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  • 4 Sterne

    Elke F., 05.10.2021

    Als Buch bewertet

    Eine Mutter verlässt ihre Familie in Rumänien, um in Mailand als Altenpflegerin zu arbeiten. Während die Mutter glaubt, mit diesem Schritt das Beste für ihre Kinder zu tun, indem sie ihnen eine gute Schulbildung auf den besten Schulen ermöglicht, sehen die Kinder den Weggang der Mutter ganz anders. Angefangen mit der Perspektive des Sohnes Manuel, erzählt das Buch reihum, wie es den Beteiligten dabei geht. Manuel fühlt sich allein gelassen, er kommt mit der neuen Situation nur schlecht klar. Ohne den Halt, den ihm seine Mutter gegeben hat, rutscht er ab. Die Mutter, Daniela, fühlt sich ungerecht behandelt - die undankbaren Kinder stellen am Telefon immer neue Forderungen, während sie sich abschuftet. Die Tochter sieht sich ihrer Freiheit beraubt, als sie quasi als Ersatzmutter die Aufgaben von Daniela übernehmen muss. Ein schlimmer Schicksalsschlag führt die drei auseinander gedrifteten Familienmitglieder schließlich wieder zusammen.

    Mit viel Gefühl und einem Blick für die kleinen Dinge des Lebens erzählt der Autor ein bewegendes, aber nicht ungewöhnliches Schicksal über die Frauen, die aus dem Ausland, wo sie keine Arbeit finden, nach Italien kommen, um dort in Pflegeberufen, oft in Schwarzarbeit, Geld für die Familie zu verdienen. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass das Familienleben auf der Strecke bleibt oder ganz zerbricht. Es ist eine Zwickmühle: getrieben von dem Willen, den Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen, nehmen sie ihnen doch gleichzeitig das, was für ein Kind besonders wichtig ist: eine Mutter, die sich kümmert, die einfach wirklich da ist - und nicht nur auf dem Handy-Bildschirm zu sehen. Geschickt zieht einen der Autor im ersten Kapitel auf die Seite der Kinder: wie konnte die Mutter uns allein lassen?, nur um diese verständliche, aber einseitige Meinung im anschließenden Teil, der aus der Sicht der Mutter geschrieben ist, ins Wanken zu bringen und in Frage zu stellen. Es gibt hier keine Verlierer oder Gewinner, keine Verräter oder Zurückgelassenen: beide Seiten leiden unter der Situation, die sie lediglich auf unterschiedliche Weise wahrnehmen. So haben nicht nur die Kinder ihre Mutter, sondern auch die Mutter ihre Kinder verloren.

    Ein weiteres, sehr eindringliches Buch des Autors, das nachdenklich stimmt.

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  • 4 Sterne

    holdesschaf, 20.11.2021

    Als Buch bewertet

    Was von der Familie übrigbleibt
    Weil die Eltern arbeitslos sind und die Familie in Rumänien kaum genug zum Leben hat, verlässt Mutter Daniela eines Nachts ohne Abschied ihre Kinder und ihr Heimatdorf, um in Italien als Pflegekraft in einem Privathaushalt zu arbeiten. Das Geld, das sie sich schwer verdient, schickt sie nach Hause, damit Tochter Angelica studieren und Sohn Manuel in eine gute Schule gehen kann. Als auch der Vater im Ausland eine Arbeit findet, bleiben die beiden allein mit den Großeltern und jede Menge Verantwortung zurück. Das Verlassenwerden durch die Mutter lastet schwer, vor allem auf Manuel und die Kluft zwischen den Familienmitglieder wird immer größer. Dann passiert ein Unfall und Daniela muss entscheiden: Bleiben oder wiederkommen?

    Das Thema dieses Romans ist ein hochaktuelles und wichtiges. Auch in Deutschland bedienen wir uns ausländischer Arbeitskräfte, die unsere Alten und Kranken pflegen, weil es hierzulande nicht genügend Personal gibt. Zu selten machen wir uns Gedanken darüber, was mit den Familien, vor allem den Kindern der Mütter passiert, die wir beschäftigen. Wie kommen sie ohne Mutter zurecht? Macht das Geld, das die Mütter schicken ihre Abwesenheit weniger schlimm? Was möchten die Kinder? Mit all diesen Fragen und Gedanken spielt der Autor in seinem Roman und konstruiert ein Einzelschicksal, dass uns aufmerksam macht auf die Probleme, die durch die reicheren Länder in den Familien der ärmeren entstehen.

