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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lia48, 18.06.2018

    Als eBook bewertet

    INHALT:

    Dieses Buch zeigt auf, "wie wir Einstellungen, Vorstellungen, Bedingungen, Handlungsmuster und Kommunikationsweisen so ändern können, dass das Kind nicht mehr aus dem Rahmen fällt". Das Buch beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit wir an uns selbst, an unserem pädagogischen Handeln und an den institutionellen Rahmenbedingungen, Änderungen herbeiführen können, um Inklusion leisten zu können und wie wir dadurch Veränderungen und Entwicklungen beim Kind erzielen können.

    Kapitel 1 beschäftigt sich dabei kurz mit den Rahmenbedingungen für die Entwicklungsbedürfnisse der Kinder und beinhaltet eine Auflistung mit Fragen, die helfen können, den Rahmen in dem das Kind sich bewegt zu erkennen und ggfs. anzupassen.

    Im 2. Kapitel geht es um die Beziehung zwischen päd. Fachkraft, Kindern & Eltern: Welche Bedürfnisse hat das Kind und wie reagiere ich darauf? Wie ist unsere Beziehung zu diesem Kind? Es werden anschaulich Praxisbeispiele aufgezeigt, wie sich der Wunsch nach Bindung und Rückversicherung im Spiel der Kinder äußern kann. Das Buch beschreibt, wie Kinder im Spiel eine Möglichkeit finden können, um z.B. mit Aggression umzugehen und wie Kinder durch das Spiel eine Distanz zum realen Erleben schaffen können. Gemeinsame Erlebnisse können dem Kind zudem ein Gefühl von Zugehörigkeit vermitteln, Ausdrucksmöglichkeiten bieten und Resonanz erfahren lassen. Des Weiteren wird in Praxisbeispielen unter anderem kurz auf Fälle von hohem Medienkonsum, Autismus und fehlendem Kontakt zu Erwachsenen eingegangen und wie darauf reagiert werden kann. Es wird deutlich gemacht, wie wichtig es für alle Kinder ist, auf ihr Tun & Sagen Resonanz von der päd. Fachkraft zu erfahren, um Selbstwirksamkeit zu erfahren und dass es manche Kinder gibt, die leichter übersehen werden.

    Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem päd. Rahmen.: Institutionskonzept, Konzept für Elternzusammenarbeit, Konzept für Kinder, Inklusionskonzept, Kinderrechtskonzept (UN-Kinderrechtskonvention).
    Das offene Konzept in Kindertageseinrichtungen wird näher beleuchtet, bei dem die Kinder ihren eigenen Impulsen & Bedürfnissen nachgehen können.
    Zudem wird auf die Frage eingegangen, welches Konzept für Inklusion notwendig ist.
    Praxisbeispiele (z.B. Blindheit, Asperger-Syndrom) zeigen auf, wie mit wie mit Heterogenität umgegangen werden kann und wie Teilhabe an der Gemeinschaft aussehen kann (z.B. Regelspiele bei Asperger-Syndrom).
    Kurz wird noch darauf eingegangen, wie wichtig es ist, Faktoren zu finden, die dem Kind Stabilität im Alltag geben (z.B. gemeinsam am Tisch sitzen).

    Im 4. Kapitel geht es um die Zusammenarbeit mit Eltern und im Team. Dabei werden die unterschiedlichen Erwartungen von Eltern und päd. Fachkräften thematisiert,es werden Ratschläge für Elterngespräche erteilt und Heterogenität und Vielfalt im Team wird thematisiert.

    Kapitel 5 beschäftigt sich mit dem Inklusionsgedanken, bei dem die Teilhabe am Erleben in einer Gruppe im Vordergrund steht. Praxisbeispiele werden aufgeführt und die Bedeutung von aktiver Beobachtung und sprachlicher Begleitung wird verdeutlicht.

    In Kapitel 6 geht es um die Beratung bei Kindern mit herausforderndem Verhalten mit Einbeziehung der Marte-Meo-Videointeraktionsanlyse.
    Bei der genannten Methode der Videoberatung stehen die entwicklungsfördernden Momente im Mittelpunkt. Der Blick wird auf die Ressourcen und Kompetenzen des Kindes gerichtet.
    Praxisbeispiele sind aufgeführt.

    Kapitel 7 bezieht sich auf die professionelle Haltung: Bedeutung der Selbstbildungsprozesse, Bedeutung von Beobachtung, einige Beobachtungsmethoden, eigene Einstellung, usw.

    Kapitel 8 beschäftigt sich mit dem Thema Inklusion als Bildungsreform (in der Schule).


