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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion M., 23.04.2020

    Als eBook bewertet

    Schweden, Gegenwart: Fünf junge Leute wollen eine Low-Budget-Dokumentation über das verlassene kleine Dorf Silvertjärn drehen. Projektleiterin Alice hat einen besonderen Bezug dazu: Ihre Großmutter Margarete stammt aus dem Dorf und hat ihre Familie seit dem mysteriösen Verschwinden der gesamten Bevölkerung im August des Jahres 1959 nie wiedergesehen. Am liebsten würde sie herausfinden, was damals wirklich geschah. Die Crew richtet sich notbehelfsmäßig ein und beginnt das Geisterdorf zu erkunden, doch bald geschehen merkwürdige Dinge. Sind sie wirklich allein? Und dann verschwindet Gruppenmitglied Tone, auch sie mit autobiografischem Bezug zum Dorf…

    Sehr guter, packender Thriller mit – zumindest in der ersten Hälfte - subtiler Spannung. Die Autorin hat einen sehr flüssigen, gut zu lesenden Schreibstil und versteht es hervorragend, mit dezenter Sprache eine unterschwellige, aber immer vorhandene Spannung zu erzeugen, die sich im Laufe der Geschichte immer mehr steigert, um in einem dann doch actionreichen Finale zu enden. Sie kommt dabei zum größten Teil ohne reißerisch-blutige Action aus. Als Leser ist man sofort in der Geschichte drin, was unbedingt auch an der Präsensform liegt, in der erzählt wird. Kaum glaubt man an die vermeintliche Ruhe, passiert wieder etwas, was alles auf den Kopf stellt. Das Ende kam für mich dann auch recht abrupt, war aber trotzdem gelungen und logisch. Manche Szenen haben schon etwas Gruseliges und jagen einem nicht selten eine Gänsehaut über den Rücken. Ein Teil der Spannung wird durch die persönliche Involviertheit von Hauptfigur und Ich-Erzählerin Alice erzeugt, die ein starkes persönliches Interesse an Silvertjärn hat. Zu gerne würde sie eine sensationelle Entdeckung machen, die die Geschehnisse aufklären und sie in den Olymp der erfolgreichen Filmemacher katapultieren würde. Sie ist psychisch labil und hoch emotional und in ihren Vorbereitungen nicht unbedingt professionell. Außerdem hat sie ständig Reibungspunkte mit ihrer ehemals besten Freundin Emmy und ihrer ebenso labilen Freundin Tone, die ebenfalls ein starkes persönliches Motiv hat, mehr über die Ereignisse erfahren zu wollen. Insgesamt sind die Charaktere vielschichtig angelegt und gut herausgearbeitet, wobei mir die weiblichen besser gefielen, da sie gegenüber den männlichen hervorstechen. Sie sind alle vielleicht nicht uneingeschränkt sympathisch, wirken aber ungeheuer authentisch. Ich hatte bei den fünfen an sich keinen besonderen Favoriten, lebte aber besonders mit Alice stark mit. Mitunter gab es auch Szenen, da traute ich keinem mehr über den Weg.

    Die Handlung der Gegenwart erstreckt sich lediglich über fünf Tage (die aufgrund des engen Budgets anberaumt waren) und ist durchaus kompakt. Geschickt verlegt die Autorin die Geschichte auf zwei Zeitebenen, die Vergangenheit wird mit Briefen von Margaretes Schwester Aina und Sequenzen aus der Vergangenheit, aus der Sicht von Elsa, erzählt. Elsa war meine Lieblingsfigur, sie hat in meinen Augen die stärkste Persönlichkeit, eine pragmatische, hilfsbereite, fleißige, kluge und willensstarke Frau, die erkennt, wo das alles hinführt, die aber dennoch machtlos ist. Nach und nach fügen sich die Ereignisse zusammen und man erkennt die Entwicklung, die das Dorf und seine Menschen durchmachen. Diese schleichende Entwicklung vom Harmlosen zum Bösen fand ich extrem spannend und sehr gut dargestellt.

    Fazit: Fulminantes Debüt der jungen schwedischen Autorin, die damit erfolgreich in die großen Fußstapfen ihrer Mutter getreten ist und sich nicht zu verstecken braucht. Damit reiht sie sich nahtlos in die Reihe des mit großartigen Autoren nicht gerade gering besetzten Genres ein. Für alle Fans des subtilen skandinavischen Thrillers ein Muss!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marakkaram, 24.04.2020

