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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 20.02.2018

    „...Ein Körper, stark verwest und teilweise skelettiert, aber sicher nichts für die Archäologen. Den können wir leider nicht dem Denkmalschutz unterschieben. Zu frisch...“

    Norbert Wenzel bringt seinen Schwiegervater Eduard zum Segelflugplatz. Er hat einen Rundflug zum Geburtstag geschenkt bekommen. Während des Fluges ändert sich die Thermik, sodass sie auf einer Wiese notlanden. Eduard hat ein dringendes Bedürfnis – und findet eine Leiche. Der Fall landet zuerst bei Kriminalhauptkommissar Karl Konrad. Der aber hat mit der Aufklärung von Kirchendiebstählen alle Hände voll zu tun, deshalb soll sich der Schwabe Stimpfle des Falles annehmen. Um den Hobbydetektiv und ehemaligen Metzgermeister Wimmer und seine Enkelin Anna von den Ermittlungen im Mordfall fern zu halten, beauftragt Konrad sie, sich wegen der Kirchendiebstählen einmal umzuhören.
    Der Autor hat erneut einen fesselnden Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
    Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Sehr gut werden die örtlichen Gegebenheiten wiedergegeben. Das beginnt schon damit, dass die Voraussetzungen des Segelflugs ausführlich beschrieben werden. Auch die einzelnen Etappen des Fluges darf ich genau verfolgen. Dazu gehört auch, das in den Dialogen jeder in seiner eigenen Mundart reden darf. Als Leser konnte ich mich deshalb mit Bayrisch, Fränkisch und Schwäbisch beschäftigen. Das war aber kein Problem.
    Ab und an blitzt ein feiner Humor auf, wie schon das Eingangszitat zeigt.
    Während Wimmer und Anna sich wegen der Diebstähle umhören, haben die Kriminalisten erst einmal damit zu tun, die Identität des Toten zu ermitteln. Beide Fälle stoßen auf Schwierigkeiten. Doch Wimmer ist hartnäckig. Anna nimmt unsinnigen Verdächtigungen sofort die Spitze, wie das folgende Zitat beweist:
    „...Wieso sollen denn an allem immer nur die Ausländer schuld sein? So a Schmarrn. Solche Einbrüche kriegen wir selbst auch noch hin...".
    Stimpfle hat es als Schwabe im katholischen Bayern nicht einfach. Eine älter Dame meint dazu angesichts einer Hausdurchsuchung:
    „..Doch i glaub, der junge Mann ist evangelisch! Da find er eh nix!..."
    Stimpfle geht es wie mir als Leser. Ich konnte eine Menge über die verschiedenen Heiligen lernen. Gleichzeitig kamen mir einige unbekannte Schimpfwörter unter. Wie auf Stimpfle das Ganze wirkt, bringt er in folgenden Worten zum Ausdruck:
    „...Was waren das für Leute, die einem Kirchenmann aus dem 7. Jahrhundert noch heute die Toleranz von Unkeuschheit vorwarfen? Es waren Momente wie diese, in denen er meinte, in Bayern auf einen anderen Planeten gelandet zu sein..."
    Gut gefällt mir, dass der Autor Protagonisten kreiert, die mitten im Leben stehen und ihre Ecken und Kanten haben. Dazu gehört insbesondere Gerda Lederer mit ihren trockenen Humor und Konrads Frau Roswitha, die mit ihren praktischen Ideen für neuen Wind in den Ermittlungen um die Diebstähle sorgt. Erwähne möchte ich außerdem Zeynep, eine Frau mit viel mütterlicher Liebe und einem großen Herzen.
    Die Mordermittlungen führen in die Familie des Toten, in seinen Freundeskreis und zu den Reichsbürgern, denn die Mordwaffe gibt Rätsel auf. Natürlich gehe ich alle Um- und Irrwege mit.
    Am Ende bleibt keine Frage offen.
    Der Krimi hat mir ausgezeichnet gefallen. Er hat mich nicht nur gut unterhalten, sondern mir neues Wissen vermittelt. Gleichzeitig macht die Geschichte deutlich, dass es Fanatismus mit all seinen Schattenseiten auch unter der einheimischen Bevölkerung gibt.

