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  • 5 Sterne

    15 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 30.11.2016

    Als eBook bewertet

    "Winterrosenzeit" von der Autorin Ricarda Martin ist ein sehr berührendes Buch, das uns in die Vergangenheit entführt. Wir befinden uns im Nachkriegseuropa und diese Geschichte zeigt uns, dass eine große Liebe alles überwinden kann, auch die Schrecken der Vergangenheit.

    Unsere Geschichte beginnt im Jahr 1965 in Süddeutschland. Wir lernen Hans-Peter, einen Jurastudenten kennen. Hans-Peter hat wochenlang auf dem Bau geschuftet, um sich einen großen Traum zu erfüllen. Er will zum einem Konzert der Beatles nach England reisen, um seine Idole endlich einmal live zu erleben. Auf seiner Reise nach Blackpool lernt er die hübsche Ginny kennen. Zusammen mit ihr und ihren Freunden erlebt er ein unvergessliches Konzert. Anschließend fährt er mit Ginny und ihren Freunden nach London und lernt hier das London der 60er Jahre kennen. Das ist kein Vergleich zu Deutschland. Hans-Peter verliebt sich nicht nur in Ginny, sondern auch in das Land. Ginnys Vater ist Deutschland, er war in der Nazizeit inhaftiert und hat Deutschland verlassen. Hier in England hat er sich mit einer Rosenzucht einen großen Namen gemacht. Ginny befürchtet jedoch, dass ihre Familie der Verbindung zu Hans-Peter ablehnend gegenüberstehen wird. Wieder zuhause in Deutschland willl Hans-Peter endlich wissen, wer sein leiblicher Vater ist und macht eine furchtbare Entdeckung. Hat die Liebe zu Ginny jemals überhaupt eine Chance?

    Schon lange habe ich kein Buch mehr gelesen, das mich so berührt hat. Der Schreibstil der Autorin ist wirklich außergewöhnlich. Man kann sich die Unterschiede zwischen den einzelnen Gebieten zu der damaligen Zeit so gut vorstellen. Peters zuhause, hier scheint die Zeit noch etwas stehen geblieben zu sein. Hans-Peter ist ja ein äußerst sympathischer Progatonist, der mir dann schrecklich leid getan hat. Es war schwer für ihn, mit den ganzen Dingen umzugehen und das ist ja auch verständlich. Ich hatte an manchen Stellen beim Lesen direkt Gänsehautfeeling, so spannend und berührend war die Geschichte. Und dann Ginny. Eine bezaubernde junge Dame, die ihre Rosen über alles liebt. Ich sehe sie vor mir, wie sie sich liebevoll um alles kümmert. Und dann ziehen hier diese dunklen Wolken am Horzizont auf. Und man glaubt, sie fast nicht mehr vertreiben zu können. Es war für die Menschen eine schwierige Zeit.

    Der Autorin ist wieder ein absolutes Lesehighlight belungen. Eine Geschichte, die den Leser wirklich sehr berührt und auch zum Nachdenken anregt. Eine Wahnsinnsgeschichte für spannende, unterhaltsame und gefühlvolle Lesestunden. Selbstverständlich vergebe ich gerne 5 Sterne.

    Das ansprechende Cover passt wunderbar zur Geschichte.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HK., 27.11.2016

    Als eBook bewertet

    "Wenn Vergangenheit die Zukunft berührt"

    Wochenlang hat der Jura Student Hans- Peter in den Semesterferien auf dem Bau geschuftet , um sich seinen Traum vom Beatles Konzert in Blackpool zu erfüllen .

    Endlich ist der langersehnte Tag da und H. Peter kann die Enge des kleinen süddeutschen Dorf , Kirchheim unter Teck , in dem er mit seiner Mutter und dem übellaunigen Stiefvater lebt , für ein paar Tage verlassen .

