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  • 5 Sterne

    15 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 27.01.2018

    Gerade noch fünf Sterne für Poldis dritten Einsatz

    Ich bin so froh, dass aus Tante Poldis Plan „Totsaufen mit Meeresblick", mit dem sie an ihrem 60. Geburtstag nach Sizilien gezogen ist, nichts geworden ist und ich mich deshalb auf den neues Abenteuer des bayrisch, sizilianischen Urgesteins freuen konnte.

    Überraschungsbesuch aus Tansania ist dieses Mal angesagt, der Tante Poldi schmerzlich an ihre Vergangenheit erinnert, Commissario Vito Montana so richtig eifersüchtig macht und natürlich einen neuen Fall im Gepäck hat. John Owenya vermisst seinen Bruder Thomas, der sich vor zwei Wochen samt einem Koffer mit einem Inhalt, für den nicht nur einer töten würde, auf den Weg nach Sizilien gemacht hat. Reste von Thomas lassen sich finden, nicht so einfach ist es aber mit dem Kofferinhalt und dem Rätsel drum herum. Klar, dass Tante Poldis voller Einsatz hier gefragt ist.

    Der Fall an sich ist interessant, geheimnisvoll und man weiß lange Zeit nicht, um was es wirklich geht, wer die Fäden in der Hand hält und wie man je eine Lösung finden will, auch wenn die Spannung hier mit Sicherheit nicht im Vordergrund steht. Meinem Erachten nach sogar noch weniger als in den ersten beiden Fällen, die durchaus auch fesselnde Ermittlungen zu bieten hatten. Hier habe ich doch die eine oder andere kleine Länge empfunden, vielleicht auch weil es mir stellenweise zu unreal wurde.

    Als Leser darf man mit auf eine Art Roadtrip gehen, würde man Poldis Neffen fragen, würde er am Ende sagen: „Ich habe einen Zentauren gesehen und einen Zyklopenschädel. Der Hund hat gefurzt, der Onkel hat mich koffeinsüchtig gemacht, der Maserati ist explodiert, die Poldi wollte sich umbringen, man hat auf uns geschossen und mit einer Machete bedroht, und ich habe ständig Todesangst gehabt. Es war die schönste Reise meines Lebens.“

    Ich war ja bereits auf das eine oder andere unreale Detail gefasst, hier ist es mir stellenweise doch schon etwas grenzwertig. Nach wie vor empfinde ich allerdings die gelegentlichen Besuche des „Tod“ absolut witzig, weil sie sich von dem Saubatzi auch nichts sagen lässt, da muss der schon die Handbremse ziehen.

    „Ein bisserl Tantra und Kundalini und dann passt des scho“, da spricht die Tante Poldi aus Erfahrung, denn bei ihr kann das „elektrisches Gerät aus der Nachttischschublade“ getrost dort bleiben, denn an Liebhabern mangelt es ihr nicht und sie lässt keine Gelegenheit aus, um auch zu beweisen, dass „jenseits der sechzig noch multiple Orgasmen möglich waren“, wenn es sein muss sogar beim Sex im Alfa Romeo. Ich bin absolut kein Leser von erotischer Literatur, hier amüsiere ich mich aber prächtig, weil nur auf witziger Art angedeutet wird und ihr Neffe so gschamig reagiert, wenn sie ihm davon erzählt.

    Wie schon die beiden ersten Fälle berichtet und erzählt hier Poldis Neffe, der „Nerd mit dem verkorksten Familienroman.“. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Roman je etwas werden wird. Die Ausschnitte daraus und seine Ideen dafür sind nicht so mein Ding, das könnte er wegen mir ganz bleiben lassen und sich nur noch auf Poldis Geschichten konzentrieren.

