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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diana B., 15.09.2019

    Als Buch bewertet

    Die Autorin führt uns nach Italien- genauer gesagt nach Piemont. Nein, hier geht es nicht um Kirschen, sondern um Haselnüsse.

    Ella, alleinerziehend von 2 kleinen Kindern, hat im Dorf einen kleinen Laden eröffnet, wo sie mit viel Liebe und Leidenschaft selbst Pralinen herstellt und verkauft. Ihr Vater ist leider verstorben und somit mußte sie mit ihren beiden Kindern die geliebte Haselnuss Plantage verlassen, wo sie aufgewachsen ist mit ihrem Bruder. Ihren Bruder Danilo hat Ella bereits seit vielen Jahren nicht mehr gesehen seitdem er zum Bund gegangen ist.
    Es sind neue Besitzer auf der Haselnuss Plantage eingezogen. Ein Pärchen mit Mutter.
    Dieses Buch spielt ab und zu in 2 verschiedenen Zeitebenen, sind aber wunderbar miteinander verflochten.
    Ich fand dieses Buch wunderbar und kann es nur jedem empfehlen !

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  • 5 Sterne

    15 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 29.09.2019

    Als Buch bewertet

    Die alleinerziehende Ella Donati hat schon seit ihrem 5. Lebensjahr schwer an dem geheimnisvollen Tod ihrer Mutter zu knabbern, trotzdem kümmert sie sich liebevoll um ihren schwerkranken Vater, während sie ihr eigenes Leben hinten anstellt. Als die seit Jahrzehnten in Familienhand geführte Haselnussplantage nach dem Tod des Vaters zwangsversteigert werden muss und sie dadurch ihr Zuhause verliert, bricht Ellas Herz endgültig entzwei. Doch für ihre Kinder will sie stark sein und eröffnet eine kleine Chocolaterie, wo sie mit Hilfe der alten Rezepte ihrer Mutter und vielen eigenen Ideen für wundervolle Köstlichkeiten ihren Kunden deren Sinne und Gaumen verführt. Ihrer Mutter zu Ehren hat sie jedes Jahr eine neue Praline entwickelt, so finden sich mittlerweile 32 Geschmacksrichtungen im Sortiment. Als Fremde sowohl die Haselnussplantage als auch ihr altes Elternhaus erwerben und sich dort einrichten, aber auch ihr Bruder Danilo vom Militär zurückkehrt, kommt die Vergangenheit wieder an die Oberfläche und in Ellas Leben so einige Aufregung…
    Julia Fischer bietet dem Leser mit ihrem neuen Roman „Der Geschmack unseres Lebens“ nicht nur eine zauberhafte Reise ins piemontesische Alba an und verwöhnt ihn mit dem Duft der italienischen Landschaft sowie mit sinnlichen Gaumenfreuden, sondern teilt mit ihm auch eine tiefgründige Geschichte, die von vielen persönlichen und emotionalen Momenten aus dem Leben der Autorin durchsetzt ist. Der Schreibstil ist flüssig, gefühlvoll, farbenfroh und vor allem in vieler Hinsicht poetisch, der Leser wird von den Worten regelrecht hypnotisiert, findet sich gedanklich im zauberhaften Italien wieder und begegnet mit Ella einer Frau, die allein mit ihrem Wesen das Herz sofort erobert. Unterschiedliche Perspektiven, alte Briefe und eingeschobene Rückblenden über die Vergangenheit entblättern nach und nach die unterschiedlichsten Geheimnisse. Gleich einem wunderbaren Kinofilm laufen vor dem inneren Auge bei den Landschaftsbeschreibungen sowie beim Eselrennen oder beim Baden der Neun Szenen ab, die sich in die Netzhaut brennen und sich dort noch nachhaltig spiegeln, wenn das Buch bereits beendet ist. Die Autorin schildert das Leben in all seinen Facetten, denn es besteht nicht nur aus Schokolade und süffigem Rotwein, sondern zeigt auch seine hässliche Fratze in Form von Verlust, Krankheit, Tod oder Neid.
    Die Charaktere werden liebevoll mit individuellen Ecken und Kanten detailreich präsentiert, so dass sie wie aus dem Leben gegriffen wirken, Glaubwürdigkeit und Authentizität besitzen und sich so schnell im Herz des Lesers einnisten. Ella ist eine Frau, die in ihrem Leben so manch bittere Pille und schweren Schicksalsschlag durchmachen musste. Sie ist eine starke und impulsive Frau, die anpacken kann und sich nicht unterkriegen lässt. Sie hat ein großes Herz, vergisst dabei aber oftmals sich selbst. Aber sie hat auch eine verletzliche Seite, die sie vor anderen verborgen hält. Danilo ist durch seine Militäreinsätze traumatisiert. Zudem hat er jahrelang Dinge vor Ella verborgen, um sie zu schützen. Michele ist ein herzlicher, zuversichtlicher und in sich ruhender Mann, der sich seinen Traum erfüllt hat und sein Leben genießt. Mahesh ist Ella ein enger Freund und sorgt mit seinem Liebesleben für einige Aufregung. Pippa ist eine Karrierefrau, die zu spät erkennt, wie sehr sie sich von ihrem Ehemann entfernt hat. Salvatore ist Ellas väterlicher Freund, der mit seiner Lebenserfahrung und seiner positiven Art das Herz des Lesers im Sturm erobert. Aber auch Sophia, Andrea und die Neun sind zauberhaft gezeichnet und ihre Auftritte in dieser gefühlvollen Geschichte bleiben unvergessen.
    „Der Geschmack unseres Lebens“ enthält eine Geschichte, die der Leser so schnell nicht vergisst. Sie spricht nicht nur das Herz an, sondern lässt den Leser auch indirekt am persönlichen Leben der Autorin teilhaben, während man eine gedankliche Reise ins herrliche Italien unternimmt, um sich dort von undenkbaren Köstlichkeiten die Sinne vernebeln zu lassen. Achtung: nicht schlingen, sondern jede Sekunde genießen! Absolute Leseempfehlung!!!

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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katjuschka, 15.09.2019

    Als Buch bewertet

    Mit dem Buch "Der Geschmack unseres Lebens" entführt die Autorin Julia Fischer ihre Leser(innen) in das faszinierende, touristisch zum Glück noch nicht überlaufende Piemont.

    Im Mittelpunkt steht Ella, eine alleinerziehende Mutter, die in ihrem noch jungen Leben schon einiges wegstecken musste. Nach dem frühen Tod der Mutter hat sie ihren krebskranken Vater bis zu dessen Tod gepflegt. Nach wirtschaftlichen Rückschlägen war sie gezwungen die Haselnuss-Plantage, die seit vielen Jahren in Familinbesitz war, zu verkaufen.
    Lebensmittelpunkt ist für Ella mittlerweile, neben ihren Zwillingen, ihre eigene kleine Chocolaterie.

    Die von Ella produzieren Köstlichkeiten (sowie auch deren Herstellung) werden von der Autorin in einer Art beschrieben, dass einem nicht nur einmal das Wasser im Mund zusammenläuft. Ich konnte die Schokolade fast riechen, den erdigen Geruch des Trüffels wahrnehmen.
    Der sowohl bildgewaltige, als auch empathische Schreibstil, zeigt sich auch bei den Landschaftsbeschreibungen. Beim lesen sieht man die braun-grünen Hänge, an denen Haselnüsse und Wein angebaut wird, die Wälder, wo Trüffel gesucht und gefunden wird, vor dem geistigen Auge entstehen und erwecken eine unglaubliche Lust diese Gegend selbst zu besuchen.

    Nach und nach lernt man nicht nur Ella besser kennen, auch die Menschen, die ihr Leben entscheidend mitgeprägt haben - oder es noch immer tun:
    Ellas Bruder Danilo, der nach dem Tod der Mutter für Jahre verschwunden ist und plötzlich wieder vor der Tür steht.
    Salvatore, ein väterliche Begleiter, seit Jahren immer an ihrer Seite.
    Mahesh, ein indischer Restaurantbesitzer und treuer Freund.
    Und natürlich Michele, der neue Besitzer der Familien-Plantage, den Ella eigentlich hassen will, dann aber lieben lernt, und seine herzensgute, liebenswerte Mutter Sophia.
    Sie alle sind aber nicht nur Beiwerk, sondern haben alle ihre eigene, interessante Geschichte, die in kurzen Ein- bzw. Rückblenden eingebaut sind.
    Dadurch erhalten die Protagonisten einen Hintergrund, der ihre jeweilige Persönlichkeit unterstreicht und vertieft, während die ganzen Handlung dadurch eindeutig noch intensiver wird.

    Interessant fand ich den Einbau von realen Ereignissen, wie z.B. die jährlich stattfindende Trüffelmesse oder das Eselrennen der kleinen Stadt Alba.
    Erwähnung findet auch die in Alba ansässige Slow-Food-Universität.
    Dies ist aber nicht der einzige dezente Hinweis darauf, was wichtig sein sollte bei Zubereitung und Verzehr von Nahrungsmitteln: Genuss (ohne Reue!), Ruhe, Sorgfalt, Nachhaltigkeit und Neugier!

    Natürlich kommt auch der humorvolle Teil nicht zu kurz. Über die "Neun vom Stadtplatz", eine Ü-65-Herrenrunde mit sehr eigenen Ansichten darüber was in Alba geschehen darf und was nicht - und wie man das dann auch durchzieht - habe ich mich sehr amüsiert.

    Die ganze Geschichte hat mich komplett eingenommen. Das liegt größtenteils an dem unglaublich gefühlvollen Schreibstil, der mich nun schon zum dritten Mal nachhaltig in Bann gezogen hat.
    Es gibt Sätze, ganze Passagen, die sind so wunderschön geschrieben, - ich hatte manchmal das Gefühl die Autorin sitzt neben mir und flüstert sie mir ins Ohr!

    Was ist für mich das Wesentliche an "Der Geschmack unseres Lebens"?
    Vielleicht, dass jeder sein eigenes, persönliches Päckchen zu tragen hat - aber sich davon nicht abhalten lassen sollte seinen eigenen Weg zu gehen. Die Vergangenheit beeinflusst uns vielleicht nachhaltig, darf uns aber nicht ausbremsen. Durch starres Festhalten an Gewesenem können Wünsche und Träume nicht wachsen und gedeihen. Loslassen bedeutet nicht vergessen.

    Es fällt mir schwer diese Geschichte loszulassen.
    Wobei.... muss ich ja gar nicht: Das Buch bekommt einen Ehrenplatz in meinem Buchregal!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra S., 12.09.2019

    Als Buch bewertet

    Bei „ Der Geschmack unseres Lebens“ von Julia Fischer handelt es sich um einen Roman.



    Ellas ganze Welt ist die Haselnussplantage in den Hügeln von Alba. Als ihre Mutter stirbt, ist Ella erst fünf Jahre alt. Sie hinterlässt ihrer Tochter nur ein altes , selbst verfasstes Pralinenrezeptbuch.

    Nachdem Ella ihr Zuhause in der historischen Altstadt verliert, eröffnet sie eine Chocolaterie. Ein Fremder, der bei ihr auftaucht, weckt eine leise Unruhe in ihr. Ist dies der richtige Zeitpunkt um sich zu verlieben?.



    Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Emotional, spannend, interessant, traurig und wunderschön - sehr abwechslungsreich.

    Ich konnte dieses Buch kaum aus der Hand legen. Beim Lesen spürt man richtig, dass die Autorin Ihre Geschichte mit einfließen gelassen hat.



    Die Protagonisten werden sehr lebendig und authentisch beschrieben. Mit dem Hintergrundwissen, dass z.B. Ella´s Geschichte, sehr nah an dem Leben der Autorin stattfindet, liest sich dieses Buch mit anderen Augen.

    Der Leser lernt Ella von Seite zu Seite mehr kennen. Ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte hat mir sehr gut gefallen.



    Alle Protagonisten werden sehr tief und authentisch beschrieben. Alle entwickeln sich glaubhaft weiter und haben mich immer wieder überrascht.



    Das italienische Flair wird sehr gut eingefangen. Während dem Lesen fühlte ich mich, als ob ich vor Ort wäre. Alles wird sehr gut, schön und ausführlich beschrieben.



    Ich empfehle diesen Roman weiter.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    booklover2011, 30.09.2019

    Als Buch bewertet

    Authentische, berührende, gefühlvolle und bittersüße Geschichte

    Inhalt (dem Klappentext entnommen):
    Edle Pralinen, ein Familiengeheimnis und eine bezaubernde Liebe:
    ein Roman für alle, die Italien und den Duft von Schokolade lieben

    Die Haselnussplantage ihrer Familie in den Hügeln von Alba ist Ellas ganze Welt. Sie ist erst fünf, als ihre Mutter stirbt und ihr nur ein altes, selbstverfasstes Pralinenrezeptbuch hinterlässt.
    Dieses Rezeptbuch enthält die Geschichte eines Lebens in Gramm und Millilitern - und den Anfang eines Traums.
    Als Ella ihr Zuhause verliert und in der historischen Altstadt eine Chocolaterie eröffnet, taucht ein Fremder bei ihr auf, der gegen ihren Willen eine leise Unruhe in ihr weckt. Ist dies aber der richtige Zeitpunkt, sich zu verlieben?

    Julia Fischers warmherziger Italien-Roman führt den Leser ins Piemont - und ins Herz einer dramatischen Familiengeschichte!
    Für die Leserinnen von Nina George und Nicolas Barreau

    Meinung:
    Das Buch ist aus der Erzähler-Perspektive geschrieben. Der sehr poetische und bildhafte Schreibstil liest sich leicht und flüssig. Vor allem die Umgebung hatte ich sehr schön vor Augen und die ganzen kulinarischen Köstlichkeiten hätte ich sehr gerne in echt gekostet.

    Die Autorin schreibt authentische, berührende, gefühlvolle und bittersüße Geschichten, die ein wahrer Lesegenuss sind. Wir begleiten verschiedene Charaktere und erhalten Einblick in ihre Leben. Jede der Personen hat mich mit ihrer Geschichte berührt und ich habe mit ihnen mitgefühlt. Die Autorin befasst sich mit unterschiedlichen und ernsten Themen wie psychische Erkrankungen, Alleinerziehenden, Vergangenheitsbewältigung, dem italienischen Widerstand im Zweiten Weltkrieg und vielen mehr, die sie mehr als gekonnt zu einem Lesegenuss und einer emotionalen Achterbahnfahrt verwebt. Doch keine Sorge, neben der Gefühlsachterbahn kommt auch der Humor nicht zu kurz, vor allem wegen den Neun (neun ältere Herrschaften, die für so manche Lacher sorgen mit ihren Ideen).

    Mir fehlen einfach die Worte um dem Buch und seinen Charakteren gerecht werden zu können. Es ist ein genussvolles Schwelgen in Bildern der traumhaft schönen Landschaft, in gutem Essen und dem wunderschönen Piemont und seinen Bewohnern. Doch der Roman berührt auch sehr, denn es geht um die Liebe, das Leben, Familie, Freundschaft, aber auch ernstere Themen wie psychische Erkrankungen oder den italienischen Widerstand während des Zweiten Weltkriegs. Ein wahrhaftiger Lesegenuss und ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen, wenn man in traumhaften Bildern und den vielen Facetten des Lebens versinken möchte! Ganz klar 5 von 5 Sternen.

    Fazit:
    Die Autorin schreibt authentische, berührende, gefühlvolle und bittersüße Geschichten, die ein wahrer Lesegenuss sind und einen förmlich im Leben der Charaktere versinken lassen. Allein die ganzen Bilder die vor meinen Augen entstehen und dann noch die ganzen kulinarischen Köstlichkeiten, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen... Unbedingt Lesen, jedoch auf eigene Gefahr, denn man möchte sofort die Koffer packen und sich auf den Weg zu Ella und Co. machen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika Schulte, Hagen, 05.11.2019

    Als Buch bewertet

    Ella und ihr Bruder Danilo wachsen auf der Haselnussplantage ihrer Eltern auf. Die Mutter stirbt früh. Die Familie kann den Verlust nicht verwinden. Viele Jahre später, Ella wollte eigentlich längst verheiratet sein, lebt sie mit ihren beiden Kindern auf der Plantage und pflegt ihren krebskranken Vater. Ihre Beziehung zu ihrem Verlobten ging wegen der Krankheit des Vaters in die Brüche. Ella konnte ihn nicht alleine lassen. Nach dem Tod des Vaters kann Ella die Plantage jedoch nicht mehr halten. Die Plantage wird zwangsversteigert.

    Ella ist wütend auf den neuen Besitzer Michele, doch das Schicksal hat etwas anderes mit ihr vor. Ella verliebt sich, doch Michele ist mit Pippa verheiratet.

    Beinahe Tag und Nacht kümmert sich Ella um ihre Chocolaterie im Herzen Albas. Die neu gewonnene Selbständigkeit ist nicht einfach. Ihre Zwillinge Lisa und Laura leiden darunter. Auch sagt man Ella ein Verhältnis mit Mahesh nach. Mahesh, der neben der Chocolaterie ein Restaurant betreibt, das nicht so recht laufen will, weil die Piemonteser ihre eigene Küche vorziehen, was aber auch an der Bäckersfrau liegt, die ständig gegen ihn wettert. Mahesh, für den Ella sein Augenstein ist, der jedoch Andrea liebt, den jungen Mann aus der Bäckerei gegenüber.

    Und dann ist Danilo plötzlich wieder da, Ellas Bruder, der Soldat in Afghanistan war und mit seelischen Ungeheuern zu kämpfen hat, weil der Krieg und die Erinnerung an die Erlebnisse dort ihn noch immer in schrecklicher Umklammerung halten. Danilo, der Ella endlich die Wahrheit über die Mutter sagen möchte.

