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  • 4 Sterne

    Susi A., 27.05.2021

    Bei “Wer zuletzt lügt” bin ich warum auch immer, von einem Thriller ausgegangen.
    Vielleicht weil der Titel und auch das Cover bezeichnend sind.
    Vielleicht weil man gewisse Erwartungen diesbezüglich hat. Und dabei steht nichts von einem Thriller auf dem Cover.
    Es wird jedoch angepriesen mit: “Ein fesselnder Psychothriller, auf wechselnden Zeitebenen erzählt – bald weißt du nicht mehr, wem du noch trauen kannst …”
    Und das trifft es in meinen Augen, einfach perfekt auf den Punkt.
    Es ist eine Mischung zwischen Drama, Obsession, Selbstfindung und der Erkenntnis, dass man niemanden wirklich kennt.
    Niemand wirklich kennen kann.
    Denn jeder hat seine Geheimnisse. Ob nun zum eigenen Schutz oder Schutz für andere, aber sie sind da und dürfen niemals ans Licht kommen.

    Der Einstieg in die Story fiel mir zunächst gar nicht mal so leicht. Er war unnahbar, trocken, melancholisch und man fühlte sich dabei, als wäre man ein stiller Beobachter.
    Und trotzdem. Obwohl ich dadurch anfangs Schwierigkeiten hatte, so ist es dennoch genau richtig. Denn anders hätte sich diese Geschichte nicht so intensiv und bahnbrechend entfalten können, wie sie es letztendlich getan hat. Denn gerade dadurch kommt die Verletzlichkeit und Verlorenheit sehr gut hervor.
    Der Schreibstil der Autorin hat mir jedoch unglaublich gut gefallen.
    Einnehmend, fesselnd und mitreißend. Es entwickelte sich ein Sog, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte.
    Obwohl die Spannung eher unterschwellig spürbar war. So gab es in den Tiefen der Stille so unsagbar große Kämpfe und dramatische Augenblicke.
    Es ist unheimlich schmerzhaft und tragend zugleich, wenn man glaubt jemanden zu kennen und es dann doch nicht tut.
    Was sagt das über die Verbindung zueinander aus?
    Es zerbricht etwas in einem ,weil man das Gefühl hat, nicht genug zu sein. Nicht wichtig zu sein.
    Man verliert sich völlig und befindet sich auf einem aussichtslosen Kampf, der das eigene Ich nur noch mehr zerstört.
    Bis man am Ende erkennt, dass man einfach keine Kraft mehr hat.
    Wahrheit und Lüge verschwimmen immer mehr ineinander, bis man das eine von dem anderen nicht mehr unterscheiden kann.

    Wir erfahren hierbei alles aus Fionas Sicht. Ich hatte zu ihr ein sehr zwiespältiges Verhältnis. Denn einerseits lässt sie Nähe nicht zu und zum anderen hat mich ihre Geschichte einfach nicht losgelassen.
    Fiona hat alles wovon man nur träumen kann.
    Sie ist beliebt, Cheerleaderin, verliebt in einen Footballstar und sie liebt ihr Leben.
    Bis eine Lebensmittelvergiftung und eine neue Freundschaft alles auf den Kopf stellen.
    Sie macht einen Cut und dadurch zersplittert ihr Leben komplett.
    Man hat das Gefühl, Fiona verliert sich völlig und sie kann einfach nicht mehr genug sein.
    Und plötzlich gibt es zwei Vermisstenfälle und Fiona möchte wissen, was mit ihrer besten Freundin passiert ist.
    Aber die viel wichtigere Frage: Wer ist Diona wirklich?

