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  • 4 Sterne

    Lesemaus, 01.11.2021

    Als Buch bewertet

    Lesenswert

    Anne Gesthuysens neuester Roman „Wir sind schließlich wer“ handelt von zwei sehr unterschiedlichen Schwestern aus einer adeligen Familie.
    Pastorin Anne kommt als Vertretung in ein kleines Dorf am Niederrhein. Sie wird dort nicht sehr herzlich empfangen, da sie weiblich, jung und geschieden ist. Ihre Schwester Maria kämpft unterdessen mit eigenen Problemen: Ihr Mann wird verhaftet, danach verschwindet auch noch ihr Sohn Sascha.
    Die Geschichte reißt einen von Anfang an mit und durch die bildhafte Erzählweise fühlt man sich wie vor Ort am schönen Niederrhein. Die Autorin hat einen sehr humorvollen, flüssigen Schreibstil und bringt viel Herzblut in ihre Erzählung ein. Die Charaktere sind sehr individuell und werden sehr empathisch und liebevoll eingeführt. Man bekommt einen tiefen Einblick in ihr Handeln und ihre Gefühlswelt. Es war sehr schön zu lesen, wie alle in der Not zusammengewachsen sind und sich unterstützt haben.
    Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, nur das Ende fand ich nicht so authentisch. Eine klare Leseempfehlung von mir und 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Karola D., 29.11.2021

    Als Buch bewertet

    Das dörfliche, traditionelle Leben am Niederrhein aus der Sicht der jungen Pastorin – humorvoll präsentiert.
    Am Niederrhein in der Gemeinde Alpen kommt die junge, geschiedene Pastorin Anna von Betteray als Vertretung des erkrankten, älteren Pfarrers. Aufgewachsen ist sie zusammen mit ihrer ungleichen, vier Jahre älteren Schwester Maria in Schravelen mit dem standesgemäßen Motto: Adel verpflichtet. Während Anna den Hund Freddy an ihrer Seite weiß, verkuppelt die standesbewusste Mutter ihre Tochter Maria mit einem Grafen. Dieser wird jedoch wegen Steuerhinterziehung verhaftet, der elfjährige Sohn verschwindet und das mit Alkohol durchtränkte Leben von Maria bricht scheinbar zusammen. Tante Ottilie aus dem Seniorenstift Burg Winnenthal spielt überall eine Vermittlerrolle in der Familie und im Dorf. Schließlich weicht die Skepsis der Bürger von Alpen gegenüber der neuen Pastorin, hilft sogar bei der Suche des vermissten Jungen und auch die Familie findet sich wieder stimmungsvoll vereint.
    Aus der Heimat der Autorin mit Witz und Lokalkolorit schwungvoll erzählt.

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  • 4 Sterne

    lamanda, 03.11.2021

    Als Buch bewertet

    Geschichte um zwei adelige Schwestern

    Anne Gesthuysen schreibt in ihrem neuen Buch „Wir sind schließlich wer“ über die zwei adeligen Schwestern Anna und Maria. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein:
    Anna ist evangelische Pastorin, verliebte sich immer in die falschen Jungs und wurde von der Mutter eher benachteiligt. In Rivalität zu ihr steht Maria, die immer schon im Vordergrund stand und einen Grafen heiratete. Als Marias Mann verhaftet wird und ihr Sohn verschwindet, nähern sich die Schwestern wieder an, um gemeinsam den Jungen zu finden.
    Zudem geht es um Annas Probleme mit ihrer neuen Stelle als Pastorin, denn auch hier ist nicht immer alles einfach, da die Gemeindemitglieder sie zunächst nicht akzeptieren.
    Das Buch behandelt viele verschiedene Themen, besonders steht auch der Lokalkolorit vom Niederrhein im Vordergrund. Ich hatte bislang noch kein Buch von Anne Gesthuysen gelesen, aber der Schreibstil ist flüssig und man kann der Geschichte gut folgen. Ein guter Einstieg in weitere Bücher der Autorin.

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  • 4 Sterne

    Tintenherz, 18.01.2022

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist mit der Rückenansicht zweier Mädchen passend zur Thematik gestaltet.

    Der Schreibstil liest sich leicht verständlich und angenehm flüssig. Die Handlung um die adelige Familie von Betteray wechselt ab und zu in die Vergangenheit.

    Anna, die sich als Aschenputtel im Schatten ihrer Schwester Marie behaupten muss, nimmt eine Vertretungstelle als Pastorin in einem kleinen Dorf am Niederrhein an. Mit Rat und Tat nimmt sie sich der Probleme der Dorfbewohner an und hat für jede Situation die richtige Lösung. Ein Hilferuf ihrer Familie lässt Anna auf Hochtouren laufen.

    Die Geschichte wird humorvoll, leise und eindringlich erzählt. Der Zusammenhalt in der Familie wird hier groß geschrieben. Jeder ist im Notfall für den anderen da. Auch wenn die beiden Schwestern nichts gemein haben, halten sie trotz allem zusammen.

    Fazit:

    Ein leiser Roman, der zum Nachdenken anregt!

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  • 3 Sterne

    buchmachtkluch, 07.11.2021

    Als Buch bewertet

    Arm, evangelisch, geschieden …
    … so charakterisiert sich Anna, die vertretungsweise die Pfarrstelle in Alpen am Niederrhein übernimmt. Laut ihres Nachnamens von Betteray ist sie adliger Herkunft, wenn auch nur niederrheinischer Etagenadel. Aber „Wir sind schließlich wer“, und davon sind ihre Mutter und deren Vorzeigetochter und Annas Schwester Maria fest überzeugt. Letztere ist standesgemäß und offenbar erfolgreich unter die adlige Haube gekommen. Anna hält von diesem adligen Gedöns wenig. Sie hat trotz Adelstanzstunden und der Kennenlernaktion „Adel auf dem Radel“ der Verkupplung mit Graf Maximilian Konstantin Petrus Maria von Egmond zu Anholt widerstanden. Ihre bürgerliche Ehe ist in die Brüche gegangen, schlimmer noch, sie – aus erzkonservativem katholischem Elternhaus – ist konvertiert und evangelische Pfarrerin geworden. „Du bist die Kuh, die immer quer im Stall steht“ - Maria könnte es nicht treffender sagen. Und so trifft Anna in ihrer alten Heimat auf Argwohn und Widerstand. Da tröstet es auch nicht, wenn Tante Ottilie als pragmatische rheinische Frohnatur meint, die Leute würden sie mögen, hätten es aber selbst noch nicht gemerkt. Derweil funktioniert der dörfliche Flurfunk bestens, und Anna werden wahlweise diverse intime Verhältnisse angedichtet: mit dem bei Mutti wohnenden LKA-Beamten, dem Bestatter und mit Martinchen, dem eigentlich schwulen Postboten. Aber Homosexualität kennt man am Niederrhein nicht, Schwule gibt’s erst ab Duisburg.
    Bis hierhin ist der Roman von Anne Gesthuysen höchst amüsant zu lesen. Die versammelten Charaktere, verschrobenen Traditionen, religiösen Attitüden (der Wallfahrtsort Kevelaer ist nicht weit entfernt) und kolportierten Anekdoten sind absolutes Lesevergnügen. Die Verhaftung des adligen Lebemanns und seines Zeichens Marias Göttergatten Gottfried von Moitzfeld und die augenscheinliche Entführung ihres elfjährigen Sohnes Sascha sind das Vehikel, um das Trugbild aus den Fugen geraten zu lassen und die brüchige, desolate Fassade des Standesdünkels einzureißen. Mir erscheint das aber gleichzeitig wie ein Bruch im bis dahin sehr gelungenen Erzählfluss und -stil. Irgendwie passt plötzlich eines nicht mehr so recht zum anderen. Zwar werden hier die Risse im Familienverbund und die Scheinheiligkeiten seziert, aber das eigenartige Verhalten, der Dilettantismus, das Tohuwabohu und die Ungereimtheiten bis hin zur Rettungsaktion auf dem Rhein sind für mich allzu unglaubwürdig und nicht nachvollziehbar. Da wird der Bogen der Fiktionalität doch über Gebühr überspannt. Auch wenn die Alpener angesichts der bedrohlichen Situation ungewohnten Zusammenhalt zeigen, vermisse ich die Schrulligkeit des ersten Teils des Romans, der jetzt eher in Richtung Slapstick und nicht ganz ernst zu nehmendem „Krimi“ abdriftet.

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  • 3 Sterne

    Sophie, 08.12.2021

    Als Buch bewertet

    Unterhaltsam, aber mit weniger Tiefgang als erwartet

    „Wir sind schließlich wer“ von Anne Gesthuysen brilliert mit einer überaus ungewöhnlichen und dadurch hochinteressanten Protagonistin: Anna von Betteray entstammt einer katholischen Adelsfamilie, hat sich aber für eine Laufbahn als evangelische Pfarrerin entschieden und mischt nun das kleine Dörfchen Alpen auf, in dem das Wort „Privatleben“ ein Fremdwort zu sein scheint. Was zunächst wie eine klassische Familienkomödie klingt, bekommt bald ernstere Züge, ist darin aber nicht konsequent und bleibt dadurch eher mittelmäßig.

    Anna hat keine leichte Stellung an ihrem neuen Arbeitsplatz, denn im Dorf zerreißt man sich das Maul über sie und hätte lieber den alten Herrn Pfarrer zurück. Auch ihre Familie lässt sie gehörig spüren, dass sie die Erwartungen (einen Adligen heiraten und die Füße stillhalten) nicht erfüllt. Und dann ist da noch ein dunkles Trauma in Annas Vergangenheit, das ihr Leben gewaltig aus der Bahn geworfen hat. Einzig ihr Neffe Sascha ist ein echter Lichtblick für sie – bis er eines Tages spurlos verschwindet und sie bei der Suche nach ihm den unliebsamen Kontakt mit ihrer Familie intensivieren muss. Dabei kommt so einige schmutzige Wäsche ans Tageslicht …

    In „Wir sind schließlich wer“ geht es viel um Status, gesellschaftliche und familiäre Erwartungen, Verpflichtungen und Vorurteile. Der Ansatz zur Diskussion dieser Themen ist klug gewählt, denn Anna sitzt irgendwie zwischen allen Stühlen und ist dadurch eine ausgesprochen interessante Figur. Jedoch wird das leider ein wenig dadurch zunichte gemacht, dass das Buch viel mit flachem Humor und stereotypen Figuren arbeitet. Da sind die Klatschbasen aus dem Dorf, die Anna auf völlig überzogene Weise ständig irgendwelche Affären unterstellen, die adlige Mutter, die die Nase unfassbar weit oben trägt, der unsympathische Graf von und zu, der natürlich auch Steuern hinterzieht, und die rigorose, aber herzensgute alte Tante, die alle Fäden in der Hand hält. Dieses Figureninventar sorgt, zusammen mit einigen eher unglaubwürdigen Entwicklungen und der ständigen Präsenz eines möglichen Love Interest, dafür, dass das Buch vor allem gegen Ende doch stark in Richtung Familienkomödie abgleitet.

    Das ist ein wenig schade, denn die Autorin hat einen sehr angenehm lesbaren Stil und hat mit Anna eine wirklich vielschichtige und nahbare Protagonistin mit viel Potenzial erschaffen. „Wir sind schließlich wer“ ist ein durchaus unterhaltsames Buch, bleibt aber deutlich hinter den Erwartungen zurück, die es zu Beginn geschürt hat.

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  • 3 Sterne

    Vanessa W., 05.12.2021

    Als Buch bewertet

    Die junge Pastorin Anna Betteray übernimmt erstmals eine Gemeinde in ihrer Heimat am Niederrhein. Dies gestaltet sich schwieriger als gedacht, da die Dorfbewohner ihr ziemlich ablehnend gegenüberstehen, ist sie doch eine Frau, viel zu jung, adlig und obendrein noch geschieden! Auch privat geht es drunter und drüber: Ihr Schwager wird verhaftet, ihr kleiner Neffe verschwindet spurlos, sie muss erkennen, dass ihre Schwester ernsthaft krank ist und Hilfe benötigt und dass in ihrer Familie viel zu viele Dinge viel zu lange unausgesprochen blieben ... doch so schwierig diese Situation und diese Zeit auch sind, so sehr bieten sie gleichzeitig die Chance für eine Klärung, einen Neuanfang, für Zusammenwachsen und Zusammenhalt ...

    ******

    Ich hatte mich sehr auf "Wir sind schließlich wer" gefreut, da ich Anne Gesthuysen eigentlich sehr gerne lese. Diesmal bleibe ich erstmals etwas zwiegespalten und enttäuscht zurück ...

    Positiv sind der flüssige, stets angenehm zu lesende Stil, Gesthuysens feinfühlige, warmherzige und humorvolle Erzählweise. Man liest sie einfach gerne, fühlt sich sofort wohl mit Figuren und Schauplätzen, lebt und erlebt die Geschichten mit.

    Diesmal sind allerdings nicht alle Figuren gleichermaßen gut gelungen, sind sie nicht allesamt hundertprozentig authentisch. Dies gilt insbesondere auch für den Wandel, den die eine oder andere Figur durchmacht.

    Es wurden viele Themen aufgegriffen, allen voran Ehe- und Familienprobleme, Süchte, die Problematik rund um Anna und ihren Beruf, Vorurteile etc, auch Homosexualität ... mancher Leser wird sagen, dass der Roman für sie oder ihn dadurch noch interessanter oder kurzweiliger wurde; mir persönlich waren es diesmal aber etwas zu viele Themen und Problematiken, von denen längst nicht alle vertieft behandelt, sondern zu viele lediglich angekratzt, nicht aber aufgelöst wurden.

    Manches wirkt allzu konstruiert, an anderen Stellen stellten sich Längen beim Lesen ein.

    Insgesamt blieb Anne Gesthuysen diesmal leider hinter ihren Möglichkeiten zurück, sodass auch das Potenzial dieses Romans leider nicht ganz ausgeschöpft wurde.

    Abgesehen von diesen Kritikpunkten ist es aber eine Familiengeschichte mit einem gewissen Wohlfühlfaktor, die man durchaus zwischendurch lesen kann.

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  • 3 Sterne

    nicigirl85, 08.01.2022

    Als Buch bewertet

    Titel: Wenn Familienbande reißen...

    Ich habe bisher alle Bücher der Autorin mit großer Begeisterung gelesen und freute mich nun sehr auf dieses Exemplar. Leider bekam ich nicht das, was ich mir erhofft hatte.

    In der Geschichte geht es um die evangelische Pastorin Anne, die das schwarze Schaf in der Familie ist. Sie hat den falschen Beruf, ist geschieden und hat nicht mal ein Kind. Das kann ihre adelige Familie nicht wirklich akzeptieren. Als ihre große Schwester in Schwierigkeiten gerät, ist Anne da für sie. Wird das alles gut gehen?

    Der Roman spielt sowohl in der Gegenwart als auch in der nicht allzu fernen Vergangenheit ab 1996, einer Zeit, in der ich ebenfalls Kind war.

    Der Fokus liegt nicht auf der dargestellten Zeit, sondern auf Familie von Betteray, die mit vielen Familienmitgliedern und Problemen geschlagen ist und da sind wir auch schon bei dem Problem, welches ich mit dem Buch hatte.

    Während die Grundidee wirklich toll ist mit Anna, dem schwarzen Schaf der Familie, mit der man sich auch oft identifizieren kann, so chaotisch ist das Ganze drum herum. Für meinen Geschmack war die Geschichte einfach viel zu überfrachtet mit Ereignissen, die nicht das Vorankommen der Handlung fördern, sondern fast schon nervten. Es geht einfach alles schief, was schief gehen kann. Das kann ja durchaus unterhaltsam sein, aber wenn man als Leser alles schon vorher erahnen kann, dann war es zumindest für mich langweilig und zu vorhersehbar.

    Ich denke einfach die vielen, teils guten Ideen, hätte die Autorin in mehr als ein Buch packen sollen und nicht alles in einem. Als Leser hofft man bei den vielen Ereignissen auch irgendwann mal auf Lösungen, bekam aber immer noch mehr Probleme serviert und erst auf den letzten Seiten klärt sich dann alles super fix auf, was dann wieder alles zu plötzlich war.

    Fazit: Durchaus unterhaltsam, aber in meinen Augen der schlechteste Roman der Autorin. Das kann sie so viel besser und hat sie mit allen Vorgängern auch mehr als bewiesen. Von mir daher nur bedingt eine Leseempfehlung.

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  • 3 Sterne

    Bücherfreundin, 26.01.2022

    Als Buch bewertet

    Anne Gesthuysen erzählt in ihrem neusten Roman "Wir sind schließlich wer" die Familiengeschichte der jungen Pastorin Anna, die sich nicht nur in ihrer neuen Gemeinde durchsetzen muss, sondern auch mit den Problemen innerhalb ihrer Familie auseinandersetzen.

    Anna entspricht als geschiedene junge Frau und ihrer adeligen Herkunft so gar nicht dem klassischen Bild einer Pfarrerin und so wird sie von den Bewohnern ihrer neuen Gemeinde eher skeptisch betrachtet wird.

    Gleichzeitig hat ihre Schwester mit einer handfesten Krise zu kämpfen, als ihr Mann plötzlich wegen Steuermanipulationen ins Gefängnis kommt. Sie hat bisher ein wohlbehütetes Leben einer reichen Ehefrau geführt, die sich sehr nach dem schönen Schein verhält. In dieser Situation verschwindet auch ihr kleiner Sohn, was zu weiteren Schwierigkeiten führt. Anna und ihre Familie müssen endlich lernen ehrlich miteinander umzugehen und sich zu akzeptieren. Schließlich zählt am Ende nicht der schöne Schein, sondern das Familie in Notsituationen tatsächlich zusammenhält.

    Durch immer wieder eingestreute Rückblenden auf die Vergangenheit der Familie lernen wir die beiden Schwestern näher kennen und können das jetzige Verhalten besser nachvollziehen.

    Zwar gefiel mir der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit recht gut, aber insgesamt kommt mir die Geschichte irgendwie nicht ganz zu Ende gedacht vor. Gerade bei dem Ende hatte ich das Gefühl, dass das Buch irgendwie mittendrin "abgebrochen" wurden ist oder das es krampfhaft zum Schluss gebracht werden musste. Dadurch konnte mich das Buch leider nicht so wirklich überzeugen, obwohl der Klappentext echt Potential gehabt hätte. Insgesamt hat es für mich zu viele Schwächen, als das ich das Buch wirklich empfehlen kann.

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  • 3 Sterne

    Isabell, 29.10.2021

    Als Buch bewertet

    Leider hat mich dieser Roman, der von mir sehr geschätzten Autorin, nicht so überzeugt

    Anna von Betteray übernimmt vertretungsweise die Stelle des erkrankten Pastors in der Gemeinde Alpen am Niederrhein. Als sie Mitte Dreißig, geschieden und mit Hund dort auftaucht, heißt sie die Gemeinde nicht gerade herzlich willkommen. Während sie versucht in der Gemeinde Fuß zu fassen und auch neuen Schwung in das Gemeindeleben zu bringen, wird das Leben ihrer Schwester Maria, die adelig vermögend verheiratet ist, auf links gedreht. Weil der Schein und die Außenwirkung Annas Mutter und auch Maria so wichtig ist, zerbricht das fragile Gebäude von Familie und es kommen viele Geheimnisse auf den Tisch. Anna versucht zu vermitteln und zu helfen.

    Mir gefällt der Schreibstil der Autorin sehr, aber nachdem ich „Wir sind doch Schwestern“ absolut genial fand, habe ich mich mit ihrem neuesten Roman schwerer getan. Pluspunkte waren die Sprache der Menschen am Niederrhein, obwohl sie manchmal mir zu aufgesetzt wirkte und insbesondere gefielen mirdie Szenen, in denen Anna professionelle Seelsorge betrieb. Humorvoll und gut fand ich die 'Darstellung des Getratsches, was ich mir sehr gut vorstellen kann, da ich so etwas auch schon erlebt habe. Als dann der Schwerpunkt sich fast einzig und allein auf Maria bzw. ihre Familie gelegt wurde, fand ich einiges unglaubwürdig und hoffe sehr, dass es nur der Phantasie der Autorin entsprungen ist. Ich hätte hier gerne auch noch mehr über die Machenschaften von Marias Ehemann erfahren bzw. hätte ich ihn gerne in der Geschichte persönlich näher kennengelernt. Das Ende erscheint mir leider auch zu sehr „Friede, Freude, Eierkuchen“, aber dies ist sicherlich Geschmacksache.
    Drei Sterne

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  • 3 Sterne

    Bibliomarie, 04.11.2021

    Als Buch bewertet

    Anna und Maria sind Schwestern und schon von klein auf verschieden wie Feuer und Wasser. Maria ist Mutters kleines Prinzesschen, verwöhnt und verhätschelt. Die Mutter bildet sich auch viel auf ihren adligen Namen, sie lebt ihren Standesdünkel aus. Anna ist wesentlich handfester und lehnt sich schon früh gegen den mütterlichen Zwang auf. Sie konvertiert und wird letztendlich sogar evangelische Pastorin.

    Nun hat Anna ihre erste Gemeinde am Niederrhein und die Bevölkerung, inclusive der Pfarrhaushälterin macht ihr das Leben nicht einfach. Als dann Maria über Nacht vor den Trümmern ihrer Existenz steht und mit ihren Lebenslügen konfrontiert wird, bringt das auch für Anna viele Erkenntnisse mit.

    Anne Gesthuysens Stil ist erfrischend und oft sehr lebensnah. Das mag ich bei ihren Büchern, allerdings sind mir bei ihrem neuen Roman einige Figuren zu holzschnittartig geraten. Die Mutter von Betteray ist fast schon eine Karikatur einer aus der Zeit gefallenen standesdünkeligen Adligen. Ebenso die Haushälterin in Pastorin Annas Haushalt scheint direkt einer Posse entsprungen. Ihr nimmt man auch später den Wandel zu herzlich zupackenden Helferin nicht mehr ab. Bösartiger Tratsch und handfeste Ausgrenzung im Dorf lösen sich schnell in Idylle auf, auch das ging mir etwas zu schnell und unrealistisch.

    Der Niederrhein ist der landschaftliche Hintergrund der Gesthuysen-Romane und sie kann die Gegend und ihre Menschen sehr schön schildern. Das weckt schon fast heimatliche Gefühle.

    Eine turbulente Familiengeschichte, in der wirklich alles passiert, was man sich vorstellen kann und die sich manchmal ins Klischee verirrt hat

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  • 3 Sterne

    Langeweile, 10.11.2021

    Als Buch bewertet

    Auch in ihrem neuen Roman hat sich Anne Gesthuysen, die ich seit „Wir sind doch Schwestern“ sehr schätze, mit den Themen ihrer Heimat ,dem Niederrhein beschäftigt. Im Mittelpunkt steht Anna von Betteray, die eine Vertretungsstelle als Pastorin in Alpen antritt, weil der dortige Amtsinhaber erkrankt ist. Sie wird von der Dorfbevölkerung, allen voran die Haushälterin Frau Erbs, misstrauisch beäugt und muss sich manchen dummen Spruch gefallen lassen.
    Doch schon bald geraten andere Ereignisse in den Fokus, weil dieWelt ihrer Schwester, die mit einem Grafen verheiratet ist,völlig aus den Fugen gerät und dringend Hilfe benötigt wird.Annas Schwager wird verhaftet und der Sohn der Eheleute verschwindet spurlos. Es wird offenbar, das ist hinter der heilen Fassade schon lange bröckelte und Annas Schwester Maria dieses Manko mit reichlich Alkohol zu vertuschen suchte.
    Bei der Suche nach Sascha zeigt sich der dörfliche Zusammenhalt.
    Der Roman versprach anfangs sehr viel Potenzial, was leider nicht durchgehend gehalten wurde. Zwar hat mir der lockere Schreibstil gut gefallen und es gab auch einiges an witziger Situationskomik, das alleine reicht mir aber nicht aus. Die verschiedenen Themen, welche aufgegriffen wurden, blieben an der Oberfläche und wurden nicht vertieft. Laut Klappentext sollte es auch um die moderne Arbeit der Pastorin gehen, wovon aber außer einer sehr gelungenen Predigt und einer Auseinandersetzung mit den Presbyterinnern wenig zu spüren war.

    Fazit:
    Ein Buch was gut lesbar war und dennoch deutlich hinter meinen Erwartungen zurückblieb.

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  • 3 Sterne

    Ostfriesenmädchen, 04.11.2021

    Als Buch bewertet

    In dem Roman "Wir sind schließlich wer" von Anne Gesthuysen geht es um die Pastorin Anna von Betteray. Die Autorin erzählt den Leser*innen sowohl von Annas Gegenwart als auch von ihrer Vergangenheit und der Vergangenheit ihrer Familie - dafür erscheinen regelmäßig immer wieder Kapitel, die als Rückblenden dienen und die die Geschichte rund und nachvollziehbar machen. Anna lebt ein eher unkonventionelles Leben: ihre Familie ist katholisch, sie arbeitet als evangelische Pastorin. Sie ist geschieden und gerät scheinbar immer an die falschen Männer. Als sie dann eine Vertretungsstelle als Pastorin annimmt, eckt sie auch dort an: sie ist angeblich zu jung für die Stelle, ihr werden ständig Affären angedichtet und außerdem ist sie ja auch eine Frau. Zusätzlich ist Annas Verhältnis zu ihrer Schwester Maria sehr schwierig, denn Maria verkörpert quasi alles, was Anna nicht hat und nicht ist. Als dann aber Marias Sohn Sascha verschwindet, nähern sich die Schwestern Stück für Stück wieder an.

    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, aber die Geschichte war mir etwas zu sehr in die Länge gezogen. Es gab zwischendurch Phasen, in denen ich die Seiten nur überflogen habe. Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen und ich würde einem weiteren Buch durchaus die Chance geben, mich komplett von der Autorin zu überzeugen.

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  • 3 Sterne

    Friederike W., 11.11.2021

    Als Buch bewertet

    Warum sich Anne von der Haushälterin und ihrer Schwester so schlecht behandeln lässt ist unklar. Genauso unklar bleibt, warum  eine Pastorin ihren Gebeten nicht traut und eigentlich keine Zeit für ihre Gemeinde hat.
    Warum die Schwester und die Haushälterin plötzlich einen Sinneswandel vollziehen,  ergibt sich nicht aus dem Verlauf der Geschichte. Der Leser staunt also.
    Anna von Betteray, Pastorin, geschieden mit Hund lässt alles stehen und liegen, um ihrer Schwester in der Not zu helfen. Das Verhältnis zwischen den beiden wird auch in Rückblenden beleuchtet. Es wird viel Wert auf die Beschreibung der Unterschiede zwischen beiden gelegt; das wirkt zum Teil konstruiert. Anne wird zu einer Art Ermittlerin, um das Verschwinden ihres Neffen aufzuklären. Ein Hauch einer Romanze mit dem frisch getrennten Polizisten darf nicht fehlen.
    Was will es nun sein, eine Familiengeschichte,  ein Liebesroman, ein Krimi oder eine Geschichte vom Leben auf dem Land. Der Roman soll im Heute spielen,  hat aber viele Themen,  die wie in den spießigen 50ern daher kommen.
    Ich hatte mir mehr erhofft. Auch das Cover lässt mehr erwarten , als der Roman halten kann.
    Wegen des flüssigen Schreibstils gibt es noch 3 Sterne.

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  • 3 Sterne

    brauneye29, 02.11.2021

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Die Alpener Bürger sind ganz schön skeptisch als Anna von Betteray die Vertretung des erkrankten Pastor übernimmt. Sie ist geschieden, aus altem Adel, viel zu jung und auch noch eine Frau. Während Anna versucht die Gemeinde zu modernisieren gerät das Leben ihrer Schwester völlig aus den Fugen. Ihr Mann wird verhaftet und ihr Sohn verschwindet. Wird es den Schwestern in dieser Notsitiation gelingen ihre Gegensätze zu überwinden?
    Meine Meinung:
    Ich muss ja gestehen, dass ich das Buch im Wesentlichen lesen wollte, weil ich aus der Ecke komme und das ist dann immer ein Stückchen interessanter als wenn man die Gegend nicht kennt. Aber das war auch für mich eigentlich das interessanteste, denn so richtig spannend fand ich das Buch nicht. Es war ganz nett aber eben nicht mehr. Der Schreibstil hat mir gefallen und ich würde durchaus auch weitere Bücher der Autorin lesen.
    Fazit:
    Ganz okay

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  • 3 Sterne

    Elke F., 15.11.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch bietet großartige Unterhaltung mit einem sehr interessanten und vergleichsweise komplexen Plot. Mir hat die Mischung aus Familiendrama und leichtem Krimi sehr gut gefallen, so dass ich mehr als einmal beim Lesen die Zeit vergessen habe. Die eingängige Schreibweise vermittelt eine unglaubliche Leichtigkeit die einen regelrecht mitreißt. Allerdings fehlte einigen entscheidenden, inhaltlich ernsteren Stellen dadurch auch der angemessene Tiefgang, um sie als solche angemessen wahrzunehmen. In diesem Fall überwiegt aber ganz klar der Unterhaltungswert, der hervorragend umgesetzt wurde. Trotzdem sticht dieses Buch wohltuend aus dem übervollen Markt der belanglosen Frauenromane (die schon auch ihre Berechtigung haben) heraus, einfach weil die Geschichte vielschichtiger und durchdachter ist. Die Autorin werde ich mir auf jeden Fall merken.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja G., 15.12.2021

    Als Buch bewertet

    Unter jedem Dach ein Ach

    Anne Gesthuysen erzählt in ihrem Roman „Wir sind schließlich wer“ die Geschichte der Schwestern Anna und Maria von Betteray. Zu Beginn der Geschichte wird der Ehemann von Maria wegen Steuerbetrugs festgenommen. Kurz darauf verschwindet ihr Sohn Sascha. Während sich Anna sowohl um ihre Schwester als auch um das Verschwinden ihres Neffen kümmert, bröckelt nach und nach die seit Jahren aufrechterhaltene Fassade Marias. Über das Leben der beiden Schwestern erfährt man in den Rückblicken, in denen über deren Kindheit und Jugend erzählt wird, sehr viel. Diese stand besonders unter den Erwartungen der Mutter. Während sich Maria stets gefügt und deren Anforderungen erfüllt hat, tat Anna genau das Gegenteil. Dies führte dazu, dass Maria den ebenfalls adligen Gottfried von Moitzfeld geheiratet hat, während Anna, Pfarrerin in Alpen, mittlerweile geschieden ist. Die Rückblenden und Erinnerungen Annas geben einen Einblick in das dörfliche Leben der 80er Jahre am Niederrhein und dem Anspruch ihrer Mutter Mechthild, dass ihre beiden Töchter sich in adligen Kreisen bewegen und in ebensolche einheiraten sollten. Während Maria sich diesbezüglich gerne fügt, sträubt sich Anna dagegen und geht ihren eigenen Weg. Hierdurch stehen sich die beiden auch später nicht besonders nahe. Durch die Verhaftung von Marias Ehemann und dem Verschwinden ihres Sohnes kommen sie sich jedoch wieder näher und Anna erfährt vieles über das Leben ihrer Schwester und entdeckt ein lange gehegtes Geheimnis. Nachdem zuerst das dörfliche Leben, die damit verbundene Idylle, aber auch die dörflichen Zwistigkeiten mit Klatsch und Tratsch, erzählt wird, steigert sich die Geschichte immer weiter zu einer Tragödie. Die Geschichte hat mich daher immer mehr gefesselt. Die Protagonisten waren alle sehr glaubwürdig und gut gezeichnet. Besonders die Bewohner Alpens mit ihrer engen Dorfgemeinschaft und den damit verbundenen Erwartungen an Anna als ihre Pfarrerin, fand ich sehr amüsant. Ein Roman, der von Seite zu Seite mehr Spaß gemacht hat.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 27.10.2021

    Als Buch bewertet

    Anna und Marie sind Schwestern aber so verschieden wie Tag und Nacht. Dies zieht sich durch Generationen, dieses Wissen ist aber nicht hilfreich. Während Marie, die Wunschprinzessin ihrer Mutter ist, hat Marie ein Wildfang es mehr mit dem Vater. Die beiden haben noch viel ältere Brüder die aber durch den großen Altersunterschied im Leben der beiden keine große Rolle spielen. Auch als Erwachsene gibt es kaum Gemeinsamkeiten. Während Marie standesbewusst einen Grafen geheiratet hat, ist Anna geschieden und evangelische Pastorin geworden und dass mit einem erzkatholischen, blaublütigen Elternhaus. Während Maries Leben sich zu einer Katastrophe entwickelt, gibt es für Anna nach einem schrecklichen Erlebnis einen neuen Anfang. Als Vertretung des Pastors in einer ländlichen Gemeinde muss sie sich mit den konservativen Mitgliedern auseinander setzen.
    Die beiden Frauen und ihre jeweiligen , Lager sind dermaßen gegensätzlich das man wie beim Tennis hin und her schaut. Eigentlich möchte man Partei ergreifen, aber dann geschieht etwas bei den anderen das man so das auch wieder dort zuhalten möchte. Sie sind nicht böse zueinander, sondern helfen im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Da ist Anna klar im Vorteil, sie kann Leid aushalten, nicht nur ihr eigenes sondern auch das von anderen. Die ideale Voraussetzung für ihren Beruf.
    Die Frauen spielen in diesem Roman die Hauptrolle, die Männer sind schmückendes Beiwerk. Jede ist für sich ist ein Einzelwesen, mit vielerlei Facetten ausgestattet, dass es faszinierend ist das Geschehen zu verfolgen.
    Sie sind nicht nur Mutter, Tante, Schwester, Tochter oder Pastorin, sie sind Frauen mit anerzogenen Denkweisen, die eine akzeptiert diese Grenzen, die andere rebelliert. Die Darstellung wie die Schwestern einerseits versuchen die andere zu verstehen oder sogar beneiden, ist überzeugend dargestellt.
    Durch das Leid in diesem Buch ist es eine sehr traurige Geschichte, aber immer wieder gibt es einen Lichtblick der mich als Leserin zum lachen brachte. Freud und Leid liegen trotz allem dicht beieinander.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    NiRa71, 09.11.2021