    "Der Geschmack unseres Lebens" - Julia Fischer ist es wieder einmal gelungen, auf ihre ganz bestimmte zarte und leise Art, Orte und Begebenheiten, die Menschen und ihre Geschichten, dem Leser nahe zu bringen. Es ist eine Geschichte, die das Herz nicht los lässt. Julia Fischer schreibt klug, schreibt bildgewaltig. Sie lässt den Leser nachdenklich werden, lässt ihn traurig und glücklich zugleich zurück. Ihre Wortwahl ist ganz sanft, ganz kostbar. Ihre Worte zergehen wie zart schmelzende Schokolade und um die geht es natürlich auch im Roman. Die beschriebenen Aromen meint man zu riechen, zu schmecken. Die Handlung schreitet leicht und unterhaltsam voran und ist dennoch so viel mehr.

    "Der Geschmack unsers Lebens" - eine Geschichte, die zu Schokolade verführt. Eine Geschichte, die den Wunsch in einem wachruft, auch ins Piemont zu fahren. Eine Geschichte, der ich ganz, ganz viele Leser wünsche!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schafswolke, 10.10.2019

    aktualisiert am 11.10.2019

    Als Buch bewertet

    Der Duft der Haselnuss weht einem hier entgegen

    Ellas Herz schlägt für ihre Heimat, Familie und Pralinen und so trifft sie der Verlust ihres Elternhauses schwer, zumal es das Einzige ist, was sie noch mit ihrer Familie verbunden hat. Doch mit ihren Zwillingen will sie nach vorne schauen, beruflich neu anfangen und sich vielleicht noch einmal neu verlieben. Allerdings gibt es da immer noch das Geheimnis, um den Tod ihrer Mutter, die sie so sehr vermisst.

    "Der Geschmack unseres Lebens" ist ein höchst emotionaler Roman von Julia Fischer, die hier auch viel persönliches Herzblut hat reinfließen lassen. Auf der einen Seite verströmt das Buch eine angenehme und warme Atmosphäre, wobei die Erzählweise sehr bildhaft und verspielt ist, gleichzeitg gibt es viele ernsthaft Töne, die einen sehr berühren. Beim Lesen hat man oft den Geruch von Schokolade und Haselnüssen in der Nase, da fällt es einem schon manchmal schwer nicht nebenbei zu naschen.

    Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven und verschiedenen Rückblenden erzählt, dadurch entsteht Stück für Stück ein stimmiges Gesamtbild. Die verschiedenen Lebensgeschichte harmonieren sehr gut miteinander und lassen jeder Geschichte ihren Platz im großen Ganzen.

    "Der Geschmack unseres Lebens" ist kein Buch, was man mal einfach so nebenbei liest, es braucht Zeit und die richtige Umgebung, um sich drauf einzulassen und zu genießen. Wer sich aber die Zeit für diesen Roman nimmt, wird mit einer erwachsenen Geschichte belohnt voller Gefühl, die einem zu Herzen geht.

    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung mit 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pimpy2502, 29.10.2019

    Als Buch bewertet

    Das Buch „Der Geschmack unseres Lebens“ erzählt die Geschichte von Ella, die ihre Belange immer zurückgestellt hat, weil ihre Mutter früh verstorben ist und sie sich somit um ihren Vater kümmern musste. Als dieser nach schwerer Krankheit verstirbt, erfüllt sie sich ihr Traum von einer Chocolaterie im Herzen Albas. Dass alles nicht so einfach ist, merkt Ella schnell, denn sie muss sich noch einmal den Geistern ihrer Vergangenheit stellen, um offen und frei von Lasten in eine erfüllte Zukunft starten zu können. Kann ihr dabei eine neue Liebe helfen?

    Auf berührende Art und Weise erzählt die Autorin die Geschichte um Ella, ihren Bruder Danilo und deren Familie – und hat so auch ihre eigene Familiengeschichte mit ins Buch einfließen lassen.
    Ich habe das Hörbuch gehört, das von der Autorin selbst gelesen wurde. Ihre Stimme verzaubert und nimmt den Hörer mit in das mediterrane Ambiente Piemonts.
    Die Charaktere sind lebhaft und realistisch dargestellt, die Örtlichkeiten bildlich beschrieben. Man fühlt sich beim Lesen sofort wohl und die Protagonisten wachsen einem schnell ans Herz. Das Buch ist in verschieden Zeitebenen unterteilt, so erhält man einen guten Überblick, was in der Familie und in Alba seit dem 2. Weltkrieg passiert ist. Dadurch kann man Handlungen einiger Personen besser nachvollziehen. Besonders bei Ella kann man gut spüren, wie der frühe Tod ihrer Mutter ihr Leben geprägt hat und dennoch kämpft sie für ihren Traum. Das Buch hat mich oft nachdenklich zurückgelassen. Wie würde man selbst in Ellas Situation handeln? Hätte man selbst auch die Kraft, als alleinerziehende Mutter eines Zwillingpärchens den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen? Auch wenn Ella eher das Gegenteil zu mir ist, ziehe ich den Hut vor ihr. Sie ist eine Powerfrau, die weiß was sie möchte, die sich aber auch mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen muss. Mit viel Fingerspitzengefühl hat Julia Fischer es geschafft, Ellas Situation dem Leser authentisch nahezubringen.

    Das Cover des (Hör)-Buchs lädt den Betrachter dazu ein, sich regelrecht nach Italien wegzuträumen. Es zeigt eine italienische Stadt, die auf einem Hügel gelegen ist und spiegelt das Flair Italiens wider.

    „Der Geschmack unseres Lebens“ ist ein (Hör-)Buch mit Tiefgang, das ich euch sehr ans Herz legen kann. Von mir gibt es für dieses tolle (Hör-)Buch 5*.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 28.09.2019

    Als Buch bewertet

    Ella ist 5 Jahre alt, als sie ihre Mutter verliert, in ihrer Erinnerung bleibt sie lebendig, der Duft von Kuchen und Schokolade ist untrennbar mit ihr verbunden. Jahre später stirbt ihr Vater, ihre geplante Heirat ist geplatzt, weil sie den Vater in der letzten Zeit pflegte und deshalb nicht mit ihrem Verlobten in die USA gehen konnte. Sie zieht die Zwillinge allein auf. Auch ihr Bruder hat die Familie verlassen, nach einem Zerwürfnis mit dem Vater ging er zum Militär und kehrt auch danach nicht mehr in die Heimat zurück. Ella konnte die hochverschuldete Haselnussplantage nicht mehr halten, mit Wehmut geht sie einen neuen Schritt und eröffnet im nahegelegenen Alba eine Chocolaterie, ein kleines Juwel für das sie auf die alten Rezepte ihrer Mutter zurückgreift.

    Doch die Vergangenheit ist noch nicht abgeschlossen, Ella muss sich einem Familiengeheimnis stellen.

    „Der Geschmack unseres Lebens“ ist ein wunderschöner, einfühlsamer Frauenroman. Die Autorin lässt ihre Leserinnen tief in die Seele ihrer Protagonisten blicken und nimmt sie damit gleich von Anfang an gefangen. Viele kleine Rückblenden führen – Erinnerungen gleich – in die Vergangenheit und Schicht für Schicht enthüllen sich die Geheimnisse und die Ereignisse von früher. Das ist alles sehr emotional erzählt, die Geschichte bleibt dabei anmutig und zauberhaft und punktet mit einer wunderbaren Landschaft - das Piemont. Mit allen Sinnen will der Roman seine Leserinnen ansprechen und man spürt die Düfte und den Geschmack von Nüssen, Schokolade und Trüffeln.

    Kleine Nebenhandlungen in Gegenwart und Vergangenheit runden das Handlungsgerüst ab. Der Fund von alten Briefen einer historischen, unglücklichen Liebesgeschichte oder die aufkeimende Zuneigung von Andrea und Mahesh, die viele Hindernisse überwinden müssen oder die zauberhafte Altersliebe von Sophia und Salvatore, alles zusammen macht diesen Roman rund und lesenswert.


    Meine Empfehlung: lasst Euch ins Piemont entführen

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücher in meiner Hand, 24.09.2019

    Als Buch bewertet

    Was für eine eindrückliche Geschichte! Man spürt schon auf den ersten Seiten, dass dieser neue Roman von Julia Fischer ihr bisher persönlichstes und bestes Buch ist.

    "In Geschmack unseres Lebens" nimmt Julia Fischer die Leser mit ins Piemont, nach Alba. Am 32. Geburtstag und gleichzeitigem Todestag von ihrer Mutter, beginnt die Geschichte um Ella. Sie lebt mit ihren zwei kleinen Kindern in einer Wohnung in der Stadt, seit ihr Vater vor einem Jahr gestorben ist und Ella das Elternhaus samt Haselnussplantage verkaufen musste. Im September wird sie ihre Chocolaterie "La Cuccagna" eröffnen.

    Ihr Laden steht neben dem indischen Restaurant Samsara, das von Mahesh Bai geführt wird, aber "dank" der bösen Zunge von der Bäckerin Matilda Barbieri vis-à-vis schlecht läuft. Dass ihr Neffe Andrea, der nach einer Slow-Food-Ausbildung bei ihr arbeitet, Mahesh's Essen lobt und auch Ellas Pralinen und Torten ihren Kunden empfiehlt, passt der Bäckerin noch weniger.

    Ella hat aber andere Probleme: sie hat immer noch Mühe mit dem Verlust ihrer Plantage und ist wütend auf den neuen Besitzer - Michele Mariani, der bei ihrer ersten Begegnung keine Ahnung hat, wer Ella ist. Ausserdem kehrt ihr Bruder Danilo endlich nach Hause zurück. Ella weiss noch immer nicht, weshalb Danilo jahrelang weg blieb. Der hatte seine Gründe, gewichtige.

    Danilo lebt nun bei Trüffelsucher Salvatore, der früher auf ihrer Plantage gearbeitet hat. Salvatore trauert noch immer seiner grossen Liebe nach, die er im Krieg verloren hat, sein Hund und sein Esel sind seine treuen Begleiter.

    Es ist so viel drin in diesem Roman: es geht um gutes, von Hand zubereitetes Essen (Bäckerei, Chocolaterie, indisches Restaurant), um Familiengeschichten mit psychischen Krankheiten und Generationenkonflikten, das Sich-Erinnern an die persönlichen Verluste zu Kriegszeiten (italienischer Widerstand von 1943-45), um Liebe und ganz vieles mehr. Der Roman bietet mehr als jede Wundertüte.

    Licht und Dunkel liegen nahe nebeneinander in "Der Geschmack unseres Lebens". Bei fast jeder Person schaut man in Rückblenden zurück auf Szenen ihres Lebens. Die Leser lernen dabei die Geschichte und Sehnsüchte der jeweiligen Personen kennen. Diese vielen Rückblenden verwirren nicht, sie erklären und passen sich wunderbar in den Lesefluss ein. Die Charaktere spüren früher oder später, dass sich ihre alten und neuen Lebens-Scherben zusammenfügen und etwas Neues, etwas Gutes - trotz allen zerbrochenen Scherben - daraus entstehen kann.

    Unsympathisch war mir keiner, selbst Pippa, Micheles Frau, nicht. Im Gegenteil, sie sieht ihr Eheproblem besser als er und löst dieses auf eine gute Art und Weise. Jeder darf in dieser Geschichte seinen Lebensansichten frönen und keine davon ist schlecht, alles darf sein.

    Meine Lieblingsfigur war Salvatore. Er hat soviel erlebt und ist dennoch ein herzensguter alter Mann. Er gehört zu den Neun vom Stadtplatz und sorgt mit diesen Senioren für viele lustige Szenen. Aber auch Sophia, Michele Marianis Mutter ist eine tolle Frau, die es nicht nur mit den Neun aufnehmen kann.

    Dieser neue Roman von Julia Fischer ist so vielschichtig und berührend wie selten ein Roman. Alles passt zusammen und fliest an den richtigen Ort. Das fand ich total faszinierend, denn der Roman kommt ohne die weit verbreiteten Dramen, wie sie in vielen Liebesgeschichten gang und gäbe sind, aus. Alles passiert einfach, egal ob tolle oder traurige Szenen, ohne Vorwarnung oder seitenlanges darauf zusteuern. Das macht den Roman gleich nochmals interessanter als er schon ist.