    Obwohl Fiona als Erzähler sehr im Fokus steht, so konnte ich mich auch sehr gut in die anderen Charaktere hineinversetzen.
    Sie haben alle eine Geschichte und je tiefer man gräbt, umso mehr erkennt man, dass die schöne Fassade nur Schall und Rauch ist und sich dahinter nichts als Unsicherheit und Unzulänglichkeiten verbergen.
    Darüber hinaus erhalten manche Verbindungen einen ungesunden Beigeschmack.
    Freundschaft und Nähe wird zur Obsession und plötzlich ist nicht mehr in erster Linie wichtig, die Wahrheit herauszufinden.
    Plötzlich ist viel wichtiger, dass man sich mit diesem Verhalten nicht selbst zerstört.

    Ich hatte überhaupt keine Ahnung, wohin mich das alles führen würde.
    Es war sehr beklemmend, verstörend, was für manische Züge es annahm.
    Denn je weiter man Schritt, umso heftiger und tragender wurde das Ganze.
    Man hat das Gefühl, Fiona versuche verzweifelt Halt bei Trixie zu finden, weil es sonst nichts mehr gab, woran sie Halt finden konnte.
    Alles ging bergab und löste sich auf.
    Und das trifft auch auf die Charaktere zu.
    Die immer mehr eine komplette Wandlung vollziehen.
    Dabei war auch der psychologische Aspekt sehr bezeichnend. Denn irgendwo in den Tiefen hatte man sich verfangen und konnte einfach nicht mehr auftauchen.
    Jeder misst sich am Leben des anderen,aber niemand ist sich selbst genug.
    Das hat etwas Verlorenes, Unwiderrufliches und Zerstörerisches an sich, das einfach nicht gesund sein kann.
    Die Zeitsprünge fand ich enorm interessant und vielschichtig, weil man so nicht nur die Hintergründe beleuchtet hat, sondern auch mehr über die Charaktere erfahren hat.
    Dabei bindet die Autorin auch sehr wichtige Themen mit ein, die nicht nur wichtig sind, sondern auch in diesem Alter Gefahren darstellen.
    Es ist so leicht, sich in diese Abwärtsspirale zu begeben und sich völlig zu zerstören und niemand ist da, der dich hält und beschützt.
    Der dir Hoffnung, Glück und Nähe schenkt.
    Das Ende bietet keinen Knalleffekt.
    Gibt aber genau das wider, was es geben sollte.
    Es ist nachvollziehbar, authentisch und einfach sehr gelungen.
    Auch wenn es völlig anders war, als erwartet, so haben mich die Tiefen dahinter doch sehr beeindruckt und nachdenklich zurückgelassen.

    Fazit:
    "Wer zuletzt lügt” mag nicht das sein, was ich erwartet habe. Aber in meinen Augen ist es dennoch unglaublich gut gelungen.
    Wer jedoch Tempo und Nervenkitzel erwartet, wird vergeblich danach suchen.
    Dennoch ist es sehr nervenaufreibend und erschütternd.
    Die schöne Fassade bekommt immer mehr Risse, bis sie sich vollends auflöst.
    Es ist eine Mischung zwischen Drama, Obsession, Selbstfindung und der Erkenntnis, dass man niemanden wirklich kennt.
    Wahrheit und Lüge verschwimmen immer mehr ineinander, bis man das eine nicht mehr von dem anderen trennen kann.
    Laurie Elizabeth Flynn gelingt ein spannendes Psychogramm verschiedener Charaktere, sie dringt dabei bis in die Tiefen ihres menschliches Seins hervor.
    Schmerzhaft, beklemmend und zutiefst bewegend.
    Eine beeindruckende Story,die mich nachdenklich zurückgelassen hat.