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 17.02.2018

    Resches Dirndl und analoges Fossil ermitteln hier

    Ich bin ein großer Fan von dem originellen Ermittlerduo Metzgermeister Wimmer im Unruhestand samt Enkelin Anna und deshalb war der vierte Fall für mich absolutes LESEMUSS. Und wieder einmal hat mir der Autor Bálly bewiesen, dass er ein ganz hervorragender Krimischreiber ist, der einen mit einem richtigen Gute Laune Krimi ausgezeichnet unterhält.

    Knapp mit dem Segelflieger am Absturz vorbei geschrammt und zur Außenlandung genötigt, drückt es den Rummertshofer verständlicherweise auf der Blase. Ausgerechnet an dem Plätzchen, dass er sich dazu auserkoren hat, liegt allerdings eine skelettierte Leiche bei der gilt, „G´sund scht der fei ned aus!“. Ganz Wolznach rätselt, um wen handelt es sich bei dem unbekannten Toten? Viel deutet auf den jungen Sohn der Müllersfamilie Peter Gerstecker hin, der von seinem Lebensgefährten als vermisst gemeldet wurde. Aber sicher ist nichts und mit diesen Unsicherheiten muss sich der schwäbische Ermittler Stimpfle abtun, währenddessen sich Kriminalhauptkommissar Karl Konrad weiter um ominöse Kunstdiebstähle kümmert und auch auf der Stelle tritt. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen heißt seine Devise, Wimmer hier bei den Ermittlungen einbinden, vielleicht entscheidende Hinweise von ihm bekommen und ihn damit gleichzeitig Schimpfle und den Mordermittlungen aus dem Weg räumen. Sogar einen offiziellen Auftrag gibt es dieses Mal für Wimmer und seine Anna.

    Man kann vielleicht nicht von Hochspannung auf jeder Seite, bei der man sich vor Aufregung die Fingernägel abknabbern muss, sprechen, weil Tod im Hopfengarten nebenbei auch noch auf amüsante Weise unterhält und über dies und jenes informiert, was ich aber auch auf gar keinen Fall missen möchte. Der Fall an sich ist aber einfach nur genial und höchst spannend erdacht. Man kann als Leser unheimlich viel rätseln, wird mehr als geschickt an der Nase herumgeführt, bekommt ein Puzzlestück und eine falsche Fährte nach der anderen präsentiert und darf sich bis zum Ende immer wieder überraschen lassen, so muss Krimi für mich sein.

    Der spritzig, pointierte Sprachstil liest sich herrlich und die Seiten fliegen bei diesem Gute Laune Krimi einfach nur zu schnell dahin. Der Autor beschreibt so bildlich, dass man stets das Gefühl hat, mittendrin statt nur mit dabei zu sein. Bei Panikgefühlen angefangen bei „Stürz ma jetzt ab?“ bis hin zu Personenbeschreibungen wie „solariumgebräunt und von den aggressiven UV-Strahlen schon sichtbar angerunzelt.“ oder „Stirnrunzler“ die einer versucht „über der ersten Tasse Kaffee des Tages glatt zu dämpfen“, kann man als Leser alles miterleben und vor Augen sehen.“ Gute Laune Krimi, das trifft es mehr als gut. Situationskomik und gute Sprüche sprudeln hier geradezu. Fast Tränen hatte ich z.B. in den Augen vor Lachen, als das trockene „Ich war fei immer noch ned beim Bieseln“ vom Rummertshofer kommt, der sich das aufgrund der Leiche verdrückt hat, oder als die Metzgersfamilie Anna erklären will, wo man rumpoussieren darf und wo nicht.

