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  • 5 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Friederike L., 05.03.2017

    Was man liebt - behält man in seinem Herzen

    Inhalt:
    Maya und Torben haben sich neben dem Kleinkind Fyn ein weiteres Baby gewünscht. Nach anfänglicher großer Freude über die Schwangerschaft fällt die Familie lange Zeit in ein tiefes Loch von Zukunftsangst und Sinnlosigkeit der Schwangerschaft. Maya verarbeitet ihre Gefühle indem sie ihrer verstorbenen Mutter Briefe schreibt.

    Sie findet mit dem Weitertragen ihres Babys eine gute Lösung. Doch sind damit nicht alle Probleme und Sorgen gelöst. Mit der Geburt und raschen Tod von Baby Mariella geht es eigentlich erst richtig los die ganze Trauer aufzuarbeiten.

    Wie findet wohl Maya und Torben sich mit dem schweren Schock zurecht, dass sie ein Baby mit Azephalie geboren zu haben.

    Meine Meinung
    Die Sternenmutter beginnt ihre Briefe mit „Liebe Mama“ und endet viele mit „deine Große“ oft kommen Zusätze, je nach Stimmung der Sternenmutter mal herzzerreißend verzweifelt oder hoffnungsvoll klingen.

    Die Briefe sind in unterschiedlichen Abständen geschrieben. Drücken aber immer das aktuelle Zeitgeschehen der Schwangerschaft aus. Es wird klar ausgeführt, wie freudig die Familie das neue Baby erwartete und wie schwer der Schock der Diagnose war. Der Familie wurde sofort eine Abtreibung empfohlen. Das sei für alle das Beste. Doch keiner fragt sich, was für das Kind das Beste ist.

    Die Eltern stellen sich wie alle Eltern in dieser Lage dieselben Fragen z.B. Sind wir schuld? Wie hätten wir es verhindern können? Vielleicht ist es möglich, dass ich eine Fehlgeburt bekomme, dann muss ich mich nicht zwischen Abtreibung und Weitertragen entscheiden. Eltern in der Situation erleben eine Gefühlsschockstarre und werden vom ärztlichen Personal gerne in Richtung Abtreibung geschoben. Ob das der richtige Weg ist, muss jeder selber entscheiden. Die Familie ist froh, es nicht getan zu haben. Denn sonst kommen zu der großen Trauer über den Verlust eines Kindes noch die Schuldgefühle es getötet zu haben und die Frage, was wäre, wenn die Ärzte nicht richtig diagnostiziert haben.

    Mit der Zeit kam die Liebe zurück und die Eltern erlebten, dass auch Mariella mit ihnen im Bauch Kontaktaufnahme und sie ihrerseits Liebe zeigte. diesen Absatz finde ich als den herausragenden Punkt zum Thema „Weitertragen“. Das Baby lebt sein Leben – solange es Gott vorgesehen hat. Es ist glücklich und zeigt der Welt, was wirklich im Leben zählt.

    In dem Buch habe ich zeitweise meine eigene Schwangerschaft nachgespürt und es flossen zeitweise Tränen.

    Die Beziehung in der Familie wird fester und es wird dargestellt, das die Familie sich lange Zeit lässt sich zu entscheiden, aber auf das eigene Entscheidungsrecht pocht.

    Als das Baby geboren und begraben war, hört die Trauer nicht einfach auf. Die Mutter zeigt Wege auf, wie man sich Hilfe holen kann, wenn einem die Trauer auffrisst. Denn das ist nicht der Sinn des Lebens. Trauer überschattet hin und wieder aber nicht auf Dauer.

    In der weiteren Schwangerschaft zeigt die Mutter ihre neuen Ängste ums neue Baby auf, die zum Ende in eine Vorfreude auf dieses Enden.

    Sie schließt das Buch mit: Ich bin wieder im Leben angekommen. Ich liebe es und bin sehr glücklich.

    Das Titelbild zeigt sehr gut den Übergang von dem dunkleren Teil des Himmels – der großen Verzweiflung- in den helleren Teil. Trotz allem leuchten die kleinen Sterne dauerhaft weiter.

