, der ihnen nahe kommen darf, um ihre Gedanken- und Gefühlswelt genau zu erkunden. Rachel ist eine vom Schicksal gebeutelte Frau, die sich immer am Rand des Existenzminimums bewegt. Sie ist eine überfürsorgliche Mutter, die ihren Sohn kaum aus den Augen lässt. Das lässt sie oftmals ungerecht und herrisch wirken, vor allem ihrer Großmutter gegenüber. Annie ist eine alte Dame, die schon in der Kindheit Entbehrung und ein hartes Leben kennengelernt hat. Sie ist eine gute Seele, die sich seit der Evakuierung irgendwie heimatlos fühlt und vor allem ihre alte Kinderliebe Finlay vermisst. Ailic ist ein berühmter Fotograf, der neben einem schweren Verlust auch noch körperliche Einschränkungen verkraften muss, die sein Leben von Grund auf änderten. Er ist ein unruhiger Geist, der manchmal in Selbstmitleid zerfällt, sich dann aber doch zusammenreißt und über sich hinaus wächst. Aber auch die vorlaute Yi, die pragmatische Cynthia sowie der Rest der Workshop-Gruppe bereichern die Handlung mit ihren Auftritten und machen sie durchweg gelungen.
    „Sehnsucht nach St. Kilda“ ist ein wunderbarer geschichts- und gefühlsträchtiger Roman, der mit den ersten Seiten einen Sog entwickelt, dem sich der Leser nicht entziehen kann. Neben historischen und mystischen Elementen gibt es auch zwei unterschiedliche Liebesgeschichten und vor allem die Suche nach sich selbst, die den Leser bewegt. Verdiente Leseempfehlung für einen Pageturner!

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  • 5 Sterne

    Leseratte, 01.12.2019

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte wird auf zwei Zeitschienen erzählt. Da ist zum einen Rachel, die viele Jahrzehnte nach Annies Evakuierung das erste Mal die Insel betritt. Rachel (Annies Enkelin) muß aufgrund der Lebensumstände einen neuen Schritt wagen, der vielleicht ein bißchen zu ausführlich beschrieben wird. Wunderbar und nahegehend wird Annies Geschichte als Kind erzählt. Hier versteht es Isabel Morland den Leser regelrecht in einen Sog hineinzuversetzen. Das Leben auf St. Kilda wird so anschaulich und greifbar beschrieben, daß das Gefühl von Dabeisein entsteht. Dieser Roman steigert sich von Kapitel zu Kapitel. Man erfährt viel über diese Insel und deren einstige Bewohner am Rande der Welt. Die faszinierend beschriebenen Landschaften lassen diesen Roman zu einem besonderen Leseerlebnis werden. Interessant im Nachwort, daß ein Teil des Erlöses aus diesem Werk an den National Trust for Scotland geht.

    Fazit: Das Schicksal der letzten Bewohner von St. Kilda ist unbedingt lesenswert und klingt noch lange nach.

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  • 4 Sterne

    Bibliomarie, 27.11.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die junge Witwe Rachel kämpft in London mit den Widrigkeiten des Alltags. Als alleinerziehende Mutter hangelt sie sich von einem Job zum anderen. Als Sam erkrankt bleibt ihr nur noch die Hilfe ihrer Großmutter Annie anzunehmen und zu ihr auf die Hebrideninsel Harris zu ziehen. Dort gibt es auch gleich einen kurzfristigen Job. Sie soll für 4 Wochen die Teilnehmer eines Workshops bekochen, der auf der unbewohnten Insel St. Kilda stattfindet.

    Zu St. Kilda hat Großmutter Annie eine ganz besondere Beziehung. Sie gehörte als Kind zu den letzten Bewohnern der Insel, aber die Lebensumstände wurden immer härter und so wurden die letzten Siedler von der Regierung auf’s Festland umgesiedelt. Für Annie auch im hohen Alter immer noch ein Sehnsuchtsort, eine magische Erinnerung an ihren Jugendfreund Finlay.

    Rachel spürt sehr schnell den besonderen Zauber dieser Insel und möchte ihrer Großmutter einen Wunsch erfüllen. Ein kleines Schatzkästlein mit einer geschnitzten Figur von ihrem Freund Finlay, das auf der Insel zurückgeblieben ist, möchte sie noch einmal in Händen halten. Auch Ailic, ein bekannter Fotograf ist auf die Insel gekommen, um wieder ein Gespür für die Welt zu bekommen.

    Wieder hat Isabel Morland einen hinreißenden Schottland Roman geschrieben. Im zweiten Handlungsstrang kann der Leser in die Geschichte dieser abgelegenen Insel eintauchen und ihre Bewohner in den letzten Monaten in ihrer Heimat kennenlernen. Ein hartes und beschwerliches Dasein mit einem täglichen Kampf ums Überleben. Der Boden ist karg, die See rau und oft reichen die Vorräte kaum über den Winter. Aber die Gemeinschaft ist intakt, man hält zusammen, hilft sich und auch die Witwen oder die Alten werden mit versorgt. Es gibt Not, aber auch eine unglaubliche Freiheit und eine tiefe Verwurzelung mit der Scholle.

    Diese Geschichte hat mich sehr tief berührt, sie beruht auf wahren Begebenheiten und hat mich in eine untergegangene Welt mitgenommen. Ich konnte nicht aufhören zu lesen und mich auf St. Kilda zu träumen.

    In der Gegenwart findet Rachel immer mehr zu sich selbst und kann nach Jahren der Trauer um ihren früh verstorbenen Mann auch wieder neue Gefühle zulassen. Damit bekommt der Roman auch eine romantische Seite, die mir allerdings im Gegensatz zum historischen Teil, ein wenig glatt daher kam.

    Aber mit dem Ende des Romans hat die Autorin noch einmal einen wunderschönen und warmherzigen Höhepunkt für ihr Buch gefunden und ich konnte es wirklich nur mit einem Seufzer zur Seite legen.

    Wunderschöne Landschaftsbeschreibungen fangen die Atmosphäre von St. Kilda und Harris ein, es entstanden Bilder beim Lesen, die die Sehnsucht weckten. Darin wird die Geschichte von Annie und Rachel eingebettet und das ist wirklich gelungen.

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