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  • 5 Sterne

    20 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 18.09.2019

    Als Buch bewertet

    "Der Gott der Bienen ist die Zukunft, Henri. Selbst wenn du wolltest, könntest du dich nicht von ihnen abwenden, denn sie sind das Leben. Und das findet dich immer, selbst wenn es nur in Gestalt einer einzigen kleinen Biene daherkommt." (Buchauszug)
    Die geschiedene, alleinerziehende Camilla hat es nicht gerade leicht. Nicht nur das sie im väterlichen Delikatesshandel Monhof ihren Mann stehen sollte, muss sie zudem für die rebellisch, pubertierende 15-jährige Tochter Marie da sein. Das beides unter einen Hut zu bekommen nicht einfach für sie ist, spürt sie, als Marie ihr immer mehr entgleitet. Deshalb verordnet ihr Vater den beiden einen Urlaub in Südfrankreich, wo sie gleichzeitig mit der Honigmanufaktur in Loursacq verhandeln soll. Was Camilla jedoch nicht ahnte, das ausgerechnet ihr nerviger Nachbar Tobias Leitner ebenfalls mitkommt. Das Marie zu ihm ein besseres Verhältnis hat, als mit ihr ärgert sie noch mehr. Dass sie dann notdürftig bei Henri Lambert im Stall schlafen müssen und Marie sich unsterblich in seine Bienen verliebt, hätte Camilla nicht erwartet. Nach und nach jedoch entdeckt auch sie die Schönheit dieser Landschaft. Zudem taucht sie in ein Geheimnis aus der Vergangenheit ein, das alles verändern wird.

    Meine Meinung:
    Als ich dieses Buch bei einem Gewinnspiel gewonnen habe, hat es mich sehr gefreut. Das schöne Cover und der Klappentext hat mich sofort auf Südfrankreich eingestimmt. Der Schreibstil ist locker, flüssig, unterhaltsam und mit mehreren Kapiteln eingeteilt. Wobei jedes dieser Kapitel mit kleinen Bienen versehen ist. Besonders die lebhafte Schreibweise hat mich sofort bezaubert und an Frankreich denken lassen. Dabei geht es in diesem Buch nicht nur um Bienen, ihre Haltung und den Honig. Themen wie Liebe, Pubertät, Unversöhntheit und ein Geheimnis aus der Vergangenheit spielen ebenfalls eine große Rolle. Besonders das Unversöhnt sein zwischen Deutschland und Frankreich, das nach der Kriegszeit noch immer präsent ist, spürt man. Camilla ist eine resolute Frau, die im Betrieb ihres Vaters versucht das Beste zu geben aber immer das Gefühl hat, nicht anerkannt zu werden. Dazu haben die Schwierigkeiten mit Marie seit der Trennung von ihrem Mann zugenommen. Den sie gibt alleine ihrer Mutter die Schuld am Scheitern der Ehe. Marie weiß ja nicht, das ihr Vater schon Jahre zuvor mit einer anderen Frau fremdgegangen ist. Da kommt dieser gemeinsame Urlaub gerade zur rechten Zeit, damit sich die beiden mal wieder annähern. Camilla ahnt ja nicht, das Marie bisher mehr Hilfe und Halt bei ihrem Nachbarn gefunden hat. Das ungleiche Paar und die rebellische Tochter in einer einfachen Behausung in Frankreich zu erleben war famos. Dazu Maries offenes Herz für Henris Bienen, die Sturheit der Loursacq Bevölkerung, bis auf wenige Ausnahmen, habe ich selbst in Frankreich miterlebt. Durch die französischen Sätze, die liebevoll übersetzt ins Buch eingefügt wurden, hat man ständig das Gefühl vor Ort zu sein. Das Beschreiben dieser wunderschönen Region lässt mich verzaubert von Lavendelfeldern träumen. Ebenso die Charaktere die mir gut gefallen, ob es die verzweifelte, fürsorgliche Camilla mit ihrer sturen, pubertierenden Tochter Marie ist. Oder Tobias der hingegen eher gelassen, ruhig und bedacht auf mich wirkt, sowie der wortkarge Henri der im Grunde seines Herzens einen weichen Kern hat, den man erst entdecken muss. Und Manon Bertrands Liebe zum Kochen das für Frankreich nicht fehlen darf. Darum finde ich auf den letzten Seiten nicht nur das Provence Glossar, sondern auch Rezepte von Manon. Bei Flammkuchen, der Gemüsesuppe Soupe au pistou, dem Schmorbraten Daube provencale und einer Apfel Tarte läuft mir das Wasser im Munde zusammen. Ich kann das Buch nicht nur Liebhabern von Frankreich empfehlen, sondern allen die vielleicht eine gute Urlaubslektüre suchen und gebe deshalb 5 von 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    9 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika S., 29.03.2019

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:

    Bücher von Claudia Winter sind für mich seit ihren Aprikosenküssen schon ein absolutes Muss. Ich bin dem Charme dieser Geschichten inzwischen hoffnungslos verfallen und freute mich deswegen schon sehr auf das neue Buch dieser Autorin.

    Im Prolog finden wir uns erst einmal 1956 wieder und lernen Henry und seine Mutter kennen und erleben, welche besondere Beziehung sie zu Bienen haben. Ich war sehr gespannt, wie diese Personen sich in die Geschichte von Camilla und Marie einfügen würden.

    Doch vorerst springen wir ins Jahr 2017 und erfahren, wie es Camilla und Marie ergeht. Ich mochte Camilla auf Anhieb, merkte aber auch, dass sie nach Jahren immer noch unter der Trennung ihres Mannes leidet. Anscheinend hat sie damals nicht nur ihren Ehemann, sondern auch sich selbst etwas verloren. Immerhin hatte sie plötzlich auch keinen Job mehr und musste bei ihrem Vater unterkriechen. Ich konnte gut verstehen, dass sie deshalb den Drang hat, sich zu beweisen und viel Energie in ihre Arbeit steckt. Dabei scheint sie jedoch auch zu vergessen, dass ihre Tochter sich gerade in einem kritischen Alter befindet und auch etwas verloren hat. Das führt leider dazu, dass sich die beiden immer mehr entfremden, was mir unendlich leid tat, aber sehr authentisch war. Natürlich konnte ich mich als Mutter sehr gut in Camilla hineinversetzen, auch, wenn mein Sohn noch nicht annährend so alt ist, wie Marie. Sie liebt ihre Tochter über alles und will nur das Beste für sie, möchte sich aber unbedingt auch selbst beweisen. Es ist sicher keine einfache Situation für die Frau und ich war gespannt, wie sie es schaffen würde, alles unter einen Hut zu bekommen.

