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  • 5 Sterne

    96 von 129 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 13.01.2019

    Als Buch bewertet

    1919 Hamburg. Die 17-jährige Frieda Hannemann lebt mit ihrer wohlbetuchten Familie in der Hansestadt, wo diese das Handelskontor Hannemann & Tietz für Kakao führt. Der Erste Weltkrieg ist gerade erst beendet, und Deutschland leidet noch immer unter den Folgen, es gibt kaum etwas zu kaufen und die politische Lage ist noch immer nicht stabil, das bekommt auch das Kontor Hannemann zu spüren. Friedas Bruder Hans hat den Krieg zwar überlebt, ist aber nicht mehr er selbst, so dass es fraglich ist, ob er jemals das Kontor übernehmen kann. Frieda dagegen würde liebend gern das elterliche Unternehmen übernehmen und hat schon einige Ideen, den Betrieb voran zu bringen und auszubauen. Allerdings denken ihre Eltern eher daran, sie reich zu verheiraten, damit die finanzielle Lage des Kontors gesichert ist. Doch Frieda steht nicht der Sinn nach Ehe und Kindern mit einem Mann, den sie nicht liebt, sondern eher nach Unternehmergeist und Erfüllung ihrer Träume…
    Lena Johannson hat mit ihrem Buch „Die Villa an der Elbchaussee“ einen wunderbaren und gefühlvollen historischen Grundstein für eine Buchreihe um eine Schokoladen-Dynastie vorgelegt, der den Leser neugierig zurück und auf die weiteren Bände hoffen lässt. Der Schreibstil ist flüssig, bildreich und gefühlvoll, der Leser wird regelrecht in die Seiten hineingesaugt und kann sich von dem Buch nur sehr schwer lösen. Sehr gekonnt werden die einzelnen Charaktere von der Autorin vorgestellt und in Beziehung miteinander gesetzt, was dem Leser erst einmal einiges an Aufmerksamkeit abverlangt, aber lohnenswert ist. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten um die historische Hamburger Speicherstadt sind sehr detailliert, so dass sich der Leser während der Lektüre alles wunderbar vorstellen kann, sofern er Hamburg noch nicht kennt, andernfalls fühlt er sich wie auf einem Stadtrundgang um ein Jahrhundert zurückversetzt. Auch die damaligen gesellschaftlichen Strukturen sowie die Rolle der Frau werden thematisiert und geben dem Leser einen Einblick, wie sehr das Leben der Frauen von jeher durch die Eltern vorbestimmt war und sie meist keine Möglichkeit hatten, deren Wünschen zu entkommen.
    Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet, ihnen wurde regelrecht Leben eingehaucht. Sie alle besitzen Ecken und Kanten und wirken aufgrund deren Individualität sehr authentisch und lebendig. Der Leser kann seine Sympathien gleichmäßig verteilen und mit ihnen fiebern, denn die Emotionen kommen hier ebenfalls nicht zu kurz. Frieda jedoch überstrahlt alle, sie ist zwar noch eine sehr junge Frau, doch sie besticht durch ihre Liebe zum Familienbetrieb und ihren Ideenreichtum. Sie wirkt ausgesprochen kraftvoll und strahlt eine Stärke aus, die man bei einer so jungen Frau nicht vermutet. Frieda möchte sich ihre Träume erfüllen und scheut nicht davor zurück, sich nicht nur dem elterlichen Willen zu widersetzen, sondern auch der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten. Sie ist willensstark und eine Kämpferin, was bei ihrem Vorhaben unbedingt erforderlich ist. Aber auch sie muss einiges an Schicksalsschlägen ertragen, wobei man als Leser hofft, dass ihr Optimismus dabei nicht auf der Strecke bleibt.
    „Die Villa an der Elbchaussee“ ist ein wirklich gelungener Auftaktroman, der sowohl eine interessante Familiengeschichte in sich birgt als auch den Kampf einer jungen Frau für die Erfüllung ihrer Träume. Eine wunderbare Lektüre, dessen Fortsetzung hoffentlich nicht so lange auf sich warten lässt. Absolut verdiente Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    44 von 67 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nellsche, 24.02.2019

    Als Buch bewertet

    "Authentisch und bewegend"

    Hamburg, 1919: Frieda ist die jüngste Tochter einer traditionsreichen Kaufmannsfamilie, die nicht nur mit Kakao handelt, sondern auch eine kleine Schokoladenmanufaktur besitzt. Dort verbringt Frieda ihre Zeit am liebsten um zu experimentieren und neue Rezepte auszuprobieren. Dort möchte sie in Zukunft gerne arbeiten, doch ihr Vater hat andere Pläne für sie, denn er will sie mit einem Mann verheiraten, um das Überleben der Firma zu sichern. Kann sich Frieda dem entziehen und das Erbe der Familie retten?

    Dieser Roman, der im wundervollen Hamburg spielt, hat mir sehr gut gefallen.
    Der Schreibstil war flüssig und gut zu lesen, so dass ich dieses Buch schnell fertig gelesen habe. Die Beschreibungen waren sehr bildhaft und spiegelten die damalige Zeit anschaulich wider. Ich fühlte mich richtig in die Zeit versetzt.
    Frieda mochte ich von Anfang an. Sie war eine starke junge Frau, die für sich einstand und sich zu behaupten wusste. Ich habe sie unheimlich gerne über die fünf Jahre, die dieses Buch spielt, begleitet.
    Alle Personen, egal ob Haupt- oder Nebenrolle, wurden gut ausgearbeitet und beschrieben, so dass ich sie mir gut vorstellen konnte. Sie erwachten regelrecht zum Leben.
    Die Darstellung der damaligen Zeit und Geschehnisse empfand ich sehr authentisch, da merkt man die hervorragende Recherche der Autorin. Die Atmosphäre wurde wirklich erstklassig transportiert, insbesondere die große Schere zwischen arm und reich. Aber auch die örtlichen Gegebenheiten konnte ich mir sehr gut vorstellen, wozu auch der Stadtplan am Ende des Buches zusätzlich beitrug. Bei mir kam einfach ein richtig tolles Zeitgefühl auf und ich habe den Roman sehr genossen.
    Auch die Spannung war super vorhanden, denn ich war neugierig, wie sich Friedas Leben entwickelt, wie es um das Familienunternehmen bestellt ist und was dieser Roman überhaupt alles parat hält.