    Wie viele andere junge Leute auch , liebt H. Peter die Musik der neuen jungen Band aus Großbritannien,die Beatles . Er würde am liebsten den ganzen Tag ihre Schallplatten hören . Sehr zum Ärger seines Stiefvater, der meint , dass diese Hottentotten Musik , Gammler Klamotten (Jeans) und lange Haare, die bis ans Ohr reichen ,der Untergang der Menschheit sind . Als Sohn des Bürgermeister sollte H. Peter sich als Vorbild der Jugend zeigen und nicht als Gammler . Früher hätte es so etwas nicht gegeben, da herrschte noch Ordnung und Moral …. Auf der Alb da liebt man die deutsche Volksmusik die hat wenigstens eine lange Tradition . Das Yeah , Yeah , yeah der langhaarigen Gammler aus dem Ausland brauch hier keiner . Wenn es doch mal eine Party gibt , dann singen Peter Kraus , Gitte , Gus Backus und Conny Froboess um die Wette .

    Jetzt würden die Alten hinter seinem Rücken über ihn tuscheln , wegen seinem Sohn , den das Studium immer mehr zum Gammler macht , meint Bürgermeister Kleinschmidt zu seiner Frau Hildegard. Hildegard hatte ihn damals nach dem Krieg , als ihr Martin von der Ostfront nicht heimkehrte und sie mit ihrem kleinen Sohn Hamburg verlassen musste , auf der Alb bei Cousine Doris kennen gelernt.Kurze Zeit später war sie Frau Wilhelm Kleinschmidt. Gut versorgt , ein Dach über dem Kopf und einen Mann den sie verwöhnen durfte .Selbst H. Peter wurde adoptiert , klein und lieb wie er war .

    Lang ist es her und H. Peter fragt seine Mutter immer öfter nach seinem richtigen Vater , wenn er mal wieder die Schimpfereien seines Stiefvater über sich ergehen lassen musste . Hildegard macht jedoch ein Geheimnis aus H. Peters Vater und schweigt lieber , als das sie über ihren Martin redet. Er ist halt gefallen an der Ostfront, gefunden wurde er aber nie .

    Einen Tag nach seinem 22. Geburtstag und einem riesigen Krach mit Kleinschmidt geht es für H. Peter los Richtung Blackpool. Daumen hoch am Straßenrand , reist er trampend von der Alb in Süddeutschland, nach Großbritannien. Mit viel Glück hat er es fast bis nach Blackpool geschafft . Eine Clique von jungen , befreundeten Leuten aus England , nimmt ihn den Rest des Weges mit . H. Peter freut sich riesig über die neuen Bekanntschaften. Am schönsten findet er, dass Ginny dabei ist . Zwischen den beiden funkt es gewaltig, das Knistern ist nicht zu übersehen und sorgt nicht nur für Begeisterung bei Ginnys Freunden .

    Das Konzert und die anschließenden Tage verbringen beide zusammen in London. Es scheint so , als hätten sich zwei Menschen gefunden , die zusammen gehören .

    Im swinging London der 60er ist man offen für Neues . Die multikulturelle Gesellschaft fragt nicht nach der Herkunft . H. Peter wird von fast allen mit offenen Armen aufgenommen .

    Doch was werden die Eltern und Ginnys Granny zu einem Deutschen als Freund sagen ?

    Ginnys Familie hat großen Verluste im Krieg gegen die Deutschen erlitten . Großvater und Onkel sind gefallen. Ihr Vater wurde monatelang im deutschen Gefängnis gefoltert. Um alles aufzuklären wenn Ginnys Eltern Fragen haben , lässt H. Peter seinen richtigen Vater offiziell vom DRK suchen . Er ahnt nicht welche dramatischen Folgen das für ihn und seine Liebe zu Ginny haben wird .

    Zerstört die Vergangenheit ihre Zukunft ?

    -= Fazit =-

    Die Autorin Ricarda Martin hat mit ihrem Roman “Winterrosenzeit” eine Geschichte für Herz und Seele geschrieben .