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  • 5 Sterne

    Streiflicht, 15.07.2021

    Geheimnisse im Schatten

    Krimis und Thriller sind meine Leidenschaft, aber ich lese auch immer wieder andere Genres, vor allem wenn es sich dabei um Romane handelt, die auch spannend sind. Dieser Jugendroman hat mich von der ersten Seite an fasziniert und mir gut gefallen. Wie schon der Titel sagt, lügt eigentlich jeder und hinter jedem Schatten lauert ein Geheimnis. Man weiß beim Lesen nie, ob das, was jemand sagt oder denkt, nun wirklich wahr ist. Und was wer warum verbirgt. Der Untertitel heißt „Ein Psycho-Thriller um eine toxische Freundschaft“ und genau das beschreibt das Buch auch wirklich eindrucksvoll.
    Fiona ist ein unsicherer Teenager, der sich von anderen beeinflussen lässt. Sie hat immer eine eigenen Meinung, schafft es aber selten, diese durchzusetzen oder überhaupt mal zu Gehör zu bringen. Sie kämpft um Anerkennung und Liebe, macht sich selbst dabei aber oft das Leben schwer. Ich fand, dass das wirklich gut und glaubhaft dargestellt wird. Mich hat das stellenweise sehr berührt.
    Die Figuren fand ich gut gezeichnet und authentisch. Dadurch war auch die Geschichte mitreißend und spannend. Der Schluss hat mir sehr gut gefallen, ein Hoffnungsschimmer in der ganzen Misere.

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  • 3 Sterne

    Christina P., 26.06.2021 bei bewertet

    Nur mäßig spannend
    Ein Jahr nach dem Verschwinden eines beliebten Schülers verschwindet die nächste Schülerin einer Highschool - beide sollen angeblich im Meer ertrunken sein, von beiden fehlt jedoch seitdem jede Spur. Fiona, die mit der verschwundenen Aussenseiterin Trixie befreundet war, lässt das Ganze keine Ruhe und sie beginnt, nach Beweisen zu suchen, was wirklich geschehen ist. Ihrer Theorie nach ist zumindest Trixie noch am Leben.
    Durch die kurzen Kapitel lässt sich das Buch recht angenehm lesen. Ich-Erzählerin Fiona springt allerdings gerne in der Zeit hin und her, da muss man ein wenig darauf achten, ob der Text grad in der Gegenwarts- oder Vergangenheitsform geschrieben ist. Durch Fiona ist das Buch leider auch sehr subjektiv, was z. B. aufzeigt, dass sie ein stark gestörtes Selbstbewusstsein hat und erstmal sinngemäß von sich behauptet, von der vegetarischen Cheerleaderin zur FastFood-Pummelfee mutiert zu sein - natürlich rein durch den schlechten Einfluss von Trixie, welche sie dazu verleitet hat. Trixie war es dann auch, welche Fiona dazu brachte, sich von ihrem bisherigen Leben abzuwenden. Schuld sind immer die anderen. Dass Fiona ziemlich leicht beeinflussbar ist macht sich an mehreren Stellen bemerkbar. Sehr gut nachvollziehbar dargestellt ist dagegen, wie sie zwar unsterblich in Mitschüler Beau verliebt ist, sich aber nicht traut, ihn mal um ein Date zu bitten - bis ihre Freundin ihr in den Rücken fällt und ihr den Schwarm ausspannt. Überhaupt ist das Verhalten so mancher Personen in diesem Buch etwas fragwürdig, einiges nicht so recht nachvollziehbar. Was die Spannung betrifft, bleibt diese leider nur mäßig. Dazu ist Fiona viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, lässt sich von anderen beeinflussen und kniet sich auch nicht so wirklich in die Recherche rein. Neben jeder Menge Teeniedrama erfährt man von so manchen Alltagslügen und Intrigen, woraus man zwar Rückschlüsse auf einige Charaktere ziehen kann, mit einem Jugendthriller hat das jedoch nur wenig zu tun. Ebenso bleibt vieles zu oberflächlich, so dass das Buch nicht ganz ausgereift wirkt.
    Mir war der ganze Roman zu subjektiv, der notwendige Tiefgang fehlte. Das Buch weist für einen Thriller zuwenig Spannung auf und die Möglichkeit, ein Verwirrspiel subtiler Lügen und Intrigen aufzudecken, wurde hier ebenfalls vertan.

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  • 3 Sterne

    Christina P., 26.06.2021

    Nur mäßig spannend
    Ein Jahr nach dem Verschwinden eines beliebten Schülers verschwindet die nächste Schülerin einer Highschool - beide sollen angeblich im Meer ertrunken sein, von beiden fehlt jedoch seitdem jede Spur. Fiona, die mit der verschwundenen Aussenseiterin Trixie befreundet war, lässt das Ganze keine Ruhe und sie beginnt, nach Beweisen zu suchen, was wirklich geschehen ist. Ihrer Theorie nach ist zumindest Trixie noch am Leben.
    Durch die kurzen Kapitel lässt sich das Buch recht angenehm lesen. Ich-Erzählerin Fiona springt allerdings gerne in der Zeit hin und her, da muss man ein wenig darauf achten, ob der Text grad in der Gegenwarts- oder Vergangenheitsform geschrieben ist. Durch Fiona ist das Buch leider auch sehr subjektiv, was z. B. aufzeigt, dass sie ein stark gestörtes Selbstbewusstsein hat und erstmal sinngemäß von sich behauptet, von der vegetarischen Cheerleaderin zur FastFood-Pummelfee mutiert zu sein - natürlich rein durch den schlechten Einfluss von Trixie, welche sie dazu verleitet hat. Trixie war es dann auch, welche Fiona dazu brachte, sich von ihrem bisherigen Leben abzuwenden. Schuld sind immer die anderen. Dass Fiona ziemlich leicht beeinflussbar ist macht sich an mehreren Stellen bemerkbar. Sehr gut nachvollziehbar dargestellt ist dagegen, wie sie zwar unsterblich in Mitschüler Beau verliebt ist, sich aber nicht traut, ihn mal um ein Date zu bitten - bis ihre Freundin ihr in den Rücken fällt und ihr den Schwarm ausspannt. Überhaupt ist das Verhalten so mancher Personen in diesem Buch etwas fragwürdig, einiges nicht so recht nachvollziehbar. Was die Spannung betrifft, bleibt diese leider nur mäßig. Dazu ist Fiona viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, lässt sich von anderen beeinflussen und kniet sich auch nicht so wirklich in die Recherche rein. Neben jeder Menge Teeniedrama erfährt man von so manchen Alltagslügen und Intrigen, woraus man zwar Rückschlüsse auf einige Charaktere ziehen kann, mit einem Jugendthriller hat das jedoch nur wenig zu tun. Ebenso bleibt vieles zu oberflächlich, so dass das Buch nicht ganz ausgereift wirkt.
    Mir war der ganze Roman zu subjektiv, der notwendige Tiefgang fehlte. Das Buch weist für einen Thriller zuwenig Spannung auf und die Möglichkeit, ein Verwirrspiel subtiler Lügen und Intrigen aufzudecken, wurde hier ebenfalls vertan.

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  • 3 Sterne

    Lea H., 15.11.2021

    Ein angenehm lockerer Jugend-Thriller über Fiona, deren beste Freundin Trixie sich im Meer ertränkt haben soll. Doch ihre Leiche wurde nie gefunden wie die von ihrem Mitschüler Toby, der ein Jahr zuvor genau das selbe getan haben soll und der der Bruder von Fionas Chrush Beau war. Zusammen mit Jasper, mit dem Trixie mal eine kleine Affäre hatte, beginnt Fiona also, diesbezüglich zu ermitteln und herauszufinden, ob ihre beste Freundin nicht doch noch leben könnte. Aber dabei findet sie sowohl belastende Sachen gegen Beau als auch gegen Jasper, dem sie immer näher kommt, und langsam weiß sie nicht mehr, wem sie trauen kann, geschweige denn, was die Wahrheit ist. Durch den sehr leichten und einfachen Schreibstil, der aus Fionas Sicht erzählt und in kurze Kapitel gegliedert ist, fliegt man geradezu durch die Seiten und verfolgt die Geschichte sehr gern. Auch sonst enthüllt die Story Stück für Stück mehr Details und man rätselt wirklich gern mit, was wohl wirklich passiert ist. So fühlt man sich die ganze Zeit gut unterhalten, jedoch ist das Ende dann umso enttäuschender, da die Auflösung nicht nur eher zusammenhanglos zu den erfahrenen Infos eingeleitet wird - was an sich ja ganz okay ist, immerhin war das trotzdem ein sehr kreativer und schlauer Move unserer Protagonistin - sondern auch absolut langweilig und ohne großen Plottwist ist. Gerade da die Idee für die Geschichte mal was anderes ist, erhofft man sich einfach eine komplexere und nicht so ausgelutschte Lösung, die wirklich innovativ und oder schockierend ist. Nichtsdestotrotz sind die Charaktere dabei ganz in Ordnung und tatsächlich stellenweise auch relativ gut ausgearbeitet. Insgesamt also ein unglaublich flüssig geschriebener Thriller mit einer coolen Idee, den man wirklich gern liest, der allerdings nur ein eher schwächeres Ende hergibt, was die Gesamtwertung des Buches dann natürlich etwas runterzieht.

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  • 2 Sterne

    Books have a soul, 15.02.2021

    Jugendthrillern kann ich allgemein sehr viel abgewinnen, bisher habe ich da gute Erfahrungen gemacht. Der Klappentext klang vielversprechend und ich habe mir jede Menge Spannung und Miträtseln erhofft. Auch das Cover sticht sofort ins Auge und ist gut mit Titel und Inhalt abgestimmt.

    Mir gefällt die wechselnde zeitliche Perspektive, in der die Geschichte erzählt wird, sehr gut. Allerdings hätte ich mir hier stellenweise eine kurze Überschrift dazu gewünscht, damit der Übergang noch etwas deutlicher ist. Der Schreibstil ist einfach gehalten und lässt die Seiten verfliegen, man kann gut ins Geschehen eintauchen. Im Grunde kann die Autorin einnehmend schreiben, doch das reicht nun mal nicht immer.

    Gerade bei Thrillern ist mir der Bezug zu den Figuren nicht ganz so wichtig, weil es mehr um das Gesamte an sich geht, was allerdings schwierig wird, wenn der Thriller eher einem Drama-Teenie-Roman entspricht. Hier ist es mir schwer gefallen, mich richtig hineinzufühlen, weil ich die Protagonistin einfach gar nicht leiden konnte und es zudem durchwegs an Spannung fehlte. Es werden viele Themen behandelt, die man teilweise aus seiner eigenen Jugend kennt, die man auch nachvollziehen kann und mir hat gut gefallen, dass diese von der Autorin ganz geschickt eingebaut wurden, und doch fand ich die Umsetzung einfach zu unausgereift. Vor allem lag der Fokus zu sehr auf Teenager-Problemen. Fiona ist nicht nur unsympathisch, sie ist ein sehr spezieller Charakter. Auf der einen Seite besitzt sie überhaupt kein Selbstwertgefühl, ist sehr naiv, hängt sich immer an andere, lässt sich sehr leicht beeinflussen und macht, was man ihr sagt. Auf der anderen Seite ist sie aber auch absolut egoistisch und kreidet anderen gerne an, was sie selbst nicht besser macht. An und für sich kann ein solches Verhalten schon auf eine 17-jährige zutreffen und ich weiß auch, was die Autorin mit der Prota erreichen wollte, aber das ist bei mir leider nicht angekommen. Mir fehlte in der Geschichte eine Entwicklung. Da passiert bei dieser Figur bis zum Schluss eigentlich gar nichts, es dreht sich gefühlt alles im Kreis, und man ist durchaus schon mal genervt. Am Ende wird dann eine Wendung einfach so hingeknallt, ohne den Weg dahin zu erkennen, so habe ich es zumindest empfunden.