    Das Buch ist logisch nachvollziehbar sehr gefühlsbetont geschrieben. Jede andere Eltern würden sich dieselben Fragen stellen. Es ist gut in diesem Fall auf Vorbilder zu stoßen, die ähnliches erlebt haben z.B Selbsthilfegruppen.

    Maya finde ich sehr sympathisch. Ebenso lernen wir näher ihre Schwägerin mit deren Geschichte um ihr verstorbenes Kind kennen.



    Fazit:
    Das Buch ist sehr lesenswert. Ich finde es ungemein wichtig über diese Themen zu sprechen und zu vermitteln, dass Abtreibung kein Weg ist und niemand ein Reicht dazu hat ein Leben zu beenden. Es ist keine Sinnlose Zeit das Baby weiterzutragen. Das Baby hat der Familie so viel geschenkt und die Familie hat so viel mit dem Baby an Liebe erfahren. Ich als Mutter hätte es mir nicht vorwerfen wollen mir sagen zu müssen, was wäre, wenn sich die Ärzte alle geirrt haben und ein Kind sterben musste, nur weil es die Ärzte falsch beurteilt haben.

    In unserer Welt gibt es so viel an Verzweiflung und Hilflosigkeit, welches wir als Außenstehende nicht abschätzen können. Den Eltern in der Situation gehört Mut gemacht das Kind Weiterzutragen. Es ist nicht die Aufgabe eines Menschen, Menschenleben zu töten. Auch Menschen mit eingeschränkten Fähigkeiten haben ihren Lebenswert und dieser ist erheblich.

    Danke möchte ich der Autorin Tanja Wenz sagen, dass ich ein Ebook zur Rezension bekommen habe. Auf dem Wege konnte ich meine Computerfähigkeiten ausbauen. Das war ein Erlebnis der eigenen Sache.

    Ich gebe dem Buch 5 Sterne

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  • 5 Sterne

    Isabelle B., 29.06.2017

    Das Buch "Die kleinen Sterne leuchten immer - Briefe einer Sternenkindmutter", beinhaltet zahlreiche sehr berührende und bewegende Briefe, die eine Sternenkindmutter an ihre verstorbene Mutter schreibt und dadurch Liebe und Geborgenheit findet, geschrieben von Tanja Wenz.

    Maya hat eine ganz besondere Art ihre Gefühle und Scherz auszudrücken. Denn sie schreibt zahlreiche Briefe, an ihre verstorbene Mutter um in diesen Liebe, Geborgenheit und Trotz zu finden. Auch als Maya und ihr Mann Torben vor der schwersten Entscheidung überhaupt stehen, nämlich, ihre nicht lebensfähige und ungeborene Tochter abzutreiben oder der Natur freien Lauf zu lassen, nimmt sie sich die Zeit und schreibt ihrer Mutter einen Brief.

    Die schriftliche Nähe zu ihrer Mutter hilft Maya dabei sehr mit der speziellen Lebenssituationen und auch mit ihrem Schmerz und ihren Entscheidungen umzugehen. Immer wieder fragt sie sich, was sie falsch gemacht hat, das ausgerechnet sie ein krankes und behindertes Kind bekommen. Zahlreiche Tränen tropfen auf das Blatt und Maya ist hin und her gerissen ob sie sich für einen Schwangerschaftsabbruch oder für das Austragen des Kindes entscheiden soll. Doch die kleine ist nicht lebensfähig und leidet an einer offene Schädeldecke, eine Anenzepahlie, und könnte schon im Mutterleib sterben oder würde nur wenige Tage auf der Welt überleben.
    Da fällt Maya ein sehr schöner und weiser Spruch ihrer Mutter ein, der sehr bewegend und emotional ist, sodass sie sich gegen einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden und für das Kind in ihrem Bauch.
    "Gib mir die Kraft Dinge zu ändern, die ich ändern kann, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Und die Weisheit zu unterscheiden.

    Obwohl sie ihre kleine Tochter schon zwei Tage nach der Geburt wieder gehen lassen müssen, sind sie für die kurze gemeinsame Zeit auf Erden dankbar. Sie haben nicht nur Liebe gegeben, sondern auch Liebe durch ihre Tochter empfangen können. Doch der Schmerz sitzt tief in Maya, sodass sie noch lange um ihre kleine Tochter Mariella trauert. Sie schreibt auch ihr einen herzzerreißenden und liebevollen Brief der mich zu tränen gerührt hat.

