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  • 4 Sterne

    31 von 49 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas S., 10.08.2016

    Als Buch bewertet

    Sie will den Auftrag nicht, Rosa Silbermann ist keine Agentin. Schießen hatte sie im Kibbuz gelernt, aber das ist auch schon alles. Nur der Druck der Gemeinschaft und die Loyalität gegenüber ihrer neuen Heimat lassen sie schließlich zustimmen. Und so läuft auch fast alles schief in Deutschland, wohin sie ihr Auftrag nun führt. Im Schwarzwald, Hotel Bühlerhöhe, wird Bundeskanzler Adenauer erwartet, um für ein paar Tage Urlaub zu machen. Der israelische Geheimdienst befürchtet einen Anschlag auf Adenauer, Rosa soll ihn zusammen mit Ari beschützen. Ari soll mit ihr in Deutschland zusammentreffen, die beiden sollen als Ehepaar auftreten. Rosa kennt Ari nicht, aber man sagt ihr, dass sie im Grunde nur die Frau an seiner Seite spielen muss, also kein großes Problem für sie. Der Mossad erwartet einen Anschlag jüdischer Fanatiker. Natürlich wird Adenauer auch von deutschen Sicherheitskräften beschützt, doch die erwarten eine mögliche Gefahr eher von linken Gruppen als von Juden. Rosa und Ari sollen besonders auf jüdische Attentäter achten. Doch die erste Panne beginnt schon bei der Anreise, denn Ari trifft nicht wie vorgesehen im Schwarzwald ein. Rosa, völlig unerfahren in Geheimdienstangelegenheiten, muss allein zurecht kommen. Das macht ihr zu schaffen, zumal Sophie, die Hausdame der Bühlerhöhe, ihr sehr misstrauisch begegnet. Rosa muss sich behaupten, auch gegenüber den deutschen Sicherheitsleuten. Sie hat einen schweren Weg vor sich, zumal sie in Deutschland mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird.
    Das Buch beschreibt die Geschichte von drei Frauen, die immer wieder an die Schrecken des vergangenen Krieges erinnert werden. Jede von ihnen hat ihre eigene Last zu tragen, und jede geht anders damit um. Ich fand das gut erzählt, sehr interessante Figuren und nachvollziehbare, streckenweise dramatische Entwicklungen. Ein gelungenes Buch, das bis zum Schluss spannend bleibt.

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  • 4 Sterne

    29 von 46 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    https://www.buecherwesen.de, 14.08.2016

    Als Buch bewertet

    Inhalt:

    Konrad Adenauer will 1952 das Wiedergutmachungsgesetz in Deutschland auf den Weg bringen. Doch seine Gegenspieler wollen dies mit einem Attentat auf ihn verhindern. Um ihn zu beschützen wird Rosa Silbermann, die 1930 aus Köln nach Palästina emigrierte Jüdin, in den Schwarzwald auf die Bühlerhöhe geschickt.
    Auf der Bühlerhöhe gibt es nicht nur Menschen, die ihr wohlgesinnt sind. Sophie Reisacher, die dortige Hofdame, ist ihre Gegenspielerin und verfolgt in einer Welt die von Männern beherrscht wird, ihre eigenen Pläne.

    Meine Meinung:

    Bühlerhöhe gehört nicht zu den Genres die ich eigentlich lese und wenn ich ehrlich bin, konnte mich das Buch auf den ersten Seiten auch nicht richtig fesseln.
    Aber ich habe trotzdem weitergelesen und habe es nicht bereut.
    Das Buch erzählt eine Geschichte, die im Schwarzwald spielt. Dort gibt es ein Hotel mit dem Namen Bühlerhöhe und dort spielt sich sehr viel der Geschichte ab.
    Konrad Adenauer will im Jahr 1952, das Wiedergutmachungsgesetz durchbringen. Ein Gesetz zur Wiedergutmachung der Nazisünden im 2. Weltkrieg an den Juden. Doch natürlich gibt es auch einige Menschen, die dieses Gesetz verhindern wollen.
    Daher plant eine Organisation ein Attentat auf Adenauer, das stattfinden soll während er sich im Schwarzwald aufhält. Um dies zu verhindern und um Adenauer zu beschützen, wird Rosa Silbermann von Palästina zur Bühlerhöhe geschickt.
    Normalerweise ist sie keine Agentin und sollte eigentlich auch einen Partner haben, doch dieser ist wie vom Erdboden verschluckt.
    Sophie Reisacher, die Hofdame von der Bühlerhöhe durchschaut Rosas falsche Identität und legt ihr immer wieder Steine in den Weg um deren Auftrag zu vereiteln.
    Für mich ist dies ein recht interessantes Thema gewesen, daher wollte ich dieses Buch auch lesen.
    Am Anfang erfährt man viel über Rosa und ihre Vergangenheit.
    Was noch recht interessant war und mich gleichzeitig etwas störte war das ganze Agentenkauderwelsch und die Politik. Zum Glück ist nicht viel davon im Buch zu lesen und die Geschichte wird wieder interessanter und spannender.
    Ich konnte mir auch bis zum Schluss nicht vorstellen, wer der Attentäter sein könnte.
    Ich würde das Buch als einen Heimatkrimi mit politischem Hintergrund bezeichnen, der es wert ist gelesen zu werden.
    Auch wenn mich der Anfang nicht so in seinen Bann ziehen konnte, bin ich froh es weitergelesen zu haben. Es lohnt sich wirklich.

    Mein Fazit:

    Spannender Roman mit der tollen Kulisse des Schwarzwaldes und einer interessanten Idee.

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  • 3 Sterne

    13 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 11.01.2019

    Als Buch bewertet

    Rosa Silbermann ist eine deutschstämmige Jüdin, die im Auftrag des israelischen Geheimdienst 1952 als Rosa Goldberg nach Deutschland reist, um ein Attentat auf Bundeskanzler Konrad Adenauer zu verhindern. Er wird zur Frischzellenkur im Luxushotel Bühlerhöhe erwartet. Rosa hat als Kind bereits Urlaube im Schwarzwald verbracht, ist als Agentin aber völlig unerfahren und fühlt sich entsprechend unwohl, vor allem da ihr vorgeblicher Ehemann Ari Goldberg, der die Mission leiten soll, auf sich warten lässt.
    Während ihres Aufenthalts wird der Araber Abdul Nourridine, ein Hotelgast, getötet. Rosa findet seine Leiche und ahnt dabei noch nicht, dass der Verdacht des Mordes auf sie gelenkt werden soll. Eine Rolle spielt dabei die neugierige Hausdame der Bühlerhöhe, Sophie Reisacher, die gerne nicht mehr nur als Angestellte in den höheren Kreisen verkehren würde.

    "Bühlerhöhe" ist ein Roman, der Fiktion mit historischen Fakten vereint. So hat Konrad Adenauer tatsächlich mehrfach Urlaub Bühlerhöhe verbracht und im Vorfeld des deutsch-israelischen Wiedergutmachungsabkommens wurden zwei Briefbomben, eine davon direkt an Adenauer adressiert, verschickt. Eine radikale jüdische Untergrundorganisation wollte damit verhinder, dass Israel "Blutgeld" aus Deutschland annimmt.

