NUR BIS 12.05: 10%¹ Rabatt

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 151153426

Taschenbuch 14.40
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 16.03.2024

    Als eBook bewertet

    "Es ist das Schicksal jeder Generation, in einer Welt unter Bedingungen leben zu müssen, die sie nicht geschaffen hat." (John F. Kennedy)
    Nachdem Ehemann Paul nach seinem Tod nur Schulden hinterlassen hat, steht Annegret nun vor dem Nichts. Doch statt bei Tochter Julia einzuziehen, soll Annegret jetzt in eine Seniorenresidenz abgeschoben werden. Allerdings ohne Enkelin Isabelle (Isi), den die schlägt, ihrer 69-jährigen Oma vor, bei ihnen in der Berliner WG einzuziehen. Gesagt, getan, Annegret Schluff packt ihre Koffer und fährt vom schönen Ostfriesland ins lebhafte Berlin-Kreuzberg. Allerdings beim Anblick des Hauses und der vielen Treppen, die es zu überwinden gibt, hat sie wohl die Wahl zwischen Pest und Cholera gewählt. In der lebhaften WG wohnen außerdem noch Felix und gelegentlich seine neuste Liebe, der Spanier Pablo, außerdem die queer lebende Lea. Doch wer ahnt schon, dass ihre Mitbewohner ausgerechnet Annegrets Rinderrouladen als Willkommensessen verschmähen und Anni von einem Fettnäpfchen ins nächste tappt. Lediglich in Nachbarin Siggi findet sie eine gute neue Freundin. So wird aus Annegret Granny Änni, von der selbst die Enkelgeneration was lernen kann.

    Meine Meinung:
    Lustig finde ich schon allein das Cover, was mich sofort neugierig auf dieses Buch gemacht hat. Der lockere, heitere Schreibstil und die kurzen Kapitel tun da ein übrigens, dass man das Buch kaum mehr weglegt. Ich liebe solche Generationsromane, bei denen es meistens viel zu lachen gibt. So wie hier in diesem Buch, bei dem nicht nur Klimawandel, LGBTQ, Gender, Veganismus eine Rolle spielen, sondern genauso Zwangsräumung, Studieren im Alter, Containering, Upcycling und viele weitere Themen. Selbst mir waren hier manche Begriffe unbekannt. Obendrein braucht Anneliese eine Aufgabe und erfährt, dass in der Großstadt ältere Generationen als Besucher studieren dürfen. Kurzum, sie wollte ja schon immer wie Erin Brockovich sein. Allerdings hat die neue Änni noch viele weitere Interessen und Wünsche von Klöppeln lernen, Kochen im CoKi oder Kuchen backen für Noahs Petit Café. Doch irgendwann muss sie sich zwischen Conscious Kitchen, dem Café und Studium entscheiden. Auch in Sachen Liebe scheinen wieder erste Schmetterlinge zu fliegen und in Nachbarin Siggi findet sie eine neue Freundin, mit der sie über alles reden kann. Doch während Änni ihre ganz eigenen Sorgen hat, übersieht sie, dass es ihrer Tochter Julia immer schlechter geht. Franka Bloom hat hier ein wirklich zeitgemäßes, modernes, humorvolles Generationenbuch geschrieben. Besonders gut darin hat mir Änni und Siggi gefallen. Änni, weil sie mir sofort so mitfühlend, sympathisch, authentisch und warmherzig erscheint. Während dagegen Siggi eher einsam, betrübt, resigniert, aber durchaus auch positive Seiten wie ihren Humor an sich hat. Besonders gut gefällt mir bei Siggi ihr Berliner Dialekt, der sehr gut zum Setting passt. Mit der Zeit spürt man dann auch das gegenseitige Verständnis zwischen den Generationen, bei dem jeder etwas vom anderen dazulernt. Und von ihren ersten Ängsten vor der großen Stadt, ihrem türkischen Nachbarn Hamdi und der Universität ist bald nichts mehr zu spüren. Während die Seiten nur so dahinfliegen, muss ich an vielen Stellen schmunzeln bei dieser Geschichte und gleichzeitig regt mich manches zum Nachdenken an. Selbst durch die viele Thematik, die in diesem Buch behandelt wird, habe ich nie den Eindruck, dass es mir zu überladen vorkommt. Im Gegenteil, die quirlige Granny Änni macht das Ganze wieder wett mit ihrer tollen Art. So sollte es mehr Wohngemeinschaften geben, wo Alt und Jung gut miteinander auskommen. Von mir gibt es eine Empfehlung und 5 von 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia H., 05.04.2024