    Mit drei Erzählstimmen, Sohn, Mutter und Tochter, lässt er uns in die Köpfe der Betroffenen schauen. Es gelingt ihm gut, den Schreibstil an die jeweilige Person anzupassen, so dass man sich besser in sie hineinversetzen kann. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und ich finde sie auch sehr fesselnd. Was mir allerdings gefehlt hat, sind Emotionen, die mich tief im Innersten berühren, so dass mich das Schicksal trifft, ich länger darüber nachdenke und mich verantwortlich fühle oder den unbändigen Willen verspüre, etwas zu verändern. Dennoch waren vor allem die Eindrücke, die uns Daniela zur Arbeit mit alten, verwirrten und senilen Menschen vermittelt hat, wichtig, um zu zeigen, was all jene täglich leisten, die die Pflege übernehmen, weil sie häufig nur zu gerne übersehen werden. 4 Sterne

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  • 4 Sterne

    Maria B., 02.10.2021

    Als Buch bewertet

    Migrantin für ihre Familie

    Eine Situation, die uns geläufig geworden ist: Eine rumänische Familie ohne Perspektiven, die Kinder sollen es einmal besser haben und studieren können. Der arbeitslose Vater verheißt großspurig, dass er das verfallene Häuschen zu einem Palast zurechtrenovieren werde, wenn er nur etwas Geld hätte. Die Mutter sieht als einzig lohnendes Einkommen eine Pflegetätigkeit in Italien und emigriert. Dass mit den nun fließenden Einkünften auch diverse Probleme entstehen, die der Familie bald über den Kopf wachsen, liegt auf der Hand.
    Aus der Sicht des zurückbleibenden Sohnes Manuel, von Mutter Daniela und Tochter Angelica schildert Marco Balzano in drei Kapiteln die Auswirkungen der elterlichen Bemühungen um die Zukunft ihrer Kinder. Während Vater Philip bald mit dem Geld das Weite sucht, bleibt die Sorge um Manuel an Tochter Angelica und der Großmutter hängen. Daniela sendet ihren Lohn nach Hause, doch Dank erntet sie dafür nicht.
    Es ist berührend, wie die Mutter ihrem Sohn im Koma von der harten Arbeit in Italien erzählt. Ihr gehört meine Sympathie. Die Kinder sind halt Kinder und können noch nicht gerecht urteilen. Tochter Angelica setzt sich jedoch selbstlos für ihren Bruder ein. Der Vater hingegen spielt eine jämmerliche Rolle: Erst ist er gegen eine Auswanderung seiner Frau, dann lässt er seine Kinder vollends im Stich.
    Wir im sogenannten Westen nehmen gern die Dienste dieser Pflege-Migrantinnen in Anspruch und wissen doch so wenig über die Hintergründe. Aus den Erfahrungen von Freunden kann ich mir vorstellen, dass der Sachverhalt authentisch geschildert worden ist.
    Unaufgeregt, aber eindrücklich erzählt Balzano vom erdrückenden Schicksal und der Not dieser Familie. Seine Sprache ist sehr plastisch, farbig, lebendig, die Spannung ist rasch aufgebaut und wird gehalten bis zum Schluss. Der Roman geht zu Herzen.
    Das Coverbild zeigt eine Frau, die aus dem Dunkel in eine hellere Welt schaut: sinnvoll ausgewählt. Ich lege das Buch all jenen ans Herz, die um die schweren Entscheidungen dieser tapferen Frauen wissen, vielleicht schon ihre Dienste in Anspruch genommen haben. Aber auch allen anderen, die offen sich für die Problematik von Emigration und Familie.

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  • 4 Sterne

    Michaela E., 06.10.2021

    Als Buch bewertet

    Daniela verlässt ihre Familie bei Nacht und Nebel, um in Italien als Pflegekraft zu arbeiten. Sie verabschiedet sich nicht, denn dafür fehlt ihr die Kraft. Aber die Kinder sollten es einmal besser haben. Sie sollen aufs Gymnasium gehen und studieren.

    Doch welche Auswirkung diese Entscheidung auf die Kinder hat, zeigt uns Marco Balzano in diesem Roman. Im ersten Abschnitt lässt er den Sohn zu Wort kommen, der plötzlich seine ältere Schwester als Erziehungsperson akzeptieren soll. Die Mutter gibt zwar aus der Ferne Befehle, aber so richtig ernst nehmen kann das keiner.

    Im zweiten Teil spricht die Mutter. Sie ist wieder in Rumänien, weil ihr Sohn im Koma liegt. An seinem Krankenbett erzählt sie ihm ihre Geschichte. Dass es für diese Frauen nicht leicht ist in der Fremde, liegt auf der Hand. Dennoch sieht sie noch immer nicht, dass sie ihren Kindern nicht nur Gutes getan hat. Vielleicht hätte es auch einen andere Weg geben können.

    Im letzten Abschnitt lernen wir die Sicht der älteren Tochter kennen, die sich die Verantwortung auch nicht gewünscht hatte.

    Der Autor behandelt hier ein wichtiges Thema. Es ist schön, dass diese Menschen, denen wir die Pflege und Obsorge der Alten anvertrauen einmal vor den Vorhang geholt werden. Und ich finde es auch gut, dass die Probleme der Zurückgebliebenen thematisiert werden. Allerdings verstehe ich nicht ganz, warum der Autor die Dringlichkeit der Geschichte durch diesen Unfall erhöhen wollte. Dieses zusätzliche Element nimmt dem ursprünglichen Problem den Nachdruck. Es ist so schon schlimm genug, dass die Kinder wenn sie Glück haben, bei den Großeltern sind, ansonsten aber in Heimen aufwachsen.

