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  • 4 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heinz-Dieter B., 13.02.2019

    Als eBook bewertet

    ein spannender sehr asiatischer Kriminalroman

    Buchmeinung zu Ian Hamilton – Der schottische Bankier von Surabaya

    „Der schottische Bankier von Surabaya“ ist ein Kriminalroman von Ian Hamilton, der 2018 bei Krug und Schadenberg in der Übersetzung von Andrea Krug erschienen ist. Der Titel der kanadischen Originalausgabe lautet „The Scottish Banker of Surabaya“ und ist 2013 erschienen. Dies ist bereits der fünfte Band der Serie um Ava Lee.

    Zum Autor:
    Ian Hamilton, 1946 in Toronto geboren, hat als Journalist für verschiedene Zeitungen gearbeitet, bevor er für die kanadische Regierung und als Geschäftsmann in verschiedenen Branchen tätig war. Über zwanzig Jahre lang bereiste er beruflich die ganze Welt, vor allem den asiatischen Raum, und diese internationalen Erfahrungen und Einblicke in andere Kulturen verleihen den Schilderungen seiner Romanschauplätze ihr überzeugendes Flair. Heute lebt Ian Hamilton mit seiner Frau in Burlington, Ontario, und schreibt weiter an seiner erfolgreichen, mehrfach preisgekrönten Reihe, in der die faszinierende Ava Lee im Mittelpunkt steht.

    Klappentext:
    Eine faszinierende Heldin: Ava Lee, die kanadische Wirtschaftsprüferin mit chinesischen Wurzeln, ist so schön wie scharfsinnig und verfügt über ein Charisma, das Frauen wie Männer in Bann schlägt. Sie ist in der Welt des großen Geldes zu Hause und darauf spezialisiert, veruntreutes Vermögen wiederzubeschaffen. Der anfangs wenig lukrativ erscheinende Auftrag einiger Geschäftsleute aus der vietnamesischen Community in Toronto führt die toughe Ermittlerin nach Surabaya und entwickelt sich dort rasant zu ihrem bislang persönlichsten Fall ...

    Meine Meinung:
    Dieses Buch hat mich in eine Welt chinesischer Moral und Verhaltensweisen geführt, die mir weitgehend fremd war. Vieles fand ich auf den ersten Blick seltsam, wie zum Beispiel die permanente Nennung der Markennamen der Kleidung, die Ava Lee anlegt. Es geht dabei um angemessene Kleidung für den Menschen, mit dem man sich trifft. Vieles war für mich als Westeuropäer befremdlich, wenn nicht gar unverständlich. Bei den im Raum stehenden Summen wurde mir schnell klar, dass es kein normaler Kriminalroman sein kann. Es sind etliche Elemente zu finden, die man in Spionageromanen findet. Ava Lee arbeitet an der Wiederbeschaffung von Geldern, die sie sich mit 30 Prozent vergüten lässt. Somit ist es ein knallhartes Geschäft und Ava Lee ist eine Figur mit vielen Eigenschaften eines hardboiled Ermittlers. Faszinierend ist der Unterschied zwischen der beruflichen und der privaten Frau. Ihre Methoden sind manchmal kriminell aber doch kommt sie als Gute bei mir an. Sie muss eine Menge einstecken, es verdauen und dann weitermachen. Sie wirkt sympathisch, weil ihre Gegenspieler noch eine gute Portion böser sind. Auch ihr privates Auftreten weckt Sympathien. Sie sorgt sich um ihren langjährigen Geschäftspartner Onkel, einem Triadenchef, der im Alter mit großen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat. Zu den Pluspunkten zählt der gelungene und fundierte Plot, die zurückhaltende Schilderung von Gewalt und die Beschreibung chinesisch geprägten Lebens, welches dem Leser aber nahe gebracht werden muss. Onkel verfügt über jede Menge verlässlicher Kontakte und bei Bedarf stehen qualifizierte Mitarbeiter zur Verfügung. Als Leser hat man den Eindruck, einem Titanenkampf beizuwohnen.
    Die Geschichte wird aus der Perspektive der Hauptfigur erzählt und so erlebt man auch ihr Gefühlsleben. Es ist jederzeit spannend, auch wenn es mal nicht um den Fall geht. Für Ava stehen Veränderungen an, die sie beunruhigen und man nimmt eng an ihrem Entscheidungsprozess teil. Ava Lee ist eine Hauptfigur mit vielen Ecken und Kanten, die sich zudem noch weiterentwickelt.