    Der Roman wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt: aus Sicht Rosa Goldbergs, aus Sicht Sophie Reisachers sowie aus der Sicht der verschüchterten Agnes, die Im Hotel Hundseck arbeitet und die noch aus der Zeit der französischen Besatzung mit einem Trauma zu kämpfen hat. Alle Frauen schwelgen in Erinnerungen an die Kriegszeit und an verlorene Lieben.

    Ich empfand den Roman als etwas zäh und hatte mir von diesem vermeintlichen Spionagethriller mehr Spannung erwartet. Die Atmosphäre im Schwarzwald und der Alltag in den Nobelhotels der 50er-Jahre ist sehr anschaulich geschildert. Die vielen Details und Personen ermüden jedoch auch, insbesondere da der interessante Bundeskanzler Konrad Adenauer keine aktive Rolle hat und während des gesamten Romans etwas eindimensional als rheinische Frohnatur mit preussischen Tugenden dargestellt wird. Die Aufklärung des geplanten Anschlags wurde durch die Nebenhandlungen um die verschiedenen Protagonisten zu sehr in den Hintergrund gerückt. Von dem eigentlichen spannenden Plot hatte ich mir mehr Krimi statt einer ausschweifenden Darstellung etwas klischeehafter weiblicher Romanfiguren erwartet.

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  • 5 Sterne

    16 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 16.08.2016

    Als Buch bewertet

    Eine Aufregende Geschichte

    Meine Meinung zum Inhalt:


    Brigitte Glaser hat einen hervorragenden Roman geschaffen mit Geschichtlichem Hintergrund, es geht um erster Linie um die Wiedergutmachungsgesetz der jungen Bundesrepublik, das in Israel teilweise nicht willkommen war und sehr umstritten waren. Besonders der Israelischen Extremistengruppen, war das ein Dorn im Auge . Das kommt hier deutlich zur Sprache. Das ganze spielt 1952 im Schwarzwald auf der Bühlerhöhe , in dem Nobelhotel das noch heute steht. Dort begegnen wir Rosa die, als Kind in Deutschland gelebt hat und mit ihrer Schwester Rachel als einzige den Holocaust überlebt hat, und mit ihr nach Israel floh, wo Rosa im Kibbuz arbeitete . Rosa, hat man dort auserkoren, als Agentin nach Deutschland zu Reisen um Adenauer vor einem geplanten Attentat zu schützen, das auf der Bühlerhöhe stattfinden soll, wo Bundeskanzler Konrad Adenauer seinen jährliche Urlaub verbringt nebst Frischzellenkur. Es läuft nicht alles so nach Plan, Ari ihr Partner der dort auf sie zu stoßen soll, kommt fiel später wie geplant. Da ist auch noch die Hausdame Sophie, die Rosa misstrauisch beäugt und nach spioniert, beide sind sich nicht grün. Sophie hütet auch noch ein dunkles Geheimnis und ist nur auf ihren Vorteil bedacht, kein umgänglicher Mensch, für mich. Auch Ari, scheint ein Geheimnis zu umgeben, er lässt sich so schnell nicht hinter die wahre Fassade schauen. Überhaupt läuft auf der Bühlerhöhe und der Umgebung so manches aus dem Ruder, von Mord Intrigen und Waffengeschäften, tut sich so einiges. Wir begegnen vielen Menschen, mit eigenartigem Charakter, die sich am Ende ganz anders entpuppen. Der Schein trügt, wenn man hinter die einzelnen Fassaden blickt. Ob, Rosa es gelingt den Anschlag zu verhindern, oder ob Sophie ihr auf die Schliche kommt das sie in Wahrheit eine Agentin ist, das sei in Frage gestellt und soll jeder selber heraus finden.


    Ich habe das Buch mit großer Begeisterung gelesen, ersten bin ich Jahrgang 1952, wo es spielt, und war schon öfters im Schwarzwald. Die ganze Geschichte hat mich sehr fasziniert, man konnte so richtig schön abtauchen und vergangenes Revue passieren lassen. Der Schreibstil der Autorin fand ich sehr klar, Wortgewaltig und mitreißend. Alles ist sehr Bildhaft und real geschildert, man sieht alles vor dem geistigen Auge ablaufen. Auch kann man sich sehr gut in die einzelnen Protagonisten hinein versetzen, erlebt die Schmerzhafte Erinnerungen von Rosa und auch einigen anderen Personen wie Agnes, die schlimmes erlebt hat. Die einzelnen Charaktere und Emotionen sind sehr gut heraus gearbeitet. Einfach ein sehr großer und packender Roman, einer Geschichte der sie ihre Stimme verliehen hat, ein Zeitzeugnis deutscher Geschichte.


    „ Ein Bildstarker , Facettenreicher und mitreißender Roman „

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  • 5 Sterne

    14 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mundolibris, 16.08.2016

    Als Buch bewertet

    Ein Stück deutscher Geschichte eindrucksvoll dem Leser näher gebracht.
    Auf zwei Zeitschienen spielt das Buch und trotzdem ist es recht einfach zu lesen. Ich glaube dass jeder etwas geschichtlich interessierte Leser wird sich in diesem Buch gut zurechtfinden. Ein Teil reales und ein Teil fiktives wurde hier zu einem wirklich tollen Buch zusammen gebracht. Was letztendlich real und was fiktiv ist erklärt die Autorin am Ende des Romans.
    Brigitte Glaser hat einen wirklich schönen und einfach zu lesenden Erzählstil, der es mir leicht gemacht hat das Buch zu lesen und zu verstehen.
    Schön ausgearbeitete, und sehr authentisch wirkende Dialoge lassen, das Buch sehr real auf den Leser wirken. Es erscheint nicht wie eine Fiktion, sondern mehr noch wie eine erzählende Berichterstattung und dies aber ohne das geschehene zu bewerten. Sie beleuchtet die Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln, die es für den Leser interessant machen und es schlüssig erscheinen lassen wieso die verschiedenen Parteien so reagierten wie sie denn reagierten.
    Die Figuren und auch die Schauplätze sind so bildhaft beschrieben, dass das Buch wirklich sehr lebendig daherkommt.
    Besonders gut gelungen ist es die Atmosphäre der fünfziger Jahre darzustellen, fast so als wäre man dabei gewesen.
    Sehr gut gefallen hat mir es, wie die Autorin den Umgang der verschiedenen Charaktere mit den Gräueltaten während des Krieges zeigte.
    Mich konnte die Autorin mit dem Buch wirklich sehr gut unterhalten und so vergebe ich die volle Punktezahl, 5 von 5 Sternen sowie eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    23 von 40 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gesine R., 06.09.2016

    Als Buch bewertet

    Israel/ Schwarzwald, 1952:
    Rosa Silbermann wird bei ihrer Arbeit im Kibbuz jäh unterbrochen: der Geheimdienstchef Oz hat sie auserwählt, um bei einem hochbrisanten Einsatz einen wichtigen Undercover- Agenten zu unterstützen – als dessen „Ehefrau“. Rosa ist wenig begeistert, fügt sich aber den Anweisungen, denn es geht um sehr viel Geld für ihr Land, den neu gegründeten Staat Israel.
    Konrad Adenauer, der damalige deutsche Bundeskanzler, will an Israel hohe „Wiedergutmachungszahlungen“ ableisten, damit der junge Wüstenstaat aufgebaut werden kann, außerdem will er Deutschland zu neuem Ansehen in der Welt verhelfen, und weil es sein höchstpersönliches Anliegen ist.
    Doch nicht nur weite Teile der deutschen Bevölkerung und Regierung lehnen diese Zahlungen an Israel ab – auch in Israel selbst kämpft eine kleine terroristische Vereinigung erbittert gegen diese aus ihrer Sicht verlogene und unzureichende Form der „Wiedergutmachung“. Sie planen, Kanzler Adenauer gezielt aus dem Weg zu räumen – auf der Bühlerhöhe.

    Rosa erhält den neuen Nachnamen Goldberg, wird mondän eingekleidet und findet sich auf der „Bühlerhöhe“ wieder, einem renommierten Kurhotel im Schwarzwald mit bewegter Vergangenheit, das Rosa bereits aus ihrer Kindheit kennt. Einst trafen sich dort Hitler und Mussolini zu Verhandlungen, im Jahr 1951 wird Kanzler Adenauer nebst Tochter Libeth erwartet.

    Gespannt wartet Rosa nun auf den berühmten, heldenhaften Agenten Ari Goldstein, der als Professor der Archäologie getarnt, den israelischen Terroristen auf die Schliche und ein geplantes Attentat vereiteln soll.
    Doch Ari kommt und kommt nicht, und so ist Rosa auf sich alleine gestellt – und trifft auf eineige Schatten ihrer eigenen Vergangenheit…

    Neben Rosa treten vor allem Sophie Reisacher, die Hausdame der Bühlerhöhe, und Agnes, ein Zimmermädchen aus einer benachbarten Pension, immer wieder in den Mittelpunkt.
    Sophie Reisacher stammt aus dem Elsass, heiratete aus Berechnung den „falschen Mann“ (nämlich einen NS-Offizier), und kann sich in ihrer Heimat nicht mehr blicken lassen – es sei denn, sie findet den „richtigen“ Mann, mit einem neutralen Hintergrund und am besten mit viel Geld. Sie kämpft ums Überleben und um ein wenig Glück, greift dazu aber zu bedenklichen Mitteln. Sie ist für mich die zwiespältigste Figur in diesem Roman, die sehr zum Nachdenken über konventionelle Rollenbilder anregt.
    Agnes wurde im Krieg traumatisiert und wird von Ängsten gequält, die ein normales Leben unmöglich machen. Ihre Geschichte ging mir besonders nach, denn sie wird sehr berührend erzählt.

    Brigitte Glaser wurde 1955 in Offenburg geboren, studierte in Freiburg Pädagogik und hat bereits etliche erfolgreiche Kriminalromane veröffentlicht, darunter die Reihe um die Gourmet-Köchin Katharina Schweitzer.
    Frau Glaser lebt in Köln und ist als Medienpädagogin in der Erwachsenenbildung tätig. Sie ist Mitglied der Autorengemeinschaften „Mörderischen Schwestern“, des „Syndikats“ und des Köln-Düsseldorfer Kriminalkomitees.

    Die spannenden Intrigen rund um den berühmten Kanzler, die politischen Hintergründe aus den Anfängen des israelischen Staates, aber auch die verschiedenen Lebenswege der Frauenfiguren haben mich bestens unterhalten, so dass ich sogar nachts weiterlesen musste! Kommt Ari, oder kommt er nicht – oder kommt etwa ein falscher? Wer ist der getarnte Terrorist? Wann und wie schlägt er zu? Welche Rolle spielt angeblich loyale Sicherheitsmann (mit NS- Vergangenheit) von Adenauer?
    Besonders, da ich den Schwarzwald gut kenne, hat mir das eingestreute „Lokalkolorit“ sehr gut gefallen, es wirkte aber nie aufdringlich auf mich.

    Fazit: Für mich ist Bühlerhöhe ein sehr gelungenes Genre-Mix aus (historischem) Kriminalroman, Agententhriller und Frauenroman – falls man sich das vorstellen kann... :-)
    5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung für alle, die sich für spannende Geschichten, politische Hintergründe und berührende Frauenschicksale begeistern können!

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  • 5 Sterne

    23 von 41 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Frieda-Anna, 03.09.2016

    Als Buch bewertet

    Die “Bühlerhöhe” ist ein fiktiver Roman mit historischem Hintergrund, einem realen Schauplatz und spielt in den frühen 50ern, als unser demokratischer Staat noch sehr jung war.
    Mit dem Glossar angefangen war ich über die deutsch-israelische Geschichte wieder gut informiert und auf den Roman vorbereitet.

    Auf Konrad Adenauer soll laut geheimer Infos ein Attentat verübt werden, denn die radikale jüdische Bewegung ist dagegen “Blutgeld” als so genannte Wiedergutmachung von Deutschland anzunehmen.
    Doch Israel braucht das Geld dringend und so soll Rosa als Agentin den Anschlag verhindern. Aufgewachsen in Deutschland, geflüchtet vor dem Naziregime und etablierte Bewohnerin eines Kibbuz kennt den Schwarzwald gut, und so ist sie die ideale Wahl für den Auftrag, obwohl sie das selber ganz anders sieht und widerwillig zurück nach Deutschland kehrt.
    Ziel ist das renommierte Hotel “Bühlerhöhe”. Adenauer wird hier dieses Jahr wieder seinen Urlaub verbringen und erschossen werden?
    Sophie Reisacher, die forsche Hausdame des Hotels merkt sofort, dass Rosa nicht die Person ist, die sie vorgibt zu sein. Ein Katz und Maus Spiel beginnt. Nicht nur zwischen Rosa und Sophie.
    Sophie ist meine Heldin in diesem vorzüglich ausgearbeiteten Roman und fasziniert mit einem außergewöhnlichen Gespür für Geheimnisse, die eigentlich nicht gelüftet werden sollen. Im Gegensatz zu Rosa, die sich von ihren Gefühlen leiten lässt und ihr die Zusammenhänge dabei vor der Nase verschwimmen.
    Die anderen Figuren sind nicht minder interessant und schwirren um die beiden Hauptpersonen herum, bis man als Leser hinterher jeden in Verdacht hat, der vorher völlig harmlos erschien. Überflüssig zu erwähnen, dass die Autorin das genial hinbekommen hat. Fans von Liebeleien und Affären kommen sogar auch noch auf ihre Kosten.

    Dieser Roman hat mich begeistert und mit aufgefrischtem geschichtlichem Wissen in der “Bühlerhöhe” zurückgelassen. Prädikat absolut lesenswert.
    Lesenswert ist übrigens auch die wahre Geschichte der “Bühlerhöhe”. Einfach mal vor Beginn des Romans googlen!
    Hat Brigitte Glaser eigentlich noch weitere Bücher geschrieben? Keine Ahnung...direkt mal nachschauen!

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  • 2 Sterne

    23 von 40 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Natascha J., 26.08.2016

    Als Buch bewertet

    Die seit dem Krieg in Palästina lebende Jüdin Rosa Silbermann soll 1952 nach Deutschland zurück kehren, um ein geplantes Attentat auf Konrad Adenauer zu verhindern. Dieser wird für einige Tage im Schwarzwald in der "Bühlerhöhe" residiren. Da derzeit das Wiedergutmachungsgesetz zwischen Deutschen und Juden diskutiert wird, vermutet der israelische Geheimdienst, dass dem Kanzler in seinem Urlaub etwas zustoßen wird. Zusammen mit dem Unbekannten Ari, der ihren Ehemann abgeben soll, macht sie sich auf nach Deutschland. Bevor der Krieg ausbrach, war Rosa zusammen mit ihrer Familie des öfteren im Schwarzwald. Gute und schlechte Erinnerungen belgeiten Rosa dabei auf ihrer Mission. Ebenfalls von der Vergangenheit geprägt ist Sophie Reisacher, die in der "Bühlerhöhe" arbeitet. Von Anfang an hat sie kein gutes Gefühl, was den Besuch von Rosa betrifft. Doch Sophie ist im Gegensatz zu Rosa nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht.

    Über "Bühlerhöhe" von Brigitte Glaser habe ich schon viel gehört und die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg interessiert mich auch sehr. Deshalb war ich wirklich gespannt auf diese Geschichte. Leider wurde ich ein wenig enttäuscht und kann den positiven Rezis leider nicht viel zustimmen.

    Der Schreibstil der Autorin ist recht gewöhnungsbedürftig und das Buch liest sich definitv nicht mal schnell zwischendurch. Je mehr man aber gelesen hat, umso einfacher kommt man mit dem Schreibstil klar. Am Anfang fand ich die Geschichte noch recht interessant, allerdings waren es mir da schon zu viele Personen, die aufgetaucht sind. Und das ist auch der springende Punkt, weshalb ich das Buch nicht besser als mit zwei Sternen bewerten kann. Die Handlung zog sich enorm in die Länge und es gab zu viele Schauplätze, die von der eigentlichen Handlung abgelenkt haben. Für mich war das ganze nicht wirklich rund, da es auch viel zu viele Zufälle gab, die die Geschehnisse begleiteten. Das Ende und das eigentliche Thema - der Anschlag - wurden dann auf wenige Seiten reingepresst und das Ende des Buches war in meinen Augen nichts sagend.

    Daher für mich kein Buch das ich weiter empfehlen würde. Hätte ich mit dem Buch nicht an einer Leserunde teilgenommen, hätte ich es wahrscheinlich nicht zu Ende gelesen.

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  • 5 Sterne

    12 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 09.08.2016

    aktualisiert am 11.08.2016

    Als Buch bewertet

    Konrad Adenauer plant einen Aufenthalt auf der Bühlerhöhe. Auf ihn ist ein Anschlag geplant. Der israelische Geheimdienstes will aus wirtschaftlichen Interessen verhindern, dass Adenauer etwas passiert und schickt die junge Rosa Silbermann in das Nobelhotel Bühlerhöhe. Rosa arbeitet zwar für den Geheimdienst, ist aber keine Agentin, doch sie kennt sich in der Gegend gut aus. Ein Agent wird ihr zur Seite gestellt, der aber erst im Schwarzwald dazu stoßen soll, die beiden sollen als Ehepaar auftreten. Aber Ari erscheint nicht und so muss Rosa sehen, wie sie zurechtkommt. Auf der Bühlerhöhe führt die misstrauische Hausdame Sophie Reisacher ihr Regiment.
    Die Buchbeschreibung hatte mich gleich angesprochen und ich muss nun sagen: Ich wurde nicht enttäuscht. Alles rankt sich um Konrad Adenauer, aber er spielt nur eine Nebenrolle. In der Hauptsache geht es um die agierenden Frauen in dieser Geschichte.
    Der wundervolle Schreibstil hat mich begeistert. Ich habe mich in den Schwarzwald versetzt gefühlt und konnte die Atmosphäre dieses Hotels miterleben. Die Charaktere sind interessant und gut beschrieben. Rosa ist in Köln gebürtig und war als Kind im Schwarzwald in Ferien. Das ist nicht unbedingt etwas, das sie für einen Auftrag des Geheimdienstes prädestiniert und so kommt es, wie es kommen muss, es läuft nicht alles glatt. Sophie ist misstrauisch, neugierig und schreckt vor nichts zurück, um sich Informationen zu beschaffen. Rosa mag sie von Anfang an nicht.
    Es hat ein wenig gedauert, bis die Geschichte in Schwung kam, aber dann ist sie spannend und beschert immer wieder unverhoffte Wendungen. Die Nachwirkungen des Krieges sind noch überall spürbar und die Menschen versuchen immer noch mit der Vergangenheit fertig zu werden. Wir lernen ganz nebenbei ein Stück Zeitgeschichte kennen.
    Ein spannende Geschichte mit interessanten Persönlichkeiten.

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  • 4 Sterne

    15 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rico, 17.09.2016

    Als Buch bewertet

    In„Bühlerhöhe“ von Brigitte Glaser entführt uns die Autorin in die Zeit des Nachkriegsdeutschlands. Es ist 1952. Rosa Silbermann reist im Auftrag des israelischen Geheimdienstes in das Nobelhotel Bühlerhöhe. Ein Ort, den Rosa mit ihrer Vergangenheit verbindet. Das geteilte Adenauer Deutschland ist noch zerfressen von alten Nazi-Seilschaften. Sie traut dort niemandem und niemand traut Rosa. Schon gar nicht die Hausdame Reisacher, eine Elsässerin, die ein ganz eigenes Spiel spielt. Der Kanzler des bundesrepublikanischen Deutschlands reist an und nicht alle sind ihm wohlgesonnen. Doch wo bleibt Ari? Rosa sollte mit mit diesem menschlichem Windhund, als Ehepartner anreisen, aber es gibt keine Spur von dem umtriebigen Mossad Agenten.

    Es ist keine geringe Leistung, wie Brigitte Glaser die Menschen in ihrem Roman einführt und sie detailreich zeichnet. So kommt das Hotelleben sehr glaubhaft rüber und die sich entwickelnde Geschichte von unterschiedlichen Interessen im jungen Nachkriegsdeutschland schlägt Funken in höchste Kreise. Da begegnet man Geschäftsmännern, die eigentlich im Gefängnis hausen müssten und jungen weiblichen Angestellten, die gegen Ende des Krieges mehr durchgemacht haben, als es eine menschliche Seele verträgt. Überhaupt, die Frauen. Brigitte Glaser gibt ihnen Stimmen. Es ist ihr Erleben, dass diesen Roman prägt. Hausdame Reisacher wird mit großem Facettenreichtum, wie ein Gegenpol zur Fast-Idealistin Rosa, deren Familien- und Gefühlsleben außer Kontrolle geraten ist, seit sich die Deutschen über die Juden hermachten. Sprachlich bleibt die Autorin locker über bundesdeutschem Durchschnitt.

