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  • 5 Sterne

    32 von 47 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara, 12.03.2022

    Als eBook bewertet

    der kalte Krieg ein Teil der deutsch-deutsche Geschichte
    Die Diplomatenallee von Annette Wieners
    Wir werden mit nach Bonn genommen und zwar ins Jahr 1974. In diesem Jahr lassen sich DDR-Diplomaten erstmals in der Bundeshauptstadt nieder. Heike ehemalige Graphologie Studentin, lebt mit ihrem Mann und Kindern zurückgezogen in Bonn. Sie besitzen einen Schreibwarenladen, den sie von Heikes Eltern geerbt haben und in dem auch viele Politiker ihre Schreibwaren kaufen. Ihr Leben gerät aus den Fugen als plötzlich ihr ehemaliger Professor Herr Buttermann im Laden auftaucht. Er kennt einige Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit und zwingt sie so wieder als Graphologin tätig zu sein und zwar für die Stasi. Wir tauchen ein in die Zeit des kalten Krieges und erleben diese Zeit wieder mit und / oder lernen einiges über diese Zeit. Die Protagonisten sind gut beschrieben, man kann ihre Handlungen, Beweggründe und Emotionen gut nach voll ziehen. Die Beschreibung der Orte ist gut gelungen, man hat das Gefühl man ist vor Ort.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    C.K., 26.08.2022

    Als Buch bewertet

    Im Bonn der 1970er Jahre betreibt Heike gemeinsam mit ihrem Mann einen Schreibwarenladen. Sie hat zwei Kinder und ein bürgerliches Leben und genießt die Arbeit im Diplomatenviertel der Stadt. Nichts erinnert mehr an ihre Vergangenheit, als sie die talentierteste Studentin von Professor Buttermann am Institut für Graphologie war und die damals aufstrebende Wissenschaft der Schriftanalyse studiert hat. Doch nach einem Gutachten mit schrecklichen Konsequenzen hat Heike der Universität den Rücken gekehrt und ein bürgerliches Leben gewählt. Doch eines Tages steht plötzlich ihr alter Professor und Mentor in ihrem Laden und möchte sie dazu überreden, zurück zu kommen – denn niemand kann Handschriften so gut auslesen wie sie. Hintergrund des Werbens ist der Plan der DDR, eine ständige Vertretung in Bonn anzusiedeln und sich hierfür die Dienste der Graphologie zu bedienen. Heike weigert sich zunächst, doch die DDR hat ihre eigenen erpresserischen Methoden, um Menschen zur Kooperation zu zwingen…
    Das Cover von Annette Wieners „Die Diplomatenallee“ ist hübsch und passt optisch gut in die 1970er Jahre. Die Dame ist schön dargestellt und eindeutig im Vordergrund – wie auch in der folgenden Geschichte. Die gelbe Farbe ist auffällig und sticht hervor und auch das gelbe Lesebändchen gefällt mir gut.
    Inhaltlich fand ich den Spannungsbogen gut aufgebaut, erst nach und nach wird Heikes Geschichte aufgedeckt und der Bezug zur DDR deutlich. Insbesondere deren Methoden, eine ganz normale Familie unter Druck zu setzen waren gut und realistisch dargestellt. Auch ist der Zeitgeist der damaligen Zeit gut wiedergegeben und ich konnte mich gut ins Diplomatenleben im Bonn der 1970er eindenken. Das ist auch dem flüssigen Schreibstil der Autorin zu verdanken, die auf passende Weise und in angenehmem Tempo die Geschichte geschildert hat – auch wenn sie für mich an manchen Stellen etwas schneller hätte auf den Punkt kommen können. Auch ist es mir teilweise etwas schwer gefallen, mich in die Personen hinein zu versetzen. Heike blieb mir bis zum Ende hin etwas distanziert, ihr Mann Peter blass, der Professor undurchschaubar. So wirklich warm geworden bin ich mit keinem der Charaktere.
    Als wahnsinnig interessant habe ich das Thema Graphologie empfunden. Natürlich habe ich schon etwas darüber gehört, aber sämtliche Details und vor allem die frühere Betrachtung als Wissenschaft und seine Bedeutung zu erfahren hat mich dann doch überrascht. Mir war bislang nicht bewusst, wie ernst sie genommen wurde und zu welchen Zwecken – und mit welchen teils lebensverändernden Konsequenzen – sie eingesetzt wurde. Das hat mich in Teilen wirklich sehr schockiert. Auch von der ständigen Vertretung der DDR habe ich bis dato kaum gewusst und somit bin ich der Autorin sehr dankbar, dass sie mir Einblick in dieses mir bisher unbekannte Thema der deutsch-deutschen Geschichte ermöglicht hat. Sie hat mich definitiv zum Nachlesen und -recherchieren animiert. Toll fand ich deshalb auch das ausführliche Nachwort zur historischen Einordnung der Thematik.

