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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    clematis, 25.05.2023

    Geschichte wird zum Leben erweckt

    „Was Pompeji über uns erzählt“ ist der Untertitel dieses Buches, welches der Direktor des weltberühmten Archäologieparks hier präsentiert. Anders als langweilige Abhandlungen und Faktensammlungen über Lavagestein, Asche und Ruinen verknüpft Zuchtriegel die Vergangenheit mit der Gegenwart und lässt Bilder der im Jahr 79 n. Chr. verschütteten Stadt wieder lebendig werden.

    In fesselndem Stil führt der Autor seine Leser zu den Überresten der Stadt, erzählt locker und anschaulich von griechischen und römischen Göttern, von Friesen und anderen vielseitig interpretierbaren Bildern, von kargen Unterschlupfen und prächtigen Villen, von Bädern und Hurenhäusern. Jedes Kapitel dieses wunderbaren Buches lässt einen eintauchen in eine Welt vor dem Vulkanausbruch und eine Stadt pulsierenden Lebens. Männer und Frauen, Freie und Sklaven tummeln sich auf den Plätzen, Kinder kuscheln sich unter ihre Decken, aus der Bäckerei dringt frischer Duft von Brot.

    Noch nie war Geschichte so aufregend wie hier. Was Gabriel Zuchtriegel außerordentlich gut vermitteln kann, ist die Tatsache, dass es ohne die früheren Ereignisse unser jetziges Leben so nicht gäbe, dass die Vergangenheit unser heutiges Dasein beeinflusst, aber auch unser Blickwinkel auf die Geschichte ebendiese so oder anders erscheinen lässt. Unsere Erfahrungen, unsere Wertvorstellungen lassen uns die damalige Zeit in unterschiedlichem Licht wahrnehmen. Interessant ist, dass es für etliche frühere ganz alltägliche Vorkommnisse gar keine adäquaten Begriffe mehr gibt, dass man versuchen muss, den Kontext in der damaligen Gesellschaft zu sehen, ohne zu werten und zu urteilen. Andere Szenen hingegen haben sich über all die Jahrhunderte nicht verändert, so erinnert die Skulptur des im Schlaf überraschten Fischerbuben Zuchtriegel frappant an seinen eigenen Sohn, wie er sich heute auf dieselbe Art und Weise einrollt unter seiner Decke. „Die Vergangenheit ist, so betrachtet, gar nicht wirklich vorbei: Wir, die wir sie immer neu erzählen und entdecken, sind mittendrin.“ (kindle, Pos. 364).

    Zuchtriegels Idee, dass Archäologie kein angesammeltes Wissen einiger Weniger bleiben darf, sondern alle Menschen einbeziehen und daran teilhaben lassen soll, ist grandios. Plötzlich liegen da nicht nur tote Steinhaufen herum, sondern kristallisiert sich das Bild eines ganz normalen Alltags heraus, treibt ein Esel Mahlsteine an, um frisches Korn zu mahlen, besucht ein Bürger die beeindruckende Badestube, holt sich die Magd eine Suppe aus der Garküche. Manches wird vergessen, manches wird bewahrt, sodass aus den ausgewählten Überlieferungen unsere Zukunft erwachsen kann.

    Es ist beeindruckend, mit welcher Freude, mit welchem Enthusiasmus Zuchtriegel die Herausforderung annimmt, Pompeji auch uns und künftigen Generationen lebendig zu präsentieren, mit welcher Leidenschaft er seine ganz persönlichen Anliegend in fesselnder Art und Weise zu Papier bringt. Wer meint, Geschichte sei verstaubt und öde, wird hier jedenfalls eines Besseren belehrt. Ich kann dieses kurzweilige und überaus spannende Buch nur empfehlen und hoffe, die Bilder, die am Ende angefügt sind, bald in der Realität sehen zu dürfen.

    Titel Vom Zauber des Untergangs
    Autor Gabriel Zuchtriegel
    ASIN B0BJW5VVG2
    Sprache Deutsch
    Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Gebundenes Buch (240 Seiten)
    Erscheinungsdatum 27. April 2023
    Verlag Ullstein

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    clematis, 25.05.2023

    Geschichte wird zum Leben erweckt

    „Was Pompeji über uns erzählt“ ist der Untertitel dieses Buches, welches der Direktor des weltberühmten Archäologieparks hier präsentiert. Anders als langweilige Abhandlungen und Faktensammlungen über Lavagestein, Asche und Ruinen verknüpft Zuchtriegel die Vergangenheit mit der Gegenwart und lässt Bilder der im Jahr 79 n. Chr. verschütteten Stadt wieder lebendig werden.

    In fesselndem Stil führt der Autor seine Leser zu den Überresten der Stadt, erzählt locker und anschaulich von griechischen und römischen Göttern, von Friesen und anderen vielseitig interpretierbaren Bildern, von kargen Unterschlupfen und prächtigen Villen, von Bädern und Hurenhäusern. Jedes Kapitel dieses wunderbaren Buches lässt einen eintauchen in eine Welt vor dem Vulkanausbruch und eine Stadt pulsierenden Lebens. Männer und Frauen, Freie und Sklaven tummeln sich auf den Plätzen, Kinder kuscheln sich unter ihre Decken, aus der Bäckerei dringt frischer Duft von Brot.

    Noch nie war Geschichte so aufregend wie hier. Was Gabriel Zuchtriegel außerordentlich gut vermitteln kann, ist die Tatsache, dass es ohne die früheren Ereignisse unser jetziges Leben so nicht gäbe, dass die Vergangenheit unser heutiges Dasein beeinflusst, aber auch unser Blickwinkel auf die Geschichte ebendiese so oder anders erscheinen lässt. Unsere Erfahrungen, unsere Wertvorstellungen lassen uns die damalige Zeit in unterschiedlichem Licht wahrnehmen. Interessant ist, dass es für etliche frühere ganz alltägliche Vorkommnisse gar keine adäquaten Begriffe mehr gibt, dass man versuchen muss, den Kontext in der damaligen Gesellschaft zu sehen, ohne zu werten und zu urteilen. Andere Szenen hingegen haben sich über all die Jahrhunderte nicht verändert, so erinnert die Skulptur des im Schlaf überraschten Fischerbuben Zuchtriegel frappant an seinen eigenen Sohn, wie er sich heute auf dieselbe Art und Weise einrollt unter seiner Decke. „Die Vergangenheit ist, so betrachtet, gar nicht wirklich vorbei: Wir, die wir sie immer neu erzählen und entdecken, sind mittendrin.“ (kindle, Pos. 364).

    Zuchtriegels Idee, dass Archäologie kein angesammeltes Wissen einiger Weniger bleiben darf, sondern alle Menschen einbeziehen und daran teilhaben lassen soll, ist grandios. Plötzlich liegen da nicht nur tote Steinhaufen herum, sondern kristallisiert sich das Bild eines ganz normalen Alltags heraus, treibt ein Esel Mahlsteine an, um frisches Korn zu mahlen, besucht ein Bürger die beeindruckende Badestube, holt sich die Magd eine Suppe aus der Garküche. Manches wird vergessen, manches wird bewahrt, sodass aus den ausgewählten Überlieferungen unsere Zukunft erwachsen kann.

    Es ist beeindruckend, mit welcher Freude, mit welchem Enthusiasmus Zuchtriegel die Herausforderung annimmt, Pompeji auch uns und künftigen Generationen lebendig zu präsentieren, mit welcher Leidenschaft er seine ganz persönlichen Anliegen in fesselnder Art und Weise zu Papier bringt. Wer meint, Geschichte sei verstaubt und öde, wird hier jedenfalls eines Besseren belehrt. Ich kann dieses kurzweilige und überaus spannende Buch nur empfehlen und hoffe, die Bilder, die am Ende angefügt sind, bald in der Realität sehen zu dürfen.

    Titel Vom Zauber des Untergangs
    Autor Gabriel Zuchtriegel
    ASIN B0BJW5VVG2
    Sprache Deutsch
    Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Gebundenes Buch (240 Seiten)
    Erscheinungsdatum 27. April 2023
    Verlag Ullstein

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    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone F., 04.06.2023

    Seit wir damals im Lateinunterricht Auszüge der Briefe von Plinius d. J. über den Ausbruch des Vesuv und den Untergang von Pompeji übersetzt haben, hat mich diese Stadt fasziniert und das Schicksan der Bewohner berührt, und auf der Abiturfahrt habe ich sie vor über 20 Jahren besucht. Als ich nun von Gabriel Zuchtriegels Buch "Der Zauber des Untergangs" hörte, wollte ich dieses sofort lesen.

    Der sehr lebendige Schreibstil des Autors liest sich sehr angenehm und unterhaltsam. In sehr persönlichen Worten geht er auf seine eigene Motivation, Archäologe zu werden, ein und beschreibt für seine Entwicklung prägende Erlebnisse seines Studiums und seines Berufslebens.

    Anhand bestimmter Fundstücke in den Häusern von Pompeji, wie der Statue des Apollo Citarista, Mythenbildern im Haus der Vettier oder dem Fries im Haus der Mysterien erklärt Zuchtriegel in den ersten beiden Kapiteln die Bedeutung griechischer Kultur für die Römer, das Verhältnis zur Sexualität in der Antike, altertümliche Statussymbole, Mysterienkulte und Riten. Hierbei geht er auch ausführlich auf die Schwierigkeiten ein, aus dem heutigen kulturellen Blickwinkel heraus die damaligen Bedeutungen zu erfassen und in den Kontext einzuordnen. Dies führt dazu, dass sich in der Deutung vieler Objekte und Bilder die Einschätzungen der Archäologen wesentlich unterscheiden. Im dritten Kapitel stehen mit einem antiken Prunkwagen und der Ausgrabung eines Sklavenzimmers neue Funde in einer Villa bei Civita Giuliana im Mittelpunkt. Besonders interessant fand ich im dritten und vierten Kapitel, welche gesamtgesellschaftlichen Schlüsse sich anhand von einzelnen Grabinschriften und Bestattungsriten ziehen ließen, etwa auf die Bevölkerungszahl im alten Pompeji, das kulturelle Leben (etwa Theateraufführungen in griechischer Sprache), soziale Aufstiegsmöglichkeiten und wirtschaftliche Probleme und Hungersnöte.

    Am Ende des Buches befindet sich ein reichhaltiger Bildteil, der unter anderem Aufnahmen aller im Buch besprochener Objekte und Gemälde enthält. Hier wäre es sicherlich noch schöner gewesen, wenn die Bilder an den jeweils passenden Stellen im Text eingefügt worden wären, so dass man sie direkt vor Augen hat. Beim gedruckten Buch ist ein Nachschlagen im Bildteil parallel zum Text relativ komfortabel möglich, beim ebook wären entsprechende Links zum passenden Bild sehr hilfreich.

    Fazit: Ein äußerst empfehlenswertes, sehr interessantes und aufschlussreiches Buch, über das ich viele neue Aspekte des antiken Lebens kennengelernt habe, und das durch den offenen und persönlichen Schreibstil von Gabriel Zuchtriegel besticht.

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