    Manchmal habe ich etwas den Faden verloren einfach weil mir manche Vorgänge zu ausführlich beschrieben wurden. Aber auf die gesamte Länge gesehen ist das einfach ein sehr lesenswertes Buch. Das dunkle des Schwarzwaldes passt so schön zu den verlorenen Seelen, der biederen Dunkel-deutschen, die das letzte Jahrhundert be- und entvölkert haben. Die geschichtlichen Ereignisse werden stimmig eingeflochten. Man hat fast Lust einmal den Ort des Geschehens aufzusuchen, nur nicht die Zeit. Bloß nicht! Von meiner Seite gibt es eine klare Empfehlung für den Roman. Beste Unterhaltung, keine Frage!

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  • 3 Sterne

    14 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bambisusuu, 18.10.2016

    Als Buch bewertet

    Die Autorin "Brigitte Gläser" hat den Spiegel-Bestseller "Bühlerhöhe" verfasst, welches im "List Verlag" erschienen ist. Hierbei geht es um zwei Frauenschicksale und dem Besuch des Bundeskanzlers Adenauer.

    Die Geschichte spielt 1952. Rosa Silbermann wird nach Bühlerhöhe geschickt und soll dort in geheimer Mission ermitteln. Sie arbeitet für den israelischen Geheimdienst und ist eine emigrierte Jüdin.
    Gleichzeitig ist die Hausdame Spohie Reisacher am selben Fall involviert und ist die Gegenspielerin von Rosa Silbermann. Was beide nicht wissen ist, dass sie am gleichen Fall arbeiten, denn es handelt sich um einen geplanten Attentat auf den Bundeskanzler Adenauer. Zwei Frauen in einer Männerwelt, in der es um Macht, Geschäfte und alte Seilschaften geht - und irgendwann um Leben und Tod.

    Der Attentat des Bundeskanzler stellt nicht die Realität da, trotzdem sind die Begebenheiten realistisch geschildert.
    Das Buch beschreibt die Nachkriegszeit und eine Gesellschaft voller Widerstände. Außerdem hat Konrad Adenauer tatsächlich die Zeit zwischen 1953 bis 1956 in Bühlerhöhe verbracht. Es war die Zeit der Vorbereitung des Wiedergutmachungsgesetz, das sehr umstritten war. Die Vorkommnisse sind real und auch die Androhung eines Attentats hat stattgefunden.

    Die Geschehnisse wurden interessant geschildert. Der Leser bekommt hautnah die Erlebnisse mit und kann sich die Handlungen der damaligen Zeit sehr gut vorstellen. Zur Hilfe ist im Buch ein Verzeichnis enthalten, das nochmal auf die Daten, Bezeichnungen etc. eingeht. Die Situation nach dem Weltkrieg wird angespannt geschildert und wirkt deutlich wie ein großer Wechsel.

    Außerdem werden die Ansichten der Frauen in den 50er Jahren innerhalb der Männerwelt geschildert, sodass man gut mit Rosa Silbermann und Reisacher mitfühlen kann und sich in ihre Lage versetzen kann.

    Trotzdem hat mich das Buch nicht komplett überzeugt. Der Einstieg ist schwer, wenn man nicht genau die Hintergründe kennt. Die Grundinformationen befinden sich versteckt auf den letzten Seiten, sodass sie mir persönlich erst am Ende geholfen haben. Die Geschichte wird immer in Abwechslung der beiden Frauen geschildert und hat so viele Wechsel, sodass man hin und wieder den Überblick der Handlung verliert. Auch die Spannung ist während der Geschichte nicht aufrecht geblieben.

    Ein Buch mit interessanten Geschehnissen und tollen Einblicken in die Vergangenheit! Jedoch mit vielen Lücken und wenig Spannung.

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  • 4 Sterne

    15 von 28 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja B., 21.08.2016

    Als Buch bewertet

    Als ich den Klappentext: "Rosa Silbermann wird 1952 mit einem geheimen Auftrag in das Nobelhotel Bühlerhöhe geschickt. Die in den 1930ern aus Köln nach Palästina emigrierte Jüdin arbeitet für den israelischen Geheimdienst. Ihre Gegenspielerin ist die misstrauische Hausdame Sophie Reisacher. Die musste 1945 das Elsass verlassen und sucht ihre Chance zum gesellschaftlichen Aufstieg. Beide haben erlebt, was es heißt, wenn ein ganzes Land neu beginnen will. Keine von ihnen vertraut der beschaulichen´Landschaft des Schwarzwalds. Und beide wissen von einem geplanten Attentat auf Bundeskanzler Adenauer, wobei jede ihre eigenen Pläne verfolgt. Zwei Frauen in einer Männerwelt, in der es um Macht, Geschäfte und alte Seilschaften geht – und irgendwann um Leben und Tod." las, hab ich lange hin und her überlegt ob ich dieses Buch lesen will...
    Und ich bin sehr froh, dass ich mich trotz anfänglicher Skepsis zum Lesen entschieden habe, die Geschichte hat mich voll und ganz überzeugt!
    Leider muss ich sagen, hätte ich das Buch hier nicht per Zufall gesehen, ich hätte es im Geschäft nie zur Hand genommen, alleine schon durch das Cover!

    Nach dem Lesen des Buches bin ich jedoch vollkommen überzeugt und sehr froh, es gelesen zu haben! Ein Buch was absolut nicht meinem Genre entspricht und mich anfangs wirklich skeptisch an die Geschichte hat rangehen lassen... doch am Ende bin ich positiv überrascht und kann das Buch wirklich weiter empfehlen!

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  • 4 Sterne

    13 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    forti, 08.09.2016

    Als Buch bewertet

    Schwierig zu sagen, in welches Genre man "Bühlerhöhe" von Brigitte Glaser einordnen sollte. Agententhriller, Hotelgeschichte, Politthriller, Liebesgeschichte, Krimi und nicht zuletzt zeithistorischer Roman - von allem sind Elemente vertreten. Diese Mischung trägt neben der spannenden Geschichte und dem interessanten Schreibstil dazu bei, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat.

    Die deutsche Geschichte der Nachkriegszeit, die natürlich (vermutlich mehr als viele Deutsche es zu der Zeit wahrhaben wollten) von der Kriegszeit und dem Nationalsozialismus geprägt ist, wird auf der eigentlich beschaulichen Bühne Bühlerhöhe im Schwarzwald facettenreich dargestellt. Hier in der Provinz treffen im Dunstkreis Konrad Adenauers mehr oder wenige zwielichtige Gestalten aus Europa und dem Nahen Osten zusammen. Sowohl Täter als auch Opfer - aus Kriegszeiten und Gegenwart - sind auf allen Seiten vertreten (oftmals in Personalunion) und so werden viele Aspekte und persönliche Schicksale behandelt, die damals einerseits bewegten, andererseits gerne auch verdrängt wurden. Wer ist Freund, wer Feind? Das ist oft bis zum Ende nicht klar und für mich eins der zentralen Themen des Buches.

    Wie realistisch ist die eigentliche Story um Rosa? Das habe ich mich schon gefragt, aber mit dieser Frage beschäftigt man sich ja auch bei einem James Bond-Film besser nicht allzu lange. Ich fühlte mich jedenfalls gut unterhalten.

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  • 5 Sterne

    17 von 33 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 12.08.2016

    Als Buch bewertet

    Inhaltsangabe:

    Rosa Silbermann wird 1952 mit einem geheimen Auftrag in das Nobelhotel
    Bühlerhöhe geschickt. Die in den 1930ern aus Köln nach Palästina
    emigrierte Jüdin arbeitet für den israelischen Geheimdienst. Ihre
    Gegenspielerin ist die misstrauische Hausdame Sophie Reisacher. Die
    musste 1945 das Elsass verlassen und sucht ihre Chance zum
    gesellschaftlichen Aufstieg. Beide haben erlebt, was es heißt, wenn ein
    ganzes Land neu beginnen will. Keine von ihnen vertraut der
    beschaulichen´Landschaft des Schwarzwalds. Und beide wissen von einem
    geplanten Attentat auf Bundeskanzler Adenauer, wobei jede ihre eigenen
    Pläne verfolgt. Zwei Frauen in einer Männerwelt, in der es um Macht,
    Geschäfte und alte Seilschaften geht – und irgendwann um Leben und Tod.



    Meine Meinung zum Buch und Autorin:


    Brigitte Glaser hat einen hervorragenden Roman geschaffen mit Geschichtlichem Hintergrund, es geht um erster Linie um die Wiedergutmachungsgesetz der jungen Bundesrepublik, das in Israel teilweise nicht willkommen war und sehr umstritten waren. Besonders der Israelischen Extremistengruppen, war das ein Dorn im Auge . Das kommt hier deutlich zur Sprache. Das ganze spielt 1952 im Schwarzwald auf der Bühlerhöhe , in dem Nobelhotel das noch heute steht. Dort begegnen wir Rosa die, als Kind in Deutschland gelebt hat und mit ihrer Schwester Rachel als einzige den Holocaust überlebt hat, und mit ihr nach Israel floh, wo Rosa im Kibbuz arbeitete . Rosa, hat man dort auserkoren, als Agentin nach Deutschland zu Reisen um Adenauer vor einem geplanten Attentat zu schützen, das auf der Bühlerhöhe stattfinden soll, wo Bundeskanzler Konrad Adenauer seinen jährliche Urlaub verbringt nebst Frischzellenkur. Es läuft nicht alles so nach Plan, Ari ihr Partner der dort auf sie zu stoßen soll, kommt fiel später wie geplant. Da ist auch noch die Hausdame Sophie, die Rosa misstrauisch beäugt und nach spioniert, beide sind sich nicht grün. Sophie hütet auch noch ein dunkles Geheimnis und ist nur auf ihren Vorteil bedacht, kein umgänglicher Mensch, für mich. Auch Ari, scheint ein Geheimnis zu umgeben, er lässt sich so schnell nicht hinter die wahre Fassade schauen. Überhaupt läuft auf der Bühlerhöhe und der Umgebung so manches aus dem Ruder, von Mord Intrigen und Waffengeschäften, tut sich so einiges. Wir begegnen vielen Menschen, mit eigenartigem Charakter, die sich am Ende ganz anders entpuppen. Der Schein trügt, wenn man hinter die einzelnen Fassaden blickt. Ob, Rosa es gelingt den Anschlag zu verhindern, oder ob Sophie ihr auf die Schliche kommt das sie in Wahrheit eine Agentin ist, das sei in Frage gestellt und soll jeder selber heraus finden.


    Ich habe das Buch mit großer Begeisterung gelesen, ersten bin ich Jahrgang 1952, wo es spielt, und war schon öfters im Schwarzwald. Die ganze Geschichte hat mich sehr fasziniert, man konnte so richtig schön abtauchen und vergangenes Revue passieren lassen. Der Schreibstil der Autorin fand ich sehr klar, Wortgewaltig und mitreißend. Alles ist sehr Bildhaft und real geschildert, man sieht alles vor dem geistigen Auge ablaufen. Auch kann man sich sehr gut in die einzelnen Protagonisten hinein versetzen, erlebt die Schmerzhafte Erinnerungen von Rosa und auch einigen anderen Personen wie Agnes, die schlimmes erlebt hat. Die einzelnen Charaktere und Emotionen sind sehr gut heraus gearbeitet. Einfach ein sehr großer und packender Roman, einer Geschichte der sie ihre Stimme verliehen hat, ein Zeitzeugnis deutscher Geschichte.


    „ Ein Bildstarker , Facettenreicher und mitreißender Roman „

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  • 5 Sterne

    16 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 15.08.2016

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Brigitte Glaser läßt mit ihrem Werk „Bühlerhöhe“ deutsche Nachkriegsgeschichte lebendig werden.

    In landschaftlich schöner Umgebung spielt der Roman Anfang der 50er Jahre, vorwiegend, jedoch nicht ausschließlich, im renommierten Hotel Bühlerhöhe und im nicht ganz so mondänen Hotel Hundseck.
    Die spannende, teilweise dramatische Handlung wird über große Strecken im wesentlichen von drei Frauen getragen.

    Da wäre als erstes die junge Israelin Rosa Silbermann, die direkt von der Orangenernte im Kibbuz Omarim weggeholt wird. In Haifa erhält sie von Oz (vom Geheimdienst Mossad) den Auftrag nach Deutschland zu reisen. Sie basteln an einer Legende für sie. Gemeinsam mit „ihrem Mann“ soll sie an den vertrauten Stätten ihrer Kindheit (Ferien auf der Bühlerhöhe im Schwarzwald) den Kanzler Adenauer vor einem geplanten Attentat schützen...

    Dann wäre als zweite die argwöhnische, penetrant neugierige Hausdame des Hotels Bühlerhöhe, Sophie Reisacher, die auch eine interessante, komplizierte Vita hat, zu nennen. Sie bemerkt mit ihrem sicheren Instinkt, dass mit der aus Tanger allein angereisten Rosa Goldberg etwas nicht stimmt...

    Die dritte im Bunde ist die junge schlichte Agnes, angestellt im unweit gelegenen Hotel Hundseck. Sie hat noch immer alptraumhafte, schreckliche Erinnerungen aus der französischen Besatzungszeit, die sie schließlich in der realen Gestalt ihres damaligen Peinigers einholen...

    Brigitte Glaser erzählt eine fiktive Geschichte mit wahrem Hintergrund.
    Im Jahre 1952 wurde durch Kanzler Konrad Adenauer ein Abkommen mit Israel unterzeichnet. Damit verpflichtete sich die junge BRD Wiedergutmachungszahlungen an den ebenfalls noch jungen jüdischen Staat zu zahlen. Bestimmte radikale Kreise in Israel wollten wiederum nicht, dass das „Blutgeld“ angenommen wird. Sie versuchten das zu verhindern, auch durch Anschläge.