    Als ich Tobias kennenlernte war ich anfangs skeptisch, was vielleicht auch an der Abneigung der Protagonistin ihm gegenüber lag. Gerade zu Beginn erfährt man von ihm nämlich nur das, was Camilla über ihn weiß und was sie in ihm sieht und das ist nicht gerade positiv. Ich freute mich aber sehr darauf, ihn besser kennenzulernen und zu erfahren, was hinter ihm steckt.

    Doch nicht nur mit Camilla, Marie und Tobias hat Claudia Winter außergewöhnliche Charaktere erschaffen. Nein, dieses Buch ist voll davon. Vor allem, als man in Loursacq landet, lernt man eine einzigartige Figur nach der anderen kennen. Dabei hat es mir der mürrische Henry besonders angetan und das noch bevor ich erfuhr, was hinter seiner Geschichte steckt, denn das ist auch so eine Besonderheit, die sich in den Büchern der Autorin versteckt: Ihre Charaktere haben alle eine eigene Geschichte, einen Hintergrund. Damit sind sie alles andere als eindimensional, sie gehen in die Tiefe und rühren den Leser damit ans Herz. Mich hat Claudia Winter mit Henrys Geschichte jedenfalls sehr gerührt und ich habe sogar ein paar Tränchen für ihn vergossen, so bewegt war ich.

    Überhaupt hat mich die ganze Geschichte schon nach wenigen Seiten nicht mehr losgelassen. Sofort war mir klar, dass hinter Camillas Handeln noch viel mehr steckt und auch Henry schien ein Geheimnis zu haben. Damit hatte mich die Autorin sofort gefangen und ich wollte unbedingt wissen, was hinter dem Ganzen steckt und wohin es die Protagonisten führen würde. Und obwohl Claudia Winter uns Leser lange zappeln lässt, ehe sie etwas verrät, ist die Geschichte doch nie langweilig. Im Gegenteil: Ich liebte die ruhige Art dieses Buches, das so viele wundervolle Gedanken zwischen den Zeilen bereithielt. Es war geradezu voll von Lebensweisheiten, die mich zum Nachdenken anregten und die mitten ins Herz gingen. Manchmal hat man einfach den Blick für die schönen, kleinen Dinge verloren und muss sich erst einmal wieder darauf besinnen, was wirklich wichtig im Leben ist.

    Dabei spielt es sicher auch eine Rolle, dass Camilla, Marie und Tobias sich in diesem einzigartigen kleinen Dorf mitten in der Provence wiederfinden. Claudia Winter schafft es auch dieses Mal wieder, diesem besonderen Ort Leben einzuhauchen, so dass man es förmlich vor sich sieht und geradezu Fernweh entwickelt. Ich schmeckte den Honig, roch den Lavendel und fühlte die Wärme der Sonne auf meiner Haut. So habe ich mich geradezu nach Frankreich geträumt und der Honigmanufaktur einen kleinen Besuch abgestattet, zumindest in meinem Kopf.

    Obwohl die Autorin immer wieder französische Namen oder Begriffe in ihre Geschichte einbaut, konnte ich das Buch (trotz fehlender Französischkenntnisse) flüssig lesen. Der Schreibstil ist locker-leicht, was diesem Buch, trotz ernster Themen auch eine Art Leichtigkeit beschert, die ich sehr genieße. Damit hat es das Buch geschafft, dass ich mich richtig in die Geschichte fallen lassen und beim Lesen einfach nur entspannen konnte und zusätzlich noch vieles aus den Geschehnissen für mich selbst mitnehme.

    Fazit:

    Claudia Winter schafft es mit ihren Werken immer wieder mich wirklich sehr zu berühren. In „Das Honigmädchen“ stecken so viele wundervolle Gedanken und kleine Lebensweisheiten, dass sie den Leser richtig ans Herz rühren. Dabei spielen auch die einzigartigen Charaktere, das bezaubernde Setting und der locker-leichte Schreibstil eine große Rolle, denn damit schaffte es die Autorin mich abzuholen und in ihre Geschichte hineinzuziehen, so dass ich das Gefühl hatte, selbst ein Teil davon zu sein. Das führte dazu, dass ich beim Lesen nicht nur entspannen konnte, sondern auch für mich selbst so viel mitgenommen habe. Dadurch wird „Das Hongimädchen“ für mich zu einem ganz besonderen Schatz, dessen Lesevergnügen unbezahlbar ist.

    Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Caroline G., 30.03.2019

    Als Buch bewertet

    Teenie-Töchter können extrem schwierig sein. Diese Erfahrung muss auch Camilla machen. Seit der Trennung von ihrem Mann zehrt ihre Tochter Marie an ihren Nerven. Ständig gibt sie Widerworte, überschreitet ihr gesetzte Grenzen und auch in der Schule stehen Probleme an der Tagesordnung.

    Camilla arbeitet mit ihrem Vater im Familienunternehmen und als sie dieser zu einem Lieferanten in die Provence schickt, ergreift sie die Gelegenheit beim Schopf und packt kurzentschlossen ihre Tochter ins Auto und fährt los. An einer Tankstelle trifft sie auf ihren nervigen Nachbar und dieser macht sich unersätzlich, weil er es schafft Marie vom spontanen Trip zu überzeugen und nur in seiner Begleitung will sie weiterfahren.

    Das Örtchen Loursacq zu finden, stellt eine Herausforderung dar und angekommen beim Honiglieferanten Henri, müssen sie feststellen, dass das Haus fast komplett ein Raub der Flammen wurde. Im Stall müssen sie ihr Nachlager aufschlagen und gleich am nächsten Tag lernen sie das Leben auf dem Bauernhof und der Imkerei ganz genau kennen. Vor allem die Bienen ziehen Marie in ihren Bann. Schon bald begleitet sie Henri täglich zu den Stöcken. Dabei erzählt und erklärt der schrullige alte Mann vieles über die mystischen Wesen.

    Während dessen arbeitet Camilla mit den Saisonarbeitern und Einwohnern des Städtchens. Allerdings bemerkt sie schnell, dass Henri nicht bei allen sehr beliebt zu sein scheint. Sie wittert ein Geheimnis, das sie unbedingt lösen möchte, um sich nicht mit ihren eigenen Problemen näher zu beschäftigen.

    Wie hat es mir gefallen?

    Wie könnte ich der Provence als Schauplatz einer Geschichte widerstehen? Noch dazu wenn sie aus der Feder von Claudia Winter stammt!

    Bereits einmal stellte die Autorin Frankreich in den Mittelpunkt eines Buches. In "Die Wolkenfischerin" brachte sie ihre Leser/innen in die Bretagne, die rau und manchmal auch unwirtlich sein kann.

    Dieses mal entführt sie uns in den Süden Frankreichs. Loursacq ist ein fiktiver Ort, der in die hügelige Landschaft eingebetet ist. Umgeben von Wäldern, Lavendelfeldern und Menschen, die herzlich aber auch misstrauisch sein können. Die Sonne scheint häufig und nährt somit das Wachstum der Pflanzen. Doch der Mistral, ein warmer aber sehr starker Wind, ringt der Gegend und den Menschen einiges ab. Dafür belohnen sie sich mit leckeren Gerichten, kreieren wundervolle Mahlzeiten und verfeinern diese mit außergewöhnlichen Gewürzen.

    All diese großartigen Aspekte finden ihren Weg in dieses Buch. Besonders die Bienen bekommen ihren eigenen Anteil an der Geschichte. Nicht nur, um qualitativ hochwertigen Honig zu produzieren, sondern um Menschen zu verzaubern. Vor allem "Das Honigmädchen" erkennt deren Macht und lernt sie zu schätzen.

    Gestrandet in dieser abgeschiedenen Gegend prallen zwei komplett unterschiedliche Welten aufeinander. Camilla, die in ihrem normalen Alltag einem strengen Zeitplan folgt, fühlt sich anfangs mit dieser lockeren Situation völlig überfordert. Sie möchte unbedingt eine bessere Beziehung zu ihrer Tochter aufbauen und dabei hilft ihr überraschender Weise ihr Nachbar, der eigene Sichtweisen einbringt.

    Dieses Buch vereint besondere Hauptfiguren und sehr gelungene Nebencharaktere mit französischer Cuisine (im Anhang findet man einige Rezepte), vielen verschiedenen Tieren, die für jede Menge witziger Momente sorgen und einer Gegend, die so schön beschrieben ist, dass meine eigenen Erinnerungen wieder sehr lebendig wurden. Besonderes Augenmerk legt die Autorin auf die zwischenmenschlichen Beziehungen. Mit viel Gefühl beschreibt sie die Entwicklungen und haucht ihren Figuren Leben, Liebe und Leidenschaft ein.

    Ich bin sehr dankbar, dass ich dieses Buch vorab mit den anderen WintiGirls lesen durfte. Claudia Winters "Die Wolkenfischerin" und "Aprikosenküsse" habe ich bereits mit Begeisterung gelesen. Mit ihrem Schreibstil schafft sie es Landschaften, Farben und vor allem Gerüche so genau zu beschreiben, dass es eine Freude ist, in die Geschichten einzutauchen. Noch dazu erweckt sie ihre Figuren zu sympathischen, lebensnahen Menschen, die ihr Schicksal nicht einfach so annehmen, sondern um ihr Glück kämpfen.

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  • 5 Sterne

    RoRezepte, 14.11.2019

    Als Buch bewertet

    „Der Wind wehte vereinzelte Blätter über den steinigen Weg, der nicht nur Fortgehen, sondern auch Heimkommen bedeutet. Und verzeihen.“

    Bevor ich mit meiner Rezension beginne, muss ich euch zu erst an einem anderen Gedanken teilhaben lassen: Bei dem Buchtitel „Das Honigmädchen“ muss ich immer an den erfolgreichen Til Schweiger-Film „Honig im Kopf“ denken. In diesem gibt die elfjährige Tilda ihren heißbeliebten an Alzheimer erkrankten Opa Amadeus eine letzte Aufgabe: die gemeinsame Reise nach Venedig. Auch wenn der Film inhaltlich mit Claudia Winters neuen Roman wenig zu tun hat, gibt es einige gefühlvolle Gemeinsamkeiten. Nur so viel: Dieter Hallervorden wäre die beste Besetzung für Henri für den zukünftigen Bestseller „Das Honigmädchen“.

    „Sie schauen dir direkt ins Herz, die kleinen Biester, dorthin, wo Chaos und Unordnung herrschen. Hab Geduld, ma falle. Geh nicht zu ihnen, du bist noch nicht so weit.“

    Der zauberhafte Mutter-Tochter-Roman dürfte nicht nur Mütter begeistern, sondern auch (junge) Frauen ohne Kinder. Nicht selten, habe ich mich in meine eigene Kindheit versetzt und mich an meinen Opa erinnert, der immer hinter mir stand.

    „Es schadet nicht, wenn du damit anfängst, dich selbst mehr zu mögen.“

    Camilla, frisch getrennt und ständig im Stress, ist mit ihrer 15-jährigen, pubertierenden Tochter Marie Helios überfordert. Ein Zwangsurlaub in der französischen Provence beim Honigmacher Henri soll Abhilfe leisten. Doch Camilla reist nicht einfach nur mit ihrer Tochter in ein besinnliches Dörfchen, sondern muss auch ihren nervtötenden, frauenaufreisenden Nachbarn Tobias mitnehmen und in einer Scheune neben einem halbverbrannten Haus, schlafen. Das Chaos ist vorprogrammiert und der Leser wird Zeuge einer wunderbaren Heilung.

    „Ein bisschen mehr Hartnäckigkeit und etwas weniger Stolz.“

    Die Geschichte um das Honigmädchen selbst, welches unerwartet ein Gespür für die Bienen auf Henri’s Hof hat, ist von Hilflosigkeit, Traurigkeit, Einsamkeit und Wut geprägt. Ein junges Mädchen, welche ihren Platz im Leben verloren geglaubt zu haben. Die Beziehung zwischen Marie und ihrer Mutter Camilla geht ans Herz, lässt Tränchen verdrücken, aber den Leser auch schmunzeln und ans gute Ende glauben.

    „Wirklich zählt, dass wir am Ende des Tages aufhören, böse aufeinander zu sein.“

    Aber „Das Honigmädchen“ wäre nicht von Claudia Winter geschrieben, wenn die Geschichte der zwei Frauen die Einzige wäre. Denn auch Loursacq und der Bienenhofbesitzer Henri hat eine Geschichte, dessen gegenwärtigen Ausgang man ebenfalls unbedingt erfahren möchte.

    „Die Dinge reparieren, statt sie kaputt zu machen.“

    Der Roman sprüht vor Urlaubsfeeling, kitzelt die Seele und auch der kulinarische Genuss kommt nicht zu kurz. Ein absolutes Wohlfühlbuch mit vielen Lachschluchzern, einer abwechslungsreichen, lustigen und reflektierenden Geschichte und wunderbaren landschaftlichen Beschreibungen, die Lust auf eine Reise nach Südfrankreich machen. Die liebenswerten Menschen, welche detailliert, mit viel Tiefe, und greifbar beschrieben sind, machen diese Geschichte aus. Besonders der mürrische Henri wächst einen zunehmend ans Herz. Eine absolute Leseempfehlung

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 01.04.2019

    Als Buch bewertet

    In ihrem neuen Roman "Das Honigmädchen" entführt uns die Autorin Claudia Winter in mein Lieblingsland Frankreich. Und hier in eine ihrer schönsten Gegenden, und zwar in die Provence. Und durchströmt den Besucher ein wahres Glückgefühl.

    Nun zur Geschichte: Die alleinerziehende Camilla hat es nicht leicht. Im väterlichen Delikatesshandel muss sie ihren Mann stehen und zuhause kämpft sie mit ihrer 15jährigen pubertierenden Tochter Marie. Und dann soll sie auch noch nach Südfrankreich, um mit einer Honigmanufaktur zu verhandeln. Zum Leidwesen von Marie, die ihre Ferien lieber bei ihrem Vater auf Sylt verbracht hätte. Nun reisen sie also nach Südfrankreich. Und zu guter Letzt schließt sich auch noch ihr nervtötender Nachbarn an. Als sie im pittoresken Bergdorf Loursacq ankommen, erwartet sie eine Überraschung. Hier heißt es nämlich Ärmel hochkrempeln und mit anpacken. Camilla lernt zwischen Tomatenstauden, Rebstöcken und Olivenbäumen, dass die guten Dinge im Leben erst zu einem kommen, wenn man bereit dafür ist.

    Einfach wunderschön! Schade, dass meine Reise in die Provence so schnell zu Ende geht. Der Schreibstil der Autorin ist einfach klasse. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich die Lavendelfelder, bewundere die Rebstöcke und höre das Summen der Bienen, die fleißig Honig sammeln. Hier auf dem Hof von Henri kommt man einfach zur Ruhe und es durchströmt mich ein wahres Glücksgefühl. Noch jetzt habe ich den Geruch vieler provenzalischer Gericht in der Nase, gerne hätte ich von Apfeltarte ein Stück probiert (wunderbar, dass die Rezepte im Anhang aufgeführt sind). Und nun zu den Protagonisten, allen voran Camilla. Irgendetwas läuft zwischen Marie und ihr gewaltig schief. Doch ob der Aufenthalt in der Provence etwas daran ändern wird? Aber hier liegt einfach eine gewisse Magie in der Luft, der sich keiner entziehen. Und dann ist da ja noch Tobias, für mich ein ganz besonderer Mensch. Aber ins Herz geschlossen habe ich Henri, den Besitzer des Hofes. Er ist ein liebenswerter älterer Herr, der eine innige Beziehung zu seinen Bienenvölker hat. Und Bienen spielen dieser Geschichte eine wichtige Rolle. Außerdem wird auch noch ein Familiengeheimnis gelüftet. Einfach spitze!

    Für mich ist dieses Buch eine absolute Gute-Laune-Wohlfühllektüre. Ein Lesevergnügen der Extraklasse. Am liebsten würde man sofort seine Koffer packen und nach Südfrankeich fahren. Das Cover ist übrigens auch ein echter Hingucker. Selbstverständlich vergebe ich für diese unterhaltsame Lektüre gerne 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Tanja J., 29.03.2019

    Als Buch bewertet

    Wer kennt sie nicht? Die Puber-Tiere, die ihren Eltern den letzten Nerv rauben und glauben, dass sich alles und jeder gegen sie verschworen hat. Marie ist ein solches Exemplar. Ein störrisches Mädchen, das ihre Mutter Camilla schier in der Wahnsinn treibt.
    Schwänzen, schlechte Schulnoten und vieles mehr. Doch liegt hier noch weit mehr im Argen. Der Umstand, dass der ungeliebte Nachbar einen guten Draht zu Marie hat, macht das Ganze nicht besser, sondern auch den „Urlaub“ zu einer emotionalen Achterbahnfahrt, denn der Nachbar “muss mit”.
    Welche Abenteuer, Erkenntnisse und Überraschungen werden Camilla und auch Marie in der Provence erwarten?

    Ich verrate schon einmal so viel: uns erwarten Momente der Selbstreflexion, die Überwindung zahlloser Selbstzweifel und Ängste. Erleben wie man die Schatten und Mauern der Vergangenheit überwindet und dem Mut aufbringt eingetretene alte Pfade zu verlassen und neue Wege zu erschliessen.

    Mit viel Liebe zum Detail entführt Claudia Winter ihren Leser in die sommerliche Provence. In einen kleinen beschaulichen Ort an dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint – in vielerlei Hinsicht wie sich im Verlauf der Geschichte herausstellt. Einen Ort fernab von Hektik, Stress, Kalkulationen und Zahlen. Kurz ein Kulturschock für Mutter und Tochter.
    Doch innerhalb kurzer Zeit tritt die besondere Magie zu Tage in Form von kleinen pelzigen Wesen. Fliegende Teddybären. Die eigentlichen Helden der Geschichte: die Bienen.
    Sie sind der Dreh- und Angelpunkt und dabei so unaufdringlich. Aber auch die Einwohner des Dorfes wachsen ans Herz: Henri, Nikos, die hübsche Buchhändlerin und all die anderen.

    Wie es sich für Claudia Winter gehört, zaubert sie einen kunterbunten Menschenschlag auf die Seiten, die einerseits schrullig erscheinen mögen, aber das Herz stets auf dem rechten Fleck haben.
    Mit einer guten Prise feinen Humor, aber auch ernsthaften Momenten, einem Hauch Romantik, ein wenig Dramatik und ganz viel Hoffnung kredenzt die Autorin ein Wohlfühlmenü für alle Sinne und eine Geschichte, die ans Herz und an die Lachmuskeln geht, aber seinen Leser stets mit einem



    Lachschluchzer glücklich und zufrieden zurücklässt. Ein Buch, das Fernweh und Heißhunger auf Honig weckt.

    5 von 5 Bienenstöcken

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  • 5 Sterne

    Sonja K., 21.03.2019

    Als Buch bewertet

    Camilla ist die alleinerziehende Mutter der 15jährigen Marie. Es kriselt schon lange in der Beziehung zwischen den beiden, gipfelt jetzt aber in einem Eklat, als Camilla erfährt, dass Marie nicht nur schon seit längerem ziemlich oft die Schule schwänzt, sondern nun auch ein kleines Feuer in der Schultoilette entfacht hat. Vor Sorgen weiß Camilla nicht mehr, wie es nun weiter gehen soll. Sie lässt sich von ihrem Vater zu einer Auszeit in der Provence überreden, die widerspenstige Marie soll mit. Doch so einfach macht es ihr Marie nicht, sie will nur mit, wenn auch der Nachbar Tobias mit fährt. Ausgerechnet der, denn Camille hat von ihm alles andere als eine gute Meinung. Zu dritt machen sie eine Reise ins Ungewisse. Was wird sie dort erwarten ? Werden sich die Anspannungen lösen? Wird es nur eine Reise zur Überprüfung der Honigmanufaktur des Geschäftspartners (das was Camille eigentlich vor hat) oder werden Sonne, gutes Essen, Arbeit und vor allem Freundschaften auch einen anderen Blickwinkel eröffnen?

    Es wird eine Reise, die alle verändern wird.

    Claudia Winter hat einen ungemein fesselnden Erzählstil, diese Geschichte bietet wieder alles was das (Leser)Herz begehrt: Verwicklungen, Romantik, eine gewisse Spannung und einfach sehr gute Unterhaltung. Immer wieder wird gibt es kulinarische Häppchen, die den Protagonisten serviert werden, bei denen auch der Leser Appetit bekommt. Daher sind am Ende viele Rezepte angefügt und viele provencialische Nahrungsmittel werden erklärt.

    Das schöne ist, dass die Protagonisten reifen, sich entwickeln, authentisch sind, man sie sich sehr gut vorstellen kann, man fühlt mit und man leidet auch manchmal mit. Ihre Beziehungsprobleme, die zwischen Mutter und Tochter, Camilla und Tobias, aber auch von Henri und dem Rest der Dorfbewohner waren sehr stimmig erzählt. Zudem ist es Claudia Winter gelungen das Thema Bienen und Honigmanufaktur sehr gut mit in diese Geschichte hinein zu flechten,

    "Das Honigmädchen " ist so ein tolles Buch, eine so zauberhafte Geschichte und meiner Meinung nach das (bisher) beste Buch von ihr, dabei sind auch ihre anderen Bücher wirklich sehr empfehlenswert !

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  • 5 Sterne

    Monika Schulte, Hagen, 12.06.2020

    Als Buch bewertet

    Nach der Trennung von ihrem Mann, arbeitet Camilla für den Delikatessenhandel ihres Vaters. Mit ihrer Tochter Marie kommt sie seit langem nicht mehr zurecht. Marie schwänzt die Schule, ist aufmüpfig. Dann schickt Camillas Vater seine Tochter nach Südfrankreich zu einer Honigmanufaktur. Sie soll dort nach dem Rechten sehen, verbunden mit einem Urlaub - so der Plan ihres Vaters. Schlecht gelaunt starten Mutter und Tochter die Tour. Unerwartet schließt sich auch noch Nachbar Tobias an, den Marie sehr gern mag, von dem ihre Mutter jedoch alles andere als begeistert ist.

    Völlig entnervt kommen sie im Bergdörfchen Loursacq an, ein Dorf, wo die Uhren anders gehen. Langsam, ganz langsam findet Camilla wieder zu sich selbst zurück. Auch Marie scheint sich zu verändern. Ist es die launige Stimmung dort in Südfrankreich? Sind es vielleicht gar die Bienen der Manufaktur? Wer weiß das schon? Und da sind auch plötzlich diese Gefühle für Tobias, der überhaupt nicht mehr nervig ist.

    "Das Honigmädchen" - definitiv eine Geschichte, in die man sich schon nach wenigen Seiten verlieben wird. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie schön ich diese Geschichte finde! Sie ist ein ganz besonders charmantes Lesevergnügen mit viel Wärme und einer mitreißenden Leichtigkeit.

    Claudia Winter hat es hervorragend geschafft, das südfranzösische Flair einzufangen. Beim Lesen lief vor meinem inneren Auge ein Film ab. Camilla, Marie, Tobias, aber auch Henri, Manon und Nikos, sie alle sind mir augenblicklich und sofort ans Herz gewachsen. Schön ab Mitte des Buches habe ich mir gewünscht, dass diese Geschichte nie zu Ende gehen mag!

    "Das Honigmädchen" - Somme, Sonne, Bienen und natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz. Kategorie Lieblingsbuch! Unbedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    Ursula L., 28.03.2019

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Wenn ich erst einmal eine Autorin gefunden habe, deren Bücher mich begeistern, dann warte ich natürlich immer sehr auf das nächste Buch. Nun hatte ich endlich "Das Honigmädchen" in der Hand und freute mich darauf, es zu lesen.
    Zunächst lernte ich Camilla und ihre Tochter Marie kennen, sowie deren Nachbar. Alle drei befanden sich auf einmal gemeinsam auf dem Weg nach Südfrankreich. Natürlich verrate ich hier jetzt nicht, wie es dazu gekommen ist, diese lustige Geschichte soll jeder selber lesen. Wobei, ich war diejenige, die das lustig fand, Camilla war da etwas anderer Meinung.
    Mir hat es auf jeden Fall gefallen, alle zu begleiten, dadurch lernte ich weitere liebenswerte Personen kennen und habe sehr viel über Bienen erfahren können. Aber nicht nur darüber, auch einiges über Ereignisse aus der Vergangenheit der deutsch-französischen Geschichte, außerdem über Vertrauen und Freundschaften.
    Claudia Winter hat es also ein weiteres Mal geschafft und mich mit ihrem Buch begeistern können. Ich finde es toll, dass sie immer wieder interessante und aktuelle Themen in ihre Geschichten einfließen lässt. Sie hat lustige Szenen ebenso wie nachdenklich machende eingebaut. Eine gelungene Mischung und vor allem merke ich, dass sie sehr gut recherchiert hat.


    Fazit:
    Ein unterhaltsames Buch, das Leser begeistern wird. Bei mir war es der Fall und deshalb empfehle ich es sehr gerne weiter.

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  • 4 Sterne

    Lena, 20.03.2019

    Als Buch bewertet

    Camilla ist geschieden, Mutter einer 15-jährigen Tochter und arbeitet im Betrieb ihres Vaters, einem Feinkosthandel in München. Während ihr Exmann erfolgreicher Küchenchef auf Sylt ist, ist sie allein verantwortlich für die rebellierende Tochter Marie, die sich trotzig von ihrer Mutter überhaupt nichts mehr sagen lässt und heimlich die Schule schwänzt. Probleme gibt es zudem mit einer französischen Honigmanufaktur, die ihren Lieferungen nicht mehr nachkommt, weshalb sie Camilla abstoßen möchte. Ihr Vater hält allerdings an dem Traditionsbetrieb fest und bittet seine Tochter stattdessen, nach Frankreich zu fahren, um sich ein Bild vor Ort zu machen. Ihren Aufenthalt in Frankreich soll sie zudem nutzen, um sich ihrer Tochter wieder anzunähern.
    Wie zu erwarten war, sträubt sich Marie gegen einen einen gemeinsamen Urlaub mit Mama, kann aber durch Nachbar Tobias überredet werden, der sich sehr zum Leidwesen von Camilla, die ihn als Frauenheld und Störenfried ablehnt, den Reisenden anschließt.
    Im Bergdorf Loursacq in der Haute-Provence erwartet sie kein Hotelurlaub, sondern die Mitarbeit auf dem Hof des mürrischen Imkers Henri.

    "Das Honigmädchen" ist ein sommerlicher Roman, der die Leserin an einen malerischen Ort nach Frankreich versetzt. Durch die anschauliche Beschreibung des Settings ist die Atmosphäre in dem verschlafenen Bergdorf, das von Familienfehden geprägt ist und auf dem heruntergekommenen Hof spürbar.
    Auch die Charaktere wirken authentisch und nahbar. Gerade die Hilflosigkeit von Camilla in Bezug auf ihre schwierige Tochter Marie, die ihre Grenzen austestet, aber auch das Gefühl der Unzulänglichkeit im Hinblick auf ihre Stellung in der Firma ihres Vaters ist nachvollziehbar. Für eine Beziehung zu einem Mann ist kein Platz in Camillas Leben. Marie ist enttäuscht von ihrer Mutter, der sie die Schuld an der Scheidung gibt und würde lieber bei ihrem Vater auf Sylt leben. In Nachbar Tobias hat sie eine männliche Bezugsperson gefunden, mit der sie offener als mit ihrer Mutter sprechen kann, die gefühlt keine Zeit für sie hat.
    In Frankreich erwartet sie körperliche Arbeit, aber auch die Gelegenheit, sich auszusprechen und Pläne für die Zukunft zu machen.

    Der Roman ist durch die sympathischen Charaktere, die unterhaltsame Handlung und die sommerliche Stimmung angenehm und flüssig zu lesen. Ich empfand den Sinneswandel Maries trotz der malerischen Umgebung abrupt, so dass sich die Stimmung zwischen Mutter und Tochter fast wie von selbst verbesserte.
    Auch ist die Rolle von Tobias, der sich mir zu spontan den beiden Frauen auf seinem Motorrad anschloss, vorhersehbar. Da "Das Honigmädchen" aber keine reine Liebesgeschichte ist, sondern ein Roman über eine Frau, die durch eine Auszeit in Frankreich wieder Vertrauen in sich und andere gewinnen soll, ist dies verzeihlich.
    Die Lösung der familiären und wirtschaftlichen Probleme wird stark vereinfacht dargestellt und gerade in Bezug auf die Honigmanufaktur und die Verbindung Henris nach Deutschland hatte ich mir mehr Spannung erhofft. Dennoch bietet das Buch eine gute Unterhaltung und lässt einen vom kommenden Sommer und einem Urlaub in Frankreich träumen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss Norge, 17.03.2019

    Als Buch bewertet

    Es gibt Romane deren Beginn einen sogleich in den Bann ziehen und so ist es mir hier ergangen. Claudia Winter hat die Gabe ihre Charaktere so genau zu beschreiben, das man gleich weiß woran man bei ihnen ist. Das "genau beschreiben" meine ich nicht negativ, sondern so, das man gleich eine Verbindung zu ihnen aufbaut und die ganze Geschichte über neben ihnen hergeht, als wäre man die gute Freundin, die direkt an der Gefühls- und Gedankenwelt teilnehmen darf. Das macht auch einen Großteil dieser Story aus, man ist so nah dran, das man leidet, sich mit freut, aber oftmals auch in die Luft gehen könnte. Was noch besonders ist an diesem Buch, ist das französische Flair der Provence, die Leichtigkeit des Lebens, sich Pausen und Auszeiten zu nehmen, wenn sie nötig erscheinen, der Zusammenhalt der Menschen, die hier doch etwas einsam und abseits wohnen. Das kennt man hierzulande gar nicht, hier muss alles hopp hopp gehen. Einfach mal einen Gang zurückschalten und das Leben genießen, auch das hat Camilla verlernt und so ist es nicht verwunderlich, das sie sich erst einmal an die Entschleunigung gewöhnen muss. Dazu kommt noch ihre rebellische Teenager-Tochter, die ihr das Leben auch nicht gerade angenehm gestaltet. Gefühlvoll beschreibt die Autorin wie sich die Menschen ändern können und wie Beziehungen sich vertiefen. Claudia Winter ist es wieder einmal hervorragend gelungen ein tolles Setting so vorstellbar zu machen, das man beim Lesen das Gefühl hat sofort in die Provence reisen zu müssen und das man den Geruch von Kräutern und Honig in der Nase spürt. Ich hätte auch nie gedacht, das mich das Thema "Bienen" und "Honig" so interessieren würde, aber klasse, wenn man mich immer wieder einmal überraschen kann. Ein wunderbarer Roman, wo man sich beim Lesen einfach treiben lassen kann.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücher in meiner Hand, 19.03.2019

    Als Buch bewertet

    Der neue Roman von Claudia Winter ist zwar auch amüsant wie "Glückssterne" oder "Aprikosenküsse", geht aber wie "Die Wolkenfischerin" noch eine Spur tiefer.

    Camilla hat eine Scheidung hinter sich, einen stressigen Job im Feinkostgeschäft ihres Vaters, eine Tochter im besten pubertären Alter, einen neuen tunichtguten und lauten Nachbarn, eine Vorladung zur Schulrektorin vor sich und danach ein grosses Problem mehr.

    Um dem Problem zu entkommen, schlägt ihr Vater vor, dass Camilla mit Marie nach Südfrankreich fahren soll. Da sie ja immer meine, das Geschäft mit diesem Imker lohne sich nicht, weil er a) nicht zuverlässig liefert und b) die Preise viel zu hoch angesetzt hat, könne sie sich gleich vor Ort umschauen und mit dem Inhaber übers Geschäft reden.

    Ohne eine andere Wahl zu haben lässt sich Camilla drauf ein. Nichtsahnend, dass ihr nerviger Nachbar sie schon bald begleitet. In Lorsacq angekommen, will sie am liebsten gleich umkehren, denn von im Schweinestall schlafen hat niemand was gesagt. Und auch Henri, der Imker, ist ein komischer und ruppiger alter Kauz. Doch sie bleibt, vorerst.

    Wie Camilla und Marie sich auf das Abenteuer einlassen, noch viel mehr als bisher an ihre Grenzen kommen und sich herausfordern lassen hat Autorin Claudia Winter toll geschildert. Mit Hilfe von Manon, Nikos, Tobias und Henry, Raphael lernt Camilla nicht nur das Dorfleben, sondern auch die Geschichte von Henry kennen. Erst gegen Ende findet sie heraus, weshalb ihrem Vater die Zusammenarbeit mit Henry so wichtig ist.

    Die Charakter sind so verschieden wie Tag und Nacht und prägen das Dorfleben, genau wie ein nie enden wollender Nachbarschaftsstreit. Camilla und Marie wollen zur Versöhnung beitragen, doch sie müssen erst mal bei sich selbst anfangen. Das machen sie auch und der Autorin ist es im Grossen und Ganzen gut gelungen, die komplizierte Beziehung zu glätten. Dennoch wurde mir Camila als zu schuldig an Maries Verhalten dargestellt, manchmal war sie einfach auch zu lieb zu Marie. Früher schon miteinander reden hätte viel gebracht, doch dann wäre diese Geschichte nicht diese Geschichte.

    Henry ist eine ganz spezielle (und total gelungene) Figur, mit vielen Ecken und Kanten und man ahnt, dass das nicht alles sein kann, dass dahinter viel versteckt ist. Die Gemütszustände der restlichen Charakter fand ich nachvollziehbar geschrieben - mein Herz gehört dem Griechen Nikos! Vielleicht hätte ich gerne noch ein bisschen mehr über den geheimnisvollen Tobias erfahren. Von sich selbst gibt er nicht viel preis, und doch ist Tobias so etwas wie ein Dolmetscher der durch die Geschichte führt: einer, der Zusammenhänge erkennt und Probleme übersetzt.

    Der luftige und bildhafte Sprachstil von Claudia Winter ist wahnsinnig schön, jede einzelne Zeile kann man sich wie ein Löffel Blütenhonig auf der Zunge zergehen lassen. Beim Lesen hörte ich die Bienen umher schwirren und spürte die flirrende Hitze. Die Bienenszenen sind wunderbar erzählt, von ihnen hätte ich noch wesentlich mehr lesen können.

    Fazit: Am liebsten hätte ich mich in Henrys Garten gesetzt, dem "OM der Bienen" gelauscht und "Das Honigmädchen" gleich dort gelesen. Wunderschön geschrieben!
    5 Punkte.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 11.03.2019

    Als Buch bewertet

    Bereit für Urlaub in der Provence?

    „Hinter jedem Rätsel steckt eine Geschichte, die es sich zu erzählen lohnt.“ (S. 188)
    Welches Geheimnis steckt hinter der kleinen Honigmanufaktur im französischen Bergdorf Loursacq und ihrem Betreiber Henri Lambert, an dem Camillas Vater unbeirrt festhält, auch wenn die Manufaktur schon lange nicht mehr die vereinbarten Mengen liefert? Camilla strukturiert seit 3 Jahren das Feinkost-Unternehmen ihrer Familie um und hat den Umsatz damit deutlich steigern können. Bisher hat ihr Vater ihr dabei freie Hand gelassen, aber an Henri Lambert hält er unbeirrt fest. Beruflich tritt Camilla also auf der Stelle und auch privat läuft es alles andere als gut. Ihr neuer Nachbar Tobias feiert fast jede Nacht Partys, ihre 15jährige Tochter Marie hasst sie und droht, von der Schule zu fliegen. Da die Sommerferien bevorstehen, „verordnet“ ihr Vater ihnen eine Reise in die Provence. Camilla soll endlich mal wieder mit Marie Urlaub machen und sich dabei quasi nebenher Lamberts Manufaktur ansehen. „Vergiss den Job einfach mal Camilla. Lerne staunen.“ (S. 57) Widerwillig stimmt Camilla zu. Allerdings setzt Marie durch, dass Nachbar Tobias sie begleiten muss. Ihn mag sie im Gegensatz zu ihrer Mutter nämlich.

    Marie ist ein sehr aufmüpfiger Teenager und gibt ihrer Mutter die alleinige Schuld an der Scheidung ihrer Eltern vor ein paar Jahren. Sie rebelliert, schwänzt die Schule und betont immer wieder, dass sie lieber bei ihrem Vater wohnen will. Camilla steht diesem Verhalten ziemlich hilflos gegenüber und gibt für meine Begriffe immer viel zu schnell auf. Sie zerfließt in Selbstmitleid, statt ihrer Tochter mal die Meinung und vor allem die Wahrheit über ihren Ex zu sagen. Ich hätte sie mit etwas weniger weinerlich und dafür anpackender gewünscht. In der Provence kommen sich die beiden dank Tobias, Henri und der Bienen endlich wieder näher und sprechen miteinander, statt sich nur anzuschreien.
    Aber auch die beschauliche Provence bietet allerlei Zündstoff. Lamberts Manufaktur ist ganz anders als erwartet und Henri wird von fast allen Bewohnern Loursacqs gemieden. Camilla und Marie wollen unbedingt herausbekommen, warum das so ist und schmieden dann einen Plan, um die Situation zu ändern.

    Natürlich knistert es in diesem Sommer auch. Marie erlebt ihre erste Liebe, in Loursacq gibt es ein Pärchen, das schon ewig umeinander herumstreicht, und Camilla lernt, wieder einem Mann zu vertrauen.
    Leider waren mir einige Dinge zu vorhersehbar, dafür haben mich andere Wendungen überrascht.

    „Das Honigmädchen“ von Claudia Winter ist eine schöne Sommer-Urlaubs-Selbstfindungs-Liebesgeschichte vor der stimmungsvollen Kulisse eines kleinen Bergdörfchens in der Provence. Man kann förmlich den Lavendel riechen, das Summen der Bienen hören und den Honig schmecken.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mrslaw, 04.04.2019

    Als Buch bewertet

    Nach dem kurzen Prolog, der ein Rückblick in die Vergangenheit ist, startet die Geschichte in München. Dort lernen wir Camilla und ihre Tochter Marie kennen. Die Mutter-Tochter-Beziehung ist alles andere als harmonisch. Dazu kommt noch, dass Camilla geschieden ist, sich im Feinkostgeschäft ihres Vaters beweisen muss/will und seit kurzem auch noch ein neuer nerviger Nachbar eingezogen ist – kurzum, die Katastrophe ist vorprogrammiert.

    Eine Geschäftsreise, die ungeplant angeordnet wird, erweist sich als Chance das Mutter-Tochter Verhältnis zu kitten und so packt Camilla ihre störrische Tochter Marie kuzerhand mit ein und macht sich auf den Weg in die Provence.

    Aber auch hier erweist sich alles anders als erwartet – mehr möchte ich an dieser Stelle aber nicht verraten!

    Eine große Stärke von Claudia Winter sind ihre Orts -und Landschaftsbeschreibungen. Auch beim Honigmädchen gelingt es ihr mich sofort erst nach München und dann in die Provence zu versetzten. (Ich hätte übrigens auch gerne noch einen Ausflug nach Sylt unternommen, aber den gab es nicht ;))
    Aber auch die Geschichte ist zauberhaft, in den grummeligen Henri habe ich mich gleich ein bisschen verliebt – er wäre bestimmt der perfekte Grandpère! Die anderen Charaktere haben mir sehr gut gefallen und sind vor meinen Augen zum Leben erwacht.

    Die Liebesgeschichte von Camille war mir gegen Ende doch ein wenig too much, eine andere Liebesgeschichte fand ich hingegen wunderbar. Maries Entwicklung vom störrischen zum „normalen“ Teenager ist sehr authentisch – glücklicherweise kenne ich diese schwierigen Teenager nur aus dem Bekanntenkreis, meine eigenen Töchter waren glücklicherweise nicht so schwierig.

    Fazit
    Alles in allem war das Buch genau das was ich erwartet habe – ein zauberhafter Ausflug in die Provence, mit gutem Essen, ein bisschen Drama und mit ganz viel Herzblut geschrieben! Ich geniesse Claudias Bücher immer als kleinen Kurzurlaub vom Alltag

    Deshalb gibt s von mir auch ❤️❤️❤️❤️❤️ von ❤️❤️❤️❤️❤️ Herzen!

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janine B., 09.08.2019

    Als Buch bewertet

    »Das Honigmädchen« war mein erstes Buch von Claudia Winter und nach Beendigung der Geschichte bin ich nicht abgeneigt, zukünftig weitere Werke der Autorin zu lesen. Thematisch passt es zu einem meiner zuletzt gelesenen Bücher (Die Geschichte der Bienen) und vom Cover (aber auch vom Inhalt) her passt es einfach super zum nun immer wärmer werdenden Wetter, zum Frühling und zum Sommer.

    Es handelt sich um eine Geschichte, in der es zu großen Teilen um die Streitigkeiten (bzw. deren Beilegung) zwischen Mutter und Tochter geht. Liebestechnisch geht es ebenfalls heiß her, und das nicht nur EIN Pärchen betreffend. Der Zauber der Provence scheint hierbei allerdings einiges beigetragen zu haben. ;) Und nicht zu vergessen: die Bienen! Die Bienen sind immer irgendwie inkludiert und beeinflussen die Handlung oftmals auf sehr zauberhafte Art und Weise. Außerdem sind Bienen äußert feinfühlige Wesen, sie erkennen sofort, wenn jemand unsicher oder "noch nicht so weit" ist. Darüberhinaus verraten sie einem die Wahrheit - immer. So zumindest werden die kleinen Tierchen hier dargestellt.

    Wie das nun alles zusammenspielt, wird sehr unterhaltsam und verfolgenswert von Claudia Winter erzählt. Ganz ohne Kitsch kommt der Roman aber leider nicht aus. Das eine oder andere Klischee wird bedient. Aber mir hat das nicht viel ausgemacht, ich habe den ab und an auftauchenden wenig realistischen Kitsch einfach mit einem freundlichen Augenverdreher hingenommen und den Inhalt ansonsten köstlich genossen.

    Ganz besonders hervorzuheben ist in meinen Augen Claudia Winters bezaubernder Schreibstil. Sehr bildmächtig wird »Das Honigmädchen« erzählt, mit einem ganz feinen Auge für (alltägliche) Details, über die eigentlich niemand nachdenkt, die aber trotzdem wahrgenommen werden und die, in Worte gefasst, ihren ganz eigenen Charme versprühen. In dem Roman finden sich keine Überflüssigkeiten, alles hat seine Bedeutung, alles seinen Platz. Wahnsinnig schöne, Sehnsucht auslösende Landschafts- und Umgebungsbeschreibungen runden das Ganze perfekt ab.

    »Das Honigmädchen« ist ein emotional durchmischter Roman, mit dem man sich hervorragend die Zeit vertreiben kann und der einem die ersten schönen und warmen Sonnentage des Jahres versüßt. Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Melanie R., 25.12.2019

    aktualisiert am 25.12.2019

    Als Buch bewertet

    Eigentlich ein richtig richtig tolles Sommerbuch. Habe es aber jetzt im Dezember gelesen und bin total begeistert von dem Buch. Eine wirklich tolle Geschichte. Hat mir ein bisschen Sommerfeeling gegeben bei dem regnerischen Wetter. Ich war von der ersten Seite an absolut begeistert von dem Buch. Ein absolutes MUSS

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