    Fazit: Ein extrem intensiver und eindrücklicher Roman, von dem man in keiner Weise enttäuscht wird, der einen ins Piemont mitnimmt und die Leser allerhand erleben und fühlen lässt.
    5 Punkte.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 10.09.2019

    Als Buch bewertet

    Warum nur gibt es keine sechs Sterne für dieses Highlight?

    Julia Fischer hat mich schon mehrfach grandios gut unterhalten und deshalb habe ich mich sehr auf Neues aus ihrer Feder gefreut. Die Autorin verarbeitet in diesem sehr persönlichen Roman ihre eigene Geschichte, „zwar stark verändert und nach Norditalien transportiert und doch in den Grundzügen erhalten.“ Ich glaube das ist sicher mit ein Grund dafür, dass sie solch schwere Themen wie Suizid und Verlust des eigenen Elternhauses auf so unfassbar berührend, mitreißende Art und Weise schildern kann, dass sie sich inzwischen zum Glück wiedergefunden hat, der Grund, warum dem Ganzen auch die Leichtigkeit nicht fehlt, was das Gesamtpaket zu einem wahren Lese-Highlight für mich macht, das von mir und mehr Sterne bekommen würde, wenn das möglich wäre.

    Ellas Leben liegt eigentlich in Scherben vor ihr. Sie hat den frühen Tod ihrer Mutter längst noch nicht verwunden, für ihren krebskranken Vater ihre Lebensträume aufgegeben, um ihn aufopferungsvoll bis zum letzten Tag zu pflegen, und nun muss auch noch die Haselnussplantage, die sich so lange in Familienhand der Donatis befand, versteigert werden, weil Ella sie nicht mehr halten kann. Aber sie lässt sich nicht unterkriegen, ist stark für ihre beiden Kinder, die sie über alles liebt, und deshalb weht schon bald aus ihrer eigenen kleinen Chocolaterie der Duft nach Schokolade durch die Straßen von Alba. Lange gilt „Ich habe meinen Schmerz mit Schokolade ummantelt, […] ihn mit Zucker bestäubt und karamellisiert, damit er nicht mehr so bitter schmeckt.“. Und nur nach und nach erkennt sie, dass sie um ihr Glück zu finden vor allem eines muss, und das ist loslassen.

    Als Leser darf man Ella und ihre Lebensgeschichte nach und nach kennenlernen, und da gilt es wirklich ganz viel Schmerz einen weniger bitteren Geschmack zu verleihen. Gleichzeitig lernt man auch die Familie des neuen Besitzers der Plantage kennen, erfährt, was der aus ihrer Heimat macht und wie sich die beiden arrangieren. Auf diese beiden Haupthandlungsstränge packt die Autorin noch einiges obendrauf.

    Der Geschmack unseres Lebens bedeutet auch Genuss. Ich habe nicht selten mit einem wässrigen Mund gelesen, wenn sich die Leute z.B. auf der Trüffelmesse, z.B. „von Stand zu Stand, vorbei an Bergen fein geschnittenerer Steinpilze, Nudeln, Käselaiben, Salamiwürsten und allem, was sich einlegen oder mit Trüffel aromatisieren ließ, Salz, Öl, Honig, ja sogar Schokolade.“, schoben, Mahesh, der die Slow Food Uni besucht hat, ein tolles Mal bereitet, oder Ella in ihrer Pralinenküche steht und ihre Kreationen wie „Eine Gewürzexplosion mit Suchtfaktor“ oder solch leckere Dinge wir „Fleur de Sel-Karamell“ entstehen lässt. Da konnte ich doch gleich noch viel eher nachvollziehen, wie es Ella geht, wenn gilt, „Wenn sie Hunger hatte, geriet wie schnell in Rage, das kannte er schon. Der Unterzucker war ein erklärter Feind höflichen Miteinanders.“

    Die Autorin nimmt einen mit großer Leidenschaft ins Piemont und dass sie sehr gut recherchiert hat, ist nicht zu verkennen. Tolle Landschaftsbeschreibungen, Örtlichkeiten, alle Feste in und um Alba, die Trüffelmesse, der Wochenmarkt, all das habe ich aufgrund der Beschreibung sofort wieder erkannt und begeistert war ich auch davon, dass solch kleine interessante Details, wie z.B. die Universität für Trüffelhunde oder die für Slow-Food, zu finden sind. Man kann gar nicht anders als Fernweh zu bekommen und schon von einem Urlaub dort zu träumen.

    Auch die Geschichte der Gegend nimmt Einfluss auf den Roman, indem z.B. ein Slavatore Einblick in seine schmerzlichen Erinnerungen an die resístenza der Gegend im Zweiten Weltkrieg zulässt und auch alte gefundene Liebesbriefe aus der napoleonischen Zeit auf berührende Art und Weise ein Bild der damaligen Probleme und Lebenssituation schaffen. Beides fand ich nicht nur äußerst interessant sondern aufgrund der persönlichen, teilweise schmerzlichen Erfahrungen auch unglaublich toll und fesselnd gemacht.

    „Er wurde eingezogen und hat sich verpflichtet. Er war erst im Irak, dann immer wieder in Afghanistan, und später ist er ins Mairatal gegangen. Er hat mit seinen Dämonen gekämpft.“ Grandios gut stellt die Autorin auch anhand Danilo, Ellas Bruder, dar mit welchen psychischen Langzeitfolgen Soldaten zu kämpfen haben, auch wenn sie nur zu sogenannten Hilfseinsätzen geschickt werden, ein Thema, dem man viel mehr Aufmerksamkeit schenken sollte und nur zu deutlich macht, wie wichtig Frieden auf der Welt ist.

    Auch der Humor Kommt bei Julia Fischers perfekten Mischung nicht zu kurz. Für ganz viel Vergnügen sorgen die Neun vom Stadtplatz, eine illustre Runde, die sich jeden Abend dort trifft und konspirative Treffen abhält um zu planen, wie man ändern kann, was in ihren Augen in Alba nicht so läuft. Ich kann jetzt noch Tränen lachen, wenn ich daran denke, welche Mühen sie auf sich nehmen, um den langjährigen Sieger des Eselsrennens auszubremsen. Bestes Kopfkino wird von diesen Herrn geboten.

