%
Merken
%
Merken
 
 
sofort als Download lieferbar

Bestellnummer: 135070878

Printausgabe 13.40 €
eBook (ePub) -25% 9.99
Download bestellen
Verschenken
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    clematis, 31.05.2021

    Als Buch bewertet

    Unsere Brücke

    Kurz nach ihrer Hochzeit im Jänner 1865 befindet sich Emmy Warren Roebling mit ihrem Angetrauten Washington auf einer Fähre am East River. Ziel ist Long Island, wo sie ihre Cousine Fanny besuchen möchte. Aber plötzlich beginnt es laut zu knirschen, das Boot kommt zum Stillstand. Zum Glück kann ein Feststecken im Eis gerade noch verhindert werden, es wäre dies allerdings nicht der erste Fährunfall in New York. Und genau aus diesem Grund soll ein Brückenbau über den Meeresarm genehmigt werden.

    Nachdem Washingtons Vater John Roebling bereits unter anderem die Brücke über die Niagara Wasserfälle errichtet hat, beginnt er nun die Planungen für ein monumentales Bauwerk: eine imposante Konstruktion soll den East River überspannen und die beiden Stadtteile Manhattan und Brooklyn miteinander verbinden.

    In bekannt leichtfüßigem und sehr ansprechendem Schreibstil stellt uns Petra Hucke eine bemerkenswerte Frau vor, Mrs Emily Warren Roebling, die ungewollt zur Chefarchitektin wird. Seit jeher an Berechnungen zu Statik und Tragfähigkeit interessiert, muss Emmy nach schweren Schicksalsschlägen in der Familie immer mehr Aufgaben rund um die technische Leitung des Brückenbaus übernehmen, einerseits, weil sie ihrem Mann beistehen will, andererseits, weil es ihr sehr wichtig ist, dass auch sie als Frau Großes schaffen kann.

    Spannend und fesselnd vom ersten bis zum letzten Satz spannt Hucke einen großartigen Bogen über die Jahre 1865 bis 1883, beschreibt außergewöhnlich gut recherchierte Details aus dem Bauwesen, ohne dabei jemals in Langatmigkeit abzudriften und bringt dem Leser ein Wissen nahe, das so gut in die Romanhandlung verpackt ist, dass niemals eine Art Lehrbuchcharakter entsteht. Aufregend hat sich die Arbeit auf und unter dem Wasser gestaltet, gefährlich, bisweilen sogar tödlich. Aber die Fährfahrt über den East River hat ebenso ihre Opfer gefordert, der Brückenbau war also durchaus gerechtfertigt.

    Rund um diese langen Jahre der Planungs- und Bauphase knüpft die Autorin geschickt spannende Szenen aus Emilys Leben, geht mit uns auf eine Reise nach Europa, zu Washingtons Verwandten, erzählt von Frauenbewegungen und einer Weltausstellungen mit unglaublichen Erfindungen. Emily ist eindrucksvoll charakterisiert als starke Frau, die stets weiß, was sie will, aber entsprechend der Zeit nicht immer so kann. Klug versteht sie es dennoch, ihre Ideen und Entscheidungen vorwärts zu bringen, bis sie schlussendlich als Erste ihren Fuß auf die vollendete Brooklyn Bridge setzen darf.

    Ein imposantes Abenteuer, das Petra Hucke hier mit uns Lesern teilt. Die Architektin von New York ist trotz aller Zielstrebigkeit eine feinfühlige sympathische Frau, die dieses Denkmal in Romanform mehr als verdient hat.



    Titel Die Architektin von New York

    Autor Petra Hucke

    ISBN 978-3-492-06238-1

    Sprache Deutsch

    Ausgabe Taschenbuch, 400 Seiten

    ebenfalls erhältlich als ebook

    Erscheinungsdatum 31. Mai 2021 (ebook), 1. Juli 2021 (Taschenbuch)

