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Bewertungen zu Die Hungrigen und die Satten (ePub)
Bestellnummer: 101256407
4.5 von 5 Sternen
5 Sterne 4Schreiben Sie einen Kommentar zu "Die Hungrigen und die Satten".
Kommentar verfassen47 von 64 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
michael s., 22.09.2018
Als Buch bewertetMit diesem Buch hat sich Timur Vermes an ein sehr heikles politisches Thema heran gewagt.Die Komik und der Humor bleiben in meinen Augen komplett auf der Strecke.Man stellt sich als Leser immer wieder die Frage, handelt es sich hier um Fiktion oder Realität? Schwerer Lesestoff mit Nachhaltigkeit.
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ja nein35 von 53 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Miss.mesmerized, 22.09.2018
Als Buch bewertetWas als ein Kurztrip für ein Fotoshooting beginnt, wird zum größten Medienspektakel Deutschlands und zum kritischsten Moment für die Bundesregierung. Nadesche Hackenbusch, Moderatorin und Liebling der Klatschpresse, fliegt für ein Modeshooting und eine Sonderfolge ihrer Sendung „Engel im Elend“ in ein Flüchtlingslager am Rande der Sahara. Astrid von Roëll begleitet sie wie immer, von Beginn ihrer Karriere an hat sie Nadesches Aufstieg für EVANGELINE dokumentiert. Doch nachdem Nadesche einige Tage im Lager verbracht hat, läuft der Trip plötzlich aus dem Ruder, denn das Starlet hat die sensationelle Idee, den Menschen zu helfen. Und wo ginge das besser als in Deutschland? Mit 150.000 Flüchtlingen macht sie sich zu Fuß auf den Weg nach Europa - begleitet von einem immer größer werdenden Medientross.
Timur Vermes hat ein Händchen für skurrile Geschichten, wie er in „Er ist wieder da“ bereits eindrucksvoll bewiesen hat. Er macht das Unvorstellbare zum Plot und erzählt dies in einer Weise, dass es plötzlich gar nicht mehr so absurd erscheint, sondern mit jeder Zeile realer wirkt und plötzlich im Rahmen des Vorstellbaren liegt. So beginnt auch „Die Hungrigen und die Satten“ als ironischer Klamauk, der den Boulevard-Journalismus und das Privatfernsehen mit seinen temporären Medienstars köstlich durch den Kakao zieht. Doch irgendwann bekommt der Spaß eine politische Dimension und stellt ernsthafte Fragen, die sich nicht mehr so leicht weglächeln lassen.
Die Geschichte bleibt immer lebendig, vor allem, weil sie aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird und die Figuren herrlich überzeichnet sind: allen voran natürlich Nadesche Hackenbusch, die vor allem durch ihre Naivität und grottiges Englisch besticht; Astrid von Roëll hat nicht nur einen absurden Namen sondern auch eine völlig fehlgeleitete Einschätzung ihres journalistischen Könnens, wobei man sagen muss, dass ihre Artikel so gut den Stil der Revolverblätter imitiert, dass man sich fragt, wie viel Vermes davon gelesen haben muss, um dies so glaubwürdig umzusetzen. Aber auch der Programmchef des Fernsehsenders und der Innenminister haben einen nicht zu leugnenden Unterhaltungswert. Dass viele Figuren eine auffällige Ähnlichkeit mit lebenden Personen haben, ist vermutlich reiner Zufall.
Der Roman lebt aber ganz eindeutig von der Sprache. Mal subtil, mal offen ironisch schildert er die Ereignisse, ohne Rücksicht auf die Figuren, aber diese sind ja auch schonungslos bei der Umsetzung ihrer Vorhaben oder wie Nadesche auf bestechende Weise sagt: „Goes not gives not“. Unzählige kleine Anspielungen -Die Toten Hosen und Lindenberg warten in Berlin auf die Flüchtlinge, um eine Benefizkonzert für sie zu geben - machen es schwer kein breites Grinsen beim Lesen im Gesicht zu tragen.
Doch genau dieses Grinsen bleibt einem im Halse stecken, als der Flüchtlingstross sich langsam der EU-Außengrenze und schließlich Deutschland nähert. Man hatte dies nicht für möglich gehalten und plötzlich wird das Problem doch real und es müssen Maßnahmen ergriffen werden. „Das Volk“ will diese Leute nicht und man muss sie davon abhalten, die Grenze zu übertreten, mit allen verfügbaren Mitteln. Der Spaß ist zu Ende, die Realität hat ihn überholt und was folgt ist das, was man nicht lesen möchte. Aber hier steckt die Stärke eines guten Romans: er konfrontiert uns mit genau den drängendsten Problemen, vor denen wir so gerne auch in die literarischen Phantasiewelten flüchten.
Nach einem solchen Erfolg und sensationellen Roman wie „Er ist wieder da“ hängt die Messlatte hoch, aber Vermes hat diese Hürde ganz locker gemeistert und noch ein Stückchen höher gehängt. Ohne Frage einer der unterhaltsamsten, aber zugleich auch politisch relevantesten Romane des Jahres 2018.
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ja nein42 von 62 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Tine, 12.09.2018
Als Buch bewertetDieses Buch ist sehr gut geschrieben, liest sich wie von selbst. Genauso wie man es von Herrn Vermes gewohnt ist zu schreiben. Sehr empfehlenswert.
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ja nein10 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
nicigirl85, 25.05.2019
Als Buch bewertetTitel: So real, dass es weh tut...
Der Autor dürfte jedem ein Begriff sein aufgrund des Buches "Er ist wieder da", das ich damals verschlungen habe. So kam ich nicht umhin auch sein neustes Werk zu lesen, welches komplett anders als sein Erstling, aber in meinen Augen noch besser ist.
In der Geschichte geht es um die Starmoderatorin Nadeche Hackenbusch, die für eine Reality- Show ein Flüchtlingscamp besucht. Ihr geht das Elend der Menschen dort zu Herzen. Kann man diese armen Menschen nicht nach Deutschland holen? Die Idee ist geboren, doch lässt sie sich tatsächlich umsetzen?
Habe ich zu Beginn der Handlung noch lauthalt lachen können, selbst Freudentränen sind mir dabei gelaufen, so wird der Roman im Verlauf immer ernster und gleicht zum Schluss einem Thriller, der niemals gut enden kann.
Nadeche Hackenbusch darf man sich als eine Art Daniela Katzenberger vorstellen, die nicht nur Leute unterhalten will, sondern auch gut Kasse machen möchte. Ihre Starallüren und ihre ganze Art haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Gerade ihre Wortverwechslungen waren einfach nur herrlich zu lesen. Bedrückend war jedoch wie sehr sie sich von ihrem Arbeitgeber, dem TV- Sender missbrauchen lässt.
Ebenfalls sehr im Gedächtnis geblieben sind mir die Artikel und die Handlung rund um Astrid von Roell. Mit ihr habe ich ehrlich gesagt am meisten gelitten, denn sie rackert sich wirklich ab für ihren Job. Die Darstellung der Frauenzeitschriftsthemen sind Herrn Vermes hervorragend gelungen, denn leider sind diese oft inhaltslos und fernab der Realität.
Die Ausführungen zu Politikern und ihrem Verhalten fühlten sich beim Lesen die ganze Zeit echt an. Hier hatte ich nie Zweifel, dass es genauso ablaufen könnte.
Die Blicke hinter die Kulissen eines TV- Senders haben bei mir Gänsehautmomente hervorgerufen. Wie berechnend manche Menschen doch für die Quote sein können. Wenn es ums Geld geht, dann ist die Ethik bald vergessen.
Das Erstaunlichste an dem Buch ist jedoch, dass man sich die ganze Zeit fragt, warum noch niemand im realen Leben auf diese Idee gekommen ist und man hofft innerlich, dass es nie dazu kommen wird.
Der Showdown am Ende hat mich sprachlos zurückgelassen, denn nie im Leben hatte ich gedacht, dass das anfangs so lustige Buch so enden würde.
Fazit: Dieser Roman hat alles, was ein perfektes Buch braucht. Ich bin noch völlig baff und kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Das darf man sich nicht entgehen lassen. Klasse!
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ja nein7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Grete S., 01.11.2018
Als Buch bewertetDas Buch ist absolut aktuell und unbedingt lesenswert. Im ersten Teil muss man sich daran gewöhnen, dass einige Kapitel wie die Storys aus den sogenannten "Frauenzeitschriften" sind - trivial in Sprache und Inhalt. Aber unverzichtbar für das Buch. Im zweiten Teil geht es um die beinharte Aktualität der Frage, wie gehen wir hier in Mitteleuropa um mit Migration. Unserer Regierung in Österreich wäre diese Lektüre dringend zu empfehlen ....
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ja nein5 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
kamikazebaer, 15.10.2018
Als Buch bewertetTimur Vermes hat sich ein aktuelles und umstrittenes Thema gewagt. Die Umsetzung ist gelungen und gibt den ein oder anderen Denkanstoß. Keine einfache Lektüre um in einem Rutsch runter zu lesen, trotzdem sehr lesenswert.
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