    Wimmer, der Metzgermeister im Unruhestand, das „analoge Fossil im digitalen Zeitalter“ und seine Enkelin Anna sind einfach ein originelles Traum Ermittlerteam, dass sich schon im ersten Fall in mein Herz geschlichen hat. Wimmer schon als Bursch von der großen Karriere als Detektiv Scherlock Pinkerton geträumt und versucht geheime Schätze zu finden, ist einfach nur genial. Seine Anna ist, mit ihren knapp 15 Jahren, inzwischen ein „resches Dirndl“, kein Kind mehr und zum ersten Mal verliebt. Man darf als Leser deshalb gespannt sein, ob sie lieber mit ihrem Thomas rumpoussiert oder ihrem Lieblingsopa beim Ermitteln hilft. Gut gefällt mir natürlich, dass Stimpfle der 36-jährige, schwäbische Import aus Stuttgart zum Leiter der Soko Wiesengraben ernannt wird, nicht nur wegen seinem Dialekt, sondern auch wegen seiner Art. Karl Konrad lässt es dieses Mal etwas ruhiger angehen und seine Frau darf auch ein bisschen mittun. Auch alle anderen Nebendarsteller sind liebevoll entworfen, toll gezeichnet und perfekt zusammengestellt, bei Tante Kattl angefangen, die natürlich „gar nicht nei reden“ mag, über der Rollator Oma Ella, die immer ihren Frühsport absolviert, bis hin zu Hamid Götkan und dessen äußerst sympathische Eltern, die Peter Gerstecker immer mehr Familie waren, als seine eigene.

    Selten kann sich ein Krimi so gelungenes Regionalkolorit auf die Fahnen schreiben wie hier. Es wird in Dialekt ermittelt, nach „kuhhaxade Gangster mit ausg´fuchste Ideen“ gefahndet. Es ist nicht nur ab und an ein Satz eingeflochten, aber keine Angst, nicht so dass man es nicht verstehen könnte. Zudem lernt man als Leser vieles über die Region, Ausflüge wie z.B. nach Ingolstadt, von Napoleon ehemals zu Landesfestung ausgebaut und davon noch geprägt, aber auch dörfliche Landschaftsidylle mit Hopfenfeldern kurz vor der Ernte und kühnen Dorfhühnern, die froh scharren, sind hier inklusive

    Lobend erwähnen muss man unbedingt auch die gute Recherchearbeit des Autors. So kann man z.B. bei Spurenuntersuchungen anhand von Bakterien angefangen, über den Aufbau von Fleischwolf oder Getreidemühle, bis hin zu Heiligen und ihren Funktionen nebenbei so einiges erfahren.

    Alles in allem einfach wieder ein MUSS-KRIMI, für alle Wimmer Fans und für alle die es werden wollen. Völlig begeisterte fünf Sterne

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Patrick D., 11.03.2018

    Klappentext:
    Unweit vom idyllischen Wolnzach wird eine skelettierte Leiche gefunden. Der ganze Marktflecken rätselt: Ist es der junge Peter Gerstecker? Denn der wird seit Monaten vermisst. Nur Wimmer, Metzgermeister im Ruhestand, rätselt ausnahmsweise nicht mit. Stattdessen untersucht er Kunstdiebstähle aus kleinen Kirchen in der Holledau. Doch dann soll er die Unschuld vom Bruder des Vermissten beweisen. Gut, dass seine Enkelin Anna Sommerferien hat und mit Wimmer
    auf Mördersuche gehen kann.

    Der Autor:
    Alexander Bálly, geboren 1964 in Oberbayern, studierte Kunstgeschichte und Theologie. Es begann bereits in seiner Schulzeit zu schreiben und hat mittlerweile sieben Romane veröffentlicht. Bei dem Roman „Tod im Hopfengarten“ handelt es sich um den vierten oberbayrischen Kriminalroman mit den Protagonisten „Wimmer und Anna“.

    Buchcover:
    Das Cover passt zum Buch und der oberbayrischen Landschaft. Im Vordergrund der angebaute Hopfen und dazwischen ist eine Kirche zu entdecken.

    Handlung:
    Die Handlung hat zwei Handlungsstränge die sich wie ein roter Faden durch den Roman ziehen und am Ende zusammen geführt werden. Es werden viele Themen angeschnitten, die detailliert dargestellt sind und so nicht nur unterhalten, sondern ebenso interessantes Wissen vermitteln.

    Schreibstil:
    Der Schreibstil ist ein angenehmer mit einem gewissen Anspruch durch die verschiedenen Themen und mit dem Dialekt nicht leicht zu lesen. Nach ein paar Seiten hatte ich mich jedoch an diesen gewöhnt. Weiterhin gibt es noch einen schwäbischen Kriminalbeamten der sozusagen dem Autor als Übersetzer dient.

