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Buch (Kartoniert) 20.60
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  • 5 Sterne

    Lesezeichenfee, 27.11.2022

    Tony Rinaudo Unsere Bäume der Hoffnung SCM Hänssler 2022

    LAMP, Hausa, Eselsprichwörter, Kurmi, Rehydrationsmischung

    In diesem Buch geht es um Tony Rinaudo, der als Missionar mit seiner Familie in Afrika gelebt hat. Er hat es mit Bäume pflanzen versucht, die fast alle eingingen. Dann hat er festgestellt, dass es dort Bäume gibt, ein unterirdischer Wald und hat damit gearbeitet. Er hat den Bauern beigebracht, wie man sie schneidet, um damit schnell wieder große Bäume zu bekommen. Auch die Ernten (Seite 196, Seite 201) wurden besser, weil es mehr Wasser gab und mehr nützliche Tiere.

    Der Autor hat mich sehr beeindruckt, wie er das ganze geschafft hat. Vor allem der unermüdliche Einsatz. Es ist schwierig, Menschen was beizubringen, die das immer so gemacht haben, auch wenn sie damit keinen Erfolg haben. Und dann Umlernen? Nee, das wollten die meisten Menschen nicht. Das Schlimme war auch, dass oft die Bäume der Menschen, die nach Tonys Methode gearbeitet haben, gestohlen wurden oder verbrannt oder was auch immer. Oft von Nachbarn die neidisch waren. Interessanterweise erzählt Tony auch von Australien, wo er in seiner Jugend auch der Abholzung zusehen musste: AUF nach AUSTRALIEN, dann gibt es dort auch ein unterirdischer Wald! Aber Tony Rinaudo hat es in einem unermüdlichen Einsatz geschafft, den Menschen bei zu bringen, dass Bäume wichtig sind. Dafür hat er auch einen Preis bekommen und es wurde auch ein Film über ihn gedreht: Der Waldmacher.

    Mir gefallen in dem Buch vor allem die vielen Bilder, die zum Text dazu deutlich gemacht haben, dass sich wirklich was verändert hat. Auch wenn es immer noch viele Probleme gibt. Mein Buch ist voll mit Post its, weil es mich total beeindruckt hat. Auch gibt es einige Bibelstellen und Kommentare bzw. Erlebnisse dazu. Der Autor ist christlich, es wird zwar deutlich, aber unaufdringlich deutlich, was mir sehr gut gefällt.

    Seite 43: … dass wir alle Masken aufsetzten, um von anderen akzeptiert zu werden, und dabei vorgaben, jemand zu sein, der wir gar nicht sind.

    Seite 91: Die LAMP-Methode, mit der man besser Sprachen lernen kann.

    Seite 92 und ff Die Sprichwörter der Hausa Sprache

    Seite 94: Leider musste der Autor feststellen, dass viele der jüngeren, gebildeten diese Sprichwörter nicht mehr kennen. Das finde ich schade, da geht so viel ursprüngliche Kultur verloren.

    Seite 107: Hier wird deutlich, dass Liz (seine Frau) auch sehr viel für die Einheimischen dort gemacht hat. Sie verarztete oft Menschen und hat es anderen auch beigebracht. Aber vor allem, man braucht nicht immer Antibiotika! Vor allem, weil es in Niger ja nicht Unmengen davon gibt, wie in Europa.
    Seite 108: Rehydrationsmischung

    Seite 116: Diesseits des Himmels ist das Lebens unvorhersehbar, ganz egal, wo man lebt. Für uns war es wichtiger, dort zu sein, wo wir uns zugehörig fühlten, als dort (...) wo es aus unserer Sicht sicherer erschien. Seite 134: Jeffery Woodke wird im Oktober 2016 entführt.

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 14.11.2022

    „...Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, ist es an der Zeit, unsere westliche Arroganz abzulegen, und von jenen zu lernen, die Tag für Tag kleine Wunder vollbringen. Es ist an der Zeit, die Perspektive zu wechseln...“

    Diese Worte stehen in dem von Volker Schlöndorff geschriebenen Vorwort zum Buch. Er hat einen Film über den Autor gedreht.
    Im Buch erzählt Tony Renaudo sein Leben. Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen.
    Tony ist in Australien aufgewachsen. Er hatte eine schöne Kindheit. Dort erlebt er allerdings, wie zunehmend die Bäume verschwinden, weil sie gerodet werden. Noch gilt die Regel der ersten Siedler:

    „...Was sich bewegt, das erschieße, was stillsteht, das fälle...“

    Mit zwölf Jahren formuliert der Junge ein besonderes Gebet:

    „…Lieber Gott, bitte mach mich zu deinem Werkzeug, damit ich irgendwie irgendwo etwas verändern kann...“

    Tony studiert Agrarwissenschaften, lernt seine zukünftige Frau kennen und entschließt sich, zusammen mit ihr nach Afrika zu gehen. Sin Ziel wird die Republik Niger. Fakten und Zahlen über das Land sind in die Geschichte eingebettett.
    Sehr anschaulich beschreibt der Autor seine Arbeit in dem Land.
    Ähnlich wie in Australien galt auch her lange: Bäume, die stören, müssen weg. Ein Aufforstungsprogramm bringt nur minimale Erfolge. Entweder ist der Boden nicht geeignet oder es fehlt an Niederschlag. Es ist wie ein Kampf gegen Windmühlen.

    „...Meine Bemühungen schienen so nutzlos wie der Versuch, den Sand der Sahara mit einem Handbesen und einer Schaufel zurückzubefördern...“

    Eines Tages sieht er sich einen Busch am Rande genauer an. Er erkennt, dass in den austreibenden Baumstümpfen die Lösung des Problems liegt. Er entwickelt die sogenannte FMNR-Methode. Baumstümpfe werden ausgewählt. Die Triebe werden ausgelichtet und beschnitten. Nach einiger Zeit können Teile des „neuen“ Baumes schon vermarktet werden.

    „...Bäume haben die entscheidende Fähigkeit, den Boden feucht und fruchtbar zu halten. Manche Bäume verfügen sogar über eine Art hydraulischen Hub: Pfahlwurzeln ziehen Wasser aus der Tiefe des Bodens nach oben...“

    Eine Hungersnot verschärft die Situation. Danach sind mehr Bauern bereit, die neue Methode auszuprobieren. In wenigen Jahren sind die Erfolge sichtbar. Die Lebensverhältnisse in der Sahelzone haben sich Schritt für Schritt verbessert. Hungersnöte sind keine Bedrohung mehr. Die Bauern entwickeln ein neues Selbstbewusstsein. Sie sind nicht mehr abhängig, sondern können ihre Familien ernähren.
    Nun geht es darum, die Methode zu verfeinern und auf andere Länder zu übertragen.
    Sehr gut gefallen mir die eingestreuten Sprichwörter der Haus:

    „...Das Huhn ging hungrig schlafen. Als es aufwachte, war es überrascht und verärgert – es hatte auf einem vollen Kornspeicher übernachtet...“

    Viele Fotos veranschaulichen das Geschehen. Das Buch besticht außerdem durch seine hochwertige Aufmachung.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

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