    Als Buch bewertet

    Auch als Witwe macht das Leben noch Spaß

    Worum es geht:
    Nachdem Annegret gerade erst ihren Mann Paul beerdigt hat, muss sie auch schon raus aus ihrem schönen Haus. Ihre Tochter Julia möchte ihr einen Platz in einer Residenz schmackhaft machen, aber dazu fühlt sich Annegret mit gerade mal 69 Jahren noch nicht bereit zu. Soll hier ihr Leben schon vorbei sein? Ihre Enkelin Isi sieht das genau so und bietet ihr ein Zimmer, in ihrer Studenten-WG in Berlin, an. Da lässt Annegret sich nicht zweimal bitten und zieht nach Berlin. Kaum angekommen, fühlt sie sich auch schon total fehl am Platz. Was bitte ist Veganismus? Gendern?
    Containern? Oder gar LGBTQ?

    Bei diesem Buch handelt es sich um eine lustige Story rund ums Thema Generationenkonflikt. Annegret und ihre jungen Mitbewohner leben in unterschiedlichen Welten. Annegret tritt von einem Fettnäpfchen ins nächste. Aber sie macht auch eine tolle Entwicklung durch, passt sich an und lernt sich ganz neu kennen. Eine sehr lustige, leichte Geschichte zum Schmunzeln, Lachen und Abschalten. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten. Die Story war genau das, was ich auch von ihr erwartet habe. Von mir eine klare Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    mabuerele, 29.04.2024

    Als Buch bewertet

    „...Sein heimliches Herzleiden war nur ein kleiner Teil einer großen Lüge, zu der auch ihr Wohlstand gehörte. Weshalb das wunderschöne friesische Landhaus, in dem Annegret immer so glücklich gewesen war, schon seit Jahren quasi der Bank gehörte...“

    Der Tod ihres Mannes ist für die 69jährige Annegret ein Schock. Sie war Hausfrau und plauderte gern mit den Nachbarn. Sie war in ihrer kleinen Welt zufrieden. Um die finanziellen Belange hatte sich ihr Mann gekümmert. Nun muss das Haus verkauft werden.
    Die Autorin hat einen humorvollen Roman geschrieben. Der Schriftstil ist leicht und locker Er lässt sich flott lesen.
    Julia, Annegrets Tochter, hat für ihre Mutter schon den Platz in einem Seniorenheim eingeplant. Doch Isi, die Enkelin, bietet der Oma an, in das freie Zimmer in ihre WG in Berlin zu ziehen. Kurz entschlossen sagt Annegret zu. Die Tochter ist alles andere als begeistert.
    Der Taxifahrer, der sie zum Fernbus bringt, gibt ihr nach einer kurzen Unterhaltung mit auf die Reise:

    „...Ich lebe im Hier und Jetzt. Sollten Sie auch einmal versuchen, Das Leben kann so schnell vorbei sein...“

    Die Ankunft in Berlin in Kreuzberg ist erst einmal ein Schock. So hatte Annegret sich das nicht vorgestellt. Das Haus sieht nicht gerade einladend aus, zur WG in den vierten Stock führt kein Fahrstuhl.
    Natürlich tritt Annegret am Anfang in manch Fettnäpfchen. Woher soll sie wissen, dass sich die Mitbewohner vegan ernähren? Sie wollte ihnen mit dem ersten Essen eine Freude machen. Doch die Nachbarin ist Fleisch. Dadurch lernt Annegret Siggi kennen, die etwa in ihrem Alter ist und das Leben von der leichten Seite nimmt.
    Und dann gibt es noch den Putzplan. Das wusste sie auch nicht, bevor sie gründlich Ordnung gemacht hat.

