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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LaNasBuchclub, 06.02.2023

    Als das Findelkind Heathcliff auf Wuthering Heights (zu Deutsch: Sturmhöhe), dem Gutshof der Familie Earnshaw eintrifft, ahnt wohl keiner dort, welch Unglück die Familie noch heimsuchen würde. Vollkommen verzückt in dem fremdartigen Jungen eine wesensgleiche Seele gefunden zu haben, verliebt sich Tochter Catherine in ihn, während ihr Bruder Hindley dem Eindringling neidet und stets voller Verachtung begegnet. Nachdem Hindley mit dem Tod des alten Mr. Earnshaw zum Oberhaupt der Familie wird, nutzt er also die erste Gelegenheit, um Heathcliff zu verstoßen.
    Gedemütigt durch diese Behandlung, erfährt Heathcliffs jähzorniges Naturell neuen Brennstoff, als Catherine bei der Wahl ihres zukünftigen Gatten den wohlhabenden Nachbarn Linton ihm vorzieht. Streben nach grausamer Vergeltung und alles verzehrender Hass lenken fortan Heathcliffs Geschicke und so beschwört er einen Sturm herauf, der über drei Generationen hinwegwüten wird und am Ende auch ihn selbst zerstören soll.
    Die in Leinen gebundene und mit Goldfolienprägung ausgestaltete Ausgabe vom Nikol-Verlag ist ein wirklicher Hingucker im Regal und das zeitlose Design hat es mir durchaus angetan. Vermutlich in Anpassung an das kompakte Format, ist die Schriftart relativ klein gewählt (da sind andere Ausgaben vielleicht etwas angenehmer für die Augen), dafür lässt sich das Buch aber hervorragend überall hin mitnehmen. Der Erzählung vorangestellt findet man auch einen Stammbaum der Familien Earnshaw und Linton. Das Buch ist zwar beschränkt auf einen festgelegten Kreis von Protagonisten, aber bei den Namen kommt man doch leicht durcheinander, daher war das eine sehr wertvolle Stütze beim Lesen.
    Sturmhöhe wollte ich wirklich schon seit einer ganzen Weile lesen und endlich hat sich für mich der richtige Moment dafür aufgetan. Natürlich kann man sagen, dass das Warten auf den richtigen Zeitpunkt und die richtige Stimmung, um ein Buch zu lesen, nur dazu führt, dass man es vielleicht nie lesen wird, allerdings ist das in diesem Fall doch gar kein schlechter Rat. Denn Sturmhöhe ist kein Buch, dass man so nebenbei zum Lesen in die Hand nimmt. Dafür ist es zu aufwühlend, zu fordernd und ja, auch sprachlich anspruchsvoll. Ich kann also nur empfehlen, es mit der erforderlichen Zeit und Ruhe anzugehen.
    Wie wohl die meisten, wusste ich vorher schon, dass die Geschichte von Catherine und Heathcliff keine schöne ist. Liebe und Hass spielen eine zentrale Rolle, aber keineswegs ist es eine Liebesgeschichte. Und obwohl ich das wusste, war es trotzdem fast überwältigend wie viel Boshaftigkeit, Grausamkeit und menschliche Niedertracht einem in diesen Zeilen begegnet. Schwierig wurde das Lesen auch dadurch, dass ich, mit Ausnahme von Nelly, keiner Figur gegenüber Sympathien entwickeln können. Normalerweise tu ich mich schwer damit Bücher zu lesen, in denen mir die Figuren so vollkommen abgehen. In diesem Fall liegt hierin aber auch der besondere Reiz. Keiner der Protagonisten ist auf dieselbe Weise, aus denselben Gründen oder ganz und gar schlecht und es ist faszinierend, wie sich diese Facetten Menschlicher Schlechtigkeit nach und nach enthüllen. Und auch wenn es keine positiven Gefühle sind, so hat die Darstellung der verschiedenen Charaktere doch sehr viele Emotionen bei mir ausgelöst. Meistens schwankte ich zwischen Abscheu und Mitleid. Besonders der Teil der Handlung über die jüngste Generation, die durch Heathcliffs grenzenlose Rachsucht mit in den Abgrund gezogen wird, hat mich nachhaltig berührt. Emily Bronte hat meisterhaft dargestellt, was Grausamkeit, Vernachlässigung und Lieblosigkeit mit Kindern anzustellen vermag.
    Jetzt fragt man sich vielleicht, warum sollte man sich diese Geschichte überhaupt antun, wenn es so wenig einnehmende Aspekte gibt und dazu sage ich: Emily Brontes Erzählkünste machen es zu einer einzigartigen Leseerfahrung. Die Zerstörungskraft von Liebe und Hass wie Catherine und Heathcliff sie empfinden scheint vor der Kulisse des sturmgeplagten Gutshofs und der kargen Moorlandschaft erst richtig entfesselt zu werden. Die Handlung, Figuren und Atmosphäre sind enorm gut aufeinander abgestimmt und das kreiert beim Lesen einen Sog, dem ich persönlich sehr schnell verfallen bin. Faszinierend ist auch, wie viel sie mit nur einem einzigen Satz zu transportieren vermag. Deshalb nochmal der Hinweis das Buch nicht „mal eben nebenbei“ zu lesen, sondern so aufmerksam wie möglich. Ansonsten entgehen einem wohlmöglich noch die vielen Feinheiten, die teilweise in einem einfachen Nebensatz Erwähnung finden.
    Auch sehr geschickt ist die Art und Weise wie die Geschichte erzählt wird. Der erste Erzähler, Mr. Lockwood, hat im Grunde einen ähnlichen Kenntnisstand wie der Leser und führt an die Schrecken und Geheimnisse von Wuthering Heights und dem Herren Heathcliff heran. Ellen Dean, die Haushälterin übernimmt den Großteil der weiteren Erzählung und das ist ein Gewinn, denn die Grausamkeiten durch die Perspektive einer freundlichen und zur Empathie fähigen Person zu erleben, macht es um einiges erträglicher.
    Schließlich hat Sturmhöhe mir auch sprachlich sehr gefallen. Man muss sich vielleicht zunächst an die Ausdrucksweise gewöhnen, doch die Übersetzung von 1938 ist toll und jeder der gerne zu britischer Literatur des 19.Jh. greift, oder im Allgemeinen zu älteren Klassikern, wird das mit Sicherheit zu schätzen wissen.