    Immer wieder kommen tiefe Emotionen und Gefühle hoch, die den Leser beim lesen inne halten lassen um das gelesene selbst verarbeiten zu können. Abermals schreibt Maya Briefe an ihre Mutter bis sie selbst ihren inneren Frieden findet, und lernt, das Leben in all seinen Facetten anzunehmen und wieder geniessen zu können.

    Der Schreibstil der Briefe ist sehr kurz und einfach gehalten, doch die Gefühle die Maya darin beschreibt sind so emotional und berührend, das bei mir einige Tränen beim lesen geflossen sind. Doch Maya teilt nicht nur die schmerzlichen Momente mit ihrer Mutter, sondern berichtet auch von Liebe und Geborgenheit die sie dadurch empfindet, den lang ersehnten Wunsch in ein Haus zu ziehen und die Entwicklung ihres ersten Kindes Fynn. Die Briefe sind meist sehr kurz gehalten und wirken wie ein Tagebucheintrag. Anhand des Datums kann man genau nachvollziehen, in welchem Abstand Maya die Briefe an ihre Mutter schreibt, und man merkt wenn es ihr schlechter geht und sie eine bestimmte Lebenssituation verarbeiten muss, sind die Abstände der Briefe kürzer. Hingegen wenn sie Glücklich ist und Liebe empfängt, vergehen oftmals mehrere Tage oder sogar Wochen bis sie ihrer Mutter die Geschehnisse beschreibt.
    Immer wieder verabschiedet sie sich liebevoll mit den Worten "Liebe Grüsse Deine Große“ das den Briefen eine sehr persönliche und besondere Note verleitet.

    Tanja Wenz  schreibt in erster Linie Kinder und Jugendbücher, hat es jedoch mit dem Buch geschafft, ein sehr bewegendes und trauriges Thema aufzugreifen und es anhand der zahlreichen Briefe sehr emotional und gut umzusetzen. Die gefühlvollen Briefe wirken sehr authentisch und sind angelehnt an eine berührende Lebensgeschichte einer befreundeten Familie. Es ist ein Buch für Erwachsene, die vielleicht ebenfalls einen frühen Kindstod oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben und mit dem Buch ihre Trauer besser verarbeiten können. Den Verweis auf die Resourcen auf der letzten Seite finde ich sehr hilfreich für Eltern, im Umgang mit der Krankheit und auch um selbst nachschlagen zu können.

    Ich bin zutiefst ergriffen von dem heiklen Thema eines Sternenkindes, das mich sehr berührt, aber zugleich auch begeistert, wie die Autorin dieses schwierige Thema umgesetzt hat. Sehr lobenswert finde ich die Zeit, Mühe und Arbeit die die Autorin Tanja Wenz in dieses sehr emotionale und gefühlvolle Buch investiert hat. Das Buch berührt beim Lesen, schenkt neue Hoffnung und zeigt wie wichtig Liebe und Geborgenheit von Freunden, Bekannten und der Familie sein kann. Das Buch bewegt und ist nichts für schwache Nerven.

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 02.07.2017

    „...Sie wird für immer meine süße kleine Tochter sein. Sie ist für mich ein kleiner Engel der kurz mit seinen Flügeln die Erde berührt hat...“