    Als Buch bewertet

    Anna ist die Hauptperson in diesem Roman. Es scheint, als irrte sie auf verschiedenen Wegen in ihrem Leben, um ihre wahre Berufung zu finden. Sie ist nun Pastorin und tritt ihre erste Stelle als Vertretung für einen Pastor des niederrheinischen Dorfes Apen an. Und das ist nicht einfach. Die Dorfbewohner reagieren zumeist argwöhnisch oder sogar hinterhältig auf sie. Doch gibt es hier ein paar Ausnahmen, die sie durchaus warm willkommen heißen.
    Anna ist Mitte dreißig und ist eine von Betteray. Sie gibt nichts auf diesen adeligen Namen. In der Kindheit mehr Junge als Mädchen war sie für allen Schabernack zu haben. Es konnte ihr nicht hoch oder schmutzig genug sein. Ganz im Gegensatz zu ihrer Schwester Maria. Die Prinzessin der Mama, bemuttert, bemüht und schließlich noch gräflich verheiratet tut sie alles, mehr Schein als Sein zu wahren. Und genau hier zeigt sich, dass Anna letztendlich doch – gegen allen Unkenrufen der Familie – den für sie richtigen Lebensweg eingeschlagen hat. Durch ihr großes Herz und liebevolle Art, die sie allen Menschen entgegenbringt, steht sie auch immer an der Seite ihrer Familie. Trotzdem ihre Schwester sich eher spöttisch ihr gegenüber verhält.
    Großtante Ottilie ist diejenige, die nichts auf ihre Lieblingsnichte Anna kommen lässt. Mit einer großen Portion Humor stellt sie sich dem Leben und ist mehr als einmal der Anker in Annas Dorfleben (neben ihrem Hund Freddy, der ihr nur ungern von der Seite weicht).
    Sehr schön finde ich die Art und Weise, wie alle Personen, die in dem Roman vorkommen, beschrieben und der Leserin/dem Leser nähergebracht werden. Jeder hat seine Persönlichkeit und da erzeugt selbst eine dörfliche Tratschtante Sympathien in einem.
    Das Buch spielt zwar in der Gegenwart, immer wieder finden sich jedoch Rückblenden, die mir manches Mal nicht so gefallen haben. Erstens waren diese meist unschönen Erinnerungen an die Kinder-/Jugendzeit von Anna und Maria und zweitens rissen sie mich aus der eigentlichen, vordergründigen Geschichte. Aber gerade aufgrund dieser Rückblenden versteht man später die ein oder andere Haltung der Schwestern gegenüber der anderen.
    Der Schreibstil ist bereits auf den ersten Seiten sehr einladend und man liest gerne weiter. Es wird ein Spannungsbogen aufgebaut, obwohl man das gar nicht erwartet hat.  Denn plötzlich zerbricht Marias heile Welt – der Ehemann festgenommen, der 11jährige Sohn verschwunden wird das Buch plötzlich zu einem kleinen Krimi. Und da zeigt sich, dass die Dorfbewohner doch anders können. Der Sprachstil ist gängig gut ohne Floskeln oder Schimpfwörter. Immer wieder gibt es Wendungen, die man so nicht erwartet hat. Das Buch ist durchzogen von Humor und ironischen Passagen, trotz aller Widrigkeiten in Annas Leben, was mir sehr gut gefällt.
    Das Cover wird mit dem Lesen des Buches klarer – Schwestern, die gemeinsam aufwachsen, grundverschieden sind und sich jede auf ihrem Weg des Lebens befindet.
    Der Roman ist für mich klar empfehlenswert für alle, die weder ein tiefgründiges, philosophisches Buch noch einen Urlaubsroman erwarten. Speziell und auf seine Art klasse!

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    AnnaMagareta, 26.10.2021

    Als Buch bewertet

    Zwei unterschiedliche Schwestern am Niederrhein
    „Wir sind schließlich wer“ ist ein Roman der in Köln lebenden Journalistin, Schriftstellerin und Fernsehmoderatorin Anne Gesthuysen.
    Anna von Betteray und Maria von Moitzfeld sind zwei sehr unterschiedliche Schwestern. Maria führt ein biederes Leben mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn Sascha. Als Adelige arbeitet sie nicht und führt lediglich den Haushalt, während ihr Mann in einer Düsseldorfer Privatbank arbeitetet. Anna ist geschieden, übernimmt die Vertretung des erkrankten Pastors und versucht einiges in der Gemeinde zu verändern. Aber es ist das Leben von Maria, der vorbildlichen Lieblingstochter von Mechthild, in dem nichts mehr so ist, wie es sein sollte, das hier vollkommen außer Kontrolle gerät und es sind genau diese Ereignisse, die dazu führen, dass sich die Schwestern wieder näher kommen.
    Der Schreibstil von Anne Gesthuysen lässt sich sehr angenehm lesen. Sie beschreibt ihre Charaktere sehr detailliert und man lernt nicht nur Anne und Maria kennen, sondern auch deren Mutter Mechthild, die - bereits fünf Mal verheiratete und nie geschiedene - 92-jährige Großtante Ottilie Oymann und viele andere. Besonders Anna, wie sie sich in ihrer Gemeinde für die Menschen einsetzt, hat mir gut gefallen. Durch das Buch ziehen sich Gerüchte, die eben schnell in einer Kleinstadt entstehen können und versnobte Angewohnheiten der Adeligen. Einiges mag ein wenig überspitzt dargestellt sein, wodurch es aber äußerst unterhaltsam ist.
    Mir hat auch dieses Buch der Autorin, deren Schreibstil ebenso unverkennbar ist wie ihre Covergestaltung – gut gefallen.

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