    Fazit:
    Ein jederzeit spannender Kriminalroman mit Elementen aus Spionagethrillern, der manchmal etwas überzogen wirkt, aber mit ausgefeiltem Plot und einer eindrucksvollen Hauptfigur punktet. Gerne vergebe ich gute vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Krimisofa.com, 05.12.2018

    Als Buch bewertet

    Mitte Oktober erreichte mich eine Rezensionsanfrage des Verlages Krug & Schadenberg. Der Verlag Krug & Schadenberg besteht seit 25 Jahren und publiziert ausschließlich lesbische Literatur. Das kann alles sein, Sachbuch, Ratgeber oder Krimi; da ich mit den ersten zwei Kategorien nicht viel anfangen kann, handelte es sich bei der Anfrage natürlich um einen Krimi. Das ist der fünfte Teil einer Serie, bei der man – so wurde mir gesagt – auch mittendrin einsteigen kann. Wobei ich bei mir recht schnell erkannte, dass mich die vorherigen Teile ebenfalls interessieren würden, denn Ava Lee ist eine mehr als beeindruckende Heldin.

    Ava Lee ist ausgebildete Wirtschaftsprüferin und leitet mit ihrem Geschäftspartner ein Unternehmen. Der Geschäftspartner wird durchgehend nur Onkel genannt, dürfte tatsächlich aber Avas Großvater sein. Die Bezeichnung „Onkel“ ist im Asiatischen  eine respektvolle Anrede, wie mir die Übersetzerin des Buches auf Nachfrage erklärte. Die Familienverhältnisse von Ava sind aber ohnehin nicht die einfachsten. Ihre Freundin ist Kolumbianerin und die Hälfte ihrer Familie lebt in China, während sie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester in Kanada lebt. Ihr Vater hat nämlich gleich drei Familien auf drei Kontinenten – eine davon eben in Nordamerika. Ava ist zwar lesbisch, das Thema steht aber nicht im Zentrum, ja eigentlich spielt es generell nur eine untergeordnete Rolle, und das ist auch gut so – was interessiert mich, wer mit wem ins Bett geht.

    Aber genau das spielt dann doch eine Hauptrolle in dem Buch, wenngleich komplett anders, als man anfangs erwartet. Es dauert nämlich tatsächlich eine Zeit lang, bis etwas Fahrt in die Handlung kommt; lange erkennt man auch keinen Krimi. Es ist zwar interessant, aber weit weg von spannend. Spätestens als Ava zu einer Sightseeing-Tour in Surabaya eingeladen wird, schlief die Handlung für mich komplett ein – das hat schon mehr von Reiseführer als Krimi. Und dann passiert die eine, die entscheidende Sache, und schlagartig haben wir nicht nur Spannung, sondern auch jede Menge Emotionalität – das ist definitiv der turning point im Buch. Aber auch bei Ava, denn diese agiert danach komplett anders als davor – wesentlich motivierter und brutaler. Ich habe selten solch eine (gerechtfertigte!) Brutalität erlebt. Der Showdown findet für mich deshalb bereits im zweiten Drittel des Buches statt.

    Ian Hamilton baut auch immer wieder asiatische Kultur und Kulinarik ein – und obwohl Hamilton Kanadier ist, man nimmt ihm jede asia-spezifische Beschreibung unhinterfragt ab und merkt, dass er sich nicht nur mit der Kultur auseinandergesetzt hat, sondern sie liebt. Dass Ava Kanadierin ist und das Buch zu einem (sehr kleinen) Teil in Kanada stattfindet, ist eine Randnotiz.

    Positiv hervorheben will ich noch das Genre. Ich hege normalerweise kein gesondertes Interesse für Wirtschaft – damit verbundene Zahlen sind ohnehin ein rotes Tuch für mich. Aber ich habe mich gut zurechtgefunden und hatte auch noch Spaß daran. Und auch wenn „Der schottische Bankier von Surabaya" nicht gerade ein flammendes Plädoyer gegen den Kapitalismus ist, dann doch eines für mehr Gerechtigkeit auf dieser Welt. Was will man mehr?

    Der nächste Teil der Reihe, „Die zwei Schwestern von Borneo", kommt im Herbst 2019, möglicherweise früher.

    Tl;dr: „Der schottische Bankier von Surabaya“ von Ian Hamilton ist ein Wirtschaftskrimi, der sich Zeit nimmt, um die Handlung aufzubauen und bei der man lange den Krimi sucht – bis sie dann  explodiert und einen nicht mehr loslässt. Ava Lee ist eine beeindruckende Person, die lesbisch ist, deren sexuelle Präferenz aber eine untergeordnete Rolle spielt.

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