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Buch (Kartoniert) 15.50
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  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    holdesschaf, 28.02.2023

    Als Buch bewertet

    Das Leben selbst in die Hand nehmen
    Man könnte meinen, Lisa müsste sich glücklich schätzen. Sie lebt in einem beschaulichen Dorf in Bayern, hat einen Ausbildungsplatz bei der örtlichen Bank, ihr Freund studiert und plant ihre gemeinsame Zukunft. Alles läuft so, wie es sich ihre Eltern wünschen. Doch Lisa ist unglücklich. Nach einem unschönen Vorfall in der Bank und einem wenig ergiebigen Gespräch mit Max, besteigt sie planlos einen Fernbus nach Köln, wo sie über eine Couchsurfing-Seite in der WG von Maja auskommt. Lisa zweifelt mehr als einmal an ihrer Entscheidung, es fehlt ihr eine Zukunftsperspektive und dann ist da auch noch Karla, die genderfluide Mitbewohner*in in der WG, die ihr nicht mehr aus dem Kopf geht. Je länger Lisa in Köln ist, umso weniger will sie nach Bayern zurück. Doch wie soll es in Köln weitergehen? Und was wird aus ihrer Beziehung mit Max?

    Das Titelbild der Buches ist wunderschön und man rechnet mit einer gefühlvollen Liebesgeschichte. Doch das ist nur ein Bestandteil dieser Geschichte um die 19-jährige Lisa, die viel zu lange ihre Zukunft und ihr Leben in die Hände anderer Menschen gelegt hat und deren Mutter immer unzufrieden mit ihr ist. Am besten soll sie ein Bilderbuchleben leben, eine gute Anstellung haben, später Mann und Kinder und ein Haus im Ort bauen. Doch Lisa erträgt dieses Leben nicht, es ist nicht ihres. Trotz großer Schuldgefühle bricht sie aus. Sehr oft finden wir uns in den Gedanken und Zweifeln von Lisa wieder, die den Roman über weite Teile beherrschen. Eine weitere Komponente bildet die Tatsache, dass Lisa sich zu Karla hingezogen fühlt. Nach und nach fallen ihr Begebenheiten aus der Vergangenheit ein, die sie komplett verdrängt hat. Als sie einen Job findet, der gut läuft, nimmt sie sich vor, 3 Monate in Köln zu bleiben und dann weiterzusehen. Doch es ist schwer, plötzlich seinen Traum zu leben, wenn man keine Träume hat. Leider kreist die Geschichte dadurch immer wieder um dieselben Themen, was mir mit der Zeit etwas zu eintönig wurde.

    Ein gewisses Prickeln bringen die Gefühle zu Karla ins Spiel. Doch auch hier ist alles sehr verkopft. Lisa wird von einem ziemlich queeren Freundeskreis aufgenommen. Alle sind total nett und mir hätte dieses Gefühl vollkommen gereicht, dass Lisa akzeptiert wird und im Gegenzug die anderen Personen akzeptiert. Doch oft werden Begriffe erwähnt, die dann durch Protagonisten erklärt oder gegoogelt werden. Klar ist es sehr löblich, wenn man hier etwas Aufklärung zu dem Thema Sexualität und verschiedene Ausprägungen erhält, doch mir war das zu sehr lexikonartig und zu wenig unterschwellig. Manchmal dachte ich, dass Lisa sich das Leben selbst sehr schwer macht, obwohl das an manchen Stellen gar nicht hätte sein müssen. Das hat für einige Längen gesorgt. Insgesamt ist das Buch nicht sehr kompliziert geschrieben, eher in einfachem Satzbau und jugendlicher Sprache, so dass ich es auch eher für Jugendliche empfehle als für junge Erwachsene. 3,5 Sterne

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jürg K., 28.08.2023

    Als Buch bewertet

    Aufgefallen an diesem Buch ist mir das Cover. Lisa kommt zum Schluss, dass das doch nicht alles gewesen sein kann im Leben. Sie bricht ihre Ausbildung bei einer Bank ab. Auch mit allem, was ihre Eltern und Freund Max sich vorgestellt haben. Sie bucht ein Busticket nach Köln. Dort lernt sie die Karla kennen. Diese ist Tätowiererin und zeigt ihr eine Welt, die Lisa nur aus der Ferne kannte. Die beiden Frauen erkunden zwischen Couchsurfing, Partys und existenziellen Lebenskrisen auch die Möglichkeit, dass Träume nicht solche bleiben müssen. Ich habe selten ein so ein tolles wunderbares und intensives, aufklärendes Buch gelesen wie dieses. Geschrieben wird die Geschichte aus der Sicht von Lisa. Dabei kommen die Gedanken und Gefühle, ihre Hemmungen und Ängste sehr gut zum Tragen. Das Lesen wie sich die Gefühle der beiden entwickeln fand ich superspannend und sehr gut nachvollziehbar. Die Geschichte hat mich von Beginn an in den Bann gezogen. Man liest eine Geschichte voller Emotionen, Ecken, Kanten und besonderen Gefühlen. Das Buch empfehle ich sehr.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lisa-Maria R., 28.09.2022

    Als Buch bewertet

    Eine unterhaltsame und kurzweilige Geschichte

    Lisa ist in ihrem zweiten Jahr als Bankkauffrau, bis ihr der Kragen platzt, da ihr Chef ein richtiger Tyrann ist. Sie beschließt kurzerhand absolut spontan, dass sie von ihrem Heimatdorf in Bayern weg möchte und nach Hamburg will. Ohne Plan und nur mit einem Laptop und ein paar Klamotten landet sie per Zufall vor Karlas Haustür. Sie ist Tätowiererin und wohnt in einer WG. Lisa beginnt in Hamburg ihr bisheriges Leben komplett zu überdenken …

    Die Protagonisten:

    Lisa ist zurückhaltend, eher unscheinbar und etwas verschlossener. An sich war sie sympathisch, jedoch wurde sie etwas sehr „ungebildet“ würde ich mal anmaßen zu behaupten, rübergekommen. Sie hatte anscheinend noch nie von LGBTQ richtig gehört und generell wurde sie dargestellt, als würde sie hinter dem Mond leben. Sie wurde alles in allem sehr wie ein konservatives Mädchen aus Bayern dargestellt, das von wenig wirklich einen Plan hat und nicht weiß, was es im Leben möchte. Ihr Freund wurde ist dazu auch noch ein klassischer „BWL-Justus“.
    Karla hingegen mochte ich sehr. Sie hat sich schon ein Leben aufgebaut, weiß genau, was sie in ihrem Leben möchte und ist dazu noch sehr selbstbewusst und hat einen klasse Style.
    Die restlichen Nebencharaktere mochte ich auch, vor allem die Mitbewohner von Karla.

    Die Umsetzung:

    Ich finde das Cover vom Motiv her echt schön, auch wenn die Farben nicht ganz meins sind. Der Klappentext sagte mir sehr zu und das nicht nur, weil die Protagonistin auf den gleichen Namen hört wie ich, sondern weil es mich echt interessiert hatte, wie Lisa mit der dort beschriebenen Situation umgeht.
    Ich bin ein richtiger Fan des Schreibstils, er ist einfach und sogar, wenn mal ein paar Seiten mit kaum Inhalt und vielen Worten kamen, hatte ich diese schnell hinter mir gelassen, da ich gefühlt durch das Buch geflogen bin.
    Ich fand die Grundidee des Buches gut und die ersten Kapitel mochte ich auch, allerdings fragte ich mich manchmal, ob die Autorin Lisa wirklich so rüberkommen lassen wollte, wie sie nun rüberkam. Sie ist einfach ohne Smartphone, viel Geld oder einen wirklich konkreten Plan, einfach durch komplett Deutschland gereist und dann konnte sie sich auch noch nie festlegen. Letzteres betraf vor allem alles, was ihre Gefühle beinhaltete und das fand ich echt schade, da es mir echt schwer gemacht wurde, Lisa wirklich zu mögen.

    Mein Fazit:

    An sich ist das Buch eigentlich ganz gut, wie die Protagonistin jedoch dargestellt wurde fand ich ziemlich belastend, da die anderen Charaktere dazu im Vergleich eigentlich echt gut waren, deshalb gebe ich dem Buch 3,5 von 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nadine G., 16.09.2022

    Als eBook bewertet

    Liebe zu einem anderen Menschen ist nie verwerflich.

    Das Buch hat wie gehofft echte Suchtwirkung.

    Lisas Leben ist trostlos und fremdbestimmt. Grau. So like Momo, wenn die grauen Männer alles übernehmen 😬.
    Vor allem ihre Mutter finde ich sehr engstirnig und treibt sie in die Enge und ihr Freund Max ist auch nicht besser. Er kommt mir wie ein altbackener, langweiliger Snob rüber.
    Sie machen ihr Vorwürfe und behandeln sie wie ein naives, kleines, unwissendes Kind, dass man an die Hand nehmen muss.
    Lisas Oma ist toll, auch, wenn ich nicht verstehe, dass sie Lisa nie unterstützt hat, sich selbst zu entdecken und den Mut zu haben sich zu verwirklichen und auszubrechen.

    Ich weiß, wie schwierig es ist, nicht selbstbestimmt zu leben und welch harten Kampf es bedeutet, auszubrechen. Sehr mutig, dass sie es einfach macht.

    Die WG ist klasse. Sie nehmen sie so, wie sie ist. Mit ihren Eigenheiten. Und sie lassen sie aufblühen durch ihre unkomplizierte Art. Langsam entfaltet sich Lisa. Aber sie ist mit der Situation auch deutlich überfordert. Sie hat Angst zuzugeben, dass sie anders ist und davor, dass sie sich selbst verliert und alleine dasteht und einer unsicheren Zukunft entgegen sieht.
    Nicht nur, dass sie keiner mehr an die Hand nimmt und sie nicht mehr in einer überbehüteten, durchgeplanten, kleinen Seifenblase ohne Überraschungen und besonderen Vorkommnisse steckt, sondern, dass sie plötzlich selbst entscheiden kann, ja muss, wie es weitergeht. Was möchte sie? Wer ist sie?
    Letztendlich muss bzw. kann sie sich doch eingestehen, dass ihre Beziehung, ihr altes Leben nur aus Gewohnheit bestand. Es war immer da. Es gab Sicherheit, Beständigkeit und in gewisser Weise auch Geborgenheit. Aber dafür war sie abgestumpft. Sie hatte sich vernachlässigt, sogar vieles was sie ausmachte verdrängt, weil es nicht zum "richtigen" Leben passte. Sie zieht die Notbremse und setzt nun alles auf eine Karte, macht reinen Tisch mit Max und Oma, mit den Freunden und ihrer Mutter und vor allem mit Karla.

    Ich kann diese Unsicherheit so gut nachvollziehen.
    Es ist schwer Neues zuzulassen. Altes hinter sich zu lassen. Risiken zu wagen und einfach sich mal trauen. Es hat viel mit Zukunftsängsten zu tun. Man braucht Menschen, die einen unterstützen, nicht maßregeln. Die da sind, egal was passiert, die einen auffangen und einem wieder Flügel verleihen. Wurzeln UND Flügel...

    Die gesamte Geschichte wird sehr zart, beinahe federleicht erzählt, obwohl es sich doch um essenzielle, lebensverändernde Themen handelt. Wie will man sein Leben gestalten. Nach Normen? Oder so, dass man sich selbst darin wiederfindet. Seinen eigenen Lebensentwurf, in dem man glücklich ist. Es wird mit viel Feingefühl der Weg dorthin beschrieben.

    Sie geht das Risiko ein, entweder alleine zu sein, aber zumindest mit sich im Reinen, oder gemeinsam ein unendliches Glück zu erleben.
    Ich finde es unfassbar mutig, dass sie aus ihrem Schneckenhaus rauskommt und den Schritt wagt, sie selbst zu sein, in all ihren Facetten.
    Sie macht sich verletzlich, riskiert eine Menge (von sich und anderen) und gewinnt doch so viel dabei.
    Ich finde ihre Unsicherheit und Zerrissenheit, die sich auch auf Karla überträgt, ist gelungen dargestellt. Die Fragen, die sich diesbezüglich stellen, kann ich mir genauso vorstellen.
    Ihre ganze Entwicklung und damit auch der Menschen mit denen sie interagiert, ist verständlich, behutsam und mit Takt erzählt.
    Einzig hat mich an Lisa "etwas" genervt, dass man das Gefühl hatte, dass sie vom Mond kommt. TikTok, was ist das? Pronomen? Was meinen die damit... ok, sie hat in ner seltsamen Bubble gelebt, aber trotzdem, sie ist 19!!!
    Gut ist, dass sie offen ist und nicht gleich angeekelt wegläuft. Natürlich muss sie mit den ganzen Gefühlen, die sie plötzlich spürt und merken lassen, dass sie lebt und normale Emotionen hat, erstmal klarkommen.
    Ich finde das Buch wunderbar. Es wurde mit so viel Einfühlungsvermögen erzählt. Probleme wurden nicht unter den Teppich gekehrt. 🥰
    Zwar wurden Vorurteile, etc. gegenüber der gesamten queeren Szene eher in Bezug auf die ländliche Herkunft thematisiert (, was meiner Meinung nach etwas einseitig ist, da nicht alle auf dem Land eine eingeschränkte und antiquierte Sichtweise haben, und das gilt andersrum auch in der Großstadt), aber es wurde darauf eingegangen.
    Wenn man sich in der Szene bewegt ( klingt auch schon doof, warum sagt man das so? Wir alle sind Menschen und gehören doch der gleichen "Szene" an...puh...) ist nicht immer eitel Sonnenschein da draußen und, was mich echt überrascht hat, dass es bi- und pan-Menschen selbst in der Community schwer haben. Aber andererseits, warum sollte es anders sein. Menschen müssen sich wohl gegenseitig kaputt machen...

    Dies ist jedoch letztendlich eine Reise aus der grauen, einengenden Bubble in die lichte, farbenfrohe, selbstbestimmte Welt. Das Leben in die eigenen Hände nehmen, Erwachsenwerden und -sein. Und dies gekrönt mit einem, zumindest für Karla und Lisa momentan bestehenden, Happy End. Einfach schön und herzerwärmend 🥰.

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