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  • 5 Sterne

    Kerstin S., 05.06.2023

    Als Buch bewertet

    T. C. Boyle ist ein großer Geschichtenerzähler und ich bin ein großer Fan von ihm. In seinem neuen Roman steht in naher Zeit die Welt am Abgrund, die Klimakatastrophe schlägt so richtig zu. Ottilie und Frank leben mit ihren erwachsenen Kindern in Kalifornien. Hier herrscht Dürre und Brände bedrohen das Land. Die Tochter und ihr Verlobter Todd leben in Florida. Hier schlägt die Natur mit Unwettern und Überschwemmungen zu. Die Familie gerät von einer Katastrophe in die andere.

    T. C. Boyle beschreibt vielleicht etwas überspitzt, aber durchaus nicht völlig unrealistisch, wie es in naher Zukunft aussehen könnte. Er hat einen tollen Schreibstil und beschreibt die verschiedenen Charaktere sehr lebendig. Sein Buch ist eine Gesellschaftssatire, die einen einerseits schmunzeln und andererseits erschaudern lässt. Mir hat es große Spaß gemacht, das Buch zu lesen und ich kann es nur wärmstens empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Martina W., 07.06.2023

    Als eBook bewertet

    Ich liebe die Bücher von T. C. Boyle, er kann einfach mitreißend schreiben.
    In diesem Roman ist die Klimakatastrophe das Thema, aber er schwingt nicht die große Keule, sondern zeigt auf, wie Hitze, Feuer, Überschwemmung oder das Sterben von Insekten das tägliche Leben beeinflussen wird, oder zum Teil heute schon beeinflussen.
    Am Beispiel der Familie sieht man, was es bedeutet, wenn es zu heiß wird und deshalb Leute sterben wie die Fliegen (buchstäblich!), oder durch Dauerregen Fäule entsteht und die Häuser wegbröseln….
    Gerade die große Hitze und der Wassermangel machen mir tatsächlich große Sorge, beides betrifft mein Leben unmittelbar. Und ohne Insekten – ja, mich nerven sie auch! – wird es weniger Nahrungsmittel geben, die dann unglaublich teuer werden.
    Gerade die subtile Herangehensweise macht das eindringlich klar….
    Ein großartiges Buch!

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  • 5 Sterne

    David D., 12.05.2023

    Als Buch bewertet

    In was für einer Welt leben wir in Zukunft? Ein mögliches Szenario skizziert der weltbekannte amerikanische Spiegel-Bestseller-Autor T. C. Boyle in seinem Roman "Blue Skies", indem er satirisch, furchterregend und unterhaltsam seine Leser auf eine Reise mitnimmt, die extreme Naturereignisse und Katastrophen bereit hält. In mitten dieser Launen befindet sich eine durchaus sympathische, chaotische und vom Schicksal hart getroffene Familie, die anhand der teils dramatischen Geschehnisse nicht ihren Mut, ihre Hoffnung und ihr Lachen verliert. Auch wenn es einem beim Lesen von "Blue Skies" Angst und Bange werden kann, so schafft es Boyle doch immer wieder, dem Leser auch ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern, denn er ist ein Meister des Spiels zwischen Trauer, Wut, Verzweiflung und Humor. Dies lässt für mich nur eine einzige Punktzahl zu - fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    Der Blaue Mond, 09.07.2023

    Als eBook bewertet

    dystopisch aber realistisch
    Ein gewaltiger Roman, der im Moment gelebt und beschrieben wird. Achtsam, vor dem Hintergrund einer nicht mehr aufzuhaltenden weltweiten Klimakrise, versteht es T.C. Boyle meisterhaft mit den Chrarakteren auf diese neue Realität einzugehen.
    Leider kann man diesen Zustand der Erde nicht mehr schön trinken, auch wenn das an vielen Stellen versucht wird. Erschreckend realistisches Szenario, das hier ausgespochen unterhaltsam dargestellt wird. Vieles ist skurril und schräg komisch, aber die Passagen sorgen dadurch immer mal für einen Twist im Plot.
    Für mich ein Lese Highlight und klare Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cynthia M., 23.05.2023

    Als Buch bewertet

    TC Boyle hat diese besondere Art Geschichten zu erzählen und wandelt dabei immer auf dem schmalen Grad zwischen Wahrheit und fast schon sarkastischer Verzerrtheit. Er erschafft Szenarien, die sich an Skurrilität zu überbieten versuchen, schockt und amüsiert auf ganzer Linie. Und doch bleibt am Ende dieses kleine Zögern, ob er nicht recht behalten wird.

    Zum Inhalt: In Kalifornien brennt das Land, während Florida unter Wassermassen versinkt. Und mittendrin eine Familie mit ihren alltäglichen Sorgen um Nachhaltigkeit und wie man in der heutigen Zeit überhaupt überleben soll. Als sich Tochter Cat eine Python als Haustier zulegt, scheint die Extravaganz komplett. Doch dann geschieht ein Unglück und die Familie fragt sich, wie viel ein Mensch ertragen kann.

    Klimawandel ist ein hochaktuelles und interessantes Thema aus dem man viel herausholen kann. Boyle versetzt uns in eine fiktive Zukunft, die immer denkbarer erscheint. Naturkatastrophen, Insektensterben und ähnliches sind ja schon lange keine Einzelfälle mehr. Dementsprechend wirken die Szenarien trotz ihrer Überspitztheit durchaus realistisch.

    Die Geschichte selbst und die verrückten Charaktere haben mir sehr gut gefallen, das ausschweifende Leben von Cat, die mit einer Onlinekarriere verbundenen Hoffnungen, der Tiefe Fall- das Buch deckt eine ganze Bandbreite an Emotionen und Tragödien ab. Einfach fantastisch wie Boyle mit seinen Figuren und dem Leser spielt. Aber auch der Rest der Familie weiß zu schockieren und zu verblüffen.

    Eine Familiengeschichte mit einer ordentlichen Prise schwarzem Humor der den alltäglichen Wahnsinn auflockert und trotzdem zum Nachdenken anregt

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nele33, 01.06.2023

    Als Buch bewertet

    Mit "Blue Skies hat T.C. Boyle eine stimmige Mischung von Gesellschaftssatire und Klima-Dystopie geschrieben.

    Eine normale Familie in Amerika, Ottilie die Mutter, Frank der Vater und die beiden erwachsenen Kinder Cooper und Cat. Soeit so gut, wenn da nicht das Klima wäre. Cat, die mit ihrem Verlobten in Florida lebt, welches langsam aber sicher untergeht hat sich zum Ziel gesetzt eine berühmte Influencerin zu werden. Der Preis dafür ist allerdings hoch. Beim Rest der Familie weiß man nicht mehr, wie Wolken am Himmel aussehen, Brände und Dürre sind die Konsequenz. Ottilie versucht ihren CO2 Fußabdruck durch die Ernährung mit Insekten zu kompensieren. Die gesamte Familie schlittert von einer Katastrophe in die andere, während sie versucht mit diesen Veränderungen zu leben. Dabei ist es bedrückend ihnen zuzusehen.

    T.C.Boyle hat es auch mit diesem Buch wieder eine Story geschaffen, die realistisch in Hinblick auf die Klimakatastrophe und wandelnde Ernährung ist. Die Familiensituation ist herrlich überspitzt und ich für mich eine Satire. Die Protagonisten wie vom Autor gewohnt sehr gut charakterisiert und die gewählten Erzählperspektiven absolut stimmig.
    Der Schreibstil ist so gewählt, dass er das Geschehen perfekt unterstützt ohne zu sehr abzuschweifen.

    Mich hat das Buch gut unterhalten, daher kann ich es all denen empfehlen, die gerne bissige und realistische Dystopien lesen.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    wusl, 02.07.2023

    Als Buch bewertet

    Es ist mir fast ein wenig peinlich sagen zu müssen, dass es mein erstes Buch von T.C.Boyle ist. Es wurde Zeit denke ich. Der Mann ist eine Institution und seine Themenbreite spannend und immer aktuell motiviert. Also genau mein Geschmack.

    Die Klimakrise steht im Mittelpunkt von Blue Skies. Ich war vor einigen Jahren mal in Kalifornien und schon damals war der Staat von Dürre und Bränden gebeutelt. Die werden von Jahr zu Jahr schlimmer und in der nahen Zukunft, in der der Roman spielt, ist die Wasserknappheit an der einen Küste und die Überschwemmungen an der anderen Küste in Florida Alltag. Und der Mensch wurstelt sich weiter durch.

    Die Geschichte liest sich schnell weg. Boyle hat einen sarkastischen und klugen Erzählstil. Es frustriert, dass die Menschen noch immer zu wenig gelernt haben aus den ganzen Umweltkatastrophen. Das kleine Durchschnittsleben geht weiter und das lavieren und verdrängen ist Programm bei der Mehrheit. Das ist bitterböse zu lesen und leider kam es mir ziemlich realistisch vor. Vor allem in Amerika, wo leider Umweltschutz immer noch schwierig durchzusetzen ist.

    Am Ende hätte ich mir ein paar Lösungsvorschläge gewünscht. Der erhobene Zeigefinger ist berechtigt aber den hätte ich gar nicht mehr gebraucht. Die Menschen in der Geschichte schon.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Yvonne S., 30.07.2023

    Als Buch bewertet

    Von T.C. Boyle hatte ich bisher noch kein Buch gelesen, daher war Blue Skies für mich eine Art Premiere. Der Autor war mir bekannt aus unterschiedlichen TV Sendungen, und daher hatte ich eine gewisse Erwartungshaltung an dieses Buch und wurde nicht enttäuscht. Die Handlungen und Figuren dieses Buches sind nicht immer leicht nachzuvollziehen, was es etwas erschwert zu lesen. Er hat in diesem Roman versucht alle Arten von Menschen darzustellen, was ihn meiner Meinung nach auch gelungen ist. Sei es der Typ der die Welt unbedingt vor der Klimakatastrophe retten will, oder diejenigen die andauernd die Klimawende ausbremsen, oder alles was sich dazwischen bewegt. Die Handlung fand ich sehr überspitzt und zwischendurch war es alles andere als leicht weiterzulesen. Letztendlich stellt sich die Frage ob seine Wahrnehmung so korrekt ist oder doch überspitzt? Wer wissen will wie T.C.Boyle glaubt das es weitergeht sollte dieses Buch lesen.

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  • 3 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ninchenpinchen, 01.06.2023

    Als Buch bewertet

    Im Terrarium und auch davor

    „Blue Skies“: in dieser Satire (jedenfalls halte ich diesen Roman dafür) von T. C. Boyle geht es um Cooper, seine drei jeweiligen Freundinnen und seine Eltern Ottilie & Frank, die alle in Kalifornien wohnen. Ottilie kocht gern und so probiert sie sich gehorsam durch die Haltungsbedingungen vieler frittierbarer Insekten der Welt. In „diesem“ Kalifornien ist es immer heiß, manchmal brennt es, daher das breit lodernde, grell orangefarbene Feuer auf dem Cover.

    Der andere Teil der Familie: Coopers Schwester Catherine, genannt Cat, wohnt in Florida, wo es immer regnet, oft stürmt und alles dauernd überschwemmt ist. Eine klimatische Mischung der beiden Bundesstaaten wäre gut, aber das geht ja nun mal leider nicht. Cat ist mit Todd zusammen, einem Bacardi-Repräsentanten und manchmal hat sie Haustiere. Z. B. einen männlichen, sehr freiheitsliebenden, Tigerpython namens Willie, den sie sich um den Hals legt, wenn sie eine Bar aufsucht, was ziemlich oft passiert. Ebenfalls ziemlich oft passiert es, dass Willie aus seinem Terrarium abhaut.

    Und weil Todd weder Tierhaare noch Babys mag, hatte Cat nicht viel Auswahl bei ihrer sonstigen Gesellschaft. Denn er selbst ist meistens auf Reisen und feiert weltweit seine ausschweifenden Bacardipartys. Manchmal darf sie mit, aber meistens nicht, denn das wäre doch eher geschäftsschädigend für seine weibliche Bacardi-Fangemeinde.

    Dann passiert etwas so Schreckliches, dass der Leser erstmal nach Luft schnappt. Das Kopfkino springt an und lässt einen tagelang nicht wieder los. Leider – oder zum Glück – kann das hier natürlich nicht verraten werden. Durch das Schreckliche ändert sich alles und die Protagonisten sind beschäftigt. Dabei könnte alles doch so schön sein. Wenn man nur die Zeit ein ganz klein wenig zurückdrehen könnte.

    Einiges wird uns allerdings hier untergejubelt, z. B. auf S. 151: „Und sie hatten ja auch einen Wagen mit Elektromotor, was den CO2-Ausstoß reduzierte, aber natürlich brauchte so ein Wagen auch ein Kraftwerk, in dem irgendwas verbrannt wurde.“ Und selbstredend ist Cat gegen Covid geimpft und zweimal gegen Varianten geboostert. (S. 150) Zum Schluss, auf Seite 394, dürfen wir dann noch ein Loblied auf die Chemtrails lesen, folgerichtig hätte dann der Himmel auf dem Cover eher weiß als blau sein müssen.

    Fazit: Eine bunte Mischung aus zwei amerikanischen Bundesstaaten. Aber Achtung, auch wenn’s wie Satire klingt, so scheint uns doch das Nach-Corona-Narrativ des Klimawandels immer wieder übergebügelt zu werden. Beim dennoch versöhnlichen Ende dürfen wir dann wieder etwas aufatmen.

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  • 4 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ecinev, 15.07.2023

    Als Buch bewertet

    Eine amerikanische Durchschnittsfamilie irgendwann zwischen jetzt und bald. Die Tochter Cat lebt in Florida das von Überschwemmungen heimgesucht wird. Ihr Freund, Vertreter von Bacardi, ist häufig auf Events unterwegs. Ihr Traum ist es Influencerin zu werden. Aus Langeweile legt sie sich eine Tigerpython zu die sie lässig um die Schultern legt.

    Der Bruder, Cooper, Insektenforscher und wird nich müde die Eltern vom Klimawandel zu überzeugen, lebt im heißen trocknen Kalifornien. Ausgerechnet er verliert durch einen Zeckenbiss und heftiger Infektion seinen rechten Unterarm. Er hadert mit dem Schicksal, kann sich mit seinem neuen Leben nicht arrangieren.

    Die Mutter, Ottilie, lebt den Traum einer amerikanischen Hausfrau mit Pool im Garten. Um etwas zu tun, stellt sie die Ernährung auf Insekten um und schafft sich Heuschrecken an die jedoch alle sterben. Der Vater, Frank, ist Arzt ständig beschäftigt, spielt kaum eine Rolle.

    Erzählt wird, etwas überspitzt, der Alltag der Familie zu Zeiten des Klimawandels. Fast ein Familienroman, wäre es nicht von T.C. Boyle mit seinem ironischen Schreibstil. Die Mischung aus schwarzem Humor und ruhigen Erzählabschnitten hat mir gut gefallen. Ein Buch passend für die Zeit ohne erhobenen Zeigefinger.

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  • 3 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Meany, 27.05.2023

    Als Buch bewertet

    Willkommen in der Zukunft

    So what?

    Was hat er nicht all schon für Themen beackert, der Bestsellerautor: Afrika-Expeditionen, Ernährungswahn, die Konflikte im Tierschutz, Biosphärenexperimente und den Erfinder des LSD. Ich habe sie mit Vergnügen gelesen und Erkenntnisse daraus gezogen.

    Und nun also der Klimawandel, liegt ja momentan auf der Hand und bietet in seiner Komplexität ausreichend Stoff für ein Epos, bei dem schon die Frage, in welchen Rahmen man ihn eingrenzen kann, eine Herausforderung darstellt.

    Wie Boye diese jedoch Seite für Seite verschenkt, um eine Familienstory daraus zu basteln, die auf Klamauk und Effekthascherei hinausläuft, enttäuscht mich mit fortschreitender Lektüre immer mehr. Viel zu krass fokussiert er den Augenmerk der Leser auf immanent im Bewusstsein verankerte ekelerregende Gegenstände wie die Verarbeitung von Insekten zu Nahrungsmitteln und die Haltung von Schlangen als Haustiere mit erschütternden Konsequenzen, als dass sich dabei ein mentaler Mehrwert einstellen könnte.

    So richtig Dynamik kommt in die Geschichte durch die privaten Katastrophen, der allgemeine Zustand der Umwelt bleibt Kulisse, wenn auch von allerstärksten Auswirkungen. Die sozialen Netzwerke üben ebenfalls ihren negativen Einfluss aus. Auf Seite 285 liest sich das folgendermaßen: "... als hätte das Weltgeschehen, verglichen mit dem, was sie durchmachte, auch nur eine Spur von Bedeutung."

    Über wissenschaftliche Details informiert sich Boyle sorgfältig, das bin ich von ihm so gewöhnt. Er speist einen nicht mit Banalitäten und Gemeinplätzen ab, und das geht so weit, dass ich manche Fachausdrücke nachschlagen muss.

    Die Protagonisten jedoch verhalten sich teilweise so selten dämlich, dass ich nur mit dem Kopf schüttele und denke, sie sind selber schuld. Sie ergehen sich in individuellen Lösungen oder richten sich in der aktuelle Lage ein, was die Welt ja auch keinen Millimter vor dem Abgrund rettet. Von Politik ist absolut keine Rede!

    Was will Boyle uns hiermit sagen? Auf mich hat es wie reiner Sarkasmus gewirkt. Trotzdem gebe ich dem Meister der Dramaturgie noch drei Punkte.

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  • 3 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MsChili, 26.07.2023

    Als eBook bewertet

    Da ich schon so oft von T. C. Boyle gehört habe, wollte ich auch endlich ein Buch von ihm lesen. Inhaltlich ein brandaktuelles Thema, betrifft es doch die ganze Menschheit, wie es mit unserer Erde, der Natur und Umwelt weiter geht. Und in diesem Punkt hat mir das Buch auch sehr gefallen. Durch den Wechsel zwischen den verschiedenen Charakteren bekommt man interessante Einblicke in die Welt der Käfer und Zecken, gleichzeitig auch in die Wetterextreme. Alles was sich ja heute schon abzeichnet und doch nicht so wirklich verhindert wird (bzw. werden kann).
    Doch ich musste mich dennoch etwas durchs Buch kämpfen. Ich konnte nicht mit allen Charakteren etwas anfangen, fand vieles übertrieben und auch vorhersehbar. Gerade mit Cat hatte ich durchweg Schwierigkeiten. Sie war mir zu naiv und ab einem bestimmten Punkt hat mein Mutterherz geblutet. Vielleicht empfinden das manche anders, für mich ist es jedoch wichtig, das ich mit den Charakteren eine Verbindung aufbauen kann und das ist mir hier eher schlecht als recht gelungen. Mir war so mancher zu ignorant, andere zu weltfremd. Lesen lässt sich das Buch vom Stil her jedoch wirklich gut. Da kann man nicht meckern. Nur eben Personen und das Szenario waren mir viel zu dramatisch mit der extremen Trockenheit im Gegenzug zum sinnflutartigen Regen und allerlei anderen Punkten, mit denen die Protagonisten zu kämpfen hatten.
    Und dann ist Alkohol irgendwie der Retter überall, denn der fließt überall, egal wie es den Menschen (er)geht.

    Mich konnte die Geschichte nicht so überzeugen. Ob es daran lag, dass ich erst ein Buch zum Thema Umwelt gelesen habe oder nur an den Charakteren und der Dramatik, kann ich nicht sagen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lisa, 20.05.2023

    Als Buch bewertet

    Eine etwas andere Klima-Dystopie – Menschliche Schwächen unter dem Brennglas

    Auch wenn ich den Stil von T. C. Boyle nicht genau in Worte fassen kann, so ist sein neustes Werk „Blue Skies“ doch ganz typisch Boyle. Diesmal nimmt er sich die Klimakrise zum Thema und schafft es wieder mal auf einzigartige Weise anhand seiner Charaktere menschliches Verhalten erschreckend lebensnah darzustellen. Die Handlung spannt sich dabei zwischen Kalifornien und Florida auf, klug gewählte Handlungsorte, da hier sehr unterschiedliche Auswirkungen von Klimaveränderungen deutlich werden können. Im Mittelpunkt des Romans stehen aber eigentlich menschliche Biografien, wobei deren Lebensereignisse natürlich auch von den extremen Wetterphänomenen beeinflusst werden. Doch obwohl die Auswirkungen über die Jahre immer schlimmer werden, halten die Hauptprotagonisten stoisch an ihrem „normalen“ Leben fest. Auch wenn mich die beschriebenen Verhaltensweisen der Figuren oft zum Verzweifeln gebracht haben, schreibt Boyle, wie ich finde keine unrealistische Geschichte. Gerade darin liegt eine große Tragik, aber auch viel Schrecken.

    Allgemein nahm mich das Buch emotional richtig mit und zog mich stellenweise ganz schön runter. Wobei ich die starken Emotionen, welche die Handlung bei mir auslöste, durchaus als positiv bewerten möchte. Eine leichte Lektüre ist „Blue Skies“ also auf keinen Fall. Neben der Klimathematik, welche an sich ja schon deprimierend genug sein kann, ging mir am meisten aber auch der ständige und überaus hohe Alkoholkonsum aller Hauptprotagonist:innen an die Nieren. Wer vom Thema „Sucht“ getriggert wird, sollte hier finde ich vorsichtig sein, gerade da die ständige Trinkerei an keiner Stelle als problematisch benannt wird. Diesen Schluss darf Jede:r für sich selbst ziehen. Auch sonst sind die Figuren wirklich keine Sympathieträger, was zwar nicht unbedingt ein Kriterium ist, aber die Lektüre auch nicht leichter macht. Der Schreibstil las sich dafür umso angenehmer und aufgrund der unfassbaren Ereignisse, kommt beim lesen eine regelrechte Sogwirkung auf. Insgesamt ist der Roman finde ich genial geschrieben und in sich absolut stimmig. Darum vergebe ich, trotz manchem Kopfschütteln beim lesen, 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandros, 28.05.2023

    Als Buch bewertet

    Von Schlangen und Schmetterlingen

    Am Ende erscheint der Himmel über den Menschen in der Boyle'schen Zukunft weiß und nicht mehr blau. Wie kommt es dazu? Und welche Auswirkungen hat das auf die Erde und seine Bewohner?

    T.C. Boyle gibt in seiner brillanten Erzählung Indizien, stellt immer wieder Fragen, die er seine Protagonisten stellen lässt, aber nicht beantwortet.

    Die Protagonisten sind Cat, Cooper und ihre Eltern Ottilie und Frank. Im Verlauf des Romans finden sie alles normal; alles wird gut. Immerhin vollziehen sich irdische Veränderungen langsam. Doch wenn der letzte Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt, kommt die große Katastrophe.

    Cat will Influencerin werden. Ihr Freund sorgt als Alkoholika-Botschafter für ein gutes Einkommen; da kann sie auf seltsame Ideen kommen. Insbesondere, sich eine Tigerpython zuzulegen, um bei Social Media aus der Masse herauszustechen. Damit beginnt der Roman; damit nimmt das Unheil seinen Anfang.

    Cooper ist das genaue Gegenteil. Er hat sein Leben den Insekten verschrieben, vor allem den Schmetterlingen. Mittlerweile findet er kaum noch welche und sieht die Menschheit bereits verschwinden. Das ist ihm jedoch weniger wichtig als das Verschwinden der Insekten.

    Auf diesem Konflikt baut sich das Familienleben auf. Mutter Ottilie versucht, es allen recht zu machen. Sie vermittelt, versucht sich an Ressourcenschonung und neuen Rezepten. Vater Frank ist Arzt, spielt jedoch nur eine Nebenrolle.

    Boyle schreibt in bekannter Manier großartig. Innerhalb weniger Tage hatte ich das Buch gelesen und wollte doch, dass es niemals endet. Ohne erhobenen Zeigefinger entwirft Boyle eine unmittelbare Zukunft, wie sie durchaus realistisch ist. Sie ist bestimmt von Dürre und Flächenbränden in Kalifornien, wo Cooper, Ottilie und Frank wohnen, und Überschwemmungen in Florida, wo Cat lebt. Kommt die Menschheit noch mal davon? Am Ende liefert Boyle eine Möglichkeit, deutet jedoch gleichzeitig an, dass auch diese vom Menschen erdachte den Zustand der Erde eher noch verschlimmert als verbessert. Die nächste Katastrophe bahnt sich bereits an. Ich hoffe auf mindestens einen zweiten Teil dieser Dystopie.

