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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 30.12.2016

    Als Buch bewertet

    „...Er sah es als Freundschaftsdienst, auch als Freundespflicht, die er aber stets gern erfüllt hatte...“

    In acht Kapitel erzählt der Autor über die Entwicklung der Freundschaft zwischen Dietrich Bonhoeffer und Eberhard Bethge.
    In den ersten beiden Kapiteln stellt mir der Autor die beiden unterschiedlichen Männer vor. Bonhoeffer, Professorensohn und Theologiedozent, ist mit seinen Freundschaften sehr vorsichtig. Er kann mit der Einsamkeit umgehen. Sie ist für ihn Inspiration und gibt ihm Zeit zum Nachdenken über christliche Themen. Von ihm ging eine gewisse Distanziertheit aus. Der Pastorensohn Eberhard Bethge dagegen ist offen und wird durch seine fröhliche Art geschätzt.
    Im Jahre 1935 wird Bonhoeffer Seminardirektor des Predigerseminars in Zingst. Hier wollte er seinen Traum von einer christlichen Bruderschaft verwirklichen. In Zingst lernt er Eberhard Bethge kennen. Bonhoeffer ist anfangs derjenige, der sich um Eberhards Freundschaft bemüht. Beiden gemeinsam ist die Liebe zur Musik. Durch Bethge lernt Bonhoeffer die Werke des Komponisten Schütz kennen und schätzen.
    In den weiteren Kapitel wird die Entwicklung der Freundschaft auch in Zeiten von Trennung und Anfechtung beschrieben. Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Beide begegnen sich stets auf Augenhöhe.
    Das letzte Kapitel zeigt, wie Eberhard diese Freundschaft auch über den Tod hinaus bewahrt hat. Als Erbe von Bonhoeffers schriftlichen Nachlass war er derjenige, der für die Systematisierung der Hinterlassenschaft und die Veröffentlichung von Bonhoeffers Arbeiten sorgte. Aus diesem Abschnitt stammt obiges Zitat.
    Der Schriftstil des Buches ist anspruchsvoll. Das liegt auch an der Tiefe, in der das Thema behandelt wird. Es geht eben nicht nur um die Freundschaft zweier Männer, sondern auch um die historische Hintergründe. Ausführlich wird der Weg der Bekennenden Kirche in der Nazizeit dargestellt. Der anfängliche widerstand begann nach und nach zu bröckeln. Bonhoeffer aber stand fest zu den Dahlemer Beschlüssen. Der Autor nutzt für seine Darlegung eine Reihe von historischen Originaldokumenten. So zitiert er wichtige Stellen aus dem Briefwechsel zwischen Bonhoeffer und Bethge nach der Verhaftung von Bonhoeffer. Dabei geht es nicht nur um Bonhoeffers Vorstellung von Freundschaft, sondern auch um Gedanken zum Tod und zu Bonhoeffers Gottesbild. Selbst kurze Ausschnitte seiner Gedichte und Drama werden unter dem Licht des Themas betrachtet. Der Autor scheut sich auch nicht, Unterschiede in den Vorstellungen der Männer gegenüberzustellen. Andererseits zeigen viele Auszüge, dass sich die beiden Männer bei wichtigen Fragen fast wortlos verstanden haben. Die Freundschaft hat beide zum Positiven verändert. Währen Eberhard allerdings fest in die Familie Bonhoeffer einbezogen war, hatte Dietrich kaum Kontakt zu Bethges Familie. Das tat der Freundschaft aber keinen Abbruch.
    Ein Literaturverzeichnis und Anmerkungen ergänzen das Buch.
    Die Aufmachung ist hochwertig. Schwarzer Leineneinband mit silbernen Schrift, gute Papierqualität und eine angenehme Schriftgröße stehen dafür.
    Das Cover mit den beiden Männern als Foto auf roten Untergrund wirkt ansprechend.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeichnet zwei Lebensbilder und zeigt, wie eine Freundschaft auch durch dunkle Zeit trägt.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    christa f., 04.02.2017

    Als Buch bewertet

    Der Inhalt

    "Ein treuer Freund liebt mehr und steht fester bei denn ein Bruder." Sprüche 18,24


    Zunächst lernt der Leser Bonhoeffer und dann Bethge kennen in ihren Lebenszusammenhängen vor ihrem ersten Treffen. Ihr Umgang mit früheren Freundschaften, die Leichtigkeit oder Schwere zum Freundschaft-Schließen.