    Verlag Piper

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 06.07.2021

    Als Buch bewertet

    "Die Baukunst soll ein Spiegel des Lebens und der Zeit sein." (Walter Gropius)
    1865 New York. Die Stadtteile Manhattan und Brooklyn sind durch den East River getrennt und nur durch den Fährbetrieb miteinander verbunden. Dass die Überquerung des Flusses gerade im Winter eine große Herausforderung und nicht ganz ungefährlich ist, bekommt die jung verheiratete Emily Roebling am eigenen Leib zu spüren. Als die Stadt den Bau einer Hängebrücke von Brooklyn nach Manhattan plant, bekommt Emilys Schwiegervater, der Architekt John Augustus Roebling, den Auftrag für den Entwurf und den Bau der Brücke. Sein Sohn Washington reist mit Emily sogar nach Europa, um Emily nicht nur seine alte thüringische Heimat zu zeigen, sondern sich vor allem viele Brückenkonstruktionen anzusehen. Als John Roebling 1870 stirbt, übernimmt Washington die weitere Durchführung zur Fertigstellung der Brücke, doch als er schwer erkrankt, will Emily ihm seinen größten Wunsch erfüllen und leitet entgegen jeglichen Widerstand die Baustelle der Brücke…
    Petra Hucke hat mit „Die Architektin von New York“ einen unterhaltsamen und informativen historischen Roman mit einem Mix aus Fiktion und belegten Personen vorgelegt, der sich mit dem Bau der Brooklyn Bridge befasst. Jeder, der diese Hänge- und Schrägseilbrücke schon einmal überquert hat, ist von ihrer Konstruktion und Schönheit beeindruckt. Der flüssige und farbenfrohe Erzählstil lässt den Leser eine Zeitreise antreten, um sich im New York des 19. Jahrhunderts wiederzufinden, wo er auf Emily, ihren Ehemann Washington und Schwiegervater John Roebling trifft und im Zeitraum von 1865 bis 1883 so einiges erleben darf. Gerade noch einem winterlichen Fährunglück entkommen, darf man als Leser an der Seite von Emily die Planungen und Vorbereitungen zum Bau der Brücke hautnah miterleben. Emily ist ihrer Zeit weit voraus, interessiert sich für technische Ausführungen, Statik und Architektur, was bei ihren Mitmenschen damals eher ein Naserümpfen hervorrief, denn die Rolle der Frau sollte die einer Ehefrau und Mutter sein. Umso interessanter zu beobachten, wie Emily sich immer mehr Fertigkeiten und Ingenieurskenntnisse aneignet, um dann in die Rolle ihres erkrankten Mannes zu schlüpfen und den Bau fertigzustellen. Die Autorin hat die damalige Zeit sehr gut eingefangen und lässt beim Leser ein ansprechendes Kopfkino entstehen. Jedoch nehmen die vielen technischen Informationen oftmals überhand, werden langatmig ausgeführt, so dass nach und nach bei der Lektüre Langeweile aufkommt. Interessant sind dagegen Schilderung der damaligen Wohnverhältnisse der Bevölkerung, der Kampf um das Frauenwahlrecht, der Besuch der Weltausstellung sowie Emilys Engagement in Frauen- und Wohltätigkeitsorganisationen, gerade diese Einschübe lockern die Handlung etwas auf. (Wenn man selbst weiter recherchiert, erfährt man übrigens, dass Emily sogar 1899 sogar einen Abschluss in Jura absolvierte.) Der Buchtitel ist zudem recht irreführend, denn Emily war keine ausgebildete Architektin.
    Die Charaktere bleiben leider durchweg recht blass und gehen in der Geschichte fast unter. Der Leser ist dazu verdammt, auf Distanz und in der Rolle des Beobachters zu bleiben. Emily ist eine offene, selbstbewusste und starke Frau, die sich nicht in Schubladen einsortieren lässt, sondern ihren eigenen Weg geht, auch wenn sich ihr immer wieder Widerstände in den Weg legen. Sie hat einen wachen Verstand und saugt alle nötigen Informationen auf. Washington ist ein heller Kopf, der sich einiges bei seinem Vater abgeschaut und dessen Liebe zum Planen und Bauen geerbt hat.
    „Die Architektin von New York“ ist für all jene, die sich sehr für historische Bauwerke und Architektur interessieren, eine wahre Fundgrube an Informationen. Farblose Charaktere sowie fehlende Emotionalität ergeben dagegen nur eine mäßig unterhaltsame Geschichte, auch wenn geschichtlich belegte Persönlichkeiten mit eingebracht werden. Eingeschränkte Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Elisabeth U., 31.01.2024