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  • 5 Sterne

    Petra K., 17.02.2023

    Aufwühlende Familiengeschichte

    Lesenswerter gesellschaftskritischer Klassiker

    Was für ein Buch, spannungsgeladen und intensiv. Die Autorin schafft eine eindrucksvolle Atmosphäre. Die Geschichte ist ziemlich düster, aber voller Emotionen und schicksalhafter Begegnungen. Schlagworte wie Verrat, Rache, menschliche Abgründe, Bosheit und Tragik treffen ebenso zu wie Gesellschaftskritik. Ausdrucksstarke Formulierungen und viele Schachtelsätze sorgen für diese Atmosphäre, die aufwühlt.

    Die Lektüre ist nicht einfach, sie erfordert volle Konzentration. Das Düstere in und rund um die Charaktere ist manchmal schwer zu ertragen, macht für mich aber auch den Reiz an der Lektüre aus. Die Entwicklung der Geschichte hat mir gut gefallen, die Charaktere sind stark und die Emotionen vielfältig.

    Dieser Roman ist die einzige Veröffentlichung der Autorin mit absolutem Klassiker-Potential, leider muss ich sagen. Gerne hätte ich mehr von ihr gelesen. Dieser Klassiker ist empfehlenswert, man sollte sich Zeit nehmen, ihn zu lesen und zu verstehen sowie die sprachlichen Feinheiten zu genießen.