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  • 4 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Luise_Dez, 27.04.2022

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Annette Wieners, erzählt in ihrem neuen Roman "Die Diplomatenallee" eine spannende Geschichte aus dem Jahr 1974. Damals zogen 100 Personen aus der DDR nach Bonn. Sie kamen für ein heikles Projekt: die Ständige Vertretung. Bis heute ist dieses Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte weitgehend unbekannt geblieben.

    Inhalt:
    Bonn, Frühjahr 1974: Erstmals lassen sich DDR-Diplomaten in der Bundeshauptstadt nieder. Die Politprominenz feiert, aber die Folgen verändern mehr als ein Leben.

    Heike lebt zurückgezogen mit Mann und Kindern in Bonn, manchmal hilft sie im Schreibwarenladen mit. Von ihr aus könnte es immer so weitergehen. Doch eines Tages steht ihr alter Uni-Professor im Laden, der Leiter des Instituts für Graphologie. Er möchte sich Heikes enorme Begabung zunutze machen: Niemand kann so viel aus einer Handschrift herauslesen wie sie. Nur will sie mit der Graphologie nichts mehr zu tun haben – aus gutem Grund. Außerdem vertraut sie dem Professor nicht. Tatsächlich ist er in den Aufbau der Ständigen Vertretung der DDR in Bonn verstrickt, und Heike gerät in den Strudel dramatischer Begebenheiten …

    Annette Wieners holt mit »Die Diplomatenallee« ein unbekanntes Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte ans Tageslicht.

    Meine Meinung:
    Der Autorin ist es hervorragend gelungen, die Stimmung von Bonn in den 70er Jahren zu schildern und hat mich von Anfang an in die Geschichte eintauchen zu lassen.
    Es ist die Zeit, als die DDR ihre ständige Vertretung in der Diplomatenallee in Bonn eröffnen will und zu großer Besorgnis führt. In diesem politischen Strudel wird das Institut für Graphologie verpflichtet, Gutachten über die Auswahl der Bewerber, zu verfassen.

    Die Abgründe der Stasi als auch dem BND werden nach und nach deutlich spürbar. Für die größte Beunruhigung sorgte dann die Affäre Günter Guillaume, die für großen Wirbel sorgte.

    Heike Holländer, die mit der Graphologie nichts mehr zu tun haben will, wird von ihrem alten Uni-Professor regelrecht erpresst und überrumpelt, mit ihm zusammen Gutachten für die Auswahl der künftigen Mitarbeiter der ständigen Vertretung der DDR in Bonn, zu erstellen. Der Professor konfrontiert Heike mit ihrer Vergangenheit und bringt ihren Bruder mit ins Spiel, der angeblich in der DDR in Haft sein soll. Gezwungenermaßen lässt sich Heike Holländer auf Grund ihrer Fähigkeiten auf diesen Deal ein und bringt damit ungewollt ihren Mann sowie ihre beiden Kinder, mit in Gefahr …

    Fazit:
    Der Autorin ist es hervorragend gelungen, mit ihren fiktiven Charakteren und historischen Ereignissen, einen unterhaltsamem Einblick in die Zeit des kalten Krieges zu erzählen. Die Protagonisten und selbst die Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr gut eingebunden, hätten aber zum Teil etwas mehr glaubwürdiger dargestellt werden können. Begeistern konnte mich die ausführliche Schilderung über die Graphologie, die irgendwo bei mir in Vergessenheit geraten war.
    Von mir 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 24.04.2022

    Als Buch bewertet

    Im Visier der Stasi und des BND
    Heike Holländer lebt mit ihrem Mann und zwei kleinen Kindern ein beschauliches Leben in Bonn. Früher hat sie Graphologie studiert, doch ihr Studium ohne Abschluss abgebrochen, warum, wird erst nach und nach klar. Jetzt tritt ihr alter Professor wieder an sie heran und will ihre Hilfe bei der Beurteilung von handschriftlichen Dokumenten. Heike will mit ihm eigentlich nichts mehr zu tun haben, trotzdem lässt sie sich darauf ein, denn ihr alter Dozent Buttermann hat angeblich Informationen über Heikes verschwundenen Bruder.
    Die Geschichte spielt im Bonn des Jahres 1974. Die Hauptstadt ist ein Dorf, jeder scheint jeden zu kennen und der kleine Schreibwarenladen der Familie Holländer ist ein Umschlagplatz für Informationen. So ist beispielsweise von Annemarie Renger oder von „Günther“ die Rede, Willi Brandts persönlichem Referenten, der sich dann als Stasi-Spitzel herausstellte, was zu Brandts Rücktritt führte.
    Das Eintauchen in die Zeitgeschichte war interessant und auch das Thema Graphologie fand ich sehr spannend. Bis etwa zur Mitte des Buchs hat mich „Die Diplomatenallee“ gefesselt. Doch dann ist Heike Holländer plötzlich im Visier sowohl der Stasi als auch des BND. Es geschehen fingierte Unfälle, Menschen werden versehentlich angeschossen, Heike wird erpresst und zusammengeschlagen. Vieles ist kolossal verwirrend und man weiß nie, was ist wahr und was gelogen. Leider werden manche Handlungsstränge bis zuletzt nicht aufgelöst, was ich als äußerst unbefriedigend empfunden habe. Auch die persönlichen Lebensumstände der Familie Holländer und die Beziehungen untereinander sind sehr seltsam. Am Schluss hatte ich das Gefühl, die Autorin wusste nicht so recht, wie sie die Geschichte zu Ende führen soll, so konstruiert wirkt das Ganze. Ein Buch, das stark beginnt und äußert schwach endet. 2,5 Sterne und leider keine Leseempfehlung von mir.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 24.04.2022

    Als Buch bewertet

    Schon als Kind hat sich Heike Holländer für Graphologie interessiert und später auch studiert. Doch dann passierte etwas, das sie dazu brachte, ihr Studium abzubrechen. Mit der Graphologie will sie nichts mehr zu tun haben. Inzwischen ist sie mit Peter verheiratet und hat zwei Kinder. Zeitweise hilft sie im Schreibwarengeschäft ihres Mannes aus und begegnet so ihrem früheren Professor Buttermann wieder, der ihre Hilfe möchte. Doch Heike kann nicht vergessen, was damals geschehen ist, uns ist misstrauisch. Doch da Buttermann Informationen über ihren verschwundenen Bruder Johann besorgen kann, lässt sie sich schließlich doch überreden und gerät damit ins Visier von Stasi und BND.
    Die Autorin Annette Wieners stellt das Leben im Bonn der siebziger Jahre sehr gut dar. Im Schreibwarengeschäft der Familie Holländer geben sich die Politiker und der Angestellte die Klinke in die Hand. Man kennt sich. Es ist die Zeit, als die DDR ihre ständige Vertretung in der Diplomatenallee in Bonn eröffnen will, was zu Beunruhigung führt - berechtigterweise, denn die Affäre Günter Guillaume ist ja bekannt.
    Es ist auch interessant zu erfahren, was die Graphologie aus einer Schrift alles herauslesen kann.
    Heike ist nicht unsympathisch, aber ihr Verhalten konnte ich oft nicht nachvollziehen. Nachdem ihr Studium auf so unrühmliche Weise zu Ende ging, heiratet sie Peter und überschreibt ihm das Geschäft ihrer Eltern. Ich hatte das Gefühl, dass beide eine Art Rettung suchten und sich schlicht etwas vormachten. Ihre Beziehung ist nach außen glücklich, doch mir kam sie etwas merkwürdig vor. Peter weiß nicht einmal, warum Heike ihr Studium abgebrochen hat und warum sie manchmal so seltsam ist. Er zweifelt an sich und Heike verschweigt ihm vieles. Buttermann ist ein unangenehmer und manipulativer Mensch. Nachdem Heike ihr Professor hilft, passieren viele Dinge, die Heike ängstigen, denn sogar ihre Familie gerät in Gefahr.
    Erst nach und nach erfahren wir, was geschehen ist, damit Heike ihr Studium aufgab und was für eine traumatische Kindheit sie hatte.
    Mich störte aber, dass am Ende doch einige Dinge passieren, die für mich absolut nicht schlüssig war.
    Ganz konnte mich dieser Roman nicht überzeugen, obwohl ich die Geschichte interessant finde.

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  • 4 Sterne

    Martin S., 05.05.2022

    Als Buch bewertet

    Zwischen den Fronten

    Im Jahre 1974 unterhält Heike mit ihrem Mann auf der Bonner Diplomatenallee einen Schreibwarenladen. Sie leben mit ihren Kindern ein unbeschwertes, aber auch bescheidenes Leben. Eines Tages betritt der alte Uni-Professor von Heike den Laden und weckt die bewusst verdrängte Vergangenheit zum Leben. Heike war eine begnadete Graphologin, die anhand der Handschrift einem Menschen analysieren und einschätzen konnte. Das Leben zeigte ihr aber, dass dieses Talent Segen und Fluch zugleich sein kann, so dass sie bewusst ihrem früheren Leben den Rücken gekehrt hat. Der Professor bedrängt sie aber nun, ihrem Talent wieder zu folgen und bei der Auswahl der geeigneten Bewerber für die Ständige Vertretung der DDR behilflich zu sein. Es gelingt ihm letzten Endes, dass Heike sich unfreiwillig ihrer Vergangenheit stellt...

    Die Autorin Annette Wieners konnte mich bereits mit dem Kriminalroman "Kaninchenherz" überzeugen, so dass ich gespannt in ihren neuen Roman gestartet bin Sie erzählt die Geschichte in einem angenehm und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mir die Geschehnisse der damaligen Zeit lebendig vor Augen führte. Der Spannungsbogen wird um die rätselhafte Vergangenheit der Hauptprotagonistin gekonnt aufgebaut und über die deutsch-deutschen Verstrickungen auf einem guten Niveau gehalten. Die historischen Fakten wirken sehr gut recherchiert und verleihen dem Buch ein hohes Maß an Authentizität. Es entwickelt sich eine zunehmend komplexere Geschichte, bei der die volle Konzentration durchaus erforderlich war, um dem Ganzen noch folgen zu können. Es bleibt dabei immer ein wenig verworren, was aber einer Spionage-Geschichte auch gut zu Gesicht steht. Das Finale konnte mich dann nicht vollends überzeugen, rundet das Ganze aber nachvollziehbar ab.

    Insgesamt ist "Die Diplomatenallee" aus meiner Sicht ein gelungener Roman um die deutsch-deutschen Beziehungen in den 70er Jahren, der gleichzeitig noch einen Einblick in die interessante und faszinierende Welt der Graphologie bietet. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    Nil_liest, 07.08.2022

    Als Buch bewertet

    Was sagt mir deine Handschrift?

    Hier kommen drei Themenblöcke in einem Roman zur Sprache über die ich nur wenig wusste: Bonn in den 70er Jahren als es noch Bundesdeutsche Hauptstadt war, die Kunst des Handschriftlesens: Graphologie und besonders ein Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte, dass hier aufgerollt wird um 100 DDR-Bürger, die 1974 nach Bonn übersiedeln sollen für die Ständige Vertretung der DDR.
    Geschrieben hat den Roman die Radiojournalistin Annette Wieners. Für sie ist es bereits die 7. Veröffentlichung! Für mich ist dies der erste den ich aus ihrer Feder lese.
    Der ganze Roman spielt im Jahr 1974 und die Protagonistin ist Heike. Eine Frau, die mit ihrem Mann in Bonn einen Schreibwarenladen betreibt und ein durchschnittliches Leben führt. Bis ihr Ex-Prof sie aufsucht und sie für ein Projekt gewinnen will, wo ihre verschüttete Gabe genutzt werden soll, denn sie ist fast ausgebildete Graphologin und kann Menschen durch ihre Handschrift analysieren und einschätzen. Sie brach das Studium ab und wollte dieses Kapitel hinter sich lassen, nun kommt es anders. Denn sie wird gebraucht um die Handschriftanalyse jeder 100 DDR-Bürger durchzuführen, die für die Ständige Vertretung der DDR nach Bonn kommen sollen.
    Die historischen Gegebenheiten scheinen äußerst gut recherchiert, findet man bei einer kleinen Suche im Internet auch einiges was sich deckt. Eine wahrlich spannende Aufarbeitung dieser deutsch-deutschen Geschichte, auch wenn das Ende ein etwas zu actionreiche Dramatik bietet. Mir hat die Lektüre gefallen. Nicht nur wegen der historischen Aspekte, auch einfach, weil es unterhaltsam und gut geschrieben ist!

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  • 4 Sterne

    Brigitte S., 20.04.2022

    Als Buch bewertet

    Heike lebt mir ihrem Mann und ihren Kindern in Bonn. Früher hat sie als Graphologin gearbeitet.
    Nun kommt auf einmal ihr alter Professor in ihren Laden und möchte Heikes Fähigkeiten in der Graphologie für seine Machenschaften ausnutzen. Doch Heike will damit nichts mehr zu tun haben.

    Annette Wieners versteht es, einen eintauchen zu lassen, in die Welt, die keiner von uns will. Heike hat es in ihrem Leben nicht einfach gehabt und nun soll sie wieder die Handschriften bewerten und deuten. Aber sie will diese Fähigkeit eigentlich lieber vergessen und sich auf ihre Familie konzentrieren. Heike ist mir gleich ans Herz gewachsen, weil sie so ein toller Mensch ist. Das Buch hat mich aber auch sehr nachdenklich gemacht, denn diese Zeit war nicht schön. Auch wenn die Geschichte so nicht immer den Tatsachen entspricht, kann ich sagen, ein wunderbares Buch. Wer gerne etwas über politische Geschehnisse aus diesen Jahren liest, ist hier richtig. Ich kann dieses Buch sehr empfehlen und habe 3,5 Sterne vergeben, aufgerundet auf 4 Sterne, wenn halbe Sterne nicht möglich sind.

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  • 3 Sterne

    H.B., 15.05.2022

    Als Buch bewertet

    Die Diplomatenallee entführt uns ins Bonn der 1970er: das geteilte Deutschland kommt sich mit einem Mal nah wie nie zuvor, als die Ständige Vertretung der DDR in der BRD-Hauptstadt Bonn eingerichtet wird. Doch der unsichtbare Graben ist tief, Ost und West spionieren und intrigieren gegeneinander und Heike Holländer, ehemalige Überflieger-Graphologiestudentin, gerät zwischen die Fronten.
    Heikes Kindheit wurde durch die Gewaltausbrüche ihres Vaters geprägt, ihre Jugend durch die (teils angeblich wohlgemeinten) Manipulationen eines Professors. Und während der Druck von außen auf sie steigt, gerät auch das gewöhnlich harmonische Zusammenleben mit ihrem Ehemann Peter aus den Fugen.
    Der Schreibstil ist ungewöhnlich, was ich als angenehm zu lesen empfand. Allerdings kann ich mir auch vorstellen, dass er manch einem Leser nicht liegt – aber dafür gibt es schließlich Leseproben.
    Der Anfang der Geschichte ist stark, die Graphologie faszinierend und über die Handlung hinweg wird ein Netz aus Paranoia gesponnen, bei dem man als Leser ebenso wie Heike rätselt, wer auf welcher Seite steht – BND? Stasi? – und welche Aussagen glaubwürdig sind.
    Allerdings litt die Spannung meines Erachtens durch die Perspektivwechsel zu Peter, als eine von Natur aus passive Person ist sein Blickpunkt nicht so interessant zu lesen wie Heikes, sie stellt ihn schlichtweg in den Schatten.
    Mehr noch hadere ich mit dem Ende der Geschichte, ich empfand es als enttäuschend, unpassend und verwirrend, manche der kleineren Handlungsstränge scheinen einfach ohne jede Auflösung verschwunden zu sein.
    Alles in allem eine behutsame Leseempfehlung an jene Leser, die vorrangig Interesse an einem gut recherchierten Roman über ein Kapitel selten beschriebener Zeit Deutsch-Deutscher Geschichte haben.

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  • 3 Sterne

    Lilofee, 01.05.2022

    Als Buch bewertet

    Annette Wieners erzählt eine spannende Geschichte,
    die zu einer Zeit spielt, als in der BRD ein heikles Projekt gestartet wurde.
    Die Einrichtung einer Ständigen Vertretung der DDR in Bonn im Jahr 1974.
    Im beschaulichen Bonn trafen West- und Ostblock aufeinander.
    Die Stadt war der Hotspot des Kalten Krieges und übte sich in Weltgewandtheit.

    In dem Roman wird die zeitgeschichtliche Episode zu einem Drama.
    Eine interessante Geschichte über ein düsteres Kapitel deutsch-deutscher Beziehungen.
    Es geht um die Grafologie, die seit 1974 einen sehr guten Ruf genießt und hohe
    Anerkennung bei der Wissenschaft.

    Das Lebensgefühl dieser Zeit kommt sehr gut auf die Seiten.
    Sehnsüchte und Sorgen einer längst vergangenen Epoche leben noch einmal auf.
    Machen neugierig auf diese außergewöhnliche Frau. Die als unbeteiligte Bonner Bürgerin
    in den Fokus gerät und das nur, weil sie über besondere Fähigkeiten
    in der Grafologie verfügt.
    Alles wird anschaulich und bildhaft beschrieben.
    Überhaupt wird alles sehr detailliert dargestellt.
    Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet und sehr lebensnah.

    Leider kann das Buch nicht im Ganzen überzeugen.
    Nach einem starken Anfang flacht die Geschichte zum Ende hin ab.
    Verliert sich in viele offene Fragen, lose Fäden werden nicht verknüpft.
    Gedankengänge und Handlungen sind oft schwer nachvollziehbar.
    Diesem Roman fehlt das Herzliche, die Leichtigkeit, die dieses Thema verdaulich macht.

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  • 5 Sterne

    8 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriela, 08.03.2022

    Als Buch bewertet

    Heike Holländer geb. Berger, eine ehemalige Grafologie Studentin, lebt mit ihren Mann Peter und den Kindern Anne und Michael 1974 im Regierungsviertel in Bonn. Sie besitzen dort ein Schreibwarenladen, den Heike von ihren Eltern geerbt hat und weiter führt. Die Kunden sind unter anderen auch hohe Politiker und deren Ehepartner. Ihr Leben ist beschaulich und ereignislos, bis eines Tages Herr Buttermann auftaucht, ihr damaliger Professor. Heike war seine beste Schülerin und eine begnadete Grafologin. Doch in ihrer Studienzeit hat es ein Ereignis gegeben, was Heike dazu bewogen hat, mit ihrem Studium zu brechen. Professor Buttermann, der für die Politik arbeitet möchte, dass Heike ihn unterstützt und grafologische Gutachten von Personen erstellt. Bei diesen wird dann entschieden, ob sie für die geheimen Aufgaben geschaffen sind. Aber Heike möchte dass nicht, da sie damals ein falsches Gutachten erstellt hat…., mit fatalen Folgen. Doch der Professor kennt einige Geheimnisse aus Heikes Vergangenheit. Damit setzt er sie so unter Druck, dass sie schlußendlich zustimmen muß.

    Das Buch >Die Diplomatenallee< befaßt sich mit der Stasi und den BND zu der Zeit des kalten Krieges. Es werden durch gute Recherche der Autorin Annette Wieners Einblicke in die politische Zeit möglich, von der man so nichts gewußt hat. Ich habe mich anfangs schwer getan, in das Buch hineinzufinden. Es gibt einige kleine zeitliche Sprünge, die mir nicht sofort offensichtlich waren. Auch bei den verschiedenen Personen habe ich anfangs etwas Probleme gehabt. Aber schlußendlich hat mir das Buch sehr gut gefallen und mich mit neuem Wissen verabschiedet. Es ist kein Buch, was man nur so zur Entspannung liest, sondern eins, was nachdenklich macht!

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  • 5 Sterne

    9 von 28 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra F.- magic mouse, 14.03.2022

    aktualisiert am 14.03.2022

    Als eBook bewertet

    Heike hat vor einigen Jahren am Graphologischen Institut der Uni Bonn studiert. Da sie das Fach schon von Kindesbeinen an toll fand,war sie dort der Star unter den Studenten!Mittlerweile hat sie das Schreibwarengeschäft ihrer Eltern übernommen und arbeitet in der Nähe der Regierung in Bonn!Nach dem Skandal an der Uni, in dem sie ihr Professor schändlich behandelt hatte, ist Heike froh, dass sie nichts mehr mit der Graphologie zu tun hat.Allerdings taucht dann plötzlich ihr ehemaliger Professor in ihrem Schreibwarenladen auf, um sie zu einer Feier des Instituts einzuladen!Zumindest offiziell, denn es stellt sich heraus, dass Heike ihn bei einem Auftrag unterstützen soll!
    Die DDR möchte eine Ständige Vertretung in Bonn aufbauen und sie soll ihm helfen, die Personen anhand ihrer Handschriften zu charakterisieren!Heike stimmt nur zu, weil er im Gegenzug dazu verspricht, ein Treffen mit ihrem verschollenen Bruder zu organisieren!Doch mit der Hilfe gerät Heike mitsamt ihrer Familie zwischen die Fronten des Spionageskandals rund um Guillaume!Ein sehr schön dargestellter und recherchierter Roman, der jeden packt und zum Nachdenken bringt!Meine absolute Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    7 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 15.03.2022

    Als Buch bewertet

    Zeig mir, wie du schreibst und ich sage dir, wer du bist

    Heike hat sich bewusst dafür entscheiden, den Schreibwarenladen ihrer Familie weiterzuführen und ihre Tätigkeit als Graphologin an den Nagel zu hängen. Zumal die Kundschaft im Laden alles andere als langweilig ist, denn die Politprominenz geht bei ihr ein und aus, um edles Büttenpapier oder elegante Füllfederhalter zu kaufen. Aber als ihr ehemaliger Uni-Professor Buttermann im Laden steht, ahnt Heike nicht, dass sie zum Spielball der Geheimdienste wird...

    Annette Wieners blättert im Geschichtsbuch der deutsch-deutschen Vergangenheit und schlägt ein sehr interessantes Kapitel auf, dem bisher noch nicht wirklich viel Aufmerksamkeit gewidmet worden ist. Die innerdeutschen Beziehungen zur Zeit des Kalten Krieges, die Tätigkeiten von BND und Stasi und dem damit verbundenen Anwerben von vertrauenswürdigen Mitarbeiter:innen ist bis heute weitestgehend unbekannt und daher umso begehrter als Romanstoff.

    Der Schreibstil der Autorin ist ruhig, zurückhaltend und sehr geradlinig und passt somit perfekt zur Story. Sie vermittelt mit ihren sehr mit bedacht gewählten Worten nämlich schon eine gewisse Habacht-Stellung ihrer Protagonist:innen, die sich im Verlauf des Handlung als wachsam und weise herausstellt.

    Zwar braucht das Buch gut hundert Seiten, um so richtig in Fahrt zu kommen, aber ist die erste Hürde mit all den fachlichen Informationen zum Thema Graphologie genommen, läuft die Erzählung fast von alleine. Die Hintergründe zur Thematik sind interessant und bieten gute Einblicke in die Welt der damals agierenden Geheimdienste. Die Graphologie ist ein wichtiges Mittel, um Stärken, Schwächen und Zuverlässigkeit der anzuwerbenden Personen herauszufinden, eine Deutung des Charakters vorzunehmen und aufgrund dessen Entscheidungen zu treffen.

    Es gelingt der Autorin , das Verwirrspiel um Gut und Böse, Vertrauen und Misstrauen, Ehrlichkeit und Lügen durch die facettenreichen Charaktere sehr lebendig zu gestalten, damit hier die innere Zerrissenheit von Heike noch deutlicher hervorkommt und zum festen Bestandteil der Handlung wird. Überhaupt besitzt Heike eine Schlüsselfunktion - sie führt nicht nur durch das Hier und Jetzt, sondern gibt auch erschütternde Einblicke in ihre Kindheit frei, die nicht auf Rosen gebettet gewesen ist. Ihre tragische Rolle als Spielball von Politik und Macht ist sehr gut ausgearbeitet und zieht die Lesenden mitten hinein ins Geschehen.

    Buttermann ist ein echter Windhund, mit allen Wassern gewaschen und er verkörpert seine Rolle als Agent mit Bravour. Wie er Menschen manipulieren und für seine Zwecke einsetzen/missbrauchen kann, ist erschreckend und faszinierend zugleich. Seine Rolle in der deutsch-deutschen Geschichte steht stellvertretend für all die Menschenverführer:innen im damaligen System.

    Ein sehr gut recherchierten Roman, der mal nicht eben so schnell nebenbei gelesen ist. Trotz Anfangsschwierigkeiten stark im Aufbau und mit überzeugenden Darsteller:innen versehen.

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  • 4 Sterne

    2 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja L., 22.03.2022

    Als Buch bewertet

    Heike, junge Ehefrau und Mutter gerät in den 70er Jahren zwischen die Fronten von Ost und West. Heike hat eine enorme Begabung im Entschlüsseln von Handschriften - der Graphologie und hilft manchmal im Schreibwarengeschäft, dass ursprünglich ihren Eltern gehörte aus.Eines Tages taucht ein Professor aus ihrer Vergangenheit an der Universität auf, der sie durch Erpressung mit ihrer schwierigen Vergangenheit ,dazu bringen will, ihr Wissen zu seinen Zwecken einzusetzen.Heike wird immer mehr in den Strudel zwischen den feindlichen Geheimdiensten von Ost und West hineingezogen, ohne eine Möglichkeit zu sehen, zu entkommen.Das Buch ist wirklich spannend. Man kann sich gut vorstellen, dass Vieles was passiert sehr nah an der Wirklichkeit von damals ist. Ich kannte diesen Teil der Deutschen Geschichte nicht, was das Buch für mich interessant machte. Allerdings viel es mir durch den Schreibstil schwehr das Buch zu lesen. Ich musste mich ziemlich konzentrieren um dabei zu bleiben. Wer sich für Geschichte interessiert und nicht nur zum einschlafen liest ist mit diesem Buch gut aufgehoben

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  • 4 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 22.04.2022

    Als Buch bewertet

    Titel: Von Agenten umzingelt..

    Eher zufällig bin ich über den Roman gestolpert und ich bin froh darüber, denn hier habe ich über ein Thema gelesen, was mir nahezu unbekannt war.

    In der Geschichte geht es um Heike, die einst Graphologie studiert, ihr Studium aber nach einem Zerwürfnis abgebrochen hat, obwohl sie die Beste war. Lieber arbeitet sie im Schreibwarenladen und ist glücklich mit Mann und Kindern. Als plötzlich ihr alter Uniprofessor in ihr Leben stolpert ist nichts wie zuvor. Was will er von ihr? Als die ersten Gefahren drohen, hadert Heike an ihren Entscheidungen. Werden sie und ihre Familie das überleben?

    Der Roman spielt in der Zeit vom 05. Februar 1974 bis 06. Mai 1974 und obwohl es nur wenigen Wochen sind, verliert man das Zeitgefühl und glaubt die Protagonisten sind deutlich länger in das ganze Drama involviert.

    Von der Graphologie habe ich schon mal gehört, aber was genau damit alles möglich ist, das war mir nicht bekannt. Die kleinen Einschübe von Erklärungen zu Buchstabenformen und ihren Bedeutungen waren interessant.

    Heike ist als Figur nicht ganz so einfach, weil sie ihrer Umgebung gegenüber oft unnahbar ist. Im Verlauf der Handlung erfährt man immer mehr und versteht dann auch warum sie so agiert. Ich konnte mich gut in sie einfühlen. Ihre Ängste habe ich nicht so gern ausgehalten, denn was sie alles ertragen muss, das ist zwar spannend, aber auch hart.

    Ehemann Peter tat mir aufgrund seiner Selbstzweifel leid, dabei ist er so ein toller Mensch. Er ergänzt Heike perfekt und akzeptiert wie sie ist, das hat man doch eher selten. Auch fand ich klasse wie sehr sie sich mögen und dass die Ehe auf Augenhöhe stattfindet, was für die damalige Zeit ja eher selten war.

    Mit Bonn hatte ich mich zuvor noch nie beschäftigt und so war ich doch sehr erstaunt wer sich alles in der Bundesrepublik aufhielt und wie viele Spione es von allen Seiten gab. Dauernd abgehört zu werden würde mich wahnsinnig machen.

    War der Großteil des Romans immens fesselnd, so fand ich den Schluss etwas übertrieben, da die rohe Gewalt teils zu viel und teils zu konstruiert rüberkam. Insgesamt habe ich mich jedoch gut unterhalten gefühlt und auf jeden Fall Neues gelernt.

    Fazit: Unterhaltsamer Einblick in den kalten Krieg und deutsch- deutsche Geschichte. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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