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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 01.10.2017

    Als Buch bewertet

    „Von ferne klingt ein Lied“ ist der zweite Band der Sturmzeiten-Reihe und schließt nahtlos an den ersten Teil an. Diese Etappe der Geschichte rund um Cameron, Blair und Jackie Hayes beginnt am 7. Dezember 1941, dem Tag, an dem der Angriff der Japaner auf Pearl Harbor erfolgte. Nicht nur ein Wendepunkt für den Verlauf des Zweiten Weltkriegs, auch für die drei Schwestern hat die neue Situation einige Veränderungen im Gepäck.

    Cameron ist nach einigen Wochen in Los Angeles wieder zurück in Kuibyschew. Als sie von dem Angriff der Japaner erfährt, fürchtet und wünscht sie eine Versetzung zum Geschehen im Pazifik zugleich. Ihre Beziehung zu dem Arzt Alex Rostow gerät ins Wanken, weil Cameron nicht verstehen kann, warum für Alex sein Glaube an Gott immer der Mittelpunkt seines Lebens sein wird…
    Der Zufall spielt Cameron einen Brief und ein Buch von Jakow Luban, dem Vater ihres Halbbruders Semjon, in die Hände – obwohl diese unerwarteten Dokumente neue Hinweise enthalten, hat Cameron plötzlich Bedenken, die Suche nach Semjon fortzusetzen…

    Jackies aufkeimende Beziehung zu dem japanisch stämmigen Sam steht unter keinem guten Stern. Die beiden müssen hart für ihre Liebe kämpfen - überall begegnet ihnen Ablehnung und sogar offen zur Schau getragener Hass. Selbst aus ihrem jeweiligen Umfeld bekommen sie kaum Verständnis und Rückhalt. Doch Jackie und Sam sind stark und geben nicht auf…

    Blair und Gary befinden sich weiterhin auf den Philippinen und sind von der Invasion der Japaner direkt betroffen. Nahrungsmittelknappheit und Krankheiten, die ständige Bedrohung der Kriegsgegner – jeder Tag wird aufs Neue zu einem Kampf ums Überleben und die vormals verwöhnte, egoistische Blair begreift nach und nach, dass das Leben kein Kinofilm ist…

    Auch in diesem Band wartet Judith Pella mit einer Fülle von Eindrücken auf. Die einzelnen Schauplätze werden ausführlich beschrieben und die Vorkommnisse äußerst detailliert geschildert – der Überlebenskampf im philippinischen Dschungel oder auch das belagerte Leningrad werden sehr eindringlich dargestellt und man bekommt als Leser eine recht genaue Vorstellung davon, was die Menschen damals alles durchmachen mussten. Ich habe mich von jeder Szene eingefangen und mitgerissen gefühlt – es ist einfach bemerkenswert, wie die Autorin Fiktion und Realität miteinander verwoben hat.

    Judith Pella hat ein ausgesprochen gutes ein Händchen für Figuren. Es gelingt der Autorin ganz ausgezeichnet, ihre Hauptprotagonistinnen immer wieder in Situationen zu bringen, die ganz viel Mut, Kraft und innere Stärke erfordern. Das macht die Geschichte der drei Schwestern lebhaft und sehr spannend, da man nie im Voraus weiß, welchen Weg sie wählen bzw. was als nächstes auf sie zukommen wird.
    Obwohl die Akteure ihren grundlegenden Eigenheiten immer treu bleiben, machen alle eine Entwicklung durch und sind durchaus in der Lage, den Leser mit der einen oder anderen überraschenden Handlung zu verblüffen.
    Auch die zahlreichen Nebenfiguren bereichern die Handlung außerordentlich, jeder einzelne spielt die ihm zugedachte Rolle hervorragend und selbst kleinste Nebenrollen sind ausdrucksstark gezeichnet.

    „Von ferne klingt ein Lied“ hat mich genauso begeistert, wie es schon der erste Band der Sturmzeiten-Saga getan hat. Absolute Leseempfehlung für alle Fans von gründlich recherchierten und spannend erzählten historischen Romanen.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    peedee, 12.08.2017

    Als eBook bewertet

    Eine sehr intensive Lektüre

    Sturmzeiten, Band 2: Dezember 1941, Angriff auf Pearl Harbor, Hawaii. Auch auf den Philippinen beginnen Kampfhandlungen. Gerade zu der Zeit, als Blair dort ist! Sie will Gary finden und versuchen, ihre noch junge Ehe zu retten. Nun kämpft sie jedoch ums Überleben. Auch Cameron in Russland und Jackie in den USA stehen vor grossen Problemen…

    Erster Eindruck: Mir gefällt das Cover sehr gut; es ist von den Farben her zurückhaltend, Strand, Meer, Palmen – schön. Vom Stil her passt es hervorragend zu den anderen Bänden.

    Dies ist Band 2 der Reihe und ich empfehle unbedingt, mit Band 1 zu beginnen. In dem vorliegenden Band begleiten wir die Hayes‘ von Dezember 1941 – April 1942. Die Geschichte ist in die jeweiligen Aufenthaltsorte der drei Schwestern unterteilt: Philippinen, Russland, USA.

    Blair: Siebenundzwanzig Tage dauerte die Schiffsreise, um die Philippinen zu erreichen. Glücklicherweise findet Blair ihren Mann. Mir gefällt, dass sie sich so um Ehrlichkeit sich und Gary gegenüber bemüht. Zu Beginn der Geschichte verhält sie sich wie ein verwöhntes Kind. Aber das vergeht ihr auf der Flucht… Die Soldaten müssen im immer länger andauernden Krieg Hunger leiden, sie sind erschöpft, täglich erhöhen sich die Verluste. Es war für mich sehr berührend, als Gary auf Wunsch seiner Männer aus dem Neuen Testament vorliest. Als einer dann noch Psalm 23 aufsagt… Gänsehaut!
    Cameron: „Aber der Krieg läuft gut, oder?“ Bei dieser Aussage zu Beginn des Buches musste ich schon schmunzeln – wie kann ein Krieg gut laufen? „Der Winter wird Russlands Verbündeter sein.“ Aber „Der Winter trifft die russische Armee genauso wie die Deutschen.“ Das stimmt, nur sind die Russen wahrscheinlich besser auf die Kälte eingestellt, als die Deutschen. Alex sagt Cameron, dass sie auf Gott vertrauen soll. Cameron und Alex lieben sich, aber trotzdem trennen sie sich.
    Jackie: Jackie und Sam dürfen nicht offen zu ihrer Liebe stehen, da er japanischer Herkunft ist. Nicht einmal die eigene Familie kann diese Beziehung gutheissen. Wirklich tragisch! Sie erleben Rassismus in Höchstform, Ausgrenzung, Hass. Der Glaube gibt ihnen Halt.

    Am meisten überrascht haben mich in diesem Band die Eltern der drei Schwestern, Keagan und Cecilia. Da ich nicht spoilern will/darf, kann ich hier nicht mehr dazu schreiben. Band 1 habe ich in der Print-Version gelesen, hier als E-Book, da mir die kleine Schrift und die zu dicht beschriebenen Seiten im ersten Band wirklich Mühe gemacht haben. Mit E-Book ist alles prima. Mir gefällt Judith Pellas Schreibstil sehr, sie beschreibt die Personen und Örtlichkeiten sehr gut, so dass ich ein gutes Bild vor Augen hatte. Ich kann mich hier nur von Band 1 wiederholen: Einen historischen Roman zu schreiben, stelle ich mir immer sehr aufwändig vor, da dies einen immensen Rechercheaufwand bedeutet.
    Die Geschichte ist sehr mitreissend und ich empfand sie als unwahrscheinlich intensiv. Der Glaube spielte in diesem Band eine grössere Rolle als noch im Vorgängerband. Der Krieg verändert alle. Da die Reihe „Sturmzeiten“ noch zwei weitere Bände hat, ist alles offen. Ich bin sehr auf die Fortsetzung gespannt.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mariola P., 15.08.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    " Von ferne klingt ein Lied " ist die zweite Buch aus der vierteiliger Reihe  von Judith Pella und genauso gut wie die erste, spannend und sehr emotional geschrieben.

    Cameron ist nach Russland zurückgekehrt, dort sie sucht weiter nach ihren Halbbruder und trifft wieder Alex Rostow. Die Beziehung von die beiden geht durch Höhen und Tiefen , Alex und Cameron lieben sich sehr, aber immer etwas steht dazwischen.
    Blair ist nach Philippinen angekommen , sie will unbedingt ihre Ehe retten , sie trifft Gary aber die beide haben nicht viel Zeit die Sachen zu klären - gerade jetzt die Japaner angreifen Pearl Harbour und die ganze Philippinen stehen im Chaos und unter den japanischen Feuer.
    Gary muss nach Front und Blair verwandelt sich aus einer Prinzessin ins hilfsbereite Person.
    Jackie ist in Amerika und sie kämpft um ihre Liebe zum Sam, alle sind dagegen, alle machen ihr Vorwürfe , doch Jackie bleibt stark , sie sucht immer die Hilfe beim Gott. Überraschenderweise Cecilia stellt sich auf die Seite von Jackie  und mit ihre Unterstützung Jackie und Sam heiraten.

    Die Geschichte bringt wieder die heißdiskutierten Themen  - Rassismus und der große Hass auf eine bestimmte Nation, auch die Grausamkeiten aus der Krieg wie Hunger, Angst, unlogische politische Spiele, das Leiden von die Soldaten und die Zivilisten sind oft ausgesprochen . Die Autorin hat kein Angst und schreibt über die heißen Themen schonungslos aber mit viel fein Gefühl, sie macht niemanden schuldig, sie Vorurteilt nicht, aber sie zeigt uns das ganze aus verschiedenen Perspektiven.

    Der Schreibstil ist sehr flüssig und sehr angenehm zu lesen mit guten historischen Hintergrund. Immer wenn die Atmosphäre sich ein bisschen beruhigt kommt ein Wendung welche der Spannung wider größer macht.

    Diese Teil ist sehr emotional , die drei Schwestern müssen um die Liebe kämpfen, sie machen das auf drei verschiedene Arten, die habe ganze andere Hindernisse zum bewältigen und nur eins die drei haben gemeinsames - der Glaube.

    Der Glaube hat hier drei verschiedene Gesichter , aber ein Ziel - in die schweren, harten, unruhigen Zeiten eine stilles Ort zu finden.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 01.10.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    „Von ferne klingt ein Lied“ ist der zweite Band der Sturmzeiten-Reihe und schließt nahtlos an den ersten Teil an. Diese Etappe der Geschichte rund um Cameron, Blair und Jackie Hayes beginnt am 7. Dezember 1941, dem Tag, an dem der Angriff der Japaner auf Pearl Harbor erfolgte. Nicht nur ein Wendepunkt für den Verlauf des Zweiten Weltkriegs, auch für die drei Schwestern hat die neue Situation einige Veränderungen im Gepäck.

    Cameron ist nach einigen Wochen in Los Angeles wieder zurück in Kuibyschew. Als sie von dem Angriff der Japaner erfährt, fürchtet und wünscht sie eine Versetzung zum Geschehen im Pazifik zugleich. Ihre Beziehung zu dem Arzt Alex Rostow gerät ins Wanken, weil Cameron nicht verstehen kann, warum für Alex sein Glaube an Gott immer der Mittelpunkt seines Lebens sein wird…
    Der Zufall spielt Cameron einen Brief und ein Buch von Jakow Luban, dem Vater ihres Halbbruders Semjon, in die Hände – obwohl diese unerwarteten Dokumente neue Hinweise enthalten, hat Cameron plötzlich Bedenken, die Suche nach Semjon fortzusetzen…

    Jackies aufkeimende Beziehung zu dem japanisch stämmigen Sam steht unter keinem guten Stern. Die beiden müssen hart für ihre Liebe kämpfen - überall begegnet ihnen Ablehnung und sogar offen zur Schau getragener Hass. Selbst aus ihrem jeweiligen Umfeld bekommen sie kaum Verständnis und Rückhalt. Doch Jackie und Sam sind stark und geben nicht auf…

    Blair und Gary befinden sich weiterhin auf den Philippinen und sind von der Invasion der Japaner direkt betroffen. Nahrungsmittelknappheit und Krankheiten, die ständige Bedrohung der Kriegsgegner – jeder Tag wird aufs Neue zu einem Kampf ums Überleben und die vormals verwöhnte, egoistische Blair begreift nach und nach, dass das Leben kein Kinofilm ist…

    Auch in diesem Band wartet Judith Pella mit einer Fülle von Eindrücken auf. Die einzelnen Schauplätze werden ausführlich beschrieben und die Vorkommnisse äußerst detailliert geschildert – der Überlebenskampf im philippinischen Dschungel oder auch das belagerte Leningrad werden sehr eindringlich dargestellt und man bekommt als Leser eine recht genaue Vorstellung davon, was die Menschen damals alles durchmachen mussten. Ich habe mich von jeder Szene eingefangen und mitgerissen gefühlt – es ist einfach bemerkenswert, wie die Autorin Fiktion und Realität miteinander verwoben hat.

    Judith Pella hat ein ausgesprochen gutes ein Händchen für Figuren. Es gelingt der Autorin ganz ausgezeichnet, ihre Hauptprotagonistinnen immer wieder in Situationen zu bringen, die ganz viel Mut, Kraft und innere Stärke erfordern. Das macht die Geschichte der drei Schwestern lebhaft und sehr spannend, da man nie im Voraus weiß, welchen Weg sie wählen bzw. was als nächstes auf sie zukommen wird.
    Obwohl die Akteure ihren grundlegenden Eigenheiten immer treu bleiben, machen alle eine Entwicklung durch und sind durchaus in der Lage, den Leser mit der einen oder anderen überraschenden Handlung zu verblüffen.
    Auch die zahlreichen Nebenfiguren bereichern die Handlung außerordentlich, jeder einzelne spielt die ihm zugedachte Rolle hervorragend und selbst kleinste Nebenrollen sind ausdrucksstark gezeichnet.

    „Von ferne klingt ein Lied“ hat mich genauso begeistert, wie es schon der erste Band der Sturmzeiten-Saga getan hat. Absolute Leseempfehlung für alle Fans von gründlich recherchierten und spannend erzählten historischen Romanen.

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  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LEXI, 15.10.2017

    Als Buch bewertet

    Bei diesem Buch handelt es sich um den zweiten von vier Bänden der Sturmzeiten-Reihe von Judith Pella, der zeitlich eng an den ersten Band anschließt und im Jahr 1941/42 spielt. In drei verschiedenen Handlungssträngen, die abwechselnd jeweils einer der Töchter des reichen und mächtigen Zeitungsmoguls Keagan Hayes gewidmet sind, werden die Ereignisse aus dem ersten Buch fortgeführt.

    Während Cameron wieder zurück in die Sowjetunion gereist ist und der Vormarsch der deutschen Wehrmacht auf Moskau trotz der eisigen Kälte unerbittlich voranschreitet, befindet Blair sich auf den Philippinen, um ihren dort stationierten Ehemann Gary zu suchen. Als die Japaner beginnen, auch die Philippinen zu bombardieren, befindet sich die völlig verängstigte Blair mitten im Kriegsgebiet. Die jüngste Tochter Jackie lebt immer noch bei ihren Eltern in Amerika und arbeitet als Lehramtsanwärterin in einer Schule. Die Liebe zu ihrem asiatischen Freund Sam stößt auf große Intoleranz in ihrem gesamten Umfeld, Verbindungen zwischen verschiedenen Rassen sind in dieser Zeit in Kalifornien verboten.

    Wie bereits im ersten Teil dieser Tetralogie versteht Judith Pella es ausgezeichnet, ihren handelnden Figuren Leben einzuhauchen und große Authentizität zu verleihen. Geschickt verknüpft sie die historischen Ereignisse mit den Schicksalen der drei Schwestern und präsentiert ihren Lesern einen atemberaubenden, zum Teil erschütternden, durch die geschichtlichen Hintergründe bereicherten Roman.

    „Von ferne klingt ein Lied“ hat mich ebenso überzeugt wie dessen Vorgängerroman, mich tief berührt und an vielen Stellen sehr erschüttert. Judith Pella stellt die Schrecken des Krieges, die Bombenangriffe, die Artilleriefeuer, feindliche Übergriffe, das donnernde Rollen der Panzer, die Zerstörung, die Kämpfe und das Blutvergießen sehr realistisch dar. Durch Soldaten in Garys Umfeld sowie Blairs Flucht durch den Dschungel, aber auch durch Camerons Recherchen in der Sowjetunion werden auch die Lebensumstände der Soldaten und der Überlebenskampf der Zivilbevölkerung in diesen Kriegsjahren deutlich vor Augen geführt.

    Judith Pella lässt ihre Protagonisten in diesem Buch zudem auch eine deutliche Wandlung durchleben. Die reiche, selbstsüchtige und verwöhnte Blair wird auf ihrer Flucht durch den Dschungel und über unwegsames Gelände geläutert, sie trifft auf Menschen, die ihr nicht nur Schutz und Unterkunft bieten, sondern vielmehr auch ihr Herz berühren und ihren Glauben erstarken lassen. Besonders erstaunt war ich von Cecilia Hayes, die bislang eher schüchtern, sanft, und zugleich auch ein wenig weltfremd dargestellt wurde und in diesem Band durchaus Rückgrat und Durchsetzungsvermögen zeigt.

    Cameron befindet sich ebenfalls mitten im Kriegsgeschehen und erlebt in Russland die Zerstörung der Städte und Dörfer, Überfälle und Plünderungen. Es sind unvorstellbare Zustände, die Judith Pella hier schildert. In der Sowjetunion herrscht tiefster Winter, tausende Zivilisten sind obdachlos, frieren und hungern, Menschen werden verfolgt und von Partisanen hingerichtet. Cameron leidet auch unter der Trennung von Alex Rostowschikow, der als Hauptmann in die Rote Armee einberufen wurde. In diesem zweiten Band befasst sie sich auch mit einem Herzenswunsch ihrer Mutter und stellt Nachforschungen zum Verbleib ihres Stiefbruders an.

    Die Autorin hat ihren Protagonisten erneut sehr interessant gezeichnete Nebenfiguren zur Seite gestellt, wobei mir das philippinische Waisenmädchen Claudette, derer Blair sich annimmt, ganz besonders ans Herz gewachsen ist. Als höchst interessanter Nebendarsteller tritt Semjon Tweritonow auf, über den man zwar einiges erfährt, dessen Hintergründe jedoch zunächst noch im Dunkeln bleiben. Meine favorisierten Nebenfiguren waren in diesem Band eindeutig die Mitglieder der Familie Doyle, die Blairs Leben verändern und einen prägenden Eindruck bei ihr hinterlassen. Judith Pella hat auch in diesem Band bewiesen, dass sie es hervorragend versteht, fiktiven Personen Leben einzuhauchen und den Leser durch ihren einnehmenden Schreibstil vollständig ins Geschehen eintauchen zu lassen.

    Die Lektüre dieses beeindruckenden Buches hat mir ausgezeichnet gefallen und ich kann es kaum erwarten, mich dem dritten Band zu widmen, um die Schicksale der drei Schwestern weiter verfolgen zu dürfen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 14.08.2017

    Als Buch bewertet

    "...Man stelle sich lieber nicht vor, wie das Schicksal des Feindes aussehen wird, falls die Rote Armee je die Oder überqueren sollte..."

    Wir befinden uns im Dezember 1941. Cameron ist in die Sowjetunion zurückgekehrt. Da erschüttert eine Nachricht die Welt. Die Japaner haben Pearl Harbor angegriffen und fast die gesamte Flotte der Amerikaner vernichtet. Plötzlich erhält der zweite Weltkrieg eine neue Dimension, Amerika ist unmittelbar betroffen..
    Bei dem Buch handelt es sich um den zweiten Teil der Sturmzeiten-Tetralogie. Er schließt fast zeitgenau an den Vorgängerband an.
    Während Cameron in der Sowjetunion weiter mit der Bürokratie kämpft und die Suche nach ihren Halbbruder aufnimmt, eskaliert die Situation im Pazifik. Dort hat sich Blair, die zweite Schwester, ein neues Leben aufgebaut und wieder Kontakt zu Gary. Doch die Bombardierung der Philippinen durch Japan zwingt Blair, Manila zu verlassen.
    In Amerika kommen auf Jackie, die Jüngste der Schwester, schwere Zeiten zu. Sie liebt Sam, einen japanischen jungen Mann.
    Der Schriftstil des Buches lässt sich angenehm lesen. Da die drei Schwester nicht nur völlig unterschiedliche Charaktere haben, sondern auch in verscheidnene Teilen der Welt zu finden sind, ergibtsich für die Autorin die Möglichkeit, den Krieg aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Sehr detailliert beschreibt die Autorin die Kriegshandlungen. Das betrifft in diesem Teil vor allem die Vorgänge auf den Philippinen. Dabei scheut sie sich nicht vor Kritik an Amerika. Die amerikanischen Soldaten und Offiziere sind im Mythos der Unbesiegbarkeit erzogen worden. Auf den Philippinen fühlen sie sich nicht nur allein gelassen, sondern müssen die Bitterkeit einer Niederlage erleben.
    Vor allem Blair macht auf den Philippinen einen gewaltigen Reifeprozess durch. Als verwöhntes junges Mädchen aus reichen Haus muss sie lernen, sich unterzuordnen und anderen zu vertrauen. Es fällt ihr anfangs schwer zu begreifen, dass sie nicht der Mittelpunkt der Welt ist und nur ihre Bedürfnisse zählen. Sie braucht lange, bevor sie den folgenden Satz von Gary begreift.
    „...Du bist ein Staubkorn verglichen mit all dem, was in diesen Tagen geschieht...“
    Die Erfahrungen der Flucht zeigen ihr, dass das Leben kein Hollywoodfilm ist. Zunehmend öffnet sie sich für Glaubensgespräche. Diese Dialoge gehören für mich zu den sprachlichen Höhepunkten der Geschichte. Hier wird herausgearbeitet, dass der Glauben immer eine ganz persönliche Beziehung zu Gott ist. Außerdem räumt die Autorin mit der Vorstellung auf, dass ein Christ in jeder Beziehung perfekt sein muss.
    In der Sowjetunion gelingt es den Journalisten, Gegenden zu besuchen, die von den deutschen Besatzern befreit wurden. Die Folgen der Besatzung werden in obigen Zitat zum Ausdruck gebracht. Auch Cameron befasst sich mit dem Glauben. Doch im Gegensatz zu Blair ist sie eine starke junge Frau. Sie befürchtet, diese Stärke abgeben zu müssen. Aber auch sie formt der Krieg. Der anfängliche Eifer an ihrem Beruf ist enormen Schwankungen unterworfen. Zu den berührendsten Szenen gehören die Schilderungen der Lebensumstände im eingeschlossenen Leningrad.
    Jackie und Sam müssen damit leben, in ihrer Umgebung verachtet zu werden, er von seinen japanischen Freunden, Jackie von der weißen Bevölkerung. Dabei interessiert es niemand, dass Sam die amerikanische Staatsbürgerschaft hat. Er wird genauso behandelt wie diejenigen, die die Staatsbürgerschaft nicht haben.
    Überraschende Charakterzüge zeigen die Eltern der Mädchen. Weihnachten lässt selbst einen Keagan weich werden. Und Jackies Mutter zeigt, dass sie sich gegen ihren Mann durchsetzen kann, wenn es ihr wichtig ist.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Autorin versteht es, bei aller Grausamkeit des Krieges auch der menschlichen Seite genügend Raum zu geben. Ihre Protagonisten dürfen in schwierigen Zeiten reifen und wachsen. Alle sind Menschen mit Stärken und Schwächen.

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