    Das Attentat hat aber so nicht stattgefunden, wie es in „Bühlerhöhe“ geschildert wird.

    Die Autorin hat durch hervorragende Recherche ein historisches Thema aufgegriffen und mit ihren Mitteln umgesetzt. Durch die literarische Freiheit, die sie sich genommen hat, wurde die Geschichte für mich nachvollziehbar, gewann an Authenzität. Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet. Sie wirken sowohl durch ihre positiven, als auch den negativen Eigenschaften sehr lebendig, plastisch.
    Die Lesbarkeit des Buches gewinnt zusätzlich durch die kurzen Kapitel. Mir gefiel der Schreibstil sehr. Schnell hatte ich den spannenden Roman mit seinen thrillerhaften Momenten ausgelesen.

    Ich kann dieses Buch nur empfehlen, vor allem der jüngeren Generation.

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  • 4 Sterne

    9 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marlene S., 09.09.2016

    Als Buch bewertet

    Der Roman Bühlerhöhe führt uns zurück in die Nachkriegszeit zu Beginn der 50er. Konrad Adenauer ist erster Bundeskanzler der noch jungen Republik. Die Greuel des Krieges will man vergessen. Auch die Konzentrationslager und die unzähligen Morde an den Juden.

    Doch Kanzler Adenauer will das Wiedergutmachungsgesetz durch den Bundestag bringen, stößt dabei aber auf großen Widerstand im eigenen Land. Auch in dem Staat Israel ist nicht jeder damit einverstanden. Geld für Leben? Doch der Staat Israel braucht dieses Geld für den Aufbau. Eine Gruppe Israelis will diese Einigung auf jeden Fall verhindern und plant ein Attentat auf den Kanzler, der in dem Hotel Bühlerhöhe seinen Urlaub verbringen wird.

    Das ist der Hintergrund, vor dem der Roman spielt. Bis auf das geplante Attentat wohl alles real. Leider wird der damalige Zeitgeist nicht weiter vertieft. Schade! Es wäre die Gelegenheit, den Menschen, die diese Epoche nicht erlebt haben, diese schwierige Situation näher zu bringen.

    Doch zurueck zum Roman. Vom israelischen Geheimdienst wird Rosa, eine als Agentin absolut unerfahrene Frau, nach Deutschland geschickt, um zusammen mit dem ihr unbekannten Ari, dieses Attentat zu verhindern. Rosa wurde ausgewählt, da sie einst in Deutschland aufwuchs und das Hotel Bühlerhöhe kennt. Sie wird als eine erfahrene Kämpferin beschrieben, wirkt aber eher naiv und mit der ganzen Situation überfordert. Das ist gleichzeitig die Schwachstelle dieses Buches. Ein Geheimdienst wird sich in so einer schwierigen Situation wohl kaum auf jemanden verlassen, der noch "grün" hinter den Ohren ist.

    Nun gut. Schauen wir darüber hinweg. Von Ari, den sie dort treffen soll, existiert nicht mal ein genaues Bild, als dass Rosa ihn erkennen könnte. Es gibt nur ein Codewort.

    Die Hausdame vom "Bühlerhof", genannt die Raisacherin, spielt in diesem Buch ihre ganz eigene Rolle. Im Elsass während des Krieges mit einem SS Mann verheiratet, versucht sie, nun im Frieden den passenden Ehemann zu ergattern, damit sie diesen Eklat der Eheschließung mit dem falschen Mann wieder ausbügeln kann.

    Dazu gibt es noch einige Nebenschauplätze wie z. B. Tanger, wo Waffengeschäfte stattfanden und daneben gingen.

    Natürlich gibt es im Schwarzwald, neben vielen urigen Typen, auf die ich nicht weiter eingehen möchte, auch einen mysteriösen Mord. Der Faktor "Zufall" spielt eine sehr große Rolle. Fast zu groß.

    Mehr möchte ich zum Inhalt nicht schreiben.

    Das Buch liest sich sehr gut, da die Sprache fließend ist und der Text spannend aufbereitet wurde. Dafür hätte das Buch auf jeden Fall fünf Sterne verdient! Hat man in die Handlungststränge des Romans hinein gefunden, lässt dieser den Leser auch nicht mehr los. Man will den großen und kleinen Ungereimtheiten auf die Spur kommen.

    Ob es sich dabei um einen Agenten- oder Frauenroman handelt, kann ich nicht eindeutig beantworten. Für meine Begriffe ist die Handlung stark "frauenromanlastig", weshalb ich dieses Buch eher dieser Kategorie zuteilen möchte.

    Trotz der kleinen, erwähnten Schwächen, lohnt es sich auf jeden Fall, das Buch zu lesen.

    Eine klare Empfehlung von meiner Seite.

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  • 4 Sterne

    9 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 29.08.2016

    Als eBook bewertet

    Das Cover des Buchs hatte mich überhaupt nicht angesprochen. Aber als eine Kollegin mir dieses Buch empfohlen hat, habe ich dann doch mit dem Lesen begonnen und habe es die gesamten mehr als 400 Seiten auch nicht bereut.
    Zur Handlung: Rosa ist Jüdin und flieht mit ihrer Schwester Rachel als Hitler die Macht ergreift nach Israel, um dort beim Aufbau des jungen jüdischen Staates zu helfen. Als in Deutschland nach dem Krieg ein Gesetzt zur Entschädigung der Juden beschlossen werden soll, erhält Rosa den Auftrag Bundeskanzler Adenauer während seines Gesundheitsurlaubs im Hotel „Bühlerhöhe“ vor einem Anschlag zu schützen. Sie wird dafür auserkoren, da sie als Kind jedes Jahr ihre Sommerferien stets dort verbracht hat und die Gegend kennt.
    Liebevoll hat Brigitte Glaser die Gefühle und Ängste von Rosa beschrieben. Ich mochte Rosa von Anfang an, auch wenn sie mir manchmal recht zaghaft erschien. Aber im entscheidenden Moment hat sie ja dann auch kompromisslos und schnell reagiert.
    In meinen Augen ist dies ein sehr unterhaltsamer, lesenswerter Roman.
    Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    gagamaus, 19.09.2016

    Als Buch bewertet

    Sommer, 1952. Kanzler Adenauer macht Urlaub im Schwarzwald. Da es von allen Seiten Morddrohungen gegeben hat, schickt der israelische Mossad Rosa Silbermann ins Hotel Bühlerhöhe, um den Kanzler zu beschützen. Und es scheint, als bekäme sie alle Hände voll zu tun, denn die versprochene Unterstützung bleibt aus und es kommt zu einem ersten Anschlag.

    Eine zwielichtige Rolle spielt Sophie Reisacher, die im Hotel arbeitet. Die beiden Frauen werden zu Gegenspielern in einer interessanten Geschichte von Politik, deutscher Vergangenheitsbewältigung und Spionage.