    Der Weg zum Kennenlernen und zur Freundschaft - wichtig für das spätere Verständnis der Tiefe dieser Freundschaft, die für Bethge zur Lebensaufgabe wurde.

    Dann das Kennenlernen und der Freundschaftsschluß - aneinander reiben, vorsichtige Annäherung, abschätzen des Anderen ... eine tiefe Verbindung entsteht und trägt die beiden durch die Zeit.
    Zeiten der Trennung werden schmerzlich emfpunden und vermieden. Wiedersehen immer wieder geplant.



    Verwoben in die Freundschaft wird die Entwicklung der Bekennenden Kirche und von Bonhoeffers Seminaren erzählt. Dabei wird der Weg schon in Richtung des Widerstands gelenkt, der letztlich Bonhoeffer und einigen weiteren aus seiner Familie und seinem Umfeld das Leben kostet.



    Der Halt, den die Freundschaft sowohl Bonhoeffer im Gefängnis als auch Bethge an der Front bringt, ist das Lebenselixier, das beide aufrecht hält.



    Und als Bonhoeffer klar wird, dass er wohl nicht überleben wird, bekräftigt er eine frühere Entscheidung: Bethge wird sein Erbe, sein Archivar, sein Biograph, sein Erinnerer. Bethge nimmt diese Aufgabe an und macht Bonhoeffer damit letztlich zu dem, der er heute für uns alle ist:
    ein Pastor, der dem Rad in die Speichen gegriffen hat!
    Ohne Bethge und seinen Einsatz für dies Erbe wäre Bonhoeffer einer von vielen geblieben.
    Das wird dem Leser klar.


    Mein Eindruck
    Dies Buch ist nicht nur das Porträt einer wunderbaren Freundschaft (siehe Untertitel) sondern auch eine Erinnerung und Vergewisserung im Leben der eigenen Freundschaften.

    Seehaber ist es gelungen, beide Freunde als eigenständige Persönlichkeiten mit ihrer Entwicklung darzustellen und das mit der Tiefe und Einzigartigkeit ihrer Freundschaft zu verbinden.

    Der Leser spürt wie tragend Freundschaft sein kann. Freundschaft, bedingugnsloses Annehmen des Anderen, Geben und Nehmen - ein Lebenselixier.

    Mir hat das Buch geholfen, selbst wieder mal mein Leben zu reflektieren und Freundschaften auf den Prüfstand zu stellen. Heute schließt man so schnell Freundschaft, hält sie über große Entfernung mit einem Mausklick - und beendet sie auch schneller. Doch sind das wirklich Freundschaften? Oder eher Bekanntschaften?

    Was mich zwischendurch ab und an störte, das waren inhaltliche Wiederholungen. Da wurden Situationen erneut geschildert oder Personen wieder beschrieben. Das kann vertiefen aber auch erschweren.


    Die Aufmachung
    Hardcover mit Schutzeinband. Großformatiges Foto der beiden Freunde, Bethge nachdenklich lesend, Bonhoeffer blickt ihm über die Schulter.
    Für mich hat das Foto eine starke Symbolik, denn Bethge wurde nach Bonhoeffers Tod der Erbe all seiner Schriften, Gedanken etc. ... und Bonhoeffer schaute ihm wohl immer dabei über die Schulter wie Bethge diese Lebensaufgabe bis zu seinem eigenen Tod annahm und meisterte.


    Der Autor
    Wolfgang Seehaber, Jahrgang 1944, ist Theologe, freier Autor und Publizist. Er ist seit dem Studium stark an Bonhoeffer interessiert.