    Als Buch bewertet

    Eine Romanbiografie über eine bewundernswerte Frau, die am Bau der Brooklyn-Bridge mitgewirkt hat. Zwischen Brooklyn und Manhattan gab es nur den Fährverkehr, was im vereisten East River oftmals zu Unfällen führte. Der Ingenieur John Roebling, ein Deutschstämmiger, wurde mit dem Bau beauftragt. Nach dessen Tod führte sein Sohn Wash mit den Bau weiter. Ungeahnte Schwierigkeiten traten auf, vor allem beim Setzen der Senkkästen erkrankte viele Arbeiter an der Taucherkrankheit. Auch Wash wurde krank und mußte von nun an fast immer des Bett hüten. Seine Frau Emiliy, die immer schon bei seiner Arbeit mitwirkte, übernahm dann seinen Part. Während er zuhause die Berechnungen machte, fuhr sie tagtägIich auf die Baustelle und beaufsichtigte die Arbeiten und traf bei den Entscheidungen mit. Nicht allen am Bau beteiligten Personen paßte das uns sie wollten Wash die Bauleitung entziehen. Aber Emiliy und ein paar getreue Ingenieure und Vorarbeiter hielten zu der Frau, die alles für die Brücke gab. Ein Buch, das sich sehr viel mit dem Bau und mit technischen Einzelheiten befaßt, für mich persönlich zu viel Insiderwissen, das manche Passagen ein wenig langatmig machte. Wie wir erfahren, war Emiliy eine sehr strebsame und intelligente Frau, die nicht für Haus und Heim geschaffen war. Bis ins hohe Alter suchte sie immer wieder nach Herausforderungen, zu der Zeit, als den Frauen in manchen Universitäten der Zutritt verwehrt war, Emily Roebling war damals schon ihrer Zeit voraus und wir dürfen Einblick in ihr Leben in er Zeit von 1865 bis 1883 nehmen. Auf dem Cover sieht man eine Frau mit einem Bauplan in der Hand die Brücke überqueren. Wenn man das Buch ausklappt, sehen wir die gesamte Brücke in natura. Man merkt, dass die Autorin zu der Brücke und ihrem Bau umfangreiche Recherchen gemacht hat, sind doch in dem Roman sehr viele geschichtliche Tatbestände und Ereignisse mit eingeflossen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Sigrid P., 27.08.2021

    Als Buch bewertet

    Brücken bauen
    Emily Warren Roebling ist eine Frau, die ihrer Zeit voraus ist. Sie gibt sich mit der ihr zugedachten Rolle als Ehefrau und Mutter nicht zufrieden. Von Anfang an baut ihre Ehe auf Respekt und Mitsprache. Sie ist intelligent, wissbegierig und unterstützt ihren Ehemann in seiner Arbeit, so dass sie sich recht schnell in die Thematik Brückenbau einfindet und bald über ein umfangreicheres Wissen verfügt als mancher Mann. Sie liebt es auch vor Ort auf der Baustelle zu sein und scheut auch nicht davor zurück, auf ein Gerüst zu klettern. Sie kann anpacken.
    Sie kann das Projekt präsentieren. Viele Männer aber respektieren diese Qualitäten nicht. Im Gegenteil, sie machen sich lustig über sie und ihren Mann. Als dessen angeschlagene Gesundheit es ihm unmöglich macht, weiter auf der Baustelle präsent zu sein, ist Emily sein Sprachrohr und übernimmt im Laufe der Zeit immer mehr Verantwortung.
    Emily ist eine Frau, die den Spagat zwischen privatem und beruflichem Leben meistert und das zu einer Zeit, als Gleichberechtigung von Männern und Frauen noch in den Kinderschuhen steckte.
    Ein ganz wundervolles Buch, das ich gern zur Lektüre empfehle.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Petra K., 26.05.2021

    Als eBook bewertet

    Eine bemerkenswerte Frau

    Gemeinsam mit ihrem Ehemann baut sie die Brooklyn Bridge, die Anerkennung aber bleibt ihr verwehrt.

    Als Frau des Chefingenieurs der Brooklyn Bridge in New York ist das Interesse der Protagonistin für die technischen Aspekte des Brückenbaus geweckt. Nur dass in der Mitte des 19. Jahrhunderts dies Frauen nicht zugestanden wird. Sie haben sich auf ihre Familie und den Haushalt zu konzentrieren. Man verwehrt ihr nicht nur die Anerkennung, sie erntet auch Spott und Häme für ihren Einsatz und ihr Wissen.

    Sie haben einen gemeinsamen Traum: Washington Augustus Roebling und seine Ehefrau Emily Warren Roebling möchten eine Brücke über den East River verwirklichen, um Manhattan und Brooklyn miteinander zu verbinden und die gefährlichen Fährüberfahrten zu vermeiden. Als ihr Mann schwer erkrankt, übernimmt sie im Hintergrund die Führung, denn das notwendige Ingenieurwissen und die mathematischen Kenntnisse hat sie sich angeeignet. Bis zur Fertigstellung der zu diesem Zeitpunkt längsten Hängebrücke der Welt ist ihr Leben sehr turbulent.