    „...Wird sie hier tatsächlich zurechtgewiesen, weil sie nicht putzen und aufräumen darf, wann sie will? Verkehrte Welt, denkt Annegret, der die Wohnung natürlich viel zu dreckig und unordentlich ist...“

    Isi will ihre Oma bei allen Aktivitäten mit einbeziehen. Zu Beginn wirkt sie dadurch manchmal etwas übergriffig. Doch nach und nach schwimmt sich Annegret frei. Sie findet Freiräume und geht eigene Wege. Eines Tages kommt dann der Moment, wo sie es ist, die den jungen Leuten klar macht, dass diese um ihre Rechte kämpfen müssen.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, dass das Leben eine Menge zu bieten hat, wenn man seine Komfortzone verlässt. Für Annegret war es ein Neuanfang, der ihr viel Selbstbewusstsein gegeben hat. Sie traut sich Dinge, die sie sich früher nicht einmal zu träumen wagte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Annalina L., 08.05.2024

    Als Buch bewertet

    Annegrets Welt bricht zusammen, als ihr Mann Paul plötzlich stirbt und ihr nur Schulden hinterlässt. Das schöne Haus in Ostfriesland muss verkauft werden und ihre Tochter Julia will sie in eine Seniorenresidenz einquartieren. Doch die fitte 69-Jährige ergreift den Strohhalm, den ihr ihre Enkelin Isi hinhält, und zieht in deren Berliner Student*innen-WG. Hier wird sie abrupt mit einer anderen Welt konfrontiert und muss sich mit den Problemen befassen, die die Jugend heutzutage umtreibt: Klimawandel, Ausbeutung von armen Ländern, sozialer Unfrieden, LGBTQ+, Gentrifizierung ihres Kreuzberger Kiez' u.v.m. Sie lernt veganes Essen, Gendern und Containern kennen, schreibt sich als Gasthörerin an der Uni ein und beginnt sich selbst zu engagieren - und wird als "Granny Änni" eine geschätzte Mitstreiterin, die ihren Kiez und die Leute dort ins Herz geschlossen hat. Sogar ein - deutlich jüngerer - Mann taucht am Horizont auf. Problematisch wird nur die Baufirma, die das Gebäude gekauft hat und nun versucht, die Mieter durch umfassende Renovierungen aus dem Haus zu bekommen...

    Franka Bloom hat einen wunderbaren Roman geschrieben, der mich von Anfang an in seinen Bann gezogen hat. Dank des tollen, humorvollen Schreibstils habe ich gut in das Buch und seine Geschichte gefunden und mochte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Änni ist eine tolle Person mit einer wahnsinnigen Entwicklung. Der Umgang und die Unterschiede der Generationen werden toll gezeigt, es gibt immer wieder Konfliktpotential, das aber immer eine harmonische Lösung findet. Es ist toll zu sehen, wie Änni ihr Leben mit 69 noch einmal komplett umkrempelt und wie sie sich selbst dabei fühlt. Besonders mit dem Gefühl der Verliebtheit hadert sie innerlich immer wieder stark, was sie für mich umso sympathischer gemacht hat. Auch die anderen Protagonist*innen werden toll dargestellt. Es gibt immer wieder Themen, die aufgegriffen werden und nachdenklich stimmen, insgesamt hat das Buch aber einen sehr positiven, harmonischen Grundton, der mir sehr gut gefallen hat.

    Ein wunderbares Generationenübergreifendes, amüsantes Buch- eine ganz heiße Empfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Brigitte S., 29.04.2024

    Als Buch bewertet

    Annegret ist Witwe und nun muss sie aus ihrem Haus ausziehen und das fällt ihr nicht leicht. Aber wohin soll sie ? Annegret entscheidet sich bei ihrer Enkelin ein zu ziehen, die allerdings in Berlin in einer WG lebt. Und das Leben von Annegret ändert sich total und sie versucht sich an zu passen. Nun wird aus Annegret „Granny Änni“.

