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  • 4 Sterne

    Cynthia M., 14.04.2024

    Als Buch bewertet

    Ich lese Bücher von Isabell Allende immer sehr gerne, weil mich ihre Bücher nicht nur thematisch ansprechen, sondern auch tief ergreifen. Bei diesem fand ich es schon anhand des Klappentextes irgendwie schwierig mich für das Buch zu begeistern. Und dieser erste Eindruck hat sich für mich auch bestätigt. An sich ein wichtiges, ergreifendes Thema, aber mir hat der Raum gefehlt, der diese Geschichte wirklich bildgewaltig gemacht hätte.

    Zum Inhalt: 1938 muss der jüdische Samuel seine Heimat Wien verlassen um mit einem Kindertransport nach England zu flüchten. Seine Familie soll er niemals wiedersehen. 1982 entkommt Letitia nur um ein Haar einem Massaker in ihrer Heimat El Salvador und fliegt mit ihrem Vater nach Kalifornien. 2019 wird Anita auf der Flucht aus Mexiko von ihrer Mutter getrennt und landet im amerikanischer Einwanderungssystem.

    Ich finde das Thema Flucht, aus den Augen von Kindern erzählt, ist ein total interessanter Ansatzpunkt. Und es hat mir total gut gefallen, dass die Geschichte nicht mit dem Ankommen endete, sondern man als Leser sieht, was aus dieses Kindern wird, welche Konsequenzen es auf ihre weiteren Lebenswege hat. Gleichzeitig ist das für mich wahrscheinlich das größte Manko des Buches. Denn aufgrund dieser großen Zeitspanne und dadurch dass der Fokus nicht nur auf einer Person liegt, geht die Erzählung nicht so richtig in die Tiefe. Besonders Leticias Geschichte ging in meinen Augen total unter, dabei ist sie nicht weniger bewegen, als die von Samuel und Anita.

    Allende hat einen schönen, einnehmenden Schreibstil der einerseits mit großen Bildern aufwartet und andererseits emotional nahbar ist. Aber trotzdem hat sie es dieses Mal nicht so richtig geschafft, dass ich mich mit den Figuren verbunden gefühlt habe. Durch die teils langen Kapitel, die sich nur mit einer der Personen beschäftigen, treten die anderen in den Hintergrund und blieben mir insgesamt seltsam fremd. Am ehesten hat mich die Geschichte von Anita ergriffen, da auf ihr für mein Empfinden der größte Fokus lag.

    Besonders mochte ich die letzten Kapitel, als alle Figuren fast schon schicksalhaft aufeinandertreffen und das große Gesamtbild der Geschichte erzeugen. Hier werden toll Bilder von Menschlichkeit und Nächstenliebe gezeichnet, was ich insgesamt sehr berührend fand.
    Für mich nicht mein Lieblingsbuch der Autorin, aber trotz allem immer noch sehr gut und durchaus bewegend, vor allem aufgrund des Themas.

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  • 4 Sterne

    Strohhaken, 10.05.2024

    Als Buch bewertet

    Grandios - mit einigen Schwächen

    Der Wind kennt meinen Namen von Isabel Allende erzählt die Geschichten von drei Kindern, die zeitlich und geografisch weit auseinander liegen. Den Kindern ist gemein, dass sie aus ihrer Heimat flüchten mussten.

    Als Kind jüdischer Eltern in Österreich, wird der sechsjährige Samuel 1938 mit einem Kindertransport nach England geschickt. Er wächst bei einer Pflegefamilie auf und überlebt als Einziger seiner Familie den 2.Weltkrieg.

    Nach einem Massaker in ihrem Dorf El Mozote in El Salvador im Jahr 1981, flüchtet Letitia mit ihrem Vater in die USA. Neben all den Entbehrungen zählt die schwimmdende Überquerung des Rio Grande zu ihren schlimmsten Erlebnissen. Viele Jahre später besucht Letitia ihren Heimatort und findet nicht einen Hinweis auf ihre Familie.

