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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marita, 22.03.2015 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ich habe gerade arge Schwierigkeiten eine Rezesionen über dieses Buch zu schreiben. Keine meiner Sätze können diesen Roman richtig beschreiben und beurteilen.
    Peer Martin ist ein noch unbekannter Autor und er hat nach meiner Meinung einen großartigen Jugendroman geschrieben. Für mich als Mutter wäre es gut wenn dieses niveauvolle Buch im Unterricht in den oberen Schulklassen gelesen würde. Aber auch Erwachsene können es gut lesen. Die Thematik ist so aktuell. Es geht um Flüchtlinge, Asylanten und Rassismus verpackt in eine gute Geschichte.
    Nuri ist eine junge Erwachsene aus Syrien, welche mit dem größten Teil ihrer Familie geflohen ist. Sie wohnt jetzt mit vielen anderen Menschen unterschiedlicher Nationalitäten in einem großen Asylantenwohnheim. Es steht wohl in einem Brennpunktviertel in einer Stadt in Deutschland. Dort gibt es eine Clique in der Nachbarschaft die in der rechten Szene arg mitmischen. Calvin gehört auch dazu.Er lebt in einer Patchwork -Familie und hat zwei Halbgeschwister. Die Familie lebt vom Sozialgeld ohne Aussicht auf Besserung. Calvin selber hat keinen Schulabschluss und kopiert die Gesinnung seines Leiblichen Vater 's. welcher zur NPD gehört. Der Achtzehnjährige lernt durch einen Zufall Nuri kennen und diese beginnt aus ihrem Leben bis zur Flucht aus Syrien zu erzählen und Calvin hört ihr zu.

    MEINE MEINUNG :
    Der Roman ist sehr zeitgemäß, informativ und mitreißend. Er ist von der ersten Seite spannend und flott geschrieben. Der Inhalt ist authentisch, aber auch aufwühlend, teilweise schonungslos und macht mich nachdenklich und traurig.
    Die 16 unterschiedlich langen Kapitel werden am Ende durch Links aus dem Internet ergänzt und machen die fiktive Geschichte authentisch. Vieles was ich in der Vergangenheit über Syrien oder Flüchtlinge mitbekommen habe wurde mir dadurch wieder ins Gedächtnis gerufen. Man kann den Roman aber auch gut ohne Internet lesen.
    Auch einige Tage nach dem Lesen berührt mich der Inhalt weiterhin. Dieses Buch wirbt um Verständnis der Menschen untereinander und Toleranz vor den Fremden. Die Radikalität der Clique ist oft kaum auszuhalten und sehr erschreckend
    In dieser Geschichte versagt auch die Politik und hat für mich indirekt Mitschuld an die Misere. In Wirklichkeit fühlen sich gerade viele in so einem Problemviertel von der Politik in Stich gelassen.

    FAZIT :
    "Sommer unter schwarzen Flügeln " von Peer Martin ist ein Buch welches ich allen empfehlen möchte zu lesen und weiter zu empfehlen. Es verklärt die Situation nicht, es zeigt sie auf. Danke an den Autor das er es geschrieben hat und dem Oetinger - Verlag das sie es veröffentlicht haben.

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  • 5 Sterne

    Jane B., 08.09.2023

    Als eBook bewertet

    Ich hatte mir nicht viel von diesem Jugendroman erwartet, obwohl ich bei Patricia Schröders Buch "SCHEISS GLATZE, ich lieb dich", welches ein ähnliches Thema beleuchtet, schon einmal überrascht wurden bin. "Sommer unter schwarzen Flügeln" hat mich regelrecht geflasht.

    Nuri und Calvin sind für mich zwei Charaktere, die genau so da draußen rumlaufen könnten. Das ist auf der einen Seite sehr erschreckend. Auf der anderen Seite leider die Realität.

    Peer Martin hat Protagonisten geschaffen, die sich in mein Herz geschlichen haben. Ihre Entwicklung war nachvollziehbar. Sie bekommen Tiefe eingehaucht und man leidet mit ihnen regelrecht mit.

    Ich fühlte mich oft, als wäre ich außer Atem. Die ganze Zeit wird der Spannungsbogen oben gehalten. Der Autor legt ein Tempo an den Tag, welches nicht immer einfach zu verfolgen war. Hin und wieder gab es Sprünge, nach denen man kurz innehalten und sich neu orientieren musste. Doch meine Gedanken liefen auf Hochtouren.

    Hier wird einem kein Einheitsbrei mit vielen Antworten geliefert.
    Lesende werden dazu angehalten, innezuhalten, einen Standpunkt einzunehmen und diesen ständig zu überdenken, zu interpretieren, zu erörtern, ...

    Die Erzählung um Calvin und Nuri ist keine leichte Kost. Sie beinhaltet viel Brutalität, Angst und Schmerz. Sie ist hochaktuell - ich glaube, sie wird ihre Aktualität leider niemals verlieren - und hochbrisant.

    Die Geschichte geht weiter - und zwar mit mir.

    ©2023 Mademoiselle Cake

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  • 5 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Steffi K., 20.08.2015

    Als Buch bewertet

    Inhalt (übernommen)

    Nuri und Calvin leben ganz nah beieinander - uns sind sich doch unendlich fern. Sie ist mit ihrer Familie aus Syrien geflohen und in einem Flüchtlingsheim untergekommen. Er ist Mitglied einer rechten Jugendgang, die Stimmung gegen die Asylbewerber macht. Doch ausgerechnet ihn sucht Nuri sich aus, um erstmals ihre Geschichte zu erzählen: von ihrem Heimatdorf am Rande der Wüste, von den ersten Unruhen und den Schwingen des Bösen, die sich schließlich über das ganze Land legen. Je mehr Calvin über Nuri erfährt, desto mehr verliebt er sich in das seltsame Mädchen mit den dunklen Augen - und in das fremde Land, von dem sie erzählt. Doch diese Liebe ist gefährlich. Denn Calvins Freunde haben ihm zu ihrem neuen Anführer bestimmt. Und ihre Wut trifft nicht nur ihn, sondern auch Nuri...

    Charaktere

    Calvin, ein in einem sozialen Brennpunkt aufgewachsener Jugendlicher, lebt ein unzufriedenes Leben: keinen Schulabschluss, die Mutter hoffnungslos mit ihm und seinen zwei Brüdern überfordert und vom Praktikumsbetrieb nach langen Fehlzeiten gefeuert. Halt und Anerkennung findet er bei seinen Freunden aus der rechten Szene.
    Calvin, der eigentlich das Herz an rechten Fleck hat, ist mit der Szene aufgewachsen: Sein Vater hat ihm - leider - nichts anderes vorgelebt. Und es ist ein Einfaches anstatt die Schuld bei sich selber zu suchen, sie anderen zu geben. Calvin macht im Laufe des Besuches ein tolle Wandlung durch: Er beginnt nachzudenken und steht dann zu seinen Entscheidungen.

    Nuri ist in Syrien geboren und aufgewachsen. Sie ist mit ihren Eltern geflohen und lebt nun in einem Flüchtlingsheim ganz in der Nähe von Calvins Wohnblock. Ich hatte Nuri von Anfang an in mein Leserherz geschlossen: sie hat mich durch ihre Einzigartigkeit, ihr Einfühlungsvermögen und ihre Überzeugung zu dem zu stehen, was sie für richtig hält, berührt.

    Frau Silbermann war mich auch noch eine Schlüsselfigur: Sie ist über 80, Jüdin und hat das KZ überlebt. Sie gibt in der Stadt Nachhilfe für Jugendliche, damit hofft sie, den Kreislauf zu unterbrechen, dass die Jugendlichen ihren Schulabschluss schaffen und dass etwas aus ihnen wird. Manchmal hilflos und dann doch wieder voller Mut steht sie hinter Nuri und zuletzt auch hinter Calvin und ist ihnen in der aufregenden Zeit immer ein Anker.

    Schreibstil

    Peer Martin ist mit einer außergewöhnlich schönen und bildhaften Sprache gelungen, dass ich sowohl die Bilder und Gerüche aus Nuris Geschichte "gesehen", ja teilweise sogar "gerochen" habe. Andererseits konnte ich den Hass, die Wut der rechten Jugendlichen spüren.
    Es war ein Wechselbad der Gefühle für mich. Ich hab mitgelitten, war selber wütend und schockiert und konnten andererseits auch die Hoffnungslosigkeit und Resignation im Buch spüren. Und manchesmal ließ mich die Liebesgeschichte zwischen Nuri und Calvin schmunzeln und aufseufzen.

    Fazit

    Für mich ist das Buch ein Lesehighlight, das noch lange in mir nachwirken und mich zum Nachdenken bringen wird.

    Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es zur Lektüre in der Schule werden könnte, den Peer Martin hat in seiner Danksagung geschrieben: Zitat "...Denn er ist trotz allem ein Roman für junge Menschen: Menschen, die vielleicht lernen können, Gewalt und Hass zu begreifen und zu einer Generation heranzuwachsen, die sie nicht mehr zulässt." Zitatende.

    Ich finde, dem ist nichts mehr hinzuzufügen!

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