    Als eBook bewertet

    ** "Was in Gottes Namen ist hier passiert?", fragte er bestürzt. Darauf wusste Albin nichts zu erwidern. Er schwieg, so wie auch das verlassene Dorf eine Antwort schuldig blieb. **
    Ich liebe Thriller, die atmosphärisch dicht sind, mit einer unheimlichen Grundstimmung und am Ende eine logische und nicht an den Haaren herbeigezogene Auflösung. "Das Dorf der toten Seelen" ist so einer. Großartige, spannende Unterhaltung.
    Es fängt alles ganz harmlos an, aber das ändert sich recht schnell und steigert sich dann Seite um Seite. Alice hat sich vorgenommen eine kleine Dokumentation über das verlassene Dorf Silvertjärn zu drehen. Von einem Tag auf den anderen sind dort vor 60 Jahren rund 900 Menschen spurlos verschwunden. Zurück blieb nur eine gesteinigte Tote auf dem Marktplatz und ein Baby. Niemand hat je herausgefunden, was passiert ist und Alice, deren Großmutter das Dorf kurz vorher verlassen hatte, hofft vielleicht einen Anhaltspunkt zu finden...
    Diese beklemmende, leicht bedrohliche Atmosphäre des Dorfes kriecht bereits mit der Ankunft von Alice Gruppe durch die Zeilen. Schon der Prolog hat eine ganz besondere Atmosphäre. Doch dann wechselt die Autorin kurz in die Vergangenheit und mit einem Mal erscheint es einem wie ein - recht abgeschiedenes - doch ansonsten ganz normales Dorf. Camilla Sten wechselt kontinuierlich zwischen Vergangenheit und Gegenwart, wobei die größeren Parts im Hier und Jetzt spielen und der Leser spürt, wie sich die Stimmung 1959 schleichend verändert. Gänsehaut pur.
    Aber nicht nur die Storyline hat mich total begeistert, auch die Charaktere sind unheimlich lebendig und authentisch. Man nimmt den Figuren alles ab, es gibt keine idiotischen Handlungen, manchmal fragt man sich sogar, was man selber an der Stelle getan hätte. Mich konnten die Charaktere durchweg überzeugen; sie hatten Tiefe und ihre Intentionen waren nachvollziehbar, bis hin zum bitteren Schluss. Und da war ich glücklich, dass es kein offenes Ende gab, sondern eine grandiose Auflösung.
    Auch der lebendige, bildhafte Schreibstil trägt dazu bei, dass man die Umgebung, die verlassenen, verfallenen Häuser vor Augen hat, selbst diese absolute Stille ist spürbar. Camilla Sten versteht ihr Handwerk.
    Fazit: Ein toller Thriller mit einer düsteren, beklemmenden Grundstimmung und einer sich nach und nach steigernden Spannung, der mich total mitgerissen hat. Ich hoffe, es gibt bald mehr von der Autorin - ich wäre sofort dabei.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ste, 18.04.2020

    Als Buch bewertet

    Ein Dorf voller Geheimnisse
    Inhalt:
    1959: Zwei Polizisten werden nach Silvertjärn gerufen, einem kleinen abgelegenen Bergarbeiterdorf in Schweden. Hier trifft sie eine gespenstische Stille. Im ganzen Dorf findet sich keiner der 900 Bewohner - bis sie zum Marktplatz kommen. Dort erwartet sie ein grausiger Fund: Eine an einem Schandpfahl befestigte Leiche. Von den anderen Einwohnern fehlt jede Spur, bis plötzlich ein Baby schreit.
    60 Jahre später: Alice Lindstedt, Enkelin einer ehemaligen Einwohnerin Silvertjärn, möchte eine Dokumentationserie über das Verschwinden der Einwohner des Bergarbeiterdorfes drehen - denn dieses ist nie aufgeklärt worden. Gemeinsam mit ihrem Filmteam, das aus Freunden und Bekannten besteht, begibt sie sich auf eine Spurensuche in das verlassene Dorf am Silbersee. Warum sind die Einwohner verschwunden?

    Persönliche Meinung: "Das Dorf der toten Seelen" ist ein unheimlich spannender Thriller, der voller Mysteryelementen ist. Camilla Stens Erzählstil ist einerseits sehr flüssig zu lesen, andererseits aber auch detailreich. Spannungstechnisch sorgt er für Nervenkitzel und eine dichte, leicht gruselige Atmosphäre. Diese Atmosphäre färbt auch auf die Silvertjärn mit seinen verlassen Häusern, dem verfallenen Schulgebäude und der einsamen Kirche ab. Die Handlung selbst spaltet sich in zwei Handlungsstränge auf: Während wir in der Gegenwart Alice und ihr Team im verlassenen Dorf begleiten, durchlaufen wir in der Vergangenheit die letzten Monate der Dorfbewohner vor ihrem Verschwinden. Klasse gezeichnet sind auch die Charaktere und die Interaktion zwischen ihnen. Einige der Figuren haben eine gemeinsame Vergangenheit, die sich nach und nach entfalltet. Um Spoiler zu vermeiden, kann ich auf die Verbindungen der Charaktere nicht näher eingehen. Nur so viel: Sie sind überraschend, tiefgründig und haben mich währen des Lesens zum Nachdenken gebracht.

    "Das Dorf der toten Seelen" ist ein Thriller, den man nicht aus der Hand legen möchte und ein fulminantes Debüt!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexa K., 23.04.2020

    Als eBook bewertet

    Zum Buch: Die junge Alice Lindstedt bricht mit einem Team aus Freunden auf in das Dorf Silvertjärn, um dort erste Eindrücke für einen Dokumentarfilm zu sammeln und auf das geplante Filmprojekt aufmerksam zu machen. Um das verlassene Dorf gibt es viele Spekulationen. Im Jahre 1959 sind plötzlich alle Einwohner von jetzt auf gleich aus ihren Häusern einfach verschwunden. Hat es etwas mit der angrenzenden Erzmine zu tun? Alice möchte das Rätsel gerne lösen, denn ihre Großmutter war einst Bewohnerin des Dorfes. Als die Truppe dort ankommt, häufen sich plötzlich unerklärbare Phänomene und irgendwann ist das auch nicht mehr lustig…

    Meine Meinung: Man kann gar nicht glauben, dass es sich hierbei um das Erstlingswerk der Autorin handelt! Es ist so sphärisch dicht geschildert und bringt die Ereignisse dem Leser so nah, dass man manchmal wirklich die Luft anhält! Ich hatte des Öfteren beim Lesen eine richtige Gänsehaut! Man kann sich die „Dorfidylle“, in der nicht einmal Vögel zu hören sind, regelrecht vorstellen. Aber nicht nur die Atmosphäre im Dorf wird gut geschildert, sondern auch die Protagonisten. Sie haben alle unterschiedliche Beweggründe, an dem Filmprojekt mitzuwirken und die Beziehungen, die die jungen Menschen untereinander haben, wird so nach und nach gut dargelegt. Und vieles sieht man am Ende des Buches mit anderen Augen. Hier geht es auch um vergangene Schuld und das verleiht dem Buch eine gewisse Tiefe.
    Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen. Die Kapitel wechseln immer zwischen Gegenwart und der Vergangenheit in Form von Briefen an die Großmutter und der Erzählung von Alice´s Urgroßmutter. Und gerade diese Zweidimensionalität fand ich sehr spannend zu lesen!
    Der Auflösung des Ganzen nähert man sich Stück für Stück, aber ich war doch überrascht am Ende.

    Mein Fazit: Wow, was für ein fesselnder Thriller! Ich war sehr angetan und kann dieses Debüt von Camilla Sten absolut nur empfehlen!

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  • 5 Sterne

    Carmen K., 14.05.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Ein guter, spannender Mystery Thriller. Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Die Sprache bildreich, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte.
    Der zeitliche Handlungswechsel zwischen Gegenwart und 1959 hat mir sehr gefallen. Die Geschichte um das verlorene Dorf ist geheimnisvoll. Man weiß bis zum Schluss nicht liegt die Lösung im Heute oder in der Vergangenheit.
    Auf jeden Fall eine Leseempfehlung.
    Ich freue mich schon jetzt auf weitere Bücher von Camilla Sten.

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  • 5 Sterne

    Norbert S., 27.05.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Das Buch hat mich so gefesselt, dass ich es nicht weglegen konnte.

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  • 5 Sterne

    Arne K., 04.07.2020

    Als Buch bewertet

    „Stranger Things meets Scandinavian Crime“ stimmt wirklich
    Das erste Buch von der Tochter der Bestsellerautorin Viveca Sten hat mir super gefallen. Wenn sie so weitermacht, werde ich sehr gerne alle ihre Bücher lesen ! Sie hat jawohl auch schon bei den Werken ihrer Mutter mitgeholfen...
    Zugegebenermaßen wurde ich erst auf das Buch aufmerksam, als ich las, wer ihre Mutter ist, aber das ging sicherlich nicht nur mir so, schätze ich mal...
    Doch auch der Klappentext
    „Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Vor 60 Jahren verschwanden unter ungeklärten Umständen alle Bewohner von einem Tag auf den anderen. Kurz zuvor zog ihre Großmutter von dort weg. Alice will herausfinden, was damals geschehen ist. Mit ihrem Team bricht sie zu dem einsamen Ort auf. Doch bald geschehen seltsame Dinge. Die Handys haben keinen Empfang, im Walkie-Talkie ist ein heiseres Lachen zu hören. Und kurz darauf ist der erste aus dem Team tot. Wer ist außer ihnen noch in Silvertjärn? Was ist damals passiert? Und vor allem: Werden Sie diesen grausamen Ort lebend verlassen?“
    hatte es bereits „in sich“ und hat mich sehr neugierig gemacht.
    „Stranger Things meets Scandinavian Crime“ stimmt wirklich für mich, besser hätte man das kaum noch ausdrücken können, denn exakt an diese Serie erinnerte mich das Buch auch !
    Die Stimmung ist düster und der Spannungsbogen steigt fast schneller an, als man gucken kann. Erfreulicherweise flacht er auch nicht wirklich ab, ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, so packend und fesselnd ist die Geschichte und so charismatisch die Figuren.
    Ein absolut überzeugends, sehr spannendes Debüt – ich möchte sehr gerne mehr von Camilla Sten lesen !

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  • 5 Sterne

    Sandra K., 28.06.2020

    Als Buch bewertet

    Ein Highlight !
    „Das Dorf der toten Seelen“ war für mich wieder einmal ein Lese-Highlight in diesem Jahr.
    Viveca Steen schreibt so spannend, dass man trotz Alltag einfach nicht die Hände von ihren Büchern lassen kann, bis man sie ausgelesen hat, egal wieviel man auch noch zu tun gehabt hätte.
    Und ihre Tochter Camilla Sten steht ihr ganz offensichtlich in nichts nach, denn dieses Erstlingswerk hat mich rasch auch von ihr als Autorin überzeugt.
    Der Klappentext
    „Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Vor 60 Jahren verschwanden unter ungeklärten Umständen alle Bewohner von einem Tag auf den anderen. Kurz zuvor zog ihre Großmutter von dort weg. Alice will herausfinden, was damals geschehen ist. Mit ihrem Team bricht sie zu dem einsamen Ort auf. Doch bald geschehen seltsame Dinge. Die Handys haben keinen Empfang, im Walkie-Talkie ist ein heiseres Lachen zu hören. Und kurz darauf ist der erste aus dem Team tot. Wer ist außer ihnen noch in Silvertjärn? Was ist damals passiert? Und vor allem: Werden Sie diesen grausamen Ort lebend verlassen?“
    verheißt, was das Buch dann auch hält: spannende Unterhaltung, die dem Leser schier den Atem raubt. Hier wurde das Talent für die Schriftstellerin offensichtlich in die Wiege gelegt.
    Die Stimmung ist düster, fast schon melancholisch und der Spannungsaufbau sehr geschickt und gut präsentiert.
    Ich fand sehr schnell in die Geschichte hinein und auch die Figuren konnten mich von sich überzeugen, sehr authentisch und lebensnah.
    Mein Fazit: ein phantastischer Thriller von einer absolut talentierten Autorin, dem hoffentlich noch sehr viele mehr folgen werden.

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  • 4 Sterne

    LaberLili, 12.05.2020

    Als eBook bewertet

    „Kind von…“ ist immer schwierig. Naja, fast immer. Im Falle von Joe Hill würde es mich beispielsweise nicht wundern, wenn jener es schafft, in Sachen Erfolg und Ruhm am Ende seines Lebens mit seinem Vater gleichgezogen zu haben, und ganz allgemein scheinen die King-Kinder zu beweisen, dass Schreibtalent durchaus vererbbar ist.
    In diesem Fall weiß ich gar nicht, wann ich dereinst ein Buch von Viveca Sten gelesen habe oder ob ich das überhaupt je getan habe? Ich meine ja, würde es aber nicht beschwören. Aber ein Blick auf Viveca Stens Bibliografie sowie ein Blick auf den Klappentext zum „Dorf der toten Seelen“ macht es relativ offensichtlich, dass Camilla Stens hier eher abseits der mütterlichen Genrepfade schreibt; die Kurzbeschreibung würde da viel eher Vergleiche mit John Ajvide Lindqvist anbieten, so dass „Tochter der Bestsellerautorin Viveca Sten“ da eher wie reines Namedropping anmutet. Aber; im Zweifel für den Angeklagten; vielleicht will/wollte man die verwandtschaftlichen Verhältnisse in diesem Fall auch nur deswegen nochmals ganz besonders hervorheben, damit zum Beispiel die Besucher potentieller Lesungen durch die immense Ähnlichkeit zu Viveca Sten nicht irritiert sind (entsprechend Joe Hills, der ganz offensichtlich unter Pseudonym schreibt und gemäß eigener Angaben anfangs für solche Anlässe sogar einen Schauspieler engagieren wollte, damit nur niemandem auffiele, dass Joe Hill Stephen King wie aus dem Gesicht geschnitten ist).
    Nun gut, ich schätze John Ajvide Lindqvist als Autor sehr und da die Beschreibung nach etwas klingt, was auch er geschrieben haben könnte (weswegen ich „Das Dorf der toten Seelen“ übrigens überhaupt erst hatte lesen wollen), muss es jetzt jenen Vergleich über sich ergehen lassen – und ich sage es direkt: Bei John Ajvide Lindqvist wäre der Roman vermutlich doch noch deutlich ausschweifender geworden, aber im Allgemeinen hält dieses Werk von Camilla Sten dem Vergleich durchaus stand. Ich bin zwar nicht völlig hingerissen von der Geschichte, hoffe aber, dass Camilla Sten sich auch weiterhin in diesem Bereich paranormal anmutender Thriller bewegen wird, denn solch ein weiteres Buch von ihr würde ich definitiv gerne lesen wollen!

    „Das Dorf der toten Seelen“ ist achronologisch erzählt; zwischen den Sequenzen, in denen Alice und ihr Team sich im seit Jahrzehnten unbewohnten Silvertjärn bewegen, um erste Filmaufnahmen zu machen und womöglich Hinweise auf den Verbleib der damaligen Dorfbewohner zu entdecken, gibt es immer wieder Szenen, in denen Briefe wiedergegeben sind, die vor Allem deren jüngere Schwester damals an die fortgezogene Großmutter Alices geschrieben hat, oder in denen ein Rückblick auf Alices Urgroßmutter in den Tagen vor dem Verschwinden der gesamten Dorfbevölkerung, von der lediglich ein Neugeborenes im Ort zurückgelassen worden war, geworfen wird. Da muss man sich grade zunächst ein wenig mehr konzentrieren, da dementsprechend auch in relativ kurzer Zeit vergleichsviele Namen fallen. Allerdings sind die Figuren prinzipiell eher sehr einzigartig charakterisiert, dass man ein entsprechendes Personenregister rasch im Kopf hat: Lediglich die beiden Männer in Alices Team fand ich relativ austauschbar.

    Die Geschichte des Ortes ist sehr spannend; von Anfang an erleben Alice und ihre Mitstreiter immer wieder Momente, die sie an ihrem Verstand zweifeln lassen: Fast alle von ihnen glauben bald, im Ort doch noch wen gesehen zu haben (aber das nach 60 Jahren, in denen der Ort völlig verwittert und verwildert ist?!) oder hören Geräusche, die es innert der Geschichte fast schon wahrscheinlich wirken lassen, dass sich hier unterschiedliche Dimensionen überlappen. Alles scheint sehr mystisch zu sein – tatsächlich gibt es letztlich eine mehr oder minder irdische Erklärung für das plötzliche Verschwinden der Dorfbewohner, wobei ich mich mit der Auflösung insofern ein bisschen schwertat, dass mir ein bestimmter Aspekt (den ich nicht spoilern will) dann doch zu sehr Badass zu sein schien als dass er nach all den vergangenen Jahrzehnten noch eine solche Gefahr für ein paar Endzwanziger darstellen konnte. Das war dann wiederum doch fast schon übernatürlich. ;) Allerdings war das mein einziger Wehmutstropfen; ich habe nun das eBook gelesen und die gedruckte Ausgabe soll gar über 450 Seiten verfügen, was mir nun sehr viel vorkommt bzw. ich hätte darauf wetten mögen, dass dieser Roman in der Printfassung keine 300 Seiten lang wäre. Denn es war wirklich problemlos und sehr kurzweilig in einem Rutsch wegzulesen und ich wollte mich schon fast darüber beklagen, dass Camilla Sten ruhig auch etwas ausschweifender hätte werden können als die Geschichte so kurz zu fassen – aber angesichts von rund 450 Buchseiten bin ich da nun lieber doch ganz, ganz still.

    Eine definitive Leseempfehlung aber alle, die etwas düsterere, mystischere, paranormalere… Erzählungen aus dem skandinavischen Bereich favorisieren, welche Psychothrill und Abenteuergeschichten kombinieren!

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  • 5 Sterne

    Bärbel K., 27.04.2020

    Als Buch bewertet

    Alice Lindstedt hat einen Traum: sie möchte nachdem ihre bereits verstorbene Großmutter ihr so viel Geheimnisvolles von ihrem Geburtsort erzählt hat, unbedingt diesen Ort besichtigen und vielleicht sogar das Geheimnis lüften. Denn diese 900-Seelen-Gemeinde ist im Jahr 1959, nachdem das Erzbergwerk geschlossen wurde, ausgestorben. Keiner weiß wo die Einwohner abgeblieben sind, der Ort ist seit 60 Jahren ein von Menschen verlassener, seelenloser Ort. Das hört sich doch nach einem spannenden Filmthema an, denkt Alice, die zwar ein Studium in der Branche absolviert hat, aber bisher noch keinerlei Erfolge zu verzeichnen hat. Dem knappen Budget geschuldet ist das 5-köpfige Erkundungsteam mehr aus der Not heraus zusammengesetzt. Die Mitglieder der Crew lernt der Leser erst Stück für Stück kennen und sie können unterschiedlicher nicht sein. Da sind Spannungen vorprogrammiert.
    Mich hat das Buch überzeugt. Die Spannung wurde immer wieder durch angedeutete Geheimnisse, verschwiegene Fakten angeheizt und auch meiner Fantasie blieb beim Lesen weiter Raum. Dieses ständige Gefühl der Teammitglieder beobachtet zu werden, diese Geräusche aus den Walkie-Talkies und, und, und (will nicht mehr verraten) haben bei mir die Spannung super ansteigen lassen. Das hat sich auch bis zum Ende auf diesem Niveau gehalten. Denn den Verlauf, den die Geschichte nimmt, habe ich nicht im Entferntesten erahnt. Mich hat die Autorin mit diesem Buch voll überzeugt. Für dieses spannende, ja auch aufregende, Lesevergnügen kann ich nur 5 Lese-Sterne vergeben. Ich hoffe es kommen noch weitere spannende Bücher von ihr.

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  • 5 Sterne

    Margaret K., 21.04.2020

    Als eBook bewertet

    Alice Großmutter kommt aus Silverstjärn. Das Dorf steht jedoch schon seit Jahren wie ausgestorben da. Die Menschen sind einst spurlos verschwunden und niemand weiß was damals passiert ist. Alice will deshalb einen Film darüber drehen. Doch schon bald merkt ihr Team, dass sie dort keinen Empfang mehr haben und seltsame Dinge vor sich gehen.

    Mir fiel es wirklich leicht in diese Geschichte einzutauchen ich wollte garnicht mehr aufhören zu lesen. Man kann sich durch den Stil alles wie in einem Film vorstellen und gleich am Anfang hat alles eine gewisse beklemmende Stimmung, was die Geschichte gruselig und mysteriös wirken lässt. Deshalb wollte ich auch ständig wissen wie es weitergeht. Durch die Abschnitte, die in der Vergangenheit erzählt werden, bekommt das Buch auch etwas nostalgisches und mir hat die Stimmung wirklich gut gefallen. Besonders da man sich das Ereignis Stück für Stück zusammenpuzzeln kann und es so nicht nur spannend ist, sondern man auch neugierig auf das Ende ist.
    Und auch die Personen fand ich gut. Fast jeder hatte eine komplexe Vergangenheit, die die Charaktere tiefgründiger und realer erscheinen ließ. Außerdem wurden auch die Emotionen und Gedanken gut beschrieben, sodass man mit den Personen mitfühlen kann.

    Letztendlich ist es eine tolle Geschichte. Die Stimmung ist gruselig und atmosphärisch und die Handlung lässt keine Langeweile aufkommen. Besonders hat mir der Schreibstil gefallen, weil man so ein richtiges Kopfkino hat beim Lesen. Sehr zu empfehlen!

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  • 5 Sterne

    Gisela E., 17.07.2020

    Als Buch bewertet

    Düster und mysteriös

    Alice Linstedt plant zusammen mit vier Freunden den Dreh ihres ersten Dokumentarfilms: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Ihre Großmutter wuchs dort auf, war allerdings bereits weggezogen, als vor 60 Jahren auf unerklärliche Weise alle Dorfbewohner verschwanden. Alice und ihre Freunde finden den Ort wie im Dornröschenschlaf vor, doch bald geschehen unerklärliche Dinge. Nun ist nicht nur die Frage, was damals geschehen ist, sondern auch, ob die Filmcrew den Ort lebend wieder verlassen kann.

    In zwei Zeitebenen, die sich gegenseitig nach und nach ergänzen, schildert die Autorin Camilla Sten die Geschichte, die erst noch ziemlich harmlos daherkommt, bei der sich jedoch die Spannung mit jeder Seite weiter steigert. Wie Alice steht auch der Leser vor dem Rätsel, was vor 60 Jahren geschehen ist, aber auch, was gerade passiert. Düsternis und schwere Geheimnisse drücken auf die Stimmung. Dieser Thriller webt viele Handlungsfäden geschickt zusammen und erzählt in mehreren Schichten eine Geschichte, die bis zum Schluss überhaupt nicht zu passen scheint. Die Erklärung ist letztendlich verblüffend einfach, auch wenn man sie als Leser schier nicht erkennt.

    Dieser mysteriös erzählte und gut eingefädelte Thriller hat mir besondere Lesestunden beschert, deshalb vergebe ich alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch unbedingt weiter.

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  • 5 Sterne

    Wir G., 15.04.2020

    Als eBook bewertet

    Eine gruselige Geschichte über ein vor über 60 Jahren verschwundenes Dorf - bzw. dessen verschwundenen über 900 Einwohner -, über die eine junge Regisseurin eine Dokumentation filmen möchte. Zusammen mit ihr: aktuelle und frühere Freundinnen und Freunde. Doch das Vorhaben verdichtet sich zu einer furchtbaren Gruselgeschichte, in der man nicht mehr weiß, ob man seinen Wahrnehmungen noch trauen kann oder nicht. Und in der die Freundschaften auf arge Proben gestellt werden. Wem kann man noch vertrauen? Es passieren zunächst merkwürdige, dann immer gewalttätigere Dinge. Der ausgefallene Handyempfang und krächzende, fremde Laute aus Walkie-Talkies sind da noch harmlos zu nennen. Zum Schluss ist das Geheimnis um das Dorf gelöst - jedoch zu welchem Preis?
    Man kann sagen, dass die Autorin einen Volltreffer gelandet hat, ist sie doch erfolgreich in die sicher nicht kleinen Fußstapfen der Mutter gestiegen. Die Geschichte ist höchst spannend entwickelt worden. Die Charaktere zum Teil eckig und kantig, man muss sich mit ihnen auch nicht in jedem Falle positiv identifizieren. Ein hoher Spannungsbogen, bis zum Schluss. Die Geschichte liest sich zügig weg. Kann man empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Janine G., 26.04.2020

    Als eBook bewertet

    Alice hat einen Herzenswunsch. Sie will herausfinden warum vor über 60 Jahren die Einwohner des Dorfes Silvertjärn spurlos verschwanden. Darunter waren auch ihre Urgroßmutter Elsa und dessen Tochter Aina. Darüber möchte Alice mit ihrem Team einen Dokumentarfilm drehen. Gemeinsam fahren sie vor Ort, um einen Eindruck zu bekommen und merken bald, sie sind nicht allein...

    Das Cover ist in schwarz und weiß gehalten. Es wirkt düster und bereitet einen eine Gänsehaut. Super gewählt.

    Es gibt 2 Handlungsstränge - einmal in der heutigen Zeit mit Alice ihren Nachforschungen und ihrem Team. Und aus Elsas Sicht von damals.

    Der Schreibstil ist flüssig und man fliegt nur durch das Buch.

    Die Story ist sehr spannend, man weiß bis zum Schluss nicht, woran man ist. Gibt es jemand Unbekannten vor Ort, spukt es oder bildet sich das Team etwas ein. Was steckt wirklich dahinter?
    Es gab die ein oder andere Wendung mit der ich selber nicht gerechnet hatte.

    Ich hatte spannende, gruselige Lesestunden. Ein sehr guter Psychothriller mit Gänsehautfeeling und ich kann das Buch nur empfehlen.
    Die Autorin muss ich mir merken.

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  • 5 Sterne

    Angela H., 24.04.2020

    Als Buch bewertet

    Alice reist nach Nordschweden in das Geisterdorf Silvertjärn. Vor sechzig Jahren verschwand die gesamte Dorfbevölkerung. Der Grund wurde nie herausgefunden. Alice hat an der Filmhochschule studiert und möchte nun eine Dokumentation darüber machen. Mit ein Grund ist, dass die Grossmutter von Alice kurz vor dem Verschwinden aller Bewohner das Dorf verliess. Sie erhofft sich Antworten zu finden. Doch als das Team ankommt, geschehen unheimliche Dinge. Dass aus dem Walkie-Talkie ein schauderhaftes Lachen einer unbekannten Person erklingt, ist noch eine Kleinigkeit, denn bald schon stirbt jemand aus dem Team.
    Ich finde das Thema, eine Geisterstadt oder -dorf zu besuchen, sehr spannend und faszinierend. Die Autorin erzählt auch ausführlich darüber, den Verfall, das zieht einem in den Bann. Immer wieder finden sich Kapitel, die aus der Zeit vor dem Verschwinden berichtet. Und auch diese sind eindrücklich und mitreissend. Mir hat das Debüt von Camilla Sten gepackt, ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen.

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  • 4 Sterne

    Books have a soul, 02.06.2020

    Als Buch bewertet

    Für verlassene Häuser oder verlassene Orte habe ich eine Schwäche und dieses Buch klang einfach zu gut. Auch das Cover verspricht schöne schaurige Momente und ist in meinen Augen sehr gelungen.

    Man wird direkt ins Geschehen geworfen, das mag ich total. Die Figuren befinden sich auf dem Weg in die “Geisterstadt” Silvertjärn und dabei erfährt man direkt Hintergründe und Informationen über das geplante Vorgehen der Crew. Die Autorin hat das sehr geschickt umgesetzt, sodass sofort Neugierde geweckt wird und gleichzeitig Spannung aufgebaut wird.

    Über das Setting kann man hier wirklich nicht meckern, das hat alles, was man sich hier erhofft: eine verlassene Stadt mit düsterem Waldstück und viele Geheimnissen. Diese Stimmung ist auch schnell bei mir angekommen, die Seiten sind verflogen und ich wollte unbedingt das Rätsel über die Bewohner lösen.

    Die Erkundungstour von Silvertjärn war auf jeden Fall aufregend, mit tollen schaurigen Momenten, aber man hätte hier aber noch ein klein wenig mehr herausholen können. Gerade im Mittelteil hätte ich mir noch einen Ticken mehr Gruselmomente gewünscht, die Grundlagen waren ja absolut gegeben. Auch mit dem Klappentext bin ich in dieser Verbindung nicht so ganz zufrieden. Beim Lesen hat mich dieser manchmal etwas irritiert, weil ich ihn ja im Hinterkopf hatte, und leider hat er auch eine Wendung vorweggenommen.

    Trotzdem wurde ich super unterhalten, die Charaktere waren gut gewählt, auch wenn ich mit der Prota Alice manchmal nicht ganz einer Meinung war. Mir haben die Rückblenden sehr gut gefallen. Zum einen erfährt man durch die Gedanken der Prota viele Hintergründe, zum anderen wird die Geschichte der Vergangenheit mit eigenen Kapiteln erzählt. Das hat die Spannung zusätzlich angefeuert und man hat sich nur langsam der Auflösung angenähert.
    Diese hat mich zwar nicht groß vom Hocker gehauen, weil ich so etwas in der Art vermutet hatte. Trotzdem gab es die ein oder andere Überraschung und ich fand es insgesamt stimmig.

    Fazit
    Das Dorf der toten Seelen konnte mich insgesamt super unterhalten. Das Setting war wirklich unschlagbar für dieses Genre, deswegen hat auch die Stimmung von Anfang an gepasst und kam gut bei mir an. Gerade im Mittelteil hätte man diese tolle Umgebung noch etwas mehr nutzen können, ein paar mehr gruselige Momente hier und da, aber ich fand es trotzdem spannend gemacht. Gerade die Erzählweise mit Gegenwart und Vergangenheit hat die Neugierde immer wieder zusätzlich angeheizt. Die Auflösung fand ich, auch wenn sie mich nicht komplett aus den Socken gehoben hat, stimmig und gut durchdacht. Wie schon erwähnt, hätte man teilweise etwas mehr herausholen können, aber die Geisterstadt hat mir trotzdem super gefallen und deswegen gibt von mir auch eine Empfehlung und 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Miss.mesmerized, 21.04.2020

    Als Buch bewertet

    Schon immer war Alice fasziniert von den Erzählungen ihrer Großmutter über Silvertjärn, dem Dorf, aus dem sie ursprünglich stammte und in dem alle Einwohner eines Tages spurlos verschwanden. Einzig ein namenloses Baby fand man allein zurückgelassen, die Mutter brutal auf dem Marktplatz hingerichtet. Nach Abschluss der Filmhochschule beschließt Alice gemeinsam mit Freunden einen Dokumentarfilm für die Ereignisse zu drehen. Bereits kurz nachdem die fünf den abgelegenen Ort ohne Strom und Kommunikationsmöglichkeit erreicht haben, geschehen seltsame Dinge. Vor allem Tone scheint es nicht gut zu gehen. Nur Alice weiß, dass Tone die Tochter des einstigen Findelkinds ist und neben ihr ebenfalls einen Bezug zu Silvertjärn hat. Sie beginnen die verlassenen Straßen und Häuser zu erkunden, das dumpfe Gefühl, dass sie nicht allein sind, lässt jedoch nicht lange auf sich warten, ebenso wenig wie die ersten scheinbaren Unfälle, deren Folgen jedoch zunehmend drastischer werden. Gibt es wirklich etwas Böses, das dort sein Unwesen treibt?

    Camilla Sten alle hat Zutaten eines Horrorschockers geschickt verarbeitet: eine Gruppe gut gelaunter, sorgloser junger Menschen, die sich nicht alle so gut kennen, dass sie um die Geheimnisse der anderen wüssten; ein abgeschiedener Ort, wo keine Hilfe zu erwarten ist; seltsame, unerklärliche Vorgänge, die zunehmend gruseliger und bedrohlicher werden; eine alte Geschichte, die nicht nur mysteriös, sondern vor allem verlockend ist. Man ist ja immer etwas am Zweifeln, wenn die Kinder bekannter Autoren selbst zur Feder greifen, bei der Geschichte habe ich mich auch lange gefragt, wie sie zu einem glaubhaften und überzeugenden Ende kommen will – aber: auch Camilla Sten kann genau wie ihre Mutter Viveca Sten spannend schreiben und den Plot zu einem sauberen Schluss führen, der plausibel und durch die Erzählung auch einleuchtend motiviert ist.

    Neben den aktuellen Ereignissen um die Dokumentarfilmer werden durch Briefe und zurückgelassene Nachrichten die Ereignisse berichtet, die zu dem unheilvollen Tag des Verschwindens geführt haben. Man bekommt einen Einblick in ein Dorf, das kurz vor dem wirtschaftlichen und mentalen Zerfall steht, nachdem die Bergbaugrube, die Arbeit und Sinn gab, geschlossen wurde. Dies führt zu einer Vulnerabilität, der die Menschen letztlich zum Opfer fallen. Auch wenn diese Rückblenden recht kurz sind, wird doch die Dynamik sichtbar, die die Menschen erfasst. In der Spiegelung zur Gegenwart zeigt sich aber auch, dass in Bezug auf bestimmte Themen auch nach 60 Jahren kaum eine Entwicklung stattgefunden hat und Vorurteile und Vorverurteilungen noch genauso präsent sind wie damals.

    Ein insgesamt überzeugendes Debüt, das ich mir als Film fast noch besser vorstellen kann als in Buchform.

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  • 4 Sterne

    sbbsnl, 29.04.2020

    Als eBook bewertet

    Gelungenes & spannendes Debüt - Der Apfel fällt nicht weit vom Autorenstamm...!

    Autorin:
    Camilla Sten ist die Tochter der erfolgreichen Bestsellerautorin Vivenca Sten. „Das Dorf der toten Seelen“ ist das Debüt der jungen Schwedin, sie hat allerdings auch schon an einigen Büchern ihrer Mutter mitgeschrieben.

    Inhalt:
    Es geht um die unheimlichen Geschehnisse im Dorf Silvertjärn. Denn dort sind vor 60 Jahren, auf unerklärliche Weise, alle Dorfbewohner von einem auf den anderen Tag verschwunden.
    Die Hochschulabsolventin Alice, deren Großmutter bis kurz vor den tragischen Ereignissen in dem Dorf lebte und ihrer Enkelin das damalige Geschehen in ihren Tagebüchern nahe brachte, möchte eine Dokumentation über die Ereignisse drehen. Mit einem kleinen Team und ebenso kleinem Budget, reist sie in das völlig verlassene Dorf, dort kommt es im Verlauf der Recherchen und Dreharbeiten, neben zwischenmenschlichen Problemen, auch zu unheimlichen und dramatischen Ereignissen…

    Schreibstil:
    Camilla Sten schreibt sehr angenehm und gut und zügig lesbar. Man befindet sich schnell in der Story und die Charaktere werden dem Leser durch detaillierte Beschreibungen nähergebracht. Die Art zwischen Gegenwart und Vergangenheit zu wechseln, ist immer spannend und das gelingt auch hier sehr gut. Neben den unheimlichen Ereignissen an sich, dröselt die Autorin die private Beziehungen und Probleme auf, das bringt dem Leser die Hauptpersonen immer angenehm nah. Man merkt insgesamt, dass die Autorin einer jüngeren Generation angehört, die sich den Techniken dieser Zeit bedient. Das findet sich auch im Wortlaut wieder.

    Fazit:
    Das Buch ist spannend, die Story interessant, irgendwie erfrischend geschrieben und auch sehr abwechslungsreich. Camilla Sten ist ein gutes Debüt gelungen, finde ich. Dieser Mix aus Gegenwart, Vergangenheit und dem Tagebuch der Großmutter, den persönlichen Problemen und Schwierigkeiten der kleinen Gruppe untereinander, in der einige mehr und weniger stark in die Ereignisse persönlich verstrickt sind und nicht zuletzt die unheimliche Atmosphäre des verlassenen, verfallenen Dorfes, das alles macht dieses Buch aus. Ich muss schon sagen, dass mich die Geschichte zuerst wirklich fasziniert hat. Es gab dann aber auch ein paar Längen, wo ich dachte, so jetzt muss es aber mal weitergehen. Ging es dann netterweise auch!
    Und zwar auf immer mal überraschende Art und Weise. Und als Leser überrascht zu werden, mag ich immer gern.
    Das Buch ist spannend, hat eine gute Story und es ist angenehm locker geschrieben. Ein guter Mix aus klassischem Krimistoff und modernem Schreibstil. Es ist allerdings noch etwas Luft nach oben, finde ich.
    Aber mir hat das Buch insgesamt gut gefallen, deshalb 4 Sterne...

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  • 4 Sterne

    Rinoa, 30.04.2020

    Als Buch bewertet

    Einst war Silvertjärn ein schönes beschauliches Städtchen, bis 1959 sämtliche Bewohner außer einem kleinen Säugling plötzlich spurlos verschwanden. Seither steht Silvertjärn leer, dem Verfall preisgegeben und nahezu vergessen. Das Rätsel um das seltsame Verschwinden der Bewohner, das bis heute nicht gelüftet ist, lässt die junge Alice, die gerade die Filmhochschule abgeschlossen hat, nicht los - denn auch die Familie ihrer Großmutter war davon betroffen.
    Gemeinsam mit einer kleinen Crew macht sich Alice auf nach Silvertjärn, um einen Dokumentarfilm über das fast vergessene Städtchen zu drehen und vielleicht auch dessen Geheimnis zu lüften…

    Schon lange fasziniert mich die Thematik der „verlassenen Orte“ und ich habe auch bereits Einiges darüber gelesen. Ich weiß nicht genau, was mich an diesem Thema so fesselt, aber die Vorstellung, dass es Orte gibt, die von ihren Bewohnern verlassen werden mussten - vielleicht auch überstürzt oder ungewollt -, die mit der Zeit langsam verfallen, aber immer noch von ihren einstigen Bewohnern zeugen, berührt mich einfach sehr.

    So auch in Camilla Stens Erstling „Das Dorf der toten Seelen“. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, eine gespenstische und gruselige Atmosphäre von Silvertjärn aufzubauen und ich konnte mir die kleine Stadt bzw. was davon übrig geblieben ist bildlich vorstellen. Auch der Schreibstil hat dazu beigetragen, dass ich schnell in der Geschichte drin war.
    Diese ist in „Damals“ und „Heute“ unterteilt, gespickt mit einigen Briefen, die Alices Großmutter (die zu der Zeit des Verschwindens nicht mehr in Silvertjärn wohnte) von ihrer kleinen Schwester erhalten hat. So erfährt der Leser nach und nach, was damals geschehen ist und wie Alice und ihre Begleiter 60 Jahre später nach Antworten suchen.

    Mir haben besonders die Passagen zur Vergangenheit sehr gut gefallen. Diese waren spannend, aber auch erschütternd und aufwühlend und alles in allem rundum stimmig.
    Die Gegenwart rund um Alice fand ich dagegen nicht ganz so gelungen, was zunächst sehr an Alice selbst lag, die mir einfach teilweise zu anstrengend war, wenn ihr Verhalten auch in Teilen und im Laufe der Lektüre erklärlicher wird. Aber auch die Geschehnisse und Erlebnisse der Filmcrew in Silvertjärn waren mir etwas zu dick aufgetragen und am Ende ein wenig unglaubwürdig.

    Alles in allem hat mir „Das Dorf der toten Seelen“ jedoch sehr gut gefallen, es war fesselnd, spannend, unterhaltsam und kurzweilig.

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  • 5 Sterne

    hoonili, 05.06.2020

    Als eBook bewertet

    Alice möchte ihre erste Dokumentation über Silvertjän drehen, ein Geisterort. Denn dort passierte vor 60 Jahren etwas Unheimliches und alle Bewohner verschwanden. Bei ihren Recherchen trifft sie auf Erschreckendes und begibtsich selbst in Gefahr.

    Die Handlung spielt in zwei Zeitebenen und zieht dadurch einen sehr hohen Spannungsbogen durch das ganze Buch. Die Autorin zieht den Leser gekonnt in den Bann dieser Geschichte.

    Durchweg wird man mitgenommen und rätselt immer wieder über die Zusammenhänge. Dazu sind die Personen authentisch beschrieben und stets hat man das Gefühl dabei zu sein. Besonders gut hat auch das regnerische Wetter gepasst, was alles sehr mysthisch macht.
    Die Auflösung war schlüssig und tragisch. Und vor allem nicht vorhersehbar.

    Ein Thriller, der mich sehr begeistert hat!

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