    Der fesselnde Sprachstil der Autorin fängt einen auf der ersten Seite ein und lässt einen erst ganz am Ende los, um dann noch einige Tage nachzuklingen. Sie beschreibt so atmosphärisch dicht, so emotional, so bildhaft, man hat das Gefühl alles selbst mitzuerleben. „Stell dir vor, du findest nicht mehr aus dem Wald. Du rufst, aber dich hört keiner. Du hörst dich nicht mal selbst. Und die Zeit löst sich auf.“, deutlicher könnte die Verzweiflung, „Jeder verdammte Stein speicherte Erinnerung! Ihr ganzes Leben steckte darin. Und sie fest.“, die Sehnsucht nach dem Elternhaus nicht zum Ausdruck kommen. Ausgezeichnet haben mir auch die vielen tollen Beschreibungen, die mit einem pointierten Augenzwinkern versehen sind, gefallen. „…besten Grappa überhaupt gebrannt hatte. Ehrlich, kräftig und von stärkerem Charakter als mancher der ihn trank.“, ist nur ein Beispiel dafür.

    Ella hat ein schweres Päckchen aus ihrer Vergangenheit zu tragen und ist mir sofort ans Herz gewachsen. So impulsiv sie ab und an sein kann, so verletzlich zeigt sie sich aber auch hinter ihrer vermeintlich starken Fassade. Richtig toll fand ich von Anfang an Michele, der mit seiner eigenen Bio Haselnussplantage seinen Traum lebt. Seine Zufriedenheit, die er dadurch hat, strahlt regelrecht aus den Seiten und seine herzliche Art hat er sicher von seiner Mutter Sophia geerbt, eine ganz tolle Frau. Unbedingt erwähnen muss ich auch noch den 90-jährigen Salvatore, der mich so beeindruckt hat und der dank Sophia noch ganz viel Lebensglück erfahren darf. So könnte ich ewig weiter machen, denn alle Darsteller sind authentisch, glaubwürdig und äußerst individuell gezeichnet und zudem mit ganz viel Tiefe versehen.

    Alles in allem absolute Begeisterung für diesen leisen, warmherzigen und teilweise auch tragischen Roman, der nicht nur zum Genuss gekonnt ins Piemont entführt, sondern auch mit lebendigen Charakteren, von denen man die meisten sofort ins Herz schließen muss, mehr als gekonnt unterhält.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Minangel, 28.09.2019

    Als Buch bewertet

    Piemonts lustig romantischen und tiefgründig tragischen Seiten vereint

    Inhalt: Aus der Chocolaterie von Ella Donati weht der Duft nach Schokolade durch die Straßen von Alba und vermischt sich mit den kräftigen Aromen von Barolo und edlen weißen Trüffeln. 32 Pralinensorten hat Ella im Sortiment, eine für jedes Lebensjahr ihrer früh verstorbenen Mutter, deren Tod ein streng gehütetes Geheimnis umgibt, das Ellas Leben überschattet. Als ein Fremder die Haselnuss-Plantage der Donatis ersteigert und in Ellas altes Elternhaus einzieht, erkennt sie, dass sie ihr Glück nur findet, wenn sie die Kraft hat, loszulassen und den Mut, Risiken einzugehen (übernommen).

    Meine Meinung: Auf mehreren Zeitebenen tauchen wir ein in Ellas Familie und ihre Vergangenheit. Die Mischung der Geschichte ist für mich wie ein abwechslungsreiches mehrgängiges Menü: wir erforschen ein Familiengeheimnis mit unausgesprochenem, dann amüsieren wir uns mit den neun alten Herren, welche Recht aus ihrer Sicht walten lassen wollen im Ort, dann begeben wir uns auf den Spuren die Kulinarik, sei es mit Schokolade, Trüffeln oder indischen Genüssen, dazu kommt ein Rückblick über den Widerstand im Weltkrieg und wir lernen, dass Liebe keine Altersgrenze oder Geschlecht kennt… und dies alles bekommen wir serviert in italienischer Landschaft mit sympathischen Protagonisten in Weinbegleitung, zauberhaften Kindern und magischen Momenten.
    Ich liebe den Schreibstil von Julia Fischer: dieses bildlich verflochtene romantisch verpackte berührende Schreiben. Sie findet die richtigen Worte für magische Situationen, wo man eintauchen, fühlen, er-leben kann und er-fü(h)llt wieder auftaucht. Ich habe es auf alle Fälle sehr genossen und die Protagonisten sehr lieb gewonnen.

    Fazit: Ein berührender Roman aus dem Piemont, die uns tief blicken lässt und uns berührt. Julia Fischer hat mich auf allen Ebenen überzeugt, lest und spürt vor allem selbst rein. Von mir gibt es 5 schokoladig trüffelige Traum-Sterne.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    RoRezepte, 30.10.2020

    Als Buch bewertet

    Nachdem Ellas Vater gestorben war, konnte sie die Haselnussplantage, welche schon lange Zeit in Familienhand war, nicht mehr halten. Stattdessen versuchte Ella sich einen kleinen Traum mit ihrer eigenen Chocolaterie zu erfüllen. Doch die junge Mutter von Zwillingen ist noch immer gefangen in ihrer Vergangenheit. Ella verlor bereits als kleines Mädchen ihre Mutter, ihr Vater widmete sich mehr dem Alkohol, ihr Bruder verließ den Hof und kehrte nicht wieder zurück – Ella verzichtete auf ihre Auswanderungspläne und ihre eigene Heirat, für die Familie, wie ihre Mutter …

    „»Le destin nous séparera, mais nous ne pouvons pas le diviser« – Das Schicksal wird uns zwar trennen, nicht aber entzweien können.“

    Die Geschichte um Ella ist aber nicht die einzige Geschichte in „Der Geschmack unseres Lebens“. Der Roman von Julia Fischer ist vielschichtig und geprägt von Zerwürfnissen, der Vergangenheit, dessen Bewältigung und neues Vertrauen. Neben einer bewegenden Familiengeschichte, steigen wir auch in das aktuelle Dorfgeschehen ein und lesen über traditionelle Gebräuche aus Alba. Zusätzlich reisen wir in die Vergangenheit: der Widerstand der Piemonteser im 2. Weltkrieg.

