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  • 5 Sterne

    18 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 17.07.2019

    Als eBook bewertet

    #Totenland von Michael Jensen ist ein Kriminalroman, der in den Tagen Ende des Zweiten Weltkriegs spielt. Das Cover passt zur Story. Es ist düster und zeigt ein typisches Auto der damaligen Zeit, einen Horch.

    Jens Druwe wurde schwer verwundet und war für das Militär nicht mehr zu gebrauchen. Er folgte nicht stumpf den Parolen des „Führers“ und kam als Polizist nach Schleswig Holstein. Das war zwar eine Degradierung, da er vorher Kripobeamter war, für ihn aber ein Glück. Er konnte sich zurückziehen und stand nicht mehr so sehr in der Schusslinie der Schergen Hitlers und Konsorten.

    Auch wenn Druwe dachte, dass er in dem kleinen Ort Glücksburg eine ruhige Kugel schieben konnte, auch in dieser Gegend wurde gemordet. Schon bald muss Jens nach Kattrup eilen und dort als erster Ermittler einen Ermordeten in Augenschein nehmen. Der Tote ist ein „Goldfasan“. So wurden die Braunen Ordensträger heimlich genannt. „Kackbraune Uniform mit viel Glitzerkram und Lametta“. Der Tote war also ein hoher Funktionär bei der NSDAP und wurde in der Nähe des Hofes seines Bruders gefunden.

    Leider darf Druwe den Fall nicht klären, es würde seine Kompetenz überschreiten. Er muss das den Männern aus Glücksburg überlassen. Diese haben sich schnell auf einen Täter geeinigt. Es ist der entflohene Häftling Ludwig Steinfeld, den die Kriminaler beim Bruder des Ermordeten aufspüren. Herr Steinfeld war nahezu 12 Jahre als „Schutzhäftling“ im KL Fuhlsbüttel. Grundlos und ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Wer wäre wohl geeigneter als Täter als dieser bedauernswerte Mensch?

    Jens Druwe will nur eines: Den wahren Täter finden und der Gerechtigkeit zum Erfolg helfen. Die Story ist spannend, hat aber zum Schluss hin einige Längen. Dennoch bin ich von dem Buch beeindruckt. Es zeugt von sehr ausführlicher Recherche und deckt Tatsachen auf, die noch nicht lange bekannt sind. Es ist eine Mischung aus Fiktion und Fakten und das macht das Buch so wertvoll. Der Autor schreibt im Epilog sehr genau, was historisch nachprüfbar ist und was seiner Phantasie entsprang. Ein Name fiel mir dabei auf: Dr. Karl Gebhardt. Der Mensch war damals im Sanatorium Hohenlychen tätig und unter anderem für Versuche an Menschen verantwortlich. Er wirkte ebenfalls in den Lagern Auschwitz und Ravensbrück. Zu meiner Beruhigung las ich, dass er bei den Nürnberger Ärzteprozessen verurteilt und hingerichtet wurde.

    Nein, es gibt niemals zu viel Bücher über die Zeit des Nationalsozialismus. Wie der Autor schreibt, sobald die Betroffenen ein Gesicht bekommen, bleiben die Schicksale im Gedächtnis der Leser. Wir dürfen niemals schweigen und müssen die Überlieferungen an unsere Kinder und Enkel weiter geben. Nur dann können wir helfen, dass solche Zustände niemals wieder eintreten.

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  • 4 Sterne

    10 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 19.07.2019

    Als eBook bewertet

    Totenland ist ein Buch, das mich aufgrund des Zeitpunktes der Handlung an die Romane von Susanne Goga oder Volker Kutscher erinnert.
    Dabei ist der hier der Zeitpunkt sogar noch prekärer, 1945 kurz von Ende des Krieges.

    Es beginnt recht hart mit der Flucht eines langjährig Gefangenen aus einem KZ. Bei diesen Passagen bin ich mir sicher, dass der Autor die Bücher von Primo Levi kennt.
    Die Beschreibungen sind sehr glaubwürdig. Die der Täter sind nicht ganz so zwingend.

    Jens Druwe, ein desillusionierter Polizist, steht im Mittelpunk. Die Frage nach Schuld und Mittäterschaft durchzieht den Roman.
    Der Roman besitzt durchaus spannende Momente, weswegen ich nicht gerne mehr von der Handlung erzählen möchte.
    Ein lesenswerter Roman!

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  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 21.09.2019

    Als eBook bewertet

    Klappentext

    Ende April 1945. Der Krieg geht zu Ende. Nachdem er schwer verwundet wurde, ist Jens Druwe aus Berlin nach Schleswig-Holstein abkommandiert worden. Hier soll er als Polizist für Ordnung sorgen. Als ein hoher Funktionär der NSDAP ermordet wird, wollen seine Vorgesetzten sogleich den ersten Verdächtigen, einen entflohenen Häftling, aburteilen. Doch Druwe stellt sich gegen die Profiteure des untergehenden Regimes. Ihm zur Seite steht allein die Schwester des Verdächtigen, die wie er voller Mut und Hoffnung den Kampf gegen einen übermächtigen Gegner aufnimmt.

    Meinung

    ein neuer Autor, eigentlich Arzt und Therapeut, vielleicht kommt daher diese Empathie die er seinen Lesern mitgibt.
    Er verwendet Wörter die der eine oder andere nachschlagen muss, dazu Gedichtzeilen von teilweise heute unbekannten Dichtern, aber alles trifft ins Schwarze
    Er gibt Opfern ein fiktives Gesicht um es uns leichter zu machen das Grauen zu sehen und Mitleid für die Opfer und Abscheu für die Täter zu empfinden. Denn wie er selber schreibt ist ein Schicksal das wir einer Person zu ordnen können besser zu verarbeiten als abstrakte Zahlen.
    Wir werden mit dem Trauma von Kriegsverletzten, KZ Häftlingen, versteckten Juden und Flüchtlingen konfrontiert alles fiktive Personen aber ihr Schicksal geht uns nahe.
    Das Buch hat sein Ziel erreicht, gleichzeitig ist es ein sehr spannender Krimi der gut unterhält obwohl man ab der Mitte den Mörder kennt. Die besondere Situation zum Ende des zweiten Weltkrieg macht es , dass es bis zum Ende sehr spannend bleibt.

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 03.09.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ende April 1945: Kurz vor Ende des Krieges wird Jens Druwe, der im Krieg schwer verletzt wurde und daher nicht mehr kriegstauglich ist, als Polizist nach Schleswig-Holstein abkommandiert. Dann wird ein NSDAP-Funktionär ermordet und seine Vorgesetzten haben schnell einen Täter zur Hand. Ob Schuldig oder nicht, das interessiert sie nicht. Doch Druwe glaubt nicht an die Schuld des verdächtigten Ludwig Steinfeld. Er will den wahren Täter finden und zur Rechenschaft ziehen. Unterstützt wird er bei den Ermittlungen von der Schwester Seinfelds.
    Es ist ein interessanter und spannender Krimi, der in einer furchtbaren Zeit spielt.
    Obwohl die Alliierten immer näher rücken und das Kriegsende vorauszusehen ist, haben die Nazis alles noch in der Hand. Sie bestimmen immer noch und sie entscheiden, wer als Täter in Frage kommt. Der aus dem Konzentrationslagers Fuhlsbüttel entflohene Häftling ist für sie der perfekte Schuldige.
    Druwe bekommt es mit überzeugten Nazis zu tun, mit Menschen, die ihr Fähnchen nach dem Wind drehen und auch solchen, die anderen helfen in schrecklichen Zeiten. Er ist ein desillusionierter Mensch, der schon einiges hinter sich hat. Jens Druwe ist nie in die Partei eingetreten und es belastet ihn, dass er sich nicht energisch gegen das Regime gestellt hat. Daher war er einigen schon länger ein Dorn im Auge und nun stößt er mit seiner Meinung auf Widerstände. Doch dem ehemaligen Kriminalbeamten ist die Wahrheitsfindung immer noch wichtig.
    Es ist eine sehr authentisch beschriebene Geschichte, bei der der Kriminalfall neben dem Zeitgeschehen fast schon eine Nebenrolle spielt.
    Ein lesenswerter und spannender Krimi, der einen nicht so schnell loslässt.

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  • 3 Sterne

    Heinz-Dieter B., 23.12.2019

    Als eBook bewertet

    Tolle Ermittlerfigur verschenkt

    Buchmeinung zu Michael Jensen – Totenland

    „Totenland“ ist ein Kriminalroman von Michael Jensen, der 2019 bei Aufbau Digital erschienen ist. Dies ist der Auftaktband der Reihe um Jens Druwe.

    Zum Autor:
    Michael Jensen wurde 1966 im Norden Schleswig-Holsteins geboren. Er lebt mit seiner Familie in Hamburg und Flensburg. Im Hauptberuf ist er als Arzt und Therapeut tätig. Seine beruflichen Erfahrungen hat er in zwei Sachbüchern zusammengetragen. Dabei interessieren ihn besonders die seelischen Spätfolgen des Zweiten Weltkriegs, vor allem bei den Nachkommen von Opfern und Tätern. »Totenland« ist sein erster Kriminalroman. Für sein literarisches Schreiben hat er ein Pseudonym gewählt.

    Klappentext:
    Von Opfern und Tätern.
    Ende April 1945. Der Krieg geht zu Ende. Nachdem er schwer verwundet wurde, ist Jens Druwe aus Berlin nach Schleswig-Holstein abkommandiert worden. Hier soll er als Polizist für Ordnung sorgen. Als ein hoher Funktionär der NSDAP ermordet wird, wollen seine Vorgesetzten sogleich den ersten Verdächtigen, einen entflohenen Häftling, aburteilen. Doch Druwe stellt sich gegen die Profiteure des untergehenden Regimes. Ihm zur Seite steht allein die Schwester des Verdächtigen, die wie er voller Mut und Hoffnung den Kampf gegen einen übermächtigen Gegner aufnimmt.

    Meine Meinung:
    Dieses Buch hat mich zwiegespalten zurück gelassen. Die Ermittlerfigur Jens Druwe ist ein Volltreffer mit Ecken und Kanten, der ein ordentliches Päckchen aus seiner Vergangenheit zu stemmen hat. Die Thematik mit dem Mord an einem Parteibonzen birgt Zündstoff, aber die Umsetzung dieser Geschichte hat mich enttäuscht. Mehrmals war ich kurz davor, das Buch abzubrechen, weil mir der Inhalt zu platt war. Die Parteischergen sind so negativ dargestellt, dass darunter die Glaubwürdigkeit leidet. Vielleicht war es ja tatsächlich so, wie es der Autor beschreibt, aber für den Spannungsbogen eines Kriminalromans ist es pures Gift gewesen. Als der Autor sich zum Ende hin auf den reinen Kriminalroman beschränkt, wird es richtig gut. .

    Fazit:
    Tolle Ermittlerfigur, authentische Figuren, aber hoffnungslos überzeichnete Bösewichte und das Gefühl, belehrt werden zu sollen. Es ist ein wiederholter Sprung zwischen Spitzenwerk und grausigem Etwas. So kommt es zu einer Bewertung von drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).

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  • 3 Sterne

    Bärbel K., 27.10.2019

    Als Buch bewertet

    Gerhard Lessing, stellvertretender NSDAP-Kreisleiter wird brutal ermordet auf einem Acker in Schleswig-Holstein gefunden. Alles deutet auf den geflüchteten KZ-Häftling Ludwig Steinfeld hin. Einzig Jens Druwe glaubt nicht daran, will den Fall näher untersuchen, Spuren sichern und im Fall weiter ermitteln. Doch leider ist er nicht zuständig. Kann ihn das abhalten?....Natürlich nicht!
    Der Einstieg in den Krimi ist mir etwas schwer gefallen. Da wird erst die Flucht des KZ-Häftlings geschildert, dann der Leichenfund und schließlich noch die Schilderungen der letzten wahnwitzigen Handlungen der Nazi-Größen. Da habe ich mich immer gefragt, wie soll dieses Globale mit dem Mord zusammenhängen. Das klärt sich aber auf, hier muss der Leser Geduld aufbringen.
    Spitzfindig und mit viel Redegewandtheit sowie Schmeicheleien an den richtigen Stellen gelingt es Druwe immer wieder seine Fragen zielsicherer zu platzieren, überzeugte Kriminalbeamte zu beeinflussen und so an neue Erkenntnisse heranzukommen und die richtigen Leute für seine Zwecke zu nutzen, um nicht zu sagen: zu manipulieren. Diese Hauptfigur ist dem Autor wunderbar gelungen. Wider allen Umständen und angesichts dem Verfall des 3. Reiches, schließlich sind es die letzten Kriegstage und alle Nazi-Funktionäre haben nur noch ein Ziel: möglichst viel vor den Siegermächten in die eigene Zukunft zu retten, sich eine weiße Weste zu verschaffen und wenn das nicht geht, möglich unauffällig unterzutauchen.
    Leider ist bereits sehr früh bekannt, wer hinter dem Mord an Gerhard Lessing steckt, so dass bei mir dann auch der Großteil der Spannung wegfiel. Schade! Im Weiteren geht es dann „nur“ noch darum ob und wie Druwe den Mörder doch noch zur Rechenschaft ziehen kann. Auf dem Weg dahin beweist Druwe mehrmals, dass er bereit ist gegen „noch“ geltendes Recht zu handeln, lieber konsequent seinem Gewissen folgt. Wobei er dabei auch nicht eben uneigennützig ist. Er versucht Schuld, die er auf sich geladen hat und die ihm noch immer Alpträume bereiten, zu sühnen. Das macht ihn in meinen Augen menschlich, sympathisch, vielleicht auch >ungewollt< zum Helden. Leider sind hier auch viele Ausführungen sehr langatmig, so dass ich insgesamt betrachtet auch nur 3,5 Lese-Sterne vergebe.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 19.07.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Totenland ist ein Buch, das mich aufgrund des Zeitpunktes der Handlung an die Romane von Susanne Goga oder Volker Kutscher erinnert.
    Dabei ist der hier der Zeitpunkt sogar noch prekärer, 1945 kurz von Ende des Krieges.

    Es beginnt recht hart mit der Flucht eines langjährig Gefangenen aus einem KZ. Bei diesen Passagen bin ich mir sicher, dass der Autor die Bücher von Primo Levi kennt.
    Die Beschreibungen sind sehr glaubwürdig. Die der Täter sind nicht ganz so zwingend.

    Jens Druwe, ein desillusionierter Polizist, steht im Mittelpunk. Die Frage nach Schuld und Mittäterschaft durchzieht den Roman.
    Der Roman besitzt durchaus spannende Momente, weswegen ich nicht gerne mehr von der Handlung erzählen möchte.
    Ein lesenswerter Roman!

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