    Von der ersten Seite an nimmt die gut recherchierte Story der Nachkriegszeit gefangen und bringt die Zeit meiner Kindheit zurück .

    Ein fesselnder Schreibstil , authentisch dargestellte Protagonisten und detailreiche , bildliche Beschreibungen lassen den Leser Teil der Geschichte sein.

    Eine große Portion 60er Lokalkolorit umrahmt die schöne Geschichte und lässt vergessene Erinnerungen aufkommen . Wenn Gitte singt , 🎵 dass sie einen Cowboy als Mann haben will 🎵und Peter Kraus sein 🎵"Sugar , Sugar Baby"🎵 , dann ist das 60 er Jahre Feeling ganz schnell da und die Melodien im Ohr . 🎶

    Ricarda Martin bietet in der Geschichte alle Facetten der damaligen Zeit sehr lebendig dar und scheut sich auch nicht vor hochdramatischer Entwicklung , welche dem Leser den Atem rauben können . Die sie aber jedes mal wieder mit einem Federstreich zum Guten hinführt, so dass auf ein Happy End nicht verzichtet werden muss .

    Für meinen Geschmack manchmal etwas zu viel Dramatik und Zufall aber, dafür wirklich sehr unterhaltsam .

    Ich habe “Winterrosenzeit” sehr gerne gelesen . Es war mein erstes Buch aus der Feder der Autorin , die ich samt ihrem Buch sehr gerne weiterempfehle .

    Ich freue mich schon auf weitere spannende, schöne Bücher von Ricarda Martin .


    Von mir gibt es

    4 Sterne ☆☆☆☆


    Wer gerne Liebesromane mit hochdramatischen Entwicklungen liest , der wird dieses Buch lieben. Eine Geschichte, die berührt und unter die Haut geht .

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    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susi Aly - Magische Momente: Alys Bücherblog, 01.01.2018

    Als Buch bewertet

    Ricarda Martin entführt uns in ihrem neuen Roman wieder in eine stürmische und längst vergangene Zeit. Eine Zeit voller Dramatik, Tränen und Tragik.
    In eine Zeit, in der Menschen noch viel zu erleiden hatten und noch mit den Folgen zu kämpfen haben.
    Wir befinden uns im Jahre 1965.
    Der Roman spielt dabei auf der schwäbischen Alb, aber auch in England. Gerade dieses Zusammenspiel hat mir unglaublich gut gefallen. Gegensätze treffen aufeinander und doch hat man das Gefühl, es ist richtig so.
    Hans-Peter sowie Ginny schwärmen für die Beatles, was vor allem bei Hans-Peter sehr gut zum Ausdruck kommt. Und dann gibt es diesen einen Moment, an dem die Zeit sprichwörtlich stehen bleibt und nichts anderes mehr zählt als ein Blick in ein paar Augen und der Rest der Welt existiert nicht mehr.
    Es ist als falle man vom Himmel und koste von all der Süße, die das Leben bereithält.
    Alles könnte so schön sein und doch tobt mit aller Macht ein Sturm, der alles zu zerstören droht.
    Haben Hans -Peter und Ginny eine Chance oder ist es vorbei noch ehe es begonnen hat?