    Protagonisten:
    Die beiden Protagonistinnen Wimmer und Anne sind trotzdem es sich um den vierten Band mit den Beiden handelt gut dargestellt und ich hatte schnell eine Vorstellung von ihnen. Es gibt viele weitere Protagonisten, was mich am Anfang gerade mit dem Dialekt gemeinsam gefordert hat.

    Fazit:
    Ein klassischer Krimi auf knappen dreihundert Seiten der eine Spannung erzeugt, die sich immer mehr zuspitzt, bis sie gegen Ende den Höhepunkt findet. Nachdem ich am Anfang leichte Einstiegsproblem hatte, bin ich dann besser in das Buch herein gekommen und umso mehr ich mich eingelassen habe, konnte ich das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen, weil ich einfach wissen musste, wie die ganzen Fakten und losen Fäden zusammen passen. Dadurch entsteht ein unterhaltsames Buch mit einem gewissen Anspruch, dafür fünf Sterne von mir.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Chattys Bücherblog, 27.02.2018 bei bewertet

    Schon zu Beginn macht der Leser Bekanntschaft mit dialektische Sätzen. Ob verständlich oder nicht, entscheidet wohl jede Region bzw. jeder Leser für sich. Ich hatte jedenfalls keine Probleme damit.

    Da ich die Vorgängerbänden (noch) nicht kenne, musste ich mich erstmal mit den Protagonisten vertraut machen. Aber das der Eddi-Opa wohl jedesmal die Toten findet, also bislang in jedem Band, finde ich schon etwas ... na ja ... außergewöhnlich. Ist das schon die Kreativität des Autors? Hm...
    Auf mich wirkt es jedenfalls wenig glaubwürdig.

    Sehr gut haben mich die beiden Handlungsstrang unterhalten. Da wäre zum Einen der Raub der Heiligenstatuen in der Kirche, aber auch der Tote im Feld bzw. Hopfengarten. Schnell wird klar. dass Wimmer lieber im Mordfall ermitteln würde, statt sich mit den Heiligen beschäftigen zu müssen. Ich muss aber dazu sagen, dass ich nun einiges über die Heiligen und ihre "Zuständigkeitsbereich" gelernt habe. Somit ist dieser Krimi nicht nur spannend und unterhaltsam, sondern auch noch lehrreich.
    Auch die Mehlstaub Explosion wurde genau und detailliert beschrieben und findet hoffentlich keine Nachahmer.

    Das Hauptaugenmerk dieses Krimis liegt auf den Themen: Verbohrte Homophobie und religiöser Fanatismus. Und das Ganze in Bayern. Dass es sich hierbei also um eine ganz besondere Mischung von Spannung und Unterhaltung handelt, ist wohl klar. Dazu tragen aber auch die Protagonisten bei. Wimmer, der seinen Ruhestand nicht genießen möchte, ist stets auf Spurensuche. Und zusammen mit seiner Enkelin Anna, gelingen ihm tatsächlich sehr interessante Ermittlungsschritte. Ob die beiden nun eine Detektiv Agentur weiterführen, bleibt zum Schluss noch ungewiss. Ich könnte es mir jedoch gut vorstellen. Wimmer ist auch für den bayrischen Touch im Krimi zuständig. Dagegen steht der Schwabe Stimpfle, der nicht immer ganz so erfreut von Wimmer Nebentätigkeit ist. Dann trifft der bayrische Dialekt auf den Schwäbischen, was nicht immer ganz sauber beschrieben ist. Wer kein Muttersprachler einer der Dialekte ist, wird die Ungenauigkeit darin wahrscheinlich auch nicht erkennen.

    Kurz noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext:
    Das Titelbild passt hervorragend zur Story. Der Hopfengarten und im Hintergrund die Kirche. Beides spielt im Krimi eine Rolle, das Eine mehr, das Andere weniger.
    Der Klappentext gibt nicht zu viel und nicht zu wenig preis. Er macht neugierig und signalisiert dem Leser, dass es sich um einen Krimi mit Lokalkolorit handelt.

    Fazit:

    Einen Punkt muss ich leider für die Dialekte abziehen. Klar, es ist ein regionaler Krimi mit viel Lokalkolorit. Wenn man jedoch Personen ins Spiel bringt, die dann Dialekt sprechen, sollte da schon sehr sorgfältig recherchiert werden. Verständlich ist auch, dass manchen Ausdrücke abgeschwächt oder allgemein verständlich ins Schriftdeutsch übersetzt werden, aber gerade dann sollte verstärkt darauf geachtet werden, dass die restlichen Worte auch stimmen. Für einen Muttersprachlicher klingt es ansonsten gerne mal lächerlich, und nicht unterhaltsam.

    Da ich die Vorgängerbände nicht kenne, habe ich mich nach dem "Genuss" dieses Buches, entschlossen, die Reihe um den Metzgermeister im Ruhestand von Anfang an kennenzulernen. Band eins ist bereits besorgt und legt schon griffbereit.
    Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung der spannenden und humorigen Reihe.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 27.02.2018 bei bewertet

    Wolnzach. Eduard Rummetshofer hat von seinem Schwiegersohn ein originelles Geburtstagsgeschenk bekommen – einen Rundflug mit einem Segelflugzeug. Nach anfänglichen Bedenken genießt der Jubilar den Blick auf seine Heimat aus der ungewohnten Perspektive. Das Abenteuer erhält noch eine Zugabe: mangels Aufwind endet der Flug mit einer Außenlandung auf einer Wiese. Damit nicht genug, als Eddi sich an den Rand der Wiese begibt, um dort zu pinkeln, entdeckt er eine bereits skelettierte Leiche…

    Die Kripo Ingolstadt rückt an. Da Hauptkommissar Karl Konrad sich gerade mit mehreren Fällen von Kirchendiebstahl herumärgert, übernimmt sein Kollege Lukas Stimpfle die Mordermittlungen. Von Ludwig Wimmer und Anna noch keine Spur. Doch Konrad kennt seine Pappenheimer - um die Hobbydetektive von eigenen Nachforschungen im Mordfall abzulenken, bittet der Hauptkommissar die beiden, ihn bei den Diebstahlermittlungen zu unterstützen…

    „Tod im Hopfengarten“ ist bereits der vierte Fall für den Metzgermeister im Ruhestand Ludwig Wimmer und seine clevere, mittlerweile 15-jährige Enkelin Anna, dieser Krimi ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.

    Alexander Bálly hat einen angenehm zu lesenden, sehr unterhaltsamen Schreibstil. Der Autor wartet auch in diesem Band wieder mit einer großen Portion Wortwitz und reichlich Situationskomik auf, der Humor ist dabei frisch und natürlich und wirkt zu keiner Zeit aufgesetzt. Schon nach wenigen Seiten ist man mittendrin im Geschehen und kann prima mit den Akteuren mitfiebern und miträtseln.

    Wimmer und Anna sind ein lebhaftes Ermittlerduo – die beiden haben mich mit der Art, wie sie die Dinge anpacken, einmal mehr rundum überzeugt. Sie haben ihre besonderen Methoden und nutzen ihre ganz eigenen Quellen für Informationen, um dem Täter auf die Spur zu kommen. Es macht einfach Spaß, die beiden zu begleiten und ihnen bei ihren Ermittlungen über die Schultern zu schauen.

    Punkten kann Alexander Bálly auch mit einer großen Portion Lokalkolorit. Dank der detailreichen Beschreibungen konnte ich mir die Schauplätze in und um Wolnzach sehr gut vorstellen. Die Besonderheiten des beschaulichen Landstriches werden hervorgehoben, die lokalen Begebenheiten und auch die Eigenarten der Einheimischen fließen in die Handlung ein. Besonders begeistert haben mich die Dialoge, die zu einem großen Teil in Mundart - bayrisch, schwäbisch und fränkisch - geschrieben sind und dem Regionalkrimi damit nicht nur Authentizität, sondern auch zusätzlichen Schwung verleihen.

    Das Lesen und Mitermitteln hat wieder großen Spaß gemacht - „Tod im Hopfengarten“ ist ein humorvoller, gut durchdachter Krimi, der von der ersten bis zur letzten Seite kurzweilige, spannende Unterhaltung bietet.

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