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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jane B., 04.04.2022

    Als eBook bewertet

    Obwohl Antonia Michaelis schon sehr viele Bücher geschrieben hat, ist dies das erste von ihr, welches ich gelesen habe. Es wird jedoch nicht das letzte gewesen sein, denn ich mag ihren Schreibstil und ihre Art, auf Missstände in der Welt aufmerksam zu machen.

    Mir war die Geschichte um Emma und Fy ehrlich gesagt manchmal etwas "too much".

    Von Emma war ich des Öfteren einfach nur angenervt. Mir kam in Bezug auf sie immer wieder der Gedanke, dass sie ein "White Savior" ist. Da kommt eine Weiße daher und meint, den Madegassen helfen zu müssen / können. Ihre Aktionen sind dumm, naiv und sogar lebensgefährlich! Für mich ist sie daher leider keine positive Persönlichkeit, auch wenn ihr Schicksal natürlich nahe geht.

    Fy als Charakter hingegen hat mich absolut überzeugt. Ihre Welt wird authentisch dargestellt und ich hatte großes Mitleid mit ihr. Was sie und ihre Familie erleben müssen, geht unter die Haut. Ich glaube, ich könnte nun nie nach Madagaskar reisen, ohne ihr Schicksal im Hinterkopf zu haben.

    Die Autorin schafft es, durch mehrere Wendungen den Spannungsbogen bis zum Schluss oben zu halten. Auch wenn ich mir einige Ereignisse bereits vorher zusammenreimen konnte, gibt es doch auch Punkte, mit denen ich so nicht gerechnet hätte.

    Gerade der Schluss ist sehr emotional. Obwohl ich das Ende habe kommen sehen, hat es mich doch getroffen. Da laufen einfach noch mal ein paar Fäden zusammen und bilden eine Einheit.

    Von mir bekommt "Weil wir träumten" eine Leseempfehlung. Zwar vergibt der Verlag eine Altersempfehlung ab 14, doch ich neige eher dazu, diese auf 16 hoch zu setzen - oder in engen Kontakt mit den Lesenden zu sein, da es schon ein paar heftige Szenen gibt, die nicht so leicht verdaulich sind.

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  • 5 Sterne

    kuddel, 19.02.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Leben im Paradies

    Sie lügen ja nicht“, flüstere Faly. „Es kommt nur darauf an, was man sieht. Reden wir nicht von Wahrheit. Wahrheit ist so … relativ.“ (S.370)

    Die 16jährige herzkranke Emma kennt kein unbeschwertes Leben: zahlreiche lange Krankenhausaufenthalte mit OP’s, die gesundheitlichen Probleme, die soziale Isolation aufgrund der Krankheit, die Sorgen der Eltern und die geringe Lebenserwartung belasten sie sehr. Die Reise nach Madagaskar mit ihrer Urgroßmutter ist eine Flucht in ein Paradies, dass sie unbedingt erleben will, allen Risiken zum Trotz. Sie genießt die Schönheit der Natur und das besondere Quartier. Die paradiesische Fassade bekommt erste Risse als sie sich mit dem Mädchen Fy anfreundet, das in der Ferienanlage arbeitet. Fy ist auch 16 Jahre alt, bereits Mutter eines Säuglings und ihr Alltag ist von einem ganz anderen Überlebenskampf geprägt als Emmas. Die beiden Mädchen freunden sich an, sie erzählen einander ihre Geschichte. Die Autorin lässt dies jeweils aus deren Perspektiven geschehen, so dass man als Leser einen besonders guten Einblick erhält. Fy‘s Schicksal ist unglaublich und lässt einem den Atem stocken, diese Not und Ausbeutung so direkt als Alltagsgeschehen geschildert zu bekommen, ist eindrücklich und bedrückend. Emma möchte nicht wegsehen, sondern helfen.
    Als sich die Ereignisse überschlagen und der Handlungsort vom Urlaubsressort in die Stadt verlegt wir, lernen wir mit Emma das Leben auf der Straße schmerzhaft realistisch kennen, Hunger, Armut, Gewalt, Missbrauch, Organhandel und vieles Düstere mehr erleben die Mädchen.

    Es ist der Autorin gelungen die Verhältnisse in „diesem Paradies“ eindrücklich und glaubhaft zu schildern. Ihre Ortskenntnis ist bei den Beschreibungen spürbar, sowohl die schönen als auch die schlimmen Seiten sind sehr bildhaft und regen das Kopfkino an. Emma, Fy, die Urgroßmutter Elise, aber auch die anderen Charaktere sind detailliert und liebevoll ausgestaltet und wirken authentisch.
    Sowohl die prekäre Situation in Madagaskar als auch die Probleme von Emmas Angehörigen werden realistisch verdeutlicht.
    Es ist eine unglaubliche Reise, auf die man sich mit diesem Buch begibt, die einem neue Blickwinkel eröffnet, zum Nachdenken und genauen Hinschauen ermuntert.
    Das Ende fand ich sehr gelungen und besonders, weit entfernt von einem Happy End, glaubhaft und trotz aller Tragik hoffnungsfroh. Ein schmaler Grad, der niemals in den Kitsch abrutschte und mit ein wenig einheimischer Magie angereichert wurde. Mir hat dieses emotionale Buch sehr gefallen, die vielfältigen Themen wurden gekonnt eingearbeitet und haben einen großen Nachklang hinterlassen. Eine Anleitung zum genauen Hinsehen.
    Ein wichtiges Buch, dem ich viele Leser wünsche.

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  • 5 Sterne

    holdesschaf, 22.02.2022

    Als Buch bewertet

    Ergreifend, aufrüttelnd, wunderschön
    Emma hat eine defekte Herzklappe. Seit ihrer Kindheit hat sie sehr viel Zeit im Krankenhaus verbracht, immer behütet von der Mutter, die ständig Angst um sie hat. Nur Urgroßmutter Elise versteht den Drang, der nun 16-jährigen Emma endlich das Leben zu führen, das sie sich wünscht. Daher fliegt sie mit ihr nach Madagaskar, wo Emma Wale sehen und die Mitte des Lebens finden will. Doch schon bald merkt sie, dass das Leben außerhalb ihrer Ferienlodge so ganz anders ist, als es die Touristen sehen dürfen. Sie lernt die gleichaltrige Fy kennen, die bereits Mutter ist und ihr nach und nach ihre bisherige Lebensgeschichte erzählt. Es beginnt eine Freundschaft, die beiden Mädchen hilft, über sich hinauszuwachsen.

    Diese Geschichte ist wirklich etwas ganz Besonderes. Nicht nur erfährt man durch sie sehr viel über Madagaskar, seine Bevölkerung und die Lebensumstände, die dort für viele Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene normal, für einen Europäer aber nur schwer zu ertragen sind. Man erkennt durch sie auch, wie gut es uns doch im Vergleich zu vielen anderen Menschen geht und das nur, weil wir zufällig irgendwo auf der Welt geboren wurden, wo man nicht ausgebeutet wird. Man bekommt eine ganz andere Sicht auf das, was wir als Glück bezeichnen.

    Der Schreibstil von Antonia Michaelis hat viel dazu beigetragen, dass der Geist der Geschichte so gut transportiert wird. Er ist poetisch, hält sich fern von Klischees und auch versteht sie sehr gut Spannung aufzubauen. Dadurch, dass die Autorin selbst längere Zeit auf Madagaskar lebte, sind die Geschehnisse einfach sehr authentisch geschildert. Die beiden Protagonistinnen, deren Lebensumstände nicht verschiedener sein können, bilden eine Einheit, die glaubwürdig ist. Sie wachsen im Laufe der Geschichte über sich hinaus. Vor allem das madegassische Mädchen Fy hat mich tief beeindruckt. Obwohl ihr schon so viel Schreckliches erleben musste, ist das Glas für sie immer halb voll, hat sie nicht verlernt, das Positive zu sehen.

    Etwas gewöhnungsbedürftig war für mich die Rolle des Geisterhaften im Buch. Doch am Ende muss ich sagen, dass es mich dem Kern der Geschichte sehr viel näher gebracht hat und eine Stimmung hervorruft, die mich Madagaskar noch intensiver erleben lässt. Ein Buch, das mir sehr gefallen hat, mich zu Nachdenken gebracht und mich aber auch sehr gut unterhalten hat. Ein Buch, dass mir noch lange im Kopf bleiben wird und durch das ich sehr viel gelernt habe. Es hat einfach verdient, gelesen zu werden. Zudem unterstützt man dadurch die Projekte der Autorin. 5 Sterne

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  • 5 Sterne

    Kathrin L., 09.02.2022

    Als Buch bewertet

    Zeigt wie eine Freundschaft so
    manches ändern kann.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gavroche, 13.02.2022

    Als eBook bewertet

    Die Geschichte einer Freundschaft

    Antonia Michaelis entführt uns erneut nach Madagaskar, dieses Mal erst einmal auf die Île aux Nattes. Die Autorin hat zwei Jahre in Madagaskar gelebt und gearbeitet und auch eine Schule dort aufgebaut und unterstützt dort Hilfsprojekte. Die Protagonistinnen Emma und Fy sind zu Beginn neidisch auf das, was die andere vermutlich hat oder hatte, doch nach und nach zeigt sich, dass der erste Eindruck täuscht und die beiden so unterschiedlichen Mädchen kommen sich näher. Emma ist eine Touristin aus Deutschland, die mit ihrer Uroma Elise Urlaub macht, weil sie nach einer Doku über Madagaskar Sehnsucht nach diesem Paradies hatte. Emma ist schwer herzkrank und hat deswegen vieles in ihrem Leben verpasst, kennt mehr Verbote als Gebote, aber zumindest einmal in ihrem Leben möchte sie sich normal fühlen. Fy hingegen hat mit ihren ebenfalls 16 Jahren bereits eine 3 Monate alte Tochter und muss für ihren Lebensunterhalt sorgen und sehnt sich nach ihrem Zwillingsbruder und weiteren Familienmitgliedern. Was zuvor geschehen ist, wird nach und nach von den beiden erzählt. Der Blick auf Madagaskar ändert sich mit fortschreitender Lektüre und man entdeckt mehr die verborgene Schönheit, aber vor allem die Brutalität und die Armut dieses Landes. Antonia Michaelis spricht wieder ganz viele Gefühle an und schockiert uns auch ein ums andere Mal. Ein unglaublicher Schreibstil, eine bewegende Geschichte, ein wunderbares, aber auch schreckliches Buch.

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