    Eine Frau schreibt Briefe an ihre verstorbene Mutter. Die Art der Briefe zeigt, wie sehr sie ihre Mutter vermisst und wie vertrauensvoll das Verhältnis zu Lebzeiten gewesen sein muss.
    Anfangs geht es um alltägliche Freuden und Probleme mit ihrem Mann Torben und den kleinen Sohn Fynn.
    Dann wird sie unerwartet schwanger geworden. In den Briefen schwingt die Freude auf das zu erwartende Kind mit. Doch eine Ultraschalluntersuchung bringt zeigt, das das Kind außerhalb des Mutterleibs nur wenige Tage leben wird. Es hat eine schwere Behinderung.
    Die nun folgenden Brief zeigen den inneren Kampf um die richtige Entscheidung. Soll sie das Kind abtreiben oder austragen?
    Diese Briefe sind getragen von der Suche nach Hilfe und Antwort, der Reflexion, was die Mutter ihr wohl empfehlen würde. Dabei wird auch immer wieder die Frage berührt, was für das Kind das Beste ist. Und sie hat Schuldgefühle, dass ihr Verhalten die Krankheit bewirkt haben könnte. Unterhaltungen mit Ärzten, die Hinwendung zu einer Gruppe Betroffener und intensive Gespräche in der Familie helfen bei der Entscheidung. Sehr ausführlich werden die Gefühle für das Ungeborene wiedergegeben. Am Ende siegt die Liebe. Sie spürt ihr kleines Mädchen und hofft, es in den Armen halten zu dürfen. Wichtig finde ich, dass sie in den Briefen darauf hinweist, dass jeder in dieser Situation selbst seinen Weg, ob Abtreibung oder Austragung, finden muss. Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Freunde und Nachbarn stehen ihnen in der kommenden Zeit zur Seite.
    Zwei Tage dürfen sie ihr kleines Mädchen bei sich haben. Dann müssen sie es abgeben in die Ewigkeit. Diese Formulierung habe ich bewusst gewählt, denn ich fand es berührend, wie stark der Glaube in den Briefen zum Ausdruck kommt, dass die Großmutter auf ihr Enkelkind wartet.
    Bis zur Geburt ist die Familie zusammengewachsen. Auch Fynn durfte seine kleine Schwester kennenlernen und von ihr Abschied nehmen, als sie noch lebte. Doch die Zeit der Trauer bringt Probleme. Jeder trauert anders und hat andere Erwartungen an die Zukunft.
    Die Schreiberin der Briefe sucht sich professionelle Hilfe, weil sie weiß, das sie für ihren kleiner Sohn und die Familie wichtig ist. Langsam findet sie ins Leben zurück. Damit ist die Trauer nicht vorbei, aber sie dominiert nicht mehr den Alltag.
    Der Schriftstil der Briefe ist sehr ehrlich. Gleichzeitig erfahre ich als Leser dadurch eine Menge über die Vergangenheit und die Werte, die ihr von den Eltern vermittelt worden sind.
    Mit bewegenden Worten schildert sie ihren inneren Kampf, ihre Sorgen, ihre Zweifel. Ein besonderes Zeichen ihres psychischen Zustands sind die Grußworte, die genau wie die Anrede in Schreibschrift wiedergegeben werden.
    Drei Briefe schreibt sie auch an ihr Sternenkind. Das lässt sie dann aber, weil es sie innerlich zu sehr aufwühlt.
    Das Buch hat mich tief berührt. Der Briefroman ist ein großartiges Dokument von Menschlichkeit und Ehrfurcht vor dem Leben. Mit einem zitat aus der Zeit der Schwangerschaft möchte ich abschließen:
    „...Nun spüre ich meine Tochter in mir, sie lebt in mir...Sie gibt mir ihre Liebe...Manchmal ist es wie ein Gespräch zwischen uns. Ohne Worte, aber mit viel Gefühl...“