    Man erfährt hier alles aus der Hand eines personellen Erzählers in der dritten Person. Hans-Peter und Ginny stehen zwar im Fokus und man begleitet größetnteils diese beiden Menschen und doch taucht man auch in das Leben anderer Menschen ein.
    Das sorgt für sehr viel Tiefe, da man hier verschiedene Schicksale erlebt und auch über die Hintergründe nicht im Unklaren gelassen wird. Man begreift das jeder eine Last auf den Schultern trägt und darum auch nie etwas einfach ist.
    Der Schreibstil der Autorin ist sehr fließend, sehnsuchtsvoll und bildreich. Sie legt sehr viel Kraft und Gefühl in ihre Worte. Sie untermalt mit vielen Details die Umgebungen , so das ich mich sofort hineinversetzen konnte. Besonders die Rosenzucht empfand ich als sehr faszinierend und interessant.
    Sie schafft ein Bild, das zunächst recht einfach und sorgsam scheint. Mit der Zeit jedoch begreift und verinnerlicht man, das nichts einfach ist, das es vielschichtig und gewaltig ist. Das die Emotionen unter der Oberfläche darauf warten, herausgelassen zu werden.
    Schmerz, Qual, Wut.
    Sehnsucht, Trauer, Leidenschaft.
    All das fühlt man und noch viel mehr.
    Die Charaktere sind alle sehr gut ausgearbeitet und authentisch. Man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen, mit ihnen fühlen und leiden.
    Besonders herausragend empfand ich Ginny und Hans-Peter. Sie haben mein Herz zum blühen gebracht. Mir Tränen in die Augen getrieben. Mich Höhen und Tiefen druchwandern lassen.
    Beide sind sehr starke und mutige Persönlichkeiten, was man besonders an ihrem Wesen erkennt. Beide wachsen an dem erlebten und man kann nicht anders, als sie zu bewundern.
    Und doch hatte ich stets Angst sie zerbrechen vor meinen Augen an dem Erlebten. An dem, was ihnen das Leben an Prüfungen auferlegt.
    Es ist schwer, es ist schmerzvoll und von Dunkelheit durchzogen.
    Fiona war für mich dabei ein echter Lichtblick. Sie hat ein Lächeln und somit Leichtigkeit hineingebracht. Da es doch etwas schwere Kost ist, habe ich es sehr genossen und eine Fiona brauch so ein Roman einfach.
    Auch mit Susanne habe ich sehr mitgefühlt und gelitten, sie hat einen ganz besonderen Platz und droht doch bei allem unterzugehen.

    Größenteils empfand ich diese Geschichte als sehr vorhersehbar. Dennoch konnte die Autorin mit ihren Wendungen punkten. Es gelang ihr tatsächlich noch mich zu überraschen, womit ich ehrlich gesagt nicht gerechnet hätte.
    Es ist eine ziemlich komplexe Geschichte, mit einem Hintergrund der schmerzlich und tragisch ist, aber auch zeigt wozu Menschen in der Lage sind, wenn es um alles oder nichts geht.
    Freundschaft und Liebe spielt hier eine sehr große Rolle. Aber auch Verzicht, Loyalität und Treue.
    Es gab zwar einige Aspekte, die ich nicht immer ganz verstehen konnte, aber es gelang mir, mich ein Stück weit hineinzuversetzen.
    Besonders das Ende empfand ich als sehr spannungsgeladen und explosiv. Fast sogar zu sehr. Am Ende des Buches hätte ich mir nicht ganz so viel gewünscht. Es hat zwar gut harmoniert und konnte mich zufrieden stellen, die Glaubwürdigkeit kam jedoch dabei etwas abhanden. Es ging einfach zu schnell und war etwas übereilt, was ich doch als sehr schade empfand.
    Trotz allem konnte mich diese Geschichte wirklich packen und vollkommen abtauchen lassen.

    Schlussendlich ist Ricarda Martin ein toller Roman voller Tragik und Dramatik gelungen, der zeigt wie weit Geheimnisse reichen können.
    Das es nicht wichtig ist wer man ist, sondern wofür man einsteht und das es immer Wege gibt, um seine Träume zu leben.

    Fazit:
    Ricarda Martin zeigt auch mit ihrem neuen Roman wieder, wie dramatisch und packend sie schreiben kann. Ein Liebesroman gekoppelt mit längst vergangenen Zeiten und vielen Geheimnissen.
    Man versinkt, taucht wieder auf. Liebt, lacht und leidet.
    Ein Roman der so viel erzählt und noch mehr gibt.
    Man versinkt in eine Welt, die alles fordert und nimmt, aber auch für Lichtblicke und Faszination sorgt.
    Komplex, wendungsreich und emotional.
    Fans von Lucinda Riley oder Kate Morton werden diesen Roman lieben.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina M., 06.12.2016