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  • 4 Sterne

    Katharina B., 24.02.2023

    Klappentext:
    Emily Brontës Roman über unbändige Liebe, Leiden und Verwüstung ist ein Meisterwerk von intensiver, verstörender Kraft. Es beginnt in einem Schneesturm, als Lockwood, der neue Mieter von Thrushcross Grange im kahlen Yorkshire Moor, gezwungen ist, in Wuthering Heights Schutz zu suchen. Dort erfährt er die Geschichte der stürmischen Ereignisse, die sich Jahre zuvor abgespielt haben: die intensive Leidenschaft zwischen Heathcliff und Catherine Earnshaw, ihren Verrat an ihm und die bittere Rache, die er nun an den unschuldigen Erben der Vergangenheit übt.

    Meine Meinung:
    „Sturmhöhe“ stand schon sehr lange auf meiner Leseliste und ich durfte es jetzt im Rahmen einer Leserunde auf Was liest du? lesen.

    Zunächst muss ich sagen, dass diese Ausgabe einen wunderschönen Einband mit Prägung und Veredelung hat. Hilfreich ist außerdem der Stammbaum zu Beginn des Buches.
    Brontës Schreibstil hat mich absolut begeistert. Sie beschreibt sehr gut die Umgebung aber auch die Charaktere und ihre Eigenschaften. Obwohl der Roman vor Gewalt und düsterer Stimmung nur so trieft und dies eigentlich garn nicht meins ist, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, weil es mich so sehr gefesselt hat. Sicher entspricht der Schreibstil nicht dem heutigen. Trotzdem hatte ich keine Probleme beim Lesen.

    Wie bereits erwähnt ist die Stimmung im gesamten Roman sehr düster und überschattet von Gewalt und den frühen Toden verschiedener Familienmitglieder. Dies beeinflusst auch die Charaktere.
    In der ersten Generation scheint das Ehepaar auf Wuthering Heights noch einigermaßen glücklich zu sein. Zumindest so lange, bis der Herr des Hauses von seiner Reise ein Findelkind mit sich bringt.

    Er liebt das Kind und zunächst scheint es sich auch mit den Kindern des Hauses zu verstehen. Schnell wird jedoch klar, dass Heathcliff keinen einfachen Charakter hat. Seine Beziehung zu seiner Stiefschwester Catherine bewegt sich zwischen Hass und inniger Liebe. Schließlich gewinnt der Hass, als Catherine Edgar, den Sohn der Lintons heiratet.

    Catherine hat auch keinen einfachen Charakter. Sie hat Freude daran andere zu ärgern und leidet unter ihrer labilen Psyche. Sie heiratet Edgar nicht aus Liebe, sondern weil er ihr etwas bieten kann. Schließlich stirbt sie im Kindbett, sehr zum Bedauern ihres Mannes, der sie aufrichtig geliebt hat. Auch ihr Bruder stirbt unerwartet schnell und hinterlässt einen Sohn, der in der Obhut Heathcliffs aufwächst.
    Heathcliffs Hass wandelt sich in Rachsucht und er heiratet Edgars Schwester, um sich an ihm zu rächen. Mit seinem Sohn hat er ebenfalls Pläne zu seinen Gunsten. Linton, von Kind an sehr kränklich, soll Cathy Catherine und Edgars Tochter heiraten, damit er beim Tode Lintons Trushcross Grange erben kann.

    Erst die letzte Generation scheint mehr Glück zu haben, nachdem Heathcliff schließlich gestorben ist.

    Erzählt wird diese grausame Familiengeschichte von der langjährigen Haushälterin Nelly, die Lockwood berichtet, was er von seinem Vermieter zu erwarten hat.

    Insgesamt ist „Sturmhöhe“ ein wirklich grausamer Klassiker, der sich auf jeden Fall lohnt zu lesen.

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