    Neben einigen ernsten Themen, beheimatet der Roman nicht nur Freundschaft, sondern auch Liebe. Keine klischeehafte Liebe, sondern die ruhige, liebevolle und hoffnungsvolle Liebe, unabhängig von Geschlecht und Alter. Gefühlvolle Geschichten, gut vernetzt in verschiedenen Zeitebenen, die bewegen.

    „»Ein Professor sagte einmal, dass das Genießen auch eine Frage der Erfahrung sei.«“

    Die Geschichte um Ella und ihr Dorf in Alba begeistert nicht nur viele Frauen, sondern lässt auch die Herzen von Ferrero-Fans höher schlagen. Denn auch das große Unternehmen Ferrero fließt thematisch mit in die Geschichte „Der Geschmack unseres Lebens“ ein. Pralinen, Trüffel, Schokolade und Haselnüsse – ein kulinarisches Paradies zum Nachlesen und Appetit anregen.

    Die Rezepte aus Der Geschmack unseres Lebens findet ihr unter dem Benutzer.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine K., 26.11.2019

    Als Buch bewertet

    Ella betreibt eine Chocolaterie in Alba und hat 32 Pralinensorten im Sortiment. Diese stehen für die Lebensjahre ihrer viel zu früh verstorbenen Mutter, deren Tod noch immer ihr Leben überschattet. Als ein Fremder die Haselnuss-Plantage und ihr Elternhaus ersteigert muss sie langsam erkennen, dass sie noch krankhaft an der Vergangenheit hängt und sie das nicht glücklich macht...

    Die Chocolaterie von Ella und die ganze Kulisse, wo dieser Roman spielt bietet natürlich sehr viel Platz zum Träumen und Wohlfühlen. Aber dieser Roman bietet daneben noch so viel mehr. Neben Ellas Geschichte und der ihrer Familie gibt es noch einige andere Erzählstränge aus der Vergangenheit, die man nach den ersten Kapiteln aber alle sehr gut einsortieren kann. Das liegt auch an den gut datierten Überschriften der einzelnen Kapitel.

    Dennoch steht Ella hier ganz klar im Vordergrund. Ihre Geschichte bzw. die ihrer Familie bekommt mit jeder Seite mehr Tiefe und berührt auf ganzer Linie. Es gibt noch so viele andere tolle Charaktere und Erzählstränge, doch ich möchte auch nichts vorweg nehmen.

    Diese Geschichte bietet neben einer traumhaften Kulisse, viele einzelne spannenden Geschichten, die am Ende zu einem großen Ganzen münden. Mich hat dieses Buch bewegt, tief getroffen, zum lachen gebracht und gut unterhalten. Die Geschichte bietet so viele Facetten und Bandbreiten und lässt einen auch Nachklang noch nicht vollends los. Ein wirklich ganz besonderer Roman, der sich zu lesen lohnt!

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  • 5 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lujoma, 16.09.2019

    Als Buch bewertet

    Ella‘s berührende Geschichte

    Piemont im Herbst, Trüffelsaison und Haselnussernte und eine neu eröffnete Chocolaterie…
    Torta di Nocciole, Sesam-Nugat, Krokant mit Szechuanpfeffer, schokoladenüberzogene Rosen- und Minzblätter, Safran-, Kokos-, Guaven-Limetten-Trüffel, verschiedenste Haselnusskreationen… all diese leckeren Sachen stellt Ella nach dem alten Rezeptbuch ihrer Mutter her. Über dem Zubereiten der Pralinen kann Ella alles vergessen… dass die Mutter viel zu früh starb ebenso wie die verlorene Haselnussplantage und zerronnene Träume. Doch dann kehrt ihr Bruder zurück, ein Familiengeheimnis kommt ans Licht und ein Fremder weckt Gefühle in Ella…

    Schon das Cover des Buches zieht die Blicke auf sich. Es zeigt eine typisch italienische Landschaft in herbstlichen Farben. Die geschwungene rote Schrift passt sehr gut dazu.

    Mit ihren neusten Roman entführt Julia Fischer die Leser nach Italien. Das Buch lässt sich sehr gut lesen, die Sprache malt Bilder vors innere Auge. Es ist ein ruhige Geschichte mit leisen Tönen, eine Geschichte, die sich erst nach und nach erschließt. Sie spielt 2017, hat aber viele Rückblicke (gut erkennbar durch Schriftwechsel und Jahreszahl und Ortsangabe) und einige uralte Liebesbriefe...

    Die Protagonisten sind durchweg sympathisch. Ella ist eine starke Frau, die es nicht leicht hatte bisher. Der frühe Tod der Mutter überschattete das Leben der ganzen Familie. Der Bruder verlässt nach einen heftigen Streit für lange Zeit die Heimat. Als Vater an Krebs erkrankt, stellt Ella ihre Lebensplanung hintenan und pflegt ihn bis zum Schluss. Nach dessen Tod muss die Haselnussplantage zwangsversteigert werden, doch Ella lässt sich nicht unterkriegen, sondern zieht mit ihren Kindern nach Alba und eröffnet eine Chocolaterie. Als der Bruder zurück kehrt und die neuen Besitzer auf die Plantage ziehen, verändert sich auch Ella‘s Leben. Geheimnisse aus der Vergangenheit drängen ans Licht, neue Möglichkeiten tun sich auf, Freundschaft entsteht….
    Gut gefielen mir der alte Salvatore, ebenso die neuen Besitzer der Haselnussplantage und Ella‘s Freund und Nachbar Mahesh. Die Neun vom Stadtplatz sorgten immer wieder für ein Schmunzeln.

    Fazit:
    „Der Geschmack unseres Lebens“ ist ein wundervoller, ruhiger Roman über eine Familientragödie, Heilung und Neuanfänge. Die Geschichte hat mich sehr berührt und gern vergebe ich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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