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  • 5 Sterne

    Jashrin, 21.07.2017

    In Mayas Leben scheint es bergauf zu gehen. Ihr Mann Torben hat einen neuen Job, mehr Zeit für die Familie und auch in ihrem neuen Zuhause fühlen sich die beiden mit ihrem Sohn Fynn sehr wohl. Um das Glück perfekt zu machen ist Maya wieder schwanger.
    Doch jäh wird das Glück durch eine schockierende Diagnose zerstört. Bei einer Ultraschalluntersuchung wird festgestellt, dass ihre ungeborene Tochter Mariella an Anenzephalie leidet und nicht lebensfähig sein wird. Maya und Torben müssen nun die schwere Entscheidung treffen, ob Maya ihre Tochter weiter austrägt oder ob sie eine Abtreibung wollen.
    Tanja Wenz greift dieses schwierige und sehr emotionale Thema auf behutsame Weise auf. Sie lässt Maya ihre Geschichte durch eine Vielzahl von Briefen erzählen, die sie an ihre bereits verstorbene Mutter verfasst. Diese Briefe sind für sie ein Ventil sowohl für positive als auch für negative Gefühle. Vor ihrer Mutter muss sie nichts zurückhalten und verstecken, so dass alle Briefe sehr persönlich sind und ein Gefühl von Intimität vermitteln. Ungefiltert schildert Maya ihren Schock, ihre Verzweiflung, aber auch ihren Weg zurück zu einem normalen Leben und zu innerem Gleichgewicht.
    Mich hat das Buch sehr berührt und selbst jetzt beim Schreiben stehen wieder Tränen in meinen Augen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, so eine Entscheidung treffen zu müssen. Mayas und indirekt auch Torbens Gefühle werden durch die Briefe greifbar und ich habe mit den beiden mitgelitten, wobei ich gerade die Zeit, bis die beiden sich gegen eine Abtreibung entschieden haben, sehr aufwühlend fand. Noch schwieriger als die Zeit vor der Geburt, habe ich die Zeit nach dem Tod der kleinen Mariella empfunden. Umso schöner ist es daher, dass das Tanja Wenz es schafft, dem Buch ein hoffnungsvolles Ende zu geben, bei dem Mariella nicht vergessen ist, aber alle Familienmitglieder ihr inneres Gleichgewicht wiedererlangt haben.
    Es hat mir sehr gefallen, dass das Buch zu keiner Zeit wertet und sich weder für noch gegen eine Abtreibung ausspricht. Alle Seiten werden gezeigt: das Verständnis und die Unterstützung, die die beiden einerseits erfahren, auf der anderen Seite auch das Unverständnis und die Ablehnung von anderen. Dazu die Überlegungen, was sowohl für das ungeborene Kind, aber auch die Eltern das Beste ist. Es wird deutlich, dass es keine allgemeingültige Antwort darauf gibt und dass jeder individuell für sich entscheiden muss, so schwer das auch ist.
    Mein Fazit: Tanja Wenz wagt sich mit ihrem Buch über Sternkinder an ein Thema, über das man nicht gerne spricht. Ich habe ebenfalls lange überlegt, ob ich das Buch lesen will, und auch wenn es mich sehr bewegt und aufgewühlt hat, bin ich froh, mich damit auseinandergesetzt zu haben und ich bin unglaublich dankbar dafür, dass es meiner Familie gut geht. Besonders die Herangehensweise an dieses Tabuthema macht das Buch für mich sehr lesenswert und ich empfehle es uneingeschränkt allen weiter, die sich nicht vor schwierigen und hochemotionalen Themen scheuen.

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  • 5 Sterne

    Marlene S., 30.07.2017

    Das vorliegende Buch, "Die kleinen Sterne leuchten immer - Briefe einer Sternenkindmutter" von Tanja Wenz ist ein Briefroman der besonderen Art. Die Protagonistin schreibt ihrer verstorbenen Mutter liebevolle Briefe, in denen sie über ihr Leben berichtet. Unterschrieben sind die Briefe immer mit "Deine Große".

    Zu Anfang klingen diese Briefe fröhlich und sind voller Zuversicht auf das, was für die junge Familie - Vater, Mutter, Kind (Hund) - noch alles in der Zukunft liegt. Doch trotz dieses leichten Plaudertons ist eine Trauer herauszuhören, da die Große ihre Mutter sehr vermisst.

    Sie erzählt von ihrem Alltag mit einem viel zu beschäftigten Ehemann, der kaum Zeit für seine Familie hat. Alles hängt an ihr. Doch dann die wunderbare Wendung: Ihr Mann wechselt die Stellung, da er selbst merkt, wie sehr er von seinem Beruf aufgefressen wird und wie wenig er vom Aufwachsen seines Sohnes mitbekommt. Das Glück scheint vollkommen, als ein Schwangerschaftstest bestätigt, dass die Familie ungeplanten Zuwachs bekommt und am neuen Wohnort ein Haus mit Garten erstehen kann. Alles scheint vollkommen, wären da nicht die Ängste der Protagonistin.