    Als eBook bewertet

    Ricarda Martin ist eines der Pseudonyme von Rebecca Michéle, die in Süddeutschland lebt und neben historischen (Liebes-)Romanen auch Krimis und Familiengeschichten schreibt.
    Das Cover mit den gelben Rosen auf einem handgeschriebenen Brief (?), dazu der Titel im gleichen Gelb gehalten, ist sehr auffällig und passt gut zum Inhalt.
    Die Geschichte von Hans-Peter und Ginny ist flüssig und spannend geschrieben. Der Ort wechselt zwischen den beiden Ländern, so dass die Zeit der 60iger sowohl im deutlich fortschrittlicheren England als auch im verklemmten Deutschland lebendig wird. Ich fühlte mich sofort zurück versetzt in meine ersten Lebensjahre. Und auch, wenn ich in den 60igern zu jung für die "Beatles" war, kann ich das Konzert in Blackpool gut nachempfinden.
    Nicht nur die beiden Hauptprotagonisten, auch die weiteren Charaktere werden sehr gut beschrieben. Zu vielen Szenen setzte sofort das Kopfkino ein.
    Ein Wermutstropfen ist für mich, dass die Handlung zum Ende des Romans dann doch etwas unglaubwürdig wird. Sehr schade, denn die Idee an sich ist ausgezeichnet.
    Da das Lesevergnügen dadurch nur etwas gemindert wurde, gibt es von mir 4 Sterne.

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  • 3 Sterne

    Brigitte S., 22.10.2021

    Als Buch bewertet

    Der junge Deutsche Hans-Peter verliebt sich auf einem Beatles Konzert in die Engländerin Ginny.
    Doch was nicht darf, darf auch nicht sein. Hans – Peter erfährt nun auch die Wahrheit über seinen Vater, von dem er angenommen hat, das er im Krieg gefallen ist. Und was wird nun aus der Liebe?

    Dieses Buch hat mich hin- und her gerissen. Es ist rührend, emotional, manchmal sogar brutal, spannend und doch voller Liebe. Ich bin von dem Schreibstil von Ricarda Martin ganz begeistert und die Geschichte ist wirklich bis zum Ende spannend. Sie nimmt einen mit in die Zeit der Beatles, das ist wirklich interessant. Auch die Familien der beiden Liebenden werden mit allen Irrungen und Wirrungen wunderbar beschrieben. Ein wirklich gutes Buch, das ich gerne empfehle.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike G., 22.12.2017

    Als Buch bewertet

    Wir schreiben das Jahr 1965! Die Beatles feiern in England ihre ersten Erfolge und auch in Deutschland beginnen die jungen Leute, sich für die Pilzköpfe, ihre neue Musikrichtung und für das zu interessieren, was damit einhergeht und den Beginn einer neuen Zeit einläutet.
    Doch die ältere, die Kriegsgeneration, wehrt sich vehement gegen das, was sie als "Hottentottenmusik" bezeichnet, der man im besten Falle skeptisch gegenübersteht. Je tiefer die Provinz, umso ablehnender zeigt man sich.
    Das bekommt auch der junge Student der Rechtswissenschaften Hans-Peter aus einem Dorf im Schwäbischen zu spüren, dessen großer Traum es ist, die Beatles live im englischen Blackpool zu erleben. Dafür schuftet er auf dem Bau, - und macht sich gegen den Willen seiner Mutter und des Stiefvaters per Anhalter auf den Weg nach England!
    Dass er dort alsbald in der bezaubernden Ginny die große Liebe finden würde, hätte er sich nie träumen lassen. Doch scheint diese Liebe unter keinem guten Stern zu stehen. Hans-Peter ist als Deutscher für viele Engländer in jener Zeit, denen der von seinen Landsleuten angezettelte Zweite Weltkrieg noch in allen Knochen steckt, eine persona non grata!
    Und als sich dann auch noch herausstellt, dass sein wirklicher Vater keineswegs, wie seine Mutter ihm glauben gemacht hatte, als Soldat der Wehrmacht in Ostpreußen gefallen ist, sondern im Gegenteil ein untergetauchter, ruchloser ehemaliger SS-Mann ist, der auf der Fahndungsliste der Kriegsverbrecher steht und, wie Hans-Peter bei seinen Nachforschungen entdeckt, noch am Leben ist, scheint eine Zukunft mit Ginny ausgeschlossen!