    Mir hat sehr gefallen, dass zwei Frauen hier die Hauptakteure sind und dass die Männer über weite Strecken eher Randpersonen waren. Der Erzählstil ist schön aber manchmal verliert die Autorin oder zumindest der Leser etwas den Faden, da die Geschichte weitschweifig ist und das Tempo dadurch immer wieder etwas durchhängt.

    Mir hat das Buch gut gefallen, das Ende ist schlüssig wenn auch etwas ernüchternd. Gute vier Sterne mit Luft nach oben.

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  • 5 Sterne

    8 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 11.08.2016

    Als Buch bewertet

    Die wichtigen Ereignisse unseres Lebens sind immer die Folge einer Verkettung winziger Details. Dieser Gedanke prägt diesen wunderbaren Roman, der wie ein modernes, charmantes Märchen zauberhafte Lese-Momente verspricht. Eine großartig erzählte Geschichte, dramatisch, tragisch, aber auch sehr unterhaltsam. Ein sehr spannender und teils biografischer Roman über zwei Frauen in einer Männerwelt, in der es um Macht, Geschäfte und alte Seilschaften geht – und irgendwann um Leben und Tod. Sommer 1952. Deutschland diskutiert das Wiedergutmachungsgesetz. Konrad Adenauer reist zur Frischzellenkur in den Schwarzwald. Es gibt Morddrohungen aus verschiedenen Richtungen, auch von einer Extremistengruppe aus Israel. Um den Kanzler zu schützen, schickt der Mossad die junge Rosa Silbermann in das Nobelhotel Bühlerhöhe. Rosa konnte vor dem Holocaust aus Deutschland fliehen. Die Ferien ihrer Kindheit verbrachte sie oft im Schwarzwald, sie kennt die Gegend, ihre Orts-und Sprachkenntnisse zeichnen sie aus. Als Agentin betritt sie allerdings Neuland, und ihre Mission wird dadurch erschwert, dass ihre versprochene Unterstützung nicht rechtzeitig eintrifft. Die beschauliche Landschaft des Schwarzwalds kann Rosa nicht beruhigen. Als Adenauer schließlich anreist, dauert es nur wenige Tage, bis der erste Anschlag auf ihn verübt wird. Exquisiter Roman, dem es gelingt, die bekannten Tatsachen zur fesselnden wie authentisch erscheinenden Vierfachgeschichte zu formen. Ein authentisch wirkendes Zeitgemälde, dass dem Leser das Gefühl vermittelt, diesen Menschen quasi über die Schulter zu schauen und sie nicht davon abhalten zu können, ihre fast unausweichlichen Fehler zu begehen. Ein hochliterarisches, bemerkenswertes autobiographisch geprägtes Werk, eine beeindruckende Geschichte Nachkriegs-Deutschlands die einen mitreißt! Humorvoll, klug und charmant geschrieben. Die Personen des Buches sind so facettenreich und ergeben durch ihre starken Charaktere eine großartige Geschichte. Ein Buch, das Gänsehaut verursacht, und zugleich einen zum lachen bringt, manchmal auch Tränen in die Augen treibt und so manche Bildungslücken schließt - kurzum, ein großartiger Beitrag zur Weltliteratur über Weltpolitik! Brillante Sprache, mitreißend geschrieben, lebendig und spannend - ein großer Roman. Dringende Empfehlung für Freunde der hohen Literatur und Nachkriegsliteratur. Bücher wie diese lassen dem Leser wirklich keine Wünsche offen. Es ist nicht nur unterhaltsam, es ist ein erstklassiges, hochwertiges Leseerlebnis. Einfach alles, was ein Buch haben muss, ein gewaltiger Roman. Gelungen, ein ganz großes Lesevergnügen!

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  • 5 Sterne

    11 von 28 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Almuth R., 15.08.2016

    Als Buch bewertet

    Spannend wie ein Krimi

    Das Nobelhotel ,,Bühlerhöhe“ im Schwarzwald ist Hauptschauplatz dieser Geschichte, die im Jahre 1952 in der noch jungen Bundesrepublik spielt. In der ,,Bühlerhöhe“ wird der Bundeskanzler Konrad Adenauer einige Urlaubstage verbringen, aufgrund von Morddrohungen und misslungenen Anschlägen herrscht erhöhte Alarmbereitschaft.
    Im Fokus der Geschichte steht allerdings nicht Adenauer, sondern die Jüdin Rosa Silbermann, die erstmals für den israelischen Geheimdienst arbeitet. Als Kind verbrachte sie mit ihrer Schwester Rachel und dem Großvater jeden Sommer im Schwarzwald und ist mit der Gegend bestens vertraut. In den 30er-Jahren konnte sie mit ihrer älteren Schwester nach Palästina emigrieren, während die übrige Familie Silbermann den Holocaust nicht überlebte. Rosa soll den Bundeskanzler vor einem möglichen Attentat schützen, da die Diskussion um das Wiedergutmachungsgesetz auch jüdische Extremisten auf den Plan ruft.
    Für Rosa wird dieser Auftrag auch eine Reise in ihre Vergangenheit, da sie sich den schmerzlichen Erinnerungen an ihre glückliche Kindheit stellen muss.
    Spannend wird die Handlung zusätzlich durch Rosas Antagonistin Sophie Reisacher, die Hausdame der ,,Bühlerhöhe“, die aus persönlichem Interesse alle Gäste des Hotels genauestens im Blick behält. Während Rosa für ihren Auftrag ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse negiert, um ihrem Land zu dienen, verfolgt Sophie Reisacher nur ihre ureigensten Interessen. Ihr Ziel, das sie mit allen Mitteln verfolgt, ist der gesellschaftliche Aufstieg, das heißt eine Heirat in höhere Kreise. Dabei schreckt sie vor dem Öffnen fremder Briefe, dem Durchsuchen von Zimmern oder dem Abhören von Telefongesprächen nicht zurück. Sie wird zu einer ernsten Gefahr für Rosa, vor allem da diese die ersten Tage auf sich allein gestellt ist. Ihr ,,Ehemann“ Ari, der ihr vom Mossad zur Seite gestellt wurde, taucht erst mit einiger Verspätung auf.
    Kurze Kapitel mit wechselnden Schauplätzen treiben die Handlung voran, dabei kommen Erinnerungen und Reflexionen Rosas an ihre Kindheit, die Familie usw. keineswegs zu kurz. Interessant sind auch die Passagen über die erste Zeit der beiden Schwestern in Palästina und die Entstehung des neuen Staates Israel. Rosas Erinnerungen an die arbeitsreiche Zeit im Kibbuz und das gemeinschaftliche Miteinander werden ebenso anschaulich wie berührend geschildert.
    Interessante Nebenfiguren lassen durch ihre Lebensgeschichte ein buntes Mosaik der damaligen Zeitgeschichte entstehen, so z.B. die junge Hotelangestellte Agnes, die von marokkanischen Soldaten vergewaltigt wurde, oder der Waffenhändler Pfister, der immer und überall schon gut im Geschäftemachen war.....
    Spannend, hochinteressant und sehr empfehlenswert.

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