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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaudia K., 07.01.2018

    Als Buch bewertet

    Das Buch "Abschied in Prag " von Alyson Richman ist ein tief beeindruckendes, sehr ergreifendes und meisterhaft gelungenes Werk.

    New York 2000;

    Lenka Maizel Gottlieb begegnet auf der Hochzeit ihrer Enkelin ihrem totgeglaubten Mann Josef Kohn. Beide sind wie erstarrt als sie einander nach einer so unfassbar langen Zeit wieder begegnen.

    In den 1930er Jahren heiratet Lenka Maizel in Prag ihre große Liebe Josef Kohn. Beide Familien sind jüdischer Abstammung und werden beim Einmarsch der Deutschen schon bald nach ihrer Hochzeit durch die chaotischen Zustände getrennt. Josef fährt mit seinen Eltern und seiner Schwester Veruska nach Amerika während sich Lenka entschied vorerst bei ihren Eltern zu bleiben bis die ganze Familie die sehr begehrte und damit äußerst teuere Schiffspassage erhalten könne. Bevor es der Familie gelang einen Platz auf dem Schiff zu erstehen, werden alle Familienmitglieder von den Nazis als unerwünschte Juden in die Theresienstadt - einer Festungsanlage, die Kaiser Josef II erbaute - verschleppt. Von dort führt sie ihr Schicksal nach Auschwitz, wo Lenka schließlich ihre Familie auf tragischste Weise verliert. Zu diesem Zeitpunkt war sich Lenka durch eine Nachricht sicher, dass auch ihr Ehemann Josef sein Leben verloren hat. Nur knapp entgeht sie selbst dem Tod bis sich, nach ihrer Befreiung, letztendlich ein amerikanischer Soldat ihrer annimmt. Dieser heiratet Lenka aus Liebe und nimmt sie nach Amerika mit.
    Josef, der einer Katastrophe mit dem Leben entkam, ist fesenfest überzeugt, dass Lenka in Auschwitz den Tod fand und heiratet in Amerika Amalia. Die Erinnerungen an "seine Lenka" begleiten ihn Tag und Nacht in Gedanken wie ein lieber Schatten, der ihn nie verlässt. Beide Liebende dachten voneinander sie wären tot, bis das Schicksal sie im hohen Alter vor einander stehen lässt.

    Diese Geschichte fordert seinen Leser sehr. Die Lektüre wird in jedem Menschen einen bleibenden Eindruck hinterlassen und die Erinnerungen an dieses herrliche Meisterwerk zu eigenen liebgewordenen und auch mahnenden Gefühlen verdichten. Die Autorin versteht es auf's Beste Empfindungen, Emotionen und das Mit-Leid in ihrem Leser zu wecken und machen den Roman in meinen Augen zu einer Meisterleistung erster Güte.

    Die sehr angenehme, bildhafte mühelos lesbare Sprache Alyson Richmans ist schönste Poesie und führt den Leser sanft aber eindringlich durch die Romanwelt und die Dramatik des Geschehens dort. Diese wunderschöne Sprache in ihrer warm anmutenden Poesie macht die kalte grausame Realität des Geschriebenen zumindest erträglicher lesbar.

    'Die Erinnerung an unsere Vorfahren lebt in unserem Körper weiter, sei es in unseren Gesichtszügen oder in unseren Charaktereigenschaften'

    So hat der Autor seine Romanfiguren mit feinst ausgearbeiteten Charakteren geschaffen, die in der vorgestellten Geschichte authentisch und lebendig wirken.

    Die wahre und dramatische Realität des Holocaust wurde im Roman so intensiv beschrieben, dass sich der Leser keinesfalls seiner Tränen schämen muss, die zwangsläufig fließen werden, wenn man bedenkt, dass die dargestellten entsetzlichen Zustände faktisch echt waren und die grausamen Schicksale so vieler liebenswerter Menschen tatsächlich durchlebt wurden.

    "Abschied in Prag " ist ein hochdramatisches Werk das mich so tief berührt hat wie es nur sehr wenige Romane konnten. Es ist ein liebevolles Zeugnis dafür, dass trotz der unfasslichen Geschehnisse des Holocausts die Liebe unter den Menschen als größte Macht überlebte.


    Die Autorin hat aus Erlebnissen und Berichten verschiedener realer Personen die Geschichte Lenkas in Ausschwitz gestaltet. Im Roman selbst begegnen uns auch Episoden aus dem Leben einiger realer Personen. Gerade diese Synthese macht das Werk, zusätzlich zu seiner schönen Sprache und dem hervorragend dargestellten Thema, umso wertvoller und lesenswerter.

    Ich bedanke mich herzlichst beim Diana Verlag für den feinfühligen und äußerst bemerkenswerten Roman.

    Ich wünschte mir, ALLE würden dieses Buch lesen. Es ist einfach nur wertvoll.

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  • 3 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christa, 20.09.2018

    Als Buch bewertet

    Das Buch spielt in zwei verschiedenen Zeiten. In der Kriegszeit und in der jetzt Zeit. Es wird immer wieder in diesen Zeiten herum gesprungen. Das Buch fängt etwas zäh an, lässt sich dann aber ganz gut lesen, wenn man das herumspringen der Zeiten mag. Es wird in dem Buch das Leben von Lenka und Josef erzählt, die Kriegsjahre und die Jahre danach. Das Buch ist nicht schlecht, aber ich habe schon bessere gelesen.

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  • 5 Sterne

    4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Minangel, 09.02.2018

    Als Buch bewertet

    Lenkas und Josefs Geschichte beginnt im Prag der 1930er Jahre. Kurz nach ihrer Heirat werden die jungen Liebenden beim Einmarsch der Deutschen auseinandergerissen. Josef emigriert, arbeitet als Arzt in New York, heiratet. Lenka entrinnt im Konzentrationslager dem Tod nur knapp und beginnt nach dem Krieg ein neues Leben in den USA. Obwohl sie glauben, einander nie wiederzusehen, vergessen sie ihre Liebe nie. Bis sie sich sechs Jahrzehnte später in New York zufällig begegnen…
    Meine Meinung: Eine Liebesgeschichte über zwei jüdische Familien in Prag beginnend vor dem 2. Weltkrieg. Sehr angenehm und bildlich wird das Leben von Lenka und ihr Alltag als wohlhabende Tochter beschrieben. Ihre erste Liebe Josef lernt sie durch ihre Studienfreundin kennen und bei einer Einladung zur Sommerfrische verlieben sie sich. Die Probleme beginnen mit der Verfolgung der Juden und mit der Abreise von Josef nimmt die tragische Geschichte ihren Lauf. Durch all diese Jahre begleitet Lenka ihre Leidenschaft zur Malerei, wofür die die Autorin sehr bildlich schöne Worte findet. Abwechselnd wird aus der Sicht von Josef und Lenka erzählt, wobei jeder seine Erzählung des Lebens zu einem anderen Zeitpunkt beginnt: Lenka erzählt chronologisch aus ihrem Leben und Josef beginnt in der Jetztzeit und erzählt abwechselnd in den verschiedenen Lebensabschnitten.
    Ich bewundere die Autorin für ihr Feingefühl: sie hat für die grauenhafte Judenverfolgung berührende Worte gefunden und sehr sensibel den Grat zwischen Liebesgeschichte und Weltkrieg geschlossen. Diese Mischung aus Gewalt, Liebe, Grauen, Tragik und Geschichtliches hat mich als Leserin sehr bewegt und berührt.

    Fazit: ein Roman, welcher gelesen werden sollte, damit diese Zeit nie vergessen wird. Als Draufgabe gibt es eine Liebesgeschichte, welche nicht sein hat dürfen und doch nie vergangen ist und gehalten hat: von mir gibt es 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 05.01.2018

    Als Buch bewertet

    Wiedersehen nach 60 Jahren

    »„Ich kenne sie irgendwoher“, brachte er heraus ... „Sie müssen sich irren,“ erwiderte die Frau höflich. ... „Ich bin´s, Lenka,“ sagte er. „Josef. Dein Mann.“« (S. 11/12). Zu diesem Zeitpunkt sind beide über 80 und haben sich vor 60 Jahren das letzte Mal gesehen. 1939, direkt nach ihrer Hochzeit, emigrierte Josef wegen der Machtübernahme der Nazis in die USA. Lenka wollte ihn nicht ohne ihre Familie begleiten. Sie hoffte darauf, dass er für sie alle Visa beschaffen würde.

    „Abschied in Prag“ ist das erschütterndste Buch über die Geschichte der tschechischen Juden während des 2. WK, dass ich in letzter Zeit gelesen habe. Es ist kein Buch, das man mal so nebenher liest, dazu geht es viel zu sehr an die Nieren und auch die dazu Besprechung fällt mir schwer.

    Lenka wächst wohlbehütet als Tochter eines Glashändlers in Prag auf. Schon ihre Mutter hatte genau wie sie Malerei studiert. Josef ist der Bruder einer Kommilitonin und studiert Medizin. Sie verlieben sich und mit der Machtübernahme der Nazis heiraten sie – als seine Frau kann sie mit ihm in die USA emigrieren. Aber sie bleibt bei ihrer Familie. Als kurz darauf sein Schiff sinkt, wird er irrtümlich für tot erklärt. Lenka wird 1942 nach Theresienstadt deportiert, 1945 nach Auschwitz und Josef erhält irgendwann vom Roten Kreuz die Nachricht, dass sie dort gestorben ist. Doch dann treffen sie sich ausgerechnet bei der Hochzeit ihrer Enkel wieder.

    Es gibt Bücher über dieses Thema, die unterhalten sollen, und solche die aufrütteln – dieses gehört zur letzteren Kategorie.
    In extrem eindringlichen und erschreckenden Bildern erzählt Alyson Richman von Lenkas „Leben“ (so mag man es eigentlich gar nicht nennen) in den KZ´s. Dabei war Theresienstadt noch eines der besseren, die „Vorzeigevariante“, in der sich die Inhaftierten zum Teil selbst verwalteten. Die Häftlinge wurden hier nicht in Massen vernichtet – dazu gab es die Transporte in den Osten (nach Auschwitz). Da niemand wusste, was sie dort erwartet, meldeten sich Familienangehörige freiwillig, sobald einer von ihnen auf die Reise geschickt werden sollte.
    Besonders nah ging mir die Geschichte der KZ-Kinder. Die Erwachsenen haben alles versucht, um ihnen das Leben irgendwie lebenswert erscheinen zu lassen. Sie schmuggelten Papierfetzen und Farben für sie, veranstalteten geheime Ausstellungen und führten mit ihnen eine Kinderoper auf.
    Lenkas ist eine starke Frau und lässt sich nicht brechen. Sie knüpft überall Freundschaften und versucht immer wieder ihrer Familie und Schwächeren zu helfen.

    So kämpferisch Lenka ist, um so wehleidiger habe ich Josef empfunden.
    Sein Leben in Amerika ist nicht leicht. Er hat als einziger seiner Familie das Unglück überlebt, muss die Sprache lernen, nochmal Medizin studieren und wird wie sein Vater Geburtshelfer – denn er will den Menschen ins Leben helfen, nicht beim Sterben. Er heiratet auch bald wieder und liebt seine Frau (irgendwie) – aber er vergleicht sie sein ganzes Leben mit Lenka und wird die Albträume nicht los. Mit seiner Figur bin ich nicht so richtig warm geworden. Er erschien mir zu widersprüchlich und deprimiert, war nie richtig zufrieden.

    Trotzdem klingt „Abschied in Prag“ immer noch in mir nach und bekommt 4,5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gina1627, 28.01.2018

    Als Buch bewertet

    Eine Verbindung für die Ewigkeit!
    Ein Blick genügt und du weißt, dass du mit diesem Menschen dein Leben verbringen willst. Lenka und Josef hatten diesen magischen Augenblick als sie sich 1936 in Prag im Hause der Kohns begegneten. Doch ihr Glück ist nicht von langer Dauer. Die Gefahr für jüdische Menschen wird immer größer als der Einmarsch der deutschen Besatzer bevorsteht. Josef flieht auf Lenkas Wunsch mit seiner Familie kurz nach ihrer Hochzeit nach New York und sie bringt es nicht übers Herz ihre Eltern und ihre Schwester zu verlassen. Sie schaffen es nicht mehr ihnen nachzufolgen und die Macht des Nationalsozialismus schlägt zu. Unausweichlich landen sie im Konzentrationslager. Lenka überlebt mit viel Glück und baut sich nach dem Krieg in Amerika ein neues Leben auf. Doch ihre erste Liebe lässt sie niemals los und wie durch ein Wunder begegnen sie sich nach 60 Jahren bei einer Hochzeitsvorbereitung wieder.

    „Abschied in Prag“ ist ein sehr emotionales, eindringliches, bedrückendes und außergewöhnliches Buch über eine nie vergessene große Liebe, die geprägt wird durch die Schrecken des 2. Weltkrieges. Sehr warmherzig, bildlich und poesievoll erzählt die Autorin mit einem wunderschönen Sprachgebrauch die Liebesgeschichte von Josef und Lenka und ebenso schonungslos und authentisch den unvorstellbar grausamen Umgang mit der jüdischen Bevölkerung zur damaligen Zeit. Das Buch kommt einem wie ein Gemälde vor, bei dem man durch einen Bilderrahmen einen Blick in eine unvergessliche Zeit wirft und eine bewegende und erschreckende Szenerie darstellt. Man fühlt die Verbundenheit der Autorin zur Malerei. Gefühle werden mit Farben und Bildern unvergleichlich schön und traurig dargestellt und es liegt ganz viel Melancholie in der Luft.

    Wunderschön und sehnsuchtsvoll kommen Josef und Lenka zusammen rüber und die Trennung und ihre weiteren tragischen Lebensgeschichten nehmen einen emotional sehr mit. Ihre sich abwechselnden Erzählungen in der Ich-Form ziehen einen ganz tief in ihr Leben hinein und man erlebt ihre Freude, ihre Ängste, ihre Machtlosigkeit und ihr tiefes Leid hautnah mit. Bei Josefs Flucht nach Amerika denkt man an all die vielen Menschen, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben Familie und Freunde zurückgelassen haben und fühlt ihre Qualen und Gedanken, ob jemand von ihnen überlebt hat. Noch tragischer erlebt man mit Lenka und ihrer Familie die Grauen der Zwangsverlagerung und Deportierung in ein Konzentrationslager und den dortigen Überlebenskampf. Mit unserem heutigen Wissen kommen einem diese Szenarien und Horrorvisionen noch barbarischer und unfassbarer vor und man wird still, demütig und froh, dass man im Jetzt leben darf. Es liegt so viel Angst der Menschen beim Lesen in der Luft. Durch Lenkas Gedanken weiß man, dass diese Erinnerungen einen nie mehr loslassen und tief im Herzen vergraben sind.
    Das Wunder des Wiedersehens rührt einen zu Tränen und man ist von der Macht der Liebe sehr ergriffen.

    Mein Fazit:

    „Abschied in Prag“ ist ein sehr geschichtsträchtiger und bewegender Roman, der mich gefesselt, begeistert und mitgenommen hat. Wie in der Anmerkung von der Autorin geschildert, hat sie bei ihrer Recherche wirkliche Schicksale und Erzählungen mit eingewoben und dadurch das Buch noch ausdrucksstarker und nachvollziehbarer gemacht.

    Von mir gibt es hier eine klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 09.01.2018

    Als Buch bewertet

    Im Jahr 2000 macht sich Josef in New York fertig für die Hochzeit seines Enkels. Er freute sich schon seit Monaten auf die Hochzeit. Welche er wohl fühlen würde, wenn er wüsste, was für eine Überraschung ihn auf dem Fest erwartet. Dort wird er nach sechzig Jahren der Liebe seines Lebens wieder begegnen.
    Lenkas und Josefs Geschichte beginnt im Prag der 1930er Jahre. Kaum sind die beiden verheiratet, werden sie auch schon auseinander gerissen. Während Josef emigriert und es ihn nach New York verschlägt, kommt Lenka ins Konzentrationslager und überlebt nur knapp. Nach dem Krieg geht auch sie nach Amerika. Bei glauben, dass der andere nicht überlebt hat und nun stehen sie voreinander.
    Wir erfahren, was geschehen ist, aus der Sicht von Lenke und Josef. Die beiden sind durch eine große Liebe miteinander verbunden, obwohl sie sich ein anderes neues Leben aufgebaut haben in der Annahme, dass sie den geliebten Menschen nie wiedersehen werden.
    Josef kam nach New York, wurde Arzt und heiratete. Dennoch spürt er sein ganzes Leben lang eine Schulde, weil er damals wegging und seine Frau zurückließ. Er hat erfolglos versucht herauszufinden, ob sie noch lebt und was geschehen ist.
    Lenka kommt zuerst ins KZ Theresienstadt und später nach Ausschwitz. Die Kunst hat ihr geholfen, den Verlust der Familie und das KZ zu überstehen. Die Kunst ist Werkzeug des Widerstands und Dokumentation der Gräuel. Aber dass sie überleben durfte, während alle ihr nahestehenden Menschen dem Holocaust zum Opfer fielen, bleibt ein Trauma, unter dem Lenka immer gelitten hat.
    Ich habe mit Lenka und Josef mitgefühlt. Es ist eine tragische Geschichte, die die beiden erleben mussten. Aber besonders Lenka hat Schreckliches erleiden müssen. Es ist der Autorin sehr gut gelungen, dies einfühlsam und dennoch ausdrucksstark herüberzubringen. Obwohl sowohl Josef als auch Lenka ein glückliches Leben geführt haben, ist doch ihre erste Liebe nie vergangen und die Sehnsucht blieb.
    Es ist eine sehr emotionale Geschichte, die mich gepackt hat und nicht so schnell loslassen wird.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sommerlese, 02.01.2018

    Als Buch bewertet

    "Abschied in Prag" ist eine unglaublich berührende, dramatische und sehr bildhaft erzählte Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Holocaust.
    Dieses Buch ist gegen das Vergessen und wirkt beim Leser noch lange nach. Ich war gepackt von der Geschichte und habe den wunderbaren Schreibstil genossen. Natürlich nehmen die Passagen von den grauenhaften Schrecken des Holocausts erschütternde Formen an, aber es gibt auch so viele berührende Erfahrungen und emotional schöne Momente, dass man das Buch trotzdem sehr gerne liest.
    Die Schicksale gehen direkt ins Herz und beim Lesen wird deutlich, wie sehr Rassismus Menschen auf grausame Weise Schaden zugefügt hat und es noch immer tut.

    Lenka und Josef finden miteinander die große Liebe und nachdem sie jahrzehntelang getrennte Lebenswege gingen, glauben sie nicht mehr an ein Wiedersehen. Ihre Geschichte ist deshalb auch so anrührend, weil die Autorin reale Schicksale in ihrem Buch verarbeitet. Die Charaktere kommen absolut lebendig und glaubwürdig daher und man ist als Leser sehr nah bei ihnen.
    Auch die Schilderungen aus den Konzentrationslagern wirken sehr authentisch und gehen unter die Haut. Welche Erfahrungen Lenka und Josef in ihren neuen Ehen gemacht haben, stellt die gemeinsame Liebe nicht in den Schatten. Sie überdauert ganze sechs Jahrzehnte.

    Das Wiedersehen der beiden Protagonisten ist zwar etwas unwahrscheinlich, aber dennoch gibt es solche Zufälle und Fügungen im Leben. Man sollte nie die Hoffnung aufgeben, manche Menschen sind einfach füreinander bestimmt.

    Der Schreibstil Alyson Richmans ist sehr bildhaft und zeigt viele Emotionen. Ich war davon gefesselt und habe die Kapitel verschlungen.
    Während sich Lenkas Schilderung um die 30er Jahre, um ihre Liebe zu Josef und zur Kunst und die Zeit in den Konzentrationslagern dreht, erzählt Josef seine Geschichte nach der Emigration und im jetzt. Dadurch kann man ihrer beider Lebensläufe wunderbar folgen. Josefs zweite Ehe mit Amalia, die gemeinsame Tochter und die Geburt des Enkels sind seine Meilensteine im Leben und werden auch so dargestellt, voller Emotionen und mit tiefer Liebe.


    Dieser Roman hat mich sehr aufgewühlt und die packende Kombination zwischen Liebesgeschichte und Holocaust-Grausamkeiten hat mich sehr berührt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfee, 22.12.2017

    Als Buch bewertet

    Unverhofftes Wiedersehen

    Es gibt nichts Wichtigeres auf der Welt als Bücher gegen das Vergessen. Gerade in der heutigen Zeit, in der wir wieder tagtäglich mit antisemitischen Äußerungen konfrontiert werden, kommt dem Roman "Abschied in Prag" von Alyson Richman eine ganz besondere Rolle zu. Lenkas und Josefs Geschichte beginnt im Prag der 1930er Jahre. Kurz nach ihrer Heirat werden die jungen Liebenden beim Einmarsch der Deutschen auseinandergerissen. Josef emigriert, arbeitet als Arzt in New York, heiratet. Lenka entrinnt im Konzentrationslager dem Tod nur knapp und beginnt nach dem Krieg ein neues Leben in den USA. Obwohl sie glauben, einander nie wiederzusehen, vergessen sie ihre Liebe nie. Bis sie sich sechs Jahrzehnte später in New York zufällig begegnen...

    Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet. Im Mittelpunkt steht ein gepackter Koffer, der in einer Signalfarbe (Rot) gehalten ist und die Blicke des Betrachters auf sich zieht. Er symbolisiert den Abschied von der vertrauten Heimat und die Reise in eine ungewisse Zukunft. Im Hintergrund erkennt man die Silhouette der weltberühmten Stadt an der Moldau. Auch der Titel des Roman ist kurz und prägnant und spiegelt das Romangeschehen auf eine subtile Weise wider.

    Das Geschehen wird aus zwei Perspektiven, nämlich von Lenka und Josef, geschildert. Sie verbindet eine große Liebe, die aufgrund von tragischen Umständen nicht gelebt werden konnte. Als Leser entwickelt man eine enge Bindung an diese zwei starken Protagonisten, deren Lebensweg wir über eine lange Zeitspanne von der ersten zufälligen Begegnung über die tragische Trennung in den Wirren des Krieges und das unverhoffte Wiedersehen auf einer Hochzeit in den USA verfolgen.

    In diesem vielschichtigen Roman werden viele wichtige Themen wie die Bedeutung von Familie, Freundschaft und Liebe angesprochen. Hierbei kommt der Kunst eine entscheidende Rolle zu. Sie ist ein Zeichen des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus, aber auch eine Flamme der Hoffnung, die alle Verfolgten am Leben erhält. Auch Lenka hat sie die Kraft zum Weiterleben in den Konzentrationslagern gegeben, nachdem sie ihre Angehörigen verloren hatte.

    Alyson Richman schreibt in einer schlichten, aber sehr ausdrucksstarken Sprache. Man spürt das Grauen, wenn sie das Unsagbare schildert, was Lenka in den Konzentrationslagern mitansehen, erleben und erleiden muss. Nach ihrer Befreiung ist ihr Leidensweg längst nicht zu Ende. Auch wenn es ihr gelingt, sich ein neues glückliches Leben aufzubauen, kämpft sie zeitlebens gegen das Trauma, den Holocaust überlebt zu haben, während alle ihre nahestehenden Menschen gestorben sind.

    Auch Josef kennt diese zwiespältigen Gefühle. Zeitlebens lässt ihn die Erinnerung an Lenka nicht los. Er fühlt sich schuldig, weil er seine Heimat rechtzeitig verlassen und in die USA emigrieren konnte, während er seine geliebte Frau schutzlos zurücklassen musste und nicht in Erfahrung bringen konnte, was mit ihr nach dem Abschied in Prag geschehen ist.

    Dieses Buch hat mich sehr aufgewühlt zurückgelassen. Heute vergebe ich 5 Sterne für ein ergreifendes Buch über eine tragische Lebens- und Liebesgeschichte in dunkelster Zeit, das noch lange in mir nachhallen wird.

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  • 5 Sterne

    Claudia S., 21.03.2018

    Als Buch bewertet

    Ergreifend!

    Lenka und Josef finden in Prag ihre Liebe zueinander. Sie heiraten und träumen von einer schönen, gemeinsamen Zukunft. Doch der Zweite Weltkrieg macht auch vor ihnen nicht Halt und so werden sie auf grausamste Weise getrennt: Josef emigriert in die USA, Lenka wird ins Konzentrationslager gebracht und überlebt dies nur mit knapper Not. Beide nehmen an, der andere ist längst tot. Sie leben beide in den USA …

    Dem Leser begegnen Lenka und Josef abwechselnd in Kapiteln in der Ich-Perspektive. Beide erzählen von sich, ihrer Liebe zum anderen, ihrem Lebensweg. Das ist wunderbar gelungen und sehr ergreifend, aber nie hatte ich das Gefühl, dass hier eine übergroße Moralkeule geschwungen würde. Jeder Krieg ist grausam und unsinnig, das wissen wir alle. Auch und gerade die Gräuel des Zweiten Weltkrieges sind unleugbar entsetzlich gewesen. Alyson Richman erzählt die Geschichte von Lenka und Josef (oder lässt die beiden sie selbst erzählen) ohne extra darauf hinzuweisen. Fast schon sachlich, aber dennoch bildhaft schildern die beiden Figuren selbst die schlimmsten Ereignisse. Vielleicht berührt mich gerade dies besonders.

    Beide, Josef und Lenka, habe ich sehr schnell sehr liebgewonnen. In all den Jahren sind sie zauberhaft und so liebenswert. Sie leben, lieben, leiden, werden älter und älter – und das so real und glaubhaft. Die Entwicklung der beiden ist sehr realitätsnah. Das gefällt mir sehr. Lenkas Trauma ist verständlich und nachvollziehbar. Und es macht deutlich, dass eine Befreiung nicht immer eine echte Rettung ist. Vergessen kann man eben nicht alles.

    Dieses Buch wühlt auf. Es hallt sehr lange nach. Es verändert. Es tröstet auch ein Stück weit – weil es zeigt, wie stark die Liebe und der Glaube sein können. Es erinnert daran, dass Hass und blinder Eifer dumm sind.

    Bücher und Filme über die Zeit des Zweiten Weltkrieges gibt es viele. Dieses hier sticht deutlich hervor und sollte mit sehr viel Muse gelesen werden. Ich bin schlicht unfähig, auch nur einen Bruchteil eines Sternes abzuziehen: fünf Sterne!

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  • 5 Sterne

    Katjuschka, 25.12.2017

    Als Buch bewertet

    „Abschied in Prag“ ist die Geschichte von Lenka und Josef aus Prag, die sich in den frühen 30er Jahren des letzten Jahrhunderts ineinander verlieben.
    Als sich die Situation der Juden auch in der damaligen Tschechoslowakei dramatisch verschlimmert, beschließen die beiden zu heiraten und in die USA zu emigrieren.
    Durch unglückliche Umstände verlässt aber nur Josef mit seiner Familie das Land und Lenka bleibt mit ihrer Schwester und den Eltern zurück.
    Man erlebt, kapitelweise im Wechsel, die Geschichte der beiden rückwirkend erzählt.
    Dabei ist Lenkas Schicksal weitaus tragischer, als das von Josef!
    Nachdem der Alltag für Ihre Familie immer schwieriger geworden war, kommen sie nach Theresienstadt. Und von dort gehen regelmäßig Transporte nach Osten....
    Die Geschichte wird rückwirkend erzählt. Immer kapitelweise abwechselnd in der Ich-Form, was die Dramatik noch erhöht, da man gefühlt näher am Geschehen beteiligt ist.
    Den Schreibstil kann ich nur als "extrem fesselnd" beschreiben.
    Gerade die Beschreibungen aus dem KZ sich sehr bildhaft, da unglaublich detailliert was den grausamen Alltag der Häftlingen betrifft.
    Auch wenn man viele historischen Fakten kennt, ist die lebendige  Darstellung hier teilweise schon sehr beklemmend.
    Aber auch die Beschreibung der weiteren Lebenswege nach dem Krieg sind sehr emotional.
    Irgendwie fühlt man immer direkt mit: Beide sind nie glücklich, da nie wirklich komplett.
    Als sie nach vielen Jahren durch eine unglaubliche Fügung aufeinandertreffen, ist es wie eine Erlösung.
    Auch wenn Lenka und Josef nur eine kurze Zeit gemeinsam hatten wussten beide immer, dass sie füreinander bestimm waren.
    Interessant und beeindruckenden fand ich, dass einige der Insassen des Lagers Theresienstadt tatsächlich gelebt haben und das ihr Schicksal hier noch einmal, wenn auch nur kurz, erzählt wird.

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  • 5 Sterne

    Gartenkobold, 01.01.2018

    Als Buch bewertet

    Eine nie vergangene Liebe
    Auf einer Hochzeit, der Hochzeit ihrer beiden Enkel treffen sich ein 85jähriger Mann und eine 80igjährige Frau – Josef und Lenka – vor Jahren durch den Holocaust getrennt – eine ewige Liebe, die trotzdem nie verging.
    Die Autorin hat einen sehr berührenden und beeindruckenden in die Tiefe gehenden Roman geschrieben, er beginnt in den 30iger Jahren, Josef und Lenka verlieben sich ineinander, einer Zeit, die noch nicht von Rassismus, Judenverfolgung geprägt war. Sie heiraten kurz vor Kriegsausbruch, noch bevor das nationalsozialistische Regime mit Härte und Brutalität begonnen hat. Nach Kriegsausbruch müssen die beiden Prag verlassen, Josefs Familie bekommt nach viel Bangen endlich das begehrte Visum für Amerika, doch Lenka, seine Frau, möchte ihre Familie nicht allein zurückgelassen, sie ist innerlich zerrissen zwischen der Liebe zu Josef und der Liebe zu Ihrer Familie. Lenka lässt Josef allein reisen, beide in Gedanken immer bei dem Partner doch sie verlieren einander aus den Augen, Lenka wird mit ihrer Familie nach Theresienstadt deportiert.
    Den Schreibstil ist schlicht, flüssig und so spannend geschrieben, dass er den Leser regelrecht fesselt, kapitelweise abwechselnd in der Ich-Form, was die Spannung noch zusätzlich erhöht. Die Beschreibungen der Bedingungen und des Lebens im KZ sind außerordentlich bildgewaltig und sehr detailliert, sie wühlen auf, machen nachdenklich, erschüttern und lassen das Grauen des Holocaust wieder aufleben, erinnern uns daran, das Rassismus in unserem Land ein Thema ist, über das nicht geschwiegen werden darf – das leider momentan wieder sehr aktuell ist.
    Ein Roman, die mich sehr berührt hat und der noch lange nachklingt und mich tief ergriffen zurückgelassen hat. Ein Roman, der aber auch die Hoffnung in sich trägt. Ein ganz außergewöhnlicher Roman.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika S., 07.01.2018

    Als Buch bewertet

    Die 1930er-Jahre in Prag. Lenka ist Kunststudentin und verliebt sich in Josef, dem Bruder ihrer besten Freundin Veruska. Die beiden werden ein Paar, heiraten. Kurz nach der Hochzeit marschieren die Deutschen in Prag ein. Josef kann Papiere besorgen für die Überfahrt nach Amerika, doch Lenka lässt ihn mit seinen Eltern und seiner Schwester alleine fahren. Sie kann und will ihre Familie nicht zurücklassen. Josef verlässt sie mit dem Versprechen, sie und ihre Familie bald nachzuholen, doch das Schiff  mit seiner Familie an Bord wird torpediert und geht unter.

    Lenka erhält die Nachricht von seinem Tod, doch Josef überlebt. Er emigriert nach Amerika, kann sich dort ein neues Leben aufbauen, doch auch er hält seine große Liebe für tot, bekommt er doch die Mitteilung, dass Lenka nach Auschwitz deportiert und dort umgebracht wurde, doch wie durch ein Wunder überlebt die junge Frau das Grauen.

    Zusammen mit ihrem Retter geht auch sie in die USA und gründet eine neue Familie. Lenka und Josef, eine Liebe, die einen grauenvollen Krieg und lange 60 Jahre überdauert. Eine Liebe, die nie aufgehört hat. Eines Tages, inzwischen hochbetagt, stehen sie sich gegenüber...

    Während ich diese Zeilen schreibe, habe ich schon wieder Tränen in den Augen. Es ist nicht nur eine Geschichte gegen das Vergessen. Eine tragische, unheimlich bewegende Geschichte, die sehr nahe geht. Am Schluss des Buches erfährt der Leser, dass diese Geschichte angelehnt wurde an eine wahre Begebenheit. Wie müssen sich zwei Menschen, zwei Liebende fühlen, die sich aneinander über Jahrzehnte für tot gehalten haben und sich plötzlich nach dieser langen Zeit gegenüberstehen? 

    "Abschied in Prag" - ein stilles, hochemotionales Drama mit unvergesslichen Protagonisten. Die Autorin versetzt den Leser in einen gewaltigen Bilder- und Gefühlsrausch. Die sehr authentischen Beschreibungen über das Leben im Konzentrationslager Theresienstadt und schließlich die Deportation nach Auschwitz. Ich musste das Gelesene oftmals erst sacken lacken. Natürlich sind mir die Verbrechen bekannt, aber wieder darüber zu lesen, macht das Grauen nicht geringer. 

    Die Tötungsmaschinerie der Nazi-Herrschaft, immer wieder fragt man sich, wie das möglich war. Auch hervorragend von der Autorin aufgenommen, das Schuldbewusstsein der Holocaust-Überlebenden, die das Erlebte oft tief in sich begraben haben, nicht darüber sprechen konnten. Die jahrzehntelangen Albträume. 

    "Abschied in Prag" - eine Geschichte über eine großartige Liebe, unendlich traurig. Wer dieses Buch gelesen hat, wird es nicht mehr vergessen!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 11.01.2018

    Als Buch bewertet

    New York im Jahr 2000. Als Josef beim Probedinner vor der Hochzeit seines Enkelsohnes der Großmutter der Braut vorgestellt wird, glaubt er einen Geist zu sehen – vor ihm steht Lenka, die Frau, die er vor 60 Jahren in Prag geheiratet hat…

    In „Abschied in Prag“ erzählt Alyson Richman die Geschichte zweier Liebenden, die durch die Wirren des beginnenden Zweiten Weltkriegs getrennt werden und einander über sechs Jahrzehnte hinweg für tot halten. Die Autorin lässt Lenka und Josef abwechselnd zu Wort kommen und von ihren jeweiligen Erlebnissen vor diesem überraschenden Wiedersehen auf der Hochzeit ihrer Enkelkinder berichten.

    Lenka Maizel, die nach einer sehr glücklichen Kindheit in Prag Kunst studiert, verliebt sich in Josef Kohn, den Bruder ihrer Freundin und Mitstudentin Veruška. Da das Leben in der Tschechoslowakei Ende der 1930er Jahre aufgrund der politischen Lage für Juden immer schwieriger wird, beschließen die beiden, schnell zu heirateten, damit Josefs Eltern auch für die Maizels Ausreisevisa und Schiffspassage nach Amerika organisieren können. Als Lenka erfährt, dass es für ihre Eltern und ihre Schwester keine entsprechenden Papiere geben wird, entschließt sie sich, zunächst bei ihrer Familie in Prag zu bleiben und Josef nachzureisen, sobald es Visa für alle gibt. Doch es sollte alles anders kommen…

    Lenka und ihre Familie landen in Theresienstadt. Alyson Richman erzählt äußerst anschaulich und eindringlich von Lenkas Erlebnissen in dem Konzentrationslager und beschreibt das Grauen, das unsägliche Leid, die Schikanen und Misshandlungen, die die Juden erdulden mussten, sehr ausführlich und realistisch. Es ist immer wieder erschütternd zu lesen, mit wie viel Kälte und Brutalität Menschen einander begegnen können.

    Josef kommt nach einem mehrmonatigen Aufenthalt mit seiner Familie in England allein in New York an. Er beendet sein Medizinstudium und wird Geburtshelfer, er trifft Amalia, heiratet sie und gründet mit ihr eine Familie. Dennoch sind seine Gedanken immer bei Lenka. Er träumt von ihr. Da seine Briefe ungeöffnet zurückkamen, hat er nach Kriegsende versucht, Lenka über einen Suchdienst zu finden, musste jedoch erfahren, dass ihr Name auf einer Liste aus Auschwitz steht…

    Alyson Richman besitzt die beeindruckende Fähigkeit, die Gedanken und Gefühle ihrer Protagonisten mitreißend darstellen und auf den Leser zu übertragen. Ich habe mit den Akteuren gelebt und gelitten, gebangt und gehofft. Habe Kummer und Furcht genauso mit ihnen geteilt, wie die kleinen Glücksmomente. „Abschied in Prag“ lässt mich ergriffen zurück – eine tiefgründige, berührende Geschichte, die nach dem Lesen noch lange nachklingt.

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    nellsche, 10.01.2018

    Als Buch bewertet

    In Prag in den 1930er Jahren lernen Lenka und Josef sich kennen und verlieben sich ineinander. Kurz nach ihrer Heirat werden sie durch den Einmarsch der Deutschen getrennt. Josef beginnt später in New York als Arzt ein neues Leben, heiratet und gründet eine Familie. Lenka entkommt im Konzentrationslager nur knapp dem Tod und beginnt in den USA ein neues Leben. Sie glaubten, sich niemals wiederzusehen. Doch ihre Liebe endete nie. Und dann begegnen die beiden sich zufällig nach sechzig Jahren in New York …

    Dieses Buch hat mich unheimlich tief berührt, eine wundervolle und aufwühlende Geschichte.
    Das Buch konnte ich aufgrund des leichten und flüssigen sowie bildhaften Schreibstils sehr zügig lesen. Ich war von der ersten Seite an gefesselt von dieser Geschichte und sie klang auch noch lange nach.
    Die Charaktere von Lenka und Josef sind sehr authentisch und äußerst sympathisch gezeichnet, so dass ich sofort eine Bindung zu ihnen aufbauen konnte.
    Aus den Perspektiven von Lenka und Josef erfährt der Leser nach und nach, was seit den 1930er Jahren geschah, wie die beiden sich kennenlernten und sich verliebten und wie sie durch die fürchterlichen Umstände aufgrund des Einmarsches der Deutschen getrennt werden. Beide sind sich sicher, dass der jeweils andere nicht überlebt hat, und bauen sich in den USA ihre neuen Leben auf. Doch vergessen haben sie den anderen niemals.
    Die Geschichte der beiden Liebenden ist unglaublich intensiv beschrieben. Es gibt wunderschöne Momente und gefühlvolle Erlebnisse, aber eben auch Schrecken, Angst und Tod. Das alles hat die Autorin absolut großartig transportiert. Als Leser erlebt man die unterschiedlichen Emotionen hautnah mit. Durchgängig spürbar waren die sehr tiefen Gefühle von Lenka und Josef, die sich aus tiefstem Herzen geliebt haben. Ich konnte mit beiden Protagonisten sehr mitfühlen. Die schrecklichen Erlebnisse, die insbesondere Lenka erleiden musste, haben mich tief getroffen. 

    Diese sehr emotionale und zutiefst berührende Geschichte kann ich unbedingt empfehlen. Taschentücher sollten auf jeden Fall parat liegen. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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    Gelinde R., 04.01.2018

    Als Buch bewertet

    Abschied in Prag, von Alyson Richman

    Cover:
    Der rote Koffer im Vordergrund überlagert alles.
    Irgendwie bedrückend.

    Inhalt:
    Als sich Lenka und Josef in Prag treffen und lieben lernen, steht der Krieg schon vor der Tür.
    Nach der überstürzten Hochzeit werden sie auch leider getrennt.
    Nach dem Krieg halten sich beide für tot und so lebt jeder sein eigenes Leben, ohne den anderen je zu vergessen.
    Nach über 60 Jahren treffen sie sich auf der Hochzeit ihrer Enkel zufällig wieder…

    Meine Meinung:
    Für mich, ein Buch mit Anlaufschwierigkeiten, aber dann wird es sehr emotional.
    Wir erfahren durch Rückblenden, mal aus der Sicht von Lenka, dann wieder aus der Sicht von Josef, wie sich beide kennen lernten und wie sie den Krieg erlebt haben.
    Gerade die erste Hälfte des Buches wirkt für mich durch diese Rückblenden recht zäh und distanziert. Ich konnte keinen Zugang zu den beiden Protagonisten finden.
    Ab der Mitte dann, als Lenka von ihren Erlebnissen im Lager in Theresienstadt (und später Auschwitz) erzählt, hat es mich dann auch sehr berührt und wird sehr beklemmend.
    Es ist einfach immer wieder unglaublich was dort Menschen angetan wurde.

    Am Schluss hätte ich gerne noch ein klein bisschen mehr über das "Happy End" erfahren.

    Autorin:
    Die amerikanische Autorin Alyson Richman hat bereits mehrere Romane verfasst. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern auf Long Island, New York.

    Mein Fazit:
    Wie gesagt, die erste Hälfte des Buches konnte mich nicht so erreichen, dafür hat mich dann die zweite Hälfte umso mehr in seinen Bann gezogen.
    Eine unglaubliche Geschichte über das Leben in den Lagern im 2. Weltkrieg und eine Liebe die Jahrzehnte überdauert hat.
    Von mir 4 Sterne.

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