    Bei einer Ultraschalluntersuchung bricht das Unglück in dieses Idyll. Es gibt keinen Zweifel, das ungeborene Kind ist schwerst behindert und wird nicht lebensfähig sein. "Warum wir? Was haben wir falsch gemacht?" Diese Fragen stehen im Raum. Doch sie müssen sich damit abfinden, es ist eine Laune der Natur. In dieser Situation bräuchte "die Große" ihre Mutter am dringendsten. Plötzlich ist da gleichzeitig die Trauer um die verstorbene Mutter und dieses Baby, welches nie aufwachsen wird.

    Die Ärzte raten zur Abtreibung. Wieso eine Schwangerschaft mit all ihren Einschränkungen durchleben, von der man weiß, dass sie kein gutes Ende nehmen wird? Doch Menschen sind nicht nur Verstand sondern vor allem Gefühl. Es ist ihr Kind - ein Mädchen - dem sie das weitere Leben verwehren sollen. Hat es nicht auch ein Recht darauf, auf dieser Welt mit Freuden begrüßt zu werden - auch wenn es behindert ist?

    Die angehenden Eltern geben diesem Kind einen Namen - Mariella - und entgegen vielem Unverständnis entschließen sie sich, diesem Baby ihre Liebe und die Zeit zum Leben zu geben, die ihm die Natur zubilligt. Es sind wohl die innigsten Momente, die ein Ehepaar erleben kann. "In guten wie in bösen Tagen", erfüllt sich, was sie sich bei der Trauung versprachen.

    Mariella kommt sehr schnell und vor allem lebend zur Welt. Es bleibt Zeit genug sich an dem kleinen Gesichtchen des neugeborenen Mädchens zu erfreuen, den Anblick in sich aufzunehmen und in der Seele zu verankern, diesem Kind die Taufe zu geben um es dann gehen zu lassen.

    Doch nach der dunklen Zeit der Trauer kommt auch wieder Sonnenschein. Das Leben ist ein steter Wechsel.

    Da es sich um ein eher dünnes Büchlein handelt, könnte man die Seiten an einem Abend weglesen. Doch emotional schafft man dies eher nicht. Es ist ein Roman, der in die Tiefen der Seele zielt.

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  • 5 Sterne

    Kuhni77, 06.12.2017

    INHALT:

    Liebe Mama, wenn du wüsstest, wie oft ich an dich denke und wie ich die Gedanken an dich und das, was du mir beigebracht hast, wie einen Schatz in mir hüte und bewahre.

    Maya schreibt ihrer verstorbenen Mutter immer wieder Briefe, um ihr so nahe zu sein und die Erinnerungen an sie lebendig zu halten. Als sie und ihr Mann erfahren, dass ihre ungeborene Tochter nicht lebensfähig ist, stehen sie vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens. Sollen sie ihr Kind abtreiben oder die Natur entscheiden lassen?

    Maya und Torben entscheiden sich gegen einen Abbruch, obwohl sie wissen, dass sie ihre Tochter nicht lange bei sich haben werden.

    Ihre Ängste, Trauer und Wut, aber auch die schönen Momente, verarbeitet Maya in den zahlreichen Briefen an ihre Mutter.

    MEINUNG:

    Liebe Mama, letztens ist mir ein Sprichwort wieder eingefallen, das du mir vor langer Zeit in mein Poesiealbum geschrieben hast: Die kleinen Sterne leuchten immer, während die große Sonne oft untergeht. Bitte gib Mariella einen Kuss von mir, ich habe euch lieb.

    Dieses Buch berührt natürlich von der ersten Seite an. Man leidet, trauert und weint mit Maya und Torben.

    Das Buch steckt voller berührender Briefe, die einem unter die Haut gehen und einen immer wieder mitfühlen lassen. Maya und Torben sind für mich 2 ganz starke Personen. So einen Schicksalsschlag zu erleben ist wirklich schlimm. Ich fand es wahnsinnig toll, wie beide damit umgegangen sind. Natürlich waren da auch oft Zweifel, aber man hat auch gespürt, wie sehr sie die kleine Mariella lieben.

    Die Zeit, als sie ihren kleinen Stern lebend erleben durften, war ohne Taschentücher einfach nicht lesbar. Auch jetzt fällt es immer noch schwer darüber zu schreiben, ohne kräftig schlucken zu müssen.