    Die Aussage der Geschichte ist schwierig. Einerseits ist es eine Kritik an unserer Gesellschaft, dass wir unsere Kinder und Alten nicht selbst versorgen, aber es ist wohl auch eine Kritik an den Ländern, die die Frauen in mittelständischen Berufen so schlecht bezahlen, dass sie im Ausland schuften, um ihr Auskommen zu sichern.

    Trotz dieser Kritikpunkte habe ich das Buch gerne gelesen. Es ist wunderschön geschrieben, die Charaktere sind ausgefeilt und die Motive nachvollziehbar. Aber es ist für mich nicht das beste Buch des Autors.

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  • 4 Sterne

    Sabine W., 24.11.2021

    Als Buch bewertet

    Eine Geschichte über Preis und Wert
    Daniela aus Rumänien entschließt sich, in Mailand als Pflegerin zu arbeiten. Sie betreut die Fremden vierundzwanzig Stunden täglich, verliert aber immer mehr den Kontakt zu ihrer eigenen Familie. Der Unfall des Sohns stellt Daniela vor eine schwierige Entscheidung.
    Am unverkennbaren Diogenes-Cover sieht man die Silhouette einer Frau und den harten Kontrast zwischen Licht und Schatten. Zwischen zwei Seiten steht auch die Protagonistin des Romans. Der Autor bringt dem Leser die Geschichte der Pflegerin aus drei verschiedenen Perspektiven näher: jeweils ein Teil ist dem Sohn, Daniela selbst und ihrer Tochter gewidmet; jeder Teil ist in kurze Kapitel unterteilt. Der Schreibstil ist erzählend und einfach gehalten; vor allem im Abschnitt aus der Sicht des Sohns sehr locker an sein Alter angepasst. Der Inhalt der Geschichte hat es allerdings in sich.
    Danielas Leben ist sicher kein Einzelfall. Viele Frauen aus Osteuropa arbeiten als 24-Stunden-Pflegerinnen im Westen. Die Familie zu verlassen, um in einem anderen Land Fremde zu pflegen, ist ein großer Einschnitt – auch ins eigene Familienleben. Ob Danielas Schritt richtig war, darüber mag der Leser entscheiden – der Autor tut es nicht. Er gibt nüchtern die Sichtweisen der Familienmitglieder wieder, ohne über sie zu urteilen und lässt das Ende offen. Er beschreibt Danielas monotonen Tagesablauf in Italien, der zur Erschöpfung führt, er zeigt die Gedanken der Tochter auf, die sich nicht von der Familie wahrgenommen fühlt; aber vor allem erläutert er, wie sich die ganze Situation auf den Sohn im Teenager-Alter auswirkt. Daniela hat als Pflegerin weder die nötige Ausbildung noch Erfahrung. Dennoch verlässt sie ihr Dorf an der Grenze zu Moldawien, um von Mailand aus das Leben der Familie zu „verbessern“. Ihr Ziel ist, Geld für Ausbildung ihrer Kinder und für den Hausumbau zu beschaffen. Die Frage bleibt, ob der Preis dafür nicht zu hoch ist.
    Das Buch regt sicher zum Nachdenken an, denn es wirft vielfältige Themen auf. Denn Familie, Betreuung, Schuld, Ausbildung und – Geld betreffen uns schließlich alle.

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  • 4 Sterne

    nicigirl85, 12.11.2021

    Als Buch bewertet

    Titel: Weibliche Gastarbeiter im Schatten der Gesellschaft...

    Nachdem ich "Ich bleibe hier" und "Das Leben wartet nicht" mit großer Begeisterung gelesen habe, war klar dass ich auch sein neustes Werk lesen wollen würde.

    In der Geschichte geht es um die Rumänin Daniela, die ihre Heimat verlässt, um ihren Kindern ein besseres Leben zu bieten. Sie geht einfach heimlich. Was hat das für Konsequenzen für die zurückgelassenen Kinder und auf die Partnerschaft? Und wie wird es ihr in der Ferne ergehen?

    Der Roman ist in drei Abschnitte gegliedert und man erlebt aus der Sicht von Daniela und ihren beiden Kindern wie sie das Weggehen empfinden. Im Fokus stand für mein Gefühl stets Daniela als die Flüchtige.

    Am meisten hat mich das Schicksal von Daniela berührt, wie roh die Arbeitgeber mit ihr umgehen, in welchen Klischees sie denken und was von ihr alles abgefordert wird. Beim Lesen hatte ich beinahe selbst seelische und körperliche Schmerzen, weil mir das Geschilderte so nahe ging. Vor allem glaubte ich zwischendrin, dass sie als Kindermädchen ihr Glück und ihre Zufriedenheit gefunden hat und dann kommt ihr das Leben dazwischen.

    Wie gewohnt ist der Erzählstil Balzanos eher unaufgeregt und nüchtern. Der Leser wird mehr durch die Geschehnisse als durch schöne Worte berührt. Mir gefällt diese Art, da die aktuellen Zeiten im echten Leben aufregend genug sind.

    Gut gefallen hat mir außerdem, dass man für jeden Protagonisten Partei ergreift. Zu Beginn konnte ich Tochter Angelica so gar nicht einschätzen und mochte sie nicht so wirklich, aber als sie zu Wort kommt, entwickelt man Verständnis und die bereits gebildete, eigene Meinung wendet sich nochmal.

    Fazit: Ein Thema, welches unbedingt offener und häufiger angesprochen gehört, denn der Gastarbeiter von heute ist eben nicht mehr nur der starke Mann vom Lande. Solide Unterhaltung, die bei mir noch lange nachwirken wird. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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  • 4 Sterne

    Ulrike R., 09.10.2021

    Als eBook bewertet

    Eine Familie in Rumänien, beide Eltern haben keine Arbeit, die Kinder Manuel und Angelica wenige Perspektiven. Da beschließt die Mutter Daniela, heimlich, zu gehen. Nach Italien, um dort als Altenpflegerin zu arbeiten. Bald verabschiedet sich auch der Vater. Manuel, der zu dieser Zeit ein pubertierender Jugendlicher ist, findet keinen Halt. Bis ein Unfall seine Mutter wieder zurück zur Familie führt.
    Marco Balzano spricht hier für viele Frauen, für viele Familien, die ein ähnliches Schicksal teilen wie Daniela und ihre Kinder. „Wenn ich wiederkomme“ hat ein wichtiges und notwendiges Thema zum Inhalt. Die Arbeitsmigration osteuropäischer Frauen hinterlässt eine Leere in den Familien. Sie selbst arbeiten und leben weiterhin in prekären Verhältnissen, oft schwarz, über- und unterqualifiziert gleichermaßen, von der Hand in den Mund, dem Wohlwollen der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen ausgeliefert. In Italien hat sich offenbar sogar das Wort „Italienkrankheit“ etabliert, welches die physischen und psychischen Belastungen der Pflegerinnen zusammenfasst. Mehr dazu kann man auch im Nachwort des Autors zum Buch lesen.
    „…keiner kümmert sich um die, die sich kümmern…“
    In diesem Roman erfahren wir von Manuel, Daniela und Angelica, wie sie mit diesem Leben zurechtkommen müssen. Daniela muss wohl so sein, nach außen hin abweisend, um ihre Schuldgefühle zu verbergen. Damit macht sie es aber der Leserin auch nicht leicht, mit ihr mitzufühlen. Mit ihrem Fortgehen sichert Daniela zwar finanziell die Zukunft ihrer Kinder ab, die emotionale Leere lässt sich dadurch nicht füllen. Entfremdet kehrt sie wieder, es ist ein schwieriger Annäherungsprozess, die Distanz und Sprachlosigkeit vorherrschend. Die Entfernung ist für die Leserin allzu deutlich, das mag mit ein Grund sein, warum ich zwar die Personen und ihr Handeln nachvollziehen kann, ich aber nicht berührt wurde.

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  • 4 Sterne

    Batyr, 21.10.2021

    Als Buch bewertet

    Brandaktuell, emphatisch, unaufgeregt
    Wieder hat der italienische Autor Marco Balzano ein aktuelles sozialpolitisches Thema aufgegriffen und zu einem packenden, menschlich berührenden Roman verarbeitet.
    Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass in Westeuropa die Versorgung der alten Bevölkerung zusammenbräche, wenn nicht Menschen, vorwiegend Frauen aus osteuropäischen Staaten diese Aufgaben in einer rechtlichen Grauzone übernehmen würden.
    Die weitreichenden persönlichen Konsequenzen jedoch führt der Autor dem Leser deutlich vor Augen, wenn er in der kunstvollen und unmittelbar nachvollziehbaren Komposition des Romans das Geschehen aus drei verschiedenen Perspektiven beleuchtet.
    Naturgemäß ist der erste Abschnitt aus dem Blickwinkel des pubertierenden Sohnes der emotional aufwühlendste: lebensnah, dass ein Jugendlicher am wenigsten in der Lage ist, die Herausforderungen der neuen Lebenssituation zu bewältigen.
    Im Zentrum des Romans steht die Figur der Mutter, in deren Leben sich vielfältige Frustrationen vermischen: die entbehrungsreiche und unbefriedigende Existenz in der Heimat, das verkümmerte Dasein in der Fremde und die elementare Erschütterung angesichts der Situation nach ihrer Rückkehr.
    Den Abschluss bildet die mentale Befindlichkeit der älteren Tochter, der allzu viel Verantwortung aufgebürdet, ein Teil ihrer Jugend geraubt wurde.
    Der Ausblick des Romanendes in Hinblick auf ihre Entwicklungsmöglichkeiten öffnet dem Leser höchst ambivalente Alternativen: wartet auf diese Tochter die Chance eines positiven Neuanfangs, oder geht sie womöglich in die Falle, das Dilemma der Mutter nur zu variieren?
    Großartig Balzanos Leisung, den Kontrast zwischen Ost und West atmosphärisch dicht zum Leben zu erwecken, hinsichtlich der gänzlich unterschiedlichen Schauplätze, der Gewohnheiten, Daseinsentwürfe, Wertvorstellungen.

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  • 4 Sterne

    Kaffeeelse, 12.11.2021

    Als Buch bewertet

    Marco Balzano hat sich hier an ein schwieriges Thema gewagt. Die weibliche Migration aus wirtschaftlich schwächeren Staaten in die westliche Welt. Gerade soziale Berufe/soziale Berufszweige haben viele unbesetzte Stellen. Unterbezahlte Stellen, die der landeseigenen Bevölkerung nicht zum Lebenssicherung reichen, aber für Frauen und Mädchen aus wirtschaftlich schwächeren Staaten durchaus interessant und reizvoll erscheinen. Zumindest erst einmal. Hier in diesem Buch sind es die Rumänen in Italien, aber diese stehen nur exemplarisch für diese moderne Sklaverei, denn es strömen aus den verschiedensten Ländern Frauen in die westliche Welt.

    Daniela verlässt wegen der chronischen Geldnot ihre rumänische Familie, bestehend aus ihrem Mann Filip und ihrer Tochter Angelica und ihrem Sohn Manuel und geht nach Italien, um dort Italiener zu pflegen und zu behüten. Doch dieses Ausreisen, dieses Wegfallen hat psychische und soziale Folgen für alle Familienangehörigen, denn alle verändern sich, finden andere Wege, müssen sie finden, driften auseinander. Ein Unfall führt wieder zusammen. Doch passiert dies wirklich? Missverständnisse weiten sich aus, werden unüberbrückbar. Marco Balzano schildert diese Folgen empathisch und treffend und auch berührend in seinem Buch "Wenn ich wiederkomme" in drei Teilen, drei Mitglieder der Familie kommen in diesen Teilen/in diesen Zeilen zu Wort, unterschiedlich in Klang und Sicht und leider manchmal auch etwas überzeichnet. Dabei erschafft er Figuren, die keine Schwarz-Weiß-Zeichnung aufweisen, sie sind nicht Gut oder Böse, sie sind beides. Man versteht sie, man versteht sie nicht, man hat sie gern und man verachtet sie. Ein richtig gelungener Blick, aber auch ein manchmal etwas verwirrender Blick! Ein Blick, der nicht immer gefällt, der aber recht real rüberkommt, authentisch ist.

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  • 4 Sterne

    Cosmea, 29.10.2021

    Als Buch bewertet

    Eurowaisen und Frauen mit Italiensyndrom
    Im neuen Roman von Marco Balzano geht es um eine rumänische Familie: Daniela und Filip und ihre Kinder Manuel, 12 und Angelica, 20. Eines Tages verlässt die Mutter nachts unangekündigt ihre Angehörigen, um in Mailand als Altenpflegerin zu arbeiten. Sie will ihre Familie aus der Armut befreien und den Kindern gute Schulabschlüsse und ein Studium finanzieren, damit sie es einmal besser haben als ihre Eltern und Großeltern. Die Kinder nehmen der Mutter die Abreise übel. Sie leiden trotz des telefonischen Kontakts unter der Trennung, zumal sie auch vom Vater verlassen werden, der wenig später als Lastwagenfahrer in Polen arbeitet. Nur die Großeltern kümmern sich noch um die Geschwister.
    In drei Abschnitten erfahren wir, wie das Leben von Manuel, Daniela und Angelica weitergeht, welche Schwierigkeiten vor allem der Sohn in seinem Leben ohne die Mutter hat, denn trotz des Wiedersehens in jedem Sommer kommt es schon bald zu einer gravierenden Entfremdung zwischen Daniela und ihren Kindern. In dem Abschnitt über Daniela wird deutlich, wie hart das Leben dieser ausländischen Pflegekräfte und Kindermädchen ist. Viele leiden bald unter einem Burnout, denn besonders für diejenigen, die alte und kranke Menschen pflegen, gibt es häufig weder eine rechtliche Absicherung noch ausreichend Freizeit oder Schlaf. Sie reiben sich auf, ohne dass ihre wertvolle Arbeit angemessene gesellschaftliche Anerkennung findet.
    Für den Autor ist es ein offensichtliches Anliegen, all diese Probleme zu verdeutlichen. Anders als in “Ich bleibe hier“ geht es nicht um ein historisches Thema, sondern um ein aktuelles gesellschaftliches Problem in der Beziehung von reichen Ländern zu ärmeren, die von der Not der Menschen gedankenlos profitieren. Ein sehr empfehlenswertes Buch.

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  • 4 Sterne

    Marie aus E., 28.12.2021

    Als Buch bewertet

    "Ich wollte die Geschichte einer Migrantin aus der heutigen Zeit erzählen, einer dieser Frauen, die so vielen von uns die Last der Pflege von Körper und Geist unserer Bedürftigen abnehmen und es uns ermöglichen, ein Leben nach unserem Gusto zu führen, ohne Verzicht".

    So der Autor in seiner (sehr lesenswerten) Nachbetrachtung.

    Damit ist eigentlich schon fast alles zum Inhalt gesagt, ein klein wenig hole ich doch noch aus.

    Daniela und ihre Familie leben in Rumänien. Der Vater verliert seine Arbeit, die Familie hat Geldsorgen und so geht Daniela nach Italien, um alte Menschen zu pflegen und so eine gute Ausbildung für ihre Kinder sicherzustellen. Der Preis ist jedoch sehr groß.

    Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt.
    Danielas Sicht, einsam in der Fremde und mit keinerlei Beschränkung der Arbeitszeit. Genau genommen hat sie überhaupt kein Leben mehr, das sie auch nur ansatzweise selbst bestimmt führen kann.
    Aber auch ihre Kinder, die größere Tochter, die sehr früh viel Verantwortung übernehmen muss und der kleine Sohn, für beide verändert sich das Leben ebenfalls entscheidend.

    Diese Komplettsicht fand ich sehr wertvoll, wenn man sich etwas mehr damit auseinander setzt, werden die Ausmaße des Skandals, wie wir im mit Pflege umgehen, erst so richtig bewusst.

    Ein wichtiges Thema gut umgesetzt. Einzig eines fand ich etwas schade: die Figuren haben mich emotional nicht komplett erreicht, ich habe sie eher aus der Distanz betrachtet. Ich kann nicht genau benennen, woran das lag, ihr Schicksal war ergreifend, aber doch blieben sie auf Distanz.

    Insgesamt aber ein sehr lesenswertes Buch.

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  • 4 Sterne

    Langeweile, 17.12.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch behandelt die Situation von Frauen, die ihre Familie verlassen, um im Ausland als Pflegekräfte zu arbeiten und dadurch die Familie finanziell zu unterstützen.
    Die rumänische Protagonistin Daniela verlässt in einer Nacht-und-Nebel-Aktion ihre Familie um in Mailand zu arbeiten. Der damals zwölfjährige Sohn Manuel und die 20-jährige Tochter Angelica ,sowie ihr Mann bleiben zurück. Die Geschichte wird im Wechsel aus der Sicht von Manuel und seiner Schwester sowie Daniela erzählt. In regelmäßigen Telefonaten beschwört sie ihren Sohn, einen guten Schulabschluss zu schaffen, um ein besseres Leben führen zu können, als sie es hat. Ihr Mann fällt in ein tiefes Loch,läßt sich gehen und ist für seine Familie keine Hilfe.Manuels einzige Unterstützung ist sein Opa, der sich liebevoll um ihn kümmert. Als dieser stirbt, bricht für den Jungen die Welt zusammen.
    Im zweiten Teil wird die Geschichte aus der Sicht von Daniela erzählt, die wahrlich kein leichtes Leben hat.
    Obwohl mich das Thema als solches sehr berührt hat, kam ich mit dem Schreibstil nicht zurecht und konnte keine wirkliche Verbindung zu den Protagonisten aufbauen. Ich bin mir bewusst, dass Danielas Schicksal kein Einzelfall ist und mir ist bekannt, dass es sehr viele Frauen in ihrer Situation gibt, die auch in unserem Land arbeiten, um ihrer Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Was sie dafür auf sich nehmen, darüber denkt man viel zu selten nach. Insofern hat mich das Buch etwas mehr für dieses Thema sensibilisiert und läßt mich nachdenklich zurück.

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  • 4 Sterne

    Michael B., 13.11.2021

    Als Buch bewertet

    Fast schon ein Essay!
    Marco Balzano konfrontiert uns in seinem neuen Roman mit einem Teil der Wirklichkeit, den wir sehr gerne ausblenden: In den wirtschaftlich erfolgreichen, westlichen Industriestaaten schaffen Familien, in denen beide Partner für den Erfolg arbeiten, es nicht mehr, die Betreuung ihrer eigenen Kinder und die Versorgung der pflegebedürftig gewordenen Eltern zu übernehmen. Hierfür greifen wir - fast schon in einer Form modernen Sklaventums - auf Arbeitsmigrantinnen aus dem östlichen Europa und auch aus anderen Kontinenten zurück. Diese Geschichte erzählt Marco Balzano am Beispiel der zweifachen rumänischem Mutter Daniele, die in einer Nacht- und Nebelaktion ihre Heimat verlässt, um sich in Italien als Kindermädchen und Altenpflegerin zu verdingen und der zurückgelassenen Familie die so wichtige finanzielle Unterstützung zu geben. Als dann ihr Sohn Manuel nach einem Mopedunfall (Suizidversuch?) ins Koma fällt, verschärft sich für Daniela der Konflikt, weil sie weiß, dass sie auf den Vater der Kinder nicht zählen kann. Die Stärke des Romans ist, dass er ganz nahe an der Alltagswirklichkeit der Arbeitsemigrantinnen inszeniert ist und auf 'Psychologisierungen' weitgehend verzichtet. Eher eine etwas nüchterne, als eine stark emotional aufgeladene Geschichte - fast schon ein Essay. Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    Daniela H., 31.10.2021

    Als Buch bewertet

    Ich mag den Schreibstil des Autors sehr, darum war mir direkt klar, dass ich auch dieses Buch lesen möchte. Und ich wurde von seinem Stil auch nicht enttäuscht!

    Es geht um die Mutter und Ehefrau Daniela, die in einem kleinen Dorf im Osten lebt. Da ihre beruflichen Perspektiven dort schlecht sind und sie ihrer Familie ein besseres Leben ermöglichen möchte, verlässt sie ihre Familie, um sich Arbeit in Italien zu suchen. Dort findet sie Arbeit als Pflegekraft und schickt Geld zu ihrer Familie nach Hause. In diesem Buch erfahren wir Leser nun, wie es ihr mit dieser Situation geht. Wie sie damit umgeht, ihre Kinder und ihren Mann verlassen zu haben. Wie ihr Leben wird, als sie zurück kommt.

    Ebenso erfahren wir aber, wie es ihrer Familie damit geht. Ihrer Tochter, dem noch relativ kleinen Sohn und dem Mann, der die Kinder später auch verlässt.

    Das Buch ist aus den Perspektiven von Mutter, Tochter und Sohn geschrieben. Und das finde ich sehr gelungen, weil es dem Leser so möglich gemacht wird, tief in die Gedanken und Gefühle der Personen einzutauchen. Und teilweise ist es gar nicht so einfach, sich auf eine Seite zu schlagen...

    Ich fand das Buch sehr gelungen und empfehle es weiter.

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  • 4 Sterne

    CanYouSeeMe, 02.11.2021

    Als Buch bewertet

    "Wenn ich wiederkomme" von Autor Marco Balzano greift die Thematik rund um Pflegekräfte aus Osteuropa auf, die ihre Familien verlassen um in anderen Ländern Geld zu verdienen. Ich selbst kenne einige solcher Frauen und deren Lebenssituation, daher waren die Ausführungen dieses Buches mir sehr nah. Ich finde diese sepzifische Problematik als brandaktuell, sensibel und realistisch geschildert.
    Die Handlung teilt sich in mehrere Teile, die je aus einer anderen Perspektive geschildert werden: Mutter Daniela, ihr Sohn Manuel und dessen Schwester Angelica. So lernt man als Leser*in alle Charaktere kennen, wenn auch in unterschiedlicher Intensität. Die unteschiedlichen Sichtweisen und Emotionen können so auch gut vermittelt werden - die der Verlassenden und die der Verlassenen.
    Die Charaktere selbst bleiben ein wenig blass und undeutlich, geht es in diesem Buch auch eher um die emotionalen Wirkungen der Entscheidung die Familie zu verlassen. Dieser Fokus macht das Buch sehr intensiv und gibt dieser Thematik einen sehr eindringlichen Ton, der mir gut gefallen hat.
    Der Schreibstil liest sich flüssig, er ist klar und kommt ohne ausschweifende Beschreibungen aus.

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  • 4 Sterne

    Leseratte, 11.10.2021

    Als Buch bewertet

    Was macht eine Frau aus Osteuropa, wenn sie einer ordentlichen Arbeit nachgehen will und ihren Kindern ein Studium oder eine Lehre ermöglichen möchte? Sie sucht sucht sich, wie im Roman sehr anschaulich von Marco Balzano beschrieben, Arbeit in einem reichen Land, um bei fremden Menschen als Pflegerin oder Kindermädchen zu arbeiten. In "Wenn ich wiederkomme" erzählen die eigentliche Heldin des Romans Daniela, ihr Sohn sowie ihre Tochter in drei von einander getrennten Erzählsträngen dieses entbehrungsreiche und harte Leben. Der Vater wird zwar erwähnt, darf aber seine Sicht auf die Dinge nicht kundtun. Marco Balzano erzählt ohne Schnörkel, klar, teileweise sehr schlicht und nüchtern, wie es diesen Frauen (hier ist es die Protagonistin Daniela) in der Fremde ergeht. Warum sie ihre Familien verlassen und wie schwer dies teilweise zu ertragen ist. Daniela trifft - als ihrem Sohn etwas zustößt, eine Entscheidung ...
    Auf gut 300 Seiten, in einem angenehmen Schreibstil, entstand so ein Bild, welches den Leser nachdenklich stimmt und Fragen nach dem WARUM entstehen lassen.
    Es ist wieder einmal ein echter "Balzano". Einer, der ins Herz trifft.

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  • 4 Sterne

    Michaela F., 05.11.2021

    Als Buch bewertet

    Daniela verlässt eines nachts ganz still und heimlich ihre Familie. Doch nicht etwa weil Sie ihre Kinder nicht liebt, nein Sie möchte ihnen damit ein besseres Leben ermöglichen. Sie fliegt in das reiche Italien, um dort als Pflegekraft Geld zu verdienen um so die Schulen ihrer Kinder zu bezahlen. Jedoch ist die Arbeit in Italien alles andere als einfach und auch zuhause fehlt Sie ihren Kindern sehr und kann nur über Skype present sein.

    Matco Balzano schildert die härte des Lebens in vollen zügen und zeigt auf wie zerissen die Gastarbeiter selbst sind. Auf der einen Seite die schwere Arbeit um ihre Familien zu unterstützen, auf der andern Seite das Leid von den Kindern getrennt zu sein und den Körper zu runinieren.