    Um es vorweg zu sagen - die Autorin Ricarda Martin hat mit "Winterrosenzeit" einen hervorragenden Roman voller Dramatik und voller Gefühl geschrieben, der die 60er Jahre so authentisch wieder auferstehen lässt, dass die Generation, die diese Zeit miterlebt hat, sich unwillkürlich zurückversetzt fühlt. Erinnerungen kommen aus der Versenkung hervor, Bilder erscheinen vor dem inneren Auge, die man fast mit Händen greifen kann!
    Für die jüngeren Leser, die die muffigen, prüden 60er nur aus Erzählungen ihrer Eltern oder gar Großeltern kennen, ist es sicher kaum vorstellbar, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass etwa die Jeans ein verpöntes Kleidungsstück waren, oder dass die Moral eines Menschen an seinem Haarschnitt festgemacht wurde.
    Es war die Zeit des braven deutschen Schlagers, der guten, einfallslosen Hausmannskost, junge Männer liefen in Anzügen oder biederen Stoffhosen und sauber geknüpften Hemden ohne jeden Chic umher. Alles Ausländische wurde mit Misstrauen beäugt. Spießbürgertum und nicht hinterfragte Gehorsamkeit den Eltern gegenüber - das war es, was man von den jungen Leuten widerspruchslos erwartete!

    Und dann kommt so einer wie Hans-Peter daher, der seine eigene Meinung vertritt, der aufmüpfig ist und über den Tellerrand schaut! Der muss doch verdorben und komplett missraten sein!
    Da geht der auch noch nach England und verliebt sich in eine Ausländerin! Nein, das ist wirklich unerhört!
    Doch Hans-Peter lässt sich nicht beirren. Nicht nur die Liebe findet er fern seines schwäbischen Dorfes, sondern zu seinem Erstaunen auch ein viel freieres, ungezwungeneres Leben.
    Ja, die Autorin hat Recht: England hat die schweren Nachkriegsjahre bereits Ende der 50er Jahre überwunden, es feiert das Leben, es tanzt und swingt. Die Zukunft gehört der neuen Leichtigkeit, die es in vollen Zügen auszukosten gilt!
    Und diese unter und über der Oberfläche gleichsam brodelnde Atmosphäre ist ebenso plastisch, so fühl- und erlebbar eingefangen, wie die Zeit in Deutschland zwischen dem Anhaften an die alte und dem Aufbruch in eine neue Zeit! Die Autorin schafft es mühelos, den Leser mitten hinein zu katapultieren!

    Mit dem aufrechten Hans-Peter hat Ricarda Martin darüberhinaus einen durch und durch glaubhaften Protagonisten geschaffen, dem die anderen Hauptfiguren in nichts nachstehen!
    Ob es die deutschen oder die englischen Charaktere des Romans sind - man nimmt gleich Anteil an ihrem Leben, an ihren Entwicklungen, fühlt sich angezogen oder abgestoßen, bleibt nie gleichgültig.
    So authentisch, wie die Autorin die Zeit schildert, in der die Romanhandlung angesiedelt ist, so authentisch sind auch die Menschen, die sich in ihr bewegen. Sie wirken vertraut, erinnern an Nachbarn, Freunde, flüchtige Bekannte, deren Nähe man sucht oder denen man lieber aus dem Weg gehen möchte. Fehlerlos ist keiner, falsche Entscheidungen mit verheerenden Folgen treffen nahezu alle von ihnen. Kurz und gut - sie sind wie aus dem Leben gegriffen!