    Gebundene Ausgabe: 448 Seiten 18.99 €
    E Book 16.99 €
    Verlag: Fontis - Brunnen Basel; Auflage: 1 (12. September 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3038480959
    ISBN-13: 978-3038480952

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  • 3 Sterne

    Jana S., 02.01.2017

    Als Buch bewertet

    Ein Buch über die Freundschaft und dann noch zwischen solchen bedeutenden Persönlichkeiten wie Bonhoeffer und Bethge weckte natürlich mein Interesse umso mehr freute ich mich, dass ich ein Rezensionsexemplar erhielt. Herzlichen Dank.
    Das Buch befasst sich auf eine ganz besondere Weise mit dem Thema Freund-schaft. Am Anfang erfährt man als Leser einiges über die Persönlichkeit Bonhoeffers und erste zaghafte Freundschaftsversuche seinerseits, dabei fand ich besonders erstaunlich wie wenige Dutzfreunde besaß. Das Buch ist aber nicht nur hinsichtlich des Themas Freundschaft interessant, sondern man erfährt einiges über die Geschichte der Bekenntniskirche und deren Persönlichkeiten. Im Laufe des Buches kristalisiert sich die besondere Freundschaft zwischen Bonhoeffer und Bethge immer weiter heraus, angefangen beim Pristerseminar auf Zingst über Finkenwalde, die Zeit im Widerstand bis über den Tod hinaus. Besonders gerührt hat mich dabei, welcher Bedeutung Gott in seinen Freundschaften, insbesondere mit Bethge, beigemessen wird.
    Inhaltlich ist das Buch hoch interessant und hat mir viele neue Erkenntnisse ge-bracht, trotzdem hatte ich meine Schwierigkeiten beim Lesen, da das Buch definitiv nicht geeignet ist, wenn man über Bonhoeffer wenige Vorkenntnisse hat. Mit einigen Grundgedanken Bonhoeffers und seines Schaffens hatte ich mich zwar schon eher auseinander gesetzt, aber besonders am Anfang war mir die Fülle an Informationen, die das Buch vermittelt, zu viel für mich. Meiner Meinung nach werden zu viele Personen auf einmal benannt, die man ohne spezielles Vorwissen nicht kennt. Ich musste einiges gesondert nachschlagen, da mir Erläuterungen über Sachverhalte im Buch fehlten. Außerdem ist meiner Meinung nach der Sprach sehr anspruchsvoll, was daher kommt, dass der Autor viele Quellen, wie Briefe, zitiert. Die Zitate geben dem Text mehr Autorität und tragen durchaus zum Verständnis bei, behindern aber leicht den Lesefluß. Daher ist dieses Buch meines Erachtens nach, nur für Leser geeignet, die ein gutes Vorwissen in allen Bereichen der Bekenntniskirche haben und bereit sind schwierigere Textpassagen zu lesen. Für diese Leserschaft ist das Buch ein Genuss und man erfährt viel Interessantes.
    Mich persönlich, hat die Thematik des Antisemitismus besonders beschäftigt. Ich war erstaunt, wie weit er sogar in der Bekenntniskirche verbreitet bzw. gedultet wurde. Deshalb fand ich das Zitat auf Seite 101 besonders schön.
    „ Darin förderte er ein dreifaches Verhalten der Kirche. Zum Ersten solle die den Statt nach der Rechtmäßigkeit seines Handeln befragne, zum Zweiten sich um die Opfer des stattlichen Handels kümmern, und zwar um alle Opfer, nicht nur um die getauften Juden. Und drittens, wenn der Statt seine Macht weiterhin zum Schaden der jüdischen Mitmenschen missbrauche, solle die Kirche „dem Rad in die Speichen fallen“, also unmittelbar politisch handeln.“
    Es spiegelt meiner Meinung nach gut den Geist Bohoeffers wieder, der im Buch auf jeder Seite zu finden ist.

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