    MEINUNG:

    Insgesamt fand ich das Buch für den Alltag im Vorschulbereich informativ. Es zeigt auf, worauf bei Inklusion in Kindertageseinrichtungen geachtet werden muss und gibt Inputs zur Umsetzung.
    Ich konnte für meine päd. Arbeit einige wertvolle Vorschläge und Gedanken mitnehmen.
    Die Praxisbeispiele fand ich oftmals sehr gelungen. Anhand derer konnten einige Punkte sehr anschaulich erklärt werden. Manchmal war ein Alter des Kindes angegeben. Leider nicht immer.
    Die verschiedenen Überschriften haben mich manchmal ein bisschen verwirrt. Manchmal war die Überschrift z.B. kleiner gedruckt, obwohl sie zu einem übergeordnetem Thema gehörte.
    An einigen Stellen war es mir etwas zu schwammig. Z.B. hätte ich mir in Kapitel 5 den Fokus weniger auf den Praxisbeispielen gewünscht. Hier hätte ich gerne noch mehr konkrete pädagogische Interventionsmöglichkeiten aufgezeigt bekommen.
    Auch gingen die Inhalte der versch. Kapitel immer wieder sehr ineinander über, was sich aber natürlich nicht immer vermeiden lässt und sich manchmal auch als sinnvoll erweist.

    FAZIT: Insgesamt ein hilfreiches Buch mit guten Praxisbeispielen, um sich einen Überblick über das Thema zu verschaffen. Manche Stellen hätte ich mir jedoch konkretisierter gewünscht.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 14.04.2018

    Als Buch bewertet

    Das Buch soll eine Praxisanleitung zum Umgang von Kindern mit „besonderen Verhaltensweisen“ (so der Untertitel) liefern und Pädagogen Hilfestellung geben, damit die Inklusion in Kindergarten und Schule gelingt. Das erste Kapitel leitet zum Thema hin, die folgenden sieben beschäftigen sich mit den zwischenmenschlichen Beziehungen, dem pädagogischen Rahmen, der Haltung gegenüber dem Kind, der Frage, was Inklusion bedeutet, der Beratung bei Auffälligkeiten, dem professionellen Handeln und der Forderung nach einer Bildungsreform.

    Was nach relativ klar umrissenen Inhalten klingt, stellte sich für mich beim Lesen jedoch als eher verschwommen und nicht ganz so scharf inhaltlich abgegrenzt dar. Im Wesentlichen beschreibt der Autor jeweils eine spezifische Beratungssituation, zu der er gebeten wurde, und wie mit dem konkreten Fall erfolgreich umgegangen wurde. So anschaulich der Einzelfall auch sein mag und so nützlich die punktuellen guten Handlungsweisen der Erzieher auch sind, es fehlen daraus abgeleitete Prinzipien, die über banale Generalitäten (dem Kind positiv begegnen, zugewandt sein) hinausgehen.

    Vieles in dem Buch ist sicherlich völlig richtig, vor allem bezogen auf die Haltung des pädagogischen Personals wie auch auf die oftmals suboptimalen Rahmenbedingungen der Arbeit. Dies ist aber auch keine neue Erkenntnis.

    Gestört habe ich mich an einigen Formulierungen. Wenn Kinder andere Kinder beißen, schlagen und sogar verletzten, ist das für mich kein „besonderes“, „kreatives“ oder „originelles“ Verhalten. Diese positiven Zuschreibungen sind für mich völlig unpassend und ich denke man sollte die Dinge auch so benennen, wie sie sind. Schönrederei hilft hier nicht weiter und verdeutlicht auch nicht, dass dieses Verhalten nicht akzeptabel ist.

    Natürlich ist es im Akutfall nicht unmittelbar hilfreich, die Frage nach der Ursache des Verhaltens zu stellen. Der Autor vertritt jedoch wiederholt die These, dass die Ursache egal sei, da es ohnehin nur um die Verhaltensänderung beim pädagogischen Personal und nicht beim Kind ginge. Dass Erzieher und Lehrer einen Einfluss auf das Verhalten der Kinder haben und auch Auslöser von so manchem Konfliktfall sein können, steht außer Frage, aber der Blick hier ist mir etwas zu eindimensional (auch der Faktor Eltern spielt nur ganz am Rande eine Rolle).

    Die praktische Nützlichkeit der „Marte Meo“ Methode kann ich nicht einschätzen, sie wird in dem Buch sehr raumeinnehmend beworben. Dafür kommt leider der Aspekt Schule nur sehr knapp am Ende zum Tragen, vorwiegend geht es um Kinder im Krippen- bis Kindergartenalter. Dass die Schulen nicht optimal auf Inklusion ausgerichtet sind, muss nicht diskutiert werden. Ebenso, dass andere Unterrichtsmethoden erforderlich sind, um Kinder mit ausgeprägtem Förderbedarf in Regelklassen angemessen zu beschulen. Aber dass die simple Lösung jahrgangsübergreifende Klassen und Montessoripädagogik heißen sollen, ist vielleicht doch ein wenig zu einfach gedacht.

    Fazit: ansprechend zu lesen, die Beschreibungen der Einzelfälle und deren spezifische Verbesserungen im Kontext der jeweiligen Kita auch durchaus interessant, aber das Buch wird dem Anspruch praxisnahe Handlungsanleitung zu geben, nicht gerecht, wenn man sich mehr erwartet als dass man an der eigenen Haltung arbeiten muss.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    V. W., 31.12.2018

    Als Buch bewertet

    Als Mutter eines Kindes das etwas aus dem Rahmen fällt kann ich dieses Buch uneingeschränkt Eltern, sowie auch Pädagogen empfehlen. Es ist ein überaus informativer, ausführlicher, interessanter und einfühlsamer Ratgeber für alle, die sich für Inklusion interessieren und alle diejenigen, die entweder beruflich oder privat mit Kindern zu tun haben, die auch mal aus dem Rahmen fallen.
    Es geht darum, Bildungskonzepte und Rahmenbedingungen auf die besonderen Bedürfnisse dieser Kinder auszurichten. Die Anpassung an diese spezifischen Bedürfnisse ist ein Kerngedanke von Inklusion, ebenso wie das Nutzen der Ressourcen jedes einzelnen Kindes. Die Bildung und Begleitung der uns anvertrauten Kinder muss aus der Perspektive von Kindern mit ihren unterschiedlichen Voraussetzungen, Neigungen, Schwierigkeiten und Begabungen gedacht und gestaltet werden. Genau diese Impulse benötigt unsere Gesellschaft in der heutigen Zeit, um den Tendenzen von zunehmender Ausgrenzung und Individualisierung entgegenzuwirken. Die Hypothese dieses Buches lautet: „ Es gibt kein Kind, das aus dem Rahmen fällt, wenn wir für das Kind einen geeigneten Rahmen entwickeln.“
    Außerdem wird beschrieben, wie Beobachtungen, sowie aktives Zuhören, als Schlüssel zum Verstehen dienen können (z. Bsp. durch Marte Meo als ein Video-Beratungs-Konzept, was sich als ressourcenorientiertes Programm zur Entwicklungsunterstützung mit der Methode der Videointeraktionsanalyse versteht und in Kapitel 6 erklärt wird). Das führt dazu, dass Eltern oder pädagogische Fachkräfte so die Perspektive wechseln können und daraus resultierend den Rahmen erweitern können.
    „ Ich interessiere mich für das, was Du zu tun vermagst, und nicht für das, was Du nicht kannst.“(Bernard Aucouturier)
    Nach Analyse der Rahmenbedingungen für die Entwicklungsbedürfnisse des Kindes, mit praktischer Auflistung von Fragen zur Selbstreflektion geht es weiterhin um zwischenmenschliche Interaktion und Beziehungsebenen, das was zwischen den Menschen geschieht. Dies ist von großer Bedeutung und gilt als eines der Kernthemen dieses Buches. Hier geht es unter anderem um den Umgang miteinander, um Achtsamkeit, Aufmerksamkeit, Respekt.
    In den folgenden Fallbeispielen aus der Erfahrung des Autors in der Beratungstätigkeit wird der Leser nicht nur durch die Beratungssituation geführt, sondern es wird ersichtlich, wie wichtig die feinen Nuancen, das stille Beobachten, das „Sehen mit dem offenen Herzen“ zum Verständnis und dem daraus resultierenden Handlungsspielraum in diesen Situationen ist.
    Für mich persönlich eine wichtige und zentrale Botschaft dieses Buches, wie essentiell wichtig es sein kann, gerade in dieser schnelllebigen und lauten Zeit, einfach mal innezuhalten, Zeit zu nehmen, still zu sein, zu beobachten und wahrzunehmen, auch die stillen Töne und das kaum zu Sehende.
    Daraus ergeben sich Veränderungen und Handlungsspielräume.
    Wichtig ist auch die Offenheit den Dialog zwischen Erwachsenen und Kindern auf Basis von Empfindungen und Erleben, anstatt auf intellektueller Ebene zu gestalten und den Zugang zu eigenem intuitives Wissen zu nutzen, dies ist allerdings nur umsetzbar, wenn Stress, Überforderung und Ohnmacht keine dominanten Zustände sind.
    Ein „Ja zu Kind“ kann Verbundenheit zwischen Erwachsenen und Kindern stärken, eine Kultur der Achtsamkeit, des Respekts und gegenseitiges Interesses schaffen und ermöglicht es so dem Kind die Erwartungen, Grenzen und Aufforderungen der Erwachsenen besser zu verstehen und anzunehmen.
    Außerdem geht es um pädagogische Konzepte, die Philosophie des offenen Kindergartens, Zusammenarbeit mit den Eltern und Bildung einer Allianz für das Kind, Inklusion und Schule, sowie die Notwendigkeit einer Bildungsreform.
    Ich bin von der Arbeit von Klaus Kockemor sehr angetan, ich habe ihn durch seine Berater-Tätigkeit in unserem Kinderladen kennengelernt. Auch das pädagogische Fachpersonal in unserem Kinderladen ist von seiner Arbeit sehr überzeugt, dieses Buch wurde erst vor kurzem von ihnen auf einem Elternabend zitiert und vorgestellt, bezugnehmend vor allem auf das Thema der Eingewöhnung, wie in Kapitel 2 ausführlich anhand eines Fallbeispiels beschrieben. Frühkindliche Entwicklung, Objektpermanenz, Resonanzerleben und Rückversicherung werden hier ausführlich erklärt.
    Ein sehr gutes Buch, das zum Nachdenken anregt.

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