    Auch dem schwierigen und sensiblen Thema Krieg und der Kriegsbewältigung stellt sich Ricarda Martin und beschreibt einfühlsam die Empfindlichkeiten der ehemaligen Feinde, die gerade erst begonnen haben, sich einander anzunähern und dabei immer wieder Rückschläge erleiden, je tiefer man in das Herz eines erschütternden Geheimnisses vordringt, dass die Feinde von einst auf verhängnisvolle Weise verbindet und das wie ein Menetekel über den Köpfen aller, vor allem aber über Hans-Peter und Ginny schwebt und ihrer aller Leben zu zerstören droht.

    Während man zwar entgegen allem Anschein darauf hofft, dass sich für die beiden Liebenden noch ein Weg zueinander auftut, ist die Autorin immer für Überraschungen und unerwartete Wendungen gut! Und so kann man sich bis zum Schluss nicht sicher sein, ob sie den längst lieb gewonnenen Helden aus der Patsche hilft oder ob sie den Ausgang einer Tragödie gewählt hat, die manchem Leser am plausibelsten erscheinen mag, angesichts dessen, was sie trennt.
    Aber um das herauszufinden, sollte man sich das Lesevergnügen gönnen und selbst den Roman aufschlagen!

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike G., 22.12.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wir schreiben das Jahr 1965! Die Beatles feiern in England ihre ersten Erfolge und auch in Deutschland beginnen die jungen Leute, sich für die Pilzköpfe, ihre neue Musikrichtung und für das zu interessieren, was damit einhergeht und den Beginn einer neuen Zeit einläutet.
    Doch die ältere, die Kriegsgeneration, wehrt sich vehement gegen das, was sie als "Hottentottenmusik" bezeichnet, der man im besten Falle skeptisch gegenübersteht. Je tiefer die Provinz, umso ablehnender zeigt man sich.
    Das bekommt auch der junge Student der Rechtswissenschaften Hans-Peter aus einem Dorf im Schwäbischen zu spüren, dessen großer Traum es ist, die Beatles live im englischen Blackpool zu erleben. Dafür schuftet er auf dem Bau, - und macht sich gegen den Willen seiner Mutter und des Stiefvaters per Anhalter auf den Weg nach England!
    Dass er dort alsbald in der bezaubernden Ginny die große Liebe finden würde, hätte er sich nie träumen lassen. Doch scheint diese Liebe unter keinem guten Stern zu stehen. Hans-Peter ist als Deutscher für viele Engländer in jener Zeit, denen der von seinen Landsleuten angezettelte Zweite Weltkrieg noch in allen Knochen steckt, eine persona non grata!
    Und als sich dann auch noch herausstellt, dass sein wirklicher Vater keineswegs, wie seine Mutter ihm glauben gemacht hatte, als Soldat der Wehrmacht in Ostpreußen gefallen ist, sondern im Gegenteil ein untergetauchter, ruchloser ehemaliger SS-Mann ist, der auf der Fahndungsliste der Kriegsverbrecher steht und, wie Hans-Peter bei seinen Nachforschungen entdeckt, noch am Leben ist, scheint eine Zukunft mit Ginny ausgeschlossen!

    Um es vorweg zu sagen - die Autorin Ricarda Martin hat mit "Winterrosenzeit" einen hervorragenden Roman voller Dramatik und voller Gefühl geschrieben, der die 60er Jahre so authentisch wieder auferstehen lässt, dass die Generation, die diese Zeit miterlebt hat, sich unwillkürlich zurückversetzt fühlt. Erinnerungen kommen aus der Versenkung hervor, Bilder erscheinen vor dem inneren Auge, die man fast mit Händen greifen kann!
    Für die jüngeren Leser, die die muffigen, prüden 60er nur aus Erzählungen ihrer Eltern oder gar Großeltern kennen, ist es sicher kaum vorstellbar, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass etwa die Jeans ein verpöntes Kleidungsstück waren, oder dass die Moral eines Menschen an seinem Haarschnitt festgemacht wurde.
    Es war die Zeit des braven deutschen Schlagers, der guten, einfallslosen Hausmannskost, junge Männer liefen in Anzügen oder biederen Stoffhosen und sauber geknüpften Hemden ohne jeden Chic umher. Alles Ausländische wurde mit Misstrauen beäugt. Spießbürgertum und nicht hinterfragte Gehorsamkeit den Eltern gegenüber - das war es, was man von den jungen Leuten widerspruchslos erwartete!