    Wie habe ich auf ein neues Buch von Franka Bloom gewartet und ich kann sagen, es ist wieder ein wunderbares Buch entstanden. So lustig und lebensfroh wie das Cover ist, so ist auch die Geschichte. Annegret lebt in einem idyllischen kleinen Ort und liebt ihr Leben, doch als ihr Mann stirbt, wird ihr klar, das sie in dem komfortabelen Haus nicht bleiben kann und sie zieht zu ihrer Enkelin nach Berlin in die WG. Alleine der Gedanke ist eigentlich absurd, aber Annegret lässt sich darauf ein und es beginnt ein wunderbares, neues Leben. Ja für uns liest es sich einfach herrlich dieses neue Leben von Annegret. Aber wer nun glaubt, das es alleine nur ein lustiges Buch liest, der irrt, denn es kommen auch Gedanken beim lesen, die tiefgründig sind. Man wird mit dem Leben in Berlin konfrontiert, das alles andere als einfach ist. Und auch andere Themen kommen vor: Gendern, veganes Essen, Containern usw. und das ist für Annegret nicht immer lustig. Aber wie Fanka Bloom das Leben von Annegret und den tollen anderen Protagonisten beschreibt, kommt beim lesen so gute Laune auf, das man das Buch gar nicht zur Seite legen möchte. Ich bin einfach begeistert, von dem Leben in Berlin, von Annegret und von den Fahrten mit Annegret auf dem Roller !!!

    Ich kann nur jedem das Buch empfehlen. Es lässt einen gut gelaunt zurück, aber auch nachdenklich, denn im Leben kommt es oft anders, als man es sich wünscht. Ein herrlicher Roman !!!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Michaela W., 08.05.2024

    Als Buch bewertet

    Nach dem Tod ihres Mannes Paul kommt raus, dass er Annegret jahrelang belogen und Schulden gemacht hat, jetzt muss sie ihr Haus verkaufen in Ostfriesland.Wenn es nach ihrer Tochter Julia ginge, zieht Annegret sofort in ein Seniorenheim.Aber Enkelin Isabelle hat was dagegen und nimmt Annegret mit in ihre Studenten-WG nach Berlin-Kreuzberg.Der Unterschied zu ihren bisherigen Leben und dem beschaulichen Ostfriesland könnte kaum größer sein,ein Kulturschock mit vielen Fragezeichen.Ihre neuen Mitbewohner Enkelin Isi, Felix und Lea sind nicht nur viele Jahrzehnte jünger, und sie haben auch komplett andere Vorstellungen vom Leben.Annegret soll nur noch putzen, wenn sie damit dran ist. Und auch nur Secondhand oder recyelte Möbel und Kleindung kaufen.Es wird in der Gemeinschaft gekocht und das ausschließlich mit veganen Zutaten.Änni beginnt ein Seniorenstudium,hilft zusammen mit Siggi ihrer neuen Freundin-die in Ännis Alter ist- im Petit Café von Noah aus und backt kuchen.Kocht für die Conscious Kitchen und kauft bei bei Hamdi, dem türkischen Nachbarn ein.Alles was sie vor ein paar Wochen nicht mal gedacht hätte.Zudem trifft sie auf einen charmanten, viel jüngeren Professor, in den sie sich verliebt…..

    Die Autorin Franka Bloom hat einen fließenden und bildhaften Schreibstil.Mir hat es sehr gut gefallen ,wie alle miteinander versuchten klar zu kommen und nach anfänglichen Schwierigkeiten alles lief.Während bei Änni sich alles immer mehr einspielte,hat ihre Tochter Julia Sorgen, Änni und ihre Enkelin Isi versuchten zu helfen.Das angespannte Verhältnis zwischen Tochter und Mutter und Mutter und Tochter löste sich am Ende auf.So das sie ein super schönes Verhältnis hatten,sehr gerne 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Lese-Abenteurerin, 27.04.2024

    Als Buch bewertet

    Alles geht, Annegret!

    Meine Meinung
    Der Autorin ist mit „Was geht, Annegret?“ ein erfrischender, kurzweiliger und moderner Generationenroman bestens gelungen.

    Die sympathische 69jährige Annegret muss sich nach dem Tod ihres Mannes neu orientieren, zumal er ihr nicht immer alles erzählt hat und sie aufgrund hoher Schulden ihr gemeinsames Haus in Ostfriesland verkaufen muss. Was nun? Seniorenresidenz oder WG mit der Enkelin in Berlin? Mutig stürzt sich Annegret in ihren neuen Lebensabschnitt mit der Enkeltochter in Berlin und muss feststellen, dass es nicht immer leicht ist, ihre Komfortzone zu verlassen, dass jedoch auch jede Menge schöner Überraschungen damit verbunden sein können.

    Dieses flott und humorvoll geschriebene Buch hat mich außergewöhnlich gut unterhalten. Ich flog nur so durch die Seiten und am Ende war ich ein wenig traurig, dass es von den von mir ins Herz geschlossenen Darsteller*innen, unter denen sich etliche besondere Charaktere fanden, schon wieder Abschied nehmen hieß.

    Was mir an diesem Roman besonders gut gefiel, war die Verbindung von durchaus ernsten Themen der Jetztzeit wie Klimawandel, Gendergerechtigkeit, Lebensmittelverschwendung etc. mit witzigen Szenen und Dialogen, die dem Ganzen die Schärfe nahmen, ohne den Tiefgang der Thematik zu schmälern.

    Mein Fazit
    Wer auf der Suche nach einem generationenübergreifenden Unterhaltungsroman mit Witz und trotzdem anregenden Gedanken zu den Problemen der Jetztzeit ist, dem sei „Was geht, Annegret?“ bestens empfohlen. Ich gebe gerne meine Leseempfehlung für diesen Roman und die volle Sternezahl.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Tanja P., 25.03.2024

    Als Buch bewertet

    Berlin statt Seniorenresidenz, Currywurst statt Rentnerteller

    „Jedes Ende ist auch ein neuer Anfang.“ (S. 421) Nach dem Tod ihres Mannes kommt heraus, dass er Annegret jahrelang belogen und Schulden gemacht hat, jetzt muss sie ihr Haus verkaufen. Als ihre Tochter und deren Mann sie danach in ein Altersheim abschieben wollen, nimmt sie das Angebot ihrer Enkelin Isi an und zieht in deren Studenten-WG in Berlin-Kreuzberg. Der Unterschied zu ihren bisherigen Nachbarn und dem beschaulichen Ostfriesland könnte kaum größer sein. Ihre neuen Mitbewohner Isi, Felix und Lea sind nicht nur Jahrzehnte jünger, sondern haben auch komplett andere Vorstellungen vom Leben. Annegret darf nur noch Putzen, wenn sie damit dran ist und nur Secondhand oder upgecycelte Möbel und Kleindung kaufen. Außerdem wird vegan gegessen und in einem Gemeinschaftsprojekt nur das gekocht, was vorher containert wurde. Zum Glück wohnt nebenan Siggi, die mit Mitte 70 ein bisschen aussieht wie Vivienne Westwood, jeden Tag vom guten Meißner Porzellan isst (sonst würde es ja doch nur im Schrank einstauben) und Annegret kurzerhand in Änni umbenennt.
    Änni lebt sich nach ihrer anfänglichen Skepsis schnell in ihrem neuen Viertel ein, freundet sich mit dem türkischen Ladenbesitzer unten im Haus an, findet ein neues Lieblingscafé und lässt sich von Isi sogar zu einem Best-Ager-Studium an der Humboldt-Uni überreden, obwohl sie lieber Klöppeln an der VHS gelernt hätte. Und gerade, als alles gut läuft, wird das Haus an einen Investor verkauft, der es sanieren und damit gentrifizieren will – das lassen sich die Bewohner nicht gefallen. Granny Änni ruft zum Protest auf.

    „Jetzt hockt sie angespannt und müde mitten in der Nacht auf einer dunklen Straße in Berlin am Steuer eines Autos, das ihr nicht gehört, und steht Schmiere beim illegalen Containern ihrer neuen WG.“ (S. 113) Zu Beginn ist Änni ein armes Hascherl, die sich ihr Leben lang nach ihrem Mann, der alles entschied, gerichtet hat. Mit ihrem Umzug bricht sie aus ihrem eingefahrenen Leben aus und emanzipiert sich. Die Studenten und Siggi öffnen ihr für vieles die Augen, was ihr bisher nicht aufgefallen ist. Siggi ist ein bodenständiger Ausgleich zu dem „jungen Gemüse“ und kann sie in vielen Situationen sehr gut verstehen – und tröstet dann mit Likörchen. „Die tun nix, die sind nur jung.“ (S. 50) So eine Freundin kann man immer gebrauchen.
    Isi, Felix und Lea sind manchmal etwas übergriffig und dominant, wenn es darum geht, ihre Vorstellungen durch- oder umzusetzen, aber sie nehmen Änni ohne Vorbehalte mit offenen Armen auf und zeigen ihr, dass ihr Leben noch lange nicht vorbei ist.

    Franka Blooms neuer Roman „Was geht, Annegret?“ ist eine sehr unterhaltsame Mischung aus Best-Ager-Geschichte und Plädoyer für Mehr-Generationen-Wohnprojekte, die zum Nachdenken anregt – wie gehen wir mit unseren Groß- / Eltern um? Wie nachhaltig leben wir und was hinterlassen wir nachfolgenden Generationen? Die dezente Gesellschaftskritik hat mir gut gefallen, auch wenn sie an manchen Stellen leicht überzogen wirkte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Claudia S., 01.04.2024

    Als Buch bewertet

    MEINE MEINUNG ZU "WAS GEHT,ANNEGRET" VON FRANKA BLOOM.
    TITEL: "Was geht, Annegret"
    AUTORIN: Franka Bloom
    SEITEN: 432
    VERLAG: Rowohlt Taschenbuch
    ERSCHEINUNGSDATUM: 12. März 2024
    PREIS: 14,00 Euro
    INHALT:
    Anegret ist Witwe und Annegret ist unglücklich. Seitdem ihr Mann gestorben ist, ist ihre Welt auf den Kopf gestellt. Sie muss raus aus ihrem Haus, raus aus der Provinz und raus aus ihrer Komfortzone. Zum Glück kann sie bei ihrer Enkelin unterkommen. Und landet in Berlin, mitten in Berlin, in einer Studenten WG. Für Annegret eine fremde Welt voller Fettnäpfchen. Veganismus, Gendern Containern und LGBTQ ist keine Grillsosse? Ihr schwirrt der Kopf, doch je länger sie in ihrer Berliner WG wohnt, umso mehr blüht sie auf umso mehr vertritt sie jetzt ihre eigene Meinung und hört auf sich selber. Aus Oma Annegret wird Granny Änni und jetzt kann sogar ihre Enkelin etwas von ihr lernen.
    MEINE MEINUNG:
    Die Bücher von Franka Bloom machen mir immer gute Laune und ich lese sie unheimlich gern. Und so war es auch mit ihrem neusten Roman wieder. Ich habe Annegret so gern begleitet und mit ihr die junge Generation, die so ganz andere Ansichten gaben, als Annegret. Der Schreibstil ist, wie gewohnt, locker leicht zu lesen, er ist sehr unterhaltsam und ich bin flüssig durch die Seiten gekommen. Auf sehr humorvolle Art entdecken wir mit Annegret das Gendern, das vegane Essen und auch Demos. Ok, manchmal war es für mich etwas zuviel an Klischees. Im ersten Teil des Buches wurde hier wirklich alles bedient (gendern, vegan, containern, Demo, LGBTQ , Nachhaltigkeit, alles). Da hätte es etwas weniger sein können. Aber das hat der Unterhaltungswert, der Humor und die Situationskomik im Rest des Buches wieder ausgeglichen. Ich habe den Roman wieder unheimlich gern gelesen und mich fühlte mich sehr git untergalten. Ich konnte lachen und schmunzeln, habe nachgedacht und fand Annegret einfach zum Knuddeln.
    FAZIT:
    Humorvoll, sehr unterhaltsam, voller Situationskomik.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein