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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 26.03.2022

    Als Buch bewertet

    Die Zerstörung des olympischen Gedankens

    "München-Weltstadt mit Herz" - so der Werbeslogan, ist 1972 Gastgeber der Olympischen Sommerspiele. Bunt, weltoffen, herzlich und modern präsentiert sich die Stadt Sportlerinnen und Sportlern aus der ganzen Welt. Der olympische Gedanke von Frieden und Völkerverständigung wird mit jeder Fernsehübertragung hinaus in die Welt gesendet und rückt das Bild wieder gerade, das, von den Schatten des Zweiten Weltkrieges überzogen, immer noch schief hängt.

    Und dann passiert das Unvorstellbare: am 5. September 1972 wird die harmonische Stimmung zerrissen und die friedliche Idee des Miteinanders mit Füßen getreten. Attentäter der palästinensischen Gruppe "Schwarzer September" dringen in das olympische Dorf ein und nehmen die israelische Mannschaft als Geisel.

    Was dann folgt, ist nicht nur eine unglückliche Aneinanderreihung von Missverständnissen und dramatischen Ereignissen, sondern Sven Felix Kellerhoff bietet einen ganz neuen Einblick in das Intermezzo von damals und lässt die schrecklichen Bilder wieder lebendig werden. Es ist ein Zeitzeugnis, das Bände spricht. Mangelnde Sicherheitsvorkehrungen und unzureichende Ausbildung der bayerischen Polizeibeamten, Missverständnisse , Versagen von den zuständigen Behörden und Politikern und nicht zuletzt die anhaltende Live-Übertragung der Medien sind für das Scheitern und somit für den Tod von 17 Menschen verantwortlich.

    Der Autor öffnet bisher nicht ausgewertete Akten, bringt auch in diesem Zusammenhang die Stasi mit ins Spiel und zeigt anhand von erschütternden Originalaufnahmen von damals die grausamen Details dieses minutiös geplanten Vernichtungsschlags.

    Ein Buch, das fast alle ungeklärten Fragen beantwortet , der Problematik systematisch auf den Grund geht und neue Erkenntnisse zu Schuld und Versäumnissen den Leser;innen offeriert.

    Erschütternd, tragisch und spannend zu lesen.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchkathi, 14.08.2022

    Als Buch bewertet

    Das Buch Anschlag auf Olympia thematisiert die Anschläge auf die olympischen Spiele im Jahr 1972 und wurde von Sven Felix Kellerhoff geschrieben.
    Als Sachbuch beschreibt es in drei großen Leseabschnitten die Geschehnisse rund um die Anschläge. Einen leichten Einstieg in die Atmosphäre der damaligen Zeit ermöglicht das erste Kapitel, indem es die die Zeit kurz vor den Anschlägen beschreibt. Im darauffolgenden Leseabschnitt wird dann weiterführend und unterteilt nach Stunden vom Anschlag berichtet. Den letzten Leseabschnitt bilden die Beschreibungen von den Stunden danach.
    Besonders gut haben mir der Schreibstil und die detaillierten Beschreibungen gefallen, da man so nicht nur die Sachverhalte an sich verstehen konnte, sondern sich richtig hineinfühlen konnte. Hierzu haben auch die Bilder beigetragen, die zu jeder Beschreibung auch eine Ahnung davon verschaffen, was die Menschen damals in den Nachrichten und Zeitungen gesehen haben. Bei der räumlichen Orientierung hat mir ebenso die Karte und die Pläne im hinteren Teil des Buches geholfen.
    Ich persönlich habe keine Erinnerungen an die Anschläge auf Olympia damals, weil ich zur der Zeit noch nicht gelebt habe. Auch habe ich mich im Vorfeld noch nicht mit Recherchen zu diesem Thema beschäftigt, sodass ich ganz unwissend und unbedarft an dieses Buch herangegangen bin. Auch ohne das Vorwissen habe ich mich sehr schnell in das Buch und die Geschehnisse einfinden können und kann es nur jedem empfehlen, der etwas zu den Anschlägen auf Olympia lernen möchte.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 30.06.2022

    Als Buch bewertet

    Friedliche und heitere Spiele sollten es werden. Die Jugend der Welt trifft sich 1972 in München. Im olympischen Dorf entlang der Connollystraße hatten die Athleten der israelischen Mannschaft ihr Quartier. Am Morgen des 5. September drangen acht Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation „Schwarzer September“ in das Appartement der israelischen Sportler, sie kamen nahezu mühelos an ihr Ziel, nahmen die Israelis als Geiseln. Die Sicherheitsbedingungen waren sehr leger, nichts war abgeschlossen, keiner dachte ernsthaft an so ein Szenario.

    Ein halbes Jahrhundert liegt dieses Drama zurück. Hätte es verhindert werden können?

    „Was 1972 in München wirklich geschah“ ist ein gut recherchiertes Zeitzeugnis des Journalisten und Historikers Sven Felix Kellerhoff. Nicht nur er hat sich des Themas angenommen, es wurde viel über das Attentat geschrieben, es wurde mehrfach verfilmt und doch überlagerten fiktionale Sequenzen den wahren Sachverhalt. Nicht so hier. Kellerhoffs Darstellung ist immer durch Quellen belegt, im Anhang finden sich diese Nachweise.

    Gegliedert in „Vorspiel“, „Drama“ und „Nachspiel“ lese ich eine Chronologie des „Anschlags auf Olympia“, beginnend mit dem „Überfall“.

    Sehr interessante Hintergrundinformationen über das Zustandekommen und den Zuschlag für den Austragungsort München, den Sicherheitsvorkehrungen, die im Nachhinein nicht als solche bezeichnet werden können, folge ich gespannt. Es waren unruhige Jahre, die RAF war gefürchtet, die PLO verbreitete Angst und Schrecken, der Autor hat hierzu gut informiert. Die ganze Dramatik ist in kurzen Kapiteln dargestellt, die auch zeitlich und minutiös ein gutes Gespür der Abfolge geben. Zwischendurch sind Original-Bilder abgedruckt, die dem Gelesenen noch mehr Intensität verleihen.

    Der Autor ist ein absoluter Kenner der deutschen Zeitgeschichte. „Anschlag auf Olympia“ ist ein Blick zurück auf das schockierende Attentat, auf all die Versäumnisse. Ein Sachbuch, das er für seine Leser gut lesbar aufbereitet hat. Diese wahre Begebenheit liest sich spannend und immer mal wieder kehrt die Erinnerung zurück. Die Gründung der GSG9, die ab April 1973 einsatzbereit war, war die Konsequenz aus den damaligen Ereignissen.

    Ein Blick zurück auf die XX. Olympischen Spiele, die friedlich und heiter begannen und ein nie für möglich gehaltenes Ausmaß annahmen. Tragische und aufs Tiefste verstörende Stunden - ein Buch, das jeder an Zeitgeschichte Interessierte lesen sollte. Sehr empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ech, 26.07.2022

    Als Buch bewertet

    Akribische Aufarbeitung, die sich in weiten Teilen wie ein Thriller liest

    Am 5. September 2022 jährt sich der Anschlag auf die israelische Mannschaft während der Olympischen Spiele in München zum 50. Mal. Obwohl dieses Ereignis seitdem bereits in zahlreichen Publikationen und auch Filmen behandelt wurde, fehlte bislang eine minutiöse Darstellung der Geschehnisse in den entscheidenden 21 Stunden zwischen der Geiselnahme im Olympiadorf und der letztendlich gescheiterten Befreiungsaktion auf dem Militärflughafen in Fürstenfeldbruck.

    In diesem Buch liefert der Historiker und Journalist Sven Felix Kellerhoff nun eine solche Aufarbeitung des feigen Anschlages, für den ihm nun auch die Akten von Polizei und Staatsanwaltschaft zur Verfügung standen, die viele Jahre unter Verschluss waren. Auch einige Stasiakten mit Berichten von DDR-Sportlern, die die Ereignisse vom gegenüberliegenden Haus aus beobachten konnten, bringen hier durchaus zusätzliche Erkenntnisse. Zahlreiche Fußnoten und ein umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis zeugen von einer akribischen Recherche, die der Autor für dieses Buch betrieben hat und die man seinem Werk auch jederzeit anmerkt.

    Durch den packenden Schreibstil des Autoren lesen sich seine Beschreibungen der Abläufe in weiten Teilen wie ein Thriller, bei dem man aber von Beginn an weiß, dass er kein Happy End haben wird. Dabei werden die zahlreichen Fehler der von Beginn an völlig überforderten Endscheidungsträger und der übrigen Beteiligten mehr als deutlich angesprochen, der Autor belässt es aber nicht bei platten Schuldzuweisungen, sondern versucht dabei auch, die Hintergründe zu ergründen. So ergibt sich ein erschreckendes Gesamtbild voller Hilf- und Ahnungslosigkeit, dass so unweigerlich in der Katastrophe enden musste.

    Eingerahmt werden die bewegenden Beschreibungen der dramatischen Ereignisse durch ein Vorspiel, dass sich mit den Vorbereitungen auf die olympischen Spiele beschäftigt und dabei schon reichlich Naivität beim Sicherheitskonzept aufdeckt, und ein Nachspiel, dass sich mit den politischen und gesellschaftlichen Folgen des Anschlags auseinandersetzt.

    Ein packendes Zeitdokument der jüngeren deutschen Geschichte, dass ich jedem, der sich für solche Stoffe interessiert, nur wärmstens empfehlen kann.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel M., 28.06.2022

    Als Buch bewertet

    Mein Fazit :
    Als der Anschlag der Palästinenser auf die israelischen Sportler geschah, war ich 7 Jahre alt. An diesen Tag habe ich keine Erinnerung mehr, aber ich habe später den Film gesehen und bin heute noch ganz berührt und tief beeindruckt. Sehr traurig was damals geschah und welches Leid über die Menschen gebracht wurde. Ein tief bewegendes Epos ist entstanden, in dem Machtspiele ebenso wie Hilflosigkeit der Regierung eine große Rolle spielen. Was ich mich immer gefragt habe, warum wurden die Sportler nicht genügend geschützt? Warum so wenige Sicherheitsmaßnahmen? Warum war die deutsche Regierung so unvorbereitet auf den Anschlag? Warum mussten die Sportler so grausam sterben? Ich hoffe der Autor kann mir die Fragen beantworten.

    Olympia 1972 ist das Ereignis in München , auf das die ganze Welt schaut und durch blutigen Terror am 5. September in die Weltgeschichte eingehen wird. Der olympische Gedanke über Frieden wird für alle Zeit eine andere Bedeutung haben. Der Autor schildert den Anschlag in ergreifenden Worten und sehr zu Herzen gehend. Warum mussten 17 Menschen sterben ? Wer trägt die Verantwortung dafür und wer hat Schuld auf sich geladen?

    Der Autor gibt auf Grund seiner Recherchen einen Einblick in die dramatischen Stunden und lässt den Leser erschauern. Ich hatte zum Teil Gänsehaut und meine Emotionen haben mich überrollt. Den Tränen nah habe ich dieses erschütternde Epos beendet und es wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

    Der Schreibstil des Autors ist sehr lebendig, modern , aufrüttelnd, beeindruckend und sehr berührend. Von der ersten Seite an ist Spannung drin und ich konnte das Buch nicht zur Seite legen. Aufgeteilt ist es in 3 Kapitel : Vorspiel , Drama und Nachspiel. Dabei kann ich nicht sagen was mich mehr erschüttert hat. Die Story ist sehr gut nachvollziehbar, da es mit Quellenangaben und Fotos belegt ist. Ein sehr berührendes Epos für die Ewigkeit.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Clemens, 31.07.2022

    Als Buch bewertet

    Hervorragende Erläuterung eines der schlimmsten Anschläge in der deutschen Sportgeschichte

    In "Anschlag auf Olympia" rekonstruiert Sven Felix Kellerhoff noch einmal den interessierten Leser/innen die zermürbenden Tage der Geiselnahme von israelischen Sportlern durch palästinensischen Attentätern im olympischen Dorf. Er schildert hier, wie einfach die Terroristen ins Dorf eindringen und die Israelis gefangen nehmen konnten. Die Leser/innen werden dann über die hilflosen Verhandlungen und Befreiungsversuche informiert bis die Geiselnahme letztendlich eskaliert und das sportliche Geschehen der Olympiade in den fernen Hintergrund rückt.

    Hervorzuheben sei vorab die ausgezeichnete Recherche, die der Autor zu erledigen hatte, bevor er überhaupt die ersten Zeilen niederschreiben konnte. Bei den zahlreichen Quellen, die auch noch auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden mussten, mit Sicherheit keine leichte Aufgabe.

    Der Schreibstil ist, obgleich der selbstverständlich unumgänglichen dokumentarischen Form, sehr anschaulich und fließend, da die Leser/innen von Beginn an das Gefühl haben, 1972 in München selber vor Ort zu sein. Um so dramatischer wird der Hergang der Entführung natürlich beim Lesen empfunden. Und obwohl den meisten Leser/innen das Ende der Geschichte bekannt sein wird, fiebert man doch von Seite zu Seite mit den Gefangenen mit und nimmt teil an ihrem grausamen Schicksal.

    "Anschlag auf Olympia" ist für mich den jungen Lesern, die sich genau wie ich an 1972 nicht mehr erinnern können, allein aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine und dem nie enden wollenden Konflikt zwischen Israel und Palästina sehr ans Herz zu legen und der Generation, die die Fernsehbilder vom Anschlag bis heute nicht aus dem Kopf bekommen haben, zum besseren Verständnis ein absolutes Muß!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Danny SZ, 02.07.2022

    Als Buch bewertet

    Eine bewegende Zeitgeschichte

    Da ich schon sehr viele Dokumentationen über diesen Anschlag im Fernsehen gesehen habe, war ich sehr neugierig und sehr interessiert an noch mehr Hintergrundinformationen. Das Geschehen wurde sachlich geschildert, aber dennoch war es bedrückend. Durch die Zeitangaben als Überschriften mit den dazu passenden Titeln, merkte man die Brisanz und den Druck unter dem alle standen. Ich musste mir immer wieder vor Augen führen, dass dieser Anschlag 50 Jahre zurückliegt. Es war teilweise echt unfassbar, wie agiert wurde. Die Presse hatte sich definitiv nicht mit Ruhm bekleckert. Hauptsache live dabei und alles in die Welt senden. Und dann diese ganzen vermeidbaren Pannen seitens der Polizei und auch der Politiker waren echt ungeheuerlich. Ich konnte meistens nur den Kopf schütteln. So viel hätte vermieden werden können und wäre dann vielleicht anders ausgegangen.

    Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es war sehr gut recherchiert. Die Illustrationen habe ich mit gemischten Gefühlen betrachtet, da die Presse viel zu nah dran war. Natürlich waren sie im Buch passend zum Ablauf nach der Geiselnahme, aber irgendwie fühlte man sich wie ein Voyeur bei diesem schrecklichen Attentat. Ich habe auf jeden Fall sehr viel erfahren, dass ich noch nicht wusste und kann dieses Buch nur empfehlen.

    Fazit:
    Ein sehr gut recherchierter Ablauf der Anschläge auf Olympia.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katrin F., 02.07.2022

    Als Buch bewertet

    Wer minutiös die Abläufe der Geiselnahme verfolgen will, wird hier viel Material finden. Die Handlung wird journalistisch neutral und chronologisch erzählt, als Leser ist man nah am Geschehen. Der einzige Bruch der Chronologie ist der Anfang, der mit dem Überfall beginnt, dem Moment, zu dem es ein Vorher und ein Nachher gab. Im Nachhinein erstaunt und erschreckt der Dilettantismus der beteiligten Parteien, was letztendlich zur Katastrophe in Fürstenfeldbruck und zum Tod von 12 Menschen führte. Leider weiß man nichts oder zumindest ist dem Autoren nichts bekannt über Diskussionen und Aktionen im Apartment zwischen den Terroristen und ihren Geiseln. Für ein komplettes Bild der Ereignisse fehlen mir Hintergrundinformationen zum Israel – Palästina-Konflikt der Zeit, Hintergründe zu den Attentätern und ihren deutschen Helfern aus dem Neonazi-Millieu, den Zusammenhängen zwischen RAF und PLO und anderen Terrorgruppen, die Einordnung in den internationalen Terrorismus der 60er und 70er Jahre, die Reaktion der arabischen Länder, Reflektionen der Politiker und berichtender Journalisten aus der zeitlichen Distanz. Hier wird viel Vorwissen vorausgesetzt, was, wie ich vermute, vor allem jüngeren Lesern, die sich nicht erinnern können, fehlt, ohne ist mir das Bild nicht komplett genug. Im Ganzen scheint das Buch hauptsächlich zur Dokumentation des Fehlverhaltens. Dass daraus die GSG9 gegründet wurde, wird erwähnt, ein Ausblick auf nachfolgende Aktionen wäre interessant gewesen. Im Klappentext steht, dass der Autor „erstmals anhand von bisher nicht ausgewerteten Akten … zu ganz neuen Einschätzungen“ kommt. Es gab viele Pannen und Fehleinschätzungen. Das ist nicht wirklich neu, aber dieser Aspekt wurde hier gut gesammelt und zusammengetragen.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siglinde H., 09.07.2022

    Als Buch bewertet

    Was geschah beim Anschlag auf die Olympiade 1972 wirklich ?
    Olympia 1972 in München - ein Fest der Freude, der Begegnungen und sportlicher Höchstleistungen. Vor allem soll es ein überzeugender Gegenentwurf zur Olympiade der Nazis 1936 werden. Was als Freudenfest begann, endet in Tod, Blut und Ratlosigkeit.

    Ich habe die Spiele als 13jährige am Fernseher mitverfolgt und bin der festen Ansicht, der Autor hat die damals herrschende Atmosphäre der Begeisterung und Erwartung sehr gut dargestellt. Was dann geschah, hat alles ausgewischt.

    Der Autor hat akribisch, alle vorhandenen Quellen, so weit sie zugänglich waren, gesichtet und ausgewertet. Amtliche Protokolle, Zeugenaussagen, Zeitungsberichte, Dokumentationen wurden einander gegenüber gestellt, um Gemeinsamkeiten und unwahrscheinliche Abläufe herauszufiltern. Allein diese Sisyphusarbeit hat mich schon sehr beindruckt.

    Herausgekommen ist eine minutiöse Darstellung der damaligen Ereignisse, die sich wie ein packender Krimi liest. Im Rückblick bin ich fassungslos , wie naiv und dilettantisch man Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat und Fehlentscheidungen zu einem unvergleichlichen Desaster führten.

    Am meisten schockiert hat mich das Verhalten der Presse und die Gaffer, die die schrecklichen Ereignisse wie einen spannenden Spielfilm in die Welt getragen und dadurch jede Aktion seitens der Polizei öffentlich gemacht haben.

    Ich finde es gut, dass der Autor sich zwar zu manchem Aspekt kritisch äußert, aber keine Schuldzuweisung vornimmt. Fehler wurden gemacht mit verheerenden Folgen . Das ist unbestritten. Dennoch waren alle Beteiligten der festen Überzeugung, die bestmöglichen Entscheidungen zu fällen , um die Geiseln zu retten. Im Nachhinein fällt es leicht, Fehler zu entdecken und zu benennen.

    Das Sachbuch ist fesselnd zu lesen und bietet eine objektive Darstellung der damaligen Vorgängen und deren Folgen.

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