    Der Sprachstil ist pointiert, sprachgewaltig, mit vielen gelungenen wörtlichen Reden gespickt und ich habe mich wieder einmal beim Lesen ganz köstlich amüsiert. Teilweise hatte ich vor Situationskomik Lachtränen in den Augen und kann z.B. jetzt noch schmunzeln wenn ich nur daran denke, wie Tante Poldi Spuren sichert, „Madonna, jetzt schieb mich mal weiter unter das Bett, ich schaff´s nicht alleine“. Zur Poldi gehört nicht nur ihre trockene Art, die mich so humorvoll unterhält, sondern auch ihr bayrischer Dialekt, der mich lachen lässt. „Gar nix werd i dem Saubatzi sagen!“, „die oide Arschkampen“ „du g´scherter Gloifel“ oder ihr beliebtes „Jalecktsmiealleamarsch!“ gefallen mir so gut, wie die vielen Vergleiche der Art „ihren Allerwertesten dermaßen aufreißen, dass jeder Pavian sich in Sie verlieben wird.“ oder „so dezent wie der Komet, der die Dinosaurier ausgelöscht hatte“.

    Tante Poldi ist für mich schon zu einer ganz besonderen Kultfigur geworden. Sie ist „sechzig, vom Leben, der Schwermut und dem Suff kreuzweise schraffiert.“, aber macht wohl jedem Jungspund Konkurrenz und zieht Männer immer noch magisch an. „Dezenz ist Schwäche“ ist ihr Motto und bestimmt auch ihre Auftritte. Vito Montana ist der „grantige, kettenrauchende, zerknitterte und eifersüchtige Commissario ihres Herzens“, der sich dieses Mal ein bisschen rar bei ihr macht, weil er nicht den „gehörnten Idioten“ abgeben mag. Super gerne mag ich auch Poldis Neffe. Der „gedungene Chronist ihrer Eskapaden, Ausschweifungen und Ermittlungen“, dem sie normal nur von ihren Erlebnissen berichtet. Hier darf er aber sogar einmal mehr mitmischen, weil er als Chauffeur herhalten muss. Aber auch die ganzen anderen Nebendarsteller sind gelungen gezeichnet, bei der vermeintlichen Mafiagröße Russo angefangen, über Onkel Martino mit seinem furzenden Hund, bis hin zu den schönen Antonios, die es in vielfacher Ausfertigung gibt.

    Auch das Regionalkolorit muss hier auf jeden Fall lobend erwähnt werden. Man hat nicht nur das Gefühl mit vor Ort zu sein, sondern erfährt auch unheimlich viel über die verschiedensten Städte in Sizilien, die sie bei ihrem Roadtrip streifen. Die Lebensart wird authentisch dargestellt, ein Gesten Guide ist inklusive und der Mund wurde mir nicht nur einmal wässrig bei den leckersten original sizilianischen Köstlichkeiten, die verspeist werden. Ab und an ein paar italienische Worte und Aussprüche runden das Italienfeeling perfekt ab. Vergessen werden darf natürlich auch nicht der bayrische Einschlag, den die Poldi hier zum perfekten Gesamtpacket noch oben drauf packt.

    Alles in allem bin ich nicht ganz so begeistert, wie bei den ersten beiden Teilen, war nicht mit jedem kleinen Detail ganz so glücklich, hatte aber einfach wieder einmal urgelungene, originelle und witzige Unterhaltung, so dass es gerade noch für 5 Sterne genügt.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 28.01.2018

    Gerade noch fünf Sterne für Poldis dritten Einsatz

    Ich bin so froh, dass aus Tante Poldis Plan „Totsaufen mit Meeresblick", mit dem sie an ihrem 60. Geburtstag nach Sizilien gezogen ist, nichts geworden ist und ich mich deshalb auf den neues Abenteuer des bayrisch, sizilianischen Urgesteins freuen konnte.

    Überraschungsbesuch aus Tansania ist dieses Mal angesagt, der Tante Poldi schmerzlich an ihre Vergangenheit erinnert, Commissario Vito Montana so richtig eifersüchtig macht und natürlich einen neuen Fall im Gepäck hat. John Owenya vermisst seinen Bruder Thomas, der sich vor zwei Wochen samt einem Koffer mit einem Inhalt, für den nicht nur einer töten würde, auf den Weg nach Sizilien gemacht hat. Reste von Thomas lassen sich finden, nicht so einfach ist es aber mit dem Kofferinhalt und dem Rätsel drum herum. Klar, dass Tante Poldis voller Einsatz hier gefragt ist.