    Ein kleines Manko hat das Buch: Scheinbar hat Übersetzer Dirk von Gunsteren Probleme mit der deutschen Grammatik, insbesondere mit der Unterscheidung von das / dass und dem Dativ. Die vielen entsprechenden Fehler sind dieses Romans unwürdig.

    Fazit: Boyle hat mit "Blue Skies" mal wieder einen absoluten Treffer gelandet. Ottilie ist für mich der heimliche / tragische Star. Das Ende des Romans ist offen geschrieben und bietet durch den vorigen Inhalt viel Stoff für Diskussionen. Unbedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katharina G., 03.06.2023

    Als Buch bewertet

    "Es war eine momentane Anomalie, der Warnschuss eines überlastet Planeten,und vielleicht würde es die Menschen aufrütteln. Aber vielleicht auch nicht. Vielleicht war es allen gleichgültig. Insekten - wer brauchte schon insekten? " Kapitel 15 s. 232

    TC Boyle ist mein absoluter Lieblingsautor. Ich kann es schon gar nicht mehr erwarten ihn im Juni das erste Mal live zu erleben. In seinem neuen Roman erzählt er eine Geschichte die sowohl tragisch, satirisch, schockierend und komisch und alles zugleich ist.

    Was sie nicht ist ist Langweilig. Kein Satz ist zu viel, keine Wendung vorhersehbar. Immer wieder kommen Bolyes ausgereifte Fähigkeiten als Beobachter von Zuständen und Phänomenen sowie menschlicher Abgründe und Unzulänglichkeiten zu Tage. Ein turbulenter, unterhaltsamer Roman der mich auf jeder Seite wunderbar unterhalten und auch immer wieder zum nachdenken und lachen gebracht hat, bei dem mir jedoch auch immer wieder das lachen im Hals stecken blieb. Wie schon in seinen beiden Romanen "Ein
    Freund der Erde" und "wenn das Schlachten vorbei ist" widmet sich boyle hier den (vermeintlichen) Klimaschützern, Cat und Todd, die ihren Aktivismus und teilweise auch ihren Geltungsdrang ins unermessliche steigern und dabei auch nicht davor zurückschrecken geradezu aggressiv oder kompromisslos zu wirken und letztendlich alles für ihren aktivismus und ihre Ideale zu opfern, dienen ihre Bemühungen doch dem höchsten Zweck, der Rettung der Erde und der Erhaltung der Spezies. Das zeigt sich auch wenn der Protagonist im Buch nicht gerade Freudensprünge macht als seine Frau ihm eröffnet das sie Zwillinge erwartet, wäre es doch moralisch nicht vertretbar noch einen Menschen, geschweige denn zwei mehr in die Welt zu setzen, und somit noch mehr Co² und Recourcen zu verbrauchen.

    Doch die Katastrophe die dann eintritt lässt sich absolut nicht vorhersehen und nach diesem Ereignis ist für Cat nichts mehr so wie es einmal war.

    Boyle schreibt ohne zu beschönigen über Klimawandel, menschlichen überlebenswillen, die auswirkungen des menschlichen Verhaltens auf unseren blauen planeten, zwischenmenschliche Beziehungen und die großen Probleme der Menschheit. Gekonnt kritisiert er hier nicht nur Doppelmoral und Scheinheiligkeit sondern auch das mangelnde Reflexionsverhalten der beschriebenen Generation die in ihren Bemühungen und ihrem Idealismus übers Ziel hinausschießt und den Preis dafür bezahlen muss

    Wieder ein durch und durch gelungener Roman.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    meggie3, 11.06.2023

    Als Buch bewertet

    Wenn Florida unter Wasser steht und in Kalifornien die Wälder brennen

    In dem Roman geht es um eine Familie, bestehend aus den Eltern Frank und Ottilie und den beiden erwachsenen Kindern Cat und Cooper. Cat lebt mit ihrem Mann in einem Strandhaus in Florida, träumt von einer Karriere als Social-Media-Berühmtheit und schafft sich eigens dafür einen Tigerpython an. Cooper ist Wissenschaftler und befasst sich beruflich mit Insekten und den Auswirkungen des Klimawandels auf die Tiere und ihren Lebensraum. Unabhängig von der Klimakatastrophe gerät die Welt der Familie auch durch Schicksalsschläge durcheinander.

    In den Kapiteln wechseln sich die Sichtweisen und Erlebnisse von Cooper, Cat und Ottilie ab und es wird deutlich, wie unterschiedlich sie mit der Bedrohung durch die Klimakatastrophe umgehen. Während Cats Strandhaus und die Wege zu ihrem Haus regelmäßig überflutet sind und es dauerregnet, ist die Hitze in Kalifornien für Ottilie kaum auszuhalten. Auch die Waldbrände mehren sich in Kalifornien und rücken immer näher an Ottilies und Franks Haus.

    Bei diesem Roman handelt es sich um eine Mischung aus Familiengeschichte und Dystopie. Wie auch in anderen Romanen von T.C. Boyle habe ich als Leserin wieder viel Wissenschaftliches erfahren, insbesondere über Insekten, Schlangen und den Zusammenhang zwischen Erderwärmung und Lebensraum für Mensch und Tier.

    T.C. Boyles Schreibstil lässt sich wie gewohnt gut lesen, auch wenn ich etwas Zeit brauchte, um richtig in die Geschichte reinzukommen. Zwischenzeitlich wusste ich nicht so genau, wo der Roman hinmöchte. Dieses Gefühl hat sich aber schnell gegeben, sodass ich nach den ersten 80 Seiten einen toll geschriebenen Roman genießen durfte, der allerdings kein Gute-Laune-Roman ist.

    Der neue Roman von T.C. Boyle hat mich mit einem unguten Gefühl zurückgelassen, zu deutlich und eindrücklich sind die Folgen der Klimakatastrophe geschildert worden. Das sich etwas ändern muss, hat mir dieses Buch erneut deutlich vor Augen geführt.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kerstin_aus_obernbeck, 26.07.2023

    Als Buch bewertet

    Familie Rivers ist eine durchschnittliche amerikanische Familie, die Eltern wohnen in Kalifornien, dort lebt auch ihr Sohn Cooper und arbeitet als Entomologe. Tochter Cat ist der Liebe wegen in Florida, sie träumt von einer Karriere als Influencerin. Doch das sorglose Leben wird durch die mit dem Klimawandel einhergehenden Folgen sukzessive getrübt. Während in Kalifornien eine Hitzewelle eine Bedrohung für alle Lebewesen darstellt, ist es in Florida das Wasser, dass das bisher bekannte Leben verändert. Familie Rivers spürt die Folgen in vielfältiger Weise, und eine von einem Hurricane ruinierte Hochzeit ist dabei noch das geringste Problem. Sie bemühen sich um Anpassung, versuchen einen Beitrag für die Umwelt zu leisten – aber ein E-Auto und Insekten statt Fleisch sind nicht allein die Lösung und manchmal stehen Unwissenheit, Arroganz, Ignoranz und Egoismus einer Veränderung im Weg.
     
    Die Geschichte erzählt mit einer grandiosen Leichtigkeit die Hoffnungslosigkeit der Situation. Bedroht von Feuer und Wasser bemühen sich die Menschen, ihr Leben aufrechtzuerhalten und zu retten, was zu retten ist. Die Figuren sind toll beschrieben, schlüssig und trotz bisweilen unklugem Handeln sympathisch, lediglich bei Cat habe ich alle paar Minuten ein innerliches „geht’s noch“ gehabt, die hat mich mit ihrer Dusseligkeit echt genervt. Und die schier unendlichen Mengen Alkohol in dem Roman haben mich echt überrascht. 396 Seiten oder ca. 3,7 Promille.
     
    Der Roman kommt nicht mit einem erhobenen Zeigefinger daher, predigt nicht, was Mensch alles ändern müsste, damit es nicht so weit kommt, wie beschrieben, sondern es wird erzählt, wie es ist, wenn es so weit ist.
    Prophetisch, erschreckend, unheimlich, manchmal lustig, skurril, tödlich und schlimm.
     
    Mein erster Roman von T. C. Boyle. Ich bin begeistert!
     
    Absolute Leseempfehlung! Ein brillantes Buch.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 15.08.2023

    Als Buch bewertet

    Spannend, humorvoll, regt zum Nachdenken an

    Die Apokalypse kündigt sich an: Während Kalifornien unter der Dürre stöhnt und immer wieder Brände die Natur bedrohen, wird Florida von Überschwemmungen heimgesucht. Ottilie nimmt die Vorschläge ihres Sohnes auf, der seit Jahren davor warnt, dass der Planet stirbt, sie stellt ihre Ernährung um und nimmt Insekten in ihren Speiseplan auf. Ihre Tochter Cat hingegen kümmert sich kaum um die Veränderungen in der Natur, sie hat sich als Haustier einen Tigerpython zugelegt, den sie sich gerne um die Schultern legt. Doch sehr bald verschwindet die Schlange aus dem Terrarium.

    Es ist eine schleichende Veränderung, die man auch gerne mal ignorieren kann, wie es im Wesentlichen Cat macht. Sie bleibt in ihrem Haus wohnen, auch wenn der Regen so zugenommen hat, dass viele Häuser unbewohnbar werden und das Auto nicht mehr nahe am Haus geparkt werden kann. Doch die Warnzeichen mehren sich, auch wenn das Leben weiter geht. Das war für mich sehr eindrücklich, aber auch erschreckend, wie die Veränderungen erscheinen und dann im Alltag integriert werden. So sehr sich die Charaktere auch bemühen, auf die Veränderungen zu reagieren oder sie zu ignorieren, und auch wenn ich mit dem Schicksal der Figuren mitgefiebert habe, so richtig sympathisch waren sie mir nicht. Aber das sollten sie auch sicher nicht sein, es geht um das Thema Klimaveränderung, und das hat der Autor T.C. Boyle äußerst wirksam umgesetzt. Ich habe den Roman verschlungen, der Schreibstil ist auch äußerst gut lesbar. Das Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken an, das Thema ist gut aufgegriffen und umgesetzt ohne zu moralisieren.

    Diese Geschichte ist humorvoll und gleichzeitig spannend geschrieben und gibt dem Thema Klimaveränderung einen würdigen Rahmen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christine K., 26.05.2023

    Als Buch bewertet

    Alltag in der Apokalypse

    Vorab – ich fand das Buch großartig. T.C. Boyle kann einfach ungewöhnliche Geschichten schreiben. Ich brauchte zwar zwei bis drei Kapitel, bis ich Feuer gefangen habe, aber dann hat mich das Buch nicht mehr losgelassen.

    Aber um was geht es eigentlich. Wir lernen eine Familie in den USA kennen. Zum einen die beiden Eltern – er Arzt, sie Hausfrau. Beiden ist bewusst, dass wir alle auf eine Klimakatastrophe zusteuern. Doch was kann man daran noch ändern? Von Frank kommt dazu nicht viel, Ottilie versucht einen Beitrag durch die Verwendung von Insekten in den täglichen Mahlzeiten zu leisten.

    Die beiden haben zwei Kinder – Cat und Cooper – die bereits erwachsen sind und ihr eigenes Leben leben. Während Cooper an dem Thema privat und beruflich – er ist Entomologe – sehr nahe dran ist, ist es für Cat nur eine Randerscheinung. Für steht aktuell ihre Karriere als Influencerin im Vordergrund.

    Die Welt der vier Personen ändert sich innerhalb weniger Jahren drastisch. Bei den Eltern und Cooper in Kalifornien regnet es seit Monaten, ja seit Jahren nicht mehr. In Florida, wo Cat mit ihrem Mann Todd lebt, dagegen, regnet es quasi ununterbrochen. Einen blauen Himmel gibt es hier so gut wie gar nicht mehr. Gleichzeitig nimmt die Tierpopulation drastisch ab. Ganze Spezies stehen vor dem Aussterben.

    Ich fand das Buch deshalb so beeindruckend, weil es nicht die Katastrophe in den Vordergrund stellt, sondern wie Menschen in dieser Situation weiterhin ihren Alltag bestreiten. Und dabei versuchen, ihr bisheriges Leben weiterhin so zu leben, wie sie es möchten Ein wirkliches, ein radikales Umdenken findet letztendlich nicht statt. Ja man schränkt sich notgedrungen bei dem ein oder anderen ein, mehr aber auch nicht. Wahrscheinlich wird es letztendlich genau so laufen. Eine großartige und gleichzeitig bedrückende Lektüre.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katrin k., 23.06.2023

    Als Buch bewertet

    Wie zu erwarten war hat es die Menschheit nicht geschafft irgendetwas effektives gegen den Klimawandel zu unternehmen. Und so lebt auch diese hier beschriebene amerikanische Familie mittendrin im Horrorszenario. Eltern und Bruder leben im brennenden Kalifornien, dass mehr und mehr zur Wüste verkommt, während die Tochter Cat mit ihrem Mann in einem ständig überfluteten Strandhaus in Florida wohnt. Während die Welt dort draußen wahlweise verglüht oder ersäuft wird drinnen gesoffen, gepostet und diniert. Und alles könnte man irgendwie als fiktive Zukunftsvision abtun, wäre da nicht der unglaubliche Realismus mit dem Boyle uns abholt. Diese Szenerie, in die er uns bringt, die so vertraut wirkt. Die Blödheit der Spezies Mensch, die einem plötzlich bewusst wird, durch die Reduktion auf eine Handvoll Protagonisten die doch nur ihr Leben leben wollen und das möglichst gut und erfüllend, es jedoch in Schutt und Asche legen. Man verlässt sich und seinen Alltag und begibt sich auf die Metaebene. Und unweigerlich kommt die Frage auf: Was machen wir hier eigentlich? Als wäre dieses Szenario nicht schon schlimm genug, treibt es Boyle noch auf die Spitze, indem er seinen Protagonisten viele (und wie man ihn so kennt, abgefahrene) Schicksalsschläge zumutet. Jedoch nichts aus heiterem Himmel, sondern meist selbst verschuldet. So torkelt man als Leser sehenden Auges und benebelt vom Alkoholabusus der Protagonisten von einer Katastrophe in die nächste. Mir hat das Buch überhaupt keine Ruhe gelassen. Jede freie Minute habe ich mit ihm verbracht. Und hatte dabei das Gefühl schockiert in eine Glaskugel zu blicken. Boyle zeigt mal wieder das richtige Gespür für den Zeitgeist und die diffizile Psychologie der Spezies Mensch, zu der man manchmal einfach lieber nicht gehören möchte.

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