    Die sehbehinderte siebenjährige Anita flüchtet mit ihrer Mutter vor der Gewalt aus El Salvador. Sie wird an der Grenze in Arizona durch die amerikanischen Einwanderungsbehörde von ihrer Mutter getrennt und landet in einem Kinderheim. Sie sucht in Azabahar Zuflucht, einer magischen Welt, die nur in ihrer Fantasie existiert.

    Wie hängen diese Schicksale zusammen? Was verbindet diese Menschen?
    Als Sozialarbeiterin eines Hilfsprojektes versucht Selena gegen die amtlich verordnete Unmenschlichkeit der amerikanischen Regierung vorzugehen. Unterstützung erhält sie durch den Anwalt Frank, der sich inhaltlich und emotional auf neuem Terrain bewegt.

    Teilweise wirkt das Buch auf mich etwas hölzern. Allende erklärt die Geschichte des Nationalsozialismus und versucht möglichst viele Informationen über die Flüchtlingspolitik unterzubringen. Erst mit Letitia und Anita, beginnt sich die Geschichte zu entwickeln. Allende nimmt einen auf eine traurige und furchtbare Reise mit. In diesem Roman wird einem vor Augen geführt, welch einem Leid und welcher Willkür flüchtende Kinder ausgesetzt sind. Was wird aus den Kindern? Wie können Sie Ihre Erlebnisse verarbeiten? Politisch ein absolut aktuelles Thema.

    Ich hätte mir gewünscht, dass Allende den Charakteren mehr Zeit gelassen hätte. Durch den Charakter von Samuel kann man sich davon eine Vorstellung machen, wie Erinnerungen vergraben werden können. Zu abrupt endet die Geschichte, da wäre mehr Tiefe möglich gewesen.

    Fazit: Für Fans von Allende ein Muss, für Einsteiger würde ich ein anderes Buch von ihr auswählen.

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  • 4 Sterne

    petra w., 14.04.2024

    Als Buch bewertet

    Die Autorin hat wieder ein großes Thema unserer Zeit mit der Vergangenheit gemischt. Ständig diskutieren wir über Flüchtlinge. Was sie dürfen, was sie sollen, ob sie überhaupt bleiben können. Diese Diskussion wird nicht nur hier geführt, über all wo die Menschen ankommen die ihre Heimat aus unterschiedlichen Gründen verlassen haben wird darüber gesprochen, mal gibt es eine Willkommenskultur, mal heißt es die nehmen uns Platz, Arbeit und anderes weg. Sie passen nicht hierher. Aber wohin sollen sie sonst. In ihrer Heimat können sie nicht bleiben. Das hat Isabel Allende an einigen Beispielen wie Samuel aus Österreich oder Anita aus Salvador deutlich gemacht. Samuel kam mit einem Kindertransport als Dreijähriger nach England, er hat seine Eltern nie wieder gesehen. Anita ist 8 Jahre alt als sie an der Grenze zu den USA von ihrer Mutter getrennt wird.
    Alle Mütter in diesem Buch wollen eine bessere, sichere Zukunft für ihr Kind. Sie opfern dafür alles, sogar ihr Leben.
    Die Kinder werden trotz Sicherheit und ein auskömmliches Leben immer ein Trauma zurück behalten. Der Ruf nach der Mutter wird nie beantwortet, sie sind immer unter Fremden, egal wieviel Mühe diese sich geben.
    Die Autorin fordert trotzdem in ihrem Buch das wir uns diese Mühe geben, wenn nicht persönlich, dann doch durch Respekt für die Menschen die sich auf den Weg gemacht haben, weg von Mord, Hunger und Krieg. Respekt und Anerkennung ist das Mindeste was wir Flüchtlingen geben sollten. Damit wie in diesem Buch die Flüchtlinge zwar nicht ohne Trauma aber mit einem Mindestmaß an Sicherheit bei uns leben können.
    Die Geschichte berührt, vor allem durch die Personen die helfen. Denn Kinder rühren immer an unser Gemüt, aber gutsituierte Menschen die sich aus ihrer Komfortzone wagen und helfen sind anders. Frau Allende beschreibt in ihren Büchern immer wieder Menschen die über sich hinaus wachsen, denen Schicksale anderer nicht kalt lassen. Ihre Geschichten fordern uns auf sich mit dem Thema auseinander zusetzen, sie sind zur Unterhaltung geschrieben, ein winziges Körnchen zum Nachdenken wie gehe ich mit diesem Thema um ist aber auch darin.