    Das Buch beschreibt nicht nur die Zeit vor der Geburt und die Zeit, in der sie die Kleine haben, sondern auch die Zeit danach. Die Trauer und das Auseinandersetzen mit dem Tod. Man darf lesen, dass sie eine zweite, gesunde Tochter bekommen. Man erlebt aber auch hier noch einmal die Angst mit, ob wirklich alles gut geht.
    Maya fällt es sehr schwer, den Verlust zu akzeptieren und verliert sich in ihrer Trauer, aus der sie auch die zweite Tochter Lara erst einmal nicht herausholen kann.

    Tanja Wenz hat diese Zeit sehr gut und lebhaft geschrieben, dass ich mit jeder Seite bei der Familie war und ihre Wut und Trauer miterlebt habe. Normalerweise schreibt sie Kinder- und Jugendbücher. „Die kleinen Sterne leuchten immer“ ist allerdings für Erwachsene und angelehnt an die Geschichte einer befreundeten Familie. Es ist ihr wirklich sehr gut gelungen!

    FAZIT:

    Ein Buch voller Emotionen. Es berührt das Herz und man sollte die Taschentücher bereit legen.

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  • 5 Sterne

    Vampir989, 04.08.2017

    Klapptext:


    Maya findet Liebe und Geborgenheit in den zahlreichen Briefen, die sie an ihre verstorbene Mutter schreibt. Auch als Maya und ihr Mann Torben vor der schwersten Entscheidung überhaupt stehen – nämlich, ihre nicht lebensfähige, ungeborene Tochter abzutreiben oder der Natur freien Lauf zu lassen –, hilft Maya die schriftliche Nähe zu ihrer Mutter sehr.



    In diesem Buch geht es um das Thema Anencephatie.Ich bewundere die Autorin das Sie den Mut hat über dieses Thema zu schreiben.Zumal es auch noch Ihre eigene Geschichte ist.
    Sie schreibt Ihrer verstorbenen Mutter viele Briefe.Erzählt Ihr von den Ängsten und Problemen in Ihrer Famile.Die Autorin läßt uns daran teilhaben.
    Sie schreibt hier Ihre eigene Leidensgeschichte auf sehr authentische Weise.Auf sehr emotionale und tief bewegende Art erzählt Sie über diese Krankeit.Der Leser bekommt einen Einblick und viele Informationen über dieses Thema.Die neugeborenen Kinder sterben kurz nach der Geburt.
    Es ist nicht leicht für Eltern sein Kind zu verlieren.Deshalb erlebt man die weinigen Stunden die man sein Kind in den Armen halten kann sehr intensiv.Da ich das gleiche Schicksal hatte,habe ich mit Ihr gefühlt und konnte mir richtig vorstellen was Sie durchmachen musste.
    Geprägt durch meine eigenen Erinnerungen an diese Zeit ,kamen viele Emotionen und Gefühle in mir hoch.Es hat mich tief bewegt und berührt.Dabei sind auch viele Tränen geflossen.
    Die Autorin schreibt sehr einfühlsam und herzergreifend.Das hat mir sehr gut gefallen.
    Die Autorin zeigt aber auch das man es schaffen kann diese schwere Zeit zu überstehen.Man braucht das zu allerdings viel Kraft und vor allem auch Hilfe von anderen Menschen aus seinem Umfeld.


    Das Cover finde ich einfach nur traumhaft schön.Es passt genau zu dieser Geschichte.Für mich rundet es das brilliante Werk ab.


    Ich habe dieses Buch mit viel Interesse gelesen.Ich hatte dabei viele emotionale und bewegende Lesemomente.Es ist sehr empfehlenswert für betroffene Eltern und deren Angehörigen.Aber auch für andere Leser ist es lesenswert.

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  • 5 Sterne

    Melanie A., 21.10.2017

    Inhalt:
    Maya schreibt an ihre verstorbene Mutter, scheint mit diesen Briefen ihre Trauer aufzuarbeiten. Sie berichtet über ihr Leben, ihre Familie, ihre Sorgen, eben alles, was man mit der Mutter bespricht.
    Als sie eines Tages erfährt, dass sie zum 2x schwanger ist, wird dieses Thema natürlich in den Vordergrund gerückt, v.a. auch, weil schnell klar wird, dass das Ungeborene keine ÜberlebensChance haben wird. Nun beginnt das Leben der Familie sich zu drehen und auf den Kopf zu stellen. Was tun? Abbruch der Schwangerschaft? Austragen des Kindes mit der Gewissheit, dass es entweder tot oder nur mit wenigen Stunden Lebenszeit zur Welt kommt?
    In vielen Briefen an ihre Mutter verarbeitet Maya alle Sorgen.


    Fazit:
    Schon wenn ich das Buch in den Händen halte, ist klar, um welch schwieriges Thema es sich handelt. Ein Cover, welches besser nicht passen könnte - es wirkt einerseits durch den bloßen Sternenhimmel sehr schlicht, aber dennoch sehr berührend.
    Durch die Erzählform anhand von einzelnen Briefen, ist ein Lesen sehr gut und einfach möglich (auch mit Tränen in den Augen). Es wirkt, als würde ich selbst diese Briefe erhalten (mal abgesehen von der Anrede) und dadurch kann ich mich gut in die Situationen hineinversetzen. Im Verlauf des Buches wurde ich immer wieder von verschiedensten Gefühlen überwältigt: Freude, Mitfühlen, Angst, Bewunderung, Ratlosigkeit, Trauer. Es ist beeindruckend, wie dieses doch so schwere Thema auf so berührende Weise zum Ausdruck gebracht worden ist
    Ich kann diesem Buch nur eine eindeutige Leseempfehlung geben, gerade auch weil es solch ein schweres Thema beinhaltet. Respekt ggü der Autorin, die auf diese Weise die Geschichte einer Freundin zum Ausdruck bringt!
    P.S.: alle, die nah am Wasser gebaut sind, sollten evtl das ein oder andere Taschentuch bereit halten

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  • 5 Sterne

    Nela, 02.03.2017

    Im Zentrum dieses Buches steht eine furchtbare pränatale Diagnose mit all ihren Folgen.

    Maya verarbeitet all ihre Probleme, Sorgen und Erlebnisse in Briefen, die sie an ihre tote Mutter schreibt. Aus diesen Briefen besteht das gesamte Buch, wodurch eine tagebuchähnliche Erzählform entsteht. Als Leser erlebt man alles aus Mayas Sicht, die Seite des Mannes oder anderer Außenstehender erfährt man nur indirekt durch Mayas Erzählungen.

    Die Situation an sich ist einfach unvorstellbar. Das eigene Kind entweder sofort abzutreiben oder zu wissen, dass es höchstens einige Stunden oder Tage überleben wird. Die Geburtsvorbereitung als Abschied. Wie können Eltern so etwas überleben? Für mich als Mutter ist das Buch deshalb sehr eindringlich, ergreifend, manchmal verstörend und der Moment, in dem Mariella stirbt, einfach nur furchtbar. Ich habe noch nie beim Lesen eines Buches so geheult. Die Gedanken, Gefühle und der innere Zwiespalt sind aus meiner Einschätzung sehr realistisch wiedergegeben. Interessant fand ich auch, wie die Außenwelt auf so eine Situation reagiert und dass man unweigerlich mit diesen Reaktionen konfrontiert wird bzw. sich Gedanken machen muss, was man Nachbarn und Freunden sagt. Aus meiner ganz persönlichen Sicht fand ich es gut, dass sich die Eltern für das Weitertragen entscheiden. Zudem ist es sehr positiv, dass auch eine Folgeschwangerschaft mit all ihren Ängsten und Emotionen thematisiert wird.

    Insgesamt ist dies für mich ein sehr wichtiges Buch, das wertungsfrei zeigt, wie es sein kann, wenn man sich für das Weitertragen entscheidet. Allen, die nicht selbst betroffen sind, zeigt es, wie wichtig es ist, jeden Moment zu genießen und wie glücklich man sein kann, ein lebendiges, weitestgehend gesundes Kind zu haben und wie unwichtig manches plötzlich wird.

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