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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Renée J., 14.09.2017

    Gülle hat Sehnsucht, egal ob Deutschland oder Türkei, die Sehnsucht bleibt genauso wie die Angst. Und dann sind da ja noch die Menschen ihrer Familie. Fuat bei dem sie eine Entdeckung macht und Ceyda und Ceren ihre Töchter deren Wege sie mitverfolgt, mal hautnah mal von weit weg.


    Ein Buch bei dem ich lange gebraucht habe um einen Zugang zu finden. Anfangs fiel es mir schwer, da ich zum einen den Schreibstil als ungewohnt empfunden habe und zum andern nicht sonderlich gereizt vom Inhalt war.

    Nachdem ich ein zweites Mal gestartet bin und ein Weilchen gelesen habe, hat sich das drastisch umgekehrt. Ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen, mich an die Sätze gewöhnt und habe mich sehr angesprochen vom Inhalt gefühlt, auch da die Geschwindigkeit der Ereignisse im Lauf der Geschichte zugenommen hat.

    Ich war sehr berührt von dem Buch und habe unglaublich viel Gedankengut für mich mitnehmen können.

    Zum ersten Mal seit ich denken kann, habe ich damit begonnen in einem Buch zu markieren, weil mir einfach die Klebezettel ausgegangen wären, wenn ich jeden Satz beklebt hätte, den ich besonders gut fand. Besonders gut fand ich auch die stillen Formulierungen, die Toleranz förderten, das aber auf so eine angenehme Weise vermittelten das es nicht plump heraus viel aus der Handlung.


    Zusammenfassend muss ich sagen ein Buch das ich jedem ans Herz legen würde gerade wenn es um Toleranzbewusstsein und das Sinnieren über das Leben geht. PS: habe mir fest vorgenommen die vorherigen Teile auch noch durch zu schmökern.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marlene S., 15.10.2017

    Spontan ins Auge fiel mir dieser Roman „Wo noch Licht brennt“ von Selim Özdogan, seines wunderschönen Covers wegen, das mich auf Anhieb an einen lichtdurchfluteten Garten Eden erinnerte. Noch immer liegt dieses Buch auf meinem Schreibtisch und ich ertappe mich dabei, wie ich öfters liebevoll mit der Hand über das Deckblatt streiche.

    Erzählt wird die Familiengeschichte einer türkischen Familie. Die deutsche Industrie brauchte billige Arbeitskräfte, was zu der Idee führte, Arbeitskräfte aus den unterschiedlichsten Ländern anzuwerben. Auch im Hinterland der Türkei. Was man nicht bedachte, es kamen keine Gastarbeiter die nach getaner Arbeit wieder zurück gingen, sondern Menschen, die der Armut ihrer Länder entfliehen wollten, für sich und ihre Kinder ein besseres Leben in diesem reichen Deutschland erhofften und in diesem Land eine neue Heimat finden wollten, bzw. fanden. Dieser Teil der Geschichte wird jedoch in den Vorgängerbänden erzählt. Immer wieder streut der Autor in dem vorliegenden Buch kurze Rückblicke ein, weshalb man beim Lesen sofort in diesem Roman ankommt, auch wenn man die vorherigen Romane nicht kennt Aber ich gestehe, ich wurde neugierig gemachte, wie alles anfing.

    Dieses Buch steigt ein, als die Protagonistin Gül, nachdem sie wieder einige Jahre bei ihrer Familie in der Türkei wohnte, zu ihrem Ehemann Fuat nach Deutschland zurückkehrt. Die Kinder sind inzwischen erwachsen, haben ihr eigenes Leben, ihre eigenen Familien. Fuat und Gül sind beide älter geworden und jeder lebte sein Leben getrennt von dem Ehepartner. Nun müssen sie sich wieder zusammenraufen.

    Der Leser steht nicht außerhalb und schaut der Handlung zu sondern dem Autor gelang es, uns in die Gedankenwelt von Gül mitzunehmen. Wir erleben die Geschehnisse aus Güls Sicht. Es ist, als seien es unsere Gedanken, unser Empfinden und unser Alltag, der sich vor unseren Augen ausbreitet. Bereits auf Seite 5 der Satz: „Schlaflosigkeit ist schlimmer als Sehnsucht“, setzte in meinem Kopf ganz eigene Überlegungen frei. Selim Özdogan drückt sich in einer wunderschönen Sprache, in vielfach blumigen Wortgebilden aus. Kratzt nicht nur an der Oberfläche. Seite 129: „Was Licht wohl wiegen mag“.

    Gül, eine einfache, aber beeindruckende Frau, aufgewachsen in der Tradition ihres dörflichen Lebens in der Türkei, muss den Spagat zwischen dem Althergebrachten und dem Leben in Deutschland hinbekommen. Ihr Deutsch blieb immer in den Kinderschuhen stecken. An Sprachkurse hat früher niemand einen Gedanken verschwendet und dann war es zu spät. Sie ist fest in ihrer türkischen Familie verwurzelt. Als Älteste war sie nach dem Tode ihrer Mutter für die jüngeren Geschwister verantwortlich und fühlt sich auch jetzt, in fortgeschrittenem Alter, noch immer in der Verantwortung und Pflicht. Doch auch in der Türkei blieb die Zeit nicht stehen und im Laufe des Romans wehren sich ihre Geschwister gegen die eingeforderte ewige Dankbarkeit. Sie ist in deren Augen nicht länger jemand, den man kritiklos achten muss. Bedingt durch Erbstreitigkeiten gibt es heftigste Auseinandersetzungen unter Gül und ihren Geschwistern, wie es deren Vater der Schmied, voraussagte. Sie entzweien sich, vermeiden sich zu begegnen. Ein schwerer Schlag für Gül.

    Doch zurück nach Deutschland. Als Fuat ins Krankenhaus kommt entdeckt Gül, dass ihr Ehemann während der Jahre ihrer Abwesenheit mit einer anderen Frau eine Beziehung einging, die noch immer besteht. Wie soll sie damit umgehen? Doch auch das gelingt ihr. Sie wird weiterhin das Leben mit ihrem Ehemann teilen, wenngleich sie nun anfängt und kleine Geheimnisse vor ihm hat. Von ihrem Fenster aus sieht sie die kleinen Dealer auf der Straße, wie sie ihren Stoff unter die Leute bringen. Lernt einen windigen türkischen Jungen kennen, der immer wieder mit dem dtsch. Gesetz in Konflikt kommt und Monate im Gefängnis verbringen muss. Hin- und hergerissen zwischen mütterlicher Fürsorge und einer gewissen Bewunderung, dass er trotzdem sein Leben auf die Reihe bekommt, lässt sie den Kontakt zu ihm nie abbrechen. Erzählt ihrem Ehemann gar etwas von einem Sohn einer ehemaligen Kollegin, als sie zu dessen prunkvoller Hochzeit eingeladen werden. Als Leser freut man sich, dass sie Fuat gegenüber nicht einmal ein schlechtes Gewissen hat, bei ihren sich häufenden kleinen Lügen hat.

    Doch sie sieht auch den Verfall der Sitten. Seite 131, „..... das Klauen von Kopierpapier, Klopapier im Betrieb. Und keiner hat ein schlechtes Gewissen“.

    Einer der für mich bemerkenswertesten Sätze steht auf Seite 276: „ Die Kinder die wir bekommen, sind keine weißen Blätter. Sie sind bunt und wir müssen ihre Farbe nur erkennen.“ Oder auch auf Seite 317: „Die Menschen sind wie Regentropfen. Manche fallen in den Dreck, manche auf ein Rosenblatt“.

    Wir begleiten Güll durch ihre kleinen und größeren Sorgen des Lebens, der Fürsorglichkeit ihrer Kinder und Enkel, die sie kaum noch versteht. Im Ruhestand kaufen Gül und Fuat eine kleine Wohnung in der Türkei am Meer, wo sie nun die meisten Monate des Jahres verbringt. Sie hat im Alter eine Freundin gewonnen und endlich jemanden, der sie versteht und ihre Gedanken teilt. Gül kann loslassen und sein, wie sie ist.

    Ich glaube, dieses Buch wird sich seine Leser selbst suchen. Es werden interessierte Menschen sein, die wissen wollen wie sich türkischstämmige Bewohner dieses Landes mit der neuen Heimat in der Fremde arrangierten. Oder auch Nachkommen von eingewanderten Türken, die sich beim Lesen verwundert die Augen reiben und erstaunt ausrufen, „ach, so war das für Oma und Opa, als sie hier ankamen. Das habe ich ja gar nicht gewusst!“.

    Von mir bekommt dieses Buch eine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manja a., 25.08.2017

    Bereits das tolle Cover des Buches hätte mich in der Buchhandlung wohl schon dazu bewegt, das Werk in die Hand zu nehmen. Und der äußere Eindruck wird auch im Inneren fortgeführt.

    Der Roman „Wo noch Licht brennt“ von Selim Özdogan erzählt die Geschichte von Gül, einer warmherzigen Frau, welche vor vielen Jahren aus der Türkei nach Deutschland auswanderte, zurückkehrte und nun doch wieder in dem ihr unbekannten Land ankommt. Er erzählt eine Familiengeschichte, geprägt von Heimweh und Akzeptanz, aber auch von Sehnsucht, Fremdheit und Trennung. Man kann die Melancholie an vielen Stellen förmlich greifen.

    Doch nicht nur die Geschichte an sich ist anrührend, vor allem der Erzählstil und die Wortwahl machen dieses Buch zu etwas besonderen und zeigen, welch großartiges literarisches Talent der Autor hat: wunderschöne und zugleich traurige Bilder werden in einem hervorgerufen, Emotionen bildlich dargestellt... Wahnsinn! Nur selten habe ich den Schreibstil eines Autors so bewusst wahrgenommen und erlebt.

    "Der Stift in ihrer Hand hat Sorgen, das Papier vor ohr hat Sorgen, der Umschlag hat Sorgen, die Briefmarken haben Sorgen, nichts hat Leichtigkeit" (S. 8)
    oder
    "Gül fragt sich, ob alles aus Sehnsucht entstanden ist, die Telefone, die Ferneseher, die Fotoapparate, ist das alles erfunden worden, weil ein Mensch sich einem anderen näher fühlen wollte. Ist die Sehnsucht die Kraft, die alles antreibt?" (S. 25).

    Wer jedoch glaubt, diese Melancholie könnte für den Leser erdrückend wirken, der irrt. Ich selbst habe dieses Buch in einer Leserunde gelesen und diskutiert. Dort meinte jemand, dass man „ein sonniges Gemüt für diese Geschichte braucht“ und vielleicht ist auch ein Fünkchen Wahrheit daran. Für mich vermitteln jedoch die Sprache und die Poesie dieses Buches ein wenig diese Sonne, man hält inne und denkt über diese schönen Worte nach, taucht in sie ein. Auch wenn Güls Welt in manchen Momenten grau erscheinen mag, so viel Leid und Kummer, die sie mit sich trägt, so erscheint mir die Farbe der Geschichte jedoch in einem warmen, tiefen rot.
    Absolute Lesemepfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manja a., 25.08.2017

    Bereits das tolle Cover des Buches hätte mich in der Buchhandlung wohl schon dazu bewegt, das Werk in die Hand zu nehmen. Und der äußere Eindruck wird auch im Inneren fortgeführt.

    Der Roman „Wo noch Licht brennt“ von Selim Özdogan erzählt die Geschichte von Gül, einer warmherzigen Frau, welche vor vielen Jahren aus der Türkei nach Deutschland auswanderte, zurückkehrte und nun doch wieder in dem ihr unbekannten Land ankommt. Er erzählt eine Familiengeschichte, geprägt von Heimweh und Akzeptanz, aber auch von Sehnsucht, Fremdheit und Trennung. Man kann die Melancholie an vielen Stellen förmlich greifen.

    Doch nicht nur die Geschichte an sich ist anrührend, vor allem der Erzählstil und die Wortwahl machen dieses Buch zu etwas besonderen und zeigen, welch großartiges literarisches Talent der Autor hat: wunderschöne und zugleich traurige Bilder werden in einem hervorgerufen, Emotionen bildlich dargestellt... Wahnsinn! Nur selten habe ich den Schreibstil eines Autors so bewusst wahrgenommen und erlebt.

    "Der Stift in ihrer Hand hat Sorgen, das Papier vor ohr hat Sorgen, der Umschlag hat Sorgen, die Briefmarken haben Sorgen, nichts hat Leichtigkeit" (S. 8)
    oder
    "Gül fragt sich, ob alles aus Sehnsucht entstanden ist, die Telefone, die Ferneseher, die Fotoapparate, ist das alles erfunden worden, weil ein Mensch sich einem anderen näher fühlen wollte. Ist die Sehnsucht die Kraft, die alles antreibt?" (S. 25).

    Wer jedoch glaubt, diese Melancholie könnte für den Leser erdrückend wirken, der irrt. Ich selbst habe dieses Buch in einer Leserunde gelesen und diskutiert. Dort meinte jemand, dass man „ein sonniges Gemüt für diese Geschichte braucht“ und vielleicht ist auch ein Fünkchen Wahrheit daran. Für mich vermitteln jedoch die Sprache und die Poesie dieses Buches ein wenig diese Sonne, man hält inne und denkt über diese schönen Worte nach, taucht in sie ein. Auch wenn Güls Welt in manchen Momenten grau erscheinen mag, so viel Leid und Kummer, die sie mit sich trägt, so erscheint mir die Farbe der Geschichte jedoch in einem warmen, tiefen rot.
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