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  • 4 Sterne

    Desiree H., 15.04.2024

    Als Buch bewertet

    Emotional und berührend

    Isabel Allende ist für mich eine der ganz großen Autorinnen, die es immer wieder schafft eine enorme Sogwirkung in ihren Romanen zu schaffen. So ist es auch in ihrem neusten Werk, wenngleich ich auch Kritik an "Der Wind kennt meinen Namen" üben muss.

    Meine größte Kritik liegt darin, dass Allende die Entwicklungen und Geschehnisse rund um die Protagonist:innen erzählt, statt sie wirklich zu zeigen. Dies sorgt zum einen für ein schnelles Tempo in der Geschichte (insbesondere in dem Erzählstrang rund um Samuel), auf der anderen Seite bleibt für mich stets eine gewisse Distanz zu den verschiedenen Charakteren. Außerdem hat sie sich mit der Geschichte rund um Selena und Frank einem Handlungsstrang gewidmet, den ich zum einen völlig uninteressant und zum anderen für das große Thema des Romans - dem Lebensweg der Kinder - absolut irrelevant finde.
    Mit zu vielen Zufällen war mir dann auch die Reise der Sozialarbeiterin und des Anwalts nach Lateinamerika gespickt. Hier empfand ich den Roman doch sehr konstruiert.

    Trotz meiner Kritik: Der Roman ist absolut lesenswert! Denn wie eingangs bereits geschrieben, haben alle Bücher von Isabel Allende diese einzigartige Sogwirkung, die mich ihre Bücher nicht aus der Hand nehmen lassen.

    Ich habe zu dem Großteil der Protagonist:innen eine gewisse Distanz gespürt, mit einer großen Ausnahme: Die kleine Anita.
    Hier lässt Isabel Allende das geflüchtete Mädchen aus der Ich-Perspektive ihre Gedanken und Ängste teilen, was mich emotional unglaublich berührt hat. Als Leserin habe ich mir immer wieder gewünscht, dass diese Geschehnisse der reinen Fiktion von Allende entspringen mögen, aber die Realität sieht anders aus. So mag Anita ein fiktiver Charakter sein, aber ihre Geschichte steht stellvertretend für das Schicksal dieser vielen Kinder, die an die US-amerikanische Grenzen flüchten und von ihren Eltern getrennt werden. Das Thema wird mich sicherlich noch lange beschäftigten.

    Ich hoffe, dass dieser Roman viele Leser:innen findet!

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  • 4 Sterne

    Bärbel K., 15.04.2024

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte erstreckt sich über einen Zeitraum von mehr als 80 Jahren. Am Anfang lernt man Samuel Adler, den Sohn eines jüdischen Wiener Arztes kennen. Damals 1938 ist Samuel gerade 6 Jahre alt und bereits da ist ihm nichts wichtiger als seine kleine Geige und die klassische Musik. Doch nun werden auch im besetzten Österreich die Juden drangsaldiert und deportiert. Noch Ausreisevisa zu bekommen ist aussichtslos. In ihrer Not wenigstens Samuel in Sicherheit zu bringen, ringt sich seine Mutter durch ihn mit einen organisierten Kindertransport nach England zu schicken. Eine Entscheidung, die ihm das Leben rettet, aber zu einem hohen Preis.
    Jahrzehnte später, erleidet Leticia ein ähnliches Schicksal. Auch ihre Familie muss aus El Salvador vor den Guerillas und korrupter Polizei fliehen. In den USA stürzt Leticia sich später lebenshungrig in Eheversprechen, die das Wort nicht verdienen, um schlussendlich verwitwet als Haushälterin bei Mr. Bogart zu landen.
    Liebevoll und sehr detailreich erzählt die Autorin, wie schlimm die Korruption in den armen lateinamerikanischen Ländern ist, wie Menschen als Ware behandelt werden und bei Flucht keinerlei Rechte haben. Ob es nun am Beispiel von Leticia oder der kleinen Anita im Buch aufgezeigt wird, es geht einfach zu Herzen und hinterlässt auf der Seele der Betroffenen tiefe Wunden. An einigen Stellen fand ich es etwas zu sehr ausgebreitet.
    Es hat mich berührt, wie die kleine Anita sich eine eigene kleine heile Welt, Azabahar nennt sie sie, geschaffen hat, um am Verlust und der Trennung von ihrer Familie nicht zu zerbrechen. Die Kleine hat in ihrem kurzen Leben bereits so viele Schicksalsschläge durchgemacht und sich so Trost geschaffen. Wie schwer es Anita fällt Vertrauen gegenüber Fremden aufzubauen hat die Autorin sehr gut herausgearbeitet.
    Mich hat das Buch gut unterhalten, oft traurig gemacht, aber auch gleichzeitig Hoffnung gegeben, weil es noch Menschen wie Selena und Frank Angileri gibt. Von mir gibt’s 3,5 Lese-Sterne.

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  • 4 Sterne

    MonaLena, 06.05.2024

    Als Buch bewertet

    Mit ihrem Buch "Der Wind kennt meinen Namen" hat die Schriftstellerin Isabel Allende ein Thema aufgegriffen, das immer aktuell ist und es leider auch weiterhin sein wird. Flucht und die Auswirkungen auf unschuldige Kinder.
    Sie versteht es, wie auch in ihren vorhergehenden Romanen, die Ähnlichkeiten der Zeitspannen und der Ereignisse in der Welt herzustellen und die Schicksale auf spannende Art zu verbinden.
    In diesem Fall hat ihre Geschichte mich zwar auf eine Art gefesselt, aufgrund der auch in der realen Welt bekannten Fakten und Tatsachen kann die Geschichte zwar betroffen machen, aber nicht mehr schocken.
    Ich denke allerdings, das ist ihre Alterssicht auf unser Weltgeschehen und da viele ihrer Leser*innen mit ihr altern, kann sie nur noch ein leises Zustimmen erreichen und keinerlei Überraschung mehr. Fiktiv ist dieser Roman für mich nur noch in der Rettung eines einzelnen Kindes, aber nicht in der Tatsache, dass viel schlimmere Sachen immer noch auf der Welt passieren.
    Aus diesem Grund hat mich der Roman nachdenklich zurückgelassen und leider wenig Hoffnung trotz der Bemühungen der jungen Anwälte erzeugt.
    Trotzdem für Isabel Allende Leser*innen ein Muss, da man hier sehr gut ihre lebenserfahrene Alterssicht herauslesen kann.

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  • 4 Sterne

    Books of Tigerlily, 28.04.2024

    Als Buch bewertet

    Isabel Allendes Geschichten berühren immer eine ganz besondere Stelle meines Herzens, so auch mit ihrem aktuellen Buch "Der Wind kennt meinen Namen".

    Darin erzählt sie die Geschichte zweier Kinder, die in unterschiedlichen Epochen und aus unterschiedlichen Gründen eine Fluchterfahrung hinter sich haben. Die Geschichten von Samuel und Anita werden dabei in abwechselnden Kapiteln aus unterschiedlichen Perspektiven aufgegriffen und beleuchtet. Im typischen Allende-Stil erzeugt die Autorin dabei viel Tiefe und Gefühl und verwebt so das Leben der Protagonisten zu einer bewegenden Geschichte über Menschlichkeit, Verlust und Hoffnung.

    Der Fokus liegt dabei eher auf Anitas Fluchterfahrung und die Zustände an der Grenze der USA zu Zeiten Trumps und während der Corona-Krise. Das ist natürlich aktuell und brisant und hat mich oft verzweifeln lassen. Ich hätte mir gewünscht, dass Samuels Story vielleicht auch etwas mehr Tiefe erhält. Dennoch bildet seine Erfahrung den Rahmen für die Migration auf dem amerikanischen Kontinent und setzt sie so in den historischen Kontext der jüdischen Diaspora.

    Ein fulminantes Werk, das lange nachhallt und Allendes übrigen Büchern in nichts nachsteht.

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  • 4 Sterne

    Sarah P., 02.05.2024

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte „Der Wind kennt meinen Namen“ wird aus der Perspektive dreier Generationen geschildert. Zu Beginn geht es um Samuel, welcher ein Kind ist, als der 2. Weltkrieg ausbricht. Er wird mit einem jüdischen Kindertransport nach London gebracht. Später zieht es ihn in die USA. Auch Leticia flieht als Kind aus El Salvador in die USA. Jahre später ereilt Anita das gleiche Schicksal, wobei sie von ihrer Mutter getrennt wird. Irgendwann beginnen sich die Geschichten mit ihren Höhen und Tiefen zu kreuzen.
    Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die einzelnen Perspektiven individuell beschrieben. Zwischenzeitlich zieht sich die Geschichte etwas. Die einzelnen Figuren sind authentisch beschrieben und ich kann das Buch nur weiterempfehlen! Flucht ist ein allgegenwärtiges Thema und immer noch aktuell. Das Cover passt sehr gut zu dem Buch und ist sehr schön gestaltet.

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  • 3 Sterne

    Martina E., 05.05.2024

    Als Buch bewertet

    In „Der Wind kennt meinen Namen“ von Isabel Allende geht es um Flucht, Hoffnung, die Suche nach Liebe und einer neuen Heimat. Ein immerwährendes, und immer noch sehr aktuelles Thema. Von der Autorin stammen u.a. „Das Geisterhaus“, „Eva Luna“, „Fortunas Tochter“ und „Paula“.

    Wien 1938, böse Vorahnungen bewahrheiten sich. Die Hetzjagd auf Juden nimmt zu. Es geht nicht mehr um die mühsam aufgebaute Existenz, Rudolf Adler und seine Familie müssen um ihr Leben fürchten. Die Ereignisse spitzen sich zu, und die Zeit läuft ihnen davon.