    Und dann kommt so einer wie Hans-Peter daher, der seine eigene Meinung vertritt, der aufmüpfig ist und über den Tellerrand schaut! Der muss doch verdorben und komplett missraten sein!
    Da geht der auch noch nach England und verliebt sich in eine Ausländerin! Nein, das ist wirklich unerhört!
    Doch Hans-Peter lässt sich nicht beirren. Nicht nur die Liebe findet er fern seines schwäbischen Dorfes, sondern zu seinem Erstaunen auch ein viel freieres, ungezwungeneres Leben.
    Ja, die Autorin hat Recht: England hat die schweren Nachkriegsjahre bereits Ende der 50er Jahre überwunden, es feiert das Leben, es tanzt und swingt. Die Zukunft gehört der neuen Leichtigkeit, die es in vollen Zügen auszukosten gilt!
    Und diese unter und über der Oberfläche gleichsam brodelnde Atmosphäre ist ebenso plastisch, so fühl- und erlebbar eingefangen, wie die Zeit in Deutschland zwischen dem Anhaften an die alte und dem Aufbruch in eine neue Zeit! Die Autorin schafft es mühelos, den Leser mitten hinein zu katapultieren!

    Mit dem aufrechten Hans-Peter hat Ricarda Martin darüberhinaus einen durch und durch glaubhaften Protagonisten geschaffen, dem die anderen Hauptfiguren in nichts nachstehen!
    Ob es die deutschen oder die englischen Charaktere des Romans sind - man nimmt gleich Anteil an ihrem Leben, an ihren Entwicklungen, fühlt sich angezogen oder abgestoßen, bleibt nie gleichgültig.
    So authentisch, wie die Autorin die Zeit schildert, in der die Romanhandlung angesiedelt ist, so authentisch sind auch die Menschen, die sich in ihr bewegen. Sie wirken vertraut, erinnern an Nachbarn, Freunde, flüchtige Bekannte, deren Nähe man sucht oder denen man lieber aus dem Weg gehen möchte. Fehlerlos ist keiner, falsche Entscheidungen mit verheerenden Folgen treffen nahezu alle von ihnen. Kurz und gut - sie sind wie aus dem Leben gegriffen!

    Auch dem schwierigen und sensiblen Thema Krieg und der Kriegsbewältigung stellt sich Ricarda Martin und beschreibt einfühlsam die Empfindlichkeiten der ehemaligen Feinde, die gerade erst begonnen haben, sich einander anzunähern und dabei immer wieder Rückschläge erleiden, je tiefer man in das Herz eines erschütternden Geheimnisses vordringt, dass die Feinde von einst auf verhängnisvolle Weise verbindet und das wie ein Menetekel über den Köpfen aller, vor allem aber über Hans-Peter und Ginny schwebt und ihrer aller Leben zu zerstören droht.

    Während man zwar entgegen allem Anschein darauf hofft, dass sich für die beiden Liebenden noch ein Weg zueinander auftut, ist die Autorin immer für Überraschungen und unerwartete Wendungen gut! Und so kann man sich bis zum Schluss nicht sicher sein, ob sie den längst lieb gewonnenen Helden aus der Patsche hilft oder ob sie den Ausgang einer Tragödie gewählt hat, die manchem Leser am plausibelsten erscheinen mag, angesichts dessen, was sie trennt.
    Aber um das herauszufinden, sollte man sich das Lesevergnügen gönnen und selbst den Roman aufschlagen!

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