    Der eigentliche Handlungsstrang der Geschichte, die Suche nach den verschwundenen Jugendlichen, ging irgendwie immer wieder total unter. Stattdessen wurden mir zu sehr die nebensächlichen Probleme von Fiona in den Vordergrund gerückt. Mir fehlten komplett die Nachforschungen, Ermittlungsarbeit, das Miträtseln. Von Zeit zu Zeit wird mal wieder ein Brocken in diese Richtung hingeworfen, aber dann geht es in meinen Augen wieder nur um Nebensächlichkeiten. Leider fehlt es dadurch durchwegs an Spannung. Ein paar Geheimnisse werden auch nur nebenbei mal angehaucht, aber auch die machen nicht so richtig neugierig oder sie sind viel zu offensichtlich. Von Lügen aufdecken habe ich nicht viel gemerkt, das war alles ziemlich lahm. Erst sehr spät kommt mal kurz ein bisschen Unbehaglichkeit auf, doch wieder nur ganz kurz angerissen, fast sofort war dieses Gefühl wieder verschwunden. Das Buch hat sich weiter relativ spannungslos bis zum Finale hingezogen. Zugegeben am Ende war ich kurz überrascht, aber der Weg dorthin hätte so viel Potenzial gehabt, das einfach verschenkt wurde. Wo waren die geheimnisvollen Figuren, denen man nicht traut und deren Geheimnisse man ergründen möchte? Es gab schlicht keine großen Ermittlungen, ich selbst hatte nichts zum Mitdenken, keine Verdächtigen, es gab keine großen Wendungen oder Erkenntnisse. Hier hat der komplette Thrill gefehlt und auch der Schluss konnte das nicht ändern.

    Fazit
    Wer zuletzt lügt klang absolut vielversprechend und ich liebe eigentlich solche Geschichten total. Geheimnisse, Intrigen, Spielchen, natürlich alles in etwas softerer Form, da es ein Jugendbuch ist, doch von Psychothriller habe ich hier absolut überhaupt nichts wahrgenommen. Das Buch erzählt die Story aus Fionas Sicht in unterschiedlichen zeitlichen Episoden. Diese Aufteilung war an und für sich gut angedacht, dadurch sollte auch Spannung aufkommen, nur war dies leider bei mir überhaupt nicht der Fall. Warum habe ich das Buch nicht abgebrochen? Nun, die Autorin hat eine tolle Grundidee genommen und ihr Schreibstil ist leicht und einnehmend, da habe ich einfach immer weitergehofft, dass plötzlich Wendungen kommen, dass Spannung aufkommt und ich wollte auch unbedingt wissen, was ist denn nun mit den beiden verschwundenen Jugendlichen passiert? Im Prinzip hat mir wie gesagt die Idee dazu super gefallen und selbst das Ende war nicht schlecht gewählt, nur der Weg dahin war leider schlecht umgesetzt. Ich bin es gewohnt, dass ich solche Bücher kaum aus der Hand legen kann, weil ich miträtsle, meine eigenen Verdächtigen oder Mutmaßungen anstelle, was passiert sein könnte. Das fehlte mir hier komplett. Der Hauptstrang gerät immer wieder in den Hintergrund und wird überlagert vom Teenie-Alltag und den Problemen der Protagonistin. Diese empfand ich dazu noch absolut unsympathisch, was meine Euphorie nicht besser gemacht hat. Jasper und Beau waren an sich interessant gewählte Charaktere, doch leider wurde auch hier ganz viel Potenzial verschenkt. Wer gerne einen netten Roman über zwei verschwundene Jugendliche inmitten eines Teenager-Alltags lesen möchte, der kann durchaus seine Freude an diesem Buch finden. Da ich aber einen Jugend-Psychothriller erwartet habe, mir der Thrill aber komplett gefehlt hat, kann ich persönlich keine Empfehlung geben und vergebe daher auch nur 2 Sterne.

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