    Der Einstieg setzt Veränderungen auf bildliche Weise in Szene. Noch werden Unbehagen und Gefahr verdrängt. Die Geschichte der Adlers berührt. Sie müssen machtlos zuschauen, wie alles zerbricht und nur noch die engsten Freunde zu ihnen halten. Der Glaube an das Gute und die erhoffte Wendung haben lange Oberwasser. Das Wichtigste sind Familie und Zusammenhalt. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf. Das Buch ist in mehrere Handlungsstränge aufgeteilt und erzählt von unterschiedlichen Schicksalen. Wunderkind Samuel hofft darauf, seine Eltern wiederzusehen. Zwei Menschen entkommen durch Zufall einem Massaker. Die siebenjährige Anita wird von ihrer Mutter getrennt. Verbindet die Geschichten nur das Thema „Flucht“, oder sind sie miteinander verwoben? Das wird über lange Strecken nicht klar. Der Aufbau mit den unterschiedlichen Handlungssträngen irritiert. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen die Adlers und ihre Schicksale. Wer hat überlebt? Wer ist wie gestorben? Die Fragen sind ein roter Faden. Es fällt schwer loszulassen und in den Geschichten zu wechseln. Schön sind die eingestreuten Informationen, die das Bild von den Adlers vervollständigen. Gerne hätte es einen einzigen Geschichtenfluss geben können. Das Buch hätte mehr gefesselt. So bremst die Umstellung aus, auch wenn das Thema „Familientrennung“ sehr emotional ist und man als Leser bei der Suche nach der Mutter und einem möglichen Happy End mitfiebert. Was ist mit Anitas Schwester Claudia passiert? Die Dialoge mit Puppe und Schwester zeigen zwar mehr von dem Innenleben der Siebenjährigen, ihren Gedanken, Meinungen und ihrem Widerstand gegen falsche Entwicklungen, trotzdem wollen sich diese Passagen nicht richtig in die Geschichte integrieren. Zeitsprünge erschweren teilweise die Orientierung. Rückblicke bringen Licht ins Dunkle. Dieses Buch braucht Zeit. Es lohnt sich, diese zu investieren, weil es Geschichten gegen das Vergessen und Wegsehen sind. Aufrüttelnd und lehrreich.

    Der Titel ist toll gewählt, klingt poetisch und hat Anziehungskraft. Das Cover ist voller Melancholie und Hoffnung. Die Farben sind intensiv. Frau und Autorinnenname ziehen die Blicke aufs Buch. „Der Wind kennt meinen Namen“ nimmt sich wichtiger Themen an und öffnet die Augen für das, was war und ist. Nicht so durchgehend mitreißend wie erwartet, aber besonders am Anfang bewegend erzählt.

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  • 3 Sterne

    Elke K., 16.05.2024

    Als Buch bewertet

    Flüchtlingskinder

    Von Isabel Allende habe ich schon viele Romane gelesen. Die LP, der gelungene Buchtitel und das wunderschöne auffällige Cover haben mich angesprochen, so dass ich mich auf das Lesen ihres neuen Werkes gefreut habe.
    Leider hat mich die historische Saga „Der Wind kennt meinen Namen“ nicht so begeistert und gefesselt wie ihre anderen Bücher. Der Anfang gefällt mir, es beginnt mit dem kleinen Jungen Samuel, der im zweiten Weltkrieg von Wien nach England fliehen musste. Gerne hätte ich von Samuels Schicksal mehr erfahren. Nach einem gewaltigen Zeitsprung wird tragend beschrieben, wie Anita und Leticia ihre Heimat in Mittelamerika verlassen müssen.
    Das Thema Flüchtlinge ist sichtlich brandaktuell und wichtig, jedoch für meinen Geschmack zu langatmig geschrieben, es hat mich emotional nicht so abgeholt wie zum Beispiel „Violeta“. Ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht. Das Ende hat mich wiederum sehr berührt.

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  • 3 Sterne

    anne b., 23.05.2024

    Als Buch bewertet

    Sehr schönes Cover weniger schöne Geschichte, die streckenweise sehr langatmig ist. Es geht um Flucht der verschiedenen Protagonisten durch unterschiedliche Epochen der Weltgeschichte. Beginnend mit Samuel einem jüdischen Jungen der nur überlebt, da er von seinen Eltern noch rechtzeitig nach England evakuiert wird. Bis in die Gegenwart werden hier verschiedene Schicksalsgeschichten geschildert. Man muss immer wieder überlegen in welcher Epoche man gerade ist. Das verzerrt die Handlung sehr oft.. Die Geschichte des kleinen Jungen hingegen berührt einen sehr und man ist erleichtert das er in Sicherheit weiterleben kann.
    Fazit:
    Hatte mehr tiefe Gefühle und Sehnsüchte in der Handlung erwartet und wurde leider enttäuscht. Schade, da die Autorin doch durch Bestseller bekannt wurde, so einen schwachen Roman geschrieben hat.

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