    Der Fall an sich ist interessant, geheimnisvoll und man weiß lange Zeit nicht, um was es wirklich geht, wer die Fäden in der Hand hält und wie man je eine Lösung finden will, auch wenn die Spannung hier mit Sicherheit nicht im Vordergrund steht. Meinem Erachten nach sogar noch weniger als in den ersten beiden Fällen, die durchaus auch fesselnde Ermittlungen zu bieten hatten. Hier habe ich doch die eine oder andere kleine Länge empfunden, vielleicht auch weil es mir stellenweise zu unreal wurde. Als Leser darf man mit auf eine Art Roadtrip gehen, würde man Poldis Neffen fragen, würde er am Ende sagen: „Ich habe einen Zentauren gesehen und einen Zyklopenschädel. Der Hund hat gefurzt, der Onkel hat mich koffeinsüchtig gemacht, der Maserati ist explodiert, die Poldi wollte sich umbringen, man hat auf uns geschossen und mit einer Machete bedroht, und ich habe ständig Todesangst gehabt. Es war die schönste Reise meines Lebens.“

    Ich war ja bereits auf das eine oder andere unreale Detail gefasst, hier ist es mir stellenweise doch schon etwas grenzwertig. Nach wie vor empfinde ich allerdings die gelegentlichen Besuche des „Tod“ absolut witzig, weil sie sich von dem Saubatzi auch nichts sagen lässt, da muss der schon die Handbremse ziehen.

    „Ein bisserl Tantra und Kundalini und dann passt des scho“, da spricht die Tante Poldi aus Erfahrung, denn bei ihr kann das „elektrisches Gerät aus der Nachttischschublade“ getrost dort bleiben, denn an Liebhabern mangelt es ihr nicht und sie lässt keine Gelegenheit aus, um auch zu beweisen, dass „jenseits der sechzig noch multiple Orgasmen möglich waren“, wenn es sein muss sogar beim Sex im Alfa Romeo. Ich bin absolut kein Leser von erotischer Literatur, hier amüsiere ich mich aber prächtig, weil nur auf witziger Art angedeutet wird und ihr Neffe so gschamig reagiert, wenn sie ihm davon erzählt. Wie schon die beiden ersten Fälle berichtet und erzählt hier Poldis Neffe, der „Nerd mit dem verkorksten Familienroman.“. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Roman je etwas werden wird. Die Ausschnitte daraus und seine Ideen dafür sind nicht so mein Ding, das könnte er wegen mir ganz bleiben lassen und sich nur noch auf Poldis Geschichten konzentrieren. Der Sprachstil ist pointiert, sprachgewaltig, mit vielen gelungenen wörtlichen Reden gespickt und ich habe mich wieder einmal beim Lesen ganz köstlich amüsiert. Teilweise hatte ich vor Situationskomik Lachtränen in den Augen und kann z.B. jetzt noch schmunzeln wenn ich nur daran denke, wie Tante Poldi Spuren sichert, „Madonna, jetzt schieb mich mal weiter unter das Bett, ich schaff´s nicht alleine“. Zur Poldi gehört nicht nur ihre trockene Art, die mich so humorvoll unterhält, sondern auch ihr bayrischer Dialekt, der mich lachen lässt. „Gar nix werd i dem Saubatzi sagen!“, „die oide Arschkampen“ „du g´scherter Gloifel“ oder ihr beliebtes „Jalecktsmiealleamarsch!“ gefallen mir so gut, wie die vielen Vergleiche der Art „ihren Allerwertesten dermaßen
    aufreißen, dass jeder Pavian sich in Sie verlieben wird.“ oder „so dezent wie der Komet, der die Dinosaurier ausgelöscht hatte“.

    Tante Poldi ist für mich schon zu einer ganz besonderen Kultfigur geworden. Sie ist „sechzig, vom Leben, der Schwermut und dem Suff kreuzweise schraffiert.“, aber macht wohl jedem Jungspund Konkurrenz und zieht Männer immer noch magisch an. „Dezenz ist Schwäche“ ist ihr Motto und bestimmt auch ihre Auftritte. Vito Montana ist der „grantige, kettenrauchende, zerknitterte und eifersüchtige Commissario ihres Herzens“, der sich dieses Mal ein bisschen rar bei ihr macht, weil er nicht den „gehörnten Idioten“ abgeben mag. Super gerne mag ich auch Poldis Neffe. Der „gedungene Chronist ihrer Eskapaden, Ausschweifungen und Ermittlungen“, dem sie normal nur von ihren Erlebnissen berichtet. Hier darf er aber sogar einmal mehr mitmischen, weil er als Chauffeur herhalten muss. Aber auch die ganzen anderen Nebendarsteller sind gelungen gezeichnet, bei der vermeintlichen Mafiagröße Russo angefangen, über Onkel Martino mit seinem furzenden Hund, bis hin zu den schönen Antonios, die es in vielfacher Ausfertigung gibt.

    Auch das Regionalkolorit muss hier auf jeden Fall lobend erwähnt werden. Man hat nicht nur das Gefühl mit vor Ort zu sein, sondern erfährt auch unheimlich viel über die verschiedensten Städte in Sizilien, die sie bei ihrem Roadtrip streifen. Die Lebensart wird authentisch dargestellt, ein Gesten Guide ist inklusive und der Mund wurde mir nicht nur einmal wässrig bei den leckersten original sizilianischen Köstlichkeiten, die verspeist werden. Ab und an ein paar italienische Worte und Aussprüche runden das Italienfeeling perfekt ab. Vergessen werden darf natürlich auch nicht der bayrische Einschlag, den die Poldi hier zum perfekten Gesamtpacket noch oben drauf packt.
    Alles in allem bin ich nicht ganz so begeistert, wie bei den ersten beiden Teilen, war nicht mit jedem kleinen Detail ganz so glücklich, hatte aber einfach wieder einmal urgelungene, originelle und witzige Unterhaltung, so dass es gerade noch für 5 Sterne genügt.

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  • 3 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Eistorte, 28.01.2018

    Giordano jumps the shark

    Ich habe mich schon lange auf den 3. Teil über Tante Poldi und ihren ewigen Neffen gefreut.
    Die ersten beiden Teile waren witzig und spritzig. Ich war ein absoluter Poldi Fan.

    Mit dem 3. Teil bekomme ich aber einen kleinen Dämpfer. Die bumsfidele Bayerin mit Hang zum Suff und Sterben mit Meerblick hat dieses mal wieder einen Mordfall an der Hacke.

    Das Buch bleibt eigentlich genau in der Schiene wie die ersten beiden Teile. Allerdings hatte ich dieses Mal das Gefühl, dass sich das Buch etwas zieht.
    Mir gefiel auch plötzlich der lockere Sprachstil des Neffen nicht mehr so wirklich. Ich glaube, das hat sich bei mir leider ausgetreten.
    Hinzu kommt, dass Giordano es diesmal wirklich wahnsinnig übertrieben hat mit Dingen die passieren, und Leuten, die die Poldi so kennt.
    Alles läuft zu glatt. Wo sich Poldi früher mit Irrwitz aus der Situation retten konnte, hilft ihr in diesem Teil eher Glück, Zufall und Vitamin D aus.
    Das war ein wenig zu überzogen und nimmt der Story die Glaubwürdigkeit.

    Schade, denn eigentlich mag ich die schlagfertige Poldi, die nichts gegen Gefahr und ein wenig Amore hat. Es ist eben einfach zu viel des Guten.
    Poldi und der Neffe tun also wie gewohnt das was sie immer tun. Aber irgendwie ist dieses Mal der Funke nicht übergesprungen.

    Daher gibt es dieses Mal nur 3,5 bis 4 Sternchen für Mario Giordanos Werk.
    Vielleicht gibt es ja irgendwann einen vierten Teil, der mir wieder mehr happy days beim Lesen beschert

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