    Der Autorin ist es mit ihrem erfrischenden Schreibstil gelungen, einen interessanten Roman auf Basis der Biographie einer bemerkenswerten Frau zu schreiben. Die ausgewählte Zeitspanne zeigt den beeindruckenden Mut und das Selbstbewusstsein einer Frau, die sich im 19. Jahrhundert den Konventionen der Zeit widersetzt und ihren Weg zielstrebig verfolgt. Mir hat ihre Darstellung gut gefallen, denn es werden neben den positiven Elementen, die Schwierigkeiten nicht verschwiegen. Auch ihr Charakter wird realistisch geschildert, was sie sehr sympathisch macht. Den gelungenen biographischen Roman empfehle ich gerne weiter, denn er hat mir gut gefallen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Mimi R., 14.07.2021

    Als Buch bewertet

    Ich habe in meinem Urlaub Die Architektin von New York zu Ende gelesen und muss sagen dass ich das Buch voll und ganz mochte!
    Bereits das Cover hat mich deutlich angesprochen. Der Schreibstil ist schön und leicht zu lesen. Die Kapitel flossen nur so vor sich hin!

    Emily ist eine wunderbare Protaonistin, die im Namen ihrer Liebe zeigt wozu Frauen in der Lage sind. Das Buch ging mir ans Herz und ich kann es einfach jemdem zum Lesen empfehlen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Maria Z., 20.07.2021

    Als Buch bewertet

    Ein gut recherchierter historischer Roman mit einer beeindruckenden und starken Frau.

    „Die Architektin von New York“ ist ein wirklich schön geschriebener und unterhaltsamer historischer Roman. Mich beeindruckte der lockere und flüssige Schreibstil sowie die bildhaften Beschreibungen der Orte. Man konnte sich gut hineinversetzen.

    Das Cover ist wunderschön und spricht mich als Leserin sehr an. :-)
    Ich mag Romane mit starken Frauen, die sich durchsetzen können und gegen das alte Geschlechter Rollenbild aus dieser Zeit ankämpfen.

    Schon in der ersten Szene in der Kutsche merkt man Emelys Zuneigung zu Wash und im Laufe der Geschichte wächst Emely dank Wash über sich hinaus.

    Wash versucht nicht Emely klein zu halten und traut ihr viel mehr zu als andere Männer in dieser Zeit ihren Frauen zutrauten. So war es auch ein Glück, dass Emely die Arbeit übernehmen konnte als Wash krank wurde.

    Die technischen Details zum Bau fand ich spannend, denn so etwas habe ich nie zuvor gelesen. Die Autorin hat ungeimlich gute Recherchearbeit geleistet.

    Ich hätte persönlich gerne mehr von Emely und Wash gelesen als die technischen Details.

    Ich vergebe 4 Sterne und empfehle das Buch definitiv weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Kristall, 05.07.2021

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    „New York, 1865. Die frisch verheiratete Emily Warren Roebling gerät in Panik, als sie und ihr Mann mit der Fähre im vereisten East River stecken bleiben: Es wäre nicht der erste folgenschwere Fährunfall. Doch die Passagiere kommen mit dem Schrecken davon. Wie gut, dass die Stadt endlich den Bau einer Hängebrücke genehmigt hat.



    Emily ahnt zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sie diejenige sein wird, die diese kolossale Aufgabe zu Ende bringen muss. Denn ihr Mann, der Chefingenieur der Brooklyn Bridge, wird schwer krank. Sie übernimmt gegen erbitterte Widerstände die Führung der enormen und gefährlichen Baustelle. Sie will ihrem geliebten Mann zeigen, dass sie an ihren gemeinsamen Traum glaubt. Und der Welt beweisen, dass eine Frau ein Weltwunder schaffen kann.“



    Wer schon ein Mal über die Brooklyn Bridge in New York gefahren oder gelaufen ist, wird bei diesem Buch unweigerlich ein Dauerkopfkino haben. Autorin Petra Hucke geht hier der Geschichte rund um die Erbauung der Brücke auf die Spur. Einerseits geht es hier um die Verbindung zweier Stadteile um eine Stadt noch größer werden zu lassen, aber andererseits auch um die Kraft der Frauen in einer Zeit, die dafür noch nicht reif war. Huckes Schreibstil ist flüssig aber dennoch manchmal verschachtelt und, das war schon dadurch wirklich anstrengend, sie verwendet unheimlich detaillierte Ausführungen zur Bauweise, Materialien der Brücke….etc., die mich als Leser eher gelangweilt haben. Denn genau durch solche intensiven Beschreibungen, bleibt die Entwicklung der eigentlichen Hauptcharaktere doch sehr auf der Strecke. Wir erfahren zwar einige Parts rund um Emily und ihren Gatten aber sie blieb mir bis zum Schluss des Buches fremd und unnahbar. Es gab Punkte, das wusste man nicht mehr, macht Emily das jetzt für sich und ihr Ego oder für ihren Mann?! Eine kleine Selbstdarstellung rund um Emily blieb nicht aus und man stutzt als Leser dann doch, da als Geschichtsinteressierte ich behaupten kann, die damaligenZeit war bei weitem noch nicht so weit, wie Hucke es hier klar beschreibt…

    Kurzum: die Geschichte hat einen spannenden Plot, eine interessante Protagonistin aber noch zu viele ungeklärte Baustellen, die die Geschichte nicht rund erscheinen lassen. Deshalb vergebe ich 3 von 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 07.07.2021

    Als Buch bewertet

    Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau

    1883 wird die Brooklyn Bridge nach 13 Jahren Bauzeit endlich eröffnet, doch ohne Emily, die Frau des Chefingenieurs Washington Augustus Roebling, wäre sie vielleicht nicht so schnell fertig geworden. Die Brücke war eines der ambitioniertesten Bauwerke ihrer Zeit, eine Kombination von Hänge- und Schrägseilbrücke, die nicht nur unter den einfachen Arbeitern, sondern auch auf höchster Ebene Opfer forderte. Eigentlich wollte Wash(ington)s Vater Johann die Brücke bauen, doch er starb schon früh nach einem Unfall auf der Baustelle. Sein Sohn Wash übernahm, baute selbst am ersten Fundament mit und erkrankte wie so viele an der Taucherkrankheit, die ihn jahrelang ans Bett fesselte. Emily spielte seine Botin bzw. Sekretärin, dabei war sie ihm längst ebenbürtig und eine vollwertige Vertretung – und die anderen Männer der Bridge Companie wussten das auch.

    Petra Hucke erzählt in „Die Architektin von New York“ die Geschichte der Erbauung der Brooklyn Bridge und ihrer Erbauer.
    Washs Vater stammte aus Deutschland und suchte in Amerika neue Herausforderungen, war ein echter Visionär. Er gründete eine deutsche Kolonie und war immer für andere da. Seine eigene Familie hingegen litt zeitlebens unter ihm. Emilys Familie lässt sich bis zu Wilhelm dem Eroberer zurückverfolgen und kam auf der Mayflower nach Amerika, hat als eine der 12 Familien den Mayflower-Vertrag unterzeichnet. Obwohl die beiden so verschiedene familiäre Hintergründe hatten, war es eine Liebesheirat und Washs Arbeit hat sie zumindest zu Beginn noch mehr zusammengeschweißt. Emilys Bruder, der ebenfalls Ingenieur war, hatte sie schon früh an diese Tätigkeit herangeführt und sie arbeitete gern – für eine Frau ihres Standes zu ihrer Zeit ein Unding, was ihr auch Verwandte und Freundinnen immer wieder vorwarfen. Aber sie hatte einen scharfen, logischen Verstand und großes technisches bzw. mathematisches Wissen und nutzte es gern. Emily konnte sehr gut rechnen, entdeckte Fehler oft noch vor Wash und steuerte eigene Ideen und Lösungsvorschläge bei. Doch sie muss auch immer wieder zurückstecken, wurde von den wenigsten Männern wirklich respektiert und angenommen. „… Sie wären ein erstklassiger Ingenieur. Wenn sie doch nur ein Mann wären …“ (S. 327)
    Emily scheint eine kluge, zielstrebige, interessierte und moderne Frau gewesen zu sein, die sich weder durch fiese Spitzen anderer Frauen noch Stolpersteinen von Männern von ihrem Tun abbringen ließ. Sie ist in dem Bau der Brücke aufgegangen, hat sich selber verwirklichen können.

    Der lockere und unterhaltsame Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin hat sehr gut recherchiert und vermittelt viel Wissen und Historie. Ich bin immer noch fasziniert, mit wie wenigen technischen Hilfsmitteln die Brücke gebaut wurde, wenn man von unserer heutigen Technologie ausgeht. Doch mit dem Fortschreiten der Handlung verliert sich die Geschichte etwas in technischen und historischen Details und Emily und Wash mussten dahinter zurückstecken, spielten zum Teil nur noch eine Nebenrolle. Alles drehte sich um die Schwierigkeiten und Probleme beim Bau. Ich hätte nicht über jeden Skandal oder Bestechung lesen müssen oder wer gerade gegen wen wie intrigiert, sondern lieber mehr über Wash und Emilys tägliches Leben nach seiner Erkrankung und ihr Umgang damit.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein