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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 12.03.2022

    Als Buch bewertet

    Die Tell-Sage - neu erzählt
    Joachim B. Schmidts Roman “Tell“ ist eine neue Version der Tell- Sage, die den meisten aus Schillers Drama bekannt ist. Der Autor kann die Legende verändern und weiterspinnen, weil es keine verbürgten Quellen gibt, die beweisen, dass es Tell, den Apfelschuss und den Tyrannenmord tatsächlich gegeben hat. Schmidt erzählt seine Geschichte in 100 kurzen Abschnitten, die 10 Kapiteln zugeordnet sind und aus 20 verschiedenen Perspektiven, wobei Tell selbst erst gegen Ende des Romans zu Wort kommt. Wir lernen seine Mutter und Schwiegermutter, seine Frau Hedwig sowie seine Kinder, außerdem Pfarrer Taufer und seine Haushälterin, Landvogt Gessler, den brutalen Schurken Harrer und diverse Soldaten kennen. Tell und seine Angehörigen kämpfen hoch oben in den unwirtlichen Bergen ums Überleben, als die Soldaten ihnen die Vorräte und den Leiterwagen rauben und Tells Mutter umstoßen, die durch ihr Eingreifen ein Massaker verhindert. Die Mutter wird an den Folgen des Sturzes sterben. Als wesentlicher Bestandteil der Legende bleibt der von Gessler als Bestrafung angeordnete Apfelschuss erhalten, den Tells Sohn Walter überlebt. Tell hatte sich geweigert, den von Harrer auf einer Stange befestigten Gesslerhut als Huldigung an den Habsburger König zu grüßen. Tell wird verhaftet und soll hart bestraft werden. Er überlebt als einziger eine Bootsfahrt über den See. Später versucht er, Gessler und Harrer mit der Armbrust zu töten und entkommt schwer verletzt zu Pfarrer Taufer. Von dort verschwindet er in die Berge und ward nie mehr gesehen.
    Die Charakterisierung der Figuren ist sehr gelungen. Der anfangs eher unsympathische Tell, ein gewaltbereiter, mürrischer Eigenbrötler, wird im Laufe des Romans sympathischer. Er trauert um die tote Mutter, gibt sich die Schuld am Tod des geliebten jüngeren Bruders Peter, der bei einem Jagdausflug von einem Schneebrett in die Tiefe gerissen wurde und wurde genauso wie Vater Taufer von dessen Vorgänger missbraucht. Auch Gessler ist nicht einfach ein Bösewicht, sondern wird dargestellt als ein willensschwacher, zögerlicher Mann, der Grausamkeit hasst, sich aber vor seinen Soldaten keine Blöße geben darf. Sehr gut finde ich auch die Einbeziehung von Landschaft und Klima und die Darstellung der damaligen Lebensbedingungen der rechtlosen, der Willkür der Obrigkeit ausgesetzten Bauern.
    Der geschichtliche Hintergrund – die Auflehnung gegen die Fremdherrschaft der Habsburger und die Gründung der Eidgenossenschaft – wird eher gestreift als vertieft dargestellt. Mir hat der spannende, sehr lesbare Roman dennoch sehr gut gefallen.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    labbelman, 05.03.2022

    Als Buch bewertet

    Titel: Der Apfelschuss und dann?

    Ich mag historische Romane und da kam mir "Tell" gerade richtig in die Hände, denn das ist ja nun wirklich altbekannter Stoff. Ich war gespannt was der Autor draus gemacht hat und begann neugierig zu lesen.

    Das Besondere ist wohl, dass man selten so viele Ich- Erzähler in einer Geschichte erlebt wie hier. Es müssen mindestens 20 sein. Manche haben nur einmalige Auftritte, andere sind öfter im Fokus. Durch die Perspektive ist man näher dran an den Figuren.

    Am liebsten mochte ich Walter, der als Sohn einfach gefallen und genauso stark wie der Vater sein möchte und dennoch merkt er, dass der Vater so anders ist ohne zu wissen, dass er damit goldrichtig liegt. Ich mochte wie sich Walter um seine Geschwister kümmert und wie mutig er ist.

    Die dusseligen Habsburger waren doch sehr goldig und haben mich mit ihrer Sauferei zum Lachen gebracht. Ihre Taten hingegen sind das genaue Gegenteil. Besonders Harras war nur schwer zu ertragen. Ihn als schlechten Menschen zu beschreiben ist noch untertrieben.

    Ansonsten besticht die Handlung durch ein ordentliches Tempo, denn man wird durch die Geschichte getrieben als würde einen ein ordentlicher Sturm anschubsen.

    Fazit: Eine Sage, die offenbar so viel mehr sein kann. Ich habe es gern gelesen und empfehle es daher auch.

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