    Eine rundum gelungene Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    8 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 27.02.2019

    Als eBook bewertet

    Ein toller historischer Roman – gute Geschichte, gut geschrieben mit sympathischen Hauptpersonen, deshalb konnte ich mit Frieda und den anderen Personen richtig mitfiebern. Alle sind sehr gut gezeichnet, nicht klischeehaft schwarz oder weiß.
    Die Geschichte ist spannend und unterhaltsam, da freu ich mich sehr auf die folgenden, hoffentlich erscheinen sie bald!
    Mir gefällt der Schreibstil außerordentlich – in jeder Hinsicht ein gelungener Schmöker.
    Leider macht das Buch Appetit auf Schokolade – das ist aber das einzige Manko.

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  • 5 Sterne

    9 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ascora, 16.03.2019

    Als eBook bewertet

    Die Villa an der Elbchaussee
    Das Cover: Vor der herrschaftlichen Fassade und gerahmt von einem schön verzierten Schmiedeeisenzaun steht, mit dem Rücken zum Betrachter eine junge Frau im tiefrotem Kleid. Im gleichen Farbton wie das Kleid ist der Titel gehalten, Untertitel und der Autorenname sind in einem dezenteren Grauton,
    Der Klappentext: „Hamburg, 1919: Das Kontor Hannemann & Tietz handelt nicht nur mit Kakao, sondern betreibt auch eine eigene Schokoladenmanufaktur. Frieda, jüngster Spross der traditionsreichen Kaufmannsfamilie, würde am liebsten ihre Tage in der Speicherstadt oder in der Schokoladenküche verbringen. Als ihr Vater sie mit dem Sohn eines befreundeten Handelspartners verheiraten will, um das Überleben der Firma zu sichern, bricht für Frieda eine Welt zusammen. Nicht nur, weil ihr Herz für einen anderen schlägt. Wird es ihr gelingen, das Erbe der Familie zu retten, ohne ihre Liebe zu verraten? ...“
    Zum Inhalt: Das Jahr 1919, der Erste Weltkrieg ist vorbei, die Soldaten kehren nach und nach nach Hause zurück, der Kaiser hat abgedankt und die Republik wurde ausgerufen. Die Frauen erhielten ihr Wahlrecht und Deutschland versucht mit den Nachwirkungen des Krieges fertig zu werden. In dieser Zeit der Veränderungen versucht die junge Frieda, Tochter einer Schokoladendynastie ihren Weg zu finden. Sie liebt die Firma, will so viel wie möglich aus allen Bereichen lernen und träumt von einer unabhängigen und selbstbestimmten Zukunft. Für ihre Eltern steht der Weg für Frieda allerdings schon fest: eine vorteilhafte Heirat, mit einem finanzstarken Mann aus den richtigen Kreisen um die Zukunft der Firma zu sichern. Die Firma selbst soll natürlich der ältere Bruder Hans übernehmen, doch Hans kommt sehr verändert aus dem Krieg zurück und ob die Firma wirklich übernehmen kann ist fraglich.
    Zum Stil: Die Darstellung der Nachkriegszeit und ihre Ereignisse empfand ich als sehr authentisch und nachvollziehbar, man spürt die sorgfältige Recherche der Autorin Lena Johannson. Die Stimmung wurde wirklich hervorragend beschrieben, insbesondere die große Kluft zwischen den Schichten wurde gut thematisiert und rundet das Bild der Welt von Frieda ab. Die einzelnen Charaktere sind sehr anschaulich ausgearbeitet, jedem einzelnen wurde regelrecht Leben verliehen. Alle Protagonisten besitzen eine ganz eigene Individualität und wirken dadurch authentisch. Durch diese sorgfältige Beschreibung der Charaktere und deren Umgebung lässt sich das Buch wunderbar lesen und entführt seinen Leser direkt in das Hamburg der damaligen Zeit.
    Obwohl das Buch „nur“ fünf Jahre aus der Schokoladendynastie und rund um das Leben von Frieda behandelt, gibt es keinen direkten Cliffhanger, allerdings ist man als Leser schon sehr neugierig wie es mit Frieda, ihrer Familie und der Firma weitergehen wird.
    Mein Fazit: Ein äußerst gelungener Roman, der die neuere und neuerste Geschichte lebendig werden lässt und dem Leser einen gelungen Einblick in das Leben einer mutigen jungen Frau gewährt.

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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marianne T., 08.09.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    das Buch ist sehr spannend und man will die Geschichte weiterlesen

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  • 4 Sterne

    13 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lerchie, 20.01.2019

    Als eBook bewertet

    Frieda und die Schokolade

    Hamburg 1919. Frieda Hannemanns Vater war, wie eben damals üblich der Meinung, dass eine Frau als Ehefrau ins Haus gehörte, und die Kinder zu erziehen hatte. Doch er wurde von seiner Tochter eines Besseren belehrt und er konnte nicht umhin, ihr die Leitung der Schokoladenmanufaktur zu überlassen. Auch wenn sie zunächst nur heimlich verkaufen konnten, sozusagen unter der Ladentheke beim Kaufhaus Mendel einem Freund von ihm. Frieda selbst war mit der Tochter des Hauses befreundet. Eine Idee hatten sie ja, wie sie das Verbot umgehen könnten. Als die Schokoladenherstellung schließlich erlaubt war, durfte Frieda eine kleine Schokoladenmanufaktur leiten. Sie erfand die Rezepte und stellte die Schokolade her.
    Seinen Sohn Hans, der gezeichnet aus dem Krieg zurück gekommen war, wollte er zu seinem Nachfolger ausbilden, was sich jedoch als unmöglich erwies.
    Doch bevor es erst mal soweit war, hatten ihre Eltern beschlossen, dass Frieda heiraten solle. Das Kennenlernen ging allerdings gewaltig schief. Und der junge Mann wurde später nicht mehr erwähnt. Frieda hatte auch inzwischen jemanden kennen gelernt, quasi durch einen Zusammenstoß. Doch dann sah sie etwas, was ihr sagte, dass sie ihn besser vergessen sollte. Doch später sollte sie ihn noch einmal wiedersehen.
    Und dann kam die Krankheit ihres Vaters hinzu und Frieda sah sich vor die Aufgabe gestellt, das im Mai 1920 stattfinden sollende Kakao-Dinner zu organisieren. Dazu musste sie eine Spezialität kreieren, die es so noch nie gegeben hatte.
    Friedas Bruder Hans trieb es immer schlimmer. Er gab das Geld aus, das er eigentlich gar nicht hatte.
    Wieso war in Deutschland die Schokoladenherstellung zunächst verboten? Wie wollten die Hannemanns dieses Verbot umgehen? Welche Ideen hatte Frieda für die Rezepturen ihrer Schokolade? Was war bei dem Kennenlernen passiert? Warum meinte Frieda das Kakao-Dinner organisieren zu müssen? Wer war der junge Mann, in den sich Frieda quasi verliebt hatte? Was war mit ihrem Bruder Hans

    Meine Meinung
    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Es gab auch keine Unklarheiten bezüglich der Ausdrucksweise der Autorin, der Schreibstil war unkompliziert. In der Geschichte war ich schnell drinnen, konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. Zunächst in Frieda, die nicht der Meinung war, dass Frauen nur für den Haushalt und die Kinder zuständig seien. Die nicht bereit war, nur weil sie weiblich war, auf eine Bildung zu verzichten. Die gerne im Kontor gearbeitet hätte, wogegen jedoch ihr Vater war. Gerade noch, dass er ihr zugestand, die Schokoladenmanufaktur zu leiten, hatte er doch gemerkt, dass sie ein gutes Händchen für die Rezepturen hatte. Frieda, die auch noch betrogen wurde. Doch weiter will ich hier nichts verraten, will ja nicht spoilern. Hans konnte ich nicht wirklich verstehen. Vielleicht zu Anfang, als er gerade vom Krieg nach Hause gekommen war, aber dann? Nein! Dass ihre Eltern sie verheiraten wollten, es war halt damals so, und sie durfte ja trotzdem wählen. Auf jeden Fall hat mich das Buch doch berührt, es war spannend von Anfang an bis zum Ende. Für wen würde sich Frieda entscheiden? Was war mit Hans? Gegen Ende bekam sogar der Titel noch einen Sinn. Das Buch hat mich gut unterhalten, mir sehr gut gefallen und bekommt von mir vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten und eine Empfehlung.
    Das Buchende lässt nicht denken, dass es eine Fortsetzung geben könnte, denn es ist nichts Derartiges am Anfang oder auch am Ende erwähnt. Erst jetzt, wo ich die Rezension posten wollte, stellte ich fest, dass es als ’Hamburg-Saga Band 1’ betitelt wird. Es wird also wohl einen Mehrteiler geben.

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  • 4 Sterne

    8 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Irmhild H., 08.09.2019

    Als eBook bewertet

    Das Buch ist unterhaltsam geschrieben und ein kleiner Geschichtsunterricht.
    Die Figuren sind zu der Zeit passent dargestellt. Ich habe das Buch gerne gelesen und
    werde mich auch für die Fortsetzung interessieren.

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  • 4 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 20.10.2019

    Als Buch bewertet

    Hamburg 1919: Frieda führt ein recht behütetes Leben als Tochter eines Kakao-Händlers. Ihr Vater führt das Kontor Hannemann & Tietz und kämpft mit den Nachwirkungen des Krieges bzw. den Embargos der Siegermächte. Frieda würde gerne eine kaufmännische Ausbildung machen. Aber als Frau? Ihr Vater will nichts davon hören und baut darauf, dass sein Sohn irgendwann die Geschäfte übernehmen wird. Einzig in der kleinen Schokoladenwerkstatt darf Frieda neue Kreationen entwickeln und sich voll einbringen. Aber wird Friedas Bruder Hans den Erwartungen des Vaters gerecht werden? Das müsst ihr schon selbst nachlesen.
    Ich fand die Figur der Frieda sehr sympathisch. Sie weiß was sie will, ist Neuem gegenüber aufgeschlossen und hat das Herz am rechten Fleck. Manchmal vergisst sie über dem Pflichtbewusstsein aber auch das eigene Glück. Das ist eine Erkenntnis, die sie erst im Laufe ihres Lebens lernen muss. Aber ihr Weg dahin ist einfühlsam wie nachvollziehbar im Buch beschrieben.
    Ganz anders geht es mir da mit ihrem Bruder Hans. Klar hat er im Krieg Schlimmes erlebt, muss dieses Trauma auch verarbeiten. Aber ist der von ihm dabei gewählte Weg der richtige? Nein! Aber ich will ihn nicht verurteilen. Denn einen großen Anteil an diesem Irrweg hat auch seine Familie. Sie hätte ihm Rückhalt geben müssen, nicht nur Forderungen stellen, sondern ihm geeignete therapeutische Hilfe vermitteln müssen. Die Hauptschuld trägt in meinen Augen die Mutter mit ihrem Standesdünkel, ihren Scheuklappen vor allem Negativen sowie durch ihre finanzielle Unterstützung des Sohnes. Damit hat sie ihm nicht geholfen, sondern die Abwärtsspirale des Sohnes wie auch der Familie insgesamt vorangetrieben. All das ist in diesem historischen Roman sehr anschaulich und glaubhaft geschildert und eingebettet. Allerdings waren mir an manchen Stellen die Beschreibungen zu Friedas Schokoladen-Kreationsversuchen zu umfangreich und sie haben sich auch wiederholt. Doch insgesamt betrachtet ist dies ein unterhaltsamer Roman, der die Auswirkungen des 1. Weltkrieges und der sich anschließenden Inflation anhand der Kaufmannsfamilie Hannemann kurzweilig schildert. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Margarete K., 14.02.2021

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Die Geschichte von Frieda und ihrer Familie ist sehr gut erzählt. Ich konnte mir alles bildlich sehr gut vorstellen. Unbedingt lesen!!!

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wencke M., 16.02.2019

    Als Buch bewertet

    Ein wunderschöner Roman, der in den 1920-igern in Hamburg erzählt

    Zunächst einmal hat mich bei diesem Buch das wunderschöne Cover begeistert sowie die sehr schön gestalteten Innenseiten vom Cover, hinten mit einem Stadtplan vom damaligen Hamburg.

    Gleich zu Beginn des Buches hat mich der Schreibstil und die Erzählweise begeistert.
    Der Text ist leicht und verständlich geschrieben, der Schreibstil gefällt, so ist es mir gelungen, in diese wunderschöne Geschichte, die in den 1920-ziger Jahren in Hamburg spielt, einzutauchen.

    Dieser Roman erzählt von Frieda und beginnt als Frieda gerade 16 Jahre alt ist. Schon in diesem jungen Alter weiß Frieda, dass sie nicht wie ihre Mutter werden möchte, der es reicht, sich mit der Haushaltsführung und Kindererziehung zu beschäftigen. Frieda möchte viel mehr die Welt erleben und lieber im Kontor ihres Vaters arbeiten, statt einen reichen Mann zu heiraten. Ihre Eltern sehen allerdings eindeutig Hans, Friedas älteren Bruder als Nachfolger des erfolgreichen Familienunternehmens.

    Der erste Weltkrieg ist gerade vorbei und Hans ist bis dahin noch nicht aus dem Krieg zurück. Der Wunsch der gesamten Bevölkerung, einfach ein normales Leben zu führen, ist groß. Der Alltag sieht leider anders aus. Ein großer Hunger bestimmt den Alltag von vielen Familien. Oft sind Familienmitglieder im Krieg geblieben oder Heimkehrer müssen mit dem so schlimm Erlebten leben.

    Mir hat dieses Buch sehr gefallen. Es war eine schöne Zeitreise!
    Nun hoffe ich, dass es eine Fortsetzung zu diesem Roman gibt. Ich würde so gerne lesen, wie es mit Frieda weiter geht!

    Klare Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    Judith K., 27.12.2020

    Als Buch bewertet

    Spannender historischer Roman mit sympathischer Hauptfigur. Frieda ist die junge Tochter einer Hamburger Kaufmannsfamilie. Ihr Bruder Hans kommt verwundet aus dem Krieg zurück. Statt einer Lehre verliert er sich in Selbstmitleid und beleidigst sogar Clara, die beste Freundin seiner Schwester. Frieda soll bald heiraten. Lieber ist sie aber in ihrer Kakaoküche.....

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  • 4 Sterne

    2 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 18.01.2019

    Als eBook bewertet

    Lena Johannson kenne ich schon von einigen Romanen. Sie hat einen leichten lockeren Schreibstil.

    Der Roman „Die Villa an der Elbchaussee“ spielt ab 1919 in Hamburg.
    Frieda Hannemann fängt mit 17 Jahren an, in der väterlichen Schokoladenmanufaktur, an Rezepten für Schokolade und Pralinen zu experimentieren. Die Eltern möchten sie reich verheiraten, denn nach dem Krieg, liegt der Hhandel danieder.

    Sie will aus Liebe heiraten. Ihr Bruder kommt versehrt aus dem Krieg zurück und hat Probleme damit fertig zu werden.
    Es hat einige Zeit gedauert, bis ich mit Frieda warm wurde. Sie war so von sich überzeugt, das sie sogar ihre Freundin verprellte.

    Lena Johannson lässt ihre Protagonisten immer zu perfekt aussehen. Dadurch halte ich immer etwas Abstand, aber mit der Zeit gewöhnte ich mich daran.

    Ein netter Roman für leichte Unterhaltung.

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  • 5 Sterne

    4 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 15.01.2019

    Als Buch bewertet

    Der Krieg ist zwar vorbei, doch trotzdem spürt man seine Auswirkungen 1919 in der Hansestadt Hamburg noch überall. Auch das Handelskontor Hannemann & Tietz mit eigener Schokoladenmanufaktur leidet unter den Folgen. Im Gegensatz zu vielen anderen Familien geht es den Hannemanns noch recht gut. Die 17-jährige Frieda Hannemann liebt es im Kontor ihres Vaters oder in der Schokoladenküche zu sein. Ihr Herz hängt an dem Unternehmen und sie würde gerne den Betrieb übernehmen, zumal ihr Bruder Hans zwar überlebt hat, aber nicht mehr wiederzuerkennen ist und kaum in der Lage ist, in der Firma zu arbeiten. Doch dann will ihr Vater sie mit dem Sohn eines befreundeten Handelspartners verheiraten, damit das Unternehmen überleben kann. Für Frieda bricht eine Welt zusammen, da sie ihr Herz auch längst an einen anderen vergeben hat.
    Mir hat diese Familiengeschichte sehr gut gefallen. Das Buch ist einfach wundervoll zu lesen, denn alles ist sehr bildhaft beschrieben. Ich kenne Hamburg ganz gut und habe viele Örtlichkeiten der Hansestadt wiedererkannt. Auch die Charaktere sind sehr realistisch und individuell ausgearbeitet.
    Ich mochte Frieda von Anfang an. Mit ihren 17 Jahren ist sie unbeschwert und hat dennoch ein Herz für andere. Sie sieht die Not und möchte gerne helfen. Dagegen mochte ich ihre ichbezogene Mutter Rosemarie überhaupt nicht. Ich hätte sie schütteln wollen, als sie vollkommen empathielos bei Hans im Krankenhaus reagiert. Hans hat sich mit Begeisterung in das Kriegsgetümmel gestürzt und dann im Krieg Schlimmes mitgemacht, aber das ist keine Entschuldigung für sein weiteres Verhalten. Dagegen mochte ich Ernst sehr, dem der Krieg auch seinen Stempel aufgedrückt hat, der sich aber trotzdem nicht hat unterkriegen lassen.
    Friede ist eine starke junge Frau, die ein großes Interesse an dem Unternehmen hat. Sie ist kreativ und entwickelt Ideen, um das Geschäft voranzubringen. Doch sie ist eine Frau und Frauen haben zu heiraten und sich um Familie und Haus zu kümmern. Aber sie gibt nicht auf und kämpft für ihre Interessen, muss aber auch einiges durchstehen.
    Dies Auftaktband der großen Hamburg-Saga von Lena Johannson hat mir sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicole P., 03.03.2019

    Als Buch bewertet

    „Die Villa an der Elbchaussee“ von Lena Johannson ist ein Roman der in der Zeit zwischen ersten und zweiten Weltkrieg in Hamburg spielt. Gerade ist der Krieg vorbei und alle hoffen, dass es mit der Wirtschaft aufwärts geht. Auch Frieda, die Tochter eines Kakaohändlers, hofft auf Besserung. Sie liebt alles was mit Kakao zu tun hat und würde am liebsten in die Firma ihres Vaters einsteigen. Leider war das zu dieser Zeit noch nicht wirklich schicklich. Aber Frieda gibt nicht auf und versucht sich an der Schokoladenproduktion, mit der sie auch sehr erfolgreich ist. Eigentlich soll ja Hans, Friedas Bruder die Firma übernehmen, aber er ist von seinen Kriegsjahren gezeichnet und hat seine eigenen Probleme, die allerdings die Firma auch fast in den Ruin treiben.

    Dieser Roman hat mir richtig gut gefallen. Er ist flüssig geschrieben und hat man mal angefangen zu lesen, kann man nicht mehr aufhören. Ich mochte Frieda sehr und konnte mich gut in sie hineinversetzen. Ich habe mit ihr mitgefiebert und mitgelebt. Ich fand es toll, wie sie sich ihrer Mutter und auch ihrem Vater entgegenstellt, bis auch der Vater einsehen muss, dass Frieda gut für die Firma ist. Frieda kümmert sich am Anfang auch sehr um ihren Bruder Hans, aber irgendwann wird ihr das auch zu viel. Erwartet wird von Frieda, dass sie einen reichen Reeder oder Kaufmann heiratet. Natürlich hat Frieda da andere Ansichten.
    So lernen wir im Laufe des Romans Frieda mit all ihren Facetten kennen und lieben.
    Ich finde es schön über starke Frauen zu lesen, die ihren Mann stehen. Ich konnte Frieda nur bewundern, wie sie sich in einer von Männern geprägten Welt versucht durchzusetzen.

    Für mich war es ein wirklich schöner Roman mit Tiefgang.

    Von mir bekommt „Die Villa an der Elbchaussee“ 5 Sterne.

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  • 3 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    L S., 20.05.2019

    Als eBook bewertet

    „Hamburg, 1919: Das Kontor Hannemann & Tietz handelt nicht nur mit Kakao, sondern betreibt auch eine eigene Schokoladenmanufaktur. Frieda, jüngster Spross der traditionsreichen Kaufmannsfamilie, würde am liebsten ihre Tage in der Speicherstadt oder in der Schokoladenküche verbringen. Als ihr Vater sie mit dem Sohn eines befreundeten Handelspartners verheiraten will, um das Überleben der Firma zu sichern, bricht für Frieda eine Welt zusammen. Nicht nur, weil ihr Herz für einen andren schlägt. Wird es ihr gelingen, das Erbe der Familie zu retten, ohne ihre Liebe zu verraten?“
    (Klappentext des Buches)

    Ich bin ehrlich, normalerweise meide ich historische Liebesromane so gut ich kann. Doch da dieser sich nicht nur mit Schokolade beschäftigt, sondern auch noch in Hamburg spielt, wurde ich schwach und wollte ihm mal eine Chance geben, wobei ich auch nach dem Lesen immer noch nicht weiß, ob das nun eine gute oder schlechte Entscheidung war.

    Was mir bei diesem Buch extrem gut gefallen hat, war, das Hamburg des frühen 20. Jahrhunderts näher kennenzulernen. Der Dialekt, der damals je nach Stand in der Gesellschaft unterschiedlich ausgeprägt war, die Einschränkungen durch den Krieg und generell die damaligen Verhältnisse, wie es mit den Rechten der Frauen aussieht, all das war total interessant, vor allem für jemanden, der gar nicht mal so weit weg davon aufgewachsen ist. Weil ich mich aber bei weitem nicht zu den Menschen zähle, die man als historisch begeistert bezeichnen könnte, habe ich mich am meisten gefreut, wenn mal ein Straßenname oder eine Bahnhaltestelle genannt wurde, mit der man auch zu heutiger Zeit noch etwas anfangen kann.

    Es wird aus der Sicht der 3. Perspektive auf Frieda, die Tochter des Schokoladenherstellers Hannemann, erzählt. Frieda ist eine aufgeweckte, einfallsreiche junge Frau, die so gar nichts von den Aufgaben hält, die einer Dame zur damaligen Zeit eigentlich zugesprochen wurden. Sie will nicht nur stillsitzen und hübsch aussehen, sie möchte sich einbringen und selbst was erreichen, statt nur die Trophäe am Arm eines reichen Mannes zu werden, den sie nicht mal liebt. Und dieser fortschrittliche, fast schon rebellische Gedanke hat mich beeindruckt, auch wenn ich zugeben muss, dass ich keine besonders tiefe Verbindung zu ihr aufbauen konnte, dafür war mir das Setting und die ganze Atmosphäre zu altbacken.

    Teilweise haben mich nämlich die Verhältnisse und Ansichten der vergangenen Zeit, so spannend und fremdartig sie für mich als Leser auch gewesen sein mögen, echt genervt. Immer dieses Untergraben und Kleinmachen der Frauen, das hat mich höllisch aufgeregt, auch wenn es vielleicht mal so Gang und Gebe war. Für mich ein eindeutiges Zeichen, in Zukunft wieder die Finger von historischen Romanen zu lassen.
    Wer mich ebenfalls furchtbar aufgeregt hat, war Friedas Mutter. Eine schreckliche Figur mit ekelhaftem, selbstsüchtigen Charakter, der man guten Gewissens unterstellen könnte, sich nur für sich selbst und ihren guten Ruf zu interessieren.

    Trotz des angenehmen Schreibstils musste ich beim Lesen viele Pausen einlegen, um mal wieder runterzukommen, und hab zur Verdaulichkeit der Geschichte immer wieder mein „New Adult“-Currently Reading eingeschoben, um einen Genrewechsel zu haben.

    Mein Fazit:
    Schuster, bleib' bei deinen Leisten. Ich sollte in Zukunft wieder an meinen Romantasy-Jugendbüchern und College-Romanzen festhalten, statt Genreausflüge zu wagen, das tut meiner Gelassenheit eindeutig nicht gut. ^^
    So interessant die Reise ins Hamburg der 20er-Jahre auch gewesen sein mag, so frustrierend war sie auch, besonders was die Hexe von Mutter und die allgemeine Sicht des Frauenbildes angeht.

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  • 3 Sterne

    3 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 18.01.2019

    Als eBook bewertet

    Die Autorin Lena Johannson schreibt bereits seit vielen Jahren historische Romane. Die Villa an der Elbchaussee wurde auf der Grundlage eines tatsächlich existierenden Kakao-Kontors geschrieben. Hamburg war der Firmensitz und die Beschreibung der Stadt zur damaligen Zeit ist Frau Johannson sehr gut gelungen.

    In dem Roman Die Villa an der Elbchaussee steht die Tochter eines Kakao-Kontors mit Namen Frieda im Mittelpunkt. Es werden die Folgen des 1.Weltkrieges für Heimgekehrte beschrieben und auch die Not der Menschen kommt zum Ausdruck. Hier stehen die Arbeitslosen, Kriegsversehrten und Witwen mit ihren Kindern im Fokus. Sie waren sozial kaum abgesichert und litten an Hunger und Wohnungsnot.

    Frieda leidet unter der hysterischen Mutter, hat aber ein sehr gutes Verhältnis zum Vater. Der Bruder ist das Sorgenkind der Familie. Neben finanziellen Engpässen, die auch am Leben von Hannemann und Tiez nicht vorüber gehen, hat Frieda mit Enttäuschungen und Herzensangelegenheiten zu kämpfen. Die politische Situation und der Grund für das Erstarken der NSDAP wird hier nur
    am Rande erwähnt.

    Mir gefiel das Buch gut. Kenner Hamburgs und/oder Berlins der damaligen Zeit, werden etliche Orte wiedererkennen. Die Worte „Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt“ haben hier ihre ganz eigene Bedeutung. Waren es doch viele junge Männer, die jubelnd in den Krieg zogen und als schwer Verwundete zurückkamen. Vor allen Dingen die psychischen Verletzungen sind für meinen Geschmack gut beschrieben.

    Die vielen Wendungen im Leben Friedas waren mir dann aber doch zu viel. Das arme Mädchen kam ja aus dem Schlamassel kaum noch raus. Der Klappentext und der Titel des Buches passen kaum zum Inhalt. Auffallend ist für mich, dass es in den letzten Wochen einige Romane mit ähnlichem Thema und fast identischem Cover gibt. Dennoch, ein Buch für zwischendurch ist Die Villa an der Elbchaussee allemal. Das Lesen lenkte mich vom Alltagsgeschehen ab und daher gebe ich allen, die nicht nur „gehobene Literatur“ lesen, eine Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 16.04.2019

    Als eBook bewertet

    Ich fand es inhaltlich und thematisch sehr interessant, etwas über die Hamburger Schokoladendynastie zu erfahren. Verpackt in die Geschichte der Kaufmannsfamilie Hannemann, gelingt es der Autorin, die Situation der 1920er Jahre darzustellen. Es ist eine Berg- und Talfahrt für die Menschen und die Kaufleute. Plötzlich ist das Geld nichts mehr wert und die Inflation macht allen zu schaffen. Auch politisch wird es turbulent. Protagonistin Frieda zeichnet sich durch immer neue Ideen und unerschütterlichen Glauben an bessere Zeiten aus. Mir hat ihr Charakter sehr gut gefallen. Sie ist mutig und traut sich was, obwohl sie eine Frau ist. Ich fand sie sehr authentisch dargestellt und freue mich schon auf den 2. Teil, weil ich wissen will, wie es mit ihr weitergeht, aber auch, bei wem sie ihr Glück finden wird.

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  • 4 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Furbaby_Mom, 05.06.2019

    Als Buch bewertet

    Angenehmer historischer Schmöker voller Hamburg-Flair.

    Lena Johannson hat mit diesem Roman einen soliden Auftakt der Hannemann’schen Familiengeschichte erschaffen und entführt die Leser in das Hamburg der frühen 1920er Jahre.

    Im Mittelpunkt der Handlung steht das junge Fräulein Friederike (kurz: Frieda) Hannemann, von ihrem Vater liebevoll "Sternchen" genannt – Tochter einer in Hamburg hoch angesehenen Kaufmannsfamilie, die mit Kakao handelt. Das Unternehmen Hannemann & Tietz soll eines Tages von Friedas älterem Bruder Hans übernommen werden, während von Frieda lediglich erwartet wird, dass sie sich vorteilhaft vermählt. Dennoch fördert ihr Vater Friedas kaufmännisches Interesse - schließlich soll sie sich später mit ihrem Gatten auf Augenhöhe unterhalten können. Viel lieber als eine Vorzeige-Ehefrau zu werden, würde Frieda allerdings weiterhin in der Schokoladenküche werkeln und neue Köstlichkeiten kreieren. Sie ahnt nicht, wie brisant die finanzielle Lage der Familie ist. Es sind wirtschaftlich schwierige Zeiten; der Krieg ist zwar vorbei, aber viele Menschen hungern. Das Importgeschäft unterliegt Handelsbeschränkungen und Hans, auf den solch große Hoffnungen für die Zukunft gesetzt wurden, kehrt als Kriegsinvalide heim. Nicht nur sein Körper hat Schaden genommen – der Krieg hat ihn, wie so viele junge Männer – dramatisch verändert und schwere psychische Wunden hinterlassen, die aus dem einst vernünftigen, unbeschwerten Jungen einen verbitterten Mann gemacht haben. Auch Friedas beste Freundin Clara Mendel, eine Jüdin, mit deren Familie die Hannemanns seit Jahren befreundet sind, verhält sich eigenartig. Bald schon fühlt Frieda sich mit all ihren Sorgen völlig alleingelassen, erst recht, als auch noch ihr Vater schwer erkrankt. Von Mutter Rosemarie kann sie hinsichtlich der Ausrichtung des jährlichen Kakao-Dinners, dessen Erfolg überlebenswichtig für das Familienunternehmen ist, wenig Unterstützung erwarten: "Für Rosemarie Hannemann bestand ihr Lebenswerk darin, zwei gesunde Kinder zur Welt gebracht zu haben, […] stets nach der neuesten Mode gekleidet zu sein und hübsch auszusehen." Dass die selbstbewusste Frieda ihren eigenen Kopf hat und sich störrisch weigert, das Denken den Männern zu überlassen, stört die Mutter gewaltig. Wenigstens auf ihren Freund aus Kindertagen kann Frieda sich verlassen – die Freude ist groß, als Ernst aus dem Krieg zurückkehrt. Und dann ist da auch noch der geheimnisvolle Herr Jensen, ein gutaussehender Fremder, der Frieda nicht mehr aus dem Kopf geht…

    Der sehr angenehme Schreibstil hat mich vor allem mit der Vielzahl an dialektischen Elementen und den bildreichen, atmosphärischen Beschreibungen der Stadtviertel Hamburgs begeistert. Insbesondere für Kenner der Stadt wird dieser Roman viele Aha-Momente bieten; ein Stadtplan im Innencover des Buches sowie eine Auflistung alter und neuer Straßennamen im Anhang waren eine willkommene Ergänzung. Man erkundet zusammen mit Frieda den Hafen und die Speicherstadt, begegnet wohlhabenden Familien bei Geschäftsessen, aber auch der verarmten Arbeiterschaft in den Gängevierteln. Meine liebste Figur war mit Abstand Ulli (Ulrike), eine mittellose junge Frau, die verzweifelt versucht, finanziell für ihre kranke Mutter und ihre kleine taubstumme Schwester Marianne zu sorgen. Ulli hat zwar "Haare auf den Zähnen" und kann fluchen wie ein Kutscher, aber sie hat das Herz am rechten Fleck und wird für Frieda eine verlässliche Freundin. Weniger authentisch erschien mir Friedas Freundschaft mit Clara, in der Geheimnisse, Missverständnisse und Feindseligkeiten dominieren; bei einer jahrelangen Freundschaft hätten beide Seiten sich eigentlich mehr umeinander bemühen und nicht gleich beleidigt sein sollen. Während des Lesens habe ich mich ernsthaft gefragt, wie die zwei Mädchen überhaupt miteinander ausgekommen sein sollen in der Vergangenheit. Diese angeblich innige Bindung habe ich ihnen nicht abkaufen können. Die Handlung des Werkes umspannt den Zeitraum der Jahre 1919 bis 1924; schon jetzt heizt sich die Stimmung gegen die jüdische Bevölkerung immer mehr auf. Ich bin gespannt, wie es Claras Familie in der Zukunft ergehen wird.

    Interessant fand ich, dass am Schicksal von Hans auch das emotionale Leid der Kriegsheimkehrer aus dem Ersten Weltkrieg verdeutlicht wurde...und die daraus resultierenden Probleme für ihr Umfeld. Die traumatisierten Männer waren im Grunde völlig gesellschaftsunfähig, stürzten sich oft in Drogen und Alkoholeskapaden und verhielten sich eher rücksichtslos ihren Mitmenschen gegenüber. Ernst hingegen war ein kleiner Sonnenschein; er hat sich seinen Humor bewahrt und ich bewundere ihn für seine Geschäftstüchtigkeit und seinen Tatendrang. Ich bin mir sicher, dass er in den Folgewerken dieser Buchreihe gewiss seinen Weg gehen wird. Vielleicht sogar mit Frieda an seiner Seite?

    Das Ende lässt erahnen, dass es weiterhin aufregend bleiben wird; Frieda hat in Herzensdingen eine Entscheidung getroffen, die viel Entwicklungsspielraum - positiv wie negativ - bietet. Auch die im Buchtitel genannte Villa findet erst gegen Ende des Romans eine Erwähnung und wird als neues Zuhause wohl die Ausgangslage für die Folgewerke bilden.

    Fazit: Ein gut recherchierter historischer Roman, der speziell die damalige Rolle der Frau näher beleuchtet.

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  • 5 Sterne

    5 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer H., 01.01.2019

    Als Buch bewertet

    INHALT
    Die 17-jährige Frieda Hannemann entstammt einer angesehenen Hamburger Kaufmannsfamilie. Ihr Vater betreibt ein Kontor für Kakao. Doch die wirtschaftliche Lage nach dem Ersten Weltkrieg ist alles andere als rosig. Hinzu kommt, dass Friedas Bruder Hans Hannemann als gebrochener Mann aus dem Krieg heimkehrt und damit die interne Firmennachfolge gefährdet ist. Auch Friedas Idee, einer Schokoladenmanufaktur, bringt nur bedingt finanzielle Erleichterung. Besser wäre es, für Frieda und damit für das Fortbestehen des Kontors einen vermögenden Ehemann zu finden. Doch Frieda will entgegen den Vorstellungen ihrer Eltern lieber selbst die väterliche Firma übernehmen und denkt nicht daran, sich mit der Rolle der Hausfrau und Mutter zu begnügen...

    MEINUNG
    Lena Johannsons Auftaktband um die Hamburger "Schokoladen-Dynastie" bot durchweg spannende wie emotionsgeladene Unterhaltung. Die Handlung beginnt recht ruhig und steigert sich Seite für Seite. Hierfür sorgen die vielfältigen Verstrickungen der einzelnen Charaktere untereinander, deren wahres Ausmaß der Leser erst gegen Ende erfasst. Die insgesamt 433 Buchseiten haben es in sich. Denn nicht nur Fans der Stadthistorie kommen dabei auf ihre Kosten, sondern auch Anhänger melodramatischer Stoffe. Im Fokus des Plots steht dabei die alles überstrahlende junge Protagonistin Frieda Hannemann, die versucht, sich in der von Männern dominierten Kaufmannswelt zu behaupten und dabei nicht nur einmal mit den gängigen Konventionen der Zeit bricht. Mit ihrem Geschäftssinn und ihren innovativen Ideen bereichert sie den Familienbetrieb. Mutig und mit viel Empathie für Familie und Freunde geht sie durchs Leben. Dass dabei Freundschaften zerbrechen und eigene Hoffnungen wie Träume zerplatzen, muss sie ein ums andere Mal schmerzlich erfahren. Mir hat vor allem ihre charakterliche Stärke und ihr Kampfeswille imponiert. Darüber hinaus fand ich Johannsons Beschreibung von Hamburg in den 1920ern sehr reizvoll - hierhin würde ich gern einmal eine Zeitreise unternehmen. Alles in allem bot der erste Band der Familiensaga prächtige Unterhaltung, wenngleich ich den Buchtitel "Die Villa an der Elbchaussee" etwas unpassend finde, da diese Lokalität keine große Rolle innerhalb der Handlung spielt. Nichtsdestotrotz ist Johannson mit diesem Werk ein mitreißender Pageturner gelungen, bei dem Historie, Gefühl und Kulinarik eine ausgewogene Melange eingehen.

    FAZIT
    Eine rundum überzegende Auftaktlektüre, die fesselt und auf baldige Fortsetzung hoffen lässt.

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  • 5 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monice N., 25.02.2019

    Als Buch bewertet

    "Die Villa an der Elbchaussee" von Lena Johannson,

    ein Buch voll Leckereien und Neckereien, aber auch dem schweren Leben nach dem Krieg. Die Autorin nimmt uns mit in das Hamburg kurz nach dem Ende des ersten Weltkrieges. Sie beschreibt für mich sehr ausführlich, wie die Stadt versucht wieder zu einem Leben zu finden in dem jeder eine Chance hat. Die Kluft zwischen Arm und reich wird sehr deutlich. Aber die Autorin lässt uns auch daran teilhaben, wie schwer dieses Leben des wieder Aufbaues für eine Tochter aus gutem Haus, in diesem Fall aus dem Hause eines Kaufmanns sein konnte. Mit einem wirklich sehr guten Schreibstil hat es die Autorin aus meiner Sicht geschafft, sehr viele Emotionen und Gefühle auf wenige Seiten zu packen und für den Leser Lebhaft zu machen.
    Durch das Buch zieht sich deutlich ein Roter faden, rund um die Hauptprotagonistin Frieda. Den Aufbau Hamburgs, die Rettung des Familiengeschäftes und der Liebe, die Frieda auf verschiedene Weisen finden soll.
    Für mich definitiv ein Buch mit Herz. Dieses Buch kann ich nur weiter Empfehlen, denn so viel Gefühl habe ich lange nicht gelesen. Außerdem hat es mich sehr angesprochen wie immer wieder die Schokoladenmanufaktur mit Friedas Träumen eingeflochten wurde. Besonders das Ende hat mich überzeugt, denn es wurde mehr oder weniger offen gelassen wie sich Frieda entscheidet, hier kann also jeder für sich entscheiden wie es weiter gehen kann.




    Zum Inhalt:
    Hamburg erwacht aus der Kriegsstarre und einige Soldaten kehren Heim. Unter anderem Freund Ernst aus Kindertagen. Für Frieda ist es ein Tag der Freude, auch wenn ihr Bruder noch immer nicht Heim gekommen ist. Doch Frieda lässt sich nicht unterkriegen, sie glaubt das auch Hans wieder kommen wird. Allerdings heißt es für sie auch das sie ihre Träume dann nicht weiter leben kann. Zu gern möchte sie den Kolonialwarenhandel ihrer Familie übernehmen, doch als Frau ist dies nicht üblich. Als auch Hans wieder da ist, entwickelt sich allerdings alles anders als geplant. Für Frieda bricht eine Welt zusammen, als ihre Eltern ihr mögliche Heiratskandidaten vorstellen, doch der Mann an den sie ihr Herz verloren hat das Land verlässt. Doch mit Hilfe von Ernst und Per, der zu gern um ihre Hand anhält, schafft es Frieda durch das ein oder andere tief und kann so ihrer Familie helfen.

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