    Das Buch wird in drei Teile gegliedert, sodass wir die Sicht des Sohnes, der Mutter sowie der Tochter lesen dürfen. Man kann sich gut in die jeweiligen Personen, sowie ihre Ängste und Sorgen hineinversetzen. Der Schreibstil ist klar und die Protagonisten wirken wie Leute aus dem realen Leben.

    Ein Buch das zum nachdenken anregt und aktuelle Geschenisse wiederspiegelt.

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  • 4 Sterne

    Mona, 25.10.2021

    Als Buch bewertet

    Berührend
    Ein Buch aus dem Diogenesverlag ist immer etwas besonderes, so auch hier. In diesem Buch wird vom Autor Marco Balzano eine Migrationsgeschichte erzählt. Es handelt von der Mutter Daniela, die über Nacht ihren Mann und ihre zwei Kinder Manuel und Angelica in Rumänien zurücklässt um in Mailand als Pflegerin und Kinderfrau Geld für die Familie zu verdienen. Sie möchte damit ihren Kindern eine gute Ausbildung finanzieren und ihnen dadurch ein besseres Leben ermöglichen. Sehr schnell kommt es hier zu Problemen und Entfremdung in der Familie. Der Roman ist in drei Hauptteile gegliedert. Es wird aus der Sicht der Mutter Daniela, dem Sohn Manuel und der Tochter Angelica erzählt. Der Erzählstil gefällt mir sehr gut und das Buch hat mir persönlich sehr gefallen. Das Thema der Frauen, die auch heute in westliche Länder gehen um den Unterhalt für ihre Familien zu verdienen, hat mich sehr nachdenklich gemacht.
    Ein lesenswertes Buch.

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  • 4 Sterne

    Brigitte S., 25.09.2021

    Als Buch bewertet

    Der Autor Marco Balzano erzählt die Geschichte einer Frau und Mutter mit Namen Daniela, welche aus Rumänien kommt und nach Mailand geht um Geld zu verdienen. Daniela verlässt ihren Mann und die Kinder mitten in der Nacht. Sie hält dort in Mailand extreme Bedingungen aus und Verzicht, nur das es ihre Kinder einmal besser gehen wird. Sie sollen eine gute Ausbildung machen.
    Der Roman ist in drei Teile unterteilt. Im ersten Teil wird aus der Sicht des 12-jährigen Manuel erzählt. Der zweite Teil wird aus der Sicht von der Mutter Daniela
    erzählt, von dem harten Leben in Mailand als Pflegekraft.
    Der dritte Teil aus der Sicht von Angelica, der Schwester von Manuel.
    Der Ehemann kommt nicht viel zur Sprache, er ist ein Nichtsnutz.
    Der Roman hat mich traurig gestimmt und nachdenklich. Ein doch gelungenes Buch von Marco Balzano. Ich vergebe 4 Sterne.

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  • 3 Sterne

    petra w., 03.09.2021

    Als eBook bewertet

    Wenn ich wiederkomme, der Titel des Buchs wirft die Fragen auf wo bist du hin, warum bist du gegangen und was ist dann?
    Der Autor erzählt die Geschichte einer Frau und Mutter die aus Rumänien nach Mailand geht, ihren Mann und die Kinder bei ihren Eltern lässt um als Pflegekraft Geld zu verdienen damit die Kinder weiterhin die Schule besuchen können. Er beschreibt wie die Kinder mit dem unerwarteten Verlust der Mutter umgehen. Wie der Mann noch weiter in die Antriebslosigkeit verfällt, wie Daniela auf vieles verzichtet und extreme Bedingungen aushält damit ihre Kinder es einmal besser haben.
    Auch hier in Deutschland arbeiten viele Frauen als Pflegekräfte in privaten Haushalten, sie sind günstiger als ein Heim und wir können unsere Angehörigen bei uns behalten und trotzdem unserem Beruf nachgehen. Eigentlich ein Gewinn für alle Seiten. Für die Frauen ein Gewinn mit vielen Schattenseiten. Sprachbarrieren, Einsamkeit und teilweise auch Überforderung.
    Ein wichtiges Thema, aber ist es für einen Roman geeignet? Meiner Meinung nach ja, denn so erreicht das Thema viele Leser die nicht unmittelbar davon betroffen sind.
    Andererseits habe ich mir von einem Roman mehr Emotionalität erwartet, so wie bei dem ersten Buch von diesem Autor das ich gelesen habe. Hier haben mich die Personen nicht mitgenommen auf ihre Reise, haben nur oberflächlich Zugang zu ihren Gefühlen und Gedanken gewährt.
    Ich wollte keine Tränen, Vorwürfe oder ähnliches. Ich hätte nur gern gehabt, das es für alle Beteiligten deutlicher wurde wie tief der Einschnitt ist, welche dauerhaften Folgen durch solche einsamen Entscheidungen entstehen, das Verständnis oder eben Unverständnis